Happiness at Work – Der essenzielle Faktor für Unternehmenserfolg - Selma Fehrmann - E-Book

Happiness at Work – Der essenzielle Faktor für Unternehmenserfolg E-Book

Selma Fehrmann

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Beschreibung

Das Leben ist zu kurz, um bei der Arbeit unglücklich zu sein. Selma Fehrmann ermutigt uns, sich bewusst für Arbeitsglück zu entscheiden, mit positivem Beispiel voranzugehen und damit aktiv an einer verbesserten Arbeitswelt mitzuwirken. Ihr Buch beschreibt, was Menschen bei der Arbeit glücklich macht und wie Happiness at Work zum Unternehmenserfolg beiträgt. Inspirierende Fallbeispiele von Pionier-Unternehmen und HR-Start-ups zeigen, wie andere Unternehmen das Arbeitsglück gefördert haben. Darüber hinaus bietet es praxiserprobte und wissenschaftlich fundierte Vorlagen und Methoden zum direkten Einsatz in Teamgesprächen, Veränderungsinitiativen oder der Mitarbeiterentwicklung. Interviews mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Führung, Personalwesen und Change Management runden das Buch ab.   Inhalte: - Glücksforschung & Positive Psychologie - Herausforderungen der aktuellen Arbeitswelt - Happiness at Work als Teil der Unternehmensstrategie - Selbstführung als Glücksgrundlage - Positive Führung für Teamglück - Superkraft für Unternehmensglück: positive soziale Beziehungen - Eine positive Employee Experience gestalten - Eine menschenzentrierte UnternehmenskulturDie digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+: - Zugriff auf ergänzende Materialien und Inhalte - E-Book direkt online lesen im Browser - Persönliche Fachbibliothek mit Ihren BüchernJetzt nutzen auf mybookplus.de.

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Inhaltsverzeichnis

InhaltsverzeichnisHinweis zum UrheberrechtmyBook+ImpressumVorwortWas dieses Buch dir bietetPrologTeil 1: Grundlagen1 Happiness1.1 Wie wir Glück begreifen1.2 Glücksforschung und Positive Psychologie1.3 Wichtige Ergebnisse der Glücksforschung1.4 Wirksame Glücksstrategien2 Happiness at Work2.1 Was ist Happiness at Work? Und was nicht?2.2 Was macht bei der Arbeit glücklich?2.3 Die fünf wichtigsten Treiber für Happiness at Work2.4 Ist Happiness at Work messbar?3 Happiness at Work und Unternehmenserfolg3.1 Gesundheit und Lebensglück3.2 Innovation und Produktivität3.3 Kundenzufriedenheit3.4 ArbeitgeberattraktivitätTeil 2: Zeitgeist4 Happiness at Work in der aktuellen Zeit4.1 Herausforderungen der aktuellen Arbeitswelt4.2 Next Generation Leadership4.2.1 Moderne Führungskompetenzen4.2.2 Werte, Wünsche und Bedürfnisse der verschiedenen Generationen5 Happiness at Work im ­internationalen ­Vergleich5.1 Spotlight Deutschland5.2 Die Vereinigten Arabischen Emirate und Europa5.2.1 Dänemark: Die Geheimnisse hinter Arbejdsglæde5.2.2 Belgien: Gesetzgebung für Wohlbefinden bei der Arbeit5.2.3 Die Niederlande: Poldermodell und Vrimibo5.2.4 Schweiz: Qualität und Work-Life-Integration5.2.5 Tschechische Republik: Happiness Summit und FertigungTeil 3: Das positive und glückliche Unternehmen6 Happiness at Work als Teil der ­Unternehmensstrategie6.1 Rollen und Verantwortung6.2 Vier Bausteine für positive Unternehmen7 Einflussbereich 1: MINDSET – ­Selbstführung als Glücksgrundlage7.1 Selbstführung7.1.1 Selbstreflexion7.1.2 Mit dem IKIGAI-Konzept das Sinnempfinden verstehen7.2 Emotionale Intelligenz7.2.1 Emotionen im Arbeitskontext7.2.2 Die eigenen Emotionen verstehen und steuern7.3 Persönliche Balance7.3.1 Zeit und Energie7.3.2 Gesunde Lebensgewohnheiten und Achtsamkeit8 Einflussbereich 2: LEADERSHIP – Positive Führung für Teamglück8.1 Positive Führung8.2 Pfeiler 1: Vision und Sinn vermitteln8.2.1 Persönlicher Sinn und Unternehmenszweck8.2.2 Hoffnung und Optimismus8.3 Pfeiler 2: Positive Beziehungen aufbauen8.3.1 Offene Gesprächskultur8.3.2 Kultur der Dankbarkeit8.4 Pfeiler 3: Leistung positiv fördern8.4.1 Fokus auf persönliche Stärken8.4.2 Leistungsreflexion und Growth Mindset9 Einflussbereich 3: PEOPLE – ­Superkraft für Unternehmensglück: Positive soziale Beziehungen9.1 Psychologische Sicherheit9.1.1 Vertrauenskultur vs. Angstkultur9.1.2 Kollegiale Beratung9.2 Diversität & Inklusion9.2.1 Diversität9.2.2 Inklusion9.3 Freundschaften und Verbindung9.4 Positive Kommunikation9.4.1 5 Merkmale der positiven Sprache9.4.2 Kommunikationskanäle10 Einflussbereich 4: CULTURE – Eine menschenzentrierte Unternehmenskultur10.1 Unternehmenswerte10.1.1 Verankerung von Unternehmenswerten10.1.2 Kollektives Mindset10.2 Feedbackkultur10.2.1 Grundsätze Feedbackkultur10.2.2 Positives und konstruktives Feedback10.3 Vergütungsstrategie10.3.1 Finanzielle Vergütung – Geld und Glück10.3.2 Zusatzleistungen – Fünf Faktoren für Happiness at Work10.3.3 Individuelle, inklusive und lebensphasenorientierte Vergütungsstrategie11 Corporate-Happiness-Strategie – Happiness nachhaltig vorantreiben11.1 Entdecken11.2 Entwickeln11.3 Einführen12 Über die Interviewpartner12.1 Die Wissenschaftler12.2 Die Gründer und Pioniere12.3 Die Führungskräfte und positive Kulturbotschafter12.4 Die europäischen »Happiness at Work«-Experten12.5 Die People & Culture Role Models12.6 Die Mitarbeiter der Zukunft & Generation AlphaÜber die AutorinInternational Week of Happiness at WorkDankLiteraturIhre Online-Inhalte zum Buch: Exklusiv für Buchkäuferinnen und Buchkäufer!Stichwortverzeichnis

