Hedge Funds - Marcus Friedrich - E-Book

Hedge Funds E-Book

Marcus Friedrich

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Beschreibung

Sie werden als die Königsdisziplin des Anlagegeschäftes verstanden: Hedge Funds. Seit ihrer Entstehung vor über 50 Jahren haben Hedge Funds Anleger in ihren Bann gezogen und fasziniert, standen jedoch bis vor kurzem nahezu ausschließlich institutionellen Investoren zur Verfügung. Mit dem Platzen der Technologieblase und den damit einhergehenden massiven Verlusten von traditionellen Aktienfonds und Wertpapierportfolios ist der Mythos Hedge Funds aufgrund der gezeigten überlegenen Ergebnisse besonders in den Fokus des Anlegerinteresses gerückt. Durch Produktinnovationen und regulatorische Änderungen werden sie auch für "normale" Anleger zugänglich.

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Seitenzahl: 334

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Marcus Friedrich • Dietmar H. Bahr

Hedge Funds

Die Königsklasse der Investments

„Vor dem Hintergrund eines sich mehr und mehr öffnenden Pensionsmarktes in Deutschland gibt es eine Trillion von Gründen für die Hedge Funds-Industrie, sich den deutschen Markt im Jahr 2003 genauer anzusehen.“

Andrea Zimmermann, Director Equity Finance Group,Lehman Brothers International (Europe)

„Ein interessanter Streifzug durch eine Form der Geldanlage, die viele erst entdecken, nachdem die Träume an den Aktienmärkten geplatzt sind.“

Roland Klaus, TV-Börsenreporter

„Dieses Buch stellt eine informative, didaktisch vorbildliche Einführung in das Universum der Hedge Funds dar, für Anlageberater und Portfoliomanager in Banken, Versicherungen und im Investment Banking ebenso geeignet wie für risikofreudige Anleger.“

Christian Angermayer,

Mitglied des Vorstands VCH Equity Group AG

„Noch vor wenigen Jahren waren Hedge Funds im deutschsprachigen Raum weitestgehend unbekannt; durch die guten Ergebnisse der letzten Jahre, in denen insbesondere Aktieninvestoren mit der Realität konfrontiert wurden, sind Hedge Funds heute in aller Munde. Das von Marcus Friedrich und Dietmar H. Bahr verfasste Buch „Hedge Funds“ gibt einen faszinierenden Einblick in die Welt der Alternativen Investments. Umfassend, präzise, spannend zu lesen; das Buch hat das Zeug, zu einem echten Standardwerk der Hedge Funds-Welt zu werden.“

Georg Klein,Geschäftsführender Gesellschafter Benchmark Capital Management GmbH,Vorstand der Vereinigung ausländischer Investmentgesellschaften in Österreich

Hedge Funds haben in Teilen der veröffentlichten Meinung in Deutschland das Image von „Schmuddelkindern“ erhalten, „mit denen man“ – frei nach F. J. Degenhardt – „nicht spielt“, weil sie wegen ihrer Geschäftspraktiken des „Leerverkaufs/short selling“ für den Niedergang auch von „Volksaktien“ verantwortlich gemacht wurden und als „Finanzhaie“ und „Löwen, die sich das schwächste Tier suchen“ betitelt wurden. Zur Versachlichung eines solchen Themas helfen Fakten, wie sie in diesem Buch umfassend und erfreulicherweise auch noch in gut verständlichem Deutsch geliefert werden. So kann das Buch dabei helfen, Hedge Funds als notwendige Bereicherung und Regulativ für die komplexen Finanzsysteme zu verstehen und in ihnen – ganz wie im zitierten Tierreich auch – das Positive der reinigenden Funktion von Löwen und Haien zu erkennen.

Ministerialrat Uwe Wewel,

Referatsleiter Fachbereich Investmentwesen, Einlagesicherung, Hedge Funds Bundesfinanzministerium

Marcus Friedrich und Dietmar H. Bahr

Hedge Funds

Die Königsklasse der Investments

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

[email protected]

2. Auflage 2013

© 2003 by Finanzbuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Gesamtbearbeitung: UnderConstruction, München Druck: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN Print 978-3-89879-735-1

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-363-1

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-807-0

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unterwww.muenchner-verlagsgruppe.de

eBook by ePubMATIC.com

Inhalt

Fonds oder Funds

Gewinner

Hedge Funds streben nach absoluten Renditen

Mögliche Strategien

So verhalten sich die Großen

Mentale Voraussetzungen

I can smell it

Im Venture-Capital-Bereich

Lobby-Arbeit

Wie das Buch Ihnen hilft

In medias res

I. Finanzskandale

1. Long-Term Capital Management

a) Offene Fragen

b) Start me up

c) I feel fine

d) Gelungener Auftakt

c) Die Pizza-Connection

e) Unsicheres Terrain

f) Die Liaison mit UBS

g) In love with leverage – a love supreme

h) No risk, no fun

i) Borschtsch statt Kaviar

j) Sympathy for the devil

k) A hard day’s night

l) Ticket to ride

m) As tears go by

n) LTCM-Portfolio

2. Barings plc – Nick Leeson

a) Sorry, but ...

b) Fantasy versus Facts

c) Fake

d) Der Cross-Trade

e) Lessons from Leeson

• Trennung von Handel und Back-Office

• Einflussnahme des Managements

• Kapitalbedarf

• Schwache Kontrollprozeduren

• Finanzierung

• Kreditrisiko

• Marktrisiko

• Mangel an Überwachung

• Wir schaffen das

3. Metallgesellschaft

a) Background

b) Die Deals

c) Strategie von MGRM

d) Was lief schief?

e) Analyse der Methoden von MGRM

f) Backwardation und Contango

g) Amerikanische und deutsche Rechnungslegung

h) Wer war Arthur Benson?

i) Wer ist schuld?

j) Späte Erkenntnis

II. Definition, Geschichte und Anlagestrategien von Hedge Funds

1. Definition

2. Anlagestrategien

• Public-Market-Strategien

• Private-Market-Strategien

• Immobilien/Natürliche Ressourcen

• Das Spektrum der alternativen Anlageformen

• Konsequenzen

a) Public-Market-Strategien

• Relative Value – Convertible Arbitrage

• Relative Value – Fixed Income Arbitrage

• Event Driven Strategies

• Risk Arbitrage (Merger Arbitrage)

• Distressed Securities

• Sonstige Arbitragen

• Opportunistische Strategien

• Short Sellers

• Opportunistic – Long Short Equity

• Long Biased Long/Short Equity

• Marked Neutral Long/Short Equity

• Short Biased Long/Short Equity

• Opportunistic – Macro Global

• Managed Futures

• Immobilien

• Energie

b) Hedge Funds-Renditen

c) Hedge-Dachfonds

d) Private-Market-Strategien

3. Einfluss

4. Preiswirkung

5. Stabilität des Finanzsystems

6. Ineffizienztheorie

7. Rolle in Krisen

a) Asien-Krise von 1997 bis 1998

b) EWS-Krise von 1992

c) Bond-Krise von 1994

d) Terrorkrise von 2001

III. Risikomanagement

1. Risiken

a) Allgemeine Risiken

• Marktrisiko

• Orange County

• Daiwa

• Allied Irish Bank

• Kreditrisiko

• Systematisches und juristisches Risiko

b) Besondere Risiken

• Gap- und Liquiditätsrisiko

• Vairocana Limited

• Mark-to-market-Risiko

• Menschliches Risiko

• Argonaut Capital Management

• Strategierisiko

• Manhattan Capital Management Inc.

• Größenrisiko

• Fenchurch Capital Management

2. Risikomanagement

a) Value-at-Risk-Methoden

• Grundlagen

• Varianz

• Arithmetisches Mittel

• Standardabweichung

b) Stress Testing

c) VaR-Berechnung

• Varianz-Kovarianz-Methode

• Monte-Carlo-Simulation

• Historische Simulation

• Benchmark-Szenarien

• Fazit

IV. Benchmark-Problematik

• Exkurs

1. Die existierenden Indizes sind nicht repräsentativ

• Exkurs

2. Daten

3. Implikationen für die Faktoranalyse und die Asset Allocation

4. Wo ist der richtige Index?

V. Anlageprozess

1. Quantitative Analyse

• Exkurs

• Daten

• Diversifikation mit Hedge Funds

• Biased Data

• Illiquidität

• Zeitreihenproblematik

2. Qualitative Analyse

3. Investmentprozess

a) Zielsetzung

b) Portfoliokonstruktion

c) Kontinuierliche Überwachung

d) Erfolgreiche Produkte am deutschen Markt

VI. Rechtliche Ausgangslage

1. Deutschland

a) Banken gehen voran

b) Schwarze, graue und weiße Funds

c) Strukturierte Produkte

• Genussschein

• Zertifikate

• Rechtliche Konstruktion

• Exkurs

• Hedge Funds Advisors

• Prime Broker

• Steuerrechtliche Implikationen

• Investor

• Emittent

• Fazit

d) Produkte und Anbieter auf dem deutschen Markt

• Pioniere auf dem deutschen Markt

2. Produkt der zweiten Generation

a) Crédit Agricole

b) Apano

• Rechtliche Ausgestaltung von Zertifikaten

• Pflichtangaben nach VerkaufsProspVO

• Zusätzliche Pflichtangaben

• Vertrieb von strukturierten alternativen Investmentprodukten

• Erlaubnis

• Termingeschäftsfähigkeit

• Widerrufsrecht

• Chancen für Versicherungsunternehmen

• Asset Backed Securities

• Private Equity Funds

• High-Yield Bonds

• Hedge Funds

• Fazit

3. USA

a) Allgemeines

b) Securities Act von 1933

c) Investment Company Act von 1940

4. Europa

a) Richtlinie 85/611/EWG

b) Änderung von 1999

c) OGAW III-Richtlinie

d) Einzelstaaten

• Großbritannien

• Übriges Europa

5. Asien

6. Offshore Center

7. Fazit

VII. The Edge

1. Master of the Universe

2. Spiel ist harte Arbeit

3. Freud oder Skinner, das ist hier die Frage!

4. Lieber Poker als Roulette

5. Eine neue Grammatik

6. Nicht auf alles eine Antwort haben

7. Innovation ist ebenso sehr Inspiration wie Transpiration

9. Der Investmentprozess ist paradox

10. Unser größter Konkurrent ist unsere eigene Vorstellung von der Zukunft

11. Exkurs: Behavioral Finance

a) Grundlage

b) Representiveness

c) Overconfidence

d) Aversion to ambiguity, Loss aversion

e) Sonstige emotionale und kognitive Aspekte

f) Contrary Thinking

g) Panische Märkte

h) Fazit

VIII. Ausblick

Anhang

I. Technische Analyse

1. Etablierte Indikatoren

a) Gleitende Durchschnitte

b) MACD

c) Newcomer

• VIDYA

• CCI

d) Next Generation

• KAMA

• PFE

e) Fazit

2. Gann-Theorie

3. CBOE Volatility Index

4. V-DAX

5. Point-of-the-Balance-Indikator

II. Kapitalmarkttheorien

1. Portfoliotheorie

2. CAPM

a) Grundlagen

• Kapitalmarktlinie

• Wertpapierlinie

• Schätzung von Betas

• Jensen Alpha

• Treynor-Modell

• Sharpe-Ratio

• Sortino-Ratio

• Kritik

3. APT

a) Basics

b) Multipler Ansatz

4. Ad hoc Factor Model nach Robert A. Haugen

5. Diversifiziertes Hedge Funds-Portfolio nach Mac Lamm

III. VaR-Berechnung

IV. Hedge Funds-Indizes

1. MSCI

2. S&P

3. Evaluation Associates Capital Markets

4. Hedge Fund Research

5. Credit Suisse First Boston/Tremont (CSFB/Tremont)

6. Zurich Capital Markets

7. Van Hedge

8. Hennessee Group

9. Hedgefund.net

10. LJH Global Investments

11. Managed Account Reports (MAR)

12. Altvest

13. Magnum

14. Benchmark Capital

15. Feri

V. Entwicklung des Derivategeschäfts

Das Black-Scholes-Modell

VI. Agierte JP Morgan Chase wie ein Hedge Funds?

VII. Fußnoten

VIII. Quellen

„Es reicht nicht aus, etwas zu wissen, man muss es auch anwenden. Es reicht nicht aus, etwas zu wollen, man muss es auch tun.“

Johann Wolfgang von Goethe

„Das Hauptziel der Bildung liegt nicht im Wissen, sondern im Handeln.“

Aldous Huxley

FONDS ODER FUNDS

Hedge Funds sind nun auch in Deutschland ein Thema. Da kommt dieses Buch in deutscher Sprache zur rechten Zeit. Leider wird in Deutschland alles Neue zunächst als etwas Bedrohliches empfunden. So ist es mit neuen Technologien, mit anders gebrautem Bier, – und eben auch mit Hedge Funds. Zunächst einmal sind sie im Allgemeinen bedrohlich, weil sie fremd sind und dann sind sie auch noch im Speziellen bedrohlich, weil sie etablierte deutsche Strukturen zu verändern drohen und damit alte, profitable Seilschaften angreifen. Bei Hedge Funds handelt es sich um ein modernes, vielen traditionellen Investments überlegenes Produkt mit volkswirtschaftlichem Nutzen.

Die Berichterstattung über Hedge Funds in den Medien ist in den vergangenen zwölf Monaten objektiver und realitätsnäher geworden. Oft beschränken sich die Berichte aber auf die tagesaktuellen Marktaktivitäten von Hedge Funds. Eine grundsätzliche Betrachtung von Hedge Funds hat bisher in Deutschland gefehlt. Wenn dies nun in einer informativen und unterhaltenden Form geschieht wie in diesem Buch, dann leistet es einen wichtigen Beitrag zum Verständnis dieser Anlagestrategie.

