Mama werden mit Hypnobirthing - Bianca Maria Heinkel - E-Book
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Mama werden mit Hypnobirthing E-Book

Bianca Maria Heinkel

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  • Herausgeber: Kösel
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2016
Beschreibung

Frauen sind dafür geschaffen, Babys auf die Welt zu bringen. Mit HypnoBirthing erfährt die Schwangere, wie sie den natürlichen Geburtsablauf mit Hilfe von Tiefenentspannung, Visualisierung, Atmung und Selbsthypnose unterstützen kann. Das neue HypnoBirthing bietet praktische, alltagstaugliche Übungen, mit denen Frauen sich alleine und gemeinsam mit ihrem Geburtsbegleiter auf eine selbstbestimmte, natürliche Geburt aus eigener Kraft vorbereiten kann.

Das vorliegende Buch ist eine überarbeitete, dem europäischen Kulturkreis angepasste Version von HypnoBirthing, einem Konzept zur Geburtsvorbereitung für Paare, welches in den 1980er Jahren in den USA von Marie Mongan entwickelt wurde. Das neue HypnoBirthing 2.0 integriert die aktuellen Achtsamkeitskonzepte sowie lösungs- und ressourcenorientierte Ansätze und hypnosystemische Denkmodelle.

Die Autorinnen bieten sowohl entsprechende Elternkurse als auch eine auf diesem Buch basierende neue Ausbildung zur HypnoBirthing-Kursleiterin an. Es ist ihnen ein Anliegen, zu der Entwicklung eines neuen Paradigmas von Geburt beizutragen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 250

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Für eine selbstbestimmte Geburt aus eigener Kraft

Mit HypnoBirthing können sich Schwangere auf eine entspannte Geburt voller Vertrauen in ihren Körper vorbereiten. Mithilfe von Entspannungs-, Atem- und Achtsamkeitsübungen, Visualisierungen und Selbsthypnose bekommen sie Zugang zu dem in ihnen liegenden Geburtswissen. HypnoBirthing bezieht den Vater aktiv als Geburtsbegleiter mit ein. Die Autorinnen integrieren in das Konzept aktuelle Erkenntnisse aus der Hypnose- und Achtsamkeitsforschung sowie der Neurobiologie und geben vielfältige Impulse und Anregungen für eine natürliche und sichere Geburt, ob zu Hause oder im Krankenhaus.

Mit Trance-Anleitungen zum Download.

Die Autorinnen

Bianca Maria Heinkel ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, zertifizierte HypnoBirthing-Kursleiterin sowie Geburtsbegleiterin. Sie hat zahlreiche Aus- und Weiterbildungen, u.a. in Körperpsychotherapie, Familienaufstellung undHypnose absolviert und ein eigenes Therapiekonzept, das ReBonding, entwickelt. 2013 gründete sie mit ihrem Mann das HypnoBirthing Institut in Gaggenau.

www.hypnobirthing-institut.de

Jhari Gerlind Kornetzky war 13 Jahre lang Verlagsleiterin bei Auditorium Netzwerk. Seit 2013 ist sie als zertifizierte HypnoBirthing-Kursleiterin sowie Gesundheitscoach und Systemischer MasterCoach (DVNLP) in Freiburg tätig.

www.hypnobirthing-suedbaden.de

Das Buch

HypnoBirthing lenkt den Blick auf das natürliche Körperwissen der Frau und legt Wert auf:

eine innere Haltung, die davon ausgeht, dass die Schwangere ein autonomer Mensch ist, dass sie mit allen Fähigkeiten und Kompetenzen ausgestattet ist, die sie braucht, um ihr Kind auf natürlichem Weg und aus eigener Kraft in die Welt zu entlassen.Bestärkung, Ermutigung und zielgerichtete Informationen sowie Übungen, die die Frau mit diesen Kompetenzen in Kontakt bringen und die Überzeugung in ihr wecken: »Ich kann das«.die Pflege einer positiven, aufbauenden, wertschätzenden Sprache, die den Fokus darauf hält, die Schwangere in dieser Kraft und Kompetenz zu verankern.die Einbindung einer Geburtsbegleitung, die der Gebärenden Unterstützung gibt und den Raum schafft, in dem sie sich ungestört, sicher und geborgen fühlt, was für eine entspannte, natürliche Geburt aus eigener Kraft unabdingbar ist.

Dieses Buch schenkt Frauen Zuversicht in die Kraft ihres Körpers und stärkt sie in ihrer Selbstbestimmung bei der Geburt.

Die Geburt von Mia Johanna im Juni 2010

Vor ein paar Wochen hatte ich begonnen, mich mit HypnoBirthing zu beschäftigen. Ich war sehr schnell überzeugt von diesem »Konzept«, das sich in mein Bild von natürlicher Geburt perfekt einfügte. Und so machte ich täglich Entspannungsübungen, stellte mir meine Geburt vor, wie sie sein würde und hörte die Entspannungs-CDs.