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Selma Fehrmann

Happiness at Work – Der essenzielle Faktor für Unternehmenserfolg

1. Auflage 2024

© 2024 Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg

www.haufe.de

[email protected]

Bildnachweis (Cover): © Selma Fehrman

Produktmanagement: Dr. Bernhard Landkammer

Lektorat: Ulrich Leinz

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die der Vervielfältigung, des auszugsweisen Nachdrucks, der Übersetzung und der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, vorbehalten. Alle Angaben/Daten nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit.

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Voor de mannen in mijn leven die dagelijks bijdragen aan mijn geluk: Holger, Jasper, Onno & Bodi

Voor mijn ouders Wim & Jitske, mijn voorbeelden voor werkgeluk. Het leven is te kort om ongelukkig op het werk te zijn.

Vorwort

Meine Leidenschaft für ArbeitsglückArbeitsglück hat ihre Wurzeln in meiner Jugend. Von meinen Eltern lernte ich, dass Arbeit mehr als ein Mittel zum Lebensunterhalt ist – sie kann eine Quelle der Erfüllung sein. Meine Mutter, Grundschullehrerin, wagte mit 50 Jahren einen beruflichen Neuanfang und arbeitete bis zu ihrem Ruhestand voller Hingabe am Check-in-Schalter am Flughafen. Selbst jetzt, im Alter von 72 Jahren, hat sie mich mit ihrer Begeisterung angesteckt, indem sie mir erzählte, dass sie sich erneut für einen Job entschieden hat – diesmal als »Health Angel«, um Kinder in Schulen über gesunde Ernährung aufzuklären. Mein Vater strebte nie die klassische Karriereleiter nach Status an. Er verließ seine Führungsposition in einem Großkonzern, als er sich nicht mehr mit der UnternehmenskulturUnternehmenskultur identifizieren konnte. Stattdessen entschied er sich für eine Anstellung in einem mittelständischen Unternehmen, weil er eine Arbeit wollte, in der er mehr bewirken konnte. Später wechselte er zu einem Start-up, weil er an das Produkt dieses jungen Unternehmens glaubte. Er lebte vor, dass Glücklichsein im Job zum LebensglückLebensglück beiträgt. Ich bin dankbar, dass er das getan hat. Leider verstarb er 2016 unerwartet, nur wenige Monate nach seinem Eintritt in den Ruhestand.

Wir verbringen den Großteil unseres Erwachsenenlebens bei der Arbeit und das ­Leben ist zu kurz, um bei der Arbeit unglücklich zu sein. Als Organisationspsychologin ist es meine persönliche Mission geworden, zu einer Welt beizutragen, in der positive Arbeitsumgebungen und Glück bei der Arbeit die Norm sind. Während meiner beruflichen Laufbahn hatte ich die Gelegenheit, positive Unternehmenskulturen in verschiedenen Organisationen und Ländern sowohl zu erleben als auch aktiv zu fördern. Gleichzeitig habe ich auch Negativbeispiele erlebt und gesehen, welchen enormen Unterschied es für die Zusammenarbeit und den Erfolg eines Unternehmens macht, wenn die Mitarbeiter glücklich sind.

Dieses Buch ist eine Einladung an dich, liebe Leserin, lieber Leser, dich bewusst für ArbeitsglückArbeitsglück zu entscheiden, mit positivem Beispiel voranzugehen und dadurch aktiv zu einer verbesserten ArbeitsweltArbeitswelt beizutragen.

Viel Spaß beim Lesen! Mit Herz und Freude,Selma

PS: In meinem Buch verzichte ich auf unterschiedliche Formen für männliche und weibliche Personen, um die Lesbarkeit zu verbessern. Alle verwendeten Begriffe sind geschlechtsneutral und gelten für Personen aller Geschlechter.

Was dieses Buch dir bietet

Experteninterviews

In diesem Buch teile ich nicht nur mein Wissen und meine Erfahrungen, sondern auch die Erkenntnisse und Erfahrungen von inspirierenden Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft, FührungFührung, Personalwesen und Change Management.

Unternehmensbeispiele

Möchtest du erfahren, wie andere Unternehmen das ArbeitsglückArbeitsglück fördern? Bei diesem Symbol findest du inspirierende Fallbeispiele von Pionier-Unternehmen und HR-Start-ups aus der DACH-Region und Europa.

SelbstreflexionSelbstreflexion

Möchtest du wissen, wie du dein eigenes Glück bei der Arbeit beeinflusst? Möchtest du glücklicher im Job sein? In Textboxen, die mit diesem Symbol markiert sind, findest du evidenzbasierte Anregungen für SelbstreflexionSelbstreflexion und konkrete Tipps zur Umsetzung.

