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Entdecken Sie jetzt die enorme Kraft der neuen Haferkur!
Übergewicht und ein Blutzuckerspiegel, der außer Kontrolle geraten ist, sind meist der Beginn einer längeren Krankheitsgeschichte mit vielen weiteren unangenehmen Folgeerkrankungen. Medikamente wirken zwar, beseitigen aber nicht die Ursache und haben zahlreiche Nebenwirkungen.
Die neue Haferkur für einen gesunden Stoffwechsel
Viele schwere Erkrankungen, die unsere moderne Ernährungsweise mit sich bringt, lassen sich durch Hafertage sanft, aber wirksam lindern. Mit der neuen Haferkur öffnet sich Ihnen ein einfacher und wirksamer Weg, selbst chronische Krankheiten nachhaltig zu lindern und zu heilen.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse belegen die Wirksamkeit der Haferkur bei ...
Schon nach 3 Tagen Haferkur erste Erfolge
Die einfache Ernährungsumstellung wird schon nach kurzer Zeit zur Reset-Taste, also zu einer Art »Umkehrschalter«, mit dem Sie Ihren eigenen Stoffwechsel auf gesunde Art neu starten können. Kehren Sie zurück zu einer natürlichen und biologisch günstigen Grundeinstellung Ihres Körpers und stärken dadurch optimal Ihre Stoffwechselprozesse. Dabei helfen auf längere Sicht auch einzelne, in individuell gewählten Abständen eingelegte Hafertage und eine haferbetonte Ernährungsweise.
Wissenschaftlich belegt: Die guten alten Haferflocken sind das Superfood schlechthin!
Unsere Gesundheit können wir nur stärken, wenn wir unsere Ernährung verbessern. Damit die Haferkur nicht langweilig wird, bietet das Buch unwiderstehliche Rezepte, die ganz einfach gelingen und vielfältig variiert werden können. Ein einfacher Ernährungsplan mit viel Freiraum, aber einer großen Wirkung für Gesundheit und Wohlbefinden.
Einfach, aber wirksam - ohne Nebenwirkungen und richtig lecker!
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Millionen Menschen warten sehnsüchtig auf ein Patentrezept. Sie würden gern etwas gegen ihr erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, gegen Fettstoffwechselstörungen, Diabetes und Übergewicht tun – um nur die häufigsten gesundheitlichen Probleme zu nennen –, gegen die immer mehr Frauen und noch mehr Männer ankämpfen. Wir müssen etwas ändern, das ist klar. Doch dazu brauchen wir eine einfach umsetzbare Lösung, die uns befähigt, die Kluft zwischen Worten und Taten zu überwinden.
Ein Gefühl der Erschöpfung hat viele von uns erfasst. Wir schreiben es der Überlastung im Beruf zu oder ganz allgemein dem Stress der modernen Zeit. Mancher vermutet eine verborgene Krankheit dahinter oder glaubt, dass Allergien ihm die Kraft rauben. Findet kein Arzt die Ursache der inneren Energiekrise, meinen viele, die »Chemie« in unseren Lebensmitteln sei schuld. Dass »Zurück zur Natur« zu den großen Trends der Gegenwart gehört, kommt nicht von ungefähr.
© AdobeStock: gertrudda
Die seit Jahren wachsende Zahl der Übergewichtigen und die damit einhergehenden rapide ansteigenden Fälle chronischer Erkrankungen führen zu einer gewissen Resignation. Unser Gesundheitssystem ist gegen den Anstieg der uns belagernden Pfunde weitgehend machtlos. Medikamente helfen nicht.
Die Haferkur jedoch, die in diesem Buch beschrieben wird, bietet einen traditionsreichen – und in den letzten 10 Jahren wissenschaftlich sehr gut erforschten – Weg ins gesunde Wohlbefinden. Lesen lohnt sich. Und Ausprobieren sicher noch mehr.
Viel Spaß dabei!
Nora Langenberger
Kapitel 1
Warum eine Haferkur?
