Haushaltsauflösung für Dummies - Angela Ludwig - E-Book

Haushaltsauflösung für Dummies E-Book

Angela Ludwig

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Beschreibung

So wohnt auch dem Ende ein Zauber inne

Was es bei einer Haushaltsauflösung zu beachten gibt und wie Sie dabei Schritt für Schritt vorgehen, erfahren Sie in diesem Buch. Angela Ludwig gibt Ihnen konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand, mit denen Sie einen Haushalt strukturiert auflösen können. Sie erfahren, wie Sie mit Konflikten umgehen, Zeit für Erinnerungsmomente finden und welche rechtlichen Aspekte Sie beachten müssen. Die Autorin erläutert, wo Sie Unterstützung bekommen – egal ob mental oder ganz praktisch. Mit vielen praxiserprobten Tipps und Checklisten für jede Phase der Haushaltsauflösung können Sie sich dieser Aufgabe stellen.

Sie erfahren

  • Was es bei der Planung und Vorbereitung zu beachten gilt
  • Wie Sie Gegenstände inventarisieren
  • Wie Sie bei all dem Stress Entspannung finden
  • Wie Sie mit Verträgen und Versicherungen umgehen sollten

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Seitenzahl: 313

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Haushaltsauflösung für Dummies

Schummelseite

DER SCHNELLABLAUF EINER HAUSHALTSAUFLÖSUNG

Erste Begehung: groben Überblick verschaffenGegebenenfalls: Besprechung mit weiteren Erben über Aufteilung möglicher ErbstückeSortierung der Gegenstände in: selbst behalten, spenden/verkaufen, entsorgenBesorgung Materialien: Kartons, Säcke, VerpackungsmaterialDinge, die selbst behalten werden: nach Hause fahrenDinge, die verkauft/gespendet werden sollen: fotografieren, veröffentlichen, auf Abholung warten/zusammenpacken und wegbringenDinge, die entsorgt werden sollen: zusammenpacken und wegbringenGrundreinigung der Immobilie: versteht sich von selbstEventuell I: Sanierung/ReparaturEventuell II: Besichtigungstermine mit Makler/Mietern

DIE WICHTIGSTEN DIENSTLEISTER

EntrümplerReinigungsfirmaImmobilienmaklerAuktionshausGebrauchtwarenhändlerUmzugsunternehmenPsychologische Unterstützer wie Psychologen, Seelsorger, BeraterRechtsanwaltSteuerberaterNotar

SCHNELLE TIPPS GEGEN STRESS

Eigene Bedürfnisse erkennen und berücksichtigenAtemübungenMeditationProgressive MuskelentspannungBewegung und SportAchtsamkeit im AlltagUnterstützung durch Freunde, Familie und professionelle Hilfen

DIE FÜNF PHASEN DER TRAUERBEWÄLTIGUNG

Leugnen: Es kann doch nicht wahr sein!Zorn/Wut: Wer hat mir das nur angetan!?Verhandeln: Wie kann ich es wieder gutmachen?Depression: Ich kann es nicht abwenden!Akzeptanz: Ich akzeptiere die Situation.

10 TIPPS, DIE SIE BEIM AUSMISTEN BEACHTEN SOLLTEN

Dokumente und Papiere sorgfältig prüfen Den Wert alter Gegenstände erkennen Sensible Daten sicher entsorgen Vereinbarungen mit Miterben und Familienmitgliedern klären Fachgerechte Entsorgung von Spezialgegenständen Lagerung für unsichere Entscheidungen einplanen Rechtliche Aspekte beachten Immobilienwert und Verkaufsaspekte im Blick behalten Emotionale Unterstützung in Anspruch nehmen Einen Zeitpuffer für unvorhergesehene Schwierigkeiten einplanen

UND WEG DAMIT! DINGE, DIE SIE SOFORT AUSSORTIEREN KÖNNEN

Hier brauchen Sie keine Sorge vor emotional schwierigen Hürden zu haben, diese Kategorien gehen für den Anfang leicht von der Hand und sollten den Auflösungsprozess starten. Alternativ dazu können Sie diese Kategorien auch als »leichte Häppchen« zwischen emotional schwierigere Kategorien schieben.

Alte Zeitschriften und ZeitungenAbgelaufene LebensmittelUnbenutzte KüchengeräteKaputte oder unvollständige HaushaltsgegenständeUnbenutztes Geschirr und GläserVeraltete Elektronik und KabelAlte Kosmetik- und PflegeprodukteAlte Handtücher und BettwäscheKleidung, die nicht mehr passt oder gefallen hatAlte Rechnungen und Dokumente

ZEHN GRUNDLAGEN BEI JEDER ENTRÜMPELUNG

Es ist unerheblich, aus welchem Grund Sie diesen Haushalt auflösen. Es gibt Grundregeln, die immer und grundsätzlich gelten. Es gibt keine Haushaltsauflösung, die Sie selbst durchführen, ohne diese Regeln. Kleben Sie sich diese Seite mit Malerkreppband in den Eingangsbereich und werfen Sie einen Blick darauf, wann immer Sie dort vorbeilaufen oder verzweifeln.

Frühzeitig mit der Entrümpelung beginnen:

Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!

Einen detaillierten Plan erstellen:

»Planung ohne Ausführung ist meistens nutzlos – Ausführung ohne Planung ist meistens fatal.« (Willy Meurer)

Schritt für Schritt vorgehenKategorien und Kisten verwendenWertvolle Gegenstände verkaufenSpenden an wohltätige OrganisationenEmotionale Gegenstände mit Bedacht angehenHilfe von Freunden oder Familie annehmenProfessionelle Hilfe in Anspruch nehmenGeduld und Nachsicht mit sich selbst haben

NICHT VERGESSEN!

