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Wenn unser Leben ein einziger Kampf ist, wenn wir von einer Katastrophe in die nächste segeln, wenn uns Schuldgefühle, Trauer und Hilflosigkeit plagen – dann klingelt er irgendwann: der kosmische Wecker. Er sagt uns, dass es an der Zeit ist aufzuwachen und zu entdecken, wer wir wirklich sind. In diesem Buch erzählt Christina Schramm, wie sich ihr Leben nach einer Energieheilung gewandelt hat. Sie erklärt die Ursachen unglücklicher Lebensumstände und zeigt, wie wir in vier einfachen Schritten Heilung erfahren können. Ein sensibler und mit vielen persönlichen Erlebnissen der Autorin gespickter Begleiter auf der Reise zurück zu unserem Licht und einem selbstbestimmten Leben in Liebe und Bewusstheit.
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Veröffentlichungsjahr: 2016
CHRISTINA SCHRAMM
Die einfachen vier Schritte
Die beschriebenen Personen, Orte und Begebenheiten wurden verfremdet. Die Inhalte dieses Buches wurden sorgfältig erarbeitet, sind jedoch ohne Gewähr. Weder der Verlag noch die Autorin können für eventuelle Schäden oder Nachteile, die aus den im Buch gemachten praktischen Hinweisen entstehen, Haftung übernehmen. Das Anliegen der Autorin besteht in der Vermittlung von Informationen. Die Informationen stellen keinen Ersatz für den medizinischen Rat eines Arztes dar. Holen Sie gegebenenfalls fachlichen Rat ein. Die Benutzung dieses Buches und die Umsetzung der darin enthaltenen Informationen erfolgen ausdrücklich auf eigenes Risiko.
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
© 2016 Christina Schramm
Umschlaggestaltung: xix GmbH, Berlin, unter Verwendung mehrerer Motive von Freepik (designed by Freepik)
Paperback (Erstauflage 2016) ISBN: 978-3-7345-6473-4Hardcover (Erstauflage 2016) ISBN: 978-3-7345-6474-1E-Book (2., überarb. Auflage 2016) ISBN: 978-3-7345-6475-8
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar: http://dnb.d-nb.de
Ich danke von Herzen meinen Eltern, die meinen Weg mittragen, meinen Freunden und allen lieben Menschen, die mich mit ihrem Wohlwollen und Können immer wieder fördern, fordern und unterstützen. Ebenso danke ich allen bisherigen Klientinnen und Leserinnen, die sich inständig eine Druckausgabe gewünscht haben.
Hier ist sie.
Ich habe das weiße Licht gesehen. Nicht irgendein weißes Licht – nein, Das weiße Licht.liebende Licht, dessen Liebe so unfassbar und unermesslich groß ist. Das Licht, aus dem wir kommen und das alles erschaffen hat. Das Licht, zu dem wir zurückkehren, wenn wir im Moment des Todes durch den letzten Tunnel gehen, fliegen, schweben, gesogen werden. Genau dieses Licht habe ich gesehen. Es hat sich angefühlt wie Nachhausekommen. An diesem Tag begleitete mich der Song »Coming Home« von Skylar Grey, ich hörte und sang ihn ununterbrochen. Ich kann es bis heute kaum fassen. Ausgerechnet ich, die noch vor einigen Jahren dachte, alle, die von außergewöhnlich erleuchtenden Erfahrungen berichten, hätten zu dicht neben den Räucherstäbchen gesessen ... Dann aber kam ich bei einer Energieheilung in Kontakt zu dem Licht. Ich werde versuchen, die Ereignisse zu rekonstruieren. Wann tritt Heilung ein? Wer wird geheilt? Was ist Heilung eigentlich? Diese Fragen interessieren mich brennend.
Ich bin Liebeskummer-Expertin und spirituelle Beraterin und helfe Frauen, ihren Liebeskummer ein für alle Mal abzuschütteln. Meine Spezialgebiete sind Beziehungsangst, Bindungsangst, Narzissmus, Energieübertragung und weibliche Energie in Beziehungen. Mittlerweile bin ich darauf spezialisiert, mich gut zu fühlen und anderen dabei zu helfen, ebenso den Himmel auf Erden für sich zu entdecken. Vor einigen Jahren gab es eine längere Phase, in der ich durch miese Gefühle erschreckend krank geworden war. Ich habe mir geschworen, dass sich das nicht wiederholen wird. Als »Nebenwirkung« dieses Entschlusses bin ich extrem gut darin geworden, schlechte Gefühle zu erkennen und dingfest zu machen. Hingebungsvoll widme ich mich dem Auflösen und Umwandeln von negativen Gefühlsregungen in positive. Das gelingt immer! Ich habe daraus inzwischen die Methode »LieToLoveTransformation« entwickelt. Wie und warum sich der Kummer immer umwandeln lässt, erfährst du in diesem Buch. Und das hat mit dem weißen Licht zu tun.
