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Wir alle wissen manchmal, was wir tun sollten... wäre da nicht der erste Schritt. Und selbst wenn der gegangen wurde: wie bleibt man dann eigentlich dran? Viel zu viele Menschen scheitern daran, ihre Ziele und Träume zu erreichen, weil sie den berühmten ersten Schritt nicht gehen wollen. Oder können? Oder weil sie zu früh aufgegeben haben. Oder einfach zu lange durchgehalten haben? Dieses Buch geht dem Beginnen und dem Durchhalten auf den Grund, soll motivieren, anregen und vielleicht der kleine Stein sein, der Ihre persönliche Lawine ins Rollen bringt... und Sie nicht aufhält!
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Seitenzahl: 151
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Wir alle wissen manchmal, was wir tun sollten… wäre da nicht der erste Schritt. Und selbst wenn der gegangen wurde: wie bleibt man dann eigentlich dran? Viel zu viele Menschen scheitern daran, ihre Ziele und Träume zu erreichen, weil sie den berühmten ersten Schritt nicht gehen wollen. Oder können? Oder weil sie zu früh aufgegeben haben. Oder einfach zu lange durchgehalten haben? Dieses Buch geht dem Beginnen und dem Durchhalten auf den Grund, soll motivieren, anregen und vielleicht der kleine Stein sein, der Ihre persönliche Lawine ins Rollen bringt… und Sie nicht aufhält!
Angela Ludwig, geboren 1979 und Mutter von zwei Kindern, arbeitet seit über 20 Jahren als erfolgreiche Effizienz- und Ordnungsberaterin. Ursprünglich in der Welt der Bibliothekare zu Hause betreut sie seit 1998 Firmen bei der effizienten Büroarbeit, und seit 2016 Privatkunden als Professional Organizer. Über ihren YouTube-Kanal hilft sie den Menschen auch überregional dabei, endlich ihr Leben „in Ordnung“ zu bringen.
Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.
Walt Disney
Vorwort
Olympia vs. Prokrastination
Generationenwechsel
Leistungsdruck
Reiche und Arme
Haste was, biste was
Kinder und Karriere
Rente mit 70?
Prokrastination
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe ruhig auf morgen!
Wer die Wahl hat, hat die Qual…
Wer nichts macht, macht nichts falsch.
Der Siegeszug der Mittelmäßigkeit
Das Beginnen
Vom Umgang mit To Do-Listen
Variante 1: To Do-Listen richtig schreiben
Aufgaben terminieren: Vor- und Nachteile
Variante 2: Die 3 perfekten To Do-Listen
Pareto schlägt Perfektionismus
Überwindungsängste besiegen
Motivation und Volition: vom Wollen zum Machen mit dem Rubikon-Modell
Praxis-Tipps, die Sie beginnen lassen
Glauben
Die Kraft der Visualisierung
Ein guter Plan ist das A und O
Gehen Sie an die Öffentlichkeit!
Motivierende Zitate
Das Durchhalten
Warum sich Durchhalten lohnt
Die Gefahren beim Durchhalten
Zu lange festhalten
Faulheit, etwas zu ändern
Die große Gefahr des Burnouts
Durchhalten kann man lernen
Routinen und Gewohnheiten
Konzentration und Fokus
KVP statt höher, schneller, weiter
Mit Rückschlägen umgehen
Selbstdisziplin
Motivierende Zitate
Wenn nichts mehr geht…
Danke
INDEX
Ein Buch über das Durchhalten. Über Motivation und darüber, wie man sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf herauszieht. Wenn man meint, dass nichts mehr geht. Und zwar so gar nichts mehr, also so richtig nichts. Obwohl man doch noch so viel vorhat.
Oder wenn man eigentlich schon alles hat, was man sich je gewünscht hatte und nun die große Frage „War das schon alles?“ über dem Kopf schwebt. Wozu sich noch motivieren? Es ist doch so… gemütlich.