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Fast jeder legt Wert darauf, seinen Körper täglich mit allem zu versorgen, was er braucht. Pizza, das ist klar, braucht er nicht unbedingt. Mousse au Chocolat auch nicht. Oder doch? Gerade stand doch ein Artikel über die heilsamen Eigenschaften von Schokolade in der Zeitung. Und Camembert? Darüber weiß man nicht viel. Aber Curry soll gut sein. Blaubeeren und Brokkoli natürlich auch. Joghurt sowieso.
Viele von uns denken, von den als gesund beworbenen Lebensmitteln könne man überhaupt nicht dick werden. Sie vermuten, dass Bioprodukte weniger Fett und mehr Ballaststoffe enthalten. Manche glauben sogar, Bioware hätte auch weniger Kalorien. Sie langen deshalb beim Biosiegel ordentlich zu. Mit dicken Folgen. Wir Laien können natürlich irren. Aber Experten sind ebenso wenig vor Fehlurteilen geschützt. So betrachtete die Mainstream-Forschung seit den 1960er-Jahren Fett im Allgemeinen und gesättigte Fettsäuren im Besonderen als schädlich. Doch ein Zeitraum von über 50 Jahren und Hunderte von Millionen Euro Forschungsgelder konnten keinen Beweis erbringen, dass fettarme Kost uns länger und gesünder leben lässt. Die extreme Magerküche erwies sich entgegen allen Vermutungen nicht einmal als sonderlich figurfreundlich. Im Gegenteil!
Wie kompliziert und trickreich das Konzept des menschlichen Körpers ist, ahnen Forscher erst seit Kurzem. Ende des letzten Jahrhunderts lachten sie noch über die These vom guten Futterverwerter und ließen nicht gelten, dass es eine ererbte Veranlagung zur Rundlichkeit geben könnte. Beides hat sich inzwischen aber als richtig erwiesen.
Vielleicht haben wir es einfach zu eilig, vielleicht macht uns die Hektik schlapp. Denn Schnellgerichte gehören heute zum Alltag. Sogar Nobelrestaurants und erklärte Gourmets greifen zu Kochbeschleunigern. Wer will die Tüten, Pakete und Dosen der Lebensmittelindustrie schon verteufeln. So ziemlich jeder probiert aus, was Hersteller bieten, um fix etwas auf den Tisch zu bringen. Für eilige Genießer heißt das häufig: entweder schnell oder gut. Gesund, frisch, aromatisch und natürlich, aber bequem, davon findet sich in den Regalen der Supermärkte nur wenig. Trotzdem wäre es falsch, nur dem Handel und den Fabrikanten die Verantwortung zuzuschieben. Sie bieten an, was sich gut verkaufen lässt. Und wir haben die Wahl: kaufen oder nicht. Doch die Werbung für Snacks, Süßigkeiten und Fertiggerichte begleitet uns auf Schritt und Tritt. Immer säuselt jemand im Hintergrund: »Iss doch! Kauf doch!«
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Kleine Pizzaorgie: Einfach bestellen, zugreifen und schnell genießen. Der Hunger kommt bald wieder, weil wichtige Nährstoffe fehlen.
Den Kunden, sagen US-Forscher, können wir keinen Vorwurf machen, wenn sie ungesunde Produkte wählen. Ebenso wenig könnten sie die Verantwortung für ihr Essverhalten selber übernehmen, wenn die Nahrungsmittel, die ihnen von der Werbung empfohlen würden, figurfeindlich seien. Experten stellten in diesem Zusammenhang fest, dass Lebensmittel mit vielen schnellen Kohlenhydraten aus Zucker und Stärke besondere Hirnareale aktivieren, die auch bei Suchtkranken auf Hochtouren laufen. Kurz gesagt: Diese hochverarbeiteten Produkte können auf irgendeine Weise abhängig machen. Wir brauchen also einen Weg zum Aussteigen. Ein starker Wille allein reicht da nicht.
