Happy Birth Day - Bianca Maria Heinkel - E-Book

Happy Birth Day E-Book

Bianca Maria Heinkel

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Beschreibung

Zurück zur »guten Hoffnung«: Wie aus Schmerzensgeschichten wieder Herzensgeschichten werden

Die vorherrschende Emotion im Zusammenhang mit Geburt ist Angst: Angst vor Schmerzen, aber vor allem auch Angst, mit diesen Schmerzen nicht umgehen zu können, von ihnen überwältigt zu werden, sie nicht alleine meistern zu können oder nicht einfühlsam und hilfreich durch diese Schmerzen begleitet zu werden. Risiko-, Problem- oder Angstschilderungen prägen die Berichterstattung – und so berechtigt Aufklärung über Gewalt unter der Geburt ist, so verunsichernd und verängstigend ist sie für Schwangere. Alles, was wir mental aufnehmen, bewusst wie unbewusst, nimmt Einfluss auf uns, ganz besonders in der hochsensiblen Zeit einer Schwangerschaft.

Die erfolgreiche Kösel-Autorin Bianca Maria Heinkel beobachtet den Wunsch nach Schmerzreduktion als Hauptmotivation in ihren und den Kursen der von ihr ausgebildeten Kursleiterinnen. Ihr zweites Buch stellt daher Ängste rund um Geburt und Geburtsschmerz in den Vordergrund. Denn Ängste führen paradoxerweise zum Gegenteil dessen, was es für eine gute Geburtserfahrung braucht: Vertrauen, Sicherheit(sgefühl), positive Erwartungen und Entspannung. Das Buch zeigt gezielt, wie man Ängsten mit Hypnobirthing-Methoden im Vorfeld begegnen und Schmerzen unter der Geburt reduzieren kann. Dank guter und stärkender Geburtsgeschichten hilft es Schwangeren, mit Mut, Zuversicht und Vertrauen in ihre Geburt zu gehen.

Mit inspirierenden und authentischen Erfahrungsberichten von Müttern und Geburtsbegleiterinnen, um den eigenen Geburtsweg zu finden.

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Seitenzahl: 268

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Zurück zur »guten Hoffnung«:Wie aus Schmerzensgeschichten wieder Herzensgeschichten werden

Die vorherrschende Emotion im Zusammenhang mit Geburt ist Angst: Angst vor Schmerzen, aber vor allem auch Angst, mit diesen Schmerzen nicht umgehen zu können, von ihnen überwältigt zu werden, sie nicht alleine meistern zu können oder nicht einfühlsam und hilfreich durch diese Schmerzen begleitet zu werden. Risiko-, Problem- oder Angstschilderungen prägen die Berichterstattung – und alles, was wir mental aufnehmen, bewusst wie unbewusst, nimmt Einfluss auf uns, ganz besonders in der hochsensiblen Zeit einer Schwangerschaft.

Bianca Maria Heinkel beobachtet den Wunsch nach Schmerzreduktion als Hauptmotivation in ihren und den Kursen der von ihr ausgebildeten Kursleiterinnen. Ihr Buch stellt daher Ängste rund um Geburt und Geburtsschmerz in den Vordergrund. Denn Ängste führen paradoxerweise zum Gegenteil dessen, was es für eine gute Geburtserfahrung braucht: Vertrauen, Sicherheit(sgefühl), positive Erwartungen und Entspannung. Das Buch zeigt gezielt, wie man Ängsten mit Hypnobirthing- Methoden im Vorfeld begegnen und Schmerzen unter der Geburt reduzieren kann. Dank guter und stärkender Geburtsgeschichten hilft es Schwangeren, mit Mut, Zuversicht und Vertrauen in ihre Geburt zu gehen.

Mit inspirierenden und authentischen Erfahrungsberichten von Müttern und Geburtsbegleiterinnen, um den eigenen Geburtsweg zu finden.

Bianca Maria Heinkel, geboren 1958, ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, seit 2009 Hypnobirthing-Kursleiterin sowie seit den 1980ern Geburtsbegleiterin. Sie hat darüber hinaus zahlreiche Aus- und Weiterbildungen, u.a. in Körperpsychotherapie, systemischer Familienaufstellung und Hypnose, absolviert. 2013 gründete sie mit ihrem Mann das Hypnobirthing Institut in Gaggenau, in dem sie im deutschsprachigen Raum eine Ausbildung zur Hypnobirthing-2.0-Kursleiterin anbietet

Bianca Maria Heinkel

Happy Birth Day

Wie wir mit HypnoBirthing zu Stärke, Selbstvertrauen und Gelassenheit finden

Mit Geburtsberichten, die Ängste nehmen und Mut machen

Der Verlag behält sich die Verwertung des urheberrechtlich geschützten Inhalts dieses Werkes für Zwecke des Text- und Data-Minings nach § 44 b UrhG ausdrücklich vor. Jegliche unbefugte Nutzung ist hiermit ausgeschlossen.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Bildnachweis Innenteil

Bianca Maria Heinkel: siehe hier

Nadine Clemens nach einer Vorlage von Hypnobirthing Institut Deutschland: siehe hier und hier

Nadine Clemens: siehe hier

Shutterstock.com: Schmuckillustration zw. den Kapiteln 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24 (Wanchana365, Mallinka1, Mystery Kit); siehe hier (Mongkolchon Akesin); siehe hier (lzf); siehe hier (Bass Tatiana);

stock.adobe.com: siehe hier (Vad-Len); siehe hier (davide bonaldo); siehe hier (Zoran Zeremski); siehe hier (irena_geo); siehe hier (Oleg Breslavtsev);

