Wolf Passion & Heat - Scarlett Draven - E-Book

Wolf Passion & Heat E-Book

Scarlett Draven

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Beschreibung

Wolf Passion: Ruby Williams Als ich Coral, die Freundin meiner Großmutter, die im tiefen Wald wohnt, besuchen will, begegnen mir auf dem Weg dorthin zuerst ein Wolf und dann ein seltsamer Fremder, den ein dunkles Geheimnis umgibt. Der Typ hat es auf mich abgesehen und ich weiß nicht, ob er es gut mit mir meint oder ganz andere Ziele verfolgt. Jedenfalls ist er mir nicht ganz geheuer. Dann überschlagen sich die Ereignisse ...   Wolf Heat: Céline Richards Ich bin Tierärztin und helfe bei einem Programm des Nationalparks, Wölfe auszuwildern. Doch jemand will dies verhindern und kennt dabei keine Skrupel. Als ich einen Wildwolf rette, verändert sich mein Leben grundlegend.   Teile 2 und 3 der Wolf-Lover-Trilogie Alle Teile sind unabhängig voneinander lesbar!  

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Scarlett Draven

Wolf Passion & Heat

Wolf Lover 2 & 3

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Kurzbeschreibung

 

Alle Teile sind unabhängig voneinander lesbar!

 

Wolf Passion

Ruby Williams

Als ich Coral, die Freundin meiner Großmutter, die im tiefen Wald wohnt, besuchen will, begegnen mir auf dem Weg dorthin zuerst ein Wolf und dann ein seltsamer Fremder, den ein dunkles Geheimnis umgibt. Der Typ hat es auf mich abgesehen und ich weiß nicht, ob er es gut mit mir meint oder ganz andere Ziele verfolgt. Jedenfalls ist er mir nicht ganz geheuer. Dann überschlagen sich die Ereignisse ...

 

Wolf Heat

Céline Richards

Ich bin Tierärztin und helfe bei einem Programm des Nationalparks, Wölfe auszuwildern. Doch jemand will dies verhindern und kennt dabei keine Skrupel. Als ich einen Wildwolf rette, verändert sich mein Leben grundlegend.

 

 

Vorwort

 

 

 

Fiktive Personen können – sofern das im Plot nicht vorgesehen ist – weder ungewollt schwanger noch krank werden und daher auf Kondome verzichten. Im realen Leben gilt allerdings Safer Sex (Kondome etc.).

 

Kapitel 1

 

 

 

Ruby

Es ist wirklich verdammt unheimlich abends allein im Wald. Ich rede mir ein, dass alles in bester Ordnung ist. Schon unzählige Male bin ich den Weg zusammen mit meinem Bruder Rusty gegangen, doch es ist neu für mich, dies allein zu tun.

Hier sollte es sicher sein, sonst würde Coral wohl kaum mitten im Wald wohnen. Warum hat sie eigentlich kein Telefon wie jede andere Person auch? Vermutlich gab’s das zu ihrer Zeit noch nicht. Sie muss ja mindestens hundert Jahre alt sein. Seit ich sie kennengelernt habe, und damals war ich etwa zwei Jahre alt gewesen, ist sie alt. Sie ist eine gute Freundin meiner verstorbenen Großmutter gewesen.

Den Griff des Korbes halte ich fest in meiner Hand. Eine Flasche Whiskey, ein großer Laib Käse, eine Salami, helle Trauben, selbstgebackenes Dinkelbrot und zwei Tafeln von ihrer Lieblingspfefferminzschokolade befinden sich darin. Zwar verpflegt Coral sich weitgehend selbst, aber sie weiß es zu schätzen, wenn man ihr etwas mitbringt, das sie nicht so oft hat.

Die Dämmerung senkt sich bereits über das Land und die Schatten werden länger. Über mir erstreckt sich das Blätterdach des Waldes. Es rauscht in den Wipfeln und die Vögel singen. Im Wald fernab der Zivilisation erscheint es mir, als sei ich von der Zeit losgelöst, denn schon vor Jahrhunderten könnte es hier ebenso ausgesehen haben wie heute. Die Hitze des Augusttages hat sich gelegt und einem lauen Abendwind Platz gemacht.