Verhaltensregeln mit Zeigefinger, Kaloriengrenzen und Nährstofftabellen finden wir überall. Diäten sollen beim gesunden Essen und beim Abnehmen helfen, aber sie überfordern uns oft schon nach kurzer Zeit. Diätprodukte erzeugen hohe Kosten, bringen aber wenig Erfolg. Die meisten Menschen hassen es, sich unentwegt beim Essen einzuschränken. Täglich auf Diät zu sein, ist einfach Folter. Also trifft man besser eine andere Wahl. Was wir brauchen, ist eine Chance zum Umschalten und einen Weg, danach auf eine Ernährungsweise einzusteigen, die uns erlaubt, uns richtig satt zu essen, die mäßig ist im Kaloriengehalt, aber trotzdem viele lebenswichtige Stoffe bietet. Gibt es so etwas überhaupt?
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Mit der Haferkur tut sich ein einfacher und natürlicher Weg auf. Durch ihren natürlichen Ansatz kann sie ein simples, zeitsparendes, preisgünstiges und umweltfreundliches Konzept bieten. Hafer ist gut für die Figur, fürs Gehirn, für den Stoffwechsel und ein aktives Leben. Kostspieliges Diätcoaching oder exotische Produkte zum Abnehmen? Nicht nötig! Die Haferkur funktioniert mit und ohne Bio, mit vegetarischer und veganer, mit mediterraner, mit magenfreundlicher und vielen anderen Kostformen. Anders als festgelegte Diäten eröffnet ein haferbetonter Ernährungsstil große Freiräume.
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Weil Hafer …
genau die Nährstoffe liefert, die in hochverarbeiteten Industrieprodukten fehlen.
nachweislich hilft, den Stoffwechsel zu regulieren, und fähig ist, mit einfachsten natürlichen Mitteln Laborwerte und Körpergewicht zu normalisieren.
die weitverbreiteten Heißhungeranfälle ausbremst, so beim Abnehmen hilft und für Wohlbefinden sorgt.
in Form von Müsli oder Porridge ganz fix auf dem Tisch steht und essbereit ist.
so wenig kostet, dass sich jeder leisten kann, täglich davon zu essen.
kein neuartiger Exot ist, sondern uns meist schon als Kleinkind vertraut war.
sich als heimisches Gewächs klimaschonend anbauen lässt.
die Böden nicht nur nicht auslaugt, sondern sogar verbessert.
auf dem Weg zu uns nicht um die Welt reisen muss, sondern regional erzeugt werden kann.
sich gut für den Vorrat eignet, also ohne Energie- und Verpackungsaufwand im Schrank darauf wartet, gegessen zu werden.
Wer schon einmal versucht hat, eine Kleinigkeit im Alltag zu verändern, bemerkt oft, dass es gar nicht so einfach ist. Denn wir alle entwickeln unablässig kleine Gewohnheiten, die etwa regeln, was wir essen, wie wir schlafen und uns bewegen. Feste Angewohnheiten erleichtern das Leben, das ist ihr Sinn. Doch manchmal werden sie zum Hindernis. Vor allem, wenn man etwas verändern, also gesünder leben möchte.
Unser Gehirn speichert Gewohnheiten als Muster. Sie zu löschen, ist schwierig. Aber wir können uns neue Muster zulegen und damit die alten überschreiben. Wenn man nichts entbehrt, sondern sich etwas Gutes zusätzlich genehmigt, ist das verblüffend einfach. Denn unser Gehirn lernt gern Neues. Geben wir ihm die Chance und kaufen uns schon mal ein Pfund Haferflocken. Die Investition lohnt sich!
Denn bei jeder Form der Haferkur entsteht mit der Zeit ein neuer Lebensstil, weil sich der Stoffwechsel verändert und die Sättigung von innen heraus immer besser wird. Glücklicherweise reduziert sich dabei auch die Lust auf fette Snacks und süße Sachen ganz von selbst auf ein normales Maß. Und wenn sich die Laborwerte normalisieren oder eine gesunde Kilozahl auf der Waage erreicht wird, steigen Genießer vielleicht für immer auf die kreative haferbetonte Küche um. Köstliche Anregungen ab hier.
