Grundkurs, gärtnern - Katja Maren Thiel - E-Book

Grundkurs, gärtnern E-Book

Katja Maren Thiel

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  • Herausgeber: Kosmos
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Wer das Grundprinzip der Gartentechniken verstanden hat und anwenden kann, dem macht Gärtnern Spaß. Aber anpflanzen, Beete anlegen, Stecklinge ziehen, Pflanzen schneiden will gelernt sein: Es braucht Übung, aber vor allem die richtige Anleitung. "Gärtnern" behandelt alle für Gartenneulinge wichtigen Themen. Dieses Buch rückt dabei die wesentliche Schritte in den Mittelpunkt, zeigt in übersichtlichen Fotostrecken und in der Rubrik "Das ist wirklich wichtig", worauf es ankommt. Die Gestaltung des Buches ist so harmonisch und stimmungsvoll, dass schon beim Anschauen das Gartenglück wächst - garantiert! Katja Maren Thiel hat sich ihr Gartenwissen im eigenen Grün Schritt für Schritt selbst angeeignet. Aus eigener Erfahrung weiß sie daher genau, welches Wissen Garteneinsteiger zum Anlegen eines kleinen Gartens brauchen und Gärtnern dabei noch viel Freude macht.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 221

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Dieses E-Book ist die digitale Umsetzung der Printausgabe, die unter demselben Titel bei KOSMOS erschienen ist. Da es bei E-Books aufgrund der variablen Leseeinstellungen keine Seitenzahlen gibt, können Seitenverweise der Printausgabe hier nicht verwendet werden. Statt dessen können Sie über die integrierte Volltextsuche alle Querverweise und inhaltlichen Bezüge schnell komfortabel herstellen.

Inhalt

Inhalt

Erste Schritte

Aller Anfang ist leicht

Sie haben das Beste noch vor sich! Das Abenteuer Garten ruft und es gibt viel zu entdecken! In diesem Kapitel erhalten Sie die wichtigsten Grundlagen, damit Ihr Garten gut versorgt ist.

Ziergarten

Blütenpracht und mehr

Sie sonnen sich im Gras, umgeben von einem Meer voller Blumen, die Vögel zwitschern in naturnahen Hecken. Hier erfahren Sie das wichtigste zur Gestaltung Ihres Gartens und vieles mehr zum Anlegen schöner Beete.

Küchengarten

Gemüse und Kräuter

Entdecken Sie die Vielfalt und den Geschmack von selbst gezogenem Gemüse und tauchen Sie ein in die Welt der duftenden Kräuter. Hier finden Sie die optimalen Bedingungen für den Eigenanbau.

Obstgarten

Sommer in Bestform

Obstbäume schenken Gärten innerhalb weniger Jahre Atmosphäre und Charakter. Und wann ist es so herrlich von der Hand in den Mund zu leben wie zur Beeren- und Obstreife? Sehen Sie selbst!

Kinder im Garten

Pflanzen, spielen, selber machen

Den Himmel über dem Kopf, Entdeckerlust im Herzen, ein kleines Stückchen Freiraum, um die Natur zu erfahren. Solche Glücksgefühle sind unbezahlbar. Schenken Sie Ihrem Kind ein Stückchen Garten.

Pflanzenjunge

Es grünt bald grün

In vieler Hinsicht gewinnbringend, ökologisch wertvoll und zudem noch kinderleicht, all das ist Pflanzenvermehrung im eigenen Garten. Probieren Sie es aus!

Werkeln und Bauen

Kleine Projekte für den Garten

Gärten können nicht nur ein Paradies für Pflanzen und ihre Gärtner sein. Auch wer werkeln, kochen oder einfach genießen möchte ist hier richtig.

Vorwort

DAS GLÜCK LIEGT IN DER ERDE

Vorwort

Sie sind seit Kurzem stolzer Besitzer eines neuen Gartens? Herzlichen Glückwunsch! Der Haken an der Sache: Sie haben bislang kaum Erfahrung auf diesem Gebiet und selbst Ihre Zimmerpflanzen sind regelmäßig ein­gegangen? Das lässt sich ändern! Lesen Sie nur weiter.

Gärtnern ist keine Zauberei, sondern letztendlich ein Handwerk, das Sie erlernen können. Wenn Sie genau beobachten, Zeit und etwas Geduld aufbringen, sind Sie Ihrem persönlichen Traumgarten ein gutes Stückchen näher. Und auch wenn Sie das jetzt vielleicht noch nicht glauben: Gärtnern kann sich sehr schnell zur Sucht entwickeln. Ich habe es selbst erlebt.

