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Die Glaubens-und Liebesgedichte von Patrick Rabe sind mutig, innig, streitbar, vertrauens- und humorvoll, sie klammern auch Zweifel, Anfechtungen und Prüfungen nicht aus, stellen manchmal gewohnte Glaubensmuster auf den Kopf und eröffnen dem Leser den weiten Raum Gottes. Tief und kathartisch sind seine Gedichte von Tod und seelischer Wiederauferstehung, es finden sich Poeme der Suche, des Trostes, der Klage und der Freude. Abgerundet wird das Buch von einigen ungewöhnlichen theologischen Betrachtungen. Kein Happy-Clappy-Lobpreis, sondern ein Buch mit Ecken und Kanten, das einen Blick aufs Christentum eröffnet, der fern konservativer Traditionen liegt.
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Seitenzahl: 110
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Es ist, was es ist, sagt die Liebe...
(Erich Fried)
Für Steffi, Renate und Jens.
Die Gedichte
Liebe rettet mich
Zarathustra
Was mir die Muse erzählte
Finderlohn
Straßen
Wanderer
Ich bin dein Spiegel
Straße ins Glück
Geisterstadt
Das Schiff
Du
Abschied
Heil sein Herz
Kleines Gebet
Phoenix I
Phoenix II
Neuanfang
Romeos Regenlied
Jeshua
Erwachen
Im Frieden
Gnade
Puzzle
In Gottes Hand
Das weiße Album
Das Evangelium nach Microsoft (Peace in Silicon Valley)
Lobpreis jenseits von Schlagersülze (in aufknotbaren Reimknoten)
Präludium
Passion
Anastasis (eine österliche Trilogie): Nachtaktiv
Drei Tränen
Im Abgrund
Der Wolf und die Rose
Im Beichtstuhl des Teufels
Im Fels
Die Wahl
Jesus reloaded
Guter Boden
Kephas
Der nahe Gott
Land of the living Dead
Dämonen
Gott
Psalm
Die Größte unter ihnen
Geborgenheit
Hase und Igel
Goldene Stadt
Iris
Von der Wichtigkeit, Abel zu sein.
Zachäus
Gnadenhonig
Werden wie die Kinder, Teil 1
Werden wie die Kinder, Teil 2
Segen
Im Himmel
Bittere Minze
Eine neue Schanze
Marienglas
Eden
Davids neues Lied (in Anlehnung an den 40. Psalm)
Ja (ein Standpunkt)
Herbstgold
"Das sind Engels!"
Lied für dich
Sternenstaub
Freu dich!
Wunder
Ein weißes Bild
Regenspiel
Dein Herz
Morgengruß
Dichters Sonnengesang
Blinder Fleck
Sieben
Wind des Lebens
Jetzt!
Pfingstfuchs/Uhren (ein Sonett-Duett): Pfingstfuchs
Uhren
Sei!
Gottes Licht
...und dann zur Sonne
Kinder
Passagier
In dir
Lieber Papi im Himmel!
Heilung
Land der Herkunft
Überwinder
Bonus I: Praise in English
Song for you
Hey, Baby Blue
Gates Of Zion
The inner me
Heaven
Sect Hopper (religion for noobs)
Bonus II: Praise in Prose
Gnade, ein Gedanke, der die Welt verändern kann
Penunzen: Kurze Einführung
Sind wir wirklich "im Himmel"?
Metanoia! Back to Paradise!
Boten
...das letzte Wort hat Lenny! Ich werde singen
Liebe, rette mich,
sprich zu mir und zeige dich,
heb mich auf und lasse mich nicht fall'n.
Kein Mensch ist gegen mich,
ich nur selbst, ich fessel mich,
Liebe rettet mich.
Viele Fremde traf ich auf
meinem Weg den Berg hinauf,
verlor'ne Seelen, die sich finden woll'n in mir,
die mich bitten, zu enthüll'n,
was verborgen sie nur fühl'n -
Liebe rettet mich.
Und der Sonne heller Schein lässt uns alle Schatten sein,
die sich strecken, wenn sie im Meer versinkt.
Und ich sitze namenlos hier in meiner Schande Schloss,
Liebe rettet mich.
Im Spiegel seh ich mein Gesicht,
wie es vorübergeht im Licht,
ich seh die Schattengestalt, die ich einst war.