Ich spürte nach einer Weile eine Welle. Sie war kräftig und ich wusste, die Geburtsreise für mein Baby beginnt. Es war kurz nach 20 Uhr. Ich kniete auf dem Boden mit dem Oberkörper auf den Pezziball gestützt und ließ alle Muskeln in meinem Körper locker und entspannt – vom Gesicht über die Schultern, den Rücken, den Unterleib, die Beine und ließ mich in Gedanken von Regenbogennebel einhüllen. Gegen halb neun kam L. zu mir, setzte sich hinter mich und massierte mir den Rücken, was mir sehr gut tat. Die Wellen wurden nun regelmäßig, ich spürte sie als Ziehen und vertraute weiter darauf, dass mein Körper weiß, wie er mein Baby gebären kann. Nach etwa einer Stunde wollte ich gerne in den Geburtspool und so ließ L. Wasser einlaufen. Im Wasser war das Entspannen noch leichter. Ich lehnte mit dem Kopf an der Poolwand und streckte mich ganz aus. Während der Wellen hielt ich meine Hände auf meinem Bauch, atmete tief und lang ein und aus und stellte mir vor, einen bunten Luftballon mit der Atemluft zu füllen. Der Bauch hob sich dabei an und in Gedanken zogen blaue Satinbänder sanft an meinem Muttermund, um ihn zu öffnen. Ich freute mich darüber, dass ich es schaffte, so gut mit den Wellen umzugehen und dachte immer wieder daran, dass ich bald mein kleines Baby in den Armen halten werde. L. saß ganz ruhig neben mir auf dem Boden. Er ließ mir noch mal warmes Wasser einlaufen, weil es mir kühl war und setzte sich wieder. Nach einer Weile wechselte ich meine Position. Ich kniete mich hin und lehnte mich nach vorn über den Poolrand. L. reichte mir einen kühlen Lappen, damit ich mein Gesicht erfrischen konnte und immer wieder mal einen Schluck Wasser zum Trinken. Er wärmte nun auch Tücher, um sie auf meinen Rücken zu legen.

Es folgte eine Welle, bei der ich tönte. Ich schickte den Ton weit nach unten und spürte die Veränderung, die Intensität. Bei der nächsten Welle hatte ich das gleiche Gefühl. Unser Baby hatte sich schon ganz weit nach vorne geschoben, ich fühlte das Köpfchen am Scheidenausgang – noch von der Fruchtblase umschlossen! Ich war aufgeregt, freute mich, in mir sprudelten die Gefühle. Die Fruchtblase öffnete sich bei meiner Berührung und mit der nächsten Welle kam das Köpfchen, ich spürte, wie sich das Baby drehte und es ganz aus mir heraus glitt. Ich beugte mich hinunter, nahm es langsam aus dem Wasser nach oben und setzte mich hin.

Ich konnte es kaum fassen – ich hatte mein Baby im Arm!

Stellungnahme zu HypnoBirthing

Geht man von der Prämisse aus, dass Frauen grundsätzlich perfekt dafür eingerichtet sind, ihre Kinder aus eigener Kraft und auf natürlichem Wege zu gebären, ist es doch immer wieder erstaunlich und oft unerklärlich, wie verschieden die Geburtsverläufe tatsächlich sind. Warum kann die eine Frau kraftvoll und selbstbestimmt gebären, die andere aber hat eine lange, harte Geburt, medikalisiert und letztlich fremdbestimmt. Wiederum andere trauen sich und ihrem Kind die Geburt auf natürlichem Wege überhaupt nicht zu.

Was macht den Unterschied?

Wie oft haben wir das diskutiert und überlegt, wie man Frauen gut auf ihre Geburten vorbereiten könnte. Ich bin heute davon überzeugt, dass der Unterschied im Selbstverständnis der Frauen liegt. Eine werdende Mutter, die um die ihr innewohnende Kraft zu gebären weiß, die Zugang hat zu ihren Ressourcen, die wird auch gut gebären. Eine Frau, die verunsichert wurde, hat es schwer. Es geht also darum, dieses Selbstverständnis zu stärken, es geht um die Gewissheit, gebären zu können, darum, Vertrauen zum eigenen Körper und zum Kind zu haben.

Es geht darum, Frauen stark zu machen.

Hypnobirthing kann das leisten. Es ist ein wahres Geschenk, Frauen und Paare begleiten zu dürfen, die sich mit Hypnobirthing auf die Geburt ihres Kindes vorbereitet haben. Man hat das Gefühl, dass Geburt genau so sein muss: die Gebärenden in Ruhe und Souveränität, nie den Wehen ausgeliefert, Gestalterinnen ihrer Geburt. Die werdenden Väter kennen ihren Platz und ihre Wichtigkeit, die Kinder werden wirklich sanft geboren. Ich bin sehr froh, dass hier ein Konzept in der geburtshilflichen Szene Fuß fasst, das jede Frau in ihrer Fähigkeit zu gebären bestärkt und ihr ein absolut praktikables Werkzeug an die Hand gibt, um die Herausforderung einer Geburt kraftvoll und würdevoll zu meistern.

