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Yasmin Norell:
Nach vielen Jahren kehre ich erstmals wieder in meine Heimatstadt zurück, um an einem Klassentreffen teilzunehmen. Ich weiß nicht, ob das ein Fehler ist. Allerdings ist kaum damit zu rechnen, dass Asher da sein wird. Asher, der mich hasst aufgrund eines großen Fehlers, den ich begangen habe. Asher, meine einstige, große Liebe ...
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Veröffentlichungsjahr: 2019
Scarlett Draven
Verheerende
Leidenschaft
Erotische Liebesgeschichte
Impressum:
Deutsche Erstveröffentlichung April 2015
Copyright 2015 Scarlett Draven
Coverabbildung: naivsuper – Fotolia.com
Alle Rechte vorbehalten.
Scarlett Draven
c/o Ursula Donner (Kaiser)
Egerlandstr. 12
96148 Baunach
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 1
©
Schatten der
Vergangenheit
YASMIN
Ich bin niemals über die unglückliche Liebe zu Asher Caine hinweggekommen. Es war ein Fehler, hierher zu reisen, in meine Heimatstadt im entlegensten Winkel von Ohio. Auch meine Pflegeeltern sind schon lange von hier weggezogen, vermutlich wegen des damaligen Skandals. Ich weiß es nicht, denn der Kontakt zu ihnen ist nicht gut. Für sie bin ich seit jenem Vorfall die Hure Babylon. Mehr brauche ich dazu wohl nicht zu sagen.
Seit sechs Jahren habe ich es vermieden, diese Stadt zu besuchen, obwohl ich noch zwei Freundinnen hier habe. Dabei ist es höchst unwahrscheinlich, dass Asher hierher kommt. Das Klassentreffen, das in einer Woche stattfindet, würde ihn wohl kaum hierher locken. Nicht, nachdem er meinetwegen mit Schimpf und Schande von der Schule geflogen ist. Die Reaktion der Schule finde ich nach wie vor ich übertrieben, aber so war das damals. Es wurde immer alles so schnell wie möglich unter den Teppich gekehrt und verleugnet, dass irgendetwas nicht sauber und keusch sein könnte.
Diese Schule ist so verlogen wie die ganze verdammte Stadt. Kein Wunder, dass ich seit sechs Jahren nicht mehr hier gewesen bin und sogar die Kontakte zu meinen damaligen Freundinnen, die hier geblieben sind, irgendwann im Sande verliefen. Nun bin ich siebenundzwanzig. Wie rasend schnell doch die Zeit vergeht.
Asher hasst mich, daran besteht kein Zweifel. Ich weiß, dass sein Vater ein harter Mann ist, der ihm deswegen sicher zugesetzt hat. Man fliegt nicht einfach von der Schule. Für den alten Militaristen gilt das sicher als großes Versagen.
In dieser Stadt ist die Wahrscheinlichkeit am größten, Asher nicht zu begegnen. Trotzdem ist er gerade hier allgegenwärtig in meinen Gedanken. Meine schmerzvollen Erinnerungen verfolgen mich in diesen vertrauten Straßen mehr als irgendwo sonst.
Doch zehn Jahre genügen. Ich bin hergekommen, um mit der Vergangenheit endgültig abzuschließen. Zwei Wochen lang habe ich Urlaub, den ich bestimmt nicht hier verbringen werde. Das Klassentreffen findet erst morgen statt. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich überhaupt hingehen werde, aber ich sollte es. Vielleicht hilft es mir, über meine Vergangenheit hinwegzukommen. Doch instinktiv weiß ich, dass nur Asher diese Wunden in mir heilen kann. Das wird niemals geschehen.
Ich laufe durch die Straßen meiner Kindheit und Jugend. Vieles hat sich verändert. Die heruntergekommenen Altbauten, die einst kinderreiche Familien beherbergt hatten, wurden renoviert. Das einst verruchteste Viertel ist nun von Gutbetuchten bewohnt.
Das Haus, in dem meine Pflegeeltern und ich damals gelebt haben, existiert noch. Es sieht fast genauso aus wie damals bis auf die lindgrüne Farbe, mit der es inzwischen gestrichen worden ist. Früher war es gelb gewesen.
Die meisten meiner Freunde hatten dort Hausverbot gehabt, da sie meinen Pflegeeltern nicht gut genug gewesen waren. Nur meine Klassenkameradinnen und damaligen Freundinnen Lora und Sara konnten ein und ausgehen. Nach der Schule haben sich unsere Wege getrennt, da ich die Erinnerungen an die Stadt, die Schule und somit Asher nicht ertragen konnte. Vielleicht würde ich die beiden ja bald wiedersehen.