Tipps

Möchtest du sofort in deinem Team durchstarten? Praktische Tipps zur direkten ­Umsetzung in Teams und Führungssituationen findest du in Textboxen mit diesem Symbol.

Praktische Werkzeuge

Benötigst du Tools zur Unterstützung? Verschiedene evidenzbasierten und praxiserprobten Vorlagen und Methoden findest du bei diesem Symbol. Die Tools können beispielsweise in Teamgesprächen, Veränderungsinitiativen oder der Mitarbeiterentwicklung eingesetzt werden. Mit den abgebildeten QR-Codes kannst du die Tools sofort herunterladen und nutzen.

Prolog

Es war 8:30 Uhr an einem typischen Donnerstagmorgen in Dubai Anfang 2016. Ich saß in meinem Auto auf dem Weg zur Arbeit von unserer Wohnung in der Dubai Marina zu den Emirates Towers im Dubai International Financial Center. Die 12-spurige Sheikh-Zayed-Road war wie immer überfüllt, und der Asphalt glühte bereits in der Morgenhitze. Wie jeden Tag verursachten die 200 verschiedenen Nationalitäten – und damit 200 verschiedenen Verkehrsregeln – auf der Hauptverkehrsader der Stadt ein interkulturelles Durcheinander. Auf dem Radiosender Dubai 92 kündigte das Moderatorenpaar Catboy und Alecia den Song »Happy« von Pharell Williams an. Meine Gedanken schweiften zum bevorstehenden Arbeitstag.

Wenige Tage zuvor war in den lokalen und internationalen Medien die Ernennung des ersten Staatsministers für »HappinessHappiness and WellbeingWellbeing« in den Vereinigten Arabischen Emiraten angekündigt worden. Das Ministerium erhielt den Auftrag, die Prinzipien eines positiven Lebensstils und des Wohlbefindens sowohl im öffentlichen Raum als auch an den Arbeitsplätzen in staatlichen Einrichtungen und im privaten Sektor zu fördern. Als Mitglied des HR-Teams im strategischen Zentrum der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate war es unsere Aufgabe, das Glück und Wohlbefinden unserer Mitarbeiter verstärkt in den Fokus zu rücken. Eine äußerst spannende und sinnstiftende Aufgabe, wie ich fand.

Ich freute mich auf meinen Arbeitstag. Gemeinsam mit einem meiner Kollegen würde ich den Geschäftsführer des Rochester Institute of Technology treffen, um über den neuen Masterstudiengang »Corporate and Customer HappinessHappiness« zu sprechen. Die Regierung plante, mit diesem Programm BotschafterBotschafter für Glück und Wohlbefinden am Arbeitsplatz auszubilden, und heute sollten wir mehr darüber erfahren. Anschließend stand ein strategisches Meeting zur Entwicklung eines neuen Performance Management Systems für die Organisation auf dem Programm. Später hatte ich mich mit meinen HR-Kollegen zum Mittagessen verabredet, und am Nachmittag waren zwei Coaching-Sessions mit Kollegen geplant. Der Gedanke an diese vielfältige Mischung aus Lernen, Raum für Innovationen, Spaß mit meinen Kollegen und Unterstützung bei ihrer Entwicklung erfüllte mich mit Energie.

Als ich die Ausfahrt 51 in Richtung Al Boursa Street nahm, steuerte ich auf die beeindruckenden Emirates Towers zu, die stolz und ikonisch in der Morgensonne leuchteten. Auch heute Morgen waren die wilden Pfauen wieder da und sorgten für einen kleinen Stau auf der ansonsten ruhigen Straße um die Türme herum. Ich fuhr mein Auto in die Parkgarage und ging an den großen Wüsten-Jeeps vorbei zu den Rolltreppen, die mich nach oben brachten. Im majestätischen Foyer wimmelte es von Männern und Frauen in Kanduras und Abayas, während das riesige Blumenarrangement in der Mitte des Raumes einen intensiven und süßen Duft verbreitete. Ich stieg in den Aufzug, der mich zu meinem Büro im 38sten Stock brachte.

Oben angekommen, wurde ich von dem breiten Lächeln unseres Kollegen an der ­Rezeption begrüßt. »Sabah al-khayr, Selma!«, begrüßte er mich in seiner freundlichen Art. Voller positiver Energie betrat ich das Personalbüro und wurde von einigen meiner netten und aufgeschlossenen Kollegen herzlich begrüßt. Als ich mich an meinen Schreibtisch setzte, durchzog mich der Gedanke: Wenn ich »Happiness at WorkHappiness at Work« für mich definieren müsste, wäre mein aktueller Job die Antwort.

Teil 1: Grundlagen

Happiness at Work, Arbeitsglück, Glücklichsein im Job, Happiness im Business, Corporate Happiness – die Suche nach einem passenden Titel für dieses Buch erforderte einige Überlegungen und Reflexionen. Da es für das Wort »Happiness« keine überzeugende deutsche Übersetzung gibt, habe ich mich dafür entschieden, »Happiness at Work« als Titel zu verwenden und im Buch den Begriff zu erklären.

Das Buch startet mit einer Einführung in den Begriff »Happiness«. Es folgen Erläuterungen zur Positiven Psychologie und Glücksforschung und einer Definition von Happiness at Work. Die zentralen Fragen dabei sind:

Was ist Happiness at Work? Und was nicht?

Was macht bei der Arbeit glücklich?

Wie unterscheidet sich Zufriedenheit im Job von Glücklichsein im Job?

Und ist Happiness at Work messbar?

Abschließend wird im ersten Teil die essenzielle Rolle von »Happiness at Work« für den Unternehmenserfolg beleuchtet. Die Fragen dazu lauten:

Wie wichtig ist Happiness für unsere Arbeit?