Ein Knacken im Unterholz lässt mich zusammenzucken. Ich atme auf, als ich einen Hasen vorbeirennen sehe, und schelte mich für meine Schreckhaftigkeit.

Doch als ich den Blick in die entgegengesetzte Richtung wende, sehe ich mit Schrecken einen Wolf. Natürlich weiß ich, dass es einige dieser Tiere hier in Kanada gibt, aber dass er überhaupt nicht scheu ist wie die meisten überrascht mich doch. Vor allem aber macht er mir Angst, die ich mir natürlich nicht anmerken lassen darf, da ich sonst seinen Jagdtrieb anrege.

Ausgerechnet heute muss mir das passieren. Als ich früher mit Rusty unterwegs war, sind wir nie einem Wolf begegnet. Er ist riesengroß, gräulich und beige mit einigen dunkleren Stellen um die Augen herum.

Ich senke den Blick als Erste, beobachte ihn jedoch weiterhin aus den Augenwinkeln. Eine Drohgebärde hat er bisher nicht eingenommen. Dennoch halte ich es für besser, sehr vorsichtig zu sein.

Plötzlich wendet er sich um und verschwindet im Unterholz. Ich starre dorthin, kann ihn jedoch nicht mehr entdecken. Wenn er mir etwas hätte tun wollen, dann hätte er genügend Gelegenheit dazu gehabt. Ich bezweifle, dass mir von ihm jetzt noch Gefahr droht. Andererseits wurde vor allem von Wolfsangriffen auf einzelne Personen berichtet, so gut wie nie auf Gruppen. Ich hätte vielleicht doch nicht allein gehen sollen, aber außer Rusty, der krank ist, wäre doch niemand mit mir gegangen.

Andererseits wohnt Coral jetzt schon so lange allein im Wald und es ist ihr meines Wissens nach nie etwas passiert. Sie fühlt sich der Natur verbunden und lebt mit ihr im Einklang. Vielleicht weiß sie einfach genau, wie sie sich zu verhalten hat, damit ihr keine Gefahr droht. Coral zieht ihr Gemüse selbst, sammelt Beeren und Kräuter im Wald und kennt sich mit den Tieren und Pflanzen aus.

Den größten Teil des Weges habe ich ohnehin schon zurückgelegt. Da sich bereits die Nacht herabsenkt, wäre es unklug, jetzt umzukehren. Eigentlich hatte ich früher loslaufen wollen, aber eine der schwatzhaften Frauen im Ort hatte mich aufgehalten und die Anreise zuvor hatte natürlich auch gedauert.

Coral erwartet mich und würde sich Sorgen machen, wenn ich nicht heute noch käme. Anrufen kann ich sie leider nicht. Ich erreiche sie nur schriftlich und ihre Post wird im Postamt des nächsten Ortes hinterlegt, wo sie einmal in der Woche hinläuft. Dass ich sie heute besuchen komme, haben wir bereits vor längerer Zeit vereinbart.

Beherzt schreite ich weiter über den schmalen, von Bäumen gesäumten Weg durch den dunkler werdenden Wald. Dabei lasse ich meinen Blick immer wieder über die Baumreihen gleiten, denn ich bin lieber auf der Hut.

Das nächste Mal begleitet Rusty mich wieder, das nehme ich mir ganz fest vor. Aber ihn hat leider eine Grippe erwischt und er liegt mit hohem Fieber zuhause, umsorgt von meiner Mutter. Gewiss wird Coral mir ein paar getrocknete Kräuter für ihn mitgeben, die sein Leiden lindern werden. Aber auch ich habe ihm schon fiebersenkende und hustenlösende Kräuteraufgüsse zubereitet, was ich von Coral erlernt habe. Es gibt noch so vieles, das ich von ihr lernen könnte. Ich bin einfach nicht oft genug bei ihr und freue mich schon auf sie und die besondere Atmosphäre mitten im Wald.

Plötzlich springt ein Mann vor mir aus dem Gebüsch. Erschrocken zucke ich kurz zusammen, halte aber den Kopf erhoben, denn ich will keine Furcht zeigen.

