Grundwissen Krankheitslehre - Paul Weber - E-Book

Grundwissen Krankheitslehre E-Book

Paul Weber

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  • Herausgeber: UTB
  • Kategorie: Fachliteratur
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Dieses Buch ist der ideale Einstieg in die Krankheitslehre. Es vermittelt die Grundlagen der Wundlehre, der Entzündungspathologie sowie der Tumorlehre. Zudem geht es konkret auf Erkrankungen des Verdauungstraktes, des Stoffwechsels und des Blutes ein. Ferner berücksichtigt es Erkrankungen des Gefäß-, Atmungs-, Harn- und Genital- sowie des Nervensystems. Das Buch ist klar strukturiert und konzentriert sich auf das Wesentlichste. Es vermittelt Studierenden der Gesundheits- und Pflegewissenschaften sowie der Medizin wertvolles Grundwissen. Dies gilt auch für Schüler:innen an Pflege- und Berufsfachschulen. utb+: Begleitend zum Buch steht den Leser:innen ein eLearning-Kurs mit 93 Single- bzw. Multiple-Choice-Fragen zur Verfügung. Dieser Kurs hilft bei der Vertiefung des Wissens.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 144

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Paul Weber

Grundwissen Krankheitslehre

zum Einstieg in Studium und Praxismit eLearning-Kurs

UVK Verlag · München

Umschlagabbildung: © upixa · iStockphoto

Autorenbild: © privat

 

DOI: https://doi.org/10.36198/9783838560113

 

© UVK Verlag 2023— ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KGDischingerweg 5 • D-72070 Tübingen

 

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetztes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

 

Alle Informationen in diesem Buch wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Fehler können dennoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen übernehmen deshalb eine Gewährleistung für die Korrektheit des Inhaltes und haften nicht für fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diese Publikation enthält gegebenenfalls Links zu externen Inhalten Dritter, auf die weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind stets die jeweiligen Anbieter oder Betreibenden der Seiten verantwortlich.

 

Internet: www.narr.deeMail: [email protected]

 

Einbandgestaltung: siegel konzeption | gestaltung

 

utb-Nr. 6011

ISBN 978-3-8252-6011-8 (Print)

ISBN 978-3-8364-6011-8 (ePub)