Drei unbequeme Wahrheiten:
Es existiert keine medizinische Vorsorge, die uns vor chronischen Stoffwechselerkrankungen schützt. Ist die Erkrankung erst da, können Ärzte nur noch Diagnosen stellen und Medikamente verordnen.
Kalorienreiches und nährstoffarmes Essen ist im Überfluss vorhanden, es wird daher überall angeboten und aggressiv vermarktet.
Unsere Gesundheit können wir nur verbessern, wenn wir unsere Ernährung verbessern. Eine magische Pille, die uns mühelos und ohne Nebenwirkungen zum gesunden Ideal geleitet, gibt es nicht.
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Kapitel 2
Schluss mit den Beschwerden!
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Hafer ist gesund! Na gut, das könnte man einfach so behaupten. Aber stimmt es auch? Überall wimmelt es schließlich von Diätratschlägen, die uns Gesundheit, Schönheit und ein langes Leben versprechen.
Hochgelobte Lebensmittel gibt es in Mengen! Seit ein paar Jahren nennt die Werbung viele davon »Superfoods«. Die meisten der ihnen nachgesagten grandiosen Megakräfte erweisen sich allerdings als etwas mickerig, wenn unabhängige Wissenschaftler einen kritischen Blick darauf werfen.
Der Hafer dagegen hat sich sein gutes Zeugnis redlich verdient. Seine gesundheitsfördernden Eigenschaften werden seit Jahrzehnten wissenschaftlich erforscht. Deshalb kürten Medizinhistoriker, Ärzte, Apotheker und Biologen im Studienkreis »Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen« der Universität Würzburg den Hafer im Jahr 2017 zur »Arzneipflanze des Jahres«. Wegen seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten wählte die Jury zum ersten Mal ein Getreide, seither darf sich der Hafer »Heilmittel« nennen.
Die Wirkungen von einfachen Naturprodukten werden zunehmend wichtiger, weil wir immer mehr hochverarbeitete Produkte essen, in denen wichtige Stoffe fehlen und die deshalb den Stoffwechsel mit schnellen Kohlenhydraten wie Glukose überschwemmen, der Leber schaden, den Darm blockieren und das Immunsystem belasten. Unsere Lebensmittel, sagen Forscher, sind in hohem Maß »insulinogen« geworden. Sie meinen damit, dass viele Produkte im Körper das Speicherhormon Insulin freisetzen, weil sie überreichliche Mengen an Zucker und Stärke, aber wenige Ballaststoffe liefern. Die Folgen: Unser Appetit läuft aus dem Ruder, wir essen mehr und nehmen zu. Vor allem im vergangenen Jahrzehnt haben Veränderungen bei Anbau und Verarbeitung unserer Lebensmittel solche Wirkungen ausgelöst und beschleunigt.
Blutzuckerwerte
Was in unserem Blut schwimmt, wenn wir von Blutzucker reden, ist Glukose (Traubenzucker). Dieser Einfachzucker versorgt den Körper mit Energie für die Zellen. Er gelangt, ohne zuvor von Verdauungsenzymen aufgespalten zu werden, durch die Darmwand ins Blut. Damit er von dort in die Zellen gelangen kann, benötigt er das in der Bauchspeicheldrüse gebildete Hormon Insulin.
Leiden in der Familie einige Mitglieder an Typ-2-Diabetes, steigt auch für gesunde Nachkommen die Gefahr, an dieser Störung des Zuckerstoffwechsels zu erkranken. Für sie gilt: Regelmäßig die Blutzuckerwerte kontrollieren. Dasselbe gilt, wenn Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Störungen des Fettstoffwechsels vorliegen.
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Welche Werte sind normal?
Bei einem gesunden Menschen liegt der Glukosespiegel im Blut nüchtern, also nach 8 bis 10 Stunden ohne Essen, unter 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) beziehungsweise unter 5,6 Millimol pro Liter (mmol/l). Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzuckerwert gewöhnlich nicht über 140 mg/dl (entspricht 7,8 mmol/l).