Achten Sie besonders auf folgende Punkte, hier steckt der Teufel im Detail und kann schwerwiegende Folgen haben:

Dokumente und Papiere sorgfältig prüfen: Fristen!?Den Wert alter Gegenstände erkennen: Internetrecherche bei fraglichen Dingen betreiben!Sensible Daten sicher entsorgen: Schredder leihen?Vereinbarungen mit Miterben und Familienmitgliedern klärenFachgerechte Entsorgung von Spezialgegenständen: Chemikalien, Lacke, Putzmittel!Lagerung für unsichere Entscheidungen einplanen: Wer lagert wo wie lange ein?Rechtliche Aspekte der Haushaltsauflösung beachten: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.Immobilienwert und Verkaufsaspekte im Blick behalten: Mehrere Meinungen einholen, besonders bei Erbstreitigkeiten durch Verwandte!Emotionale Unterstützung in Anspruch nehmen: Keine falsche Scham an dieser Stelle!Ein Zeitpuffer für unvorhergesehene Schwierigkeiten: Nicht auf den letzten Drücker planen!

MOTIVIERENDE ZITATE, UM BEI LAUNE ZU BLEIBEN

Manchmal hilft eben doch nur ein kluger Spruch, denn Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Sie schaffen das!

»If it doesn't challenge you, it doesn't change you.« – Fred DevitoDu brauchst nur genug Mut für den nächsten Schritt – nicht für die ganze Treppe!»Disziplin erreicht Stellen, da kommt Motivation nicht hin.« – Angela Ludwig»Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.« – Johann Wolfgang von GoetheSammle Momente, nicht Dinge.Loslassen kostet weniger Kraft als Festhalten – und ist doch schwerer.»Wie viele Dinge es doch gibt, die ich nicht brauche.« – SokratesDie Stürme im Leben: Sie machen keine Unordnung, sie räumen auf.»Entweder wir machen uns das Leben schwer und legen uns einen Haufen Steine in den Weg – oder wir leben bewusst und räumen Steine auf dem Weg zu unserem Ziel aus dem Weg. Der Arbeitsaufwand ist der Gleiche.« – Carlos Castaneda»Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt.« – KonfuziusI don't stop when I'm tired. I stop when I'm done.

 

Haushaltsauflösung für Dummies

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage 2025

© 2025 Wiley-VCH GmbH, Boschstraße 12, 69469 Weinheim, Germany

All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form. This book is published by arrangement with John Wiley and Sons, Inc.

Alle Rechte vorbehalten inklusive des Rechtes auf Reproduktion im Ganzen oder in Teilen und in jeglicher Form. Dieses Buch wird mit Genehmigung von John Wiley and Sons, Inc. publiziert.

Wiley, the Wiley logo, Für Dummies, the Dummies Man logo, and related trademarks and trade dress are trademarks or registered trademarks of John Wiley & Sons, Inc. and/or its affiliates, in the United States and other countries. Used by permission.

Wiley, die Bezeichnung »Für Dummies«, das Dummies-Mann-Logo und darauf bezogene Gestaltungen sind Marken oder eingetragene Marken von John Wiley & Sons, Inc., USA, Deutschland und in anderen Ländern.

Alle Rechte bezüglich Text und Data Mining sowie Training von künstlicher Intelligenz oder ähnlichen Technologien bleiben vorbehalten. Kein Teil dieses Buches darf ohne die schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – durch Photokopie, Mikroverfilmung oder irgendein anderes Verfahren –in eine von Maschinen, insbesondere von Datenverarbeitungsmaschinen, verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt werden.

Das vorliegende Werk wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen Autoren und Verlag für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen und Ratschlägen sowie eventuelle Druckfehler keine Haftung.

Coverfoto: Fotograf – stock.adobe.comKorrektur: Petra Heubach-Erdmann

Print ISBN: 978-3-527-72213-6ePub ISBN: 978-3-527-84808-9

Über die Autorin

Angela Ludwig, geboren 1979 und Mutter von zwei Kindern, arbeitet seit über 20 Jahren als erfolgreiche Effizienz- und Ordnungsexpertin. Ursprünglich in der Welt der Bibliothekare zu Hause betreut sie seit 1998 Firmen bei der effizienten Büroarbeit und seit 2016 Privatpersonen als Professional Organizer. Mit ihrem YouTube-Kanal hilft sie mittlerweile auch überregional Menschen dabei, ihr Leben »in Ordnung« zu bringen. Haushaltsauflösungen sind dabei ein wichtiges und weitreichendes Thema, genauso wie die Motivation und Stressbewältigung in allen Ordnungsfragen.

Danke

Ein minimalistisch geprägtes Dankeschön geht an den Verlag für das Vertrauen sowie meinem Lektor Marcel Ferner für die überaus geduldigen Erklärungen zum Schreiben eines Buches in Verlagshand. Das ist absolutes Neuland für mich gewesen!

Ebenso möchte ich Martin Krockenberger von der Süddeutschen Privatassistenz GmbH Danke sagen. Deine praxisnahen Hinweise beim Korrekturlesen der für mich so trockenen rechtlichen Kapitel haben diesem Buchteil die richtige Form gegeben!

Und schlussendlich Danke an all die Kunden, Fans und Follower meines YouTube-Kanals, die mir mit ihren zahlreichen Haushaltsauflösungen die nötige Erfahrung und Unterstützung gegeben haben, ohne die dieses Buch nicht hätte geschrieben werden können!