Ich möchte mit diesem Buch Ihre Gedanken anregen, Sie vielleicht auch mehr als nur motivieren. Sie ins Handeln bringen und Ihnen Mut machen. Und beide Seiten der Medaille betrachten, denn es gibt immer zwei Seiten. Auch die Motivation hat ihre Tücken, genauso wie die Geduld.
Die Erkenntnisse sind nicht hochwissenschaftlich belegt, ich bin keine Psychologin und auch keine ausgebildete Motivationstrainerin oder Lifecoach.
Aber ich bin eine Person wie Sie – mit einem Rucksack voller Erfahrungen auf dem Rücken, und noch das halbe Leben vor sich. Ein Mensch, der Höhen und Tiefen erlebt hat und weiß, wovon er schreibt. Auch ich muss immer wieder durchhalten, Geduld haben und darf nicht aufgeben – dabei finde ich aber jedes Mal wieder die Kraft, neu aufzustehen und weiter zu gehen.
Entstanden aus diesem Weg sind diese gesammelten Hilfestellungen, mit denen ich Sie motivieren möchte, etwas zu tun. Oder auch nicht. Die Entscheidung liegt, wie immer im Leben, ganz bei Ihnen…
Ihre
Vor über einhundert Jahren, 1894, entstand das Motto der Olympischen Spiele: Citius, altius, fortius! So der Urgedanke, frei übersetzt bedeutet dies: Schneller, höher, stärker!
Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Gesellschaft gewandelt und so lautet der olympische Gedanke der Moderne vielmehr „Dabei sein ist alles!“. Stellt er damit den Wettbewerb und Leistungsdruck in den Hintergrund und das Ereignis als Sport-Fest in den Vordergrund.
Ist es dieser Wandel, der sich mittlerweile auch bemerkbar macht, wenn es um das eigene Lebensglück geht? Wenn es die Ziele betrifft, die man sich selbst gesetzt hat oder die Träume und Wünsche, die man sich für sein Leben wünscht?
Oft hat man das Gefühl, dass in früheren Generationen andere Werte zählten. Disziplin, Ausdauer und Durchhaltevermögen waren nicht nur Tugenden, sondern gehörten durchaus zum Überleben dazu.
Heutige Generationen bekommen von ihren Eltern jedoch gern vermittelt: „Du kannst alles erreichen, was du willst, du musst nur fest an dich glauben!“
Geduld und Ausdauer lassen immer mehr zu wünschen übrig. Junge Leute brechen Ausbildungen ab, weil sie im zweiten Lehrjahr feststellen, dass das nicht der Beruf ist, den sie sich vorgestellt haben. Oder Studienabbrüche im dritten Semester. Kann ja mal passieren, dass man doch nicht seine Begabung entdeckt hat. Und so beginnen sie die zweite oder dritte Ausbildung, ohne eine Erste überhaupt abgeschlossen zu haben und werden immer älter, wenn der Abschluss naht. Natürlich, „früher“ hat man eine Ausbildung gemacht, wurde (wenn es gut lief) vom Ausbildungsbetrieb übernommen, hat sich im Betrieb hochgearbeitet und konnte so seinen Lebensunterhalt verdienen. Heute benötigen viele Haushalte - und besonders Familien - zwei Vollzeitarbeitende, um überhaupt ansatzweise über die Runden zu kommen. Nur, um dann beim Nachbarn das teurere Auto in der Garage zu sehen. Die Kinder beginnen schon in der Grundschule den Kampf um die schickere Markenkleidung und man fühlt sich sein Leben lang irgendwie so, als ob man es nie schaffen wird, das Leben zu führen, das man sich als Kind eigentlich gewünscht hat.
Also setzt man sich hin, belegt Fortbildungen und Kurse, bildet sich weiter und lässt sich befördern, um so noch schneller, noch besser und noch effizienter zu werden. Und zwar genau so lange, bis es wirklich anstrengend wird.
Und das ist dann der Moment, an dem sich viele selbst besiegen.