Er lächelt mich entwaffnend an. »Habe ich dir einen Schrecken eingejagt? Oh, das wollte ich nicht. Das tut mir sehr leid.«

»Nein, Sie sind nur so plötzlich aufgetaucht.« Ich will mir den Schrecken nicht anmerken lassen. Was springt der Typ auch einfach aus irgendwelchen Gebüschen?

Ich lasse meinen Blick über ihn gleiten. Wie ein Jäger ist er nicht gekleidet mit der Bluejeans, den Sneakers und dem dunkelgrünen Shirt. Allerdings könnte er durchaus ein Forstangestellter sein.

»Wohin des Weges?«, fragt er mich lächelnd. Mit den braunen Augen und dem hellbraunen Haar sieht er sehr freundlich aus und ist zudem äußerst attraktiv. Dennoch traue ich ihm natürlich nicht.

»Was treiben Sie um diese Zeit in den Büschen?«, will ich wissen.

Er grinst mich an. »Dasselbe könnte ich dich fragen. Vielleicht besuche ich ja jemanden.«

»Coral?«, frage ich. Wen sonst? Schließlich ist sie, soweit ich weiß, die Einzige, die hier in der Nähe lebt.

Er lächelt. »Ja, genau so heißt sie. Was für ein Zufall. Zu ihr möchte ich auch. Da wir denselben Weg haben, können wir ja auch gemeinsam gehen.« Er hält mir lächelnd seine Hand hin, die ich misstrauisch beäuge.

Noch vor wenigen Minuten wäre es mir lieber gewesen, einen Begleiter zu haben, doch jetzt hat sich bei mir ein ungutes Gefühl eingeschlichen. Ob es mit diesem Mann zu tun hat? Er sieht ja nett aus und lächelt freundlich, aber irgendetwas an ihm ist seltsam. Das sagt mir mein Instinkt.

Als ich nicht reagiere, lässt er seine Hand wieder sinken.

»Mein Name ist übrigens Jasper und wie ist dein Name?«, fragt er, offenbar gar nicht irritiert darüber, dass ich seine Hand nicht genommen habe. Aber ich halte ja schließlich nicht mit jedem Wildfremden Händchen.

»Ich bin Ruby.« Keineswegs habe ich vor, ihm meinen Nachnamen zu nennen. Er ist ein Fremder. Wenn man an die Rate von Gewaltverbrechen gegenüber Frauen denkt, wird es einem schlecht. Andererseits werden diese zum größten Teil von Leuten aus dem Bekanntenkreis begangen – wenn auch nicht ausschließlich. Hach, bin ich heute schreckhaft. Dabei sind wir hier mitten auf dem Land im Nirgendwo. In dieser Gegend ist wirklich noch nie was passiert, was wohl daran liegt, dass es hier kaum Leute gibt.

Jasper deutet auf ein paar wunderschöne Blumen auf einer kleinen Waldlichtung. »Sollten wir Coral nicht mit ein paar Blumen überraschen? Sie wird sich sicher darüber freuen.«

»Ich weiß nicht, sie steht nicht so auf Deko-Zeug und erntet Pflanzen nur, wenn sie diese benötigt. Alles andere hält sie für Verschwendung«, sage ich.

Tatsächlich ist Corals Haus rein zweckmäßig eingerichtet und sie hat einen großen Respekt vor dem Leben, das uns in seinen vielfältigen Formen umgibt.

Jasper lächelt mich an. Ich muss zugeben, dass er mit den Grübchen umwerfend aussieht. »Alle Frauen mögen Blumen. Ein wenig Lavendel können wir ihr aber mitbringen. Den kann sie dann trocknen und gegen Motten einsetzen und ihre Wäsche und das Haus damit beduften. Alte Damen schlafen oft schlecht und Lavendel hilft da sehr gut.«

Womit er allerdings recht hat. Coral leidet bisweilen unter Durchschlafschwierigkeiten.

»Also gut«, gebe ich mich geschlagen und blicke zu der kleinen Waldlichtung.