Dr. Bärbel Basters-Hoffmann, Kreißsaal-Oberärztin am Elisabethenkrankenhaus in Lörrach

Bianca Maria HeinkelJhari Gerlind Kornetzky

Mama werden mit HypnoBirthing

So bringst du dein Baby vertrauensvoll und entspannt zur Welt

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen. Copyright © 2016 Kösel-Verlagin der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München

Covergestaltung: Weiss Werkstatt, München

Covermotiv: Susanne Krauss, München

ISBN 978-3-641-19176-4V005

www.koesel.de

Für die Kinder, die noch geboren werden.

Inhalt

Vorwort

Einführung

Biancas Geschichte

Jharis Geschichte

Zu diesem Buch

Was ist HypnoBirthing?

Die Ursprünge von HypnoBirthing

Ist HypnoBirthing esoterisch?

Zum Begriff »HypnoBirthing«

HypnoBirthing 2.0 – hier und heute

Was HypnoBirthing nicht ist

Mit der Kraft des Geistes

Dein Kopfkino

Die Wirkung der Sprache

Affirmationen für die Geburt

Achtsamkeit – bewusst im Hier und Jetzt

Hypnose und Trance

Dein innerer GebärRaum

Treue Weggefährtinnen

Angstfreiheit führt zu Schmerztoleranz

Von der Angst zur Handlungsfähigkeit

Mit der Kraft des Körpers

Der verborgene Plan – dein GebärCode

Alles hängt zusammen

HypnoBirthing-Atemtechniken

Das Tor zur Welt – der Beckenboden

Lausche deinem Körper

Förderliche Körperhaltungen

Mit der Kraft des Vertrauens

Vertrauen – das Geschenk an dein Baby

Vertrauen – das Geschenk an dich

Gut Ding will Weile haben

Hilfreiche Lotsen

Der für dich passende Geburtsort

Wie wollen wir die Geburt gestalten?

Impulse für das Gespräch mit Hebammen und Ärzten

Das Fest der Geburt

Dein Drehbuch für die Geburt

Die »Quelle«

Sich aufeinander einspielen

Für den Vater, den Fels in der Brandung

Dein persönliches Geburts-Navi

Die Lite-Touch-Massage

Wenn der Storch im Stau steht

Dein Leitfaden für die Geburt

Von Vätern für werdende Väter – Geburtsberichte

Das Wochenbett – Mama’s Support

Alles Gute!

Deine Wahrheit

Anhang

Dank

Einladung

Kontakt

Anmerkungen

Bildnachweis

Bibliografie

Über die Geduld

Man muss den Dingen die eigene,

stille ungestörte Entwicklung lassen,

die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt

oder beschleunigt werden kann,

alles ist ausgetragen – und dann gebären …

Rainer Maria Rilke

Vorwort

Die Geburt eines jeden Menschen ist eine Sternstunde für die ganze Menschheit. So bedeutungslos dieses kleine, hilflose Wesen auf den ersten Blick auch sein mag – es ist Teil unserer Kultur. Vielleicht wird dieses Kind eines Tages von sich reden machen und in aller Munde sein. Vielleicht aber wird es still und unscheinbar die Farben unserer Welt bereichern. In jedem Fall ist dieses Kind wichtig – wichtig wie seine Mutter, die in tiefer Verbindung mit ihm diesen einzigartigen und archaischen Lebensmoment gestaltet.

Wir leben in einer Zeit, die das Besondere des Gebärens zu vergessen haben scheint. Viele Menschen erleben das Gebären als einen medizinischen Akt – eingebettet in eine Welt, in der Zuwendung durch Kontrolle, »gute Hoffnung« durch Risikoverständnis und Geburtskultur durch Geburtsmedizin ersetzt wurde. Auch wenn diese Entwicklung soziokulturell gewachsen ist und zu unserem selbstbestimmten, aufgeklärten und säkularen Menschenbild passt, muss uns immer bewusst sein, dass damit nur ein Teilaspekt des Gebärens abgebildet wird. Und eben diese Einbettung der Geburt in eine laute, volle Welt macht es vielen Frauen in unserer Zeit schwer, Zugang zum Besonderen, zum Stillen, zum Innigen dieses Lebensmoments zu finden.

Aber genau dieser Zugang ist von größter Bedeutung für das Gelingen der Geburt. Wie in kaum einer anderen Lebensphase spielen Beziehung und Bindung zwischen Mutter und Kind – ebenso wie im weiteren Sinne auch zum Vater – eine Schlüsselrolle für einen auf Erfolg ausgerichteten biologischen Prozess. Man kann nur »ent-binden«, wenn es zuvor Bindung gibt. Und damit meine ich nicht nur die Mutter-Kind-Bindung. Ich meine ebenso auch die Beziehung und Bindung der Frau an sich selbst, ihre Verhaftung in ihrer Weiblichkeit, in ihrem Frau-Sein.

HypnoBirthing ist ein Konzept, das genau diese Aspekte zum Schwingen bringen möchte. Hier geht es um Ver-Tiefung, um Ver-Innerlichung, um Los-Lassen, um Frei-Machen von äußerer Reizflut. Hier geht es um Stille und Still-Sein, um Eins-Sein mit sich und dem Kind. In meiner geburtshilflichen Praxis darf ich immer wieder diese besonderen Momente erleben, bei denen Frauen unter der Geburt in diese Innenwelt eintreten. Der Vorwurf mancher Kritiker, dass das Kind von der in sich ruhenden Mutter entkoppelt sei, trifft nach meiner Beobachtung in den meisten Fällen nicht zu. Dennoch ist es die Aufgabe aller das Konzept vermittelnden LehrerInnen, genau auf diesen Aspekt zu achten und diesen zu fördern: Beziehung und Bindung umspannt immer das ganze System der Geburt – auch und gerade in diesen besonders verinnerlichten Momenten.