Dann ist er nämlich erreicht: der Punkt, an dem viele denken, sie können nicht mehr weiter. „Also jetzt ist es aber genug!“. Dann kommt die Angst, dass man möglicherweise einem Burnout entgegen rennt. Die Angst, dass man zusammenbricht. Nicht mehr weiter kann. Sollen doch die anderen schneller und höher und weiter, man selbst will in diesem Wettbewerb nicht mehr mitmachen. Und bekommt von allen Seiten Unterstützung. „Bring doch mal Ruhe in dein Leben!“ heißt es dann. Oder „Gut Ding will Weile haben!“. Und völlig zufrieden hört man auf, sich zu bemühen. Sich anzustrengen und weiterzumachen.
Und ehe man sich versieht, sitzt man zwischen den Stühlen. Denn das Aufhören, das Loslassen fühlt sich manchmal im ersten Moment erleichternd an, ein bisschen Zweifel nagen dann aber doch an einem, weil man nicht weiß, ob man nicht doch noch… nur ein kleines bisschen, hätte weitermachen sollen.
Denn wir haben heute die Wahl. Wir haben die Wahl zwischen unendlich vielen Möglichkeiten. Die frühere Generationen so vielleicht nicht unbedingt hatten. Auslandsaufenthalte oder die Frage nach Kindern oder Karriere stellten sich damals nicht wirklich. Oder zumindest nicht den meisten.
Es ist für mich daher durchaus eine Generationenfrage, die sich in den letzten Jahrzehnten eingeschlichen hat. Die berühmte Aufschieberitis, die vor einhundert Jahren noch kein wirkliches Gesellschaftsthema war, ist heute mittlerweile jedem jungen Menschen als Prokrastination sehr wohl ein Begriff.
Gleichzeitig muss besonders bei diesen jungen Leuten alles jetzt sofort und auf der Stelle passieren. Das neue Smartphone, die Bestellung im Internet mit Expresslieferung, das frisch zubereitete Essen vom Lieferdienst innerhalb von 10 Minuten zu Hause auf dem Tisch. Warten ist hier Fehlanzeige. Geduld? Wozu? Ich kann heutzutage nahezu alles sofort bestellen und innerhalb von 24 Stunden geliefert bekommen.
Es ist kein Wunder, dass bei diesem Durcheinander die Menschen, vor allem die Jüngeren, oft nicht mehr wissen: was soll ich eigentlich tun? Loslegen und machen, nichts mehr aufschieben und sofort ran an die To Do-Liste – oder Geduld haben, warten lernen und vertrauen, dass der richtige Zeitpunkt für alles kommt?
Auf der einen Seite befinden wir uns in der Urzeit von Olympia: wir sollen schneller werden, besser werden, effizienter arbeiten. Unsere Kinder perfekt erziehen, daneben einen Vollzeitberuf managen, und wer etwas auf sich hält, vereinbart neben Familie und Karriere noch das eigene Wohl, hat Zeit für Sport, Hobbies und Freunde. Der Leistungsdruck ist enorm und wer dies nicht leisten kann oder will, wird auch gern als unsozialer Langweiler betrachtet. Oder familienfeindlich. Oder einfach nur schwach. Nicht Willens genug, etwas aus seinem Leben zu machen.