Gedicht

Fotografie & Grafikdesign, Simone Knobloch, Schubertstr. 9, 79268 Bötzingen, www.fotostudio-knobloch.de

Copyright © 2023 Kösel-Verlag, München,

in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,

Neumarkter Str. 28, 81673 München

Redaktion: Dr. Diane Zilliges

Umschlaggestaltung: FAVORITBUERO, München

Umschlagmotiv: Alla_vector / Shutterstock.com

Satz: Nadine Clemens, München

E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN 978-3-641-30852-0V001

www.koesel.de

Für meine Nonna NildeGrazie Nonna

Geliebter Bauch

Dies wunderbare Geheimnis in mir zu tragen,

kein Wort zu allen anderen sagen,

es süß und klein für uns zu behalten,

träumend zusammen die Zukunft gestalten …

Mit der Familie geteilt dann unsere große Freude,

und wuchs bald das Bäuchlein, sahen’s alle Leute,

mit freundlichem, oft liebevollem Blick –

auch Fremde wie der Welt entrückt.

Ein Babybauch, so geheimnisvoll und friedlich,

schenkt mir eine Aura, fast sinnlich und lieblich.

Von anderen Vorsicht und rücksichtsvoller Umgang.

Keine Anstrengung mehr im Alleingang.

Nun streichle ich dich, mein kleiner Schatz,

in meinem Herzen hast du einen festen Platz.

Du bist mir so nah und doch noch so fern,

wie der am Horizont leuchtende Morgenstern.

Vertraut, bekannt und doch geheimnisvoll,

geknufft, getreten und doch liebevoll.

In diesem kugelrunden Bauch,

so stolz getragen – und voller Mühen auch …

Wir freuen uns so sehr auf dich, unser Kind,

wenn wir dich endlich berühren können und bei dir sind.

Wenn du uns dann anblickst mit großen Augen,

können wir unser Glück wohl noch immer kaum glauben.

Dass es so etwas Wunderbares gibt,

einen, den man noch nicht kennt und schon von Herzen liebt …

Dessen Bewegungen einen so glücklich machen,

lässt einen Schmerzen ertragen und gleich darauf lachen.

Mein geliebter Bauch, es ist so schön mit dir,

alles ertrage ich für dich, nichts an dir widersteht mir.

Von der Liebe zu meinem Kind getragen,

werde ich mich deiner erinnern, an allen Tagen.

Simone Knobloch

Inhalt

Geleitwort

Einführung

Einfach, leicht und schön

Jessica: Wie mein Körper das ganz allein machte und ich ihn nur »gewähren lassen« musste

Romy: Unglaubliche Kräfte werden frei. Eine Grenzerfahrung

Romina: Wir waren Teil eines Wunders

Einfach, leicht und schön heißt nicht perfekt

Angst fällt nicht vom Himmel

Janina: Meine Blockade war die Angst vor dem Schmerz, nicht der Schmerz an sich

Yuna: Ich wollte es am liebsten sofort noch einmal erleben

Mit der Kraft des Geistes

Sandra: Ich erkannte, dass die Stimmung und meine Gedanken erheblichen Einfluss hatten

Elisabeth: Es ist nicht nur eine körperliche Kraft, sondern auch eine geistige, absolut einmalig

Die Macht deiner Vorstellungskraft

Carina: Die Löwin in mir

Selbsthypnose: Dein positives Hirnkino

So kannst du die Selbsthypnose nutzen

Svenja: Bei dieser Geburt fühlte ich mich am stärksten mit mir selbst verbunden

Achtsamkeit – Das Mini-Spa für die Seele

Daniela: Verrückt, dass man sich so über Wellen freuen kann!

Sonja: Ich habe noch nie so eine Kraft gespürt

Nur Abracadabra? Machtvolle Affirmationen

Anna: Wen braucht es wirklich für die Geburt? Die Mutter und das Baby!

Von Bauchgeburt bis Hausgeburt – HypnoBirthing macht einen Unterschied

Bauchgeburt

Emilia: Ich bin einverstanden mit jeder Wendung, die die Geburt meines Babys nehmen mag!

Ivonne: Wunschgeburt trotz geplantem Kaiserschnitt

Narbenstark. Die HypnoBirthing-Power nach einem Kaiserschnitt

Freya: Ich habe noch nie so ein tiefes Verstehen in mir gespürt

Christine: Vertrauen ins Vertrauen auf mich und mein Kind im Hier und Jetzt

Dr. Ute Taschner: Geburt nach einem Kaiserschnitt

Hausgeburt

Laura: Die Geburt ist etwas Wundervolles und kann völlig entspannt und sanft sein

Frauenkörper – Frauenweisheit – Frauenkraft

Angela: Selbstbestimmt gebären, statt entbunden werden

Elfriede: Ich war tierisch stolz auf meinen Sohn und darauf, es geschafft zu haben, ihn natürlich zu gebären

Beate: Traumgeburt nach Traumageburt

Vertrauen. Oder: Geburt in Beckenendlage, Geburt von Zwillingen und äußere Wendung

Ilka: Wenn es so rum rauskommt, kommt es auch andersrum raus

Katrin: Annehmen, loslassen und gebären

Elisabeth: Ich konnte auch diese Geburt in vollen Zügen genießen

Susanne: Die Geburt unserer Zwillingsmädchen war ein sehr sportliches Ereignis

Aus meiner Praxis: Nichts ist unmöglich, wo ein Wille ist

Vorbereitung nur mit einem HypnoBirthing-Buch? Ja, auch das ist möglich

Simone: Aller guten Dinge sind drei – unverhoffte Traumgeburt

Martina: Sensationelles Buch und eine Riesenhilfe bei meiner Geburt!