Das vorliegende Buch ist ein Glücksfall für alle, die sich für das Konzept interessieren. Ich möchte den LeserInnen Mut machen, die dargestellten Erfahrungen ernst zu nehmen. HypnoBirthing ist keine neue Religion des Gebärens. Aber es kann die Sichten auf die Geburt bereichern und Frauen helfen, zu sich und zur eigenen Gebärkompetenz zu finden. Möge dieses Buch für viele Frauen ein Weg sein, die Sternstunde der Geburt bewusst und beglückt erleben zu dürfen.

Dresden, 17. November 2015Prof. Dr. med. Sven Hildebrandt, Gynäkologe

Wenn genügend Frauen erkennen, dass Geburt eine Zeit der Möglichkeit ist, um mit der wahren weiblichen Kraft in Berührung zu kommen, und wenn sie gewillt sind, dafür die Verantwortung zu übernehmen, werden wir die Macht der Geburt wieder erlangen und die Technologie dorthin bringen, wo sie hingehört: zu den Frauen, aber nicht als ihr Meister.

Christiane Northrup, Gynäkologin1

Einführung

Biancas Geschichte

Wer das Unverhoffte nicht erhofft, wird es nicht finden.

Heraklit

Als ich 1979 mit meinem ersten Kind schwanger war, wusste ich eines mit Sicherheit: Ich wollte auf keinen Fall in ein Krankenhaus. Das wiederum war für meine Familie ein Unding. Für eine Zwanzigjährige italienischer Herkunft, die mit einem Griechen verheiratet war, galten bestimmte Regeln. Doch nachdem ich über Rooming-in, sanfte Geburt, Lamaze, Leboyer und dergleichen mehr gelesen hatte, war mir klar, dass ich für mich und mein Kind einen anderen Weg gehen musste. Ich hatte Glück und fand das damals einzige Geburtshaus der Stadt.

Diese selbstbestimmte, aus meinem Inneren kommende Entscheidung, mit der ich mich gegen die gängigen Regeln stellte, war im Rückblick eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Auch zur Geburt meines zweiten Sohnes zwei Jahre später setzte ich meinen Kopf durch. Ich hatte entschieden: Ich bekomme dieses Kind im Stehen. Eine Herausforderung für die Hebamme – das war damals nicht üblich. Da ich aber partout nicht auf das Kreißbett zu bekommen war, blieb ihr keine Wahl, und ich durfte erfahren, über welche Kräfte mein Körper verfügt und wie wichtig es war, es genau so zu machen. Ich fühlte, dass es für mich und mein Kind richtig war.

Die Findung oder der Weg erschließt sich im Gehen

Danach wurde ich immer öfter um Begleitung bei Geburten gebeten. So wurde ich zur Geburtsbegleiterin, die man heute Doula nennt. Später lernte ich als Körpertherapeutin auf der Trauma-Station einer psychosomatischen Klinik unter anderem das PITT-Konzept nach Luise Reddemann kennen, in dem ein zentraler Aspekt die Arbeit mit inneren Bildern, Imaginationen, ist. Mit diesen Modellen arbeitete ich in meiner eigenen Praxis weiter. Als Geburtsbegleiterin bei einer meiner Kursteilnehmerinnen stellte ich später fest, dass sie sich sofort wieder auf ihren Körper und den Geburtsprozess einlassen konnte, sobald ich Schlüsselworte und Gesten aus dem Kurs verwendete. »Zufälligerweise« fiel mir kurz darauf das Buch »HypnoBirthing« von Marie Mongan in die Hände. Umgehend machte ich die Ausbildung (2009) bei Sydney Sobotka in der Schweiz. In diesem Konzept fand ich eine Möglichkeit, meine Erfahrungen und mein Wissen als Therapeutin und Geburtsbegleiterin zusammenzufügen, um Schwangere im Hinblick auf die Geburt und Paare im Hinblick auf die bevorstehende Elternschaft zu stärken. Und ich sah mit HypnoBirthing einen Weg, aktiver zu einer Geburtskultur beizutragen, die Frauen darin unterstützt, sich wieder den Respekt und die Achtung zurückzuholen, die ihnen gebührt. Denn bis vor nicht allzu langer Zeit bestimmten Frauen noch selbst, wie sie gebären wollten. Eine Hebamme und auch Nachbarinnen und Freundinnen wurden dazu gerufen, jede hatte ihre Aufgabe bei der Geburt. So schreibt die Medizinhistorikerin Barbara Duden: »Das Wissen darum, dass im Normalfall ein Kind nur unter Frauen – ohne Hinzuziehung eines Arztes – geboren werden kann, ist fast gänzlich verloren gegangen.«2

Geburt fand in vertrauter Atmosphäre unter Menschen statt, mit denen die Frau eine persönliche Beziehung hatte. Heute begegnen sich Fremde, die Schwangere trifft in der Klinik auf wechselndes medizinisches Personal. Man kennt sich nicht, die Umgebung ist fremd und im Unterbewusstsein mit Krankheit und Leid verknüpft, und dennoch soll sich die schwangere Frau in diesen entscheidenden Stunden ihres Lebens hingeben und öffnen.