Die Schere zwischen Reichen und Armen wird dabei immer größer und wer will schon freiwillig zu den Armen gehören? Also tun sie das, was dem entgegenwirkt: Zeit gegen Geld tauschen und arbeiten. Um Geld zu verdienen, um Dinge zu kaufen, um andere Menschen damit zu beeindrucken. Dabei ist der Neidfaktor – besonders im Lande Deutschland – ein nicht unwesentlicher Bestandteil dieses im Grunde hausgemachten Leistungsdrucks. Natürlich wissen wir alle, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt. Auch Reichtum fällt nicht vom Himmel und so sind wir uns schmerzlich bewusst, dass der Preis des Reichtums ein recht hoher ist. Man muss arbeiten, lange und hart. Man soll sparsam sein, nicht geizig aber auch nicht verschwenderisch. Man muss verstehen, wie die Börse funktioniert und sich in Geldanlagen auskennen. Im Allgemeinen möchte ich hier nicht die Menschen ansprechen, die von Geburt an wirklich reich geboren wurden. Denn Fakt ist eines: diese Kinder haben – da muss man sich nichts vormachen - einen anderen Lebensstandard, andere Lehrer und andere Eltern. Kinder wirklich reicher Eltern lernen andere Dinge als die anderen Kinder. Und eines lernen sie von Anfang an: dass der Tausch von Lebenszeit gegen Geld nie zu Reichtum führen wird.
Eigentlich sollten wir an dieser Stelle doch einmal definieren, was ich unter „Reichtum“ verstehe. Reich sind in meinen Augen Menschen, die nicht arbeiten müssen, es aber können. Wenn Sie wollen. Die zum Arzt gehen können, eine Immobilie besitzen und ihre Kinder auf die Schule ihrer Wahl schicken können. Ich spreche an dieser Stelle nicht von innerem Reichtum oder reich im Sinne von emotionalem Reichtum, das heißt einer von vielen Menschen geliebte Person. Ich meine hier ausschließlich finanziellen Reichtum. Denn wie sagt ein so schönes Sprichwort: Geld macht nicht glücklich – aber es beruhigt ungemein.
Das Gegenstück dazu sind unweigerlich die armen Menschen, die jeden Cent zehn Mal umdrehen müssen. Die nicht wissen, ob sie nach ihrem aktiven Berufsleben überhaupt noch die Miete zahlen können. Die ihr Leben lang gearbeitet haben, und am Ende auf staatliche Zuschüsse angewiesen sind. Ihren Kindern keine Schulausflüge ermöglichen können und selbst an der Gesundheit sparen müssen, weil Ärzte zu teuer sind.
Auf der einen Seite wäre es mehr als vermessen zu behaupten, sowohl die Reichen, als auch die Armen könnten etwas für ihr Schicksal. Auf der anderen Seite möchte ich aber kritisch hinterfragen, (wenn wir die vorhin erwähnten elitären reich geborenen Kinder außen vorlassen) ob die Behauptung jeder sei seines Glückes eigener Schmied nicht tatsächlich ein wenig der Wahrheit entspricht. Und spätestens im Erwachsenenalter ist dies eigentlich keine Behauptung, sondern eine Feststellung.
Es ist nämlich so: beschäftigen wir uns mit der Vergangenheit, der Kindheit und den persönlichen Eigenschaften zahlreicher Selfmade-Millionäre so stellen wir fest: es liegt meist eben doch an einem selbst und an der inneren Einstellung. Und es braucht Zeit! Millionäre entstehen nicht von heute auf morgen, viele sind erst weit nach ihrem fünfzigsten Lebensjahr in der glücklichen Lage, sich „reich“ nennen zu dürfen.
Allerdings ist der Leistungsdruck, unter den sich diese Menschen setzen, oft ein selbstgemachter gewaltiger. Denn: Von nichts kommt nichts! Und das ist eine Einstellung, die eben diese Reichen von den Armen unterscheidet.
Warum ich genau hierüber so viel erzähle? Weil finanzielle Freiheit gleich nach der Gesundheit einer der größten Wünsche der meisten Menschen ist, mit denen man über Wünsche, Träume und Lebensziele spricht.
Dass finanzielle Freiheit Entbehrungen und vor allem Leistung erfordert, wollen nur viele immer noch nicht wahrhaben. Womit wir wieder bei der Prokrastination, der Aufschieberitis angelangt wären. Mit der wir uns aber in einem eigenen Kapitel beschäftigen werden.