MEIN PERSÖNLICHES GARTENGLÜCK

Alles begann mit der Geburt meiner Tochter Iva. Plötzlich war sie da, die jahrelang verschüttete Sehnsucht nach einem kleinen Stückchen eigenem Grün in der großen Stadt. So machten mein Mann Christian und ich uns auf die Suche nach einem Schrebergarten. Und gleich die erste Besichtigung war ein Volltreffer: Es war Liebe auf den ersten Blick. Verwunschen, verwildert, verheißungsvoll. Nie hätte ich dies mit einem Schrebergarten assoziiert. Auf uns warteten noch viele Entdeckungen. Und ich gebe zu, ich beneide Sie, dass Sie am Anfang dieser schönen Reise stehen. Meine Familie und ich haben in unserem Garten ein längst verloren geglaubtes Glück gefunden. Ich habe mich oft gefragt, warum. Es gibt wohl viele Gründe.

Gärten bieten in unserem digitalen Zeitalter eine überschaubare und doch unendlich vielfältige reale Welt. Hier können wir nach unseren Wünschen und Werten gestalten. Alles hat einen Sinn. Es siegt das Gefühl der Selbst- über die Fremdbestimmung. Was ist befriedigender als der Anblick einer selbst gesäten Blütenpracht oder der Genuss von eigenem Gemüse und Obst?

Dennoch bleibt immer ein Rest Wildheit in jedem Garten. Ein Stück Unbezähmbarkeit und Unplanbarkeit. Und das ist gut so! Denn auch dies macht das Geheimnis des Gartenglücks aus. Hier können wir unmittelbar erleben, was Natur bedeutet. Wir erfahren die konkreten Auswirkungen von Sonne, Wind und Regen auf das Wachstum unserer Pflanzen, erleben den Wandel, sehen das Zusammenspiel der Elemente, begreifen die Bedeutung von abstrakten Begriffen wie Nachhaltigkeit und Artenvielfalt.

Gärten befriedigen so unsere Sehnsucht nach Einfachheit, Gesundheit und Natürlichkeit. Hier finden wir Erfüllung, Entspannung und nicht selten auch das Glück der Gemeinschaft. Denn Leidenschaft verbindet. Das werden Sie bald feststellen, ob im Miets-, Einfamilienhaus- oder Schrebergarten.

WORUM ES GEHT

Dieses Buch führt Sie auf einfache, verständliche Weise in die Grundlagen des Gärtnerns ein. Einen Garten zu versorgen umfasst viele Tätigkeiten. Daher erfahren Sie hier nicht nur das Wichtigste zu Pflanzen und deren Pflege. Auch Gestalten, Basteln und Bauen, Spielen, Kochen und Genießen werden thematisiert. Neben den ausführlichen Anleitungen mit vielen Fotos erhalten Sie zu allen Themen weiterführ­ende Informationen. Abgerundet wird das Ganze durch die Fotoporträtseiten. Hier wird eine Vielzahl an Pflanzen, Materialien und Ideen bildlich vorgestellt.

DIE SCHÖNHEIT DES UNPERFEKTEN

Sie haben es wahrscheinlich längst bemerkt: Dieses Buch versteht sich nicht als Anleitung zu einem Hochglanzgarten. Vielmehr möchte es Ihnen helfen, mit Lust und Spaß Ihren Garten zu entdecken und zu gestalten. Sie werden Fehler machen. Aber was heißt das schon? Ihr Garten als Teil der Natur wird es Ihnen schnell verzeihen. Solange Sie keine Umweltsünden begehen, wird alles vom grünen Wandel erobert. Haben Sie Mut, etwas auszuprobieren. Lernen Sie auf Ihr Gefühl zu hören, auf die Stimme im Bauch. Die Norddeutschen sagen: „Beden scheef, had God leef.“ Was auf Hochdeutsch so viel heißt wie: Wie gut, dass nicht alles makellos ist. Wir lieben doch gerade wegen der Ecken und Kanten und weil etwas unvollkommen ist.

Viel Spaß beim Entdecken und Erleben Ihres persönlichen Gartenglücks!

Katja Maren Thiel

Erste Schritte

ERSTE SCHRITTE

Aller Anfang ist leicht

SIE HABEN DAS BESTE NOCH VOR SICH! DAS ABENTEUER GARTEN RUFT. UND ES GIBT VIEL ZU ENTDECKEN. IN DIESEM KAPITEL ERHALTEN SIE DIE WICHTIGSTEN GRUNDLAGEN, DAMIT IHR GARTEN MIT ALL SEINEN PFLANZEN GUT VERSORGT IST.

WAS GÄRTNER BRAUCHEN

Das Grundrezept für üppiges Grün

Neben einem guten Boden braucht ein Gärtner erstaunlich wenig zu seinem Glück: sauberes Wasser, Licht und Wärme im richtigen Maß, das eine oder andere Werkzeug und nicht zuletzt etwas Vorstellungskraft und Ausdauer.

GARTENZEIT

Aber das Allerwichtigste, was Sie als Gärtner brauchen, lässt sich nicht kaufen. Und dennoch ist es für viele der wahre Luxus. Es ist Zeit. Viele Gartenbücher locken ihre Leser mit dem Versprechen, ihnen das Geheimnis zu offenbaren, wie sie mit minimalem Einsatz zu einem Traumgarten kommen. Das ist, verzeihen Sie die rüde Ausdrucksweise, Unsinn! Es sei denn, Sie fantasieren von einem Zementgarten oder einem Stück Urwald. In beiden Fällen können Sie das Buch getrost zur Seite legen. Für alle anderen fangen Spaß und Genießen jetzt an. Denn Gärtnern ist vielleicht zuweilen anstrengend, aber auch häufig äußerst kurzweilig, erholsam, gar heilsam. Und das Allerbeste: Sie werden für Ihre Fürsorge reichlich belohnt – mit purem Glück. Gönnen Sie sich also Ihre Gartenzeit!

SETZE DIE PFLANZEN AN DEN GEEIGNETEN PLATZ

Pflanzen sind so verschieden wie wir Menschen. Sie gedeihen nur in einer passenden Umgebung: Die lichthungrige Sonnenblume wird z. B. im Schatten verkümmern, während Funkien gerade hier richtig aufblühen. Kartoffelpflanzen können in schwerem, undurchdringlichem Erdreich nur winzige Knollen entwickeln, während die langen Pfahlwurzeln der Lupinen verdichteten Boden mühelos durchdringen. Mit der richtigen Platzierung und Auswahl der Pflanzen ersparen wir uns viel Frust und Arbeit. Das Erfolgsrezept fürs Gärtnern ist somit ganz simpel. Genau wie in der Liebe lautet es:

Setze die Pflanze an den geeigneten Platz!

Fragt sich nur noch, wie man herausbekommt, wer zueinander passt. Zum Glück gibt es bei Pflanzen messbare Parameter, die zeigen, ob die Chemie zwischen dem Wunschpaar stimmt. Vor der Auswahl der Pflanzen lauten die beiden wichtigsten Fragen daher:

1. Wie viel Sonne scheint auf das Beet?

2. Welche Bodenbedingungen finden wir vor?

Blütentagebuch

Sicherlich wissen Sie auf Anhieb, welche Ecken in Ihrem Garten eher sonnig oder schattig sind. Es gibt aber auch Grenzfälle. Wenn Sie genauere Informationen über einzelne Standorte haben wollen, legen Sie ein sogenanntes Blütentagebuch an. Dies ist ein Notizbüchlein, in dem Sie kalendarisch alle wichtigen Informationen zu Ihrem Garten festhalten. Neben Vermerken zur Entwicklung Ihrer Pflanzen, wie Austriebszeitpunkt, Blüte etc., tragen Sie hier die gemessenen Sonnenstunden an einem bestimmten Punkt in Ihrem Garten ein. Denn wie viel Sonne auf ein Beet scheint, ist nicht nur abhängig vom Wetter, sondern auch von der Jahreszeit. So steht die Sonne im Sommer zwar höher und könnte mehr Plätze im Garten erreichen, gleichzeitig wachsen die Schattenflächen aber durch das Laub der Gehölze mit.

Gut lässt sich diese Entwicklung der Sonnenscheindauer mit Fotos dokumentieren. Fotografieren Sie am besten immer vom gleichen Standpunkt und zur gleichen Uhrzeit. So können Sie leicht ablesen, wie aus einem schattigen ein sonniger Ort wird und umgekehrt.

Bodentest

Um die Bodenbedingungen im Garten zu bestimmen, können Sie eine Reihe von Untersuchungen durchführen. Mit dem Handtest, der auf der folgenden Seite beschrieben wird, finden Sie beispielsweise leicht heraus, wie gut Ihre Pflanzen mit Luft/Sauerstoff und Wasser versorgt werden.

GÄRTNERN MACHT GLÜCKLICH Es ist Frühling, die Sonne strahlt und Sie fühlen sich schlapp und müde? Sie sehnen sich nach einem Energieschub? Wie wär’s mit etwas Gartenfrische!Tatsächlich regt ein Aufenthalt im Garten die Bildung von Glücks­hormonen an: Während der Körper im dunklen Winter vor allem das müde machende Schlafhormon Melatonin produziert, steigt der Serotoningehalt, sobald wir uns wieder länger in der Sonne aufhalten. Der positive Einfluss des Sonnenlichts wird durch die Bewegung im Garten verstärkt.

DER HANDTEST

Bestimmen Sie Ihre Bodenstruktur

Welche Pflanzen sich im Garten wohl fühlen werden, ist abhängig von den Bodenbedingungen. Entscheidend ist die Struktur der Erde, ihr Nährstoffgehalt sowie ihr Säuregrad.

Alle drei Faktoren lassen sich genau bestimmen. Zunächst interessiert die Zusammensetzung der Erde. Hier wird die durchschnittliche Partikelgröße des Bodens bestimmt. So können wir feststellen, wie gut oder schlecht die Versorgung der Pflanzen mit Luft/Sauerstoff und Wasser ist. Zudem geben die Erdteilchen einen ersten Aufschluss auf den Nährstoffgehalt des Bodens.

DIE EINFACHE HANDPROBE

Die leichteste Methode, die Konsistenz des Bodens zu bestimmen, ist die einfache Handprobe. Das geht nicht nur kinderleicht, sondern auch noch schnell und ist vollkommen kostenlos. Und so funktioniert's: An etwa zehn verschiedenen Stellen im Garten, vorzugsweise an den Plätzen, die für Gemüse- und Zierbeete vorgesehen sind, heben Sie spatentiefe Löcher aus. Befühlen und riechen Sie den Aushub. Ist die Erde beispielsweise schwer und klebrig oder locker leicht? Noch deutlicher wird das Ergebnis, wenn Sie eine Handvoll der ausgehobenen Erde mit Wasser vermischen. Versuchen Sie die Mischung zu einer Rolle zu formen. Oder lässt sie sich sogar zu einem Hufeisen biegen? Mit leichtem, sandigem Boden gelingt dies nicht. Bei mittlerem, lehmigem Boden zerbröckelt die Schlange, wohingegen schwerer, toniger Boden sich sogar zu einem Hufeisen modellieren lässt. Selten tritt ein bestimmter Typus in reiner Form auf. Meistens handelt es sich um Mischungen.

Mit der Handprobe erhalten Sie einen ersten Anhaltspunkt, welche Pflanzen sich bei Ihnen wohl fühlen werden.

DIE BODENARTEN

Sandböden

Bei solchen Böden besteht keine Gefahr der Staunässe, die die meisten Pflanzen schlecht vertragen. Dafür ist ein erhöhter Wasserbedarf vorhanden, da es hier schnell versickert. Die Böden sind eher nährstoffarm. Zur Bodenverbesserung können Komposterde und Betonit eingearbeitet werden.

Lehmige Böden

Bei diesen Böden besteht eine geringe Gefahr der Staunässe. Das Wasser kann gut gespeichert werden. Die Böden weisen einen hohen organischen Anteil auf, daher sind sie eher nährstoffreich. Es sind kaum Maßnahmen zur Bodenverbesserung notwendig.

Tonige Böden

Es besteht eine hohe Gefahr von Staunässe, da das Wasser schlecht versickert. Die Erde ist meist sehr stark verdichtet. Somit erfolgt eine schlechte Sauerstoffversorgung der Wurzeln bei geringem Nährstoffgehalt. Maßnahmen zur Bodenverbesserung: einmaliges Einarbeiten von feinem Kies und regelmäßige Gabe von Komposterde.

[a] Bevor Sie mit dem Handtest beginnen, wird die Erde befeuchtet.

[b] Sandiger Boden: Die Erde rieselt durch Ihre Hände.

[c] Lehmiger Boden: Sie können eine Rolle formen.

[d] Toniger Boden: Sie können die Rolle zu einem Hufeisen biegen.

GRÜNDLICH GETESTET

Wie nahrhaft ist Ihr Boden?

Der beste Zeitpunkt für Bodenuntersuchungen ist das zeitige Frühjahr. Dann wächst noch nicht viel und die letzte Düngung ist mit Sicherheit einige Monate her. Nicht immer ergeben die Analysen einen Nährstoffmangel. Häufig zeigen sie eine Überdüngung an. Und dies kann für Pflanzen viel verheerender sein. Zur Vorbeugung ist eine präzise Bestimmung der Nährstoffe wichtig.

DER SPATENTEST: WELCHEN NÄHRSTOFFGEHALT HAT MEIN BODEN?

Selbst experimentieren ist schön, aber manchmal ist es auch ganz angenehm, Profis für sich arbeiten zu lassen. Es gibt zahlreiche Labore, die präzise Bodenanalysen anbieten. Das Beste daran ist: Neben Pflanztipps erhalten Sie häufig genaue Düngungsvorschläge zur Bodenverbesserung. Alles, was Sie dafür tun müssen: Heben Sie an etwa zehn unterschiedlichen Plätzen im Garten spatentiefe Löcher aus. Füllen Sie etwas Erde in Klarsichtbeutel, die Sie mit der genauen Aushubstelle beschriften und schicken Sie das Ganze an das Labor Ihres Vertrauens.

DER FARBTEST: WELCHEN SÄUREGRAD HAT MEINE ERDE?

Sehr nützlich ist es, den pH-Wert des Bodens (Säuregrad) zu kennen. Warum, wollen Sie wissen? Chemie war noch nie Ihr Thema und Sie möchten die folgenden Zeilen lieber schnell überspringen. Vielleicht kann ich Sie noch überzeugen.

Pflanzen können die im Boden gespeicherten Nährstoffe nur dann richtig aufnehmen, wenn neben der Bodenstruktur auch der Säuregrad stimmt. Üppiges Grün wächst also nur bei passendem pH-Wert.

Gärtner unterscheiden saure, neutrale und alkalische Böden. Ein niedriger pH-Wert zeigt einen sauren Boden, ein hoher einen alkalischen an. Die meisten Pflanzen bevorzugen ein ausgewogenes Säureverhältnis von ca. sechs bis sieben. Aber es gibt auch Ausnahmen. Die ursprünglich im Wald beheimateten Heidelbeeren, Himbeeren und Preiselbeeren lieben sauren Boden. Gleiches gilt auch für Rhododendren und Hortensien. Bei Letzterer kann der Säuregrad sogar die Farbe bestimmen: Blau blüht die Hortensie nur bei einem pH-Wert von 3,5 bis 4,5.

Zur Ermittlung des Säuregrades bzw. des pH-Wertes gibt es spezielle Tests im Gartencenter oder der Apotheke. Vermischen Sie die Erdproben mit Wasser und halten Sie den Teststreifen hinein. Vergleichen Sie die Verfärbung mit der beiliegenden Tabelle, auf der die pH-Skala abgebildet ist, und lesen Sie den Wert ab.

ERSTE HILFE FÜR EINEN SCHLECHTEN BODEN

Haben Sie Bodenart und Säuregrad ermittelt, kann endlich die Suche nach den passenden Pflanzpaaren beginnen. Da gibt es nur einen Haken. Sie sind mit den Ergebnissen Ihrer Bodenanalyse alles andere als zufrieden? Deshalb brauchen Sie jetzt dringend viel gute Erde! Woher nehmen und nicht stehlen?

Entweder fahren Sie nun zum Recyclinghof oder in das nächste Gartencenter, um Komposterde zu kaufen. Aber schöner wäre es doch, sich selbst eine unerschöpfliche Quelle zum grünen Glück zu schaffen, oder? Mein Rat lautet daher: Legen Sie einen Kompost an! Sie meinen Komposte stinken und locken unerwünschte Kleintiere an? Stimmt nicht, sofern Sie einige einfache Regeln beachten. Dann verwandeln sich Ihre Gartenabfälle mit der Zeit in nach Waldboden duftenden Humus, der locker und leicht durch die Hände rieselt. Ihre Pflanzen werden es Ihnen danken!

DIE PASSENDEN PFLANZEN FÜR IHREN PH-WERT

pH-Wert unter 4,5. Geeignete Pflanzen für diese stark sauren Gartenböden sind beispielsweise Hortensien, Rhododendron, Heidekraut sowie Heidelbeeren. Zur Bodenverbesserung für kalkliebende Kulturen muss sehr stark kohlesaurer Kalk, z. B. Algenkalk, eingearbeitet werden.

pH-Wert 4,5-5,5: Geeignete Pflanzen für diese sauren Gartenböden sind beispielsweise Himbeeren, Preiselbeeren sowie Kartoffeln (ab pH 5). Zur Bodenverbesserung kalkliebende Kulturen muss stark kohlesaurer Kalk, z. B. Algenkalk, eingearbeitet werden.

pH-Wert 5,5-6,5: Geeignete Pflanzen für diese schwach sauren Gartenböden sind beispielsweise Himbeeren, Preiselbeeren sowie Kartoffeln. Zur Bodenverbesserung für kalkliebende Kulturen muss leicht kohlesaurer Kalk, z. B. Algenkalk, eingearbeitet werden.

pH-Wert 6,5-7,5: Geeignete Pflanzen für diese neutralen Gartenböden sind beispielsweise Erbsen und Möhren.

pH-Wert über 7,5: Geeignete Pflanzen für diese alkalischen Gartenböden sind beispielsweise Erbsen (bis pH 7,5) und Möhren. Zur Bodenverbesserung für kalkmeidende Kulturen muss Laubkompost, Rindenmulch, saure Erde (Spezialerden für Rhododendron oder Hortensien) hinzugefügt werden.

MANCHE MÖGENS SAUER Falls Sie säureliebende Pflanzen in alkalischen Boden setzen wollen: Eine leichte Säuerung erhalten Sie durch Aufbringen von Rindenmulch. Setzen Sie am besten verschiedene Pflanzen zusammen, die einen niedrigen pH-Wert mögen. Zusätzlich kann noch spezielle Rhododendronerde eingearbeitet werden. Für kleinere Pflanzen wie Heidelbeeren empfiehlt sich auch eine Kübelpflanzung mit dieser Erde. Falls Sie umgekehrt den Säuregehalt des Bodens senken wollen, arbeiten Sie regelmäßig Kalk ein. Dies neutralisiert den Boden.

KOMPOST ANLEGEN

Rezept für einen leckeren Pflanzenschmaus

Einen Kompost anzulegen ist kinderleicht. Alles, was Sie brauchen, ist eine halbschattige, möglichst geschützte Ecke im Garten, die dennoch leicht zugänglich ist. Pro Quadratmeter Gartenfläche rechnet man ca. 10 l Kompost.

ZUTATEN FÜR EINEN GUTEN KOMPOST

ca. 1/3 trockenes braunes Material wie welkes Laub, kleine Holzstückchen, Asche, unbedruckter Karton, Küchenpapier, Stroh usw.ca. 2/3 frisches grünes Material wie getrockneter Rasenschnitt, Grünabfälle aus dem Garten, ungekochtes Gemüse usw.Komposterde oder Humus, ersatzweise etwas Kompoststartereinige 1,20 m lange Bambusstäbe oder gerade ZweigeRegenwasserJute oder Ähnliches1 Stück feiner Maschendraht, etwas größer als die Kompostfläche

WERKZEUG

Schaufel, Mistgabel, Gartenschere zum Kleinschneiden der Materialien, gegebenenfalls Kabelknipser für den Maschendraht

ANLEITUNG

Wie Sie die Zutaten und das Werkzeug nun richtig einsetzen, sehen Sie in der bebilderten Schrittfolge.

Ab und an sollten Sie Ihren Kompost, gleich einem Auflauf im Ofen, kontrollieren. Erwärmt er sich möglichst gleichmäßig? Je größer der Haufen ist, desto leichter erreicht er Temperaturen von 60 bis 70 °C. Ist er feucht genug? Falls nicht, verrottet (noch) nichts. Gießen Sie gegebenenfalls Regenwasser nach. Ein Stück Stoff, mit dem Sie den Haufen abdecken, hilft, dass sich schnell Wärme entwickelt und schützt gleichzeitig vor Austrocknung. Und riecht der Kompost auch gut? Falls nein, fehlt es ihm an Sauerstoff. Dann ziehen Sie die Bambusstäbe mit rüttelnden Bewegungen aus dem Haufen. Hierdurch wird Luft zugefügt und der Verrottungsprozess beschleunigt. Wer schnell gute Erde braucht, sollte seinen Kompost häufiger umsetzen. Dies beschleunigt den Verrottungsprozess.

Im Sommer ist der Kompost nach ca. vier bis sechs Monaten reif. Die geschichteten Materialien sind dann überwiegend zu Erde verfallen. Um feinere Erde zu erhalten, können Sie das Ganze noch durch ein Kompostsieb geben.

WENN IHNEN BEREITS DAS ERGEBNIS EINER BODENANALYSE VORLIEGT, können Sie die fehlenden Nährstoffe direkt dem Kompost beimischen. Ist Ihr Boden beispielsweise zu sauer, fügen Sie dem Kompost Kalk zu.

[a] Die Kompostmaterialien werden mit einer Mistgabel vor dem Kompost zusammengetragen und sortiert. Heben Sie zum Anlegen des Komposts etwas Erde aus, legen Sie den engen Maschendraht ein und schütten dann den Aushub wieder auf.

[b] Die erste Schicht von ca. 15 cm Höhe wird von klein geschnittenen Zweigen bzw. gehäckseltem Holz gebildet. Darauf geben Sie eine dünne Schicht Kompost mit möglichst vielen Regenwürmern oder ersatzweise etwas Kompoststarter.

[c] Im Wechsel von ca. 10 bis 20 cm schichten Sie nun locker (!) Lagen an grünem und braunem Material. Legen Sie hin und wieder zwei bis drei Bambusstäbe bzw. Stöcke waagerecht in den Haufen, sodass sie ein kleines Stück hinausragen.

[d] Bei trockenem Wetter begießen Sie den fertigen Haufen mit etwas Regenwasser. Decken Sie den Kompost zur besseren Wärmeentwicklung mit einem Stück Jute ab.

GARTENGOLD

Kostenlos zu nahrhaftem Boden

Intelligent, fortschrittlich, gewinnbringend. All dies trifft auf das Kompostieren von Gartenrückständen zu. Nicht umsonst bezeichnen Gärtner Komposterde als das Gold der Erde – absolut zu Recht!

EIGENMARKE

Die meisten Pflanzen lieben eine regelmäßige Kompostgabe, da sie viele Nährstoffe in fluffiger Form enthält. Vor allem wenn Sie einen Gemüsegarten planen, kommen Sie kaum ohne aus. Falls Sie immer noch Vorbehalte haben: Bedenken Sie, dass Sie es beim eigenen Kompost selbst in der Hand haben, was Sie später in Ihrem Garten ausbringen! Bei zugekaufter Erde wissen Sie hingegen nie genau, ob sie Reste von Pflanzenschutzmitteln, Unkrautsamen oder sogar Abfälle wie Plastik oder schadstoffhaltiges Holz enthält. Insbesondere beim Gemüseanbau ist selbst produzierte Komposterde daher die erste Wahl. Zudem sparen Sie sich das häufig zeitaufwendige, lästige und zudem kostenpflichtige Entsorgen der Grünmasse. Indem Sie diese selbst wieder in Ihren Garten einfügen, leisten Sie nicht zuletzt einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und verdienen sich das Prädikat eines nachhaltigen Gärtners.

WAS BEDEUTET EIGENTLICH NACHHALTIGKEIT?

Ursprünglich stammt der Begriff aus der Forstwirtschaft und ist jahrhundertealt. Man versteht darunter, dass einem Waldstück gerade so viel Holz entnommen wird, wie dort auf natürliche Weise nachwachsen kann. Dieses Konzept eines regenerierbaren Systems wird heute zunehmend auf andere Lebensbereiche übertragen. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Frage, wie wir einen möglichst natürlichen Umgang mit unseren begrenzten Ressourcen schaffen können.

Für den Garten bedeutet dies z. B. Regenwasser zu sammeln, heimische Gewächse zu bevorzugen, die Bedingungen für Artenvielfalt zu schaffen, eigene Samen zu säen und nicht zuletzt später Reste zu kompostieren. Die Vorteile des nachhaltigen Gärtnerns sind vielfältig: Es spart nicht selten Kosten, Rohstoffe, Zeit und Nerven. So sind beispielsweise heimische Arten in der Regel sehr viel pflegeleichter als exotische Gewächse.

KLASSISCHE KOMPOSTPROBLEME VERMEIDEN

Wählen Sie einen günstigen Standort! Ein warmer, windgeschützter, gut erreichbarer und halbschattiger Platz beschleunigt die Verrottung und erleichtert die Arbeit.Zutritt nur für Nützlinge! Verzichten Sie auf ein durchgängiges Fundament, damit die für die Zersetzungsprozesse wichtigen Mikroorganismen und Würmer eindringen können. Ungebetenen Gästen wie Mäusen und anderen Kleintieren wird der Zutritt über engen Maschendraht im Boden verwehrt.Sorgen Sie für eine gute Belüftung. Gelangt zu wenig Sauerstoff in Ihren Kompost, beginnt er zu stinken. Achten Sie darauf, dass die Materialien wie beispielsweise Rasenschnitt nicht verkleben.Auf die Zutaten kommt es an! Für eine schnelle, geruchsneutrale Verrottung achten Sie auf das richtige Mischungsverhältnis der Kompostmaterialien: ca. 1/3 kohlenstoffhaltiges bzw. „braunes“ und 2/3 stickstoffhaltiges „grünes“ Material.Nicht auf den Kompost gehören: Mist von Fleischfressern (Schweinemist), kranke Pflanzenreste (mit robusten Bodenpilzen), alle Pflanzen, die Sie an einer weiteren Ausbreitung hindern wollen (wie Samen- und Wurzelunkräuter), Eierschalen, Fleisch und Käse, behandeltes Holz, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, z. B. auf Blättern etc., Schnitt­abfälle von Lebensbäumen (Thuja), Ko­niferen, Zitrusfrüchte. Auch gekochte Speisereste entsorgen Sie besser an anderer Stelle, da sie Mäuse und Ratten anlocken.

WERKZEUGE

und Hilfsmittel

Ein Gärtner braucht nicht viele Hilfsmittel. Ein paar sind dennoch nützlich und ersparen Arbeit. Hier ein Überblick der wichtigsten Werkzeuge.

DIE GRUNDAUSSTATTUNG

Handschaufel Bodenprobe, Pflänzchen ein- oder ausbuddeln; irgendein Löchlein wartet immer darauf, gegraben zu werden.

Gartenschere Sie ist ständig in Gebrauch. Investieren Sie gleich in eine hochwertige, es lohnt sich!

Spaten Zum Umgraben und um größere Löcher auszuheben, z. B. bei Staudenpflanzungen unerlässlich. Praktisch ist ein Stiel aus Stahl, denn nicht selten bricht einer aus Holz einfach ab.

Astschere Praktisch für dünnere Äste an Sträuchern. Wenn Sie Bäume im Garten haben, sollten Sie sich auch eine Säge zu­legen.

Rechen Er dient dazu, die Beete glatt zu ziehen. Mit den flexibleren Laubrechen, harken Sie lose Blätter und Rasenschnitt zusammen.

Grabegabel Mit ihr können Sie nicht nur den Kompost umsetzen, sondern auch wunderbar Kartoffeln ernten.

Gießkanne Einfach zeitlos gut. Ökologisch und wirtschaftlich einwandfrei. Achten Sie auf einen abnehmbaren Brausekopf. Ein Gartenschlauch mit Wagen ist ebenfalls sinnvoll.

Schubkarre Sie glauben gar nicht, was Sie damit alles transportieren können! Einige Kunststoffmodelle sind kompakt und platzsparend.

Rasenmäher Sie haben die Wahl zwischen Elektro- und Benzinmotoren. Letztere eignen sich besonders auf Grund ihrer höheren Leistungsfähigkeit und dem „fehlenden„ Kabel zum Mähen größerer Flächen. Hier lohnt sich auch die Anschaffung eines Trimmers oder Kantenschneiders.

Hacke Mit ihrer Hilfe lockern Sie den Boden oberflächlich.

DIE ZUSATZAUSSTATTUNG

Pflanzschnur, Fuchsschwanz, Baumsäge, Besen, (Hand-)Grubber, Kultivator, Kantenschneider, Plane oder Gartensäcke, Schaufel, Trimmer, Zimmermannshammer, Zwiebelpflanzer

WARTEN SIE MIT DER ANSCHAFFUNG EINIGER GERÄTE

WAS PFLANZEN BRAUCHEN

Wasser

Wasser ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Pflanzen Nährstoffe überhaupt aufnehmen können. Es ist die Basis allen Lebens. Ein sorgsamer Umgang damit ist Ehrensache.

