Graues Gold statt altes Eisen - Anja Klute - E-Book

Graues Gold statt altes Eisen E-Book

Anja Klute

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Beschreibung

Wie viel Ruhe verträgt der Ruhestand? "Der Ruhestand ist Neuland, das es für sich zu entdecken gilt. Als Reiseführer unterstützen wir gern bei dieser einmaligen Mission."  Anja Klute & Frank Leyhausen Der abrupte Übergang vom Arbeitsleben in den langersehnten Ruhestand ist für 80 % von uns ein Sprung ins eiskalte Wasser. Gerade dann, wenn es mit einer mentalen Vollbremsung von 100 auf 0 einhergeht. Viele Jahre der Erfahrung nehmen wir mit in eine Zeit voller Ungewissheiten. Umfragen bestätigen: Aktuell bereitet sich nur jeder Fünfte aktiv auf den Ruhestand vor. Die Einschätzung, wir hätten im Ruhestand viel Freizeit und damit mehr als genug Gelegenheiten zur Planung, entpuppt sich als Irrglaube. Wir haben viel Zeit, aber das, was früher die Freizeit ausgemacht hat, der Gegenspieler Arbeit, entfällt. Das heißt auch: Rund 20 Lebensjahre sind mit neuem Sinn und einer neuen Struktur zu versehen. Wer hier nicht den Kopf verlieren will, kommt um eine rechtzeitige Ruhestandsplanung nicht herum. Wie dir der Start in den Ruhestand gelingt und du einen neuen Rhythmus findest, der dich begeistert und zu deinem Umfeld passt, erfährst du mit dieser praktischen Navigationshilfe für eine individuelle Ruhestandsgestaltung nach Maß. Erhalte alle Informationen und eine Reihe praktischer Werkzeuge an die Hand, um zielgerichtet und zuversichtlich in die neue Lebensphase aufzubrechen. Identifiziere in Teil 1 deine Werte, Ziele und Leidenschaften. Finde heraus, was dich bei deiner Ruhestandsgestaltung beeinflusst. Erkenne die Möglichkeiten der kommenden Zeit und lebe einen Ruhestand ganz nach deinem Geschmack.  Schaue in Teil 2 gezielt auf Beschäftigungsoptionen. Sei ehrlich: Was würde dich reizen? Ein Ehrenamt oder vielleicht eine bezahlte Tätigkeit, bei der du mit deinen zahlreichen Erfahrungen und Fähigkeiten punkten kannst? Was es auch ist, die Ruhestand-ExpertInnen Anja Klute und Frank Leyhausen navigieren dich sicher zu deinem individuellen Ziel und statten dich obendrein mit praktischen Tipps und Tricks rund um das Thema Geldverdienen im Ruhestand aus.  

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Seitenzahl: 239

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Anja Klute & Frank Leyhausen

grauesgoldstatt altes eisen

wie der start in den ruhestand gelingt

Externe Links wurden bis zum Zeitpunkt der Drucklegung des Buches geprüft.

Auf etwaige Änderungen zu einem späteren Zeitpunkt hat der Verlag keinen Einfluss.

Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

Ein Hinweis zu gendergerechter Sprache: Die Entscheidung, in welcher Form alle Geschlechter angesprochen werden, obliegt den jeweiligen Verfassenden.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN Buchausgabe: 978-3-96739-199-2

ISBN ePUB: 978-3-96740-406-7

Lektorat: Susanne von Ahn, Hasloh

Umschlaggestaltung: Tina Mayer-Lockhoff, Berlin

Autorenfoto: Vogelstein

Satz und Layout: Das Herstellungsbüro, Hamburg | www.buch-herstellungsbuero.de

© 2024 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2024 erschienenen Buchtitel "Graues Gold statt altes Eisen - Wie der Start in den Ruhestand gelingt" von Anja Klute und Frank Leyhausen.

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Der Verlag behält sich das Text- und Data-Mining nach § 44b UrhG vor, was hiermit Dritten ohne Zustimmung des Verlages untersagt ist.

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Inhalt

Vorwort

Check-in

Wozu sich mit dem eigenen Ruhestand beschäftigen?

Was die Zufriedenheit beeinflusst

Zum Aufbau und Inhalt dieses Buches

Von der Theorie in die Praxis

Die Würde des Menschen – unsere Anspracheform

Wie viel Ruhe verträgt dein Ruhestand?

»Jeder Jeck ist anders«

»Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an!«

Alles nur in unserem Kopf

Wie viel Parkbank darf’s denn sein?

Heute oder morgen – gut planen

Zielsicher – was willst du erreichen?

Deine Reise oder deine Zugabe

Zwischenstopp auf halber Strecke

Interview mit Prof. Dr. Anna Schneider: Ruhestand – und nun?

Deine Zugabe – was willst du tun?

Ich will Spaß!

So lonely

Routine oder auf Abruf tätig?