Hedge Funds sind nicht nur eine neue Investmentidee, die bald wieder verschwindet, sondern sie haben das Zeug dazu, die gesamte Vermögensverwaltungsindustrie zu verändern. Das betrifft jeden – jeden, der in dieser Industrie tätig ist, aber auch jeden privaten Investor, jeden Inhaber einer Lebensversicherung und jeden Pensionär. In Ländern mit einer längeren Tradition und bedeutenden Wirtschaftszweigen für die Verwaltung von Vermögen, wie der Schweiz oder England, beschäftigen sich jeder Anleger, ob privat oder institutionell, und jeder Anbieter von Dienstleistungen für Vermögensverwaltung seit langem mit Hedge Funds. In Deutschland ist es höchste Zeit, sich mit dem Phänomen Hedge Funds zu befassen. Für institutionelle und private Anleger, für Vermögensverwaltungsunternehmen und für den Gesetzgeber.

Das wirklich Neue an Hedge Funds ist, dass ihr Auftrag auf das Erwirtschaften von positiven Renditen unabhängig von der Börsenentwicklung ausgerichtet ist. Die traditionellen Investmentfonds dagegen haben das Mandat, investiert zu sein. In guten Börsenjahren, in denen das bloße „Investiert-Sein“ einen positiven Ertrag erzielte, waren die Ansätze im Ergebnis gleich. In schlechten Börsenzeiten weisen die Ergebnisse allerdings große Unterschiede auf. Nur die Hedge Funds können in jedem Marktumfeld positive Erträge erwirtschaften, und genau das ist es, was Deutschland dringend braucht.

Gesamtwirtschaftlich gesehen ist die deutsche Volkswirtschaft in den nächsten Jahrzehnten darauf angewiesen, ihr in der Vergangenheit erarbeitetes Vermögen renditewirksam zu verwalten. Zum einen müssen die in der Vergangenheit zugesagten Pensionen erfüllt, d. h. erwirtschaftet werden, wenn sie nicht über Steuern und Abgaben finanziert werden sollen. Diese gern als „off balance sheet“ behandelten Verbindlichkeiten würde die Verschuldungsquote zum Bruttosozialprodukt der Bundesrepublik von knapp unter 60% auf mehr als das Doppelte erhöhen. Insbesondere eine Volkswirtschaft mit einer immer älter werdenden Bevölkerung braucht eine effiziente Verwaltung für ihre Pensionsgelder, die dauerhaft positive Renditen erwirtschaftet, sonst wird den nachfolgenden Generationen eine unerträgliche Last aufgebürdet.

Zum anderen erwirtschaftet die Bundesrepublik Deutschaland seit der Wiedervereinigung keine positive Leistungsbilanz mehr, was bedeutet, dass kein zusätzliches Volksvermögen geschaffen wird. England hat vor langer Zeit aufgehört, eine positive Leistungsbilanz zu erzielen, aber sein Vermögen aus der kolonialen Vergangenheit durch sein starkes Finanzzentrum London gewinnbringend verwaltet und damit eine starke Vermögensaufzehrung verhindert. Deutschland muss sich der gleichen Herausforderung stellen und eine leistungsfähige Industrie für Vermögensmanagement schaffen, die das in der Nachkriegszeit erarbeitete Vermögen renditestark einsetzt.

Für Deutschland springt noch ein zusätzlicher Nutzen durch den zunehmenden Einfluss von Hedge Funds heraus: Ein Land mit einer notorisch schwachen Corporate Governance bekommt über die Hedge Funds eine Instanz, die schlechte Unternehmensgeschichten aufstöbert und über Leerverkäufe abstraft. Das deutsche System ist nicht ausreichend mit einer institutionalisierten Fehlersuche oder Kontrolle ausgestattet. Die Führungsetagen stellen ihr Unternehmen natürlich so positiv wie möglich dar, weil ihre Position sie ernährt und die Aktienoptionen sie reich machen. Die Vertreter der kreditgebenden Banken sitzen in den Aufsichtsräten, die Investmentgesellschaften der Banken sind die größten Aktionäre der Gesellschaften, und die Banken haben ein großes Interesse daran, ihre profitablen Geschäftsverbindungen gut aussehen zu lassen und zu erhalten. Die Wirtschaftsprüfer sind daran interessiert, ihr Prüfungsmandat verlängert zu bekommen. Jeder der „Stakeholder“, auch Gewerkschaften und öffentliche Haushalte, haben ein Interesse daran, dass „ihr“ Unternehmen gut dasteht, und deshalb herrscht in Deutschland oft eher Wunschdenken als Realismus vor. Die Börsennotierungen von Firmen wie EM.TV, Intershop, Mobilcom, Deutsche Telekom, Infineon, MLP oder Metallgesellschaft hätten nie so hoch steigen dürfen, wie sie es getan haben. Die Kontrollen haben versagt – zum Schaden der Investoren, der Gemeinden und der Sozialkassen.

Nur wer Geld damit verdient, schlechte Unternehmensgeschichten zu entdecken, sucht und analysiert diese. Das sind Angehörige zweier Berufsgruppen: Journalisten und Hedge Funds-Manager. Beide haben der unrealistischen Kursentwicklung ein Ende gesetzt. Wäre ihr Einfluss größer gewesen, hätten die Exzesse vielleicht vermieden werden können.

Die Aktionen von Hege Funds haben auch noch einen markttechnischen Vorteil: Sie agieren meistens antizyklisch, d. h. sie sind die Käufer, wenn die Kurse in den Keller fallen, weil sie ihre Short-Positionen zurückkaufen, und sie sind die Verkäufer, wenn die Notierungen nach oben getrieben werden, weil sie Aktien leer verkaufen. Damit stellen die Hedge Funds Liquidität in schwierigen Marktphasen bereit.

Der deutsche Gesetzgeber hat nun die Wahl, diese volkswirtschaftlich nützlichen Produkte, von deren zunehmender Bedeutung auszugehen ist, als Industrie nach Deutschland zu holen oder zum wiederholten Male zuzuschauen, wie andere Länder an den deutschen Anlegergeldern verdienen, indem sie Arbeitslätze schaffen, Steuern zahlen und Know-how importieren. London, Zürich und Luxemburg haben schon in der Vergangenheit viel Nutzen daraus gezogen, dass in Deutschland überholte und ineffiziente Strukturen erhalten worden sind.

Die Mindestforderung lautet, dass der Gesetzgeber alle deutschen Anlegergruppen in die Lage versetzt, auf einer steuerlich sicheren und attraktiven Grundlage in Hedge Funds zu investieren. Jeder Investor in Deutschland, ob privat oder institutionell, sollte sich mit der Anlageform der Hedge Funds im Interesse seiner Vermögensrendite beschäftigen.

Frankfurt a. M., im November 2002

Sy Schlüter

Managing PartnerCAI Analyse undBeratungsgesellschaftfür Kapitalanlagen

„Wir waren alle geil darauf, Geld zu machen, Geld, Geld und nochmals Geld, und ich war der Top-Trader in Singapur“, so Nicholas Leeson im Jahr 1993. Am 27. Februar 1995 wachte die britische Königin mit der Nachricht auf, dass ihre Bank, die 233 Jahre zählende und damit älteste britische Handelsbank, die Barings plc, den Bankrott erklären musste.