WASSER IST NICHT GLEICH WASSER

Ähnlich dem Boden unterscheidet es sich beispielsweise in seinem Nährstoffgehalt, seinem Säuregrad und seiner Temperatur. Der Gärtner unterscheidet daher Regen-, Leitungs- (bzw. Trink-) und Grauwasser.

Die meisten gärtnerischen Vorzüge besitzt Regenwasser. Hierbei handelt es sich in der Regel um sogenanntes weiches Wasser. Da es kalkarm ist, besitzt es einen leicht sauren pH-Wert. Auch auf Grund seiner eher luftähnlichen Temperatur vertragen es Pflanzen oft besser. Zudem müssen Sie dafür, im Gegensatz zum häufig noch chlorhaltigen Leitungswasser, nicht bezahlen. Nicht zuletzt sparen Sie rare Bioressourcen ein.

REGENWASSER SAMMELN

Die Möglichkeiten, Regenwasser zu sammeln, sind vielfältig und werden vor allem durch die Größe Ihres Gartens und Ihres Hauses bestimmt. Am einfachsten ist das Aufstellen von Regentonnen, die Sie mit einem Anschlussstück am Regenfallrohr installieren. Einfache mechanische Überläufe sorgen dafür, dass bei gefüllter Tonne eine Klappe zuschnappt und das Wasser im Regenrohr verbleibt.

Haben Sie einen großen Garten und eine ebensolche Dachfläche, dann lohnt sich häufig die Anschaffung eines z. B. unterirdisch oder im Keller aufgestellten Wasser­tanks. Hier können bei Bedarf bis zu 9.000 l gespeichert werden. Die für Sie passende Lösung finden Sie am leichtesten bei einer Beratung in einer Klempnerei oder im Handel. Der pH-Wert von Regenwasser wird übrigens auch von dem Material Ihrer Dachdeckung und der Regenrinnen beeinflusst. Auch hier berät Sie ein Fachmann sicherlich gerne.

RICHTIG GIESSEN

Die günstigste Zeit zum Gießen ist der frühe Morgen. Zu dieser Tageszeit verdunstet nur wenig Wasser. Falls Sie kein Regenwasser zur Verfügung haben, verwenden Sie abgestandenes Leitungswasser. Kontrollieren Sie die Temperatur des Gießwassers. Es sollte nicht zu kühl sein, damit die Pflanzen nicht geschockt werden. Mittags sollte man eher vermeiden zu gießen. Lässt es sich dennoch einmal nicht umgehen, vermeiden Sie unbedingt, dass die Blätter nass werden! Die Tropfen wirken wie Brenngläser und könnten die Pflanzen verletzen. Beim abendlichen Gießen locken Sie unnötig Schnecken zu Ihren Pflanzen. Bleiben die Blätter ständig über Nacht feucht, besteht zudem die Gefahr von Pilzkrankheiten.

Verwenden Sie eine Gießkanne. Das spart Wasser und Sie können Ihre Pflanzen viel gezielter bewässern. Haben Sie beispielsweise gerade ausgesät, verwenden Sie einen Brauseaufsatz, damit das Saatgut nicht aufgeschwemmt wird.

AUF DEN PFLANZENDURST KOMMT ES AN

Grundsätzlich ist der Wasserbedarf von Pflanzen sehr unterschiedlich. Er richtet sich auch nach der Bodenart im Garten. Zu viel Wasser richtet mehr Schaden als Nutzen an. Vereinfacht lässt sich sagen, dass Gemüsepflanzen, vor allem neu gesetzte, häufig einen höheren Wasserbedarf haben als viele Zierpflanzen. In trockenen Perioden ist „junges“ Gemüse meist täglich durstig, während die meisten anderen Pflanzen mit einer wöchentlichen Trinkkur auskommen. Um das richtige Maß zu finden, gilt auch hier wieder: Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau. Lässt z. B. der neu gesetzte Frauenmantel die Blätter hängen, ist natürlich schnelles Handeln gefragt.

Bedenken sollten Sie: Mit der Wasserversorgung steuern Sie maßgeblich das Wurzelwachstum. Beispielsweise bilden Pflanzen, die wenig Wasser erhalten, tiefere Wurzeln auf der Suche nach dem kühlen Nass. Daher ist es sinnvoll, die Pflanzen weniger, dafür aber intensiver zu gießen. Hingegen benötigen neu gesetzte Pflanzen, egal ob Staude, Strauch oder Baum, so lange viel Wasser, bis sie ein stabiles Wurzelsystem ausgebildet haben.

DEN REGEN MESSEN Wenn Sie genauer wissen möchten, wie viel Wasser während eines Schauers vom Himmel kommt, schaffen Sie sich einen Regenmesser an [→Foto]. An einer Skala können Sie hier die Menge in Millimetern ablesen, die pro Quadratmeter gefallen ist. 1 mm Niederschlag entspricht 1 l Regenwasser pro 1 qm Bodenfläche.

WAS PFLANZEN BRAUCHEN

Nährstoffe und mehr