Dein Atem – der Lebenswind durch die Geburt

Den Atem gezielt nutzen

Antje: So viel Hilfe von der 22er-Atmung

Yasmin: Ich hatte trainiert, mit den Wellen zu atmen, nicht gegen sie

Louise: Eine meditative Geburt

Das beste Team für dich und dein Baby

An Ruben: Perfektes Timing einer wunderschönen Hausgeburt

Christian: Von einem Papa zu werdenden Papa

Arche Mama: Deine Geburts-Crew, ob mit oder ohne Papa

Schwestern

Myriam: Ein kleines Wunder und wie wichtig es ist, an sich zu glauben

So stärkst du deine Intuition und den Kontakt zu deinem Baby

Meditation: Die Regenbogenkugel

Zwölf gute Feen

Einladung: Erzähle Positives, teile es mit der Welt

Nachwort

Danke

Glossar

Adressen und Literatur

Anmerkungen

Geleitwort

Dieses Buch ist ein Geschenk – für alle schwangeren Frauen und werdenden Eltern, aber auch ein Geschenk für alle, die in der Geburtshilfe arbeiten.

Noch nie waren Geburten so sicher wie heute und gleichzeitig scheint die Angst davor immer größer zu werden. Woran liegt das? Anstatt sich in der Vielfältigkeit der Antworten zu verlieren, zeigt der Ansatz des HypnoBirthing 2.0 eine klare Richtung: Er schult den Blickwechsel.

In der Geburtshilfe findet sich meist der Blick von außen nach innen – wir garantieren in den Kliniken eine größtmögliche Sicherheit und Überwachung, damit Kinder so gesund und so gefahrlos wie möglich auf die Welt kommen. Schwangere und werdende Väter verlassen sich auf diese Sicherheit und begeben sich in die Verantwortung des Fachpersonals.

Es ist aber das Kind, das sich mit Vertrauen auf den Weg in diese Welt macht. Es ist sein Geburtsweg, unterstützt durch das intuitive und uralte »Wissen« der Gebärmutter und des Frauenkörpers. Die Gebärende selbst lässt zu, öffnet sich und hört auf die Signale ihres Körpers und ihres Kindes. Der Partner oder die Partnerin bietet Raum und Schutz für diesen Prozess und wir sogenannten Geburtshelfer unterstützen und bieten Raum, Schutz und Fachwissen.

Ich erinnere mich an meine ersten miterlebten Geburten, die ich als junge Ärztin begleiten durfte – ich erinnere mich an mein Staunen und an meine Ehrfurcht und den berührenden Moment, wenn das Kind auf seine Art »da war«, seine sichtbare Individualität im ersten Augenblick. Nach meinen eigenen drei Geburtserlebnissen und nach vielen Jahren der Begleitung anderer habe ich im Kennenlernen der HypnoBirthing-Arbeit das Staunen wiederentdeckt und die Freude darüber, dem Kind die Hauptrolle bei seiner Geburt zurückzugeben.

Die Geburtsberichte in diesem Buch sind so individuell wie die Kinder, die dabei auf die Welt kamen – kraftvoll, würdevoll, einzigartig: jeweils ein Geschenk.

Dr. med. Antje Ulmer

Psychoonkologin, Hypnotherapeutin, systemische Beraterin

Einführung

»Die Frauen können es, man lässt sie nur nicht.«1

Alfred Rockenschaub

Ja. Wir können. Und wie.

Wenn sich Frauen, ja Menschen generell treffen, erzählen sie sich Geschichten aus ihrem Leben. Meist ist der gewohnte Fokus jedoch ein Problem, eine Sorge oder: eine schlimme Geburtsgeschichte. Doch mit jedem Mal, mit dem wir über ungute Erfahrungen sprechen, prägen wir die damit verbundenen leidvollen Gefühle noch stärker in uns ein.

Hier in diesem Buch kehren wir es um. Hier kannst du teilhaben an wundervollen Geburtsgeschichten über die Gebärkraft, die uns Frauen innewohnt, und dich davon inspirieren lassen. Dringender denn je brauchen wir gute Geburtsgeschichten, damit den Risiko-, Problem- und Angstberichten, die in unserer Gesellschaft (nicht nur rund um die Geburt) überall den Ton angeben, Zuversicht und gute Hoffnung entgegengesetzt werden. Damit auch die, die Traumatisches im Zusammenhang mit der Geburt ihres Kindes erfahren haben, wieder Mut und Vertrauen in ihre Kraft fassen können. Damit die Zeit der Schwangerschaft wieder eine Zeit »guter Hoffnung« werden kann. Wir wollen die Geschichte der Geburt neu schreiben. Und die Erfahrungsberichte in den folgenden Kapiteln zeigen, dass wir auf dem besten Weg dahin sind. Deswegen dieses Buch.

Denn: Ja. Tatsächlich. Wir können.

Hinter jeder Geschichte hier steht eine Frau, die sich auf die ein oder andere Weise auf die Geburt ihres Kindes mit HypnoBirthing vorbereitet hat. Alle Verfasserinnen dieser Berichte sind entweder mir oder einer unserer Kursleiterinnen persönlich bekannt. Jeder Bericht ist wahr und authentisch. Jede Frau hier steht für die Kraft, die in uns allen steckt. Jede Verfasserin möchte mit ihrer Geschichte dazu beitragen, dir Mut zu machen und in der derzeitigen Geburtswelt eine Veränderung zum Besseren zu bewirken. Gemeinsam stehen sie für die mittlerweile unzähligen HypnoBirthing-Geburtsgeschichten über selbstbestimmte, meist schmerzarme, oftmals sogar schmerzfreie Geburten weltweit. Die Websites der HypnoBirthing-Kursleiterinnen sind voll davon.