Die Diagnose lautet Diabetes mellitus, wenn der Blutzucker nüchtern über 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder zu einem beliebigen Zeitpunkt (zum Beispiel nach dem Essen) über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) liegt. Liegen die Werte zwischen 100 und 125 mg/dl (5,6 bis 6,9 mmol/l), vermutet der Arzt eine Vorstufe von Diabetes (Prädiabetes). Dann sind weitere Tests, insbesondere ein Glukosetoleranztest nötig, um das Risiko abzuklären.
Die Haferbremse
Hafer macht schnelle Kohlenhydrate langsamer. Hinter dieser neuen Erkenntnis steckt eine alte Geschichte.
Was Ärzte Typ-2-Diabetes nennen, ist heute die häufigste Stoffwechselstörung der Welt. Noch vor 150 Jahren war sie selten, galt aber als tödlich. Dann entdeckte ein kluger Arzt gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Blutzucker stabilisierende Wirkung einfacher Haferflocken. Es war der 1858 geborene Internist Carl von Noorden. Eigentlich wollte er mit einer Haferdiät die Magen-Darm-Beschwerden seiner Patienten lindern. Dabei beobachtete er zufällig, dass die Kranken, nachdem sie Hafersuppe gegessen hatten, weniger Zucker mit dem Urin ausschieden. Der Doktor hatte also eine wirksame Diät gegen die Zuckerkrankheit gefunden, deren Kennzeichen die von Zucker überfluteten Nieren und der süße Urin waren.
Als Pionier entwickelte er auf wissenschaftlicher Grundlage die Haferkur und die Hafertage. Seine Erfolge machten ihn weltweit bekannt. Doch dann wurde im Jahr 1921 als Medikament gegen erhöhte Blutzuckerwerte ein Hormon aus der Bauchspeicheldrüse entdeckt: das Insulin. Damit war der Hafer für lange Zeit als unbedeutend abgemeldet, die simple natürliche Heildiät geriet immer mehr in Vergessenheit.
Prävention – Krankheiten verhindern
Für die Zukunft vorzusorgen, das gelingt nicht immer, aber der Versuch lohnt – vor allem, wenn es um die Gesundheit geht. Die meisten Krankheiten sind nicht angeboren, sondern werden erst im Laufe des Lebens erworben. Und gegen zahlreiche dieser Leiden können wir vorbeugen.
»Hätte ich gewusst, dass ich so lange leben werde, hätte ich besser auf mich aufgepasst«, soll der trinkfreudige Superstar Frank Sinatra gesagt haben. Der Mann, der sich als Entertainer verausgabte und für sein ausschweifendes Privatleben berühmt war, muss gute Gene gehabt haben, denn er wurde immerhin 82 Jahre alt. Aber vielleicht war sein ausufernder Lebenswandel einfach nur ein Werbegag für die Öffentlichkeit, und er lebte insgeheim recht vernünftig. Sein Freund Dean Martin jedenfalls verriet irgendwann, dass in den Whiskygläsern, die beide gern vor großem Publikum leertranken, oftmals schwarzer Tee war. Hätten die beiden Entertainer die Haferkur gekannt, wären sie vielleicht gerne umgestiegen – als Vorsorgebaustein für ein langes gesundes Leben.
Im Mittelpunkt der günstigen Wirkungen des Hafers steht sein hoher Gehalt an Ballaststoffen. Sie sind so nützlich, weil sie von unseren Verdauungssäften nicht zerlegt werden können. Vor allem die löslichen Beta-Glucane (siehe auch hier) sind etwas Besonderes. In den letzten Jahren wurde der Gehalt durch Züchtung in einigen hierzulande angebauten Hafersorten sogar noch erhöht, denn sie haben sich als besonders gesundheitsförderlich erwiesen.
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Hafer heilt! Eine leichte Suppe aus Haferflocken galt schon immer als Hausmittel bei Bauchweh und Magenproblemen.
Diese nur im Hafer vorkommende Variante der löslichen Ballaststoffe hat ganz besondere Effekte: Zusammen mit Flüssigkeit aus Nahrung und Getränken bildet der nützliche Haferstoff ein Gel, das den Magen beruhigt und die Darmwände schützt. Er verzögert die Aufnahme von Nährstoffen im Dünndarm, verhindert Heißhunger, reguliert den Insulinspiegel und senkt den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel.
Für gesunde Menschen mit normalem oder erhöhtem Körpergewicht sind Hafertage kein Problem, sondern der beste Weg zu mehr Wohlbefinden. Wie fit man jedoch wirklich ist, kommt erst durch einen gründlichen Check-up ans Licht.
Vor dem Start in die Haferkur den Arzt am besten um einen kritischen Blick auf die Laborwerte bitten, also Blutzuckerspiegel, Hormone, Herz und Gefäße durchchecken lassen. Alles in Ordnung? Dann entschlossen die Haferkur vorbereiten.
Wer schon weiß, dass er unter Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, entzündlichen Erkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem leidet, profitiert wahrscheinlich von einer Haferkur ganz besonders. Aber besser nicht gleich auf eigene Faust loslegen! Spezialisierte Fachärzte helfen bei der Entscheidung, welche Form der Haferkur mit der vorliegenden Erkrankung harmoniert.
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Bei deutlichem Übergewicht schaut sich der Doktor besser mal die Leber genau an. Lagert der Körper durch allzu reichhaltiges Essen überschüssiges Fett in der Leber ab, quillt das Organ regelrecht auf. Oft kann der Arzt die vergrößerte Leber ertasten. Spätestens beim Ultraschall wird sichtbar, ob das Organ betroffen ist.
Auch Labortests sind wichtig. Bluthochdruck, Herz- und Gefäßkrankheiten gehen häufig mit der Leberverfettung einher. Eine Fettleber beschleunigt zudem die Entwicklung von Typ-2-Diabetes.
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Sofort zum Arzt gehen heißt die Devise, wenn der Zeiger der Waage scheinbar grundlos immer weiter nach oben oder nach unten wandert! Denn dann könnte die Schilddrüse betroffen sein.
Regelmäßige Hafertage und eine haferbetonte Ernährungsweise wirken positiv auf den Blutzuckerspiegel, das Körpergewicht und das Herz-Kreislauf-System. Zeigt sich das auch an den Laborwerten, reduziert der Arzt die Dosis der Medikamente. Also: Werte regelmäßig beim Arzt prüfen lassen. Für Betroffene, die mit Insulin behandelt werden, sowie Patienten mit Bluthochdruck ist ärztliche Begleitung dringend geboten.
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Natürlich geht es nicht darum, um jeden Preis abzunehmen. Im Gegenteil: Wer ohne es zu wollen und ohne das Essverhalten zu ändern plötzlich Gewicht verliert, fragt den Arzt nach Ursachen und lässt nicht locker, bis eine Erkrankung gefunden wurde, die den Gewichtsverlust erklärt. Denn es steckt immer ein konkretes Leiden dahinter, wenn die Waage kontinuierlich weniger anzeigt. Der Hinweis auf Stress oder fortgeschrittenes Alter reicht als Erklärung nicht aus.
Ungewolltes Abnehmen beruht häufig auf ungeklärten Magen-Darm-Erkrankungen. Geht die Gewichtsabnahme mit Magendrücken, Völlegefühl, Schmerzen und Übelkeit einher, nimmt der Körper wahrscheinlich auch nicht ausreichend Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente auf. Die Folgen: Wunden verheilen schlecht, die Anfälligkeit für Krankheiten steigt, weil auch das Immunsystem Schaden nimmt, wenn das Körpergewicht absinkt. Statistisch gesehen sind die Aussichten, gesund alt zu werden, am höchsten, wenn man schlank, aber nicht überschlank ist.
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Wer ohne es zu wollen abgenommen hat, sollte seinen Arzt bitten, ihn sehr gründlich zu untersuchen.