„Ich hatte die ehrlichsten Absichten. Ich bin mehr besorgt um meine Aktionäre und Mitarbeiter als um mich“, so Michael Berger, Hedge Funds Adviser von Manhattan Capital Management Inc. (MCI) am 16. Januar 2000 in New York. „Jeder weint hier.“ Dann unterbrach er das Gespräch, küsste seine verängstigte Sekretärin zärtlich auf die Stirn und verabschiedete sich ins Wochenende. Am 18. Januar 2000 klagte die SEC Michael Berger, MCI und Manhattan Investment Fund (MIF) wegen Betrugs an.

„Solange es solche Leute wie sie gibt, werden wir Geld machen“, so Myron Scholes, Nobelpreisträger und Partner bei LTCM, auf eine kritische Frage.

GEWINNER

Gewinner gewinnen, weil sie keinen Schritt zurückweichen, und Gewinner haben keine Angst vor dem Wandel. Alternative Investments sind Gewinner. Alternative Investments machen Sie zu Gewinnern. Alternative Investments sind en vogue. Was sind denn eigentlich Alternative Investments?

Alternative Investments? Das sind Hedge Funds und Private Equity. Diese Anlageklasse ist mit der Baisse an den Aktienmärkten seit dem Jahr 2000 aufgrund ihrer überlegenen Ergebnisse in den Fokus des Anlegerinteresses gerückt. Sie sind keine Modeerscheinung, von der sich die Welt bald wieder verabschieden wird, sondern sie sind zum festen Bestandteil eines modernen Wertpapier-Portefeuilles geworden.

Hedge Funds streben nach absoluten Renditen

Hedge Funds streben nach hohen absoluten Renditen, also nach Anlageergebnissen, die sich in negativen Marktphasen weitgehend unabhängig von Aktien- oder Rentenindizes entwickeln. Traditionelle Investmentfonds mit einem Index als Renditereferenz verfolgen einen relativen Renditeansatz. Ihre Aufgabe gilt als erfüllt, wenn diese Benchmark (etwa der DAX) übertroffen wird. Solange sich die relevanten Indizes in positiven Territorien aufhielten, war selbst eine Unterperformance in der Regel noch kein Grund, einem Manager das Mandat zu entziehen. Denn der traditionelle Manager hat de facto seine Aufgabe erfüllt, wenn er den Index übertrifft. Dies ist beispielsweise dann zutreffend, wenn der Indexverlust -20% beträgt und der aktive Portfoliomanager mit -18% ins Ziel kommt. Natürlich kann aber dieses Performance-Ergebnis einen Anleger nicht zufrieden stellen. Der Fairness halber muss angemerkt werden, dass der traditionelle Manager angesichts der ihm zur Verfügung stehenden Anlagetechniken bestenfalls eine indexnahe Performance erzielen kann: Der Manager kauft Aktien und hofft, das deren Kurse steigen – oder zumindest weniger verlieren als der Vergleichsindex. Außerdem hat der traditionelle Manager eines Publikumsfonds relativ hoch investiert zu sein. Die Entscheidung, Kasse zu halten, sollte der Taktik des Anlegers überlassen sein.

Eine entscheidende Anlagetechnik, die dem traditionellen Anlagemanagement untersagt ist, sind neben der unbegrenzten Kassehaltung die Leerverkäufe. So verkaufen Hedge Funds-Verwalter etwa vermeintlich überbewertete Aktien leer, sie gehen „short“. Mit anderen Worten, sie verkaufen Aktien, die ihnen zunächst gar nicht gehören, indem sie sich diese gegen die Zahlung einer Gebühr am Markt „leihen“. Damit sich das Geschäft lohnt, muss der Kurs durch den eigenen Verkauf und die Reaktionen der anderen Marktteilnehmer sinken. Später kauft der Hedge Funds-Manager das Papier zum niedrigeren Kurs zurück und realisiert auf diese Weise einen Gewinn in einem fallenden Markt.

Bei der T-Aktie ließ sich diese Strategie im Sommer 2002 besonders gut umsetzen, da zum einen der Leihsatz aufgrund des hohen Volumens frei handelbarer Aktien sehr niedrig war und zum anderen auch fundamentale Gründe keinen Kurs weit über 10 Euro rechtfertigten. Bei MLP, der Aktie des vor dem Hintergrund möglicher unklarer Bilanzen in die Diskussion geratenen Finanzdienstleisters, stieg der Leihsatz schnell an, und die Leerverkäufe waren nicht länger ein lohnendes Geschäft. Die Hedge Funds-Strategen stiegen blitzschnell auf die Käuferseite um und realisierten ihre Gewinne.

Mögliche Strategien

Noch bis Ende der Neunziger Jahre war es nahezu unmöglich, als Privatanleger in Hedge Funds zu investieren, denn die Mindesteinlagesummen bewegten sich ab rund 250.000 Dollar aufwärts. Neben dem Währungsrisiko kam noch eine ungünstige steuerliche Behandlung der Erträge im Rahmen des Auslandinvestmentgesetzes (AIG) hinzu, denn die meisten Hedge Funds haben ihren Sitz in überseeischen Steueroasen, den so genannten Off-Shore-Zentren. Erst mit dem Auflegen von Index-Zertifikaten öffnete sich diese Anlageklasse auch für Privatanleger in Deutschland. Jetzt kann der Einzelanleger bereits mit einer Summe von unter 1.000 Euro an dieser interessanten Anlageklasse partizipieren. Mit der Copernicus Beteiligungs AG gibt es auch in Deutschland ansässige On-Shore-Anbieter von Hedge Funds-Produkten, die im Long/Short-Segment auf europäische Aktien spezialisiert sind.

Um dem Grundsatz der Risikostreuung und rechtlichen Beschränkungen Rechnung zu tragen, sind die Index-Zertifikate in der Regel als Dachfonds oder Fund of Funds konzipiert. Das Anlagespektrum erfasst einen Großteil aller bekannten Hedge-Strategien. Es gibt aber bereits konkrete Schritte im deutschen Markt, Produkte einer weiteren Generation aufzulegen, die eine Konzentration auf weniger Strategien vorsehen, um die Ertragsmöglichkeiten zu erhöhen sowie die „Downside-Risiken“ durch eine Kapitalgarantie zu eliminieren. Die Dresdner Bank bietet seit Dezember 2002 ein Hedge Funds-Produkt mit Fokus auf die Strategie „Long/Short Equities“ an, versehen mit einer Kapitalgarantie. Die Performance von Hedge Funds weist wie die Performance von Aktienindizes zyklische Schwankungen auf. Die langjährige Rendite von Hedge Funds-Indizes zeigt eine deutlich stärkere Stabilität als die Renditen von Aktienindizes, zusätzlich zu einer geringeren Volatilität.

Die ersten Zertifikatsprodukte der deutschen Großbanken wurden mit Renditeversprechen bis zu 18% p. a. angekündigt. Aufgrund der hohen Entwicklungs- bzw. Strukturierungskosten und vergleichsweise höheren laufenden Kosten erscheinen die Zertifikate der ersten Generation heute verhältnismäßig teuer.