Welche Vorteile haben Unternehmen mit glücklichem Mitarbeiter?

Anhand verschiedener Studien zeige ich, warum jedes Unternehmen das Glück ihrer Mitarbeiter priorisieren soll. Bist du bereit? Tauchen wir ein!

1 Happiness

Die Zeit ist unser wertvollstes Gut im Leben, und einen erheblichen Teil dieser Zeit investieren wir in unsere berufliche Tätigkeit. Wenn unsere Arbeit uns nicht glücklich macht, sollten wir darüber nachdenken welche Veränderungen erforderlich sind, um Glück und Zufriedenheit zu erreichen. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Glück kein Zufall ist, sondern ein Zustand, den wir aktiv beeinflussen können, insbesondere in Bezug auf unsere Arbeit.

Björn Wind, CEO & Gründer, voiio GmbH

1.1 Wie wir Glück begreifen

HappinessOft wird das Wort »Happiness« mit Wohlbefinden oder Lebenszufriedenheit übersetzt und meint damit das Gefühl, dass das eigene Leben gut, sinnvoll und wertvoll ist. Aber was ist Happiness genau? Happiness ist ein Gefühl. Es ist das subjektive Erfahren von Freude, Erfüllung, Zufriedenheit oder positivem Wohlbefinden und kann nur aus der Perspektive der Person selbst definiert werden. Deswegen gibt es keine einheitliche Definition des Begriffes, und es wird häufig vom »subjektiven Wohlbefinden« gesprochen (Seligman & Csikszentmihályi, 2000; Diener, 2000). Neben Happiness werde ich in diesem Buch daher auch das Wort »Wohlbefinden« benutzen – und synonym auch die Wörter »Glück« oder »Glücklichsein«.

Tatsächlich gibt es in der deutschen Sprache unterschiedliche Vorstellungen von dem, was Glück ist. Es gibt verschiedenen Auffassungen, die mit dem Wort Glück verbunden sind:

Zufallsglück (auf Englisch »Luck«): Dieses Glück bezieht sich auf die unvorhersehbaren, glücklichen Ereignisse im Leben, die scheinbar ohne eigenes Zutun eintreten. Es umfasst Situationen, die oft als »Glücksfall« oder »zufälliges Glück« betrachtet werden. Beispiele sind unerwartete positive Wendungen im Leben, glückliche Begegnungen oder glückliche Umstände, die außerhalb unserer Kontrolle liegen und wenig beeinflussbar sind.

Freude oder Glücksmomente (auf Englisch »Joy«): Dieses Glück bezieht sich auf das Ergebnis von angenehmen Sinneseindrücken und Freuden und wird auch als hedonistisches Glück bezeichnet. Dabei stehen das Streben nach Vergnügen und das Vermeiden von Schmerz im Mittelpunkt. Beispiele sind das Genießen von leckerem Essen, das Hören der Lieblingsmusik oder das Erleben von schönen Momenten in der Natur. Im Job-Kontext könnte es eine Gehaltserhöhung, ein neuer Jobtitel oder eine Beförderung sein. Diese Art von Glück ist oft kurzfristig und auf die Befriedigung momentaner Bedürfnisse ausgerichtet. Wenn ich es erreicht habe, verschwindet das positive Gefühl irgendwann wieder.

Glück der Fülle oder Lebensglück (auf Englisch »Well-being«): Dieses Glück bezeichnet ein langanhaltendes Erleben von Glück. Es geht um ein erfülltes und sinnvolles Leben, in dem man seine eigenen Fähigkeiten entfaltet und zu einer positiven Gemeinschaft beiträgt. Persönliches Wachstum, SelbstverwirklichungSelbstverwirklichung und die Erfüllung moralischer Werte spielen beim Erfahren dieses Glücks eine wichtige Rolle. Ein Beispiel dafür ist eine berufliche Tätigkeit, die nicht nur finanzielle SicherheitSicherheit bietet, sondern auch persönliche Erfüllung und einen Beitrag zur Gesellschaft ermöglicht.

Wenn ich im Buch die Begriffe »ArbeitsglückArbeitsglück«, »Glücklichsein im Job« oder »Glück am Arbeitsplatz« benutze, meine ich also mehr als nur Freude bei der Arbeit oder Spaß im Arbeitsalltag. Bei Arbeitsglück gehe ich von »Glück der Fülle« aus. Was dieses Gefühl genau unterstützt und welche Faktoren dabei eine entscheidende Rolle spielen, liest du in Kapitel 2.

1.2 Glücksforschung und Positive Psychologie

HappinessHappiness, LebensglückLebensglück oder Glückseligkeit beschäftigt Menschen seit Jahrhunderten. Dabei ist der Aufstieg der GlücksforschungGlücksforschung und der Positiven PsychologiePositive Psychologie eine spannende Entwicklung. Die Grundlagen der Glücksforschung wurden in verschiedenen historischen Perioden gelegt und die Forschung erreichte ihre Höhepunkte zu Zeiten der antiken griechischen Philosophie und dann viel später in der Aufklärung im 18. Jahrhundert.

Denker wie Sokrates, Platon und Aristoteles prägten das Verständnis des »echten Glücks« durch die eigene Perspektive. Sie betonten die Bedeutung von Selbsterkenntnis, Wissen, Gerechtigkeit, Vernunft, Integrität und sozialer Interaktion in der Definition von Lebensglück.

Im 18. Jahrhundert erlebte die Glücksforschung eine weitere Entwicklung als englische Philosophen wie John Steward Mill und Jeremy Bentham sich mit Glück und Moral beschäftigten. Sie argumentierten, dass eine Handlung als moralisch richtig betrachtet wird, wenn sie das größte Glück oder den größten Nutzen für die meisten Menschen bringt. Bentham definierte Glück als die Summe von Freuden und Schmerzen (Veenhoven, 2017).

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte die Glücksforschung eine bemerkenswerte Wiederbelebung. In den 1960er-Jahren begannen Wissenschaftler, insbesondere in den Bereichen Psychologie und Soziologie, vermehrt zu Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit zu forschen. Pioniere wie Abraham Maslow und später Ed Diener, Mihaly Csikszentmihályi und Martin Seligman trugen dazu bei, das Feld systematisch weiterzuentwickeln. Diese Wiederbelebung hält bis heute an, nicht zuletzt durch den Aufstieg der Positiven Psychologie.

Die Positive PsychologiePositive Psychologie – ein Wissenschaftszweig innerhalb der Psychologie – hat ihren Ursprung in verschiedenen Entwicklungen in den 1990er-Jahre. Ein wichtiger Startpunkt war eine weltweit angelegte Studie von 1992. Diese Studie untersuchte die Häufigkeit schwerer Depressionen in den verschiedenen Generationen des 20. Jahrhunderts. Überraschenderweise zeigte sich, dass trotz des beträchtlichen Wohlstands und der verbesserten Lebensbedingungen, die Wahrscheinlichkeit von Depressionen in der neueren Generation deutlich angestiegen war. Dieser Anstieg wurde als Widerspruch aufgefasst zu den gesellschaftlichen Fortschritten, die der westlichen Welt im letzten Jahrhundert attestiert wurden. Die Forscher stellten fest, dass ein ­erfülltes ­Leben weniger oft von äußeren Umständen abhängt, als angenommen. Diese Erkenntnis war ein zentraler Auslöser für die Entstehung der Positiven Psychologie (Weissman, et al, 1992).

Ein bedeutender Moment für die Positive Psychologie war, als Martin Seligman im Jahr 1998 vor der American Psychological Association seine Antrittsrede hielt. In seiner Rede machte er auf eine Schieflage innerhalb der psychologischen Forschung aufmerksam. Bis dato hatten sich Psychologen vor allem mit der Entstehung, Diagnose und Behandlung von Traumata und psychischen Erkrankungen beschäftigt. Dabei hatten sie aus dem Blick verloren, was Menschen aufblühen lässt und was ein glückliches Leben ausmacht. Seligman plädierte für einen ergänzenden Wissenschaftszweig und ein erneutes, ganzheitliches wissenschaftlich gestütztes Menschenbild. Seine Rede wird als Meilenstein für die Verbreitung der Positiven Psychologie betrachtet.

Klassische Psychologie und Positive Psychologie: die Forschung der negativen Aspekte vs. positiven Aspekte des menschlichen Erlebens.

Die Positive Psychologie beschäftigt sich vor allem mit der Frage, was ein erfülltes und glückliches Leben ausmacht. Sie widmet sich den Faktoren und Praktiken, die dazu beitragen, dass Menschen ihr Wohlbefinden steigern, ihre StärkenStärken entfalten, optimal funktionieren und ein sinnvolles Leben führen können. Es geht also darum, positive Aspekte des menschlichen Erlebens zu erforschen und zu fördern.

Zusammengefasst bieten die klassische Psychologie und die Positive PsychologiePositive Psychologie zwei unterschiedliche Blickwinkel auf das menschliche Erleben. Zusammen helfen sie zu verstehen, wer wir sind und wie wir ein erfülltes Leben führen können. Beide Perspektiven sind wichtig, um ein umfassendes Verständnis der menschlichen Psyche zu entwickeln. Diesem Buch liegen vor allem die Forschungsergebnisse der Positiven Psychologie sowie der GlücksforschungGlücksforschung zugrunde.

1.3 Wichtige Ergebnisse der Glücksforschung

GlücksforschungForschungsergebnisse zeigen, dass HappinessHappiness auf verschiedene Lebensbereiche einen signifikanten Einfluss hat. Viele Ergebnisse deuten darauf hin, dass Glücklichsein zu einer höheren Lebensqualität und einem insgesamt erfüllteren Leben führen kann (Veenhoven, 2012; Diener & Seligman, 2004). Glückliche Menschen verfügen über mehr Energie, sind kreativer und produktiver. Sie sind kontaktfreudiger und pflegen bessere Beziehungen. Darüber hinaus kann Happiness die mentale GesundheitGesundheit fördern. Auch die körperliche Gesundheit wird durch Glück beeinflusst: Glückliche Menschen haben ein stärkeres Immunsystem und eine höhere Lebenserwartung (Diener, 2013; Poursardar, 2012; Lyubomirsky et al., 2005). Es wird deutlich, dass Glück einen enormen Einfluss auf unser Leben und unser allgemeines Wohlbefinden hat. Die Auswirkungen dieser Erkenntnisse für den Arbeitsplatz werden in Kapitel 3 besprochen.

Eine weitere bedeutende Erkenntnis in der GlücksforschungGlücksforschung stammt aus der Forschung von Sonja Lyubomirsky und ihrem Team (Kennon & Lyubomirsky, 2007; Lyubormirsky, 2008). Sie fanden heraus, dass unser persönliches Glücksempfinden oder Glücksniveau von drei Faktoren abhängt:

Faktor 1: Genetischer Fixpunkt. 50 Prozent unseres Glücksniveaus wird durch eine genetische Grundlage bestimmt. Jeder Mensch wird mit einem genetischen Fixpunkt für Glücksempfinden geboren. Dieser Fixpunkt ist ein Art Nullpunkt, zu dem wir nach großen Enttäuschungen oder Triumphen wieder zurückkehren.