Wie jeder weiß, erben wir von unseren Eltern nicht nur die Haar- oder Augenfarbe, sondern auch die Neigung zu Erkrankungen. So bekommen Menschen mit Typ-2-Diabetes die Veranlagung zu einem instabilen Blutzucker in die Wiege gelegt. Aber erst durch zusätzliche Belastungen bricht die Stoffwechselstörung aus. Vor allem das »gute Leben« mit reichlichem Essen und wenig Bewegung bereitet dieser Krankheit den Boden. So gilt eine Essweise, die arm ist an Ballaststoffen und reich an Weißmehl und Zucker, als wichtiger Auslöser.
Menschen, die zu Diabetes neigen oder schon erkrankt sind, fühlen sich oft schlapp und sehr hungrig. Obwohl sie reichlich essen, kommt von der konsumierten Energie in ihren Zellen zu wenig an. Denn je mehr Zucker nach einer Mahlzeit ganz plötzlich ins Blut schießt, desto mehr Insulin produziert der Körper. Und je mehr Insulin im Blut schwimmt, desto weniger reagieren die Zellen darauf. Diese sogenannten Insulinspitzen stumpfen den Stoffwechsel ab. Er kann die Energie nicht – wie eigentlich vorgesehen – in die Zellen schaufeln. Fachleute nennen dieses Dilemma »Insulinresistenz«. Irgendwann vermag der Organismus die großen Zuckermengen, die nach dem Essen im Blut auftauchen, nicht mehr abzufangen. Ein Kreislauf von Folgeschäden beginnt, der Stoffwechsel kann komplett durcheinandergeraten.
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Sein Gehalt an Beta-Glucanen senkt bei Menschen, die an Typ-2-Diabetes oder an dessen Vorstufe (Prädiabetes) leiden, die erhöhten Blutzuckerwerte. Eine Folge: Die Wirkung des Insulins verbessert sich. Wie das kommt? Der lösliche Ballaststoff des Hafers nimmt Wasser auf und bildet ein dickflüssiges Gel, das sich mit dem Nahrungsbrei mischt und die Reise durch Magen und Darm verzögert. Der Magen entleert sich langsamer als sonst, der Dünndarm verdaut Stärke und Zucker weniger schnell. Je gemächlicher die Nährstoffe tröpfeln, desto stabiler der Blutzucker. Und desto länger bleiben wir satt. Aber es sind nicht nur die Ballaststoffe, die helfen, den Stoffwechsel zu regulieren. Auch Eiweißstoffe aus dem Hafer (bioaktive Peptide) wirken antidiabetisch, indem sie Insulinwirkung und Energiestoffwechsel steuern.
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Menschen mit gesundem Stoffwechsel, die fürchten, eine familiäre Veranlagung zu Diabetes zu besitzen, können das Risiko, später einmal zu erkranken, ganz erheblich senken. Wer die Chance zur Prävention nutzen möchte, plant den Hafer dauerhaft ein und konsumiert damit etwa 2 bis 4 Gramm Beta-Glucan pro Tag. Im Rezeptteil ab hier sind die Mengen des nützlichen Ballaststoffs bei jedem Gericht angegeben. Menschen, die auf eine Insulintherapie angewiesen sind, sollten den Blutzucker engmaschig kontrollieren und die Insulinmenge entsprechend anpassen.
Günstig zum Einstieg ist eine Haferkur (siehe hier) – hilfreich sind jedoch auch einzelne Hafertage. Vor allem aber können wir dem Hafer beim alltäglichen Kochen wieder eine wichtige Rolle einräumen. Vieles schmeckt mit Hafer als Zutat viel besser als ohne, kulinarische Entdeckungen warten im Rezeptteil (siehe hier).
viel Bewegung
Übergewicht reduzieren (wenn nötig)
keine Snacks zwischen den Mahlzeiten
auf hochwertige Fette achten
viel Gemüse und Kräuter essen
schnelle Kohlenhydrate aus Weißmehl und Zucker einschränken
Fruchtzucker meiden
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Spannkraft gegen den Zucker