Trügerische Sicherheit

Was seit Menschengedenken geburtserfahrene Frauen und Hebammen kraft ihrer Intuition und Lebenserfahrung praktizierten und den Gebärenden an Unterstützung geben konnten, verlor sich im Laufe der letzen hundert Jahre auf dem Weg zur Klinikgeburt. Heute ordnen sich die Frauen, die werdenden Väter und auch die Hebammen den Bestimmungen eines Klinikmanagements und einer von Apparaten, Zeit- und Kostendruck dominierten Krankenhausatmosphäre unter.

Doch je mehr technische »Sicherheit«, desto unsicherer die werdenden Eltern, denn Sicherheit ist relativ, sie ist eine Illusion und aller Technisierung zum Trotz lässt sich eine Geburt nicht wirklich kontrollieren. Weil sie kein technischer Prozess ist, sondern ein organischer Vorgang, der sich in einem menschlichen Körper vollzieht und nicht berechenbar ist. Die Geburt ist ein körperliches, psychisches und spirituelles Übergangsritual und liegt letztendlich in der Verantwortung und Kompetenz der Frau. Die zunehmende Verschiebung der Eigenverantwortlichkeit an eine Geburtsmedizin, die Verlagerung der eigenen Körperwahrnehmung an Kontrollinstanzen im Außen (immer detailliertere Mutterpässe, Ultraschall, Apps etc.) führen zu einer Entfremdung vom eigenen Körper und bei allen Beteiligten zu mehr Angst. Die Folgen sind unter anderem Interventionskaskaden und steigende Kaiserschnittraten, was wiederum zu noch mehr Angst und Unsicherheit führt.

Aber das muss nicht so bleiben. Wir als Frauen können und sollten uns hier einmischen und uns gegenseitig darin unterstützen, ungestörte, gute Geburtserlebnisse zu fördern. Frauen haben in etwa nur einmal in ihrem Leben die Gelegenheit, an dieser Erfahrung teilzuhaben. Das macht jeden Schritt hin zu einer Geburtskultur, die die Frau achtet und stärkt und die babyfreundlich ist, ausgesprochen wertvoll! Durch meine Beschäftigung mit Frauen- und Geburtskulturen sowie den Erkenntnissen um die Wirksamkeit von Meditation, Neurobiologie, Neuropsychoimmunologie und neuen Therapiemodellen3 entstand immer mehr das Bedürfnis, dieses Wissen und die gesammelten Erfahrungen auch in die HypnoBirthing-Kurse zu integrieren. Mit meinem Mann Ralph, ebenfalls zertifizierter HypnoBirthing-Kursleiter, gründete ich das HypnoBirthing Institut Deutschland, mit dem Anliegen, all dies an HypnoBirthing-Kolleginnen und Hebammen weiterzugeben. In unseren Elternkursen steht Ralph als Ansprechpartner für die Männer zur Verfügung. In meiner Rolle als Supervisorin lernte ich 2013 Jhari Gerlind Kornetzky kennen und sehr schnell wurde daraus aufgrund vieler Übereinstimmungen eine fruchtbare und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Jharis Geschichte

Brauche nichts, wünsche alles, wähle, was sich dir zeigt.

Neale Donald Walsch

Mein Weg zu HypnoBirthing begann bei der Geburt meines Sohnes im Jahr 1990. Er kam zu Hause zur Welt, in einem wunderbaren ländlichen Ambiente mit loderndem Kaminfeuer und umgeben von liebevollen Freunden, an einem strahlenden Schneemorgen im Februar. Die Geburt war für mich das stärkste und wunderbarste Erlebnis meines Lebens. Ich hatte keinerlei Vorbereitung gehabt, außer ein wenig Lektüre von Leboyer und Kitzinger. Ich lebte zur Zeit der Schwangerschaft an einem sehr abgelegenen Ort in Portugal und war nur zur Geburt nach Deutschland gekommen; etwa sechs Wochen vor der Geburt hatte ich nur eine Ultraschalluntersuchung. Was mich die ganze Zeit der Schwangerschaft über begleitet hatte, war ein tiefes Vertrauen in mein inneres Wissen darum, wie Gebären geht – vielleicht nicht bewusst, aber ganz gewiss unterbewusst und körperlich. Und dazu gehörte auch, dass ich nicht in eine Klinik gehen würde. Glücklicherweise hatte ich Freunde, die uns einluden, bei ihnen zu gebären. Wäre es in dieser Zeit in Portugal an meinem Wohnort möglich gewesen, eine Hebamme für eine Hausgeburt zu bekommen, wäre ich dort geblieben.