Trotz positiver Monats- und Jahresperformance und sehr deutlicher Überperformance im Vergleich aller traditioneller Anlagen bleibt die Hedge Funds-Industrie jedoch hinter den von ihr selbst gesteckten Zielen zurück, was Anlass zu Kritik gibt. Die Branche hat große Erwartungen geschürt und betont, dass Hedge Funds in jeder Situation und in jeder Marktverfassung hohe und konstante Erträge erzielen können. Dies ist nicht der Fall und würde jeder Finanzmarktlogik widersprechen.

Bereits investierte und potenziell interessierte Anleger sollten diesen Produkten mehr Zeit lassen. Viele Hedge Funds-Manager halten in diesem schwierigen Börsenumfeld relativ hohe Kassepositionen. Strategien, die in der Vergangenheit hohe Erträge produzierten, wie Merger Arbitrage, finden ihr Betätigungsfeld völlig leergefegt, seitdem es so gut wie keine Firmenzusammenschlüsse mehr gibt. Sollten die Aktienmärkte nachhaltig in positive Bereiche zurückkehren, ist auch eine zweistellige Rendite wieder im Bereich des Möglichen.

Mit zunehmender Flaute an den Börsen wird die traditionelle Fondsindustrie immer nervöser. Angesichts schlechter relativer wie absoluter Performance scheinen ihr die Argumente gegenüber den Kunden auszugehen. Hedge Funds haben der traditionellen Industrie in den Monaten seit dem Platzen der Kursblase schwer zugesetzt. Neben der klar besseren Performance besitzen sie ein überlegenes Risiko-Ertrags-Verhältnis, bessere Argumente gegenüber den Investoren und auch höhere persönliche Verdienstmöglichkeiten für erfolgreiche Manager. Weltweit kehrt die sehr talentierte Spitze im Asset Management den traditionellen Häusern zunehmend den Rücken, um eigene Unternehmen zu gründen und Hedge Funds zu managen.

Die traditionellen Manager, die nur an steigenden Kursen partizipieren können, hoffen auf ein Wiederanspringen des Marktmotors, der in den Jahren zuvor fast jeden Fondsmanager zum Anlage-Guru gemacht hat. In der aktuellen Situation zeigen sich die wahren Qualitäten der Fondsmanager. Aber auch den besten Managern nützt es nichts, wenn der Markt nicht mitspielt und für steigende Kurse sorgt.

Hedge Funds-Manager haben mehr Möglichkeiten, mehr Instrumente, mehr Märkte und beide Marktrichtungen zur Auswahl. Kein Wunder also, dass sich in letzter Zeit kritische Stimmen häufen, die sich gegen Hedge Funds-Investments wenden und vielfach aus dem traditionellen Sektor kommen. Hier werden Intransparenz, hohe Kosten, Blasenbildung, Indexkritik, Hebelwirkung, Performance- und Risikomaße kritisiert.

Investoren sollten darauf achten, ob derartige Kritik möglicherweise nur zur oberflächlichen Rechtfertigung schwacher Leistungen der eigenen Industrie dient. Die mächtige Fondsindustrie wird auf der „relativen Seite“ von den Indexfonds in die Zange genommen, die für niedrige Gebühren die Performance des Index exakt replizieren, und auf der „absoluten Seite“ machen ihr die Hedge Funds das Leben schwer. Keine leichte Position für eine erfolgsverwöhnte Branche.

Die etablierten Banken und Finanzinstitutionen sichern sich die besten Talente im Hedge Funds-Bereich durch Neugründungen von Tochtergesellschaften und Aufkäufe von etablierten Gesellschaften sowie Partnerships. Mark Holowesko, erfolgreicher Manager des Templeton Growth Fonds, und Jeff Vinik, Manager des Fidelity Magellan Fonds, haben ihre eigene Hedge Funds-Gesellschaft in 2001 gegründet. In Deutschland verwaltet Elisabeth Weisenhorn ebenfalls einen Long/-Short-Equity-Fonds.

Eines der jüngeren Beispiele ist die Schaffung des weltgrößten selbständigen Hedge Funds-Anbieters: Am 24. Mai 2002 hat die britische MAN plc die schweizerische RMF für die gewaltige Summe von 883 Millionen Dollar übernommen und verfügt nunmehr über ein aktuelles Gesamtvolumen von über 25 Milliarden Dollar. Vorher hatte die italienische Großbank Unicredito Italiano, bereits im Besitz des bekannten US-Managers Pioneer, die englische Momentum Asset Management am 15. Mai 2002 für 110 Millionen Dollar gekauft. Weitere Übernahmen, Joint Ventures und Spin-offs dürften folgen.

So verhalten sich die Großen

Großbanken wie die französische Crédit Agricole ließen das Verhalten von institutionellen Investoren in den vergangenen zehn Jahren analysieren. Befragt wurden Pensionsfonds und Versicherungen über ihre aktuelle Asset Allocation in Alternativen Investments im Allgemeinen und Hedge Funds im Besonderen sowie zukünftige Verhaltensänderungen. Das Ergebnis zeigt, dass alle Investorentypen signifikante Volumina im Bereich Hedge Funds hielten. Stiftungen und Universitäten wie Harvard und Yale halten teilweise über 20 Prozent des Anlagevolumens. Der Pensionsfonds Calpers – größter Pensionsfonds der Welt – plant, bis zu 12% zukünftig in unkorrelierte Anlagen zu investieren.

Quelle: David Swenson, Pioneering Portfolio Management, 2000

Aktuell investieren mindestens 18 Prozent der institutionellen Anleger, die externe Portfoliomanager zu Rate ziehen, in Alternative Investments. Diese Zahl soll in den nächsten drei Jahren auf über 38 Prozent steigen. Weltweit sind lediglich 600 Milliarden Dollar in 6.000 Hedge Funds investiert, rund 900 Milliarden betragen die Investments in Private Equity. Vor allem in Europa besteht noch großer Nachholbedarf. Hedge Funds sind in Japan beliebter als Private Equity. 2001 war ein Rekordjahr mit Mittelzuflüssen von 31 Milliarden Dollar. Bei der amerikanischen Großbank JP Morgan floss ein Drittel der neuen Gelder 2001 in Hedge Funds. Außerdem verdoppelte sich die Höhe der Kundeneinlagen, die in Hedge Funds investieren.

Quelle: Crédit Agricole/Watson Wyatt

Einer Umfrage vom Herbst 2002 der US-Fondsgesellschaft Invesco zufolge, die Banken, Versicherungen und Pensionskassen umfasste, sind deutsche institutionelle Anleger bereits wie folgt in Alternativen Investments engagiert:

65% in Private Equity

35% in Hedge Funds

88% in Immobilien

12% in Futures-Produkten

In den nächsten Jahren werden 59% der Befragten ihren Anteil an Alternativen Investments erhöhen, davon 48% in Hedge Funds sowie 65% in Private Equity.

Der Grund für das massive Interesse an Hedge Funds liegt auf der Hand:

Hedge Funds haben im Zeitablauf aktienähnliche Renditen mit der Volatilität von Rentenpapieren produziert.

Die Ausgangslage für Sie als Privatanleger kann gar nicht besser sein, denn Sie können sich das zukünftige Investitionsverhalten von Pensionsfonds und Versicherungen zunutze machen. Diese suchen in Europa nach neuen Anlagestrategien. Bisher gab es eine Übergewichtung in Renten bei einer niedrigen Gewichtung in Aktien.