Rahmenbedingungen für eine Tätigkeit

Durchstarten oder erst eine Auszeit?

Es ist deine Zeit!

Lage, Lage, Lage und mehr

Ein guter Platz zum Schaffen? Die Unternehmenskultur

Was will deine bessere Hälfte?

Bring die Sache auf den Punkt!

Die Qual der Wahl

Es ist mir eine Ehre

Interview mit Dagmar Hirche: Vereinsgründung »Wege aus der Einsamkeit«

Selbst ist der Mann und auch die Frau

Interview mit Prof. Dr. Edward G. Rogoff: Unternehmertum – eine Frage des Alters?

Interview mit Elke Jensen: Gründen mit 70 Jahren

Back to work

Granfluencer: Vorbild sein in der digitalen und der realen Welt

Zugabe! Zugabe! Zugabe!

Ein paar Ideen für die gelungene Kommunikation

Erst verstehen, dann verstanden werden

Man kennt sich, man hilft sich

Gesundheit – Grundlage für vieles

Was ist eigentlich Gesundheit?

Reden wir über Stress!

Ein Tabuthema: die Depression

Interview mit Dr. med. Stefan Giesswein: Gesundheit aus der Sicht eines Experten

Finanzen: Die Rente ist sicher …?

Überblick über Einnahmen und Ausgaben

Geld anlegen

Dein Wille zählt

Interview mit Thomas Mai: Der Ruhestand und das Geld

Check-out

Etwas Wichtiges noch ganz zum Schluss!

Darf’s ein wenig mehr sein?

Unsere Lesetipps

Quellen und Nachweise

Zu den Autoren

Vorwort

2030 werden in Deutschland mindestens 20 Millionen Menschen älter als 67 Jahre sein und sich im Ruhestand befinden. Das sind etwa vier Millionen mehr als jetzt. Im Durchschnitt gehen Menschen 28 Monate vor dem gesetzlichen Renteneintritt in ihre wohlverdiente Rente. Sei es aus Erschöpfung oder schlichtweg, weil sie es können. Denn die heutigen Senioren und Seniorinnen sind deutlich fitter, als es Gleichaltrige vor beispielsweise 20 Jahren waren. Das Institut für Generationenforschung konnte herausfinden, dass die Differenz zwischen empfundenem und tatsächlichem Alter mit steigendem Alter zunimmt: Männer zwischen 40 und 49 Jahren fühlen sich fünf Jahre und Frauen sieben Jahre jünger, als sie tatsächlich sind. 60-Jährige fühlen sich durchschnittlich, als wären sie 50 Jahre alt. Auch 70- und 80-Jährige fühlen sich deutlich jünger, als sie tatsächlich sind.

Zwar sind die Rentnerinnen und Rentner oft wohlhabend, das trifft jedoch längst nicht auf alle zu. Die Kluft zwischen Menschen in Altersarmut und wohlhabenden Senioren, die ihren Lebensabend genießen können, wird sich verschärfen, sofern wir nicht handeln. Viele der »jungen Alten« werden auch nach Beginn des Rentenalters einer Erwerbsarbeit nachgehen – viele sicherlich, weil sie noch fit sind und sich zu »jung« für den Ruhestand fühlen, einige leider aber auch, weil die Rente nicht ausreicht. Bis 2050 wird in unserer Gesellschaft mehr als ein Drittel älter als 65 Jahre sein. Aktuell stehen in Deutschland einer Person in Rente 2,1 Beitragszahlende gegenüber. 1960 waren es noch sechs arbeitende Personen für einen Rentner. 2030 werden 1,5 Erwerbstätige eine Person in Rente finanzieren – volkswirtschaftlich eine enorme Herausforderung.

Diejenigen unter ihnen, die auch beim Eintritt in die Rente noch fit sind, bekleiden weiterhin viele wichtige Funktionen in unserer Gesellschaft und leisten so einen wertvollen Beitrag.

Es gilt, die Herausforderungen im Ruhestand zu meistern, altersbedingte Vorurteile abzulegen und ihnen entgegenzuwirken. Je besser Sie die möglichen Pfade vorbereiten, die Sie bei Renteneintritt einschlagen möchten, desto besser ist der Übergang in das Leben während der wohlverdienten Rente.

Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erkenntnisgewinn mit diesem Buch.

Dr. Rüdiger Maas, Gründer und Vorstand des

Instituts für Generationenforschung

Check-in

Wir könnten vor Glück eine ganze Allee voller Purzelbäume schlagen, um es mit Heinz Erhardts Worten zu sagen. Es ist schön, dich hier zu treffen. Noch schöner finden wir, dass du dich für das Thema der Ruhestandsgestaltung in deinem Leben interessierst.