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autorin

Danke

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Über dieses Buch

Törichte Annahmen über den Leser

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Teil I: Haushaltsauflösung – was auf Sie zukommt und was es zu organisieren gilt

Kapitel 1: Was eine Haushaltsauflösung ist

Viel auf einmal: Organisatorische Herausforderungen

Belastung eines Gemüts: Seelische Herausforderungen

Fallstricke überall: Rechtliche Herausforderungen

Wenn alles geklärt ist

Kapitel 2: Planung und Vorbereitung

Checklisten für den Überblick

Zeitplan erstellen

Einteilung der Aufgaben

Ressourcenbeschaffung

Kapitel 3: Das Haushaltsinventar

Wie Sie Gegenstände inventarisieren

Die Schätzung von Waren

Verkauf, Verschenken oder Entsorgen

Kapitel 4: Umzug und Transport

Die richtige Logistik und Transportmittel

Unterstützung durch Umzugsunternehmen

Stressbewältigung während des Umzugs

Teil II: Psychologische Aspekte der Haushaltsauflösung

Kapitel 5: Trauer und Abschied

Den Umgang mit Emotionen erleichtern

Rituale und den Abschiedsprozess gestalten

Unterstützungsmöglichkeiten

Kapitel 6: Kommunikation und Familienkonflikte

Die richtige Kommunikation mit Geschwistern und Angehörigen

Umgang mit Konflikten und Lösungsansätze

Ab ins Heim – Konflikte zwischen Eltern und Kindern

Wenn professionelle Hilfe notwendig ist

Kapitel 7: Selbstfürsorge und Stressbewältigung

Eigene Bedürfnisse erkennen und berücksichtigen

Die Sache mit den Glaubenssätzen

Effektive Entspannungstechniken

Im Akutfall: Kurze Entspannungstechniken für zwischendurch

Unterstützung von außen: Freunde und professionelle Hilfe

Teil III: Rechtliche Aspekte der Haushaltsauflösung

Kapitel 8: Das Erbrecht verstehen

Wichtige Begriffe im Erbrecht

Erbschaftsregelungen und Klassen

Besonderheiten in Bezug auf die Haushaltsauflösung

Kapitel 9: Die Bedeutung eines Testaments

Bedeutung eines Testaments

Unterschiedliche Arten von Testamenten

Widerruf von Testamenten

Wie man ein Testament verfasst

Die Aufbewahrung des Testaments

Kapitel 10: Erbschaftssteuern

Allgemeine Informationen zur Erbschaftssteuer

Möglichkeiten der Berechnung

Weitere Steuerarten im Zusammenhang mit der Haushaltsauflösung

Kapitel 11: Immobilien und Mietverhältnisse

Wer darf die Wohnung eines Verstorbenen betreten?

Wer muss die Wohnung des Verstorbenen räumen?

Wann kann man die Wohnung eines Verstorbenen räumen?

Kapitel 12: Verträge und Versicherungen

Verträge bei einer Haushaltsauflösung

Die Immobilie betreffende Versicherungen

Allgemeine Versicherungen

Praktische Hinweise bei der Kündigung und Abwicklung

Teil IV: Der Top-Ten-Teil

Kapitel 13: Zehn Tipps, um die Ansammlung von Gerümpel zu vermeiden

1. Einen klaren Plan haben

2. Tägliche Aufräumroutine etablieren

3. »Eins rein, eins raus«-Regel

4. Minimalismus fördern

5. Emotionale Trennung

6. Regelmäßige Bestandsaufnahme

7. Kategorien schaffen

8. Digitale Alternativen nutzen

9. Multi-funktionale Möbel verwenden

10. Familienmitglieder einbeziehen

Kapitel 14: Zehn Dinge, die Sie ohne schlechtes Gewissen ausmisten können

1. Alte Zeitschriften und Zeitungen

2. Abgelaufene Lebensmittel

3. Unbenutzte Küchengeräte

4. Kaputte oder unvollständige Haushaltsgegenstände

5. Unbenutztes Geschirr und Gläser

6. Veraltete Elektronik und Kabel

7. Alte Kosmetik und Pflegeprodukte

8. Alte Handtücher und Bettwäsche

9. Kleidung, die nicht mehr passt oder gefallen hat

10. Alte Rechnungen und Dokumente

Kapitel 15: Zehn Tipps, die das Entrümpeln erleichtern

1. Frühzeitig mit der Entrümpelung beginnen

2. Einen detaillierten Plan erstellen

3. Schritt für Schritt vorgehen

4. Kategorien und Kisten verwenden

5. Wertvolle Gegenstände verkaufen

6. Spenden an wohltätige Organisationen

7. Emotionale Gegenstände mit Bedacht angehen

8. Hilfe von Freunden oder Familie annehmen

9. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

10. Geduld und Nachsicht mit sich selbst haben

Kapitel 16: Zehn Dinge, die Sie beim Ausmisten beachten sollten

1. Dokumente und Papiere sorgfältig prüfen

2. Den Wert alter Gegenstände erkennen

3. Sensible Daten sicher entsorgen

4. Vereinbarungen mit Miterben und Familienmitgliedern klären

5. Fachgerechte Entsorgung von Spezialgegenständen

6. Lagerung für unsichere Entscheidungen einplanen

7. Rechtliche Aspekte der Haushaltsauflösung beachten

8. Immobilienwert und Verkaufsaspekte im Blick behalten

9. Emotionale Unterstützung in Anspruch nehmen

10. Ein Zeitpuffer für unvorhergesehene Schwierigkeiten

Kapitel 17: Zehn Gründe für regelmäßiges Ausmisten

1. Mehr Platz und Ordnung schaffen

2. Stress und Überforderung reduzieren

3. Schneller Entscheidungen treffen

4. Ein Gefühl der Freiheit erleben

5. Finanzielle Einsparungen durch bewussteren Konsum

6. Emotionale Klarheit gewinnen

7. Umweltbewusster leben

8. Wertschätzung für das entwickeln, was Sie haben

9. Mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben

10. Persönliches Wachstum fördern

Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

Tabellenverzeichnis

Kapitel 2

Tabelle 2.1: Inventarisierung

Kapitel 10

Tabelle 10.1: Steuersätze Deutschland, Stand Oktober 2024

Orientierungspunkte

Cover

Titelblatt

Impressum

Über die Autorin

Inhaltsverzeichnis

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Stichwortverzeichnis

End User License Agreement

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Einführung

Ob durch den Tod der Eltern oder den Umzug in ein Pflegeheim – Sie stehen vor einem vollen Haus. Und vor der Herausforderung, dieses aufzulösen. Das gesamte Inventar muss einen neuen Besitzer finden und soll am besten vor der Mülldeponie bewahrt werden. Aber Sie sind alleine oder zu zweit, manchmal helfen Kinder oder Freunde bei dieser Mammutaufgabe, die am Anfang schier unendlich groß zu sein scheint. Im Vergleich zu anderen Projekten in unserem Leben ist dieses hier deutlich erkennbar, es ist groß, es ist schwer und wiegt, emotional, Tonnen. In unserem Kulturkreis wurde in der Vergangenheit gesammelt und gehortet, was das Zeug hält – gleichzeitig stieg die Lebenserwartung und so ist es keine Seltenheit mehr, dass sich bereits erwachsene »Kinder« mit eigenem voll ausgestatteten Haushalt um die Auflösung der elterlichen Wohnung bemühen und am Ende alle Dinge zwei oder drei Mal besitzen.