Schwerpunktmäßig wurden Benchmark-orientierte Produkte bevorzugt. Dabei stehen die Pensionsfonds und Versicherungen unter Druck, denn es zeichnet sich ein anhaltender Trend zu niedrigen Zinsen ab. Außerdem sind die Börsen weit von ihren Höchstständen entfernt. In immer volatiler werdenden Aktienmärkten müssen institutionelle Investoren einerseits Risikokonzentrationen vermeiden, andererseits aber reichen kurzfristig auch keine relativen Renditeziele allein aus, sondern es müssen absolute Renditeziele angestrebt werden.

Mentale Voraussetzungen

Ein sehr wichtiges Kriterium ist die Erfahrung des Hedge Funds-Managers. Hedge Funds rütteln an Zuständen und schaffen Neues. Einen Hedge Funds zu managen erfordert außergewöhnliche mentale Fähigkeiten. Zwar korrelieren diese Eigenschaften oftmals mit einer langjährigen Erfahrung im Investmentbereich. Indes: Die Persönlichkeit eines Hedge Funds-Managers ist ein enorm wichtiges Erfolgsmerkmal.

George Soros hat diesen Vorsprung als „reflexivity“ bezeichnet. Das Wichtigste, was Marktteilnehmer beachten müssten, sei, dass nicht ihre Vorstellung von der Wirklichkeit entscheide, sondern wie die anderen Marktteilnehmer Dinge bewerten. Er habe keinen festen Stil, sondern passe sich den Umständen an. Intuition sei sein wichtigstes Investment-Tool. Zwar habe er einen theoretischen Background, aber viele Entscheidungen spielten sich bei ihm unterbewusst ab, so Soros. Er versuche immer Instabilitäten zu erkennen. Daher sei er kein Security Analyst, sondern ein Insecurity Analyst. Risk taking is painful. Er arbeite mit Hypothesen und überprüfe, ob die aktuellen Ereignisse mit seinen Annahmen übereinstimmten. Außerdem glaube er nicht an quantitative Methoden, weil ihnen die Effizienztheorie der Märkte zugrunde liege. Soros: „Ich bin ein Anhänger der Theorie von der Ineffizienz der Märkte, und ich will gerade diese Ineffizienz ausnutzen. Die Effizienztheorie funktioniert in 99 Prozent der Fälle. Mich interessiert aber nur das eine Prozent, bei dem die Effizienztheorie nicht greift.“

Ein starkes Ego ist vor allem deshalb entscheidend, weil sich Hedge Funds-Manager oftmals als Contrarians auszeichnen müssen, also als Investoren, die antizyklisch und damit gegen die Masse und ohne jeglichen Herdentrieb handeln. Dies erfordert ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein sowie die Bereitschaft, Paradoxien anzunehmen und Unsicherheiten suchen zu wollen. Hedge Funds-Manager bewahren sich daher eine kritische Distanz zum Tagesgeschehen und zum Denken der breiten Masse. Sie überprüfen permanent ihre Tagesordnung. Was heute richtig ist, kann morgen falsch sein und umgekehrt. Darauf gilt es vorbereitet zu sein. Dies ist vor allem in einer Welt, in der sich Veränderungen in einem atemberaubenden Tempo vollziehen und der Informationsüberfluss rationale Entscheidungen oftmals beeinträchtigt, eine absolute Notwendigkeit.

Die Geschwindigkeit, in der sich heute alles ändert, in Kombination mit der lawinenartig anwachsenden Menge an Daten und Informationen, hat zu einem scheinbar paradoxen Zustand geführt. Ein Zustand und seine Negation, ein Satz von Daten und deren offenbares Gegenteil, eine Handlungsweise und der entgegengesetzte Kurs kommen heute nicht länger schrittweise oder nacheinander auf uns zu, sondern simultan, und weil das so ist, bleibt keine Zeit, diese Widersprüche mit Hilfe traditioneller Methoden aufzulösen.

Seit der Enron-Krise haben die Bedenken an der ordnungsgemäßen Buchführung auf alle Sektoren übergegriffen. Obwohl es sich im Grunde um das spezifische Problem eines global agierenden Energiekonzerns handelte, wurden Parallelen zu anderen Branchen gezogen und auch gefunden. Die „Enronitis“ machte sich breit. Selbst das Establishment wie General Electric sah und sieht sich immer noch Vorwürfen ausgesetzt. Mit seinen am 14. Mai 2002 veröffentlichten „Measures of Corporate Earnings“ will Standard & Poor’s mehr Klarheit in die Ertragslage börsennotierter Unternehmen bringen. Nach diesen neuen Kriterien, die gemeinsam mit Universitäten und Portfolio-Managern erarbeitet wurden, sollen etwa zukünftig Stock Options in den Gewinn mit eingerechnet werden. Dies hätte zur Folge, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis steigen würde und die Aktienkurse weiter nach unten angepasst werden müssten. Am 13. Juni 2002 brach der Aktienkurs von Biogen nachbörslich um 13 Prozent ein. Hintergrund: Das Unternehmen hatte einen „Complete response Letter“ von der Federal Drug Administration (FDA), der amerikanischen Gesundheitsbehörde, zu seinem Medikament Amevive erhalten, in dem die FDA noch weitere Fragen beantwortet haben wollte, bevor sie das Medikament genehmigt. Viele Investoren dachten aber offensichtlich, die FDA habe mit dem Verweis auf weitere Fragen bereits ihre Ablehnung erklärt. Das Sentiment für Biotechnologiewerte hat sich seit den falschen Angaben von Imclone Inc. zu seinem Darmkrebsmedikament Erbitux stark eingetrübt. Die FDA hatte am 28. Dezember 2001 weitere Angaben zu Erbitux von vorbezeichnetem Krebsforschungsunternehmen verlangt, sie aber nicht bekommen, woraufhin die Zulassung zunächst versagt wurde und der Kurs in den Folgemonaten um mehr als 80 Prozent einbrach. Mit dieser Situation gehen Hedge Funds-Manager souverän um und schaffen aus diesen Situationen positive Erträge für die ihnen anvertrauten Kundengelder.

Der Raum zwischen scheinbaren Gegenpolen – physischer Raum, psychologischer Raum, Raum in Zeit, Emotion und Logik – ist Ende der Neunziger Jahre dermaßen dramatisch geschrumpft, das jeder Zustand, jede Handlungsweise, jede Möglichkeit permanent im Spannungsverhältnis ihrer eigenen Polaritäten steht. Noch nie hatten wir Zugriff auf so viele Informationen. Die Große Bibliothek von Alexandria in Ägypten, die 47 v. Chr. von Julius Cäsars Truppen niedergebrannt wurde, soll 600.000 Papyrusrollen umfasst haben, also praktisch das gesamte festgehaltene Wissen der damaligen Zeit. 1.500 Jahre später bestand die gesamte Sammlung der Bibliothek am Queen’s College, Cambridge, aus 199 Bänden. Thomas Jeffersons Sammlung von 6.000 Büchern, eine der größten Bibliotheken seiner Zeit, wurde zum Grundstock der Library of Congress. Diese umfasste Ende der Neunziger Jahre 113 Millionen Bände, und es kamen täglich 20.000 weitere hinzu. Die Anzahl der Weltraumsatelliten wird sich Schätzungen zufolge im Laufe des nächsten Jahrzehnts verzehnfachen. Zu Beginn der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts werden jedem Individuum zu einem bestimmten Zeitpunkt 100.000-mal mehr Informationen zur Verfügung stehen als heute. Die Börsen werden immer enger vernetzt. Schon wird über eine Börse „Nasdaq Europe“ ernsthaft diskutiert. Täglich kommen neue Indikatoren aus dem Bereich der Technischen Analyse auf den Markt. Der Point of the Balance-Indikator überführt die Erkenntnisse des Behavioral Finance in die Technische Analyse. Mit Wetterderivaten wird der Energiemarkt völlig umstrukturiert.