Neben der finanziellen Freiheit, sich Gesundheit und schöne Erlebnisse kaufen zu können, ist der materielle Besitz ein weiterer großer Punkt, der einen großen Leistungsdruck erfordert. Immer noch sind es die Luxusgüter, an denen sich Menschen vergleichen und messen. Und wer behauptet, er sei davor gefeit, dem kann ich nicht glauben.
Die einen legen Wert auf das neueste Smartphone, die anderen bevorzugen das schickste Elektroauto. Die dritten, materiell anscheinend überhaupt nicht fixierten Leute ernähren sich extrem gesund mit teuersten Bio-Produkten und feiern die neuesten Sporttrends und nachhaltig produzierte Waren.
Egal in welcher Gesellschaftsschicht wir uns bewegen, geht es immer noch oft genug um Haben oder Nichthaben. Und Besitz erzeugt immer auch Ballast und Druck. Das geht so weit, dass es ganze Gegenbewegungen gibt, die sich dem Minimalismus angeschlossen haben. Wer hier etwas auf sich hält, besitzt zwar nicht viele Dinge, da wird eifrig aussortiert und gespendet – dafür sind die wenigen Besitztümer dann von besonders hochwertiger Qualität. Ein bisschen Luxus darf dann natürlich sein. Und schon ist der Leistungsdruck selbst beim Minimalisten angelangt.
Da kann man sagen, was man möchte: Kinder und Karriere unter einen Hut zu bekommen ist nicht machbar. Man mag jetzt kritisch schmunzeln, daher möchte ich diese so anmaßende These gerne erläutern: Kinder brauchen Zeit und eine Karriere braucht ebenfalls Zeit. Und beides gemeinsam ist nahezu nicht realisierbar.
Ein einfaches Beispiel: Sie wollen als Unternehmensberater in einer großen renommierten Unternehmensberatung Ihren Weg nach oben gehen. Sie steigen als Junior Berater ein, es folgen Beförderungen zum Berater, Senior Berater, Experten, Partner. In diesem Beruf sind Sie meist von Sonntags bis Freitags unterwegs. Dauerhaft. Manchmal sogar weltweit. Aber Sie machen Karriere und zwar richtig. Oder Sie sind selbstständig und arbeiten tatsächlich länger als 4 Stunden pro Tag. Selbst ein gewöhnlicher Vollzeitberuf von 40 Stunden die Woche sei hier in Betracht gezogen. Wobei wir da schon wieder bei der Begriffsdefinition der Karriere wären.
Wie dem auch sei: als Unternehmensberater können Sie sich nicht gleichzeitig um Kinder kümmern, aber dazu haben Kinder bekanntermaßen zwei Elternteile. Selbst Sheryl Sandberg, die Vorzeigekarrierefrau aus dem Hause Google, respektive Facebook, hat in Ihrem Plädoyer an die Frauen, dem Buch „Lean in: Frauen und der Wille zum Erfolg“ angemerkt, dass Sie ihre Karriere niemals so hätte gestalten können, hätte sich ihre Familie nicht um die Kinder gekümmert. Da benötigt es Geschwister, Großeltern und Freunde.
Krankheitsfälle bei den Kindern, Ausfälle in den Betreuungseinrichtungen oder allein schon die Ferien sind Herausforderungen, die Berufstätige stemmen müssen.
Wirklich Karriere machen ist mit Kindern daher tatsächlich schwierig.
Auf der anderen Seite wächst der Leistungsdruck auf Eltern. Zum einen reicht mittlerweile kaum noch ein einziges Gehalt aus, um der Familie tatsächlich ein angenehmes Leben zu finanzieren. Zum anderen möchte man sich selbst nicht mehr nur zu Gunsten der Familie zurücknehmen müssen, und im Falle einer Trennung sollen schließlich beide Elternteile beruflich gleichberechtigt auf eigenen Füßen stehen können. Die Unabhängigkeit vom Partner ist heutzutage wichtiger denn je.