Dort wachsen tatsächlich auch einige wunderschöne Lavendelblüten, und ich weiß, dass Coral ihren Duft liebt. Die Pflanzen kann man zu einem Tee aufgießen, zu Lavendelöl verarbeiten oder eben trocknen und in Säckchen füllen, um damit die Motten fernzuhalten. Soweit ich weiß, wächst in der Nähe von Corals Hütte kein Lavendel, über dieses Mitbringsel könnte sie sich also tatsächlich freuen.

Ich verlasse den Weg, stelle den Korb ab und hocke mich vor ein paar besonders schönen Lavendelpflanzen hin. Vorsichtig breche ich die Stängel einen nach dem anderen ab, ohne weitere Teile der Pflanzen zu beschädigen. Ich lege sie so in den Korb, dass sie nicht leicht darin herumfallen können. Dann erhebe ich mich und will zum Weg zurücklaufen.

Jasper tritt neben mich, dabei rempelt er mich versehentlich an.

»Oh, tut mir leid.« Er hält eine Herbstzeitlose in der Hand, die er mir entgegenhält. Diese elegante, zartviolette Blume ist ebenso giftig wie wunderschön.

»Hier, für dich«, sagt er mit einem Glitzern in den Augen. Dann läuft er an mir vorbei und verschwindet im Unterholz. Ich lege die Blume neben die anderen in den Korb.

»Jasper? Wo bist du hin?«, rufe ich, doch er antwortet nicht und ich kann ihn nirgends entdecken.

Ich dachte, er will mit mir Coral besuchen und jetzt haut er auf einmal ab. Was für ein seltsamer Typ. Der weiß wirklich nicht, was er will. Ich zucke mit den Achseln. Ist ja nicht mein Problem, soll der machen, was er will.

Ich gehe zurück zum Weg und sehe mich um, aber von Jasper finde ich auch dort keine Spur. Wenn er nicht wiederkommt, dann gehe ich eben allein weiter. Ich folge wieder dem Waldpfad, beeile mich jedoch, da die Nacht bereits hereinbricht. Das Pflücken hat mich zum Glück nicht allzu lange aufgehalten.

Kapitel 2

 

 

 

Ruby

Wenig später erreiche ich Corals Haus. Als ich anklopfe, bemerke ich, dass die Tür nur angelehnt ist. Vielleicht ist sie bei den Kräuterbeeten hinter dem Haus. Das ist nicht ungewöhnlich für sie.

»Coral? Wo bist du?«, rufe ich.

Sie antwortet nicht, obwohl sie für ihr Alter noch recht gute Ohren hat. Wenn sie tiefer in den Wald gegangen wäre, hätte sie die Tür vermutlich nicht offen stehen gelassen. Sie ist da recht ordentlich. Andererseits gibt es bei ihr nicht viel zu stehlen und von Räubern habe ich in der Gegend bisher auch noch nichts gehört, zumindest nicht hier im Wald.

Ich betrete das Haus, das nur aus wenigen Räumen besteht: der Küche im Eingangsbereich, einem Bad, Corals Schlafraum und einem winzigen, aber gemütlichen Gästezimmer. In der Küche mache ich das Licht an und stelle den Korb auf den Tisch, auf dem sich nur eine große, halb getrunkene Tasse Tee befindet.

Zum Glück besitzt Corals Haus eine autonome Stromversorgung, die über Wasserenergie gespeist wird. Unweit von hier gibt es einen Fluss, den sie hierfür heranzieht. Sie benötigt ja ohnehin nur wenig Strom. Ein Bekannter von ihr hat das für sie installiert.

Ich streife meinen Rucksack mit der Wechselkleidung ab und lege ihn rasch auf die Bank.

»Coral!«, rufe ich erneut. Wieder erfolgt keine Antwort. Sollte ich hier auf sie warten?

Ich entschließe mich, nach ihr zu sehen, und verlasse das Haus, um es zu umrunden. Auch im Garten ist sie nicht. Wie seltsam. Die Schatten der Nacht senken sich bereits über den Wald und ich vernehme den Ruf eines Käuzchens. Um diese Zeit wird sie sich doch nicht mehr so weit hinausbegeben haben?