Dieses Erlebnis der Geburt hat sich mir tief eingeprägt, und ich habe meine Geschichte vielen Menschen erzählt. Ich fand es immer traurig, dass meiner Beobachtung nach so wenige Frauen gute Erinnerungen mit der Geburt ihrer Kinder verknüpfen. Stattdessen überwiegt die Erinnerung an Angst, Schmerz, Fremdbestimmung, Drama, Panik, Trauma.

Mein Leben nahm seinen Lauf mit anderen interessanten Schwerpunkten, bis mir eine Frau begegnete, die sagte, sie gebe HypnoBirthing-Kurse. Ich war sofort neugierig und wusste bereits nach ihren ersten erklärenden Sätzen, dass ich dies auch unterrichten wollte. Ich befand mich in der Ausbildung zum Systemischen NLP-MasterCoach und hatte gerade die Ausbildung zum Gesundheitscoach abgeschlossen. Nach 13 Jahren Tätigkeit als Verlagsleiterin in einem Verlag für audio-visuelle Medien in den Fachbereichen Psychologie, Psychotherapie und Spiritualität hatte ich beschlossen, mein erworbenes Wissen und meine gelebte Erfahrung in der Kommunikation mit und Beratung von Menschen in eine Form zu gießen, beruflich zu definieren und zu nutzen.

In dieser Arbeit verstehe ich mich in erster Linie als Impulsgeberin und Begleiterin für Menschen in Veränderungsprozessen. Und so sah ich deutlich, dass HypnoBirthing die Antwort auf eine vor vielen Jahren gestellte Frage ist: Wie kann ich Frauen vermitteln, dass Gebären einfach, wunderbar und bereichernd sein kann?

Im Sommer 2013 absolvierte ich die Ausbildung zur HypnoBirthing-Kursleiterin bei Sydney Sobotka, im November 2013 begann ich zu unterrichten. Auf der Suche nach Kolleginnen in der Umgebung, mit denen ich mich austauschen und vernetzen konnte, begegnete mir Bianca Maria Heinkel. Schnell war klar, dass wir uns in vielen Sichtweisen und Standpunkten einig waren, und so entwickelte sich eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit. Wir fanden übereinstimmend neue Perspektiven innerhalb des HypnoBirthing-Konzepts und setzten diese um. Unsere konzeptionelle Zusammenarbeit führte organisch zu diesem gemeinsamen Buch.

Zu diesem Buch

Nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist.

Victor Hugo

Wir freuen uns, dass du zu diesem Buch gegriffen hast. Es mag dir ungewöhnlich erscheinen, dass wir dich mit »du« ansprechen, doch die Vorbereitung auf die Geburt ist ein sehr persönliches Thema, und wir möchten es dir erleichtern, das Gelesene schneller und direkter zu verinnerlichen. Das gelingt besser mit »du« als mit »Sie«. Es gibt bereits sehr viele Bücher zum Thema Schwangerschaft und Geburt, mit detaillierten Beschreibungen der Entwicklung des Ungeborenen, mit ausführlichen medizinischen Informationen und mit Erläuterungen zur Entwicklung der Geburtskultur. Ganz besonders empfehlen möchten wir Die selbstbestimmte Geburt von Ina May Gaskin, einer amerikanischen Hebamme, die 2011 den alternativen Nobelpreis für ihr Lebenswerk erhielt.4

Wir wissen, dass deine Zeit kostbar ist, daher haben wir uns hier auf die praktischen Aspekte beschränkt, die dich bei der Geburt deines Kindes unterstützen sollen. Wir wollen das Wesentliche des HypnoBirthing-Konzepts darstellen, dir Inspiration bieten und die wichtigsten Übungen und Trancen vorstellen, die du auf unseren Webseiten downloaden kannst. Du kannst dir verschiedene Anleitungen vornehmen, sie ausprobieren, alleine oder gemeinsam mit deinem Partner üben und das, was für dich stimmig ist, vertiefen. Es gibt Trancen wie »Mein Regenbogen« und »BabyTalk« speziell für dich als Schwangere und »Die große Kraft der kleinen Pause«, die dein Partner auch nutzen kann. Im Kapitel »Für den Vater, den Fels in der Brandung« ist für ihn Nützliches und Hilfreiches zur Begleitung während der Geburt zusammengefasst.

Ein Buch – und sei es noch so ausführlich – kann einen Kurs, in dem persönlicher Austausch stattfindet und Fragen beantwortet werden, in dem Übungen direkt angeleitet und falls nötig korrigiert werden, nicht ersetzen. Wenn es allerdings nicht möglich ist, einen Kurs zu besuchen, kann ein Buch durchaus eine wertvolle Unterstützung sein. Die hier angebotenen Atemübungen, Visualisierungen und die speziell ausgearbeiteten Trancen sollen dich darin unterstützen, deinen Geist auf ein gutes, selbstbestimmtes Geburtserlebnis hin auszurichten und dein Vertrauen darauf in dir zu verankern.