Erst einmal wollen wir dir die vertrauliche Anrede und damit auch die Ausrichtung dieses Buches erläutern. Unser Buch ist eine Art Reiseführer in deinen Ruhestand. Inhaltlich geht es um deine persönliche Lebensgestaltung. Dabei sind wir als Reisebegleiter und Coaches an deiner Seite. Das heißt, wir werden dir nicht sagen, was du zu tun oder welchen Weg du zu gehen hast. Wir unterstützen dich dabei, deinen einzigartigen Weg zu finden. Aufgrund unserer engen Zusammenarbeit und weil es um ein sehr persönliches Thema geht, haben wir das Du gewählt. Wir sind übrigens Anja und Frank. Mehr zu uns findest im Abschnitt »Zu den Autoren«.

Wozu sich mit dem eigenen Ruhestand beschäftigen?

Diese Frage kannst du durchaus kritisch stellen. Ja, wozu eigentlich? »Dann hat deine Mission ›Ruhestand‹ die besten Chancen, richtig gut zu werden«, ist unsere Antwort darauf. Auf große Reisen bereiten wir uns doch auch vor – jeder auf seine ganz persönliche Art und Weise. Die einen planen genauer, die anderen weniger. Doch meist wissen wir schon ungefähr, wo es hingeht, wie wir an unser Ziel kommen und ob wir uns unter einem guten Urlaub eher Relaxen am Strand oder Abenteuer in den Bergen vorstellen. Das Gute ist, gefällt uns der Urlaub nicht, können wir ihn abbrechen und in unseren Alltag zurückkehren. Im Ruhestand geht das nicht.

Große Reisen bereiten wir vor.

Da gilt es, den Alltag für sich neu zu entdecken und zu gestalten, damit er zu einem passt. Es gilt auch zu klären, was einen mit Schwung aus dem Bett kommen lässt.

Was das genau ist, ist für jeden Menschen etwas anderes und eine ganz eigene Mischung aus unterschiedlichen Beschäftigungen, Freiheiten und Ruhe. Was wird deine sein?

Ja, die Mischung macht’s. Pommes ohne Salz sind auch nicht so lecker und isst man würzige Pommes jeden Tag, schmecken sie auch irgendwann fad. Es gibt Menschen, die ihre Reisen intensiver vorbereiten als ihren Übergang in den Ruhestand. Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) spricht von rund 80 Prozent1, die sich nicht vorbereiten, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend spricht von 53 Prozent.2 Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Die Gründe dafür sind vielfältig. So ist beispielsweise der Ruhestand an sich zu lang, um ihn komplett zu planen, und die Themenvielfalt kann erschlagen. Die obligatorische Finanzplanung ist dabei nur ein Teil. Zudem ist die zielgerichtete Lebensgestaltung für diese Ruhestandszeit noch nicht so populär. Umso schöner, dass du dieses Buch in den Händen hältst, was dich von vielen Menschen im positiven Sinne unterscheidet und bestens bei deiner Vorbereitung unterstützen wird.

Was die Zufriedenheit beeinflusst

Die Arbeit trägt still und heimlich viel zu einem abwechslungsreichen, erfüllten Leben bei. Um nur einige Aspekte zu nennen, die unsere Zufriedenheit stärken: Wir haben Kontakt zu anderen Menschen, werden gebraucht, sind Fachfrau oder -mann, haben abends spannende Erlebnisse zu teilen, lernen neue Dinge, werden gefordert und gefördert. Was einen Menschen im Job ausfüllt, ist von Fall zu Fall ganz unterschiedlich. Und es hängt natürlich auch stark vom beruflichen Umfeld ab, welche Ressourcen (noch) gebraucht werden. Behalte dieses leise »Noch« bitte kurz im Hinterkopf.

Die Arbeit trägt viel zu einem erfüllten Leben bei.

Häufig ist uns nicht klar, was die Arbeit Gutes für uns tut. Gerade, wenn wir uns nicht mehr wirklich wohlfühlen und am liebsten von heute auf morgen in den Ruhestand gehen möchten. Sind wir dann im Ruhestand, kann es passieren, dass etwas fehlt. Das muss nicht sofort auffallen und kann sich erst viele Monate nach Renteneintritt bemerkbar machen.3

Die Gestaltung des eigenen Ruhestands hängt von vielen Faktoren ab. Woran neben den Finanzen häufig gedacht wird, sind die Gesundheit, die Partnerschaft und die familiären Verpflichtungen.

Doch da gibt es noch mehr. Wie du jetzt auf deinen Ruhestand schaust, was du jetzt schon für Ideen hast und welche Möglichkeiten du siehst, wird beeinflusst durch deine jetzige Arbeits- und Lebenssituation. Hinzu kommen deine (un-)bewussten Vorurteile und die deiner Umgebung sowie die vorherrschenden Altersbilder. Und nicht zu vergessen deine (un-)klaren Bedürfnisse und Wünsche. All dies sind Dinge, die meist nicht immer direkt auf der Hand liegen.