Inhalt

VorwortHinweis zum BucheLearning-KursDidaktikHaftungsausschlussAbkürzungen, die Sie kennen solltenOrgane, die Sie kennen sollten1 Gesundheit, Krankheit, Alterung und Tod1.1 Grundbegriffe und Entstehung von KrankheitenKrankheiten erkennenKrankheiten messenSymptome und Syndrome unterscheidenKrankheitsursachen bestimmen1.2 Verlaufsformen und Ausgänge von KrankheitenKrankheitsverlaufsformen verstehenAusgänge von Krankheiten kennen1.3 EntzündungspathologieUrsachen der ReizreaktionSymptome von EntzündungenEinteilung der Entzündungen1.4 WundlehreMechanische WundenThermische WundenDie VerbrennungskrankheitChemische WundenWundformenWundheilungDie Phasen der WundheilungFaktoren der WundheilungWundheilungsstörung und Komplikationen1.5 TumorlehreGutartige und bösartige TumoreBezeichnung von TumorenMetastasierungCancerogenese1.6 Der Schmerz2 Erkrankungen des Verdauungstraktes2.1 Erkrankungen des ÖsophagusEinstieg in die Physiologie des ÖsophagusÖsophagitisAchalasieÖsophagusdivertikel und -varizenÖsophaguskarzinom2.2 Erkrankungen des MagensEinstieg in die Physiologie des MagensLageanomalien des MagensReizmagenGastritisGastroduodenale Ulcuskrankheit (Ulcus pepticum)Magenkarzinom2.3 Erkrankungen des DünndarmsEinstieg in die Physiologie des DünndarmsMorbus CrohnSprue & Zöliakie2.4 Erkrankungen des DickdarmsEinführung in die Physiologie des DickdarmsReizkolonKolitis ulcerosaDivertikuloseKolorektales KarzinomPeritonitis2.5 Erkrankungen der Gallenblase und der GallenwegeEinführung in die Physiologie der GalleCholelithiasis (Gallensteine)CholezystitisCholangitisTumore der Gallenblase2.6 Erkrankungen der BauchspeicheldrüseEinführung in die Physiologie der BauchspeicheldrüseAkute PankreatitisChronische Pankreatitis2.7 Erkrankungen der LeberEinführung in die Physiologie der LeberLeberzirrhoseBiliäre ZirrhoseFettleber (Steatosis hepatis)3 Erkrankungen des StoffwechselsVorbemerkungen zum StoffwechselStörungen des LipidstoffwechselsStörungen des HarnsäurestoffwechselsStörungen des EisenstoffwechselsStörungen des KupferstoffwechselsStörungen des Muskelstoffwechsels3.1 Diabetes mellitus3.2 Erkrankungen der SchilddrüseVorbemerkungen zur SchilddrüseEuthyreote StrumaHypothyreoseHyperthyreose4 Erkrankungen des Blutes4.1 Einführung in die Physiologie des Blutes4.2 Erkrankungen des erythropoetischen Systems4.3 Erkrankungen des leukopoetischen SystemsAgranulozytoseLeukämie4.4 Gerinnungsstörungen5 Erkrankungen des Herzens5.1 Einstieg in die Physiologie des Herzes5.2 Koronare Herzkrankheit (KHK)5.3 Herzinsuffizienz5.4 Herzrhythmusstörungen5.5 Erkrankungen des MyokardsMyokarditisKardiomyopathienHerzinfarkt6 Erkrankungen des Gefäßsystems6.1 Einführung in die Physiologie des Gefäßsystems6.2 Erkrankungen des arteriellen GefäßsystemsHypertonieHypotonieSchockArterielle EmbolieSchlaganfall6.3 Erkrankungen des venösen SystemsVorbemerkungenChronische venöse Insuffizienz6.4 Erkrankungen des Lymphgefäßsystems7 Erkrankungen des Atmungssystem7.1 Einführung in die Physiologie des Atmungssystems7.2 COPDChronische BronchitisLungenemphysem7.3 Asthma bronchiale7.4 Lungenembolie8 Erkrankungen des Harnsystems8.1 Einstieg in die Physiologie des Harnsystems8.2 Entzündungen des Harnsystems8.3 Nephro- und Urolithiasis8.4 NiereninsuffizienzAkute NiereninsuffizienzChronische Niereninsuffizienz9 Erkrankungen des Genitalsystems9.1 Einstieg in die Physiologie des Genitalsystems9.2 Erkrankungen der männlichen GenitalienProstatahyperplasieProstatakarzinomHodenkarzinom9.3 Erkrankungen der weiblichen BrustdrüseMammakarzinomMastitis9.4 Erkrankungen des UterusEndometrioseDescensus UteriZervixkarzinom10 Erkrankungen des Nervensystems10.1 Einführung in die Physiologie des Nervensystems10.2 Demenz10.3 Morbus Parkinson10.4 Epilepsie10.5 PolyneuropathienLiteratur

Vorwort

Krankheiten und ihre Behandlung sind ein komplexes und vielschichtiges Thema, das für Menschen in Studium und Ausbildung – beispielsweise in Gesundheitsfachberufen, einschließlich Pflege- und Therapieberufen, sowie für angehende Ärzt:innen, aber nicht zuletzt auch für Gesundheitswissenschaftler:innen und -manager:innen von größter Bedeutung sind.

Mit diesem Buch haben Sie eine kompakte und verständliche Zusammenstellung allgemeiner sowie spezifischer Kenntnisse über die Krankheitslehre – kurz gesagt das Grundwissen – in den Händen. Ich empfehle Ihnen, liebe Leser:innen, die Lektüre in dieser Kapitelreihenfolge zu lesen, da die Kapitel inhaltlich sinnvoll aufeinander aufbauen.

Durch die didaktische Reduktion auf das Wesentliche und die klare Strukturierung des Buches werden Sie in der Lage sein, sich ein umfassendes Verständnis über Krankheiten und deren Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten zu erwerben.

Diese Kenntnisse sind für alle im Gesundheitsbereich, einschließlich der Pflege- und Therapieberufen unerlässlich, um eine effektive und patientenorientierte Pflege zu gewährleisten bzw. um diese zu verstehen.

Ich hoffe, dass dieses Buch für Sie eine nützliche und informative Ressource sein wird, die Sie bei Ihrer Arbeit im Gesundheitsbereich unterstützt und Ihnen eine solide Grundlage für Ihre zukünftige Karriere bietet. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre und auf Ihrem Weg.