Nach einem Job in der Industrie und auskuriertem Burn-out hatte ich mich als Coach selbstständig gemacht. Ich brauchte zu diesem Zeitpunkt dringend Geld, bewarb mich in einer Werbeagentur und wurde als freie Mitarbeiterin eingestellt. Schon der Einstellungsprozess gestaltete sich holprig und mein Bauch sagte mir, dass da etwas nicht ganz stimmig ist. Aber ich hörte nicht auf mein Gefühl. Stattdessen erlebte ich eine Branche, in der Superlative selbstverständlich sind: Jederzeit 110 Prozent geben, gerne auch 200 Prozent, lautete die Devise. Höher, schneller, kreativer! Ich arbeitete folgsam ohne Bezahlung Probe. Ich fertigte brav ohne Bezahlung eine umfangreiche Marktanalyse an. Und ich gab gehorsam jede verdammte Minute meines Tages in ein Erfassungstool ein. Nach dem ersten Kaffee hinkte man da mit seiner abrechenbaren Zeit bereits hinterher.
Mein erster Tag fing damit an, dass die Mitarbeiterinnen sich darüber stritten, in wessen Büro ich sitzen sollte. Sie schrien sich an, jede beanspruchte meine Hilfe für sich. Erwachsene Frauen, die längst nicht mehr souverän am Schreibtisch saßen, sondern außer sich waren und wild gestikulierend im Raum standen. Die Atmosphäre war geladen. Den Höhepunkt des Spektakels bildete der Heulkrampf einer Senior-Mitarbeiterin. Tief durchatmen. Innerlich schloss ich eine Wette ab: Noch vor Jahresende würden geschätzt drei Mitarbeiter wegen eines Burn-outs ausscheiden. Und tatsächlich: Am nächsten Morgen schickte eine Mitarbeiterin einen Krankenschein per E-Mail. Sie kehrte nie an ihren Schreibtisch zurück, wie sich später zeigen sollte. Die Kollegen und der Chef waren ziemlich überrascht – kein Wunder: Sämtliche Mitarbeiter in der Agentur hatten bereits ein Stressniveau erreicht, das ihnen den realistischen Blick auf die Arbeitsbedingungen nahm.
Oft war mir schon schlecht, als ich morgens zur Agentur unterwegs war. Ich ignorierte es, so gut es ging. Um den Stress halbwegs ertragen zu können, schloss ich mich täglich mindestens einmal auf der Damentoilette ein. Ich konzentrierte mich auf das schlechte Gefühl und klopfte mit vor der Brust überkreuzten Händen abwechselnd auf meine Oberarme. Bei dieser Klopftechnik, dem sogenannten Butterfly, verstärken sich die negativen Gefühle manchmal, bevor sie sich aufzulösen beginnen. Das passierte regelmäßig und ich kämpfte mich durch den schönsten Würgereiz kurz vorm Kotzen. Ich konnte mich auf diese Weise immer so weit beruhigen, dass nichts eskalierte. Tja, was tut man nicht alles, wenn man das Geld braucht. Der Mensch sucht in der Regel eher Wege, Konflikte besser auszuhalten, als etwas zu ändern.
Das ging knapp zwei Monate so. Dann habe ich mich ernsthaft gefragt, was ich durch mein Burn-out gelernt hatte. Ich hatte mir geschworen, mich niemals mehr schlecht behandeln zu lassen und meinen Wert nie wieder infrage zu stellen. Ich wusste, dass Stress regelmäßig genutzt wird, um sich überlegen zu fühlen, sich abzulenken, sich einer Situation zu entziehen. Stress hatte in meinem Leben keinen Platz mehr – schon gar nicht seine Nebenwirkungen wie sich untereinander anzubrüllen und sich gegenseitig unter Druck zu setzen. Ich wollte auf keinen Fall erneut Sklavin meiner Angst werden und an vermeintlicher Sicherheit festhalten. Ich wünschte mir, endlich zur Ruhe zu kommen. Ein Jahr bei hervorragendem Geld. Das war ungemein verlockend. Mein Körper sagte, es war zum Kotzen.
Es kam der Tag für mein Gespräch beim Chef. Eine Zwischenbilanz ziehen oder aus seiner Perspektive: sehen, ob ich mich in harten Zahlen rechnete. Wie erwähnt, waren alle Mitarbeiter angehalten, ihre Zeiten minutiös zu erfassen. Da saß er hinter seinem schönen massiven Holzschreibtisch. Sein Kopf befand sich auf einer Linie mit den unordentlichen Papierstapeln, die sich auf dem Tisch türmten. Er wirkte nicht wie ein schlechter Mensch, wie er da so schräg gegenüber der Tür saß mit dem Rücken zur Wand, den Blick auf seinen Monitor gerichtet, vis-à-vis die milchigen, vom Regen verschmierten Glastüren mit dem Garten dahinter. Überall im Raum türmten sich Papierstapel, Posterrollen, Equipment, Bücher und Körbe. Die Staubschicht war so dick, dass jede Bewegung eine Spur zog. Ich weiß nicht, wie man so etwas nicht sehen kann. Ich sah es und es bestärkte mich in meinem Entschluss. An diesem Ort war keine Spur Liebe zu sehen. Liebe erkennt man daran, dass Gegenstände gepflegt werden. In diesem Büro, in dieser Agentur war keine Zeit für Liebe. Alles war Mittel zum Zweck. So bin ich nicht. Oder mit den Worten von Dr. Eckart von Hirschhausen:
»Ich bin ein Pinguin, ich gehöre nicht in die Wüste!« Dem Chef gegenüber habe ich es dann anders formuliert.
