Heimliches Verlangen - Scarlett Draven - E-Book

Heimliches Verlangen E-Book

Scarlett Draven

0,0
0,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Schon lange ist Elora in Julian, den besten Freund ihres Vaters, verliebt, doch er sieht in ihr nur das kleine Mädchen, das er schon ewig kennt.
In den letzten Jahren war er unerreichbar für sie gewesen, doch jetzt ist er geschieden und Elora inzwischen neunzehn, aber immer noch sieht er in ihr keine Frau. Mit einer List will sie das ändern.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2019

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Scarlett Draven

Heimliches Verlangen

Erotische Liebesgeschichte

Deutsche Erstausgabe März 2015

Copyright Scarlett Draven 2015

Coverfoto: stryjek/ Fotolia

[email protected]

Coverdesign: Scarlett Draven

Scarlett Draven

C/o Ursula Donner (Kaiser) Egerlandstr. 12

96148 Baunach

1 Der Plan

2 Es geht ums Ganze

3 Die Nacht der Entscheidung

4 Ein Traum wird wahr

5 In der Höhle des Löwen

 

1 Der Plan

 

 

 

ELORA

Heimlich bespitzele ich meinen Vater Tyler und seinen besten Freund Julian, in den ich schon seit Jahren verliebt bin. Ich schwelge in seinem Anblick, auch wenn er heute etwas derangiert aussieht. Das liegt wohl an seiner kürzlich erfolgten Scheidung, die ihn ziemlich angeschlagen hat.

Auch wenn es mir weh tut, ihn so zu sehen: Endlich ist er nicht mehr unerreichbar für mich.

Das schwarze Haar ist verstrubbelt, er hat Schatten unter den leuchtend blauen Augen und sein Bart wuchert bestimmt schon seit drei Tagen, was ihn aber seltsamerweise noch unwiderstehlicher macht. Er trägt heute ein ärmelloses Shirt, das mir einen guten Blick bietet auf seine muskulösen, tätowierten Arme. Wie lange träume ich schon davon, meine Finger und meine Zunge darüber gleiten zu lassen?

Einen Teil ihres Gesprächs habe ich verpasst, da mein Dad in die Küche gegangen ist und ich mich in der Besenkammer verstecken musste. Zum Glück ist das Wohnzimmer recht offen gestaltet und räumlich verbunden mit dem Esszimmer. Durch die Verbindungstür der Küche bin ich reingeschlichen und spähe ums Eck, verborgen hinter einem Benjamin-Strauch.

»Eine Prostituierte?«, fragt Julian erstaunt. »Wenn ich weiß, dass Geld der einzige Grund ist, warum sie sich mit mir einlässt, dann ist das für mich ein Abtörner. Es sollte etwas Gegenseitiges sein, ein Geben und Nehmen. Nenn mich einen Trottel, aber ich glaube trotz allem immer noch an die Liebe.«

Was für ein Traumtyp, diese Ansage lässt mein Herz höher schlagen, er ist genau der Richtige für mich. Ich würde Julian rannehmen, dass ihm Hören und Sehen vergehen …

»Lori war offenbar nicht so romantisch veranlagt wie du«, bemerkt Tyler trocken. Lori heißt Julians Ex-Eheschlampe.

»Sprich nicht mehr von ihr. Ich will von dieser Frau nichts mehr sehen und hören, für mich ist sie gestorben. Vier verlorene Jahre …«

Nicht nur für ihn sind es vier verlorene Jahre.

Julian sieht seinen Freund entrüstet an. »Sie hatte immer keine Lust auf Sex, war total verklemmt. Das lag wohl an dieser extremen christlichen Erziehung ihres Vaters, so ein bigottes Pack. Immer das Licht aus und unter die Decke und ja nur den absoluten Standard. Nicht mal Oralsex, denn so was macht man ja nicht. Dabei hätte ich ihr gerne jeden Wunsch erfüllt, wenn sie mir nur gesagt hätte, was sie will. Ich hätte alles getan, jede Stellung, oral, anal, im Freien, im Autokino und was weiß ich noch. Aber es war nur das Schweigen im Walde, ach, nicht mal im Wald, im Ehebett. Und dann ging sie fremd. Ich begreife es einfach nicht.« Traurig senkt Julian den Kopf und nippt an seinem Bier.