Über dieses Buch

Es ist gar nicht so schwer, eine Haushaltsauflösung alleine zu bewerkstelligen. Sie benötigen am Ende nur eine Ressource, und das ist Zeit. Und dieses Buch.

Seit 2016 begleite ich Menschen als Ordnungscoach und Professional Organizer bei den unterschiedlichsten Herausforderungen, wenn es darum geht, für Ordnung im Leben zu sorgen. Und immer wieder sind es komplette Haushaltsauflösungen, die dabei eine hochemotionale Rolle spielen. Im Laufe der Jahre habe ich ein System entwickelt, mit dem Sie eine Haushaltsauflösung alleine durchführen können, völlig unabhängig davon, um welche Größe des Haushalts es sich handelt.

Immer wieder habe ich dieselben Erfahrungen gemacht, die Hürden, die zu meistern sind, überwunden und nach vielen Arbeitseinsätzen war das Ergebnis immer das Gleiche: der Blick in eine geräumte, die Immobilienmakler sagen so schön: »besenreine« Wohnung. Ein leeres Haus. Das leise Klimpern der Schlüssel, wenn die Erben die Tür zum letzten Mal schließen.

Nach einem besonders intensiven, 14-tägigen Einsatz im Sommer 2023 erstellte ich ein Video mit diesen Erfahrungen, relativ kurz zusammengefasst und pragmatisch und veröffentlichte es auf meinem YouTube-Kanal. Die Resonanz war hoch und seitdem rufen Menschen aus der gesamten Bundesrepublik an, nur um Unterstützung bei der Auflösung zu erhalten. Denn eines haben sie alle gemeinsam: Die Aufgabe der Haushaltsauflösung soll nicht in fremde Hände gegeben werden, sie wollen alle – so wie Sie – die Herausforderung selbst angehen und nicht irgendeinem dubiosen Entrümpler die Macht über den Besitz geben. Sie wollen Abschied nehmen von den Dingen, die Sie ein Leben lang begleitet haben – und in den meisten Fällen, da sind Sie nicht alleine, fehlen noch wichtige Dokumente, Wertsachen oder Belege, die Sie selbst finden wollen oder sogar müssen, bevor Sie die Hausschlüssel in fremde Hände geben können.

Also schreibe ich mittlerweile Anleitungen, ich lasse mir Fotos zuschicken von Ihrem neuen Erbe und Sie erhalten eine fein aufgeschlüsselte Vorgehensweise, wie Sie dieser Situation Herr werden und welche Schritte zu unternehmen sind – die doch irgendwie immer wieder dieselben Schritte sind.

Nun sind meine Kapazitäten natürlich endlich und daher habe ich mich entschlossen, all diese Erfahrungen, die Tipps und Tricks, die Sie benötigen, um weitestgehend ohne fremde Hilfe diesen wertvollen Haushalt Ihrer Eltern oder Verwandten aufzulösen, in einem Buch zu veröffentlichen. Das Sie gerade in den Händen halten.

Sie können dieses Buch Schritt für Schritt durcharbeiten, Kapitel, die nicht wichtig für Sie sind, sofort überspringen und sich dort Notizen machen, wenn es für Sie relevant ist. Für mich persönlich sind solche Bücher Arbeitsgeräte, also scheuen Sie sich nicht, nehmen Sie einen Stift, kleine bunte Haftnotizen und markieren Sie wichtige Stellen mit Zetteln, unterstreichen Sie, nummerieren Sie, arbeiten Sie mit diesem Buch! (Ein Grund, warum ich papiergebundene Bücher lieber mag als die E-Book-Variante.) Das Buch wird es Ihnen danken und Sie bekommen so das Gefühl, nicht völlig hilflos vor Ihrem Projekt zu stehen, sondern Sie wissen anschließend Schritt für Schritt, wie Sie vorgehen müssen.

Törichte Annahmen über den Leser

Ich gehe davon aus, dass Sie Ihre Eltern verloren haben, einen nahen Verwandten oder eines dieser Ereignisse in Kürze bevorsteht. In manchen Fällen ist ein Elternteil bereits verstorben und nun begleiten Sie den Hinterbliebenen beim Umzug in eine Pflegeeinrichtung. Das Ergebnis solcher Ereignisse ist oft, dass diese Menschen Ihnen ein Haus vererben werden, das von unten bis oben voll mit Besitztümern aller Art ist. Sie wissen, dass irgendjemand dieses Haus leer räumen muss und Sie möchten, wollen oder müssen das gerne selbst tun.

In den meisten Fällen

wollen oder müssen Sie Geld sparen

müssen Sie etwas Wichtiges finden, Unterlagen oder Ähnliches

wollen Sie sich von emotional wichtigen Dingen persönlich verabschieden

haben Sie Geschwister, die kein Interesse an der Auflösung haben und am liebsten »einfach alles in die Tonne werfen« wollen

haben Sie noch keine Haushaltsauflösung miterlebt

sind Sie nicht unter Zeitdruck, aber eine Deadline gibt es trotzdem

fühlen Sie sich ein wenig überfordert und überwältigt beim Anblick dieser großen Herausforderung und Sie wissen zunächst nicht einmal, wo Sie genau anfangen sollen

Wenn diese Punkte auf Sie zutreffen, ist dieses Buch genau das Richtige für Sie. Der nette Nebeneffekt, den die Lektüre Ihnen bieten wird, ist, dass Sie nach dieser Haushaltsauflösung Ihren eigenen Haushalt mit ganz anderen Augen betrachten werden. Manche Menschen beginnen sofort im Anschluss an die eigentliche Auflösung damit, den eigenen Haushalt viel differenzierter zu betrachten – denn das, was sie erlebt haben, wollen sie nun ihren eigenen Nachkommen nicht auch zumuten.