 

Leipzig, Juni 2023

 

Paul Weber

Hinweis zum Buch

eLearning-Kurs

Zu diesem Buch gibt es einen ergänzenden eLearning-Kurs

 

Mithilfe des Kurses können Sie online überprüfen, inwieweit Sie die Themen des Buches verinnerlicht haben. Gleichzeitig festigt die Wiederholung in Quiz-Form den Lernstoff.

 

Der eLearning-Kurs kann Ihnen dabei helfen, sich gezielt auf Prüfungssituationen vorzubereiten.

 

Der eLearning-Kurs ist eng mit vorliegendem Buch verknüpft. Sie finden im Folgenden zu den wichtigen Kapiteln QR-Codes, die Sie direkt zum dazu gehörigen Fragenkomplex bringen. Andersherum erhalten Sie innerhalb des eLearning-Kurses am Ende eines Fragendurchlaufs neben der Auswertung der Lernstandskontrolle auch konkrete Hinweise, wo Sie das Thema bei Bedarf genauer nachlesen bzw. vertiefen können. Diese enge Verzahnung von Buch und eLearning-Kurs soll Ihnen dabei helfen, unkompliziert zwischen den Medien zu wechseln, und unterstützt so einen gezielten Lernfortschritt.

Didaktik

Im Buch sind zentrale Inhalte in Boxen hervorgehoben: etwa Lernziele, Beispiele und Wissenswertes. Sehr wichtige Inhalte sind mit dem Begriff CAVE (lateinisch für „hüte dich“) gekennzeichnet, der aus der medizinischen Fachsprache stammt. Zu Beginn eines Kapitels finden Sie auch stets einen Überblick über die wichtigsten Schlagworte des Kapitels.

Haftungsausschluss

Die Medizin unterliegt einem ständigen Wandel, sodass einzelne Angaben in diesem Buch bereits nicht mehr dem aktuellen Stand des Wissens entsprechen können. Alle medizinischen Inhalte wurden sorgfältig recherchiert, stellen aber lediglich Informationen zur Orientierung in der Berufsausbildung dar. Dieses Buch ersetzt keinesfalls eine individuelle Beratung, Diagnostik oder gar Therapie durch fachkompetente Behandelnde.

Bei Anwendung eines der genannten Medikamente obliegt es jedem Benutzenden, durch sorgfältige Prüfung der Packungsbeilage, Indikation, Dosierung und mögliche Kontraindikationen zu prüfen und im Zweifelsfall einen Spezialisten zu konsultieren. Autor und Verlag appellieren an die Leser:innen, eventuell vorhandene Fehler dem Verlag mitzuteilen. Für Schäden, die aus der Anwendung der hier dargestellten Inhalte und aus dem Verzicht auf Inanspruchnahme kompetenter Behandelnder resultieren, wird somit keinerlei Haftung übernommen. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Abkürzungen, die Sie kennen sollten

EBV

|

Epstein-Bar-Virus

EKG

|

Elektrokardiogramm

cm

|

Zentimeter (Längeneinheit)

COPD

|

chronisch-obstruktive Lungenerkrankung

CT

|

Computertomographie

g

|

Gramm (Gewichtseinheit)

Hb

|

Hämoglobin

HPV

|

humanes Papillomvirus

kg

|

Kilogramm (Gewichtseinheit)

KHK

|

koronare Herzkrankheit

mg/dl

|

Milligramm pro Deziliter

ml

|

Milliliter (Volumeneinheit)

mmhg

|

Millimeter-Quecksilbersäule (Druckeinheit)

mmol/l

|

Millimol pro Liter

MRT

|

Magnetresonanztomographie

pAVK

|

periphere arterielle Verschlusskrankheit

PNS

|

peripheres Nervensystem

T3

|

Liothyronin (Schilddrüsenhormon)

T4

|

Levothyroxin (Schilddrüsenhormon)

ZNS

|

zentrales Nervensystem

Organe, die Sie kennen sollten

1Gesundheit, Krankheit, Alterung und Tod

Die Lernfragen zu diesem Kapitel finden Sie unter:

🔗 https://narr.kwaest.io/s/1119

Lernziele | In diesem Kapitel lernen Sie …

die wichtigsten Grundbegriffe der Krankheitslehre kennen.