Ich seh das Purpur ihres Blicks,
das Scharlach meines Lügentricks,
Liebe rettet mich.
Und der Sonne heller Schein, lässt uns alle Schatten sein,
die sich strecken, wenn sie im Meer versinkt.
Und ich stell mich in die Zeit, ich bin offen, bin bereit,
Liebe rettet mich.
Und ob ich schon ging durch das Tal des Todesschattens,
fürchte ich kein Übel,
und dein Stecken und dein Stab,
sie sind alles, was ich hab,
Liebe rettet mich.
Vorbei die Vergangenheit,
jetzt kommt eine neue Zeit,
ich stehe am Eingang
einer Welt so frisch und grün.
Die Ruinen der Sklaverei
lass ich hinter mir und ziehe frei.
Liebe rettet mich!
© für den Originaltext: Bono und Bob Dylan
© 1988 Blue Mountain Music Ltd./Warner Chappell Music Ltd.
deutsche Übertragung: © by Patrick Rabe, Oktober 2015.
Übermenschlicher Blick.
Die Welt abgelegt auf meinen Schultern,
Ich gebe sie dir jetzt zurück,
Will weiter wandern, meine Straße zieh`n.
Die Bäume sind wieder grün,
Ich hab sie nie so grün gesehen.
Die Vögel sind frei wenn sie zieh´n,
Sie lassen, was geschieht, geschehen.
Vergaß, was es galt zu vergessen,
Erinnerte mich an das, was war.
Was ich tat, kannst du nicht ermessen,
Denn du warst ja schon immer da.
im Jahr 2000 vor der Kirche St. Jürgen
Erzähle mir Muse vom Ur-Anbeginne,
als Sonne zum ersten Mal glitzern ließ Tau,
als Eisvogel flog, als Geparden Wild hetzten,
als Wohnstatt entstand für den Mann und die Frau.
Erzähle mir Muse vom Werden des Kindes
im Leibe der Mutter, geborgen, beschützt,
erzähl mir, wie Stolz in den Augen des Vaters,
der das Neugeborene streichelt, aufblitzt.
Erzähle mir Muse vom Flüstern der Engel,
die Menschen bewachen weit über der Welt,
vom Zischen der Teufel in düsteren Träumen,
die Seelen verführen mit Macht und mit Geld.
Erzähle mir Muse von sinnlosen Kriegen,
wo Feuer und Schwert führen das Regiment,
wo Hass sich entlädt in Mord und Gewalttat,
und der Bruder das Antlitz des Bruders nicht kennt.
Erzähle mir Muse von Zeiten des Friedens,
wo Sattheit und Wohlstand die Menschen erquickt,
wo Liebe gelingt, wo das Fremde vertraut ist,
wo dem Spieler der Sieg ohne Pokerface glückt.
Erzähle mir Muse vom Weg durch die Hölle,
von Tod und von Wahnsinn, von Suche und Kampf,
vom Ringer, der wilde Dämonen besänftigt,
und aufsteigt aus schwefelig-rußigem Dampf.
Erzähle mir Muse vom Weg in den Himmel,
den jeder Mensch einmal auf Erden beginnt,
erzähl mir von Lichtern, die leuchten im Dunkel,
erzähl mir, dass schließlich das Gute gewinnt.
Und nun, meine Muse, nun lege dich zu mir,
will spüren ganz nah deine samtweiche Haut,
vereint in den Kissen, erregt und versunken,
das Minnespiel spielend, bis Morgenlicht graut.
Ohne dich bin ich doch auch
nur ein halber Mensch.
Verlor’n im nassen Regensturm
in einem Coat aus Trench.
Keine Hoffnung im Herzen,
doch auf den Lippen ein Lied:
„Bring mich wieder zum Leben,
bring mir Music und Beat!“
Und ich will dich wiederfinden,
ich zahle Finderlohn.
Zwei müde Hände und Gitarrensaiten,
was sonst erwartest du schon?
Und so stolper ich weiter
so durch Nacht und Sturm,
und Rapunzels Haare werden nass
hoch da in ihrem Turm.
Doch kein Prinz klettert rauf
am Kletterseil aus Haar,
Rapunzel bleibt allein,
nichts ist mehr, wie es war.