Vielleicht hat sie Schlafstörungen oder irgendein anderes Wehwehchen, das sie mit frisch geernteten Kräutern zu behandeln gedenkt. Manche Kräuter erntet sie nur bei Tagesanbruch, andere wiederum bei Einbruch der Nacht. Den Mondphasen schenkt sie auch Beachtung. Man weiß bei ihr also nie, was sie gerade treibt, zumal sie häufig zerstreut ist. Außerdem bin ich zwei Stunden hinter meinem Zeitplan und muss damit rechnen, dass sie auch noch anderes zu tun hat, als die ganze Zeit über auf mich zu warten.

Daher denke ich mir nicht allzu viel dabei, dass sie noch nicht hier ist. Wobei sie mir wenigstens einen Zettel hätte hinlegen können. Aber daran hat sie offenbar nicht gedacht.

Ich kehre wieder zurück ins Haus, klopfe an die Schlafzimmertür und dann an die Badezimmertür. Dann öffne ich die Badezimmertür, der Raum ist leer und ordentlich wie immer.

Als ich Schritte hinter mir vernehme, fahre ich herum und erblicke Jasper.

»Warum musst du mich immer so erschrecken? Und warum dringst du einfach so in Corals Haus ein?«, frage ich.

Er zuckt mit den Achseln. »Warum bist du so schreckhaft? Und warum sollte ich nicht hier reinkommen? Ist das etwa verboten? Schließlich hat Coral mich ebenso eingeladen wie dich, und wie ich sehe, bist du auch einfach reingegangen.«

Womit er allerdings recht hat ...

Jasper geht zum Herd, als gehöre ihm das Haus. Er nimmt sich einen großen Topf aus dem Küchenschrank, den größten, den Coral besitzt, und schneidet Gemüse hinein, zu dem er Gewürze und Pfeffer gibt. Coral hat mir gar nichts von Jasper berichtet, aber sie ist keine besonders mitteilsame Frau. Vermutlich wird man so, wenn man lange allein im Wald lebt.

»Hat Coral dir erlaubt, einfach so ihre Sachen zu benutzen?«, frage ich ihn. Soweit ich weiß, ist sie mit ihren Küchenutensilien sehr eigen.

Jasper starrt mich an. »Ich mache was zu essen. Hast du was dagegen? Oder soll ich etwa hungern, bis sie endlich kommt?«

»Wo ist Coral?«, frage ich.

»Woher soll ich das wissen?«

»Aber du hast mit ihr bestimmt eine Zeit vereinbart. Kommst du hier aus der Gegend?« Ich weiß so gut wie nichts über ihn und sein Verhalten ist schon irgendwie merkwürdig.

»Natürlich habe ich mich bei ihr angemeldet. Sie will mich mit dir verkuppeln, da sie der Ansicht ist, dass du schon zu lange Single bist. Sag ihr aber nicht, dass ich dir das verraten habe, sonst ist sie womöglich eingeschnappt.«

Das ergibt natürlich einen Sinn. Ich bin tatsächlich seit einem Jahr Single, allerdings suche ich wirklich nicht händeringend nach einem Typen. Nach der letzten Enttäuschung bin ich vorsichtig geworden und außerdem genieße ich meine Freiheit. Ohne Mann kann ich jederzeit tun und lassen, was ich will.

Außerdem braucht Coral gar nichts zu sagen, der kommt ja auch kein Mann ins Haus. Aber ältere Frauen können ja so eigen sein, das kenne ich von meiner Mutter.

»Denkst du, sie wird bald kommen?«, frage ich.

Er hebt die Achseln. »Gut möglich. Sie ist in der letzten Zeit etwas vergesslich. Sie hat mich also dir gegenüber nicht mal erwähnt?« Er klingt indigniert.

»Nein.«

»Das verletzt mich jetzt doch. Sie hätte wirklich was sagen können.«

»Warum denkst du, ist sie noch nicht da? Denkst du, ihr ist was passiert?«, frage ich.

»Im Schrank fehlen ein paar Gewürze. Ich schätze mal, sie war einfach zerstreut gewesen, hat etwas vergessen und musste nochmal in den Wald hinaus. Schließlich lebt sie ja hauptsächlich von den Erzeugnissen des Waldes.«