Dennoch stoßen Frauen beim Erzählen ihrer schönen Geburtserfahrungen eher auf Ungläubigkeit und Skepsis, weniger auf Freude und Dankbarkeit fürs Teilen. Immer mehr scheinen sich Trauma, Kaiserschnitt und Risiken in den Vordergrund zu schieben, während doch die Ankunft eines Babys auf der Erde Grund zum Feiern sein sollte. Wohlgemerkt, es geht nicht darum, mit den vorliegenden Geschichten Übergriffe, Traumatisierungen und schlimme Geburtserfahrungen kleinzureden. Derlei geschieht und kann auch Frauen widerfahren, die sich mit HypnoBirthing vorbereiten. Aber gerade deshalb wollen jene, die hier ihre starken, ermutigenden Geschichten von selbstbestimmten Geburtserfahrungen teilen, aufzeigen, dass Geburt auch anders sein kann. Und anders werden muss, weil es anders geht. Wenn man uns lässt.

Solltest du ungute Erfahrungen rund um die Schwangerschaft oder die Geburt deines Kindes gemacht haben, lege ich dir ans Herz, dich wichtig zu nehmen und deiner Geschichte eine Stimme zu geben. Auch sie und die verletzte Frau in dir haben Aufmerksamkeit verdient. Wunden müssen ans Licht, damit sie heilen können. Vielleicht für ein weiteres Kind, für eine wundervolle Geburtserfahrung oder einfach, um mit dem Erlebten in Frieden zu kommen. Finde starke Frauen, mit denen du dich austauschen kannst, oder schließe dich einer Gruppe an, wie zum Beispiel der Roses Revolution, Motherhood e.V. oder Traum(a)geburt e.V. Hier kannst du kompetente Wegbegleiterinnen finden. Und wenn du einen Kaiserschnitt hattest und eine Spontangeburt anstrebst, kannst du zum Beispiel bei Dr. Ute Taschner Unterstützung finden. Sie setzt sich sehr dafür ein. Adressen findest du am Ende des Buches.

In den Geschichten hier findest du viele Geburten, denen eine oder mehrere schwierige Geburtserfahrungen vorausgegangen waren. Im Kapitel »Narbenstark« kannst du lesen, dass auch trotz eines vorausgegangenen Kaiserschnitts gute, ja sogar glückliche Geburtserfahrungen möglich sind. Es ist für jeden Erfahrungsbereich etwas dabei: Hausgeburten, Klinikgeburten, Geburt von Zwillingen, Hausgeburt nach einem Kaiserschnitt mit Drillingen, Geburten in Beckenendlage und nach vorherigen traumatischen Erfahrungen, Geburt mit oder nach Kaiserschnitt sowie nur mit meinem ersten Buch Mama werden mit HypnoBirthing als Vorbereitung. Allen gemeinsam ist, dass sie mithilfe ihrer HypnoBirthing-Vorbereitung ihre Ängste vor der Geburt in Zuversicht und Vertrauen haben wandeln können. Und das wünsche ich mir auch für dich.

Glaub nicht alles, was du denkst

Ein zentrales Element im HypnoBirthing-2.0-Konzept ist die Arbeit mit dem Geist, mit dem Mind, mit unserem Denken. Mein wichtigster Satz in diesem Zusammenhang lautet: »Die eigentliche Problemzone für die Geburt liegt zwischen den Ohren aller beteiligten Erwachsenen.« Denn der gemeinsame Nenner im Umgang mit der Geburt liegt im Mindset, also in der Art und Weise, wie wir denken und worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten und gerichtet halten. Hierzu gehört auch das Hören von, das Lesen über und das Anschauen von Geburtserfahrungen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass alles, was wir mental aufnehmen, bewusst wie unbewusst, Einfluss auf unser Befinden und unsere Körperreaktionen nimmt. Ganz besonders in einer so hochsensiblen Zeit wie der Schwangerschaft, in der wir sehr suggestibel, also stark beeinflussbar, sind. Besonders fein nehmen wir in dieser Zeit jegliche Art von Geburtsgeschichten auf – und Deepak Chopra, ein weltweit bekannter Autor und Ayurveda-Arzt, sagt sinngemäß, dass jede Zelle unseres Körpers unsere Gedanken belauscht.2 Damit ist die unmittelbare Wechselwirkung beschrieben, die zwischen Körper und Geist besteht. Auch aus diesem Grund findest du in diesem Buch nur schöne Geburtsgeschichten!

Es gab in der US-amerikanischen HypnoBirthing-Community mal einen tollen Button, den die Schwangeren trugen und auf den sie bei jeder Begegnung zeigten. Auf dem stand: »Please only happy birth stories, my baby is listening«, also etwa: »Bitte nur schöne Geburtsgeschichten. Mein Baby hört mit.«

Aus Achtsamkeit dir und deinem Baby gegenüber ist es daher ratsam, dich bewusst den unguten Geschichten (von deinen Freundinnen, Familienmitgliedern, aus Film, Fernsehen und Social Media) zu entziehen, zumindest bis die Geburt vorüber ist. Sag einfach »Stopp!«, wenn dir dein Gegenüber von unangenehmen Erfahrungen berichten möchte. Dein Baby bekommt die Ängste und Stimmungen mit, die damit einhergehen – und stimmt sich so mit dir (unbewusst) auf seine Geburt und auf das Leben »da draußen« ein.