Und ich will dich wiederfinden,
ich zahle Finderlohn.
Zwei müde Hände und Gitarrensaiten,
wer trägt heut deine Kron'?
In einer Kneipe wartet Willy,
der noch Schulden bei mir hat,
er pumpt den Wirt grad an,
denn er spielt ein schlechts Blatt.
Ich frag sie nur kurz:
"Habt ihr mein Glück geseh'n?",
dann trink ich `n Bier
und muss alleine weiter zieh'n.
Und ich will dich wiederfinden,
ich zahle Finderlohn.
Zwei müde Hände und Gitarrensaiten,
von dei’m verlor’nen Sohn!
Und wir suchen unsren Zwilling
in dieser großen Stadt,
die zu viele helle Fenster,
zu wenig Heimat hat.
Doch ich laufe dir entgegen,
was immer auch geschieht,
ich erkenn dich an der Rose
und du mich an meinem Lied
Und ich will dich wiederfinden,
mit Rockmusik und Beat
Zwei müde Hände und Gitarrensaiten,
spielen dir bald…
…spielen dir bald…
…spielen dir bald…
…ein Liebeslied.
Auf diesen dunklen, langen Straßen
nur Sterne sind’s, die du erkennst,
die du in deiner Wand’rer-Fremdheit
die einz’gen treuen Freunde nennst.
So mancher von den Weggefährten
hat dich enttäuscht, verließ dich gar,
sie hatten ihre eig’nen Wege,
für sie war deiner nicht mal wahr.
Und dennoch wanderst du dem Morgen
entgegen, der dein Bruder ist,
und jeder Sonnenaufgang zeigt dir,
dass er dich ebenso vermisst.
Du weißt, dann geht ihr durch Alleen
zum Sommerhaus der Liebsten hin,
und sie begrüßt die Heimgekehrten
und teilt mit euch ihren Gewinn.
Bis dieses Wahrheit sein wird endlich,
sei jedem Reisenden ein Freund,
denn jeder ist wie du letztendlich,
hat etwas, von dem nachts er träumt.
Auf diesen dunklen, langen Straßen
führt dich ein Sternbild, das dich birgt,
das dir in deiner Wand’rer-Fremdheit
den Friedensweg der Hoffnung wirkt.
Wanderer so mutig, Wanderer so klein,
wann wirst du wieder bei der Liebsten sein?
Leuchtet über dir dein Stern?
Läufst du durch ein Land so fern?
Sehnst dich nach dem Mädchen dein?
Kleiner Wanderer, kehr heim!
Wanderer so durstig, Wanderer so klein,
wann wirst du wieder trinken Christi Wein?
Wanderst unterm Himmelszelt
durch die große weite Welt,
stößt dich oft an einem Stein,
kleiner Wanderer, kehr heim!
Wanderer so hungrig, Wanderer so klein,
wann wird es Brot vom Heimattische sein?
So manche Bauersfrau gab dir
ein Knüstchen Brot, ein Glas voll Bier.
Doch in der Nacht schliefst du allein.
Kleiner Wanderer, kehr heim!
Wanderer so müde, Wanderer so klein,
folgtest schon der Donau, folgtest schon dem Rhein.
Manches süßen Mädchens Hand
half dir schon aus dem Gewand,
ließ dich in ihr Bett hinein,
kleiner Wanderer, kehr heim!
Wanderer so gläubig, Wanderer so klein,
folgtest immer deines Sternes Schein.
Sehntest dich nach deinem Gott,
wenn dich traf des Volkes Spott.
Einmal wirst du bei ihm sein;
Kleiner Wanderer, kehr heim!
Durch Dezembereiseskälte spurt dein Blick, verzweifelt, leer,
und du wünschst dir Vater, Mutter, Weihnachtsbratendüfte her.
Leben hat dich schwer gezeichnet, fragst dich, ob es Gott noch gibt,
und wenn ja, ob er dich annimmt, wie ein Vater gütig liebt.
Oder schwebt er, selbst ermüdet, über dieser irren Welt,
die er lang schon nicht mehr lenkend, schützend in den Händen hält?
Und du fragst dich, hast du Liebe, hast du Zuwendung verdient,
wo du doch so oft verletzt hast, feig warst oder hassbemient.
Keine Ahnung, keine Meinung, keine Hoffnung und kein Geld,
stehst du mitten in der City, und Dezemberregen fällt.