Symptom und Syndrom zu unterscheiden.

Krankheitsursachen nach äußeren und inneren zu charakterisieren.

unterschiedliche Verlaufsformen von Krankheiten kennen.

die möglichen Ausgänge von Krankheiten kennen.

was Entzündungen sind und was diese bedeuten.

woran man Entzündungen erkennt.

Wunden zu beschreiben und die physiologische Wundheilung zu verstehen.

Tumore und ihre Entstehung zu verstehen.

Wichtige Begriffe in diesem Kapitel | Pathologie, Krankheit, Ätiologie, Pathogenese, Disposition, Biopsie, Autopsie, Resistenz, Morbidität, Komorbidität, Inzidenz, Mortalität, Letalität, Symptom, Syndrom, Krankheitsursachen (endogen/exogen), Krankheitsursachen (innere/äußere), Krankheitsverlaufsformen (akut, chronisch, akut-rezidivierend, chronisch mit Exazerbation und Remission), Heilung und Rezidiv, Entzündungspathologie, Wundlehre, Wundheilung, Tumor

1.1Grundbegriffe und Entstehung von Krankheiten

Es gibt Grundbegriffe, die müssen ärztliches sowie medizinisches und pflegerisches Fachpersonal gleichermaßen beherrschen. Auf die wichtigsten soll hier eingegangen werden.

Krankheiten erkennen

Der Begriff PathologiePathologie zählt dazu. Er setzt sich aus den beiden griechischen Worten pathos (Leiden) und logos (Lehre) zusammen. Er beinhaltet Krankheitsvorgänge und Krankheitszustände und untersucht Veränderungen an Zellen, Geweben und Organen. Die Pathologie bedient sich zwei verschiedener Untersuchungsmethoden – der Biospie und der Autopsie. Die BiopsieBiopsie wird am lebenden, die AutopsieAutopsie hingegen am verstorbenen Menschen durchgeführt und stellt Krankheiten fest.

Die Krankheit selbst ist ein Prozess einer Gesundheitsstörung. Sie stört das Gleichgewicht des Organismus oder seiner Teile in Bau und Funktion. Eine Krankheit kann neben physischen auch mit psychischen Störungen einhergehen. Die ÄtiologieÄtiologie stellt die Lehre der Krankheitsursachen dar, sie lässt sich in endogene (genetisch bedingt) und exogene (umweltbedingt) Ätiologie unterscheiden. Die PathogenesePathogenese stellt den Entstehungsmechanismus einer Erkrankung dar, wobei die DispositionDisposition auf die Bereitschaft für eine bestimmte Erkrankung bei einem Menschen eingeht. Auf diese Disposition können genetische Faktoren aber auch das Geschlecht, das Alter oder Begleiterkrankungen (sog. Komorbiditäten) Einfluss nehmen.

Krankheiten messen

Die ResistenzResistenz stellt die Widerstandskraft eines Menschen gegen bestimmte Krankheiten oder Krankheitserreger dar. Aus der Krankheitshäufigkeit, also der Anzahl der Personen, die an einer bestimmten Krankheit (pro 100.000 Einwohner) leiden, ergibt sich schließlich die Morbidität.

Die InzidenzInzidenz ist die Zahl der Neufälle einer bestimmten Krankheit. Die MortalitätMortalität geht auf die Zahl der Todesfälle an einer bestimmten Krankheit bezogen auf die Gesamtbevölkerung ein. Das Verhältnis der Zahl der Erkrankten zur Zahl der Verstorbenen zeigt die LetalitätLetalität auf.

Symptome und Syndrome unterscheiden

SymptomeSymptome sind Krankheitszeichen. Diese können sichtbar (z. B. Verfärbung der Haut), tastbar (bei Schwellungen oder Wassereinlagerungen), hörbar (Herzgeräusche, Geräusche beim Atmen) und messbar mit besonderen Methoden (z. B. bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT, MRT) sein. Sie werden unterschieden in

objektive Symptome (durch Untersuchungen festgestellt),

subjektive Symptome (durch den Patienten bzw. die Patientin bemerkt),

charakteristische Symptome (typische Krankheitszeichen einer bestimmten Erkrankung),

uncharakteristische Symptome (Zeichen einer allgemeinen Gesundheitsstörung wie beispielsweise Schwitzen oder Übelkeit).

Miteinander verwandt, aber nicht zu verwechseln, sind die Begriffe Symptom und Syndrom. Ein SymptomSymptom ist das Zeichen einer Krankheit, ein SyndromSyndrom ein Komplex aus Symptomen, welcher eine bestimmte Krankheit auszeichnet.

Beispiel | Ein Beispiel hierfür ist die Krankheit Morbus Basedow (morbus lateinisch für Krankheit). Diese Krankheit ist durch drei Symptome gekennzeichnet, welche ein Syndrom bilden: Strumabildung (Vergrößerung der Schilddrüse), Tachykardie (Herzschlag über 100 Schläge pro Minute) und Exophtalmus (Herausragen des Augapfels).

Krankheitsursachen bestimmen

Auch Krankheitsursachen lassen sich systematisieren. Hier wird zwischen äußeren und inneren unterschieden:

Äußere KrankheitsursachenKrankheitsursachen sind eher beeinflussbar. Sie können gesellschaftlich sein, so liegt in Industrieländern beispielsweise häufiger Übergewicht und erhöhter Blutdruck vor als beispielsweise in Schwellenländern. Sie können aber auch am Arbeitsplatz lauern und sich aus der Arbeitssituation, der Arbeitszeit oder der falschen Ernährung am Arbeitsplatz ergeben. Auch aus der Umwelt, etwa in Bezug auf das Wohnumfeld oder die dortige Lärmbelästigung, können äußere Krankheitsursachen resultieren. Dies gilt auch für den individuellen Lebensstil eines Menschen – der z. B. durch Essgewohnheiten, Rauchen oder Extremsport gekennzeichnet ist. Nicht zu vernachlässigen sind daneben auch Mikroorganismen. Besonders Bakterien, Viren oder Pilze zählen deswegen auch zu den äußeren Krankheitsursachen.

Innere KrankheitsursachenKrankheitsursachen sind kaum bis gar nicht beeinflussbar. Sie ergeben sich aus dem Alterungsprozess und besonders aus der Genetik.

1.2Verlaufsformen und Ausgänge von Krankheiten

Krankheitsverlaufsformen verstehen

Es lassen sich vier verschiedene Verlaufsformen von Krankheiten unterscheiden:

Akuter KrankheitsverlaufKrankheitsverlauf: Typisch für den akuten Krankheitsverlauf ist eine zunehmende Schwere des Krankheitsbildes. Das Zeitfenster kann dabei Stunden, Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre sein.

Beispiel | Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Chronischer Krankheitsverlauf: Beim chronischen Verlauf schreitet die Krankheit allmählich fort. Oft kommt es lange zu keinerlei bemerkbaren Beschwerden bei der betroffenen Person. Später kommt es zum Auftreten subjektiver Krankheitsgefühle, die nicht selten bis zum Tod der betroffenen Person bestehen und sich verstärken.

Beispiel | chronisch-obstruktive Lungenkrankheiten (COPD)

Akut-rezidivierender Krankheitsverlauf: Als Rezidiv bezeichnet man das erneute Auftreten einer Krankheit. Im Zusammenhang mit Krankheitsverläufen bedeutet der Begriff, dass nach einem akuten Beginn ein chronischer Verlauf bis zum Tod folgt.

Beispiel | nach einem Schlaganfall (akut auftretendes Ereignis) und dessen Behandlung dann eine chronische Lähmung und Sprachstörung

Chronischer Krankheitsverlauf mit Exazerbation und Remission: Diese Verlaufsform ist durch Verschlechterungen bzw. Verschlimmerungen (Exazerbationen) des Zustandes sowie vorübergehende Verbesserungen (Remissionen) gekennzeichnet, ohne dass die Krankheit komplett ausheilt. So haben Patient:innen, die an allergischem Asthma leiden, phasenweise gar keine Symptome, während es Zeiten gibt, in der sich Asthmaanfälle häufen.

Beispiel | allergisches Asthma

Ausgänge von Krankheiten kennen

Es lassen sich vier verschiedene Ausgangsmöglichkeiten von Krankheiten unterscheiden: die Heilung, das Rezidiv, das Leiden und der Tod.