So kann es sein, dass Sie zu unserem Folgeband über das Entrümpeln und Ausmisten greifen möchten, der sich dieser Aufgabe widmet.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Haushaltsauflösung für Dummies besteht aus vier Teilen. Die ersten beiden Teile befassen sich mit allgemeingültigen Themen, die eigentlich bei jeder Auflösung wichtig sind. Den ersten Teil sollten Sie wirklich vor der eigentlichen Arbeit lesen. Den zweiten würde ich Ihnen empfehlen, zu lesen, Sie können dies aber auch bei Bedarf tun, sofern eines der Themen für Sie relevant wird. Den dritten Teil habe ich angefügt, da er zwar wichtig ist, aber nicht immer zum Tragen kommt. Möglicherweise können Sie ihn auch komplett überspringen. Der vierte Teil ist der Top-Ten-Teil.

Teil I: Organisatorische Herausforderungen

Wie läuft eine Haushaltsauflösung konkret ab, welche Zeitpläne gibt es und was machen Sie mit all den Dingen, die sich in diesem Haus befinden? In Teil I lernen Sie, was für eine reibungslose Durchführung zu organisieren ist, wie Sie mit dem Haushaltsinventar umgehen und wann es sich lohnt, externe Dienstleister ins Boot zu nehmen. Dies ist sozusagen der praktische Teil des Buches, den Sie auf jeden Fall lesen sollten. Denken Sie an Zettel und Stift für Ihre Notizen!

Teil II: Seelische Herausforderungen

In Teil II geht es um die emotionalen Hürden, die eine Haushaltsauflösung unweigerlich begleiten. Es geht nicht nur darum, Abschied zu nehmen und sich von Dingen zu trennen, auch Konflikte mit Familienmitgliedern, sich selbst, dem Partner/der Partnerin gehören zu solch einem Mammutprojekt dazu. Zuletzt erhalten Sie Ratschläge, wie Sie auf sich selbst achten können und welche Maßnahmen zur Stressbewältigung angewendet werden können.

Teil III: Rechtliche Herausforderungen

Sobald Geschwister oder andere Erben im Spiel sind, gilt es auch noch, rechtliche Fallstricke zu beachten. Die wichtigsten Begrifflichkeiten werden im dritten Teil dieses Buches erwähnt, wenngleich dies kein Rechtsratgeber ist. Auch die Stichworte »Immobilienbesitz« und »Versicherungen« werden in diesem Teil näher betrachtet.

Sollten Sie hiervon nicht betroffen sein, dürfen Sie diese Kapitel gern vernachlässigen.

Bitte beachten Sie, dass dieses Buch keine Rechtsberatung darstellt, sondern lediglich der Information dient. In unklaren Fällen wenden Sie sich an einen Notar, Steuerberater oder Rechtsanwalt. Es gibt Anwälte für Erbrecht, aber auch Immobilienrecht und so weiter. Welcher Ansprechpartner die geeignete Person ist, kann an dieser Stelle nicht eindeutig festgelegt werden – prüfen Sie selbst, welche Beratung die für Sie am besten geeignete ist.

Teil IV: Der Top-Ten-Teil

Neben zehn Ermutigungen, die Ihnen die Auflösung erleichtern, erhalten Sie hier zehn übersichtliche Checklisten für jede Phase der Haushaltsauflösung. Außerdem hilfreiche Adressen von Behörden und Organisationen, an die Sie sich bei Bedarf wenden können.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

In diesem Buch finden Sie immer wieder Symbole, die wichtige Punkte hervorheben:

Hier finden Sie Erfahrungsberichte aus dem Leben der Autorin als Ordnungscoach.

Vorsicht! Hier sollten Sie unbedingt etwas Wichtiges beachten.

Unter dem Tipp-Symbol finden Sie Ideen, die die Umsetzung der Haushaltsauflösung erleichtern.

Wie es weitergeht

Wenn ich ein Sachbuch lese, nehme ich grundsätzlich kleine Haftnotizen und Stifte zur Hand, um mit diesem Buch zu arbeiten. Zögern Sie daher nicht, nutzen Sie dieses Buch als Handreichung, als Arbeitsgerät, das Ihnen bei der Haushaltsauflösung mit Rat und Tat zur Seite steht. Unterstreichen Sie für Sie wichtige Passagen, machen Sie sich Notizen, markieren Sie wichtige Seiten mit kleinen Zettelchen, die aus dem Buch herausschauen und das Wiederfinden leichter machen. Bücher sind mehr als nur Papier, Sie dürfen mit diesem Buch aktiv arbeiten, das Papier verwenden, Sie dürfen es beschriften, Eselsohren hineinknicken – als studierte Diplom-Bibliothekarin und Vielleserin kann ich Ihnen garantieren: Das Buch wird es Ihnen danken! Endlich ein Leser, der ihm die Wertschätzung entgegenbringt und es nutzt als das, was es ist: ein praktisches, handliches, hilfreiches Arbeitsgerät. So ausgerüstet können Sie nun loslegen und sich mit der eigentlichen Haushaltsauflösung beschäftigen!