In diesem Zusammenhang treffen wir wieder auf das Noch. Kehren wir daher gedanklich zur Arbeit zurück. Wenn die Kollegen dort zum Beispiel unbewusst einem gängigen Altersbild folgen, das mit »Unlust« oder »Abbau« einhergeht, handeln sie auch danach. Ganz häufig, ohne dass sie und du selbst es mitbekommen.

Ein anderer spannender Punkt in diesem Zusammenhang ist das leicht angestaubte gesellschaftliche Bild des Ruhestands. Was das genau heißt, dazu im Verlauf mehr. Tatsache ist, dieses Bild spielt eine Rolle und setzt Maßstäbe für das Denken und Handeln von uns und unserer (Arbeits-)Umgebung. Das kann unter anderem zur Folge haben, dass wir die eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahrnehmen und dadurch nicht alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, um sie zu befriedigen, zum Beispiel durch eine Berufstätigkeit im Ruhestand.

All diese Faktoren wirken sich auf dein Denken, Fühlen und Handeln aus. Das wird erst da wirklich heikel, wo es eine Passung für das eigene Lebensglück verhindert. Wenn du heute denkst, im Alter macht man das nicht mehr, wirst du es für dich nicht in Betracht ziehen. Wenn du heute denkst, das oder das mache ich im Ruhestand, kann es sein, dass es dir, wenn es so weit ist, gar nicht mehr so viel Spaß bringt und dich nicht erfüllt. Daher lohnt es sich, genauer hinzuschauen, um für sich den richtigen Weg und die passende Mischung zu finden. Denn auch im Ruhestand ist das Leben bunt, unterschiedlich und absolut facettenreich.

Auch im Ruhestand ist das Leben bunt und facettenreich.

Zum Aufbau und Inhalt dieses Buches

Mit diesem Buch sind wir an deiner Seite, damit du deine passende und facettenreiche Mischung finden kannst. Es geht um deine persönliche und maßgeschneiderte Reise in den Ruhestand. Dazu findest du grob folgende Inhalte:

Zu Beginn liegt der Fokus auf dir selbst und dem, was du für deinen erfüllten Ruhestand brauchst. Dabei vertiefen wir die Einflussfaktoren: deine Arbeitssituation, deine Wünsche und Bedürfnisse sowie einschränkende Denkweisen und Vorurteile. Je klarer dir diese Themen sind, desto bessere Entscheidungen kannst du für dich und dein Leben und damit auch für deine Lieben treffen. In diesem Bereich erwarten dich mehr Fragen und Übungen als Empfehlungen. Hier geht es allein um deine Situation, darum, was du brauchst und willst. Mit unseren Fragen und Übungen wollen wir dich anregen, Klarheit zu schaffen, damit dein Ruhestand einfach gut wird.

Ab Seite 70 stellen wir unterschiedliche Beschäftigungen in den Mittelpunkt. Dabei handelt es sich beispielsweise um die (Weiter-) Arbeit, die Gründung eines Unternehmens oder das Ehrenamt. Unser Fokus liegt dann ganz bei diesen Themen. Mit den Inhalten und Übungen kannst du dich inspirieren lassen und für dich klären, welcher Bereich deiner wäre. Und wenn du schon eine Idee hast, kannst du diese dort auch überprüfen.

Ruhestandsgestaltung sehen wir als kreativen Prozess an.

Diese Kapitel bauen aufeinander auf und können trotzdem separat für sich stehen. Das bedeutet, dass du alles nacheinander lesen oder die für dich spannendsten Punkte heraussuchen kannst. Wir empfehlen, alles zumindest grob zu lesen und zu bearbeiten, denn wie beim Reisen heißt es auch hier: »Umwege unterstützen die Ortskenntnisse.« Daneben kann dir die Arbeit im ersten Teil einen anderen Blick auf die Beschäftigungen und Möglichkeiten im zweiten eröffnen.

Außerdem gibt es Spannendes am Wegesrand. Ruhestandsgestaltung sehen wir als kreativen Prozess an. Wir schließen das Buch mit weiteren Themen, die Einfluss auf deinen Ruhestand haben. Dazu gehören Gesundheit und Finanzen, die beiden »klassischen« Themen bei der Betrachtung des Ruhestands. Zusätzlich haben wir Impulse zur Kommunikation, zu Zielen und Netzwerken an Bord. Wenn du das ein oder andere weiter vertiefen möchtest, kannst du dir in den Lesetipps unsere Empfehlungen anschauen. Diese findest du hinten im Buch unter der Überschrift »Darf’s ein wenig mehr sein?«.

Von der Theorie in die Praxis

Maßgeschneidert bedeutet für uns, erst Informationen aufnehmen, Voraussetzungen klären und dann Entscheidungen treffen. Wenn du dieses Buch nur liest, kannst du dein Wissen ausbauen und nimmst die ein oder andere Perspektive oder kluge Fragestellung mit. Willst du dich jedoch intensiver mit deiner Lebensgestaltung beschäftigen, sind Übungen unerlässlich. Davon findest du fast bis zur letzten Seite einige, die dich zum Nachdenken und Ausprobieren animieren. Kniebeugen werden nicht dabei sein, das können wir versprechen. Allerdings brauchst du deinen Kopf, Lust und Zeit.