Die Gesellschaft gibt den letzten Rest dazu und verurteilt Eltern gern: wer sich zu Gunsten der Familie zurücknimmt gilt als aufopfernd, nicht selbstbestimmt genug, um die eigenen Wünsche zu leben. Wer sich allerdings dafür entscheidet neben der Familie einer Karriere nachzugehen, zumindest ansatzweise, und die Kinder in Ganztageseinrichtungen betreuen lassen will, obwohl man es nicht einmal müsste wird schnell in die Schublade der Rabeneltern gesteckt.
Wie man es macht, ist es nicht recht – und so besteht in dieser Konstellation für viele Menschen immer ein gewisser Leistungsdruck.
Ganz zu schweigen von den jungen Menschen, die sich bewusst dazu entscheiden, keine Kinder zu bekommen. Auch hier ist der Druck irgendwann immens. Muss man ständig erklären, warum man sich gegen Kinder entschieden hat. Klimawandel? Egoismus? Der Druck wächst von allen Seiten. Wer soll denn die Rente der älteren Generationen finanzieren?
Denn der Leistungsdruck hört im Alter nicht auf: das Renteneintrittsalter steigt, bei weniger Rentenleistung. Woher denn auch, wenn immer weniger junge Menschen immer weniger Kinder bekommen?
Also arbeiten wir und arbeiten. Wir tauschen Zeit gegen Geld. Manche, weil sie es wollen, aber viele, weil sie es müssen.
Psychische Krankheiten wie Burnout oder Depressionen sind auf dem Vormarsch und werden nicht weniger. Selbst Grundschulkinder sind davor nicht gefeit – nicht umsonst heißt die Grundschulempfehlung für weiterführende Schulen in der 4. Klasse im Volksmund mittlerweile auch „Grundschulabitur“. Der Druck wächst durch alle Altersstufen hindurch, von der 7-bis zur 70jährigen.
Und da die Rentenleistungen am Ende meist nicht ausreichen, muss privat vorgesorgt werden. Was wiederum finanziert werden will. Und so ist es keine Seltenheit, dass viele mehr als einem Beruf nachgehen.
Der Druck wächst und wächst, durch alle Altersschichten hindurch und durch alle Berufsgruppen. Ein Ende ist nicht in Sicht… und obwohl der Druck immer größer wird, steigt paradoxerweise die Fähigkeit, Dinge aufzuschieben.
Denn das ist die Kehrseite der olympischen Medaille: kurz nach der Jahrhundertwende, im Jahre 1908, änderte sich das Olympische Motto. Seit damals heißt es: „Dabei sein ist alles!“. Leider missverstehen manche Mitmenschen dieses Motto und nutzen es eher als Ausrede, denn als Ansporn.
Es wird nicht fürs Siegertreppchen reichen? Ist doch egal, dabei sein ist alles! Im Job den großen Auftrag an den Marktbegleiter verloren? Auch egal, Hauptsache bei der Ausschreibung dabei gewesen. Glücklichsein, dass man überhaupt einen Job hat!
Wie so oft im Leben muss man manche Erfahrungen besser selbst machen, und so kam auch ich bereits in frühen Jahren in den, sagen wir, Genuss der Prokrastination, im Volksmund bekannt als „Aufschieberitis“.
Es begann in der Grundschule: ohne großartig lernen zu müssen, bekam ich gute Noten. Die schlechteste Note war eine 2 Minus, und das auch nur, weil ich auf eine Heimat- und Sachkunde-Klassenarbeit nicht gelernt hatte und mir (im Übrigen bis heute) den Unterschied zwischen Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre einfach nicht merken konnte. Eichhörnchen, Bär, Fuchs… Sie können gern recherchieren, dieses Nichtwissen hat mir bisher nicht gefehlt und so kann ich Ihnen immer noch nicht erklären, wer nun wann wo wie schläft. Oder auch nicht.
Wie dem auch sei, lernen musste ich nie und so freute ich mich in der Abschlussklasse auf das bevorstehende Gymnasium.