Vielfach kommt es zu falschen Einschätzungen von Werten und Unternehmensbewertungen: Im Jahr 1998 zahlten CBS, Fox und ABC gemeinsam 12,8 Milliarden Dollar für die Übertragungsrechte der Spiele der National Football League (NFL) bis ins Jahr 2005. Zu dieser Zeit betrug der Preis, der für den aktuellen Verkauf eines Teams erzielte wurde, 250 Millionen Dollar. Für die Summe, welche die Netzwerke gemeinsam auf den Tisch gelegt hatten, hätten sie alle 30 Teams der NFL kaufen können, sich selbst zum Nulltarif Übertragungsrechte bis in die Ewigkeit einräumen und noch Milliarden Dollar übrig behalten können. Aber sie taten es nicht, weil ihr Vorstellungsvermögen nicht ausreichte.

Ihr größter Konkurrent ist Ihre eigene Sicht der Zukunft. Lernen Sie von den Investment-Stars, wie das Kommende besser einzuschätzen ist. Je erfolgreicher Sie dabei sind, die Zukunft vorherzusagen, desto stärker destabilisieren Sie die Gegenwart. Sie müssen das anstreben, von dem Sie niemals erwarten, dass es Wirklichkeit werden wird. Je konstanter die Veränderung wird, desto weniger wird sie von Tag zu Tag erkennbar. Lernen Sie, mit dieser Paradoxie zu leben.

I can smell it

I can smell it in the air. Hedge Funds-Manager lassen sich mehrheitlich nicht vom aufkommenden Herdenverhalten anstecken.

.... aus einem Gespräch zwischen einem traditionellen Publikumsfondsmanager und einem Hedge Funds-Strategen:

New York, Anfang Februar 2000: Hey Peter, schön, dass du Zeit gefunden hast. Ja, Marc, im Moment lasse ich eigentlich sehr viele Lunch-Termine platzen, weil wir regelrecht unter Wasser stehen. Wir wollen schließlich nach einige Index-Publikumsfonds auflegen. Aber bei einem bekannten Hedge Funds-Manager wie dir sage ich natürlich nicht ab. Hey, zu viel der Ehre. Wie läuft’s denn so? Die Zeiten könnten nicht besser sein. Unsere Experten erwarten die Nasdaq bis Anfang Mai dieses Jahres bei 6.000 Punkten. Es herrscht echte Goldgräberstimmung. Ich nehme ein Chateaubriand, als Reminiszenz an meinen letztjährigen Frankreich-Urlaub, und Du? I take ... italienische Gambas grandes ... Ich esse mittags nicht so viel. Hast Du eigentlich schon Zeit gefunden, das Buch zu lesen, dass ich dir geschenkt habe? Hey, nein. Aber vielen Dank. Was war es denn nochmal? Es war ein kleines Bändchen mit zwei Storys: „Extraordinary Delusions and the Madness of Crowds“ von Charles Mackay und „Confusión des Confusiones“ von Joseph de la Vega. Ach ja, stimmt. Aber etwas antiquiert, finde ich, wir leben doch in anderen Zeiten.

Eine Stunde später (das Handy klingelt):

Was, ein Sell-off am Markt? Okay, ich komme sofort. Marc, könntest Du bitte meine Rechnung zahlen? Geht klar. Ciao Peter. Viel Glück.

Zwischen dem 1. Februar 2000 und dem 16. April 2000 halbierte sich die Nasdaq von knapp 5.000 Punkten auf gut 3.000 Punkte und erreichte am 9. Oktober 2002 einen Tiefststand von 1.100 Punkten. Damit hatte der Markt eine 23-monatige Baisse hinter sich. Nur zwischen 1929 und 1931 war die Baisse mit 34 Monaten länger.

Warum geht’s in dem Buch, das Marc zu Weihnachten verschenkt hatte? Es geht um Übertreibungen an Kapitalmärkten im 17. Jahrhundert, denn beeindruckende Beispiele für Blasen und Übertreibungen gibt es nicht erst seit den Zeiten des Neuen Marktes, also von 1997 bis 2003, der Millenniums-Rallye, sondern bereits in der Vergangenheit, etwa in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts.

Quelle: Robert J. Shiller: Irrational Exuberance, p.6

In den Niederlanden war zwischen 1633 und 1637 eine regelrechte Tulpenzwiebelhysterie ausgebrochen. So kostete ein Semper Augustus, der als die wertvollste Tulpe galt, in der Spitze bis zu 5.500 Floriner, was umgerechnet 660.000 Dollar waren. Viele Niederländer hatten trotz des Wissens um die irrationalen Kurssteigerungen Haus und Hof verpfändet, um am Ende völlig verarmt dazustehen. Im November 1636 war der Preis nämlich auf 300 Floriner eingebrochen. So konnte es auch passieren, dass ein ausländischer Matrose in Amsterdam des Sommers 1637 einen gesalzenen Hering bestellte und hinterher in den Kerker geworfen wurde. Warum? Der Matrose bevorzugte pikante Speisen, und um den Hering zu würzen, hatte er die auf der Theke liegende Zwiebel mitgenommen und sich an den Tisch gesetzt. Der Wirt geriet kurze Zeit später in Panik, als er sah, wie der Matrose die letzte Scheibe seiner Semper-Augustus-Zwiebel verspeist hatte. Er rief die Polizei und ließ den Nichtsahnenden in den Kerker werfen.

Peter hätte sich die Zeit nehmen sollen, um in dem Buch von Marc nachzulesen.

Im Venture-Capital-Bereich

Im Venture-Capital-Bereich, d. h. bei Risikofonds, zeichnet sich ein Bild wie bei den Hedge Funds ab. Mit dem am 6. Juni 2002 erfolgreich durchgeführten Börsengang der VCH Best-of VC KGaA können sich Privatanleger erstmals für einen überschaubaren Kapitalbetrag an Venture Capital Funds beteiligen. Die als Dachfonds konzipierte VCH Best of VC investiert nur in die besten Funds, in die so genannten Top Quartile. Vorher war eine Direktinvestition in die besten VC- und Private Equity Funds nur bei einer Mindesteinlagesumme von bis zu zehn Millionen Euro möglich. Um an einer Investition in Dachfonds teilnehmen zu können, mussten Privatanleger hohe Mindesteinlagesummen von ca. 25.000 Euro und eine feste Laufzeit von teilweise mehr als zehn Jahren akzeptieren. VCH Best of VC bietet Ihnen eine täglich handelbare Aktie an. Auch die Neuemission von AIG Real Estate im Juli 2002 wurde positiv vom Markt aufgenommen. Dabei handelt es sich um einen opportunistischen, global agierenden Immobilienfonds, der sich strategisch wie ein Private Equity Funds verhält.