Er blickte auf seinen Monitor, als ob er sich die Zahlen noch einmal vergegenwärtigen wollte, holte Luft für sein betriebswirtschaftlich vernichtendes Urteil und legte los. Bei mir kam davon nur ein Bruchteil an, etwas wie »ich mag dich«, »du könntest bestimmt ganz toll eigene Kunden betreuen«, »aber du rechnest dich nicht«.
Ich spürte kurz den Reflex, mich zu rechtfertigen. Ich fand das, was er sagte, ungerecht. Ich wusste aber zugleich, dass der Reflex, zu widersprechen und an dem Job festzuhalten, ein Muster war, von dem ich endlich frei sein wollte. Deshalb rief ich mir blitzartig ins Gedächtnis, wofür ich stand und wie ich mich fühlen wollte. In Nanosekunden ergab der Abgleich, dass es mit dieser Agentur und den Mitarbeitern keine Passung gab. Ich war mit einem Schlag wieder klar. Mit dieser Klarheit durchflutete mich ein Selbstbewusstsein, wie ich es in dieser Tiefe bis dahin selten gespürt hatte. Er sah mich wartend an, na klar, er war gespannt, was ich sagen würde. Ich antwortete: »Unter diesen Bedingungen kann ich nicht die Leistung bringen, die ich von mir gewohnt bin.« Stille.
Plötzlich entspannte er sich. Ich entspannte mich auch. Es folgte ein außerordentlich nettes Gespräch. Wir plauderten anderthalb Stunden über alte Zeiten und er bat mich um Tipps und wollte meine Meinung zu der aktuellen Situation in der Agentur hören. Für meine Ehrlichkeit bekannt, sagte ich ihm, dass eine Mitarbeiterin bereits mit Glasreiniger und Küchenrolle ihr Bürofenster geputzt hat. Ich erklärte ihm, dass das Chaos in der Agentur von keinerlei Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern zeugt. Mein Blick fiel auf den Haufen in der Ecke neben der Glastür, und ich sagte: »Du könntest hier mal wieder aufräumen.« Daraufhin fing er an, sich zu rechtfertigen. Er hätte das schon lange vorgehabt und so weiter ... Die Wendung des Gesprächs war ein Wunder!
Ein Wunder, das möglich wurde, weil ich zu mir stand. Ich war integer geblieben und hatte losgelassen. Und das, obwohl ich nicht wusste, wie es weitergehen sollte. Ich hatte gerade genug Geld auf dem Konto, um meine Kosten zwei Monate lang zu decken. Dennoch fühlte ich mich großartig! Großartig, stolz und frei! Auf dem Weg nach Hause war ich so euphorisch, dass ich prompt drei Mal in der falschen S-Bahn landete. Ich konnte darüber lachen und fand es einen angemessenen Abschluss.
Kurz darauf fuhren meine Eltern für drei Wochen in den Urlaub. Ich blieb mit meinem Kater zu Hause, ohne Job und ohne Plan. Im Wohnzimmer meiner großzügig geschnittenen Altbauwohnung türmte sich in der Mitte auf dem Boden ein Berg mit Papierkram, Zettelchen und Flyern, zum großen Teil noch Altlasten aus der Zeit meines Burn-outs. Dieser Haufen lag da schon zwei Wochen. Mein Kater hatte entdeckt, dass er sich dort schräg anlehnen konnte, um ganz bequem »fernzusehen«. Ich gönnte ihm diesen Komfort, aber der Haufen musste weg! Weißt du, wie das ist, wenn man etwas tun müsste oder sollte? Man hat es jeden Tag vor Augen – und man tut es einfach nicht? Es ist zum Mäusemelken. Ich wusste, dass blinder Aktionismus mir definitiv keinen qualitativ hochwertigen neuen Job bescheren würde. Ich beschloss, erst einmal innerlich aufzuräumen. Ich wollte ein paar Tage nach dem Stress in der Werbeagentur nichts unternehmen, nur mich sammeln.
Als ich dann so weit war, bewarb ich mich auf eine Anzeige aus der U-Bahn: »Wir suchen Promotoren. Überdurchschnittlich gut bezahlt, flexible Zeiteinteilung«, das klang verlockend. Promotion hatte ich als Studentin jahrelang erfolgreich und mit viel Spaß an der Sache betrieben. Zeitweise dirigierte ich bis zu 400 Promoter am Wochenende durch die Stadt. Mehr als einmal bescheinigte man mir im Laufe meines Lebens großes Vertriebstalent und wollte mich anwerben. Bevor mein Geld aufgebraucht sein würde, ist es einen Versuch wert, dachte ich mir.