Teil I

Haushaltsauflösung – was auf Sie zukommt und was es zu organisieren gilt

IN DIESEM TEIL …

Was ist eine Haushaltsauflösung?Welche Aufgaben sind zu erledigen?Was muss organisiert werden?Praktische Tipps und Anweisungen

Kapitel 1

Was eine Haushaltsauflösung ist

IN DIESEM KAPITEL

Organisatorische HerausforderungenSeelische HerausforderungenRechtliche Herausforderungen

Ihre Eltern sind gestorben. Oder der Onkel. Die Tante. Meist ist es ein naher Verwandter, Personen, die uns nahestanden und uns jahrelang begleitet haben. Manchmal helfen wir auch Bekannten oder Freunden bei einer Haushaltsauflösung. Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich und sehr individuell. Was alle Haushaltsauflösungen gemein haben: Sie bringen uns in eine emotionale Ausnahmesituation. Es gilt nicht nur, organisatorische Herausforderungen zu meistern, auch seelische Herausforderungen warten auf uns, je nachdem, wie nah wir demjenigen gestanden haben. Und dann gibt es da noch die rechtlichen Fallstricke, die ohne Zweifel einen großen Anteil an unserem Schmerz haben.

In den meisten Fällen sprechen wir von Haushaltsauflösungen, wenn die Eltern verstorben sind. Unser Elternhaus ist nicht mehr Dreh- und Angelpunkt des Familienlebens, sondern kalt und unbewohnt. Und dann stehen Sie da: vor einem Berg Erinnerungen, zahlreichen Schätzen, aber auch einfach nur übrig gebliebenen Dingen und Massen an Gegenständen. Manch einer fühlt sich so dermaßen überfordert, dass nur schnell die wichtigsten Dokumente aus dem Elternhaus herausgesucht werden, Bescheinigungen, Urkunden, Versicherungsunterlagen – und anschließend die Türen für die nächsten Monate verschlossen bleiben.

Als Ordnungscoach werde ich oft bereits zu diesem frühen Zeitpunkt gefragt, ob wir jetzt schon mit dem Auflösen des Haushalts beginnen sollen. Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich an dieser Stelle Zeit zu nehmen – sofern es die Situation zulässt und Sie nicht zwingend zum Beispiel auf den Verkauf oder die Vermietung der Immobilie angewiesen sind. Wenn Sie niemand drängt, dann lassen Sie ruhig einige Wochen oder Monate verstreichen, bevor Sie mit dem Auflösen beginnen. Die Ausnahme bilden verderbliche Lebensmittel: Den Kühlschrank sollten Sie definitiv ausräumen.

Egal, ob es sich um Ihr Elternhaus handelt oder Sie den Haushalt eines guten Freundes auflösen: Die Haushaltsauflösung steht im besten Fall an letzter Stelle. Wenn die rechtlichen Erbfolgen beachtet wurden, alle Fragen geklärt wurden und Sie sich psychisch und mental gewappnet fühlen, erst dann beginnen Sie mit der Haushaltsauflösung.

Sollten Sie sich dem ganzen Thema nicht gewappnet fühlen und möchten Sie am liebsten nichts damit zu tun haben und gibt es auch keine Verwandten, die beteiligt sind, dann empfiehlt sich die Beauftragung eines externen Haushaltsauflösers.

Sonderfall: Auflösung durch einen Entrümpler

Einen Haushalt selbst aufzulösen, benötigt Zeit und Nerven. Wer dies nicht leisten kann, sollte ein Unternehmen beauftragen, die Hauhaltsauflösung zu übernehmen. In diesem Fall werden Sie lediglich gebeten, ein Mal durch das Haus zu gehen und alle Gegenstände herauszunehmen, die Ihnen lieb und teuer sind. Anschließend übergeben Sie den Schlüssel an den Dienstleister, der sich um alles Weitere kümmert und die entsprechenden Schritte veranlasst.

Auch in den Fällen, in denen Sie nahezu keine Schmerzen beim Gedanken an die Auflösung haben und Sie auch kein besonders großes Interesse an den Dingen hegen – zusammengefasst: Es Ihnen schlichtweg egal ist, was mit dem Haushalt geschieht –, ist die Entrümpelung durch einen externen Dienstleister die bessere Wahl.

Ein Umzug ist keine Haushaltsauflösung

Abgrenzen möchte ich mich in diesem Buch vom Ausmisten eines gewöhnlichen Haushalts, zum Beispiel bei einem Umzug. Dann sprechen wir nicht von einer Haushaltsauflösung, selbst dann nicht, wenn Sie sich verkleinern. In solchen Fällen steht möglicherweise eine größere Ausmist- und Entrümpelungsaktion an, der gesamte seelische Anteil, der bei einer Haushaltsauflösung sehr schwer wiegt, fehlt aber üblicherweise. Auch rechtliche Herausforderungen sind bei reinen Umzügen nicht vorhanden.

Die einzige Ausnahme bilden die Haushalte, die von Senioren aufgelöst werden, die aus einem eigenen Hausstand in ein Pflegeheim umziehen. In diesen Fällen muss der gesamte Haushalt aufgelöst werden, allerdings zu Lebzeiten des Betroffenen. Dieser kann somit nicht nur bei der Auflösung mitwirken, sondern auch die seelischen Herausforderungen der Auflösung halten sich in Grenzen. Der Angehörige ist nicht verstorben, sondern zieht lediglich um. Dennoch gilt es natürlich, im Anschluss den Haushalt aufzulösen. Erfahrungsgemäß geschieht dies aber erst im endgültigen Erbfall, sprich: nach dem Tod der umgezogenen Person.

Das Ziel einer Haushaltsauflösung

Der Kern einer jeden Haushaltsauflösung besteht immer darin, die Inhalte eines Haushalts an die Angehörigen zu verteilen und den Rest zu verwerten oder zu entsorgen. In den meisten Fällen besitzen die Hinterbliebenen allerdings bereits selbst einen vollständig eingerichteten Haushalt und benötigen kaum noch Gegenstände aus dem aufzulösenden Haushalt. Daher spielt die Psyche eine sehr große Rolle: Auf der einen Seite benötigt man die Dinge nicht wirklich, schließlich hat man in den letzten Jahren auch ohne all diese Sache gut leben können. Auf der anderen Seite haften Emotionen und Erinnerungen an den Gegenständen, und viele Dinge befinden sich zudem in einem tadellosen Zustand und könnten noch gut weiterverwendet werden.