Er ist nicht der Einzige, der das nicht versteht …

Allein die Vorstellung, dass Julian dies alles mit mir machen würde, lässt mich heiß und feucht werden und glühender Neid erwacht in mir auf Lori. Sie hat nie gewusst, was sie an ihm hatte. Wie gerne hätte ich damals ihre Stelle eingenommen, schließlich kenne ich ihn viel länger als sie, aber er nimmt mich nicht als Frau wahr, welch ein Jammer.

»Vielleicht warst du zu rücksichtsvoll? Einige Frauen wollen einfach mal hart rangenommen werden«, sagt mein Vater.

Julian fährt sich durchs Haar. »Dann hätte sie mir das signalisieren müssen, sie hätte mit mir sprechen können. Ich habe das weiß Gott oft genug versucht, aber sie hat dann immer abgeblockt. Kann ich verdammt nochmal Gedanken lesen? Es auf eine Vermutung hin einfach zu tun, kann ganz schön in die Hose gehen.«

Er wirkt so verzweifelt, dass es mir im Herzen wehtut.

Tyler nickt verständnisvoll. »Ja, die Frauen. Viele denken, wir können Gedanken lesen. Frag mich nicht, wie die auf das schmale Brett kommen. Sie denken wohl, es wäre unromantisch, über Sex zu reden und als Mann müsste man ihnen alles von den Augen ablesen können, sonst taugt man nichts im Bett. Andererseits könnten die sich auch mal kundig machen über den männlichen Körper, finde ich.«

Julian senkt den Kopf und starrt nachdenklich auf eine der Zimmerpflanzen, eine kleine Yuccapalme in der Ecke des Raumes. »Ja, sich im Bett totzustellen ist nicht gerade ideal.«

»Es liegt nicht an dir, sonst würde sie dich jetzt nicht zurückhaben wollen, das ist für mich der beste Beweis. Offenbar ist der andere auch nicht besser im Bett«, sagt mein Vater.

Es ist eigenartig, ihn als seine Tochter über so etwas reden zu hören, aber ich lausche wegen Julian. Vielleicht finde ich Anhaltspunkte, wie ich endlich an ihn herankomme.

»Der andere?« Julian lacht, aber es klingt bitter. »Es waren mindestens zwei, wenn nicht noch mehr, und ich Idiot habe es nicht bemerkt.«

»Oder es nicht bemerken wollen. Du hast ihr eben vertraut, daran ist nichts Verwerfliches. Eigentlich gehört das zu einer guten Beziehung, aber nicht jeder hat es verdient.«

Julian starrt düster vor sich hin. »Ihr Lover No. 1 hatte bei mir angerufen und sich bei mir darüber beschwert, dass sie ihn mit Lover No. 2 betrügt.«

»Ich fasse es nicht!«, sagt Tyler.

Ich auch nicht, denke ich. Das ist schon ein Fall fürs Fremdschämen, aber nicht für Julian, sondern für diesen Lover No. 1.

Julian hebt hilflos die Achseln. »Ja, das war schon seltsam. Etliche Leute aus meinem Bekanntenkreis haben mir später gesagt, sie hätten gewusst, dass sie fremdgeht, haben sich aber nicht getraut, es mir zu sagen. Man erfährt alles immer erst hinterher.« Fahrig streicht er sich durchs Haar.

Mein Herz geht auf für Julian, so etwas sollte ein Mann wie er nicht erleben müssen. Was war Lori nur für ein Mensch? Ich begreife es nicht.