Lass deine eigene beste Geburtsgeschichte entstehen

Mit diesem Buch möchte ich dich an die Hand nehmen und gemeinsam mit dir sehr unterschiedliche und intensive Geburtserlebnisse teilen. Ich möchte dir zeigen, dass wir Frauen – so unterschiedlich wir auch sind – die Geburt unserer Babys mitgestalten können. Angstfrei und selbstbestimmt!

Eine selbstbestimmte Geburt heißt: Du bestimmst deine Geburt selbst! Du bist kompetent in deinem Körper. Du fühlst dich eigenmächtig, handlungsfähig, lässt dich in deiner Entscheidungsfreiheit – und die hast du – nicht einschränken. Du suchst dir aktiv die medizinischen Begleiterinnen und Begleiter, die dich und deine Wünsche respektieren und dich unterstützen. Du findest den für dich stimmigen Geburtsort.

Wenn du glaubst, das nicht zu können, wenn du dich nicht traust und unsicher bist, solltest du hinschauen und dich fragen: »Was brauche ich, damit ich selber bestimmen kann? Wo kann ich Rückendeckung, Bestärkung finden für den Weg, den ich für die Geburt meines Kindes für richtig halte und den ich gehen will? Wer oder was hilft mir, mich kraftvoll zu fühlen?« Wichtig ist: Selbstbestimmt heißt nicht allein. Sondern unterstützt durch Hebammen, gute Freundinnen, deine Mutter oder andere Vertrauenspersonen.

Die wichtigste Geburtsgeschichte ist die, die sich in deinem Kopf abspielt. Damit sie gut wird, kannst du zur Vorbereitung dein persönliches Geburtsdrehbuchschreiben. So erschaffst du dir eine positive, sehr wirkungsvolle mentale und emotionale Einstimmung. Über einen längeren Zeitraum beschäftigst du dich geistig, also in deiner Vorstellung damit. Du spürst dem nach, was du willst. Du schreibst – im besten Fall handschriftlich, das verankert sich stärker – immer mal wieder ein paar Sätze auf. Bewusst wie unbewusst wendest du Zeit dafür auf, was dir eine kraftvolle innere Ausrichtung auf die Geburt verschafft. Dein persönliches Geburtsdrehbuchwirkt wie eine starke Absichtserklärung, ein Commitment zu dir und deinem Baby, und es verstärkt so nebenbei auch noch die Kommunikation und das Bonding mit ihm. Das Schreiben beschert dir eine sehr intensive und intime Zweisamkeit mit deinem Kind.

Ein vollständiges Drehbuch findest du im Buch Mama werden mit HypnoBirthing. In diesem Buch hier, das du jetzt in deinen Händen hältst, ist immer wieder Platz für deine Notizen, benannt als »Inspiration für mein Drehbuch«. Hier kannst du Stichworte oder Sätze aus dem vorangegangenen Geburtsbericht notieren, die du dann in deine Geburtsvision für dein persönliches Drehbuchmit einbauen kannst. Anschließend kannst du dein Drehbuchschreiben und wenn du willst auch sprechen und dich dabei aufnehmen, sodass du es immer wieder als Selbsthypnose anhören kannst. Oder du lässt es dir von deinem Partner oder deiner Partnerin vorlesen, als Teil eurer gemeinsamen Vorbereitung.

Noch mal Alfred Rockenschaub: »Meine Botschaft an die Frauen: Ihr könnt das! Bereitet euch nur entsprechend vor und habt keine Angst.«3

Was ist HypnoBirthing 2.0?

HypnoBirthing 2.0 ist ein ressourcen- und potenzialorientiertes Geburtsvorbereitungsprogramm für Paare, ein Mentaltraining. Und wie du aus den folgenden Erzählungen sehen kannst, sind alle Werkzeuge daraus wirkungsvoll – unabhängig von der Geburtsart, gleich ob Spontangeburt, Beckenendlage oder Kaiserschnitt.

Ursprünglich von der US-Amerikanerin Marie Mongan in den 1980er-Jahren entwickelt, wurde HypnoBirthing von mir grundlegend überarbeitet, unserem europäischen Kulturkreis angepasst, aktualisiert und um Übungen aus anderen Bereichen erweitert. So bietet HypnoBirthing 2.0 fundierte, im Alltag erprobte Methoden und Werkzeuge, mit denen du dich – wenn du willst, gemeinsam mit deinem Partner, deiner Partnerin – auf die Geburt deines Kindes vorbereiten kannst. Dein Partner bekommt extra für seine Aufgabe bestimmte Werkzeuge an die Hand. Um deine Geburts-Crew wird es im Kapitel »Das beste Team für dich und dein Baby« gehen.

In diesem Buch stehen die positiven Erfahrungen im Vordergrund, die von vielen Frauen eindrücklich und berührend geschildert werden. Allein das kann deinen Blick auf die Geburt für immer verändern. Die praktische Seite des HypnoBirthing wird dabei immer mit beleuchtet. Weitere Anleitungen für die Übungen und Techniken findest du auch im Buch Mama werden mit HypnoBirthing oder in einem entsprechenden Kurs, den ich dir sehr ans Herz legen kann. Sicher gibt es auch in deiner Nähe ein solches Angebot.