Faktor 2: Äußere Umstände. Nur 10 Prozent unseres Glücksniveaus lassen sich durch äußere Faktoren und Lebensumstände erklären. Dazu gehören zum Beispiel unser Wohnort, Reichtum, Alter, Äußerlichkeiten, Familienstand und kultureller Herkunft. Aber auch negative Lebensereignisse wie Traumata, Krankheit, Verlust oder positive Erlebnisse wie eine Hochzeit oder ein Lottogewinn sind Beispiele für solche Lebenssituationen. Es wird klar, dass äußere Faktoren nicht der Schlüssel zu unserem Glück sind.

Faktor 3: Bewusstes Verhalten. Etwa 40 Prozent der Unterschiede im Glücksempfinden zwischen zwei Personen entstehen durch das unterschiedliche Handeln und Denken dieser beiden Personen. Durch gezielte Aktivitäten kannst du deine Gedanken und Verhaltensweisen positiv beeinflussen und damit dein persönliches Glücksempfinden verändern.

Was beeinflusst Glück? Nach Sonja Lyubomirsky.

Was bedeutet das genau? Die genetische Grundlage für das Glücksempfinden ist stark und unveränderlich. Sie ist in gewisser Weise vergleichbar mit einem Gewichts-Fixpunkt: Manchmal nimmst du etwas zu, manchmal verlierst du ein paar Kilo, aber oft kehrst du zu einem relativ stabilen Gewicht zurück. Nur wenn du dein Verhalten strukturell änderst, kannst du von deinem Gewichts-Fixpunkt abweichen. Genauso ist es mit dem Glücksempfinden.

Das Glücksempfinden durch gezieltes Verhalten beeinflussen

Das persönliche Glücksempfinden kann durch bewusstes Verhalten beeinflusst und verändert werden. Jeder Mensch hat also das Potenzial, sein Glücksempfinden durch gezieltes Verhalten zu beeinflussen. Aber wie? Evidenzbasierte GlücksstrategienGlücksstrategien werde ich später in diesem Kapitel kurz vorstellen und in den verschiedenen folgenden Kapiteln des Buches im Kontext der Arbeit näher erläutern und konkretisieren.

Fehlannahmen

Bevor wir jedoch auf die Glücksstrategien eingehen, möchte ich aufgrund der Erkenntnisse aus der GlücksforschungGlücksforschung zunächst einige verbreitete Überzeugungen über Glück aus dem Weg räumen:

»Das Glück muss gefunden werden«. 40 Prozent unseres Glücks sind von bewussten Denk- und Verhaltensweisen abhängig. Deswegen ist Glück nicht etwas, was wir ­suchen und finden müssen, denn es liegt in uns selbst. Glück ist eine innere Haltung, wie wir uns selbst und unsere Welt sehen und behandeln.

»Um glücklich zu sein, müssen wir unsere Lebensumstände ändern«. Veränderungen in äußeren Umständen haben nur einen zehnprozentigen Einfluss auf das Glück. Zudem lösen sie oft eine hedonische Anpassung aus – das bedeutet, dass wir nach einer Veränderung im Leben, sei es positiv oder negativ, meistens wieder auf unseren Fixpunkt zurückkehren, da wir uns an die veränderten Lebensumstände anpassen. Nachhaltiges Glück und Wohlbefinden mit unserem Leben resultieren aus unserer Denkweise und unseren Denkmustern.

»Man hat es, oder man hat es eben nicht«. Der genetische Fixpunkt bestimmt 50 Prozent unseres Glücksempfindens, aber wir können im Gegenteil sehr viel tun, um unser genetisches Programm zu beeinflussen.

Eine abschließende Beobachtung, wenn es um HappinessHappiness geht: Das Empfinden von Glück wird oft als eine Fähigkeit gesehen, negative EmotionenEmotionen zu minimieren und zu vermeiden. Schon im 18. Jahrhundert definierte Jeremy Bentham Glück als die Summe von Freuden und Schmerzen. Diese Auffassung wurde durch neuere Forschung in modifizierter Form bestätigt. Denn, wie wir alle wissen, gehören unangenehme Emotionen zum Leben dazu. Doch anstatt negative Emotionen zu vermeiden, ­besteht Glücklichsein auch in der Fähigkeit, unangenehme Emotionen zu akzeptieren, mit diesen Emotionen umzugehen und von ihnen zu lernen. Wir werden auf dieses Verständnis und den Ansatz im Umgang mit Emotionen in Kapitel 7 »Mindset« wieder zurückkommen.

1.4 Wirksame Glücksstrategien

GlücksstrategienWelche Eigenschaften, Gedanken und Handlungen zeichnen glückliche Menschen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen aus? Was kannst du konkret tun, um dein Glücksniveau zu verbessern?

Sieben Glücksstrategien

Folgende evidenzbasierte Strategien tragen nachweislich zu einem gesteigerten Glücksniveau bei (Lyubormirsky, 2008):

DankbarkeitDankbarkeit und positives Denken

In soziale Verbindungen investieren

Stress, Herausforderungen und Traumata bewältigen lernen

Im Hier und Jetzt leben

Persönliche StärkenStärken stärken

Ziele setzen und verfolgen

Für Körper und Seele sorgen

In den folgenden Kapiteln dieses Buches werden diese Strategien und ihre praktische Anwendung im persönlichen, sozialen, Führungs- und Unternehmenskontext ausführlich beschrieben.