Tyler sieht ihn ernst an. »Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich es dir gesagt, darauf kannst du Gift nehmen, aber ich war genauso ahnungslos wie du. So eine verdammte Schlampe!«

Julian seufzt. »Es sind wahrscheinlich noch mehr Typen gewesen sein als die zwei. Warum hat sie das alles getan?«

Mein Vater hebt hilflos die Schultern. »Ich verstehe es ja auch nicht, aber an deiner Stelle hätte ich von den Typen Eintritt verlangt.«

Der Anflug eines Lächelns huscht über Julians Gesicht. »Eintritt? Wie bei einer Nutte? Du hast Ideen, das ist doch Zuhälterei.«

»Ich bin eben pragmatisch veranlagt.« Er zwinkert Julian zu. »War ein Scherz, ich hätte die Alte in hohem Bogen rausgeschmissen und zwar schon früher. Da lief einiges daneben, aber das ging meiner Ansicht nach von ihr aus. Die hat irgendeinen Dachschaden. Das mit der Prostituierten steht übrigens fest, sie ist schon bezahlt. Du hast Nachholbedarf, sicher stehen deine Eier kurz vorm Platzen. Denk daran, Julian, am Samstagabend um halb zehn steht sie bei dir auf der Matte und kümmert sich um deine Latte. Du kannst da doch?« Tyler lacht über den grausig schlechten Reim.

Betrunkene Männer … Ich verdrehe die Augen.

»Yeah, da hab ich noch nichts vor. Und wo hast du sie aufgetrieben?«, fragt Julian.

»Es ist Lady Samantha aus dem ›Jen is hot‹.«

Das ist eines der einschlägigen Etablissements in unserer Stadt, allerdings eines der niveauvolleren, wenn man in dem Zusammenhang von Niveau sprechen kann.

»Ist das die mit den Schlauchbootlippen und den Monstertitten?«, fragt Julian.

Ich schüttle mich, da ich diese Vorstellung gruselig finde. So etwas gefällt wohl auch nur Männern.

»Nein, die heißt Tanja. Samantha ist die Blonde mit dem aparten Schönheitsfleck am Kinn. Also kennst du den Laden doch und warst schon mal dort.« Tyler grinst breit.

Das würde mich auch mal interessieren.

»Ja, aber noch vor meiner Ehe. Manchmal hat man die Schnauze voll davon, sich ständig einen abzuschrubben. Aber was anderes ist es eigentlich auch nicht, bei One-Night-Stands oder wenn man ins Puff geht, nur dass es jemand anders macht. Ich will Liebe und Leidenschaft, beides zusammen. Das ist für mich der ultimative Kick.«

»Du siehst ja, wohin es dich gebracht hat. Nimmst du Sam jetzt? Die Alte ist eine heiße Nummer. Sie mag keine Monstertitten oder Schlauchbootlippen haben, aber die schlaucht dich damit ganz schön. Die kann blasen, sag ich dir.«

Ich verdrehe die Augen. Es ist eine verdammte Zumutung, völlig nüchtern zwei betrunkenen Männern zuzuhören. Ob wir Frauen unter Alkoholeinfluss ähnlich bescheuerte Unterhaltungen führen? Aber die Informationen sind mir wichtig, daher ertrage ich das. Weder mein Vater noch Julian sind Trinker, es handelt sich um einen Ausnahmezustand.

»Mein Gott, sind wir besoffen«, sagt Julian.

Wenigstens einer, den die Selbsterkenntnis überkommt.

»Du wirst sehen, nach einem ordentlichen Fick sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.«

Julian seufzt. »Das hoffe ich. Das alles hat mir ganz schön zugesetzt, wenigstens habe ich mit Lori keine Kinder.«

»Das hätte dir noch gefehlt. Nach der Scheidung sehen viele ihre Kids nur noch alle paar Wochen. Du weißt gar nicht, wie froh ich bin, das Sorgerecht für Elora bekommen zu haben, weil meine Alte einfach untergetaucht ist mit ihrem neuen Stecher. Angeblich wollte sie Selbstfindung betreiben, aber das ist doch alles gelogen.«