Im Idealfall kann eine Krankheit ausheilen. Die HeilungHeilung wird im Allgemeinen als Sanatio bezeichnet und kann in zwei verschiedenen Formen auftreten. Restitutio ad integrum ist die vollständige Wiederherstellung des Urzustandes, hingegen ist die Defektheilung das Vorliegen eines Defektes, welcher den Betroffenen nicht weiter behindert (z. B. eine Narbe).

Nicht selten kommt es bei Krankheiten zu einem RezidivRezidiv. Wie bereits beschrieben ist ein Rezidiv das Wiederauftreten der gleichen Erkrankung nach einem zeitlichen Abstand.

Kommt es nach einer Erkrankung zu einem irreparablen Defekt, so wird der Betroffene stets Folgen spüren, er wird also darunter leiden. Das Leid wird im Griechischen als pathos und im Lateinischen als vitium bezeichnet.

1.3Entzündungspathologie

Eine EntzündungEntzündung ist die Summe der Reaktionen der Blutgefäße und des Gewebes sowie des Gesamtorganismus auf einen Entzündungsreiz. Einer entzündlichen Reaktion geht also eine Reizung voraus.

Ursachen der Reizreaktion

Es lassen sich hierbei etwa sechs verschiedene Ursachen dieser Reizreaktion unterscheiden. Zum einen gibt es mechanische Ursachen, die sich vor allem in stumpfen (z. B. beim Stoßen des Kopfes) oder scharfen Schädigungen (z. B. Stich- oder Schnittwunde) darstellen.

Im klinischen Alltag spielen u. a. chemische Ursachen eine Rolle, wenn beispielsweise Injektionsflüssigkeit oder Blut außerhalb der Blutbahn vorkommt, oder Pfleger:innen in Kontakt mit ätzenden Flüssigkeiten, wie Desinfektionsmittel oder Reinigungsmittel, in Berührung kommen.

Darüber hinaus spielen thermische Ursachen, im Sinne von Verbrennungen, Verbrühungen oder Erfrierungen, eine Rolle.

Überempfindlichkeitsreaktionen, wie beispielsweise Asthma oder Heuschnupfen, sind genau wie immunologische Reaktionen bei Rheuma und Krankheitserregern, Entzündungsreize. Bei Krankheitserregern unterscheidet man stets vier verschiedene Arten: Bakterien, Viren, Pilze und Protozoen.

Symptome von Entzündungen

Um sich mit der Krankheitslehre auseinanderzusetzen, ist es unabdingbar, die fünf Kardinalsymptome der EntzündungenEntzündung zu kennen. Diese sind:

Überwärmung oder Calor, welche aufgrund der gesteigerten Durchblutung (Hyperämie) entsteht.

Rötung oder Rubor, welche aus eben jenem Grund entsteht.

Schwellung oder Tumor, welche durch die Bildung von entzündlichen Ödemen (Wasseransammlungen) und einer Vermehrung von Bindegewebe sichtbar wird.

Schmerz oder Dolor, welcher durch die Reizung der Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren) durch eben jene Ödeme entsteht.

Funktionsverlust oder Functiolaesa, welcher durch die Zerstörung von Zellen und/oder einer schmerzbedingten Schonhaltung entsteht.

Die Entzündung ist eine vielseitige pathologische Reaktion, welche zum einen aus der Gewebs- und Zellschädigung des Entzündungsreizes und zum anderen aus der lokalen Reaktion des Gewebes und der Blutgefäße besteht.

Wie schwer eine Entzündung verläuft und wie diese sich ausbreitet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die allgemeine Widerstandskraft des Organismus spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Ist der Organismus geschwächt, beispielsweise durch eine bestehende Infektion, so kann dieser weitere Reize nur unzureichend verkraften. Die allgemeine Widerstandskraft ist stets in Abhängigkeit zu dem Alter, dem Ernährungszustand, den Komorbiditäten und der Immunitätslage einer Person zu sehen. Darüber hinaus ist es wichtig, die Art der Schädigung sowie die Lokalisation der Entzündung, die Ausbreitungsgeschwindigkeit und die Virulenz der Erreger im Körper zu betrachten.

Wissen |Virulenz

Ist der Grad der Pathogenität von Mikroorganismen.

Einteilung der Entzündungen

Die Entzündungen lassen sich auf verschiedene Art und Weise einteilen: nach zeitlichem Verlauf und nach der Beschaffenheit des entzündlichen Exsudates.

Form

Ablauf

perakute Entzündung

(z. B. Cholera, Ebola)