Glücksempfinden ist subjektiv und individuell

Ein wichtiger Hinweis noch: Da Glücksempfinden subjektiv und individuell ist, sollte Folgendes berücksichtigt werden:

Alle Strategien erfordern Motivation, Anstrengung und Engagement

Es gibt nicht die eine magische Strategie, die jede Person glücklicher macht

Jeder sollte die Strategie wählen, die am besten zu ihm passt

Die richtigen Strategien wählen

Wie kannst du die für dich richtigen Glücksstrategien auswählen? Eine Möglichkeit ist, Strategien nach verschiedenen Kriterien an deine persönlichen Bedürfnisse, Werte oder Interessen anzupassen. Leitfragen könnten sein: Warum fühle ich mich unglücklich? Auf welche StärkenStärken kann ich möglicherweise aufbauen? Oder welche Strategien passen am besten zu meinem Lebensstil?

Eine weitere Möglichkeit herauszufinden, welche Glücksstrategien persönlich am besten zu dir passen, ist die »Person Activity Fit Diagnostic«, eine Umfrage basierend auf den sieben GlücksstrategienGlücksstrategien, wie sie von Sonja Lyubormirsky (2008) identifiziert wurden. Entdecke hier deine persönlichen Glücksstrategien.

Zusammenfassung

Dieses Buch basiert auf drei einschlägigen Grundprinzipien der GlücksforschungGlücksforschung:

HappinessHappiness ist das subjektive Erfahren von positivem Wohlbefinden und kann nur aus der Perspektive der Person selbst definiert werden.

Jeder Mensch trägt das Potenzial in sich, sein eigenes Glück durch gezieltes Verhalten zu beeinflussen und zu gestalten.

Es existiert keine universell wirksame Strategie, die bei jeder Person gleichermaßen zu mehr Glück führt.

2 Happiness at Work

Glück und Arbeit sind kompatible Konzepte; glücklicher bei der Arbeit zu sein, ist etwas, das erreichbar ist und woran gearbeitet werden kann. Beachte bitte, dass ich »glücklicher« sage, nicht glücklich. Wir brauchen die Höhen und Tiefen, um geerdet und bewusst zu bleiben, und glücklicher zu sein ist so viel machbarer, als zu denken, dass wir die Verpflichtung haben, jeden Tag glücklich zu sein. Glück bei der Arbeit ist kein unrealistischer Traum.

Oriana Tickell, Director Coaching Programs & Science of Happiness at Work, iOpener Institute

2.1 Was ist Happiness at Work? Und was nicht?

Was ist Happiness at WorkHappiness at Work? Oder besser gefragt: Was bedeutet Happiness at Work für dich? Deine Antwort auf diese Frage ist persönlich und wird wahrscheinlich eine andere sein als die Antwort deiner Kollegen, Partner oder Freunde. Jeder hat eine persönliche Definition für sein eigenes ArbeitsglückArbeitsglück. Damit haben wir bereits die erste Antwort auf die Frage identifiziert, was Happiness at Work ist: Arbeitsglück ist das subjektive Erfahren von positivem Wohlbefinden bei der Arbeit und kann nur aus der Perspektive der Person selbst definiert werden.

Ich habe auch die Interviewpartner in diesem Buch gefragt, was Happiness at WorkHappiness at Work für sie persönlich bedeutet. In Kapitel 12 findest du ihre spannenden und individuellen Antworten dazu. ArbeitsglückArbeitsglück ist zwar individuell, jedoch bestätigen unterschiedliche Studien, dass es allgemeine Faktoren gibt, die das Glücklichsein bei der Arbeit nachweislich beeinflussen. Aber bevor ich auf diese Faktoren eingehe, lass uns zuerst schauen, was Arbeitsglück nicht ist.

Was ist ArbeitsglückArbeitsglück nicht?

ArbeitsglückArbeitsglück ist nicht gleich Arbeitszufriedenheit. Es geht über die bloße Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz und Arbeitsbedingungen hinaus und beinhaltet eine tiefere, persönliche und intrinsische Ebene des Wohlbefindens (siehe Interview mit Ricarda Rehwaldt in Kapitel 2.4 – Ist Happiness at WorkHappiness at Work messbar?)

ArbeitsglückArbeitsglück bedeutet nicht, den ganzen Tag über nur glücklich zu sein. Es ist eher eine dynamische und facettereiche Erfahrung, die sich im Laufe der Zeit entwickelt und verschiedene EmotionenEmotionen während des Arbeitstages einschließt. Rückschläge und Stress gehören auch dazu. Aber es trägt zum Arbeitsglück bei, in der Lage zu sein, mit negativen Emotionen konstruktiv umzugehen, positive Erwartungen an die Zukunft zu haben und in einer Arbeitsumgebung zu arbeiten in der auch Fehler, Rückschläge und Scheitern zugelassen werden. (Mehr dazu im Kapitel 7.2 – Emotionale IntelligenzEmotionale Intelligenz.)

ArbeitsglückArbeitsglück ist kein Luxus oder nur für bestimmte Jobs oder Branchen ein Ziel. Glücklichsein im Job ist keine unnötige Annehmlichkeit, sondern ein wesentlicher Bestandteil eines gesunden und produktiven Arbeitsumfelds. Ein glücklicher Mitarbeiter ist ein motivierter und engagierter Mitarbeiter. Und das wirkt sich auf die ProduktivitätProduktivität aus: Denn Arbeitsglück hilft das zu erreichen, was für jedes Unternehmen wichtig ist.

Arbeitsglück bedeutet nicht, keinen Arbeitsdruck zu haben. Arbeitsdruck fordert uns heraus. Wenn Arbeitsdruck mit ausreichender Unterstützung durch die Führungskraft und ausreichender Kompetenz, um die Arbeit gut zu machen, einhergeht, lässt uns Arbeitsdruck aufblühen. In einer aktuellen Studie wurde bestätigt, dass Arbeitsdruck zu größerem Flowerlebnis und höherem Engagement führt und sogar einen positiven Einfluss auf das allgemeine LebensglückLebensglück hat (Sherman & Shavit, 2023).