Widmen wir uns also dem Kernthema: der Haushaltsauflösung durch Sie: die Angehörigen.

Viel auf einmal: Organisatorische Herausforderungen

Eine Haushaltsauflösung, die selbst durchgeführt wird, muss gut organisiert sein. Ansonsten kommen zu den ohnehin schon großen seelischen Belastungen auch noch simple organisatorische Hürden hinzu, die bei guter Planung vermieden werden können.

Planung und Vorbereitung

Die Planung umfasst nicht nur die zeitliche Planung, sondern auch die genaue Aufteilung der einzelnen Arbeitsschritte und der Zuständigkeiten. Sie mögen im ersten Moment dazu neigen, zu sagen: »Moment, ich lese dieses Buch, weil ich das Ganze alleine machen muss oder will.« Dennoch gibt es viele verschiedene Menschen, die an einer Haushaltsauflösung beteiligt sind: die Ankäufer oder Spendenempfänger möglicher Gebrauchtwaren, Makler, Bank- und Versicherungsleute, möglicherweise Anwälte und andere Angehörige, die Müllentsorgungsunternehmen und viele weitere. Hier gilt es, den Überblick zu bewahren und nicht im Chaos zu versinken.

Auf den nächsten Seiten und im Top-Ten-Teil finden Sie Checklisten, die Ihnen die Organisation maßgeblich erleichtern werden.

Sollte dies nicht Ihre erste Haushaltsauflösung sein, werden Sie erst recht wissen: Es gibt zahlreiche Aufgaben und Arbeitsschritte, die beachtet werden müssen. Diese müssen eingeteilt und anschließend geplant werden. Jede der einzelnen Aufgaben benötigt einen bestimmten zeitlichen Aufwand, der festgehalten werden sollte. Dafür eignet sich ein eigens für die Auflösung erstellter Zeitplan, mit dem Sie den Überblick behalten. Er enthält nicht nur Arbeitsschritte, sondern auch die entsprechenden Zeitrahmen sowie beteiligte Personen.

Nicht zu vergessen sind die Ressourcen, die bei einer Auflösung zwingend notwendig sind. Seien es Kisten, Kartons und Abfallsäcke oder das Anmieten von Transportern, Hebebühnen oder Containern.

Wir kennen das Sprichwort: »Eine gute Planung ist das A und O!« In diesem Fall trifft diese Redewendung ins Schwarze und ist Gold wert. Mit einer guten Planung sparen Sie sich bei einer selbst durchgeführten Haushaltsentrümpelung nicht nur Geld, sondern auch Stress, Nerven und vor allem eines: Zeit.

Wer meint, die Planung vernachlässigen zu können, hat meist die Zeit nicht im Blick. Was bei einem anstehenden Verkauf dann oft die katastrophale Folge hat, dass Sie unter Zeitdruck geraten und schlussendlich die Haushaltsauflösung, mit hohen Kosten verbunden, an einen externen Dienstleister auslagern müssen. Von den seelischen Belastungen ganz zu schweigen, da Sie keine Zeit mehr hatten, sich um die Erinnerungen und persönlichen Gegenstände zu kümmern.

In Kapitel 2 widme ich mich daher ausschließlich der Planung und Vorbereitung der Haushaltsauflösung.

Das Haushaltsinventar

Die meisten Dinge, die sich in einem aufzulösenden Haushalt befinden, sind entbehrlich. Jahrelang haben Sie bereits selbst einen eigenen Haushalt, in dem es an nichts fehlt, und nur äußerst selten gibt es Gegenstände, die Sie freiwillig vererbt bekommen wollen.

Nun müssen Sie sich nicht nur einen genauen Überblick verschaffen, welche Dinge sich in dem Haushalt befinden. Sie müssen noch dazu entscheiden, wie mit diesen Dingen umgegangen wird. Was kann verkauft werden, was verschenkt und gespendet, was wollen Sie selbst behalten und was wandert schlussendlich in den Müll? Egal, welche Art von Haushaltsauflösung Sie vor sich haben: Alle Gegenstände lassen sich immer in diese vier Kategorien aufteilen: verkaufen, verschenken, behalten, entsorgen.

Die Frage ist: Wie soll man überhaupt nur ansatzweise Herr über die ganzen Besitztümer werden? Wie bereits angemerkt, haben die meisten Menschen, die eine Haushaltsauflösung stemmen müssen, bereits alles, was sie benötigen. Nun gilt es also, zu inventarisieren, ohne gleichzeitig dabei den Überblick (und den Verstand) zu verlieren.

Es gibt verschiedene Methoden, diese Herausforderung anzugehen. Aus meiner Erfahrung beginnen Sie mit einem Raum, der zum »Sortierraum« deklariert wird, und arbeiten sich anschließend themenbezogen durch die anderen Räume. Wichtig ist immer: Gehen Sie kleine Schritte! Nehmen Sie sich nicht zu viel auf einmal vor. Getreu dem Motto »Steter Tropfen höhlt den Stein« sollten Sie an eine Haushaltsauflösung langsam und häppchenweise herantreten.

Wenn alles durchgesehen und gesichtet wurde, muss man sich die Frage stellen, welche Gegenstände wirklich noch werthaltig sind und welche eher nur gespendet werden können. Ganz überraschend findet sich öfter, als man denkt, der ein oder andere verborgene Schatz. Hier hilft (leider) nur jahrelange Erfahrung mit Gebrauchtwaren. Eine Internetrecherche kann für die ersten Fälle durchaus hilfreich sein. Der Nachteil daran ist, dass sie sehr viel Zeit kostet, und wenn Sie mitten in einer Haushaltsauflösung stecken, ist Zeit meistens nicht das, was Sie übrighaben. Der Gang zu einem Auktionshaus oder vertrauenswürdigen Gebrauchtwarenhändler kann Ihnen viel Zeit sparen und erstaunliche Ergebnisse bringen.