Eines ist mir wichtig hervorzuheben: Es gibt keinen Garant für ein bestimmtes erwünschtes Geburtserlebnis.Dazu sind viel zu viele Einflussfaktoren im Spiel. Es ist ein Irrtum zu glauben, es gäbe sogenannte HypnoBirthing-Geburten. Auch nach einem HypnoBirthing-Kurs wird es keine Elfengeburt: Dein Kind wird nicht auf Engelsflügeln sanft aus dem Körper getragen werden, während Geigenklänge ertönen, Blütenduft im Raum schwebt, du in Verzückung schwelgst und das Geburtsteam um dich herum Halleluja singt. Geburt ist ein Energietsunami – und für den braucht es dein uneingeschränktes Ja. Ein bisschen Geburt geht nicht. Je weniger innerer Widerstand, je klarer dieses Ja zu allem, was gerade ist, desto leichter kann dein Körper seine Arbeit machen und können die Wellen dein Kind – widerstandslos – hinaustragen. Und HypnoBirthing kann dir helfen, zu diesem Ja zu finden. Je stärker dein Ja, desto leichter kann sich die Erfahrung im Rückblick anfühlen, manchmal sogar sanft. Und ja, es gibt sie, die vielen Frauen, die dann berichten, kaum oder gar keine Schmerzen empfunden zu haben. Auch darüber wirst du hier lesen können.

HypnoBirthing ist also kein Geburtsergebnis, sondern vielmehr ein Weg. Man kann es mit einer Reiseroute vergleichen. Deine Schwangerschaft ist die Reisezeit. Reiseziel ist die Geburt deines Kindes. Und wie diese verlaufen wird, kann kein Mensch voraussagen – und auch keine App.

Wie du an einem Reiseziel ankommst, hängt sehr davon ab, wie du dich auf die Reise vorbereitet hast, welche Route du nimmst, an welchen Etappenzielen du Halt machst, womit du dich im Verlauf deiner Reise beschäftigst, welchen Menschen du begegnest. Jede Reise birgt Unsicherheiten in sich, mal mehr, mal weniger. Und jeder Mensch ist nach einer Reise ein Stück weit ein anderer als zu deren Beginn. So ist das auch bei einer Geburtsvorbereitung mit HypnoBirthing.

Stell dir einmal vor, du kommst auf deiner Reise durch Orte, die sich komisch anfühlen, die dunkel oder stressig sind und vielleicht sogar vergessen geglaubte, alte Ängste in dir schüren. Du triffst hier auf Menschen, die dich mit ihrer Sicht auf die Welt, ihren Meinungen und ihrem Verhalten runterziehen und schwächen (und damit auch das Baby in deinem Bauch). Wie, glaubst du, gehst du dann in die Geburt? Zuversichtlich? Gestärkt? Kraftvoll?

Und jetzt stell dir bitte vor, du besuchst Orte, an denen du das Gefühl bekommst, entspannen und loslassen zu können. An denen du Dinge findest, die du gern mit nach Hause nimmst, weil sie dir Kraft geben, an denen du auf Menschen triffst, von denen du dich unterstützt und gesehen fühlst. Die dir Potenziale und Möglichkeiten aufzeigen, dir neue Wege zu deinem Ziel anbieten. Du lernst, deine Ängste in Vertrauen und sogar in Freude auf die Geburt umzuwandeln. Du kommst auf diesem Weg deinem Partner näher. Wie, glaubst du, gehst du, geht ihr dann in die Geburt? Und wie glaubst du, geht es deinem Baby in dieser Zeit?

All das ist Inhalt und Ziel eines HypnoBirthing-2.0-Kurses. Er stellt mit seinen – in der Regel – fünf Kurseinheiten solche Etappen auf dieser Reise dar. Du kommst mit kleinem Bauch und einem vollen Rucksack, gepackt mit Ängsten, Fragen, Unsicherheiten, die zum Beispiel lauten können: Wie gehe ich mit Schmerzempfindungen um? Was kann ich machen, damit sie nicht so intensiv sind, wie kann ich sie reduzieren? Was mache ich, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert und wenn Situationen eintreten, die ich mir so nicht gewünscht hatte? Wie bekomme ich meine Ängste in den Griff? Alle diese Fragen werden im Kurs besprochen. Und während dein Bauch von einem Kurstermin zum nächsten wächst, leert sich dein Rucksack durch die Informationen, die Übungen und Hypnosen, die du machst, und den Austausch mit deiner Kursleiterin. Am Ende des Kurses ist dein Rucksack klein, und dein Bauch, dein Vertrauen und deine Zuversicht in dich selbst, in euch als Geburtsteam, ist groß. Du hast dich auf diesem Weg verändert, bist viel mehr bei dir, in deiner Kraft und bereit für die Geburt.

Und dann heißt es: Loslassen und die Geburt so annehmen, wie sie kommt. Nicht mehr und nicht weniger. »Ich bin einverstanden mit jeder Wendung, die die Geburt nehmen mag.« Das ist unsere wichtigste Geburtsaffirmation (mehr dazu im Kapitel »Nur Abracadabra? Machtvolle Affirmationen«).

In dieser Art macht eine Geburtsvorbereitung mit HypnoBirthing tatsächlich einen Unterschied und nimmt Einfluss darauf, wie du durch dein Ziel gehst. Viele der Geschichten und Mails, die Kursleiterinnen bekommen, zeigen sogar, dass die Werkzeuge auch noch Jahre danach ihre positive Wirkung haben und dass diese Tools auch im Alltag wirkungsvoll zum Einsatz kommen können.