Unter Private Equity werden Venture Capital, Mezzanine-Finanzierungen und Buy-outs zusammengefasst.2Venture Capital wird als voll haftendes Eigenkapital jungen technologie- und wissenschaftsorientierten Unternehmen zur Verfügung gestellt, die in den Wachstumsmärkten der Biotechnologie, Medizintechnik, Medien, Informations- und Kommunikationstechnologie agieren. Nach Lebensphasen wird differenziert. Seed Financings ist die frühest denkbare Phase, in der oftmals lediglich die Geschäftsidee eines Wissenschaftlers oder Technikers vorliegt und der Venture Capitalist Eigenkapital, aber auch seine finanz- und betriebswirtschaftliche Expertise zur Verfügung stellt, um ein Unternehmenskonzept mit einem aussagefähigen Businessplan zu entwickeln und die zur Gründung eines Unternehmens notwendigen formalen und administrativen Maßnahmen zu ergreifen. Die Start-up-Finanzierung und die Early-Stage-Expansions- und Wachstumsfinanzierung setzen zu einem späteren Zeitpunkt an, bewegen sich aber ebenfalls in einem Umfeld, in dem die unternehmensinternen Risiken hoch sind.

Durch Mezzanine- oder Bridge-Finanzierungen (Teil/Misch- oder Zwischenfinanzierungen bzw. Überbrückungskapital) werden Unternehmen Finanzmittel zur Verbesserung der Kapitalstruktur und der operativen Handlungsfähigkeit zur Verfügung gestellt. Mezzanine-Finanzierungen sind hybride Formen mit Eigen- und Fremdkapitalkomponenten. Dabei wird die Vergabe von Fremdkapital mit Equity Kicker, also mit Options- und Handlungsrechten, verbunden. Finanziert werden Investitionen des Anlagevermögens, der Ausbau des Vertriebs oder Übernahmen. Häufig werden grundsätzlich börsenreife Unternehmen finanziert, die nach zwölf bis 18 Monaten mit deutlich höherem Umsatz und Ertrag – und damit Börsenbewertung – ein IPO durchführen wollen. Während Venture-Capital-Pools keine laufenden Erträge, etwa Dividenden, ausschütten, vereinnahmen Mezzanine Funds Zinserträge und sind somit in der Lage, ihren Investoren laufende Ausschüttungen zukommen zu lassen.

Das nach Volumen mit Abstand bedeutendste Private-Equity-Segment sind Eignerwechselfinanzierungen, d. h. die Beteiligung an oder die Übernahme von reifen Unternehmen, die nicht selten eine führende Position in ihrem Markt besitzen. Von einem Management-Buy-out (MBO) wird gesprochen, wenn das bisherige Management – zumindest teilweise – verantwortlich bleibt und am zukünftigen Erfolg partizipiert, in der Regel durch Aktienoptionen. Analog hierzu ist ein Management-Buy-in (MBI) die Übernahme eines Unternehmens durch einen Private Equity Funds bei gleichzeitigem teilweisen Ersatz des Vorstandes oder der Geschäftsführung durch ein neues Management.

Quelle: Weitnauer Rechtsanwälte

Jetzt ist die Zeit, in VC-Gesellschaft zu investieren. Prominente Namen wie Cisco Systems, Amgen, Immunex, Dell Computers und Doubleclick sind jeweils am Ende einer Rezession gegründet worden. Venture Capital ergänzte in den Neunziger Jahren das Anlagespektrum am oberen rentablen Ende. Die Beimischung von Venture Capital kann den Ertrag Ihres Portfolios erhöhen:

Quelle: Unigestion

Auf das Jahr der Exzesse (2000) folgte das Jahr der Ernüchterung (2001). In der zweiten Jahreshälfte 2002 war wieder ein guter Einstiegszeitpunkt gekommen. Denn: Technologie bleibt ein wichtiger Motor ökonomischen Wachstums, und Venture Capital bleibt die wichtigste Finanzierung von technologischen Innovationen. Venture Capital wurde im Jahr 2000 in den Bereichen Hardware (starkes Wachstum der Verkäufe von Halbleitern (+30%), von PCs (+12%) und Software (neue IT-Applikationen), Telekommunikation (Breitband-Netzwerke und UMTS in Europa, Biotechnologie (Dekodierung des Gencodes) und Internet (Explosion des Internetverkehrs um 220 Prozent und erste mobile Internetanwendungen) investiert. Es gab aber immer mehr erfundene Bewertungsmethoden, fragwürdige Geschäftspläne und -modelle wurden akzeptiert. Der Investitionszeitraum wurde massiv verkürzt. Managementqualitäten waren nicht mehr das Schlüsselkriterium. Somit entstand eine Spekulationsblase, die letztendlich platzen musste.

Zurück in die Realität. Im Jahr 2001 häuften sich die Probleme von Private Equity Funds. Disziplin und Genauigkeit bei Beteiligungsanalysen waren und sind nun wieder gefragt. Das in Private Equity investierte Kapital ging um 50 Prozent zurück. Beteiligungsbewertungen fielen auf vernünftige Niveaus:

Quelle: Unigestion

Im Jahr 2001 stieg die Anzahl der Konkurse von IT-Unternehmen im Tech-Sektor, es kam zu einer Invasion von amerikanischen Buy-out-Funds. Derzeit bieten sich Chancen vor allem im Bereich der Überbrückungsfinanzierung. Denn für viele Banken sind die Venture-Firmen aufgrund der Neuregelungen im Bereich Unterlegung Eigenkapital durch die internationale Bankenaufsicht sehr viel schwieriger geworden und geben daher weniger Kredite frei.

Investoren in Private-Equity-Dachfonds sind derzeit vermögende Privatkunden, Pensionskassen, Versicherungen und andere institutionelle Anleger.

Quelle: CAM Private Equity

Lobby-Arbeit

Der Bedarf, alternative Investmenttechniken den Gesetzgebern und Behörden durch seriöse Lobby-Arbeit zu erklären, ist nicht zuletzt auch wegen zunehmender Reglementierungen des nationalen wie auch des internationalen Umfeldes nach wie vor steigend. So legte die Alternative Investment Management Association (AIMA), die globale Interessenvertretung der Branche, 2001 eine Wachstumsrate von 40 Prozent hin, und auch der kleine Bruder aus Deutschland, der Bundesverband Alternative Investments (BAI) in Bonn, kann deutlich steigende Mitgliederzahlen verzeichnen. So sind nahezu alle namhaften Finanzhäuser dem BAI beigetreten, so dass auch aus diesem Grunde mit einem steigenden Einfluss dieses Verbandes in Deutschland zu rechnen ist. Der konkrete Dialog mit den gesetzgebenden Aufsichtsbehörden und Ministerien läuft bereits intensiv.

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