Apropos Zeit. Am besten überlegst du, wann du dir Zeit nehmen willst, um dich mit deiner weiteren Lebensreise zu beschäftigen. Denn Lesen ist das eine, das geht auch gut vor dem Einschlafen. Gezielt über sich nachzudenken, ist etwas anderes. Damit das im Alltag nicht untergeht, sind geplante Zeitfenster eine gute Idee. Wenn du direkt mit einem Coach zusammenarbeiten würdest, hättest du auch feste Termine.

Es kann durchaus sein, dass du es auch mal anstrengend findest, nur nachzudenken. Dieses Buch ist sicherlich keines, das man an einem Nachmittag verschlingt. Solltest du also mal die Pausentaste drücken, stell sicher, dass du wieder auf Start drückst und mit deiner Ruhestandsgestaltung weitermachst. Echte Reiseführer legst du vielleicht auch einmal zur Seite, und zwar an eine prominente Stelle, um dich an deine Reisevorbereitung zu erinnern.

Daneben ist es hilfreich, wenn du dir Notizen machst oder deine Antworten aufschreibst, etwa in einem Heft oder digital im Rechner oder deinem Smartphone. Denn hilfreiche Antworten oder Ideen kommen auch gern mal spontan. Manche Antworten auf Fragen brauchen etwas länger. Sei froh über alles, was dir einfällt. Denn dabei geht es um dich und um deine weiteren Entscheidungen. Überlege dir gern, mit wem du dich austauschen möchtest. Die richtigen Menschen an deiner Seite sind ebenfalls Gold wert.

Der Ruhestand ist eine lange Zeitspanne. Die deutsche Rentenversicherung veröffentlichte 2022 folgende Daten: Männer beziehen die Altersrente im Durchschnitt 18,8 und Frauen 22,2 Jahre lang.4 Diese Jahre sollten nicht als ein einziger Lebensabschnitt betrachtet werden. Stell dir das für eine andere Lebensphase vor. Es ist schon eigenartig, gefühlt wird keine Lebensphase so undifferenziert betrachtet wie der Ruhestand: Alle rein in einen Topf, egal welchen Alters und mit welcher persönlichen Vorgeschichte.

In den Jahren des Ruhestands wird sich viel verändern. Wie er endet, ist für uns alle gleich. Was wir bis dahin erleben, ist etwas Einzigartiges. Das ist letztendlich die Summe unserer Entscheidungen.

Es gibt Dinge, die du wahrscheinlich immer im Blick haben möchtest und dafür etwas tun willst, wie vielleicht für deine Gesundheit. Daneben wird es andere Themen geben, die dann und wann aktuell sind und später auch wieder nicht. Auch die Möglichkeiten, wie wir unsere Ziele erreichen, werden sich mit der Zeit verändern. Geben wir beispielsweise irgendwann den Führerschein ab, sind Tätigkeiten fernab von unserem Wohnort nicht ohne weiteren Aufwand zu erreichen.

Daher fahre am besten auf Sicht und schau bei deiner Lebensgestaltung auf deine ersten zwei Jahre im Ruhestand. Gibt es währenddessen größere Veränderungen, kannst du deine Reise anpassen oder neu ausrichten. Dazu kannst du dieses Buch dann auch wieder nutzen. Es ist letztendlich wie immer im Leben: Veränderungen gilt es für sich zu bewerten und sie in das eigene Leben zu integrieren.

Beim Schreiben war es uns wichtig, dass es leicht sein darf, auch wenn die Themen es womöglich für dich nicht immer sind. Unsere Inhalte basieren auf den zum Zeitpunkt des Verfassens aktuellsten Daten und Erkenntnissen. Auch lassen wir immer wieder Experten zu Wort kommen, die die unterschiedlichen Themen aus ihren Fachbereichen anreichern und dir Impulse geben können. Unsere Meinungen wirst du hier und da natürlich auch finden. Doch am Ende entscheidest nur du, was du tust und was du lässt!

Die Würde des Menschen – unsere Anspracheform

Die Gleichstellung und Gleichwertigkeit aller Menschen jenseits ihres Geschlechts sind uns eine Selbstverständlichkeit. Sprache formt Bewusstsein und auch wir sind gefordert. Gleichzeitig ist uns eine gute Lesbarkeit ein Anliegen. Aus diesem Grund nehmen wir uns die Freiheit, flexibel die Geschlechternennung sowie die genderkonforme Schreibweise (teils mit dem :, beispielsweise Freund:innen) einzusetzen. Wenn wir weibliche oder männliche Bezeichnungen verwenden, meinen wir immer alle Menschen.

Wir sagen nicht, dass im Ruhestand alles geht und möglich ist, das war es davor auch nie. Wir meinen allerdings: Es ist mehr möglich, als viele Menschen glauben. Dafür müssen wir es nur erst sehen, bewerten und dann angehen, wenn wir es wollen und können.

Was für uns Ruhestand ist? Das, was jede und jeder von uns daraus macht. Dass er das wird, was dich glücklich macht, dazu haben wir dieses Buch geschrieben. Wir wünschen dir viel Freude beim Lesen, Nachdenken, Besprechen, Kreativsein, Ideen schmieden und umsetzen. Auf dass dein Ruhestand das wird, was du möchtest!

Dass wir älter werden, darauf haben wir keinen Einfluss, auf das

Wie

schon.

Köln, August 2024, Anja und Frank

Wie viel Ruhe verträgt dein Ruhestand?

»Tätigsein ist ein Grundbedürfnis von uns Menschen«, sagt der Neurobiologe Gerald Hüther in einem Podcast.5 Sich etwas zu suchen, das einen erfüllt, einen berührt und einem Spaß macht, so formulierte er sinngemäß weiter, ist die Voraussetzung, um das Gehirn fit zu halten. Denn alles, was wir nicht nutzen, verkümmert. Wir kennen es ganz gut von einem Arm- oder Beinbruch. Wie schnell sich Muskeln aus dem Staub machen und wir teilweise bisher gewohnte Bewegungen wieder neu lernen müssen! Es gibt Seescheiden, die sogar ihr eigenes Hirn verstoffwechseln, wenn sie es nicht mehr brauchen.6

Nichtstun ist auf Dauer keine gesunde Option.

Wenn wir arbeiten, werden wir gefordert, ganz automatisch gibt es immer wieder kleine oder große Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Wir bekommen Input sowie Impulse, müssen reagieren, setzen uns mit anderen Menschen auseinander, haben Aufgaben und werden gebraucht. Im Ruhestand entfällt das abrupt. Menschen, die bereits vor dem eigentlichen Stichtag aus dem Arbeitsleben ausscheiden, zum Beispiel durch Arbeitslosigkeit, passive Altersteilzeit oder Krankheit, erleben diesen Stopp schon früher.

Manches Mal ist es ein Segen, raus aus dem empfundenen Stress zu kommen, der so viele unterschiedliche Gründe haben kann. Doch was passiert dann? Nichtstun ist auf die Dauer keine gesunde Option für den Geist, den Körper und das Wohlbefinden. Wir sagen nur »Seescheide«. Fußballlegende Lothar Matthäus bringt es in einem Spiegel-Interview auf die Frage nach dem Ruhestand so auf den Punkt: »Glauben Sie, dass Sie sich nach drei Monaten Urlaub noch wohlfühlen? Ob man nun die Möglichkeit dazu hat oder nicht: Morgens aufzuwachen und zu wissen, dass man keine Aufgabe hat, ist nicht befriedigend.«7

»Jeder Jeck ist anders«

Den Ruhestand sollten wir daher nicht zu wörtlich nehmen und uns stattdessen Dinge suchen, die Spaß machen, für Abwechslung sowie für körperliche und geistige Bewegung sorgen. Am besten probieren wir auch neue Dinge aus, um so ein erstes Mal immer wieder zu erleben. Jeder so, wie er es kann, und mit den Möglichkeiten, die er hat. Den klassischen Übergang in den Ruhestand gibt es nicht mehr, zu unterschiedlich sind die Lebenssituationen.

In welcher Situation liest du gerade dieses Buch? Freust du dich auf den letzten Arbeitstag? Scheust du das Ereignis eher? Bist du aktuell ohne Beschäftigung? Gesund? Körperlich angeschlagen? … Für uns alle gilt eines: Die eigene Lebenszufriedenheit können wir beeinflussen und gestalten. Ruhe ist dabei ein Teil. Doch daneben gibt es viele weitere Mosaiksteinchen, die das Leben wunderbar und erfüllt machen.

Mit Hadern verschenkst du viel Lebenszufriedenheit.

Bei uns in Köln sagt man gern »jeder Jeck ist anders«, und wir bleiben und ticken auch nach dem letzten Arbeitstag unterschiedlich. Wie wir unseren Ruhestand gestalten können, hängt auch von den eigenen Rahmenbedingungen ab. Deine kennst du am besten. Diese gilt es zu berücksichtigen und das Leben genau in diesem Rahmen ganz frei zu gestalten.