Geburtsbericht

»… Was sehr gut war: dass ich durch das Buch und den Kurs wirklich gar keine Angst hatte und voller Vorfreude war. Ich habe nur einen dreistündigen Minikurs gehabt, sodass mir vielleicht ein bisschen Routine in den Übungen gefehlt hat, aber es hat mich sehr viel sicherer gemacht; es hat mich ermutigt und mich die Geburt als freudiges Ereignis erleben lassen. Ich konnte nur die Atemübungen anwenden und habe mehrmals die CD gehört. Bei meiner ersten Geburt hatte ich eine PDA. Diesmal war ich sehr weit weg davon. Ich war beim ersten Mal wirklich sehr schlecht vorbereitet …« (K. D.)

Natürliches Körperwissen

Wir möchten deinen Blick auf dein natürliches Körperwissen lenken und dich darin unterstützen, dich an deine bewussten wie unbewussten Kompetenzen zu erinnern. Mit diesem Erinnern verankerst du dich in dem Vertrauen, dass Geburt ein natürlicher Vorgang ist.

Dafür richten wir im HypnoBirthing den Fokus darauf, was dich in der Schwangerschaft und während der Geburt stärkt. Gebären musst du nicht lernen, das ist ein instinktives, biologisches Wissen in dir. Ja, Geburt ist eine enorme Arbeitsleistung des Körpers, eine Ur-Kraft, die mit nichts anderem vergleichbar ist. Sie ist das kraftvollste biologische Geschehen überhaupt. Und genau dafür ist in deinem weiblichen Körper eine Ur-Information, eine Art »GebärCode«5 angelegt, ein archaisches Gebärprogramm. Wir möchten dich darin unterstützen, in Kontakt mit diesem GebärCode zu kommen, auf dass du vertrauensvoll durch die Schwangerschaft und Geburt gehen kannst. Dass du selbstbestimmt entscheiden kannst, was für dich stimmig ist, und dich von dem distanzieren kannst, was andere aus vermeintlich besserem Wissen an dich herantragen. Dass du GeburtshelferInnen wählst, die dich auf deinem Weg zu einer ungestörten, interventionsfreien Geburt begleiten.

Geburtshilfe und Geburtsmedizin

Wir unterscheiden Geburtshilfe und Geburtsmedizin. Geburtshilfe unterstützt die Mutter in dem natürlichen, aus sich selbst heraus geschehenden Körperprozess der Geburt. Geburtsmedizin sieht in der Mutter eine Patientin, auch dann, wenn alles ganz normal verläuft und im Grunde keinerlei medizinisches Eingreifen notwendig ist. Interventionen sollten tatsächlich immer »not-wendig« sein – sie sollten Not von dir und dem Kind abwenden! Geburtsmedizin sollte auf die Pathologie beschränkt beziehungsweise eine Notfallmedizin sein. Das ist der wahre Segen, den Medizin und Technik in diesen Bereich gebracht haben, bringen können und sollen. Doch Geburtshilfe ist etwas anderes. Sie fördert im besten Fall die wichtigsten Fähigkeiten aller Beteiligten – der Mutter, des Kindes und des Vaters – zum Erlangen einer ungestörten, interventionsfreien, natürlichen Geburt: zu vertrauen, entspannt zu sein und Geduld zu haben. Sie unterstützt dich dabei im Kontakt mit dir selbst, mit deinem Körper, mit deinem Baby zu sein.

Wir wollen dazu beitragen, dass Geburt für dich, dein Kind und deinen Partner ein ungestörtes6 Erlebnis wird, frei von unnötigen, den Geburtsverlauf störenden Interventionen. Denn jede Intervention stört diesen Prozess erheblich, sei es eine künstliche Einleitung, wiederholte vaginale Untersuchungen, CTG, Gespräche über Probleme, Fragen zu Schmerzen und Hinweise zu Schmerzmitteln. Du wirst im Laufe des Buches immer wieder dem Begriff der »Ungestörtheit der Geburt« begegnen. Er ist für uns insofern zentral, als dass er alle Vorbedingungen für eine natürliche, vaginale Geburt aus eigener Kraft zusammenfasst. Dazu findest du nachfolgend eine eindrückliche Fabel.

Das Katzenexperiment

Katzen gelten als gute Gebärerinnen. Und alle, die Katzen kennen, wissen, dass Katzen zum Gebären Ungestörtheit und Ruhe brauchen. Und oft ist das erste Bild, das bei dem Gedanken an eine Katzengeburt vor dem inneren Auge entsteht, daher das von einem Schuhkarton, kuschelig ausgepolstert, der in einer versteckten, dunklen Ecke steht, vielleicht in einem Kleiderschrank.

Denn alle, die Katzen kennen, wissen, dass bei einer Katze, die man beim Gebären stört, die Kontraktionen aufhören. Oder dass es sein kann, dass sie ihre Jungen nicht annimmt. Und da Gedankenexperimente in der Art von: »Was hätte sich wie entwickelt, wenn …?« zu Schlussfolgerungen führen können, möchte ich nun einfach dieser Frage nachgehen: Was hätte sich wie entwickelt, wenn sich vor langer Zeit eine Gruppe von Wissenschaftlern dazu entschlossen hätte, das Gebärverhalten von Katzen zu erforschen?

Natürlich hätten die Katzengeburten zu Studienzwecken vom Schuhkarton im Kleiderschrank ins Labor verlegt werden müssen. Und um alles gut beobachten zu können, wäre das Labor selbstverständlich hell erleuchtet gewesen.