Oft hab ich mich ganz genauso, kalt, verlassen, leer gefühlt,
und in meiner Schmerzensseele selbstverurteilend gewühlt.
Doch heut hat sie mich gestreichelt, eine Weise von Lou Reed,
und ich fühlte mich getröstet und gestärkt von diesem Lied.
Darum, jetzt, wo ich dich sehe, in der großen Innenstadt,
weiß ich, dass mein Herz dir geben kann, was es empfangen hat.
Und ich grüß dich, und du freust dich, schön, wie sich dein Antlitz hellt,
und dann gehn wir - jetzt gemeinsam - durch die kalte Winterwelt.
Und am Ende dieses Abends, bei Kaffee und Kerzenschein,
weißt du wieder du bist wertvoll, und wir zwei sind nicht allein.
"Willst du deinem Nächsten helfen, dann tu es mit dem, was du in Händen hältst"
(Yusuf Islam)
Das Lied von Lou Reed ist "I'll be your mirror", das er mit Velvet Underground aufgenommen hat. In der Studioaufnahme wird es von der deutschen Sängerin Nico gesungen. Lou Reed ist dieses Jahr (2013) am 27. Oktober verstorben, in der selben Zeit wie mein Vater. Auch über seinen Tod war ich sehr traurig, weil seine Musik mir viel gibt. Danke Lou, you were real. Take a walk on the wild side!
Ich bin lang schon unterwegs, als Proviant nur einen Keks
und 'ne Wasserflasche, um den Durst zu still‘n;
Manchen Freund ließ ich zurück auf der Straße hin ins Glück,
doch ich werde mein Schicksal noch erfüll’n!
Und gemeinsam, Hand in Hand, ging’s auf ins gelobte Land,
ein Land, wo’s dann endlich besser wär,
und die Straße, die wir geh’n, wir könn‘ das Ende noch nicht sehn,
manchmal ist der Weg auch bandig schwer.
Sieh die Blütenpracht im Mai, einmal ist auch sie vorbei,
doch solange sie noch blüht, ist alles gut.
Ach, ihr Duft ist himmlisch süß, halt mal inne und genieß!
Aus dem Frühling schöpf ich mir neuen Mut!
Und gemeinsam, Hand in Hand, ging’s auf ins gelobte Land,
unsre Spuren, die wird der Wind verwehn,
und die Straße, die wir geh’n, wir könn‘ das Ende noch nicht sehn,
manchmal ist der Weg auch bandig schön.
Ich verlor schon manchen Freund, mancher Traum ist ausgeträumt,
manches Licht entpuppte sich als Schein.
Doch da stand sie am Straßenrand und nahm schüchtern meine Hand
und sie sagte: „Lass mich dein Mädchen sein!“
Und gemeinsam, Hand in Hand, ging’s auf ins gelobte Land,
ein Land ohne Krieg und ohne Streit,
und die Straße, die wir geh’n, wir könn‘ das Ende noch nicht sehn,
aber jetzt gehen wir den Weg zu zweit!
in den letzten Maitagen 2013 vor der Kirche St. Jürgen.
(Ein Songtext)
Ich kam in die Geisterstadt, Ostern war vorbei,
stickig war’s, ich glaub fast, es war irgendwann im Mai.
In den leeren Gassen trieb ein Wind den Staub voran,
und ich fragte einen Fremden, wo man hier was essen kann.
Ausgezehrt vom Reisen, ein Skelett mit etwas Haut,
hoffte ich auf Nahrung, die mich wieder auferbaut,
außerdem noch auf ein Plätzchen, um sich auszuruhn,
der Fremde nickte wortlos und schob mich in den Saloon.
Keine Seele da, nur ein paar Trinker und `ne Frau,
ich stell mich an den Tresen und bestell Rum mit Cacao,
man nennt das Zeug Lumumba, s‘ ist nicht das Stärkste, was es gibt,
doch es schmeichelt jeder Zunge, die so süße Sachen liebt.
Die Frau, sie sieht mich an, und fragt, ob ich ihr was ausgeb,
ich sag nur: „Glaubst du, dass ich Geld hab, und glaubst du, dass ich leb?“
Sie lächelt süß und greift nach meinem Lederportemonnaie,