Können wir zum Beispiel nur für ein Wochenende verreisen, dann planen wir auch nur dafür. Dies macht einen wichtigen Aspekt für ein starkes Leben deutlich: die (radikale) Akzeptanz. Hast du Begrenzungen, Einschränkungen oder Verpflichtungen, kannst du damit hadern. Doch damit verschenkst du viel Lebenszufriedenheit und auch Möglichkeiten. Musst du beispielsweise im Ruhestand weiterarbeiten, weil das Geld sonst nicht reicht, ändert sich die Situation nicht, egal wie sehr du dich darüber aufregst. Änderst du deine Einstellung, hast du weniger negative Emotionen, trittst dadurch anders auf und handelst anders. Die Zeit, die du dich ansonsten einfach nur ärgerst, kannst du so freudvoller und konstruktiver nutzen. Mehr dazu findest du im Kapitel »Gesundheit« im Abschnitt »Reden wir über Stress!«.

Ich kann mich ärgern, bin jedoch nicht dazu verpflichtet!

Damit du die für dich passenden Entscheidungen treffen kannst, wollen wir erst einmal für Bewusstheit sorgen. Dabei gehen wir auf die schon genannten drei großen Themen ein, die unsere Entscheidungen und unsere Lebensplanung, oft unbewusst, beeinflussen. Du findest sie in folgenden Kapiteln:

»Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an!«

(Es geht um deine jetzige Arbeits-[Lebens-]Situation.)

Alles nur in unserem Kopf

(Es handelt von Vorurteilen, Stereotypen und Altersbildern, in dir und deiner Umwelt.)

Wie viel Parkbank darf’s denn sein?

(Es geht um deine Bedürfnisse und Wünsche.)

Beim Arzt oder Therapeuten heißt es: Erst die Analyse, dann die Therapie. Nachdem du die jeweiligen Bereiche für dich analysiert hast, kannst du die relevanten Punkte für deinen Ruhestandsentwurf nutzen.

Wir sprechen bewusst nicht von Ruhestandsplanung. Allein die Länge der nachberuflichen Zeit spricht gegen ein minutiöses Vorgehen der vollständigen Planung. Zudem schaust du heute auf eine zukünftige Zeit, bis dahin kann sich noch einiges ändern. Mit dieser Vorbereitung legst du die Grundlage, die du bei Bedarf immer wieder anpassen kannst. Außerdem findet Leben jeden Tag statt, das heißt, es darf auch Platz für Spontanität sein.

Wo wir schon bei Definitionen sind, wollen wir unseren »Übergang in den Ruhestand« einordnen. Er beginnt für uns an dem Tag, an dem du anfängst, dich mit deiner Ruhestandsgestaltung, deinem Ruhestandsentwurf zu beschäftigen. Das Ende haben wir für uns nach den ersten zwei Jahren im Ruhestand festgelegt. Ab dann ergibt es auch wieder Sinn, sich zu fragen, ob alles noch so passt oder ob es wieder eine neue Ausrichtung geben wird.

»Ohne Stress kein Leben!«

8

So schreibt es Prof. Dr. Tobias Esch in seinem Buch »Der Selbstheilungscode«. Es bleibt die Dosis, die das Gift macht. In Bezug auf die »Energieform« Stress schauen wir häufig auf die dunkle Seite. Was auch wichtig ist, denn immer wenn es persönlich zu viel wird, dann liegt darin der Keim für viele Erkrankungen, schlechte Gemütszustände, Entscheidungen etc. Doch ohne Stress? Wir brauchen diese Energie, um uns zu entfalten, um nicht abzubauen. So kann sich unser Gehirn weiterentwickeln, solange wir es fordern.

Es geht um deinen Ruhestand, deine Passung, deine Entwicklung!

Sich passend zu fordern, sprich, sich auch mal zu stressen und sich stressen zu lassen, ist eine wunderbare Voraussetzung für ein gutes und erfülltes Leben. Das Schöne ist, im Ruhestand haben wir eine Zeithoheit, wie wir sie im Leben vorher womöglich nie hatten. Hier können wir ganz bewusst entscheiden, was uns Energie geben soll. Wir können entscheiden, worauf wir unsere Aufmerksamkeit legen wollen, was wir lernen, womit wir uns auseinandersetzen und worum wir uns kümmern möchten. Für Bedürfnisse, die wir jahrelang zurückgestellt haben, können wir uns nun Zeit nehmen. Möglicherweise haben sich diese auch verändert. Es geht um deinen Ruhestand, deine Passung, deine Entwicklung!

Solltest du feststellen, dass dich bedrückende Themen wie hohes Stressempfinden und der Umgang damit zurzeit sehr beschäftigen, regen wir an, dich außerhalb dieses Buches damit weiter zu befassen. Seriöse Unterstützungsangebote gibt es viele. Deine Krankenkasse oder die Volkshochschulen (VHS) sind hier gute Ausgangspunkte. Auf sich und andere Acht zu geben, lohnt sich immer und zahlt sich auch für deinen kommenden Ruhestand aus.

Bereit für eine erste Analyse? Dann schnapp dir gleich Stift und Papier, wir starten mit deiner jetzigen Arbeits-(Lebens-)Situation.

»Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an!«

1977 beschrieb Udo Jürgens seine Sicht auf den Ruhestand: die große Freiheit, das zu tun, was man will, und sich nicht von anderen daran hindern zu lassen. »Ihr werdet euch noch wundern, wenn ich erst Rentner bin / Sobald der Stress vorbei ist, dann lang ich nämlich hin«9, sang er. In seinen Zeilen stecken für uns viele Impulse für die Ruhestandsgestaltung. Für diese erste Analyse wollen wir den »Stress, der dann vorbei ist« zum Anlass nehmen, deine aktuelle (berufliche) Situation genauer zu betrachten.

Wir haben dich ja schon gefragt, in welcher Stimmung du in Bezug auf deinen Ruhestand dieses Buch liest. Egal aus welcher Position du startest, es hat einen Einfluss auf den Statuswechsel zur »Rentnerin« und auf das, was du (erst mal) brauchst, um glücklich zu sein.

Nehmen wir beispielsweise eine Person, die aktuell dem Stress entfliehen will und den Ruhestand als »rettendes« Ereignis ansieht. Dann bringt der erste Tag in »Freiheit« das »Weg von etwas«, das aktuell nicht guttut. Das fühlt sich dann ganz fantastisch an. Doch wie lange? Oder bist du zufrieden, so wie es aktuell ist, und machst vielleicht automatisch weiter und verpasst dadurch spannende andere Chancen, die dich so viel zufriedener machen würden?

Im »Check-in« sind wir schon kurz darauf eingegangen, dass die Arbeit zur menschlichen Bedürfnisbefriedigung beiträgt: Kontakt zu anderen Menschen, Aufgaben, die man lösen muss, Ansprechpartner:in sein, Verantwortung übernehmen, Strukturgeber im Alltag, gebraucht zu werden, einen Status innehaben, Entscheidungen treffen …

Es geht von 100 auf 0.

Gehst du aus einer Vollbeschäftigung in den Ruhestand, ist das alles erst einmal weg, es geht von 100 auf 0. Auch wenn du auf anderen Wegen, zum Beispiel aus einer Teilzeitbeschäftigung oder einer Arbeitslosigkeit heraus, in den Ruhestand gehst, ist es spannend, auf die vergangene Arbeitszeit zu schauen. So kannst du den Blick schärfen und für dich klären, was für dich wichtig war und heute vielleicht noch ist. Daneben kannst du dir einen Überblick verschaffen, welche Emotionen gerade vorherrschen, denn auch diese haben einen Einfluss auf unsere Bewertungen und Entscheidungen.

Damit deine aktuelle Situation nicht unbewusst den Start in den Ruhestand beeinflusst, bieten wir dir zwei Arbeitsschritte an:

Wie geht es dir gerade bei der Arbeit?

Was heißt das für deinen Ruhestand?

reflexion: von der arbeit

Für deine erste Analyse haben wir dir die folgenden Fragen zusammengestellt. Es kann sein, dass du hier und da denkst, die Fragen doppelten sich. Sie liegen nah beieinander und können doch andere Blickwinkel eröffnen. Wenn du Lust auf diese Übung hast, empfehlen wir dir, erst die Fragen zu beantworten und dann weiterzulesen. Spätere Ergänzungen sind trotzdem immer willkommen.

Wie geht es dir gerade generell in und mit deiner Arbeit? Wo würdest du dich auf einer Skala von 1 (schlecht) bis 6 (bestens) einordnen? Wir denken hier nicht in Schulnoten.

Woran machst du das fest?

Was genau trägt dazu bei?

Was macht dir Spaß bei der Arbeit, was motiviert dich? Zum Beispiel Aufgaben (lösen), Kontakt zu Menschen oder im Team arbeiten.

Was würdest du vermissen, wenn du morgen deinen Job nicht mehr hättest?

Wenn du auf dein Berufsleben schaust, was hat dich immer wieder angetrieben?

Was möchtest du lieber heute als morgen sein lassen?

Was macht dich glücklich und zufrieden? (Wobei hattest oder hast du das Gefühl?)

Dein Blick in die Zukunft

Was denkst du, wenn du so differenziert auf deine Arbeit schaust? Die genauere Betrachtung senkt die Wahrscheinlichkeit, ungünstige Entscheidungen zu treffen. Nicht, dass dein berufliches Umfeld deine Entscheidungsfindung eingrenzt! Solltest du Filme mögen und ein schönes und lustiges Beispiel für wunderliche Entscheidungen suchen, dann wird das in »Blackout bei Wellmanns«10 anschaulich erzählt.

reflexion: von der arbeit in den ruhestand

Für deinen Ruhestand kannst du dir überlegen:

Welches sind die wichtigsten Punkte aus diesem Abschnitt für dich? (Was ist dir ganz neu? Was ist bestätigt worden? An was willst du unbedingt denken?)

Wenn du an deinen Ruhestandsentwurf denkst, welche deiner Antworten sind dabei besonders wichtig für dich?