Schauen Sie doch einfach ab und zu die Sendung »Bares für Rares« im Fernsehen! Hier erhalten Sie eine realistische Einschätzung wertvoller Gegenstände. Abgesehen davon können Sie sich so im ganzen Trubel auch einmal ein kleines Verschnaufpäuschen gönnen.

In Kapitel 3 schauen wir gemeinsam genauer hin. Das gesamte Kapitel ist dem Haushaltsinventar gewidmet, und wie Sie dieses nicht nur sortieren, sondern auch, woran Sie erkennen können, welche Dinge eher werthaltig sind und welche nicht (mehr).

Umzug und Transport

Eine Haushaltsauflösung bedeutet in den seltensten Fällen, dass ein Umzug bevorsteht. Es gibt allerdings folgende Ausnahme:

Ein Angehöriger, meist ein Elternteil, ist bereits verstorben, der andere Elternteil lebte bisher weiterhin im eigenen Haus oder der Wohnung und zieht nun aus verschiedensten Gründen in ein Pflegeheim oder eine kleinere Wohnung. Manchmal siedeln allein lebende Elternteile in den letzten Jahren zu den Kindern um, was in seltenen Fällen sogar einen Umzug ins Ausland bedeuten kann.

Nur in solch einem Fall können wir daher von einer Haushaltsauflösung im Rahmen eines Umzugs sprechen. In allen anderen Fällen wird die Immobilie, in der sich der aufzulösende Haushalt befindet, verkauft oder vermietet.

Wirklich äußerst selten tritt der Fall ein, dass die elterliche Immobilie selbst bezogen wird und Sie in das Elternhaus ziehen. Dann dreht sich aber die Sachlage und es geht hauptsächlich darum, dass Sie Ihren eigenen Haushalt entrümpeln und ausmisten, bevor Sie mit Sack und Pack in das Elternhaus umziehen.

In meiner gesamten Karriere als Ordnungscoach gab es nur eine einzige Dame, die nach der eigenen Scheidung zurück in die Wohnung der bereits verstorbenen Eltern zog. Aufgrund der seelischen Herausforderungen, die mit einer Haushaltsauflösung einhergehen, war sie allerdings nicht in der Lage, den elterlichen Haushalt aufzulösen, und so fanden sich noch ein Jahr später die unberührten Kleiderschränke und teilweise Lebensmittel der längst verstorbenen Eltern in der Wohnung wieder. Erst als die Dame selbst durch den Immobilienverkauf gezwungen war, umzuziehen, nahm sie sich der Herausforderung an, den Haushalt nun doch auflösen zu müssen. Wir können hier also eher von der Ausnahme sprechen als von der Regel.

Sollten Sie vor einer Haushaltsauflösung im Rahmen eines Umzugs stehen, dann kann Ihnen das Kapitel 4 dieses Buches dabei helfen. Die richtige Logistik ist ein wichtiger Faktor, genauso wie die Stressbewältigung während des eigentlichen Umzugs, da es sich tatsächlich um einen Sonderfall, und nicht um einen gewöhnlichen Umzug handelt.

Belastung eines Gemüts: Seelische Herausforderungen

Wenn Sie als Angehörige einen Haushalt auflösen, stehen Sie immer vor großen seelischen Belastungen. Es gilt gleichzeitig, eine Unmenge an Dingen zu erledigen. Ein Haushalt wird fast ausschließlich im Todesfall aufgelöst. Das bedeutet, Sie müssen sich noch um die eigentliche Sterbearbeit kümmern, Behörden und Versicherungen stehen Schlange und die Familie muss ins Boot geholt werden. Diese Vorgänge können Monate, wenn nicht sogar Jahre andauern. Die eigentliche Haushaltsauflösung steht in dieser Kette glücklicherweise meist am Schluss.

Sofern Sie natürlich einen Haushalt auflösen, der Sie emotional nicht sehr betrifft, zum Beispiel den Haushalt eines entfernten Bekannten, werden Sie auch mit der Trauerarbeit wesentlich besser klarkommen. Dann können Sie diesen Abschnitt möglicherweise überspringen.

Trauer und Abschied

Wenn Eltern sterben, gerät unsere Welt erst einmal aus den Fugen. Nutzen Sie die Möglichkeit (sofern nicht Immobiliengründe Sie dazu zwingen) und sammeln Sie sich. Kümmern Sie sich um die wichtigen Dinge und stellen Sie die eigentliche Auflösung hinten an. Kein Mensch dieser Welt zwingt Sie (hoffentlich), den elterlichen Haushalt in Rekordzeit aufzulösen, während Sie noch nicht einmal die Zeit hatten, zu trauern.

Das Trauern um unsere verstorbenen Angehörigen braucht Zeit. Nehmen Sie sich diese zu Genüge, ansonsten wird das Ausmisten und Entrümpeln des Haushalts ein Fiasko, das Sie emotional kaum überwinden werden können.

Lernen Sie, Abschied zu nehmen, denn diese Fähigkeit benötigen Sie beim späteren Ausmisten umso mehr.

Kommunikation und Familienkonflikte

Wenn es noch weitere Angehörige gibt, müssen sie mit einbezogen werden. Das kann hinderlich sein, nutzen Sie aber diese Gelegenheit und nehmen Sie jede Unterstützung an! Eine Haushaltsauflösung ist ein sehr großes Projekt, und noch dazu werden Sie im aktiven Prozess ständig auf Erinnerungen, Gegenstände und Dinge stoßen, bei denen Sie entweder die Einwilligung der weiteren Angehörigen benötigen oder sie zumindest befragen müssen.

Ein Sonderfall tritt dann ein, wenn Sie sich bei der rechtlichen Auseinandersetzungen darauf geeinigt haben, dass der Haushalt in Ihren Besitz übergegangen ist. Dann müssen Sie hier natürlich nicht nachfragen.