Natürlich kann oder will nicht jede Frau einen HypnoBirthing-Kurs besuchen. Daher ist das Buch Mama werden mit HypnoBirthing mit seinen Hypnose-Downloads so konzipiert, dass frau sich damit im Prinzip gut vorbereiten kann – was mir zahlreiche Leserinnen per Mail bestätigen. »Im Prinzip« heißt jedoch, dass Anwendung und Verständnis des Konzeptes – und damit auch der Erfolg – immer von der emotionalen, physischen und sozialen Ausgangslage der Leserin bestimmt ist. Daher empfehle ich immer, einen Kurs zu besuchen. Es ist ein Geschenk an dich, dein Baby und deinen Partner oder deine Partnerin, denn es geht in einem Kurs um viel mehr als nur um Geburtsvorbereitung. (Einige besondere Begriffe, die wir im HypnoBirthing verwenden, sind im Buch hervorgehoben und im Glossar am Ende erklärt.)

Das Erfahrungsspektrum im Bereich Geburt ist immens. Sie ist und bleibt eine unbeschreiblich starke körperliche, geistige und psychische Meisterleistung von uns Frauen – bei der die eine oder andere manchmal sogar Lustgefühle bis hin zum Orgasmus erleben kann. Damit das möglich ist, braucht es Angstfreiheit, Entspannung, Loslassen, Vertrauen, das Gefühl von Sicherheit und Stille. Oder, um es mit Michel Odent, einem Pionier der sanften Geburt zu sagen: Der richtige Ort, um zu gebären, wäre auch der richtige Ort, um Liebe zu machen.4

Mein Wunsch ist, dass auch du dein Kind so auf die Welt bringen kannst, wie es dir entspricht. Angstfrei und selbstsicher. Dass du die Freude einer sicheren, ungestörten und natürlichen Geburt aus eigener Kraft und selbstbestimmt für dich und dein Kind erfahren kannst. Mit meiner Arbeit will ich dazu beitragen, die Überzeugung und das Vertrauen in eine natürliche, entspannte selbstbestimmte Geburt zu stärken, und dich an dein ureigenstes weibliches Potenzial erinnern: deine natürlichen Geburtsinstinkte, deinen »GebärCode«. Die große Kraft in jedem weiblichen Wesen.

Mögen die Erfahrungsberichte in diesem Buch deine Vorfreude auf die Geburt deines Babys und euer gemeinsames Band stärken. Ich wünsche dir Inspiration, Zuversicht, Vertrauen in dich und dein Baby. Und den Mut, dir selbstbestimmt deine Geburtsmacht wieder anzueignen. Du bist nicht allein.

Wir sind die, auf die wir gewartet haben.

Ich wünsche dir einen

Happy Birth Day

Bianca Maria Heinkel

Bitte nur schöne Geburtsgeschichten.

Mein Baby hört mit.

Einfach, leicht und schön

Geburt und Gebären sind zunächst einmal ein Erfolgsprogramm, dient es doch dem Arterhalt von uns Menschen (wenn wir einmal den spirituellen Aspekt der Menschwerdung beiseitelassen). Geburt und Gebären können nur als Erfolgsprogramm gesehen werden. Seit mindestens 100 Millionen Jahren gibt es Säugetiere, Primaten seit etwa 65 Millionen Jahren, und wir sind genetisch sehr eng mit ihnen verwandt. Das kann nur bedeuten: Das Gebären muss auch in unserem menschlichen Genpool als Erfolgsprogramm, als Code, als Körperintelligenz angelegt sein, sonst wären wir längst ausgestorben. Was definitiv nicht der Fall ist. Und auch die Reihe deiner Ahninnen hat es offenbar geschafft, das Erfolgsprogramm zu nutzen, denn du bist hier.

Vom Augenblick der Empfängnis bis zur Geburt und danach ist der Körper auf Leben ausgerichtet. Unser weiblicher Körper weiß, wie Gebären geht, das muss ihm niemand beibringen. So wie das Kind im Mutterleib weiß, was es zu tun hat, um herauszukommen. Das beste Beispiel hierfür sind Frauen, die im Koma liegen und doch gebären. Ohne Intervention von außen. Ich habe Filme dazu gesehen und war zutiefst berührt, wie stark diese Wirkkräfte in uns sind, die ins Leben führen.

Im Laufe der letzten zwei bis drei Jahrhunderte hat es jedoch eine Verschiebung gegeben, wir haben unser Sein zunehmend im Kopf und immer weniger im Körper verankert. Wir denken unsere Gefühle viel mehr, als dass wir sie tatsächlich fühlen. Wir nutzen (auch in der Schwangerschaft) mehr und mehr Apps und technische Hilfsmittel, um zu erfahren, was sich in unserem Inneren gerade abspielt. Das führt oftmals dazu, dass wir uns während der Geburt überwältigt fühlen von der Intensität des Erlebens, obwohl das, was während der Geburt geschieht, in der Regel völlig natürlich und normal ist.

In unseren Kursen verwende ich oft eine Metapher aus der Computerwelt, besonders um den Männern im Kurs die heutige Situation vor Augen zu führen. Manche von uns haben so etwas wie Computerviren, Trojaner im System, die den GebärCode blockieren. Sobald es uns aber gelingt, diese zu eliminieren, indem wir unseren Denkapparat mit seinen »Was wäre, wenn …«-Szenarios aus dem Weg schaffen und die damit verbundenen Ängste befrieden, machen wir den Weg frei für den GebärCode. Und darauf ist HypnoBirthing ausgerichtet.

Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, ob im Denken, beim Schauen eines Filmes, beim Schreiben oder Lesen, alles hat eine selbsthypnotische Wirkung. Diese verstärkt sich, je intensiver und konzentrierter wir uns mit etwas beschäftigen. Somit kannst du dich bereits durch das Lesen der Geburtsgeschichten hier im Buch auf deine Wunschgeburt einstimmen. Und findest du Passagen, die dich besonders ansprechen, tauche mit allen Sinnen in die Erfahrung ein. Setz dich an die Stelle der Frau und aktiviere in dir die Gefühle, die sie beschreibt. Tue so, als ob es deine Geburt sei, als ob du diesen Geburtsbericht geschrieben hättest. Je intensiver dir das gelingt, desto wahrer fühlt es sich für deinen Körper an. Entsprechend wird er darauf reagieren. Und dein Baby macht mit.

Jessica

Wie mein Körper das ganz allein machte und ich ihn nur »gewähren lassen« musste

Jessica kam zur Einzelvorbereitung für die Geburt ihres zweiten Kindes. Ihr älterer Sohn war damals zwei und kam auch nach HypnoBirthing-Erfahrungen zur Welt, es gab keine Geburtsverletzungen.

Zunächst hatte ich kaum Wellen oder andere starke Anzeichen, dass es bald losgehen könnte. Das Baby hatte sich die letzten Wochen aus der Beckenendlage in die ein oder andere Querlage begeben, um schließlich ab SSW 39 wieder in Schädellage zu liegen. Außerdem hatte es sich ins Becken gesenkt, sodass ich gut darauf vertrauen konnte, dass dies so bleibt. Dann ein Arzttermin, das CTG (der sogenannte Wehenschreiber) zeigte keinerlei Welle an. Als ich am Abend unseren großen Sohn gegen 20 Uhr ins Bett legen konnte, gingen die Wellen ganz plötzlich stark los.

Ich ließ mir ein Bad ein, um einerseits noch mal zu entspannen und andererseits zu überprüfen, ob es wirklich so weit war. Während meines Bades wurden die Wellen stärker und regelmäßiger. Innerlich spürte ich auch, dass es an der Zeit war, in die Klinik zu fahren. Also sagte ich meinem Mann Bescheid und er kümmerte sich um die Kliniktasche und einen Babysitter. Während der Autofahrt hörte ich Entspannungsmusik und versuchte an meinen inneren Ort zu gelangen, wie ich es vom HypnoBirthing kannte.

In den Kreißsaal musste ich zunächst ohne meinen Mann. Die Hebamme untersuchte mich (Muttermund erst bei zwei bis drei Zentimeter) und machte ein CTG. Hierbei achtete sie auf meine Wünsche und ließ mir genug Kabel, sodass ich mich in verschiedene Positionen begeben konnte. Mein Mann durfte dazukommen und ich begab mich immer wieder in meinen inneren Raum, so gut es ging. Wenn ich von diesen inneren Reisen wieder wach wurde, war es tatsächlich so, als hätte ich geschlafen.

Als der Muttermund bei acht Zentimeter war, ließ uns die Hebamme nochmals allein und sagte, dass wir klingeln sollten, wenn sich etwas ändert. Diesen Satz habe ich mir wahrscheinlich etwas zu sehr zu Herzen genommen, rückblickend war es wohl die vollständige Öffnung des Muttermundes, die ich spürte, aber ich beschrieb es bei der Rückkehr der Hebamme als Wunsch, zu schieben oder zu pressen. Kurze Kontrolle: Der Muttermund war tatsächlich offen, aber es kann noch nicht die Austreibungsphase gewesen sein, die Wellen passten nicht. Der Arzt kam und die Hebamme bedeutete mir, immer wieder zu pressen, wenn eine Welle käme. Doch diese blieben aus beziehungsweise »konnte« ich nicht pressen. Mein Verstand wollte auf die Hebamme hören und pressen, aber unterschwellig wusste ich genau, dass mein Körper das allein macht und ich das nicht steuern kann.

Ich stimmte einer kleinen Dosis vom Wehentropf zu und kurze Zeit später begannen dann die »echten« Austreibungswellen. So eine enorme Wucht hatte ich nicht erwartet und es gab nichts, womit ich sie hätte stoppen oder verringern können. Wozu der Körper fähig ist, ist wirklich enorm! Auch habe ich mein Baby in meinem Bauch mitarbeiten und werkeln gespürt. Die Hebamme sagte immer wieder, ich solle aufhören zu pressen, weil es sehr schnell voranging. Dabei habe ich nie aktiv mitgepresst oder geschoben. Ich war mir die ganze Zeit darüber im Klaren, dass mein Körper das ganz allein machte und ich nur »gewähren lassen« musste. Es waren vielleicht nur vier oder fünf Presswehen, die ich als enorm kraftvoll, aber nie als schmerzhaft empfunden habe. Dann war unser Sohn auch schon auf der Welt.

Ich hatte keine Geburtsverletzungen, bis auf eine kleine Schürfwunde. Elias hatte super Werte, die darauf schließen lassen, dass er keinen Stress bei der Geburt hatte, und wir durften noch am selben Tag die Klinik verlassen.

Alles in allem waren wir nur drei Stunden im Kreißsaal, vom Beginn der Wellen bis zur Geburt dauerte es nur fünf Stunden, die ich zwar nicht komplett als schmerzfrei erlebt habe, in denen ich aber kontinuierlich eine tiefe Zuversicht gespürt habe, die mich dem Schmerz immer wieder entfliehen ließ. Auch habe ich gespürt, dass mein Körper genau mit den Wellen umzugehen wusste.

Ich bin sehr dankbar für dieses unglaubliche Geburtserlebnis. Die Geburt meines ersten Sohnes war auch wunderschön, aber bedingt durch die PDA