Auch wären die Katzen für eine genaueste Überwachung mit vielen Kabeln an Monitore angeschlossen und für einen bequemen Handlungsspielraum auf erhöhte, rundum zugängliche Tische gelegt worden. Für ein eventuelles Eingreifen hätten sie prophylaktisch einen venösen Zugang gelegt bekommen. Den Katzen fremde Labortechniker wären Tag und Nacht ständig ein- und ausgegangen, um jeden Moment des Geburtsverlaufs genauestens zu dokumentieren. Die Studie hätte bedenkliche Ergebnisse geliefert, wie alle, die Katzen kennen, wahrscheinlich schon vermutet haben.

Es hätte sich gezeigt, dass Katzen häufig nur schlecht gebären können, die Geburtsarbeit überwiegend unkoordiniert verläuft, die Geburten lange dauern, manchmal mittendrin abbrechen und dass infolge dessen auch die Herztöne der ungeborenen Kätzchen regelmäßig schlecht werden und medizinische Interventionen oft notwendig sind.

Die Studie wäre daher bald mit veränderter Fragestellung weitergeführt worden. Die Wissenschaftler hätten nun wissen wollen – denn sie hatten ja wirklich nur die besten Absichten gehabt –, mit welchen Medikamenten oder medizinischen Maßnahmen sich die Ergebnisse der Katzengeburten verbessern lassen könnten.

Bald hätten sie über die Möglichkeiten hochentwickelter Geburtstechnologien veröffentlicht. Die Medien hätten diese Erkenntnisse gestreut. Und sehr schnell hätten alle, die ihre Katzen liebten, diese zur Geburt ins Labor gebracht, denn es hätte als der sicherste Platz gegolten.

Und diese Entwicklung wäre weiter vorangeschritten. Das Labor wäre im Laufe der Jahre immer wieder erweitert worden. Immer mehr Zweigstellen, auch an anderen Orten, hätten geöffnet. Und überall wäre immer mehr Personal angestellt worden. Eine Interessensgruppe hätte eine Kostenübernahme durch alle Tier-Krankenversicherungen erreicht. Denn schließlich hätte eine solche Geburtstechnologie auch finanziell ihren Preis.

Irgendwann wäre die erste Generation der Techniker alt geworden, in den Ruhestand gegangen. Und die zweite, dann die dritte, vierte Generation, nicht nur der Techniker, sondern auch der Katzenfreunde, hätte von Geburten im Schuhkarton immer weniger gewusst. Das Wissen, das alle, die Katzen kennen, haben, das Wissen darum, was Katzen zum Gebären brauchen, wäre mit jeder Generation mehr und mehr verloren gegangen.

Währenddessen hätten die Wissenschaftler, sehr zufrieden mit sich selbst, jetzt das Ziel, die Art und Weise ihrer Labor-Geburtsmedizin noch weiter zu entwickeln. Denn schließlich hätten sie oft bei Komplikationen wie Geburtsstillstand oder schlechten Herztönen das Leben der Katzen und ihrer Kätzchen gerettet. Wie sie mit der immer weiter ansteigenden Rate der Schnittentbindungen hätten beweisen können.

So wäre es dazu gekommen, dass irgendwann der Wunsch nach einer Geburt im Schuhkarton, mit Verweis auf die Forschung, als eine gefährliche Idee gegolten hätte. Und nicht nur die Wissenschaftler, sondern auch alle, die ihnen geglaubt hätten, wären schließlich absolut davon überzeugt gewesen, dass Katzen auf keinen Fall ohne Technologie gebären können.

Wir alle, die evolutionsbiologisch zu den Säugetieren gehören, sind hormonell und daher auch von unseren Grundbedürfnissen her mit den Katzen vergleichbar.

Nach der Katzenfabel von Magdalene Weiß, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes7, erzählt von Beate Switala8

Man muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten. Überall ist der Irrtum obenauf, und es ist ihm wohl und behaglich im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.

Johann Wolfgang von Goethe

Was ist HypnoBirthing?

HypnoBirthing ist ein Kurskonzept zur Geburtsvorbereitung, optimalerweise unter Einbeziehung deines Partners, denn in den meisten Fällen gehen die werdenden Väter heute mit in den Kreißsaal. Ein angespannter, nervöser, hilfloser Mann ist bei der Geburt jedoch wenig hilfreich, auch wenn die Liebe noch so groß ist. Die gemeinsame Vorbereitung lässt euch erfahren, dass ihr auf einer neuen Ebene miteinander kommunizieren könnt; ihr kommt euch noch näher, Vertrauen zueinander und Sicherheit wachsen. Damit werdet ihr zu einem kompetenten Geburtsteam.

HypnoBirthing arbeitet mit Elementen, die jeder von uns unbewusst bereits im Alltag nutzt – Achtsamkeit, Atmung, Entspannung, Visualisierung, Selbsthypnose. Diese werden in einen konstruktiven Zusammenhang für eine bewusste, gute Geburtserfahrung gebracht. Gerade weil sie so alltäglich sind, sind sie über die Schwangerschaft und Geburt hinaus von Nutzen und einsetzbar.