Zusammenfassung

Arbeitsglück ist mehr als Arbeitszufriedenheit und umfasst eine tiefere, persönliche Ebene des Wohlbefindens. Es ist ein positiv emotionaler Zustand, der durch intrinsisch motivierte, aktive und selbstbestimmte Tätigkeiten entsteht (Rehwaldt, 2017). Arbeitsglück beinhaltet die konstruktive Bewältigung von Rückschlägen, Stress und Arbeitsdruck und wirkt sich positiv auf Motivation und Engagement aus.

2.2 Was macht bei der Arbeit glücklich?

Wir wissen jetzt, dass jede Person ihr eigenes Verständnis von ArbeitsglückArbeitsglück hat. Dennoch gibt es allgemeine Faktoren, die das Glücklichsein bei der Arbeit nachweislich beeinflussen. Es gibt evidenzbasierte Modelle, die die wesentlichen Einflussfaktoren auf das Arbeitsglück zusammenfassen. Im Folgenden werde ich drei europäische Modelle besprechen und zu einer Zusammenfassung der fünf wichtigsten Faktoren gelangen, die das Glücklichsein bei der Arbeit beeinflussen.

Modell 1: Employee Happiness Model

Das Employee Happiness Model (EHM) von 2DAYSMOOD aus den NiederlandenNiederlande fasst 15 Treiber für das Glücksempfinden bei der Arbeit zusammen. Die Treiber sind in 4 Hauptgruppen unterteilt:

Organisation: interne Kommunikation, Purpose, Ziele & Kernwerte und MarkeMarke

Menschen: FührungFührung, Beziehung zu Kollegen, Beziehung zu Vorgesetzten, DiversitätDiversität & Soziale Werte

Job: Gehalt, Anerkennung, Entwicklungsmöglichkeiten und intrinsische Motivation

Wohlbefinden: ArbeitsplatzbedingungenArbeitsplatzbedingungen, Vitalität, Vereinbarkeit von Familien & Beruf

Auf Grundlage des Employee Happiness Models wurden diverse Studien durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die wichtigsten Treiber des allgemeinen Glücksempfindens bei der Arbeit stark personen- und sozialbezogen sind. Insbesondere wurden soziale Werte sowie die Beziehung zu Kollegen und Vorgesetzten als entscheidende Faktoren für das ArbeitsglückArbeitsglück identifiziert. Diese Erkenntnisse stimmen mit anderen Studien überein, die darauf hinweisen, dass positive soziale Beziehungen zu den Hauptfaktoren für das Arbeitsglück zählen (Haar, 2019).

Modell 2: Performance Happiness Model

Das Performance Happiness Model (PHM) des britischen iOpener Institute basiert auf der Überzeugung, dass Glücklichsein bei der Arbeit ein MindsetMindset ist, das Handlungen ermöglicht, um maximale Leistung zu erbringen und das volle Potenzial zu entfalten. Im Zentrum dieses Modells steht das Erreichen des persönlichen Potenzials, da dieses sowohl für Mitarbeiter als auch für Unternehmen einen gemeinsamen Nutzen bietet. Das persönliche Arbeitsglück wird in 5 Faktoren unterteilt:

Contribution (Beitrag): Persönlicher Beitrag an einem übergeordneten Ziel

Conviction (Überzeugung): Tägliche Motivation und Vitalität

Culture (Kultur)Culture: Gefühl der Passung mit Kollegen, Werten und Arbeitsethos

Commitment (Bindung): Langfristige Bindung an Unternehmen und dessen VisionVision

Confidence (Selbstvertrauen): Gefühl von Selbstbewusstsein und SelbstverwirklichungSelbstverwirklichung

Zusätzlich werden Stolz, Vertrauen und Anerkennung als Hauptmotivatoren des Arbeitsglücks betrachtet.

Modell 3: Glück bei der Arbeit

Die deutsche Professorin für Psychologie und Expertin für das Thema Glück bei der Arbeit Ricarda Rehwaldt identifizierte drei Faktoren, aus denen Glück im Kontext der Arbeit entsteht:

SinnempfindenSinnempfinden: Menschen erleben »Sinn«, wenn sie ein Ziel erreichen, einen Beitrag zu einem übergeordneten Ziel leisten oder wenn ihre Arbeit einen Nutzen für andere Menschen hat. Es ist die Bestätigung, dass die Arbeit wirklich gebraucht wird.

SelbstverwirklichungSelbstverwirklichung: Wenn die Arbeit Spaß macht, persönliche StärkenStärken eingesetzt werden können, Handlungsspielraum gegeben wird und persönliche Entwicklung gefördert wird, dann sind die Voraussetzzungen gegeben, um sich bei der Arbeit zu verwirklichen.

Gemeinschaft: Eine Gemeinschaft zeichnet sich durch ein gemeinsames und verbindendes Ziel, sowie einen professionellen, sicheren und vertrauensvollen Umgang aus.

Das Arbeitsglück einzelner Mitarbeiter, eines Teams oder eines gesamten Unternehmens kann durch den jeweiligen Modellen zugehörigen Umfragen erfasst und analysiert werden. Mehr Informationen zu den jeweiligen Unternehmen und Umfragen:

Mitarbeiterstimmung & Happiness at WorkHappiness at Work (2DAYSMOOD): www.2daysmood.com (abgerufen am 14.02.2024)

Happiness at WorkHappiness at Work Assessment (iOpener Institute): www.iopenerinstitute.com (abgerufen am 14.02.2024)

HappinessandWork-Scale (Prof. Dr. Ricarda Rehwaldt & Professor Timo Kortsch, 2021, 2023): www.testothek.online/products/hawos (abgerufen am 14.02.2024)