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Hedgefonds - darüber reden viele und wissen meistens wenig über diese besonderen Finanzprodukte. Hier will das E-Book aus der Serie FinanzwissenKompakt des renommierten Autors helfen und aufklären. Es werden die Vorurteile und vor allem die verschiedenen Stilrichtungen beschrieben.
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Seitenzahl: 37
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Michael J. Hartmann
Hedgefonds - Wunderwaffe oder Teufelszeug?
Dieses eBook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Kapitel 1
Vorwort
Ein Begriff verwirrt
Entscheidend: die Stilrichtungen
Aufmerksamkeitsstark: Global Macro
Ursprünglich: Long/Short
Breit aufgestellt: Multi Manager
Impressum
Kapitel 1
FinanzwissenKompakt
Die E-Book-Serie des Wirtschaftsjournalisten
Michael J. Hartmann
Renommierter, ausgezeichneter vielfacher Buchautor
Copyright©2012 Michael J. Hartmann
Covergestaltung: Michael J. Hartmann
Band 1: Eltern werden – Finanzen im Griff
Band 2: Hedegfonds – Wunderwaffe oder Teufelszeug?
Vorwort
Ob Währungsmanipulationen oder Heuschrecken-Debatte – Hedgefonds sind immer in der Diskussion.
Nach der Zulassung Anfang 2004 können auch die Anleger hierzulande in Hedgefonds investieren, ohne auf dem grauen Kapitalmarkt Schiffbruch zu erleiden.
Ein Begriff verwirrt
Die Begrifflichkeit allein schon schafft Irritation. Man sollte den Terminus Hedgefonds als Dachbegriff für eine Vielzahl komplexer und äußerst unterschiedlicher Anlagestrategien auffassen, die unterschiedlicher kaum sein können. Einige Hedgefonds-Strategien bergen große Risiken, vor allem wenn sie mit Krediten unterfüttert und mit Derivaten gehebelt sind. Andere wiederum haben nur geringe Korrelationen zu den klassischen Aktien- und Anleihemärkten, so dass sie über so genannte Leerverkäufe Gewinne bei fallenden Aktien- und Rentenmärkten einfahren können.
Wer kennt ihn nicht – den Film „Wall Street“ mit Gordon Gecko gespielt von Michael Douglas? Der Name soll nicht zufällig gewählt worden sein, sondern wegen der echsenhaften Fähigkeit der Hauptfigur, Unternehmen anzugreifen und in einem Stück zu verschlingen. Der Streifen brachte den Zuschauern neben dem Unterhaltungsaspekt sicher nur die Bestätigung ihrer Meinung zu gewinnsüchtigen Börsenmanipulatoren - und Michael Douglas einen Oscar. Viele verstanden den Film als perfektes Abbild der Glamourbranche Hedgefonds. Eine kleine Auswahl der typischen negativen Beschreibungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Zockerpapiere
Ausbund des Bösen
Investments für Hasardeure
Teufelszeug böser Finanzhaie
Finanzprodukte aus dem Giftschrank
Spielwiese der Superreichen
Hochexplosive Fonds mit Totalverlustrisiko
Das andere Extrem spart auch nicht mit Übertreibungen: Hedgefonds seien
das Wundermittel schlechthin
Alleskönner und Allheilmittel
Rezept für schnellen Reichtum
Königsdisziplin des Anlagegeschäfts
Hochgezüchtete Wunderwaffen
Performancekünstler
Hedgefonds erscheinen als Mythos: die spektakulären Triumpfe und die unvorstellbar hohen Pleiten, die hohen Renditen, die starken Verluste, die investierten Volumina und die Köpfe, besser Gurus, deren Analysen und Bemerkungen die Märkte bewegen können. Alles Superlative. Also werden diese Fonds, deren Manager und Transaktionen in Finanz- und allgemeiner Presse viel beachtet. Herausragende Entwicklungen, Ausnahmesituationen im Negativen und im Positiven finden meist den Weg in die Medien. Die Summen, die in diesem Bereich bewegt werden, und die schillernden Persönlichkeiten, die sich hier tummeln, sorgen für öffentliches Echo. Und genug Extreme – und damit Themen – haben sie zu bieten. Damit bleiben Hedgefonds immer im Gespräch.
Die Meinungen über Hedgefonds sind stark gegensätzlich: Kritiker bezeichnen ihre Manager als rücksichtslose profitgierige Spekulanten, Bezwinger von Notenbanken und Wirtschaftsministern und Gefahrenherd für das ökonomische Gleichgewicht, die die Finanzmärkte destabilisieren. Bei unerklärlichen Kursbewegungen einzelner Werte, Währungsabwertungen oder Krisen in der Weltwirtschaft an den verschiedensten Finanz-, Rohstoff- und Devisenmärkten werden oftmals Hedgefonds als Auslöser vermutet und angeprangert.
Fans dagegen verstehen Hedgefonds als hoch rentable, attraktive Anlagen mit zweistelligen Jahreserträgen. Sie seien damit sinnvoll zur Portfoliodiversifikation. Hedgefonds seien ebenfalls nützlich für die Effizienz von Finanz-, Rohstoff- und Devisenmärkten und damit der gesamten Weltwirtschaft.
Bislang waren Hedgefonds deutschen Investoren nur höchst undurchsichtige Ersatzkonstruktionen und nur über Umwege zugänglich. Es waren oft komplexe juristische Konstruktionen notwendig, um Hedgefonds-Produkte in Deutschland überhaupt anbieten zu können. Da gab es auch schon mal Anleger verwirrende Zusammenhänge: Konten in Lichtenstein, Management in Luxemburg, Holding auf den Kanalinseln, Unternehmenssitz auf den Bahamas. Durch das Gesetz sind diese nicht verboten, aber dem Anleger nun statt Off-Shore-Jurisdiktionen auf Cayman oder British Virgin Islands oder Bermuda nun Downtown Frankfurt möglich. Damit sind Hedgefonds nun heraus geholt aus dem unregulierten grauen Kapitalmarkt und im Visier der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Blick zurück
Zitat Alfred Winslow Jones: