Helden des Wilden Westens - Daniela Mattes - E-Book

Helden des Wilden Westens E-Book

Daniela Mattes

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Beschreibung

Der Wilde Westen war eine ganz besondere Epoche in der Geschichte der USA. Es ist nicht möglich, alle Helden in diesem Werk zu berücksichtigen, die diese Zeit hervorgebracht hat – weder die Guten noch die Bösen. Aber es zeigt die Etappen der Eroberung und der Besiedlung, den Goldrausch, die Eisenbahn und natürlich die berühmten Revolverhelden, bebildert mit vielen historischen Fotos.

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Daniela Mattes

Helden des Wilden Westens

„Helden des Wilden Westens”Printausgabe Oktober 2015

Ancient Mail Verlag Werner Betz

Europaring 57, D-64521 Groß-Gerau

Tel.: 00 49 (0) 61 52/5 43 75, Fax: 00 49 (0) 61 52/94 91 82

www.ancientmail.de

Email: [email protected]

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öf-fentliche Zugänglichmachung.

Inhalt

Vorwort

Teil 1 – Etappen

Der Wilde Westen … Wie alles begann …

Deadwood, south Dakota – Berüchtigte Stadt des Wilden Westens

Der amerikanische Goldrausch

„Hausmeister“ in einer Geisterstadt?

Teil 2 – Berühmte Persönlichkeiten

Überlebte Billy the Kid seine Ermordung?

Angst vor dem Zahnarzt? … doc Holliday

Elfego Baca – Der selbsternannte Sheriff

Jesse Woodson James – Hat auch er seinen Tod überlebt?

John Wesley Hardin – Der gefährlichste Revolverheld des Wilden Westens

James Butler Hickock („Wild Bill” Hickok)

Buth Cassidy & The Wild bunch

Spukt General Custers Geist noch heute?

Sitting Bull – Der legendäre Häuptling der Lakota

Annie Oakley – Eine amerikanische Legende

Teil 3 – Die andere Seite des Gesetzes

Wyatt Earp – Gesetzeshüter mit Nerven aus Stahl

Detektei Pinkerton

Das Zuchthaus von Yuma

Quellen

Vorwort

Die vielen Helden, die in einem solchen Buch genaugenommen Erwähnung finden müssten, können wir überhaupt nicht alle hier unterbringen.

Die ersten Helden waren schon diejenigen Trapper und Pioniere, die das Territorium ausgekundschaftet, erforscht und kolonisiert haben.

Die Helden waren auch diejenigen, die Straßen und die Eisenbahn gebaut haben, um das Territorium auszuweiten und bewohnbar zu machen und den Osten und Westen miteinander zu verbinden.

Helden waren alle Wegbereiter, die dafür gekämpft haben, das Land zu besiedeln und zu erhalten, aber auch die, die die Kriege überlebt haben.

Helden waren diejenigen, die den Mut hatten, sich für andere einzusetzen und den Verfolgten, Indianern wie Sklaven, zu helfen, weil ihre Moral ihnen andere Ziele vorgab als die Gesellschaft.

All diese Männer und Frauen müssten genaugenommen hier beschrieben werden, doch das würde den Umfang dieses Werkes sprengen.

Daher habe ich beschlossen, mich stattdessen als Einführung auf einige Etappen des Wilden Westens zu beschränken wie zum Beispiel die Geisterstädte und den Goldrausch und danach einige der bekanntesten Persönlichkeiten vorzustellen.

Zuerst die eine, dann die andere Seite des Gesetzes. Revolverhelden, weibliche Vorreiterinnen, mutige Indianer, dann die andere Seite, den Sheriff, die Detektivagentur, das Zuchthaus, in dem viele der „Revolverhelden“ schließlich landeten.

Bitte berücksichtigen Sie, dass dies wirklich nur eine Auswahl aus der Vielzahl der historischen Persönlichkeiten darstellt und nicht nach Berühmtheits- oder Bekanntheitsgrad gegliedert ist. Es handelt sich lediglich um einen Ausschnitt einer nostalgischen Zeit, die es wert ist, in Ehren gehalten zu werden.

Teil 1 – Etappen

Der Wilde Westen … Wie alles begann …

Wann war der Westen denn eigentlich „wild“? Der „Wilde Westen“ aus den Filmen spielte sich tatsächlich erst später ab, als die Gesetzlosen durch die neu gegründeten Städte ritten, die wegen des Goldrausches überall aus dem Boden geschossen waren. Man denkt an Postkutschen, Eisenbahnraub und wilde Schießereien ... Hollywood eben.

Aber dies spielte sich erst alles lange nach dem Bürgerkrieg ab. War das wirklich der Beginn des Wilden Westens? Wenn es um Schießereien ging, vielleicht, doch genaugenommen hätte es den Wilden Westen gar nicht gegeben, wenn das Land nicht zunächst entdeckt und besiedelt worden wäre. Wir müssen dafür allerdings nicht bis zu Columbus zurückgehen – der auch gar nicht der Entdecker war, denn die Wikinger waren schon viel früher da gewesen – aber zumindest bis zur Präsidentschaft von Thomas Jefferson (1743-1826), dem dritten Präsidenten der Vereinigten Staaten (von 1801 bis 1809) und dem Verfasser der Unabhängigkeitserklärung.

Abb.1: Thomas Jefferson (Rembrandt Peale, 1800) (Wikipedia, gemeinfrei)

1803 kaufte Jefferson durch seine Mittelsmänner von Napoleon das Louisiana-Territorium, bei dem es sich nicht einfach um den heutigen Staat Louisiana handelte, sondern um Teile der jetzigen Staaten Arkansas, Missouri, Iowa, Oklahoma, Kansas, Nebraska und South Dakota sowie Teile von Minnesota, North Dakota, Texas, New Mexico, Colorado, Wyoming, Montana und sogar noch Randgebiete der kanadischen Provinzen Manitoba, Saskatchewan und Alberta.

Abb. 2: Karte: Das Louisiana-Territorium (grün) wurde hinzugekauft

Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:LouisianaPurchase.png (CC BY-SA 3.0)

Und damit wurde der größte Grundstücksverkauf der Geschichte abgewickelt. Für schlappe 15 Mio. Dollar (das wären heute 13.659.600 € (Stand 05.04.2015)) wechselten 2,1 Mio. km² Land den Besitzer.

Das Land gehörte nun zwar den Vereinigten Staaten, war aber völlig unbekanntes Gebiet. Also was tun damit? Natürlich expandieren und nebenbei einen Wasserweg zum Pazifik finden, dachte sich der Präsident. Da lag es nahe, eine Expedition auszusenden, um das unbekannte Terrain zu ergründen. Und schon kurz darauf ging es los: Die Lewis und Clark Expedition erforschte vom Mai 1804 bis zum September 1806 das neu erworbene Land und erstattete Bericht über Flora, Fauna und Geologie des Gebietes zum Zwecke der weiteren Nutzung.

Abb. 3: Der „Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Französischen Republik“ (Wikipedia, gemeinfrei)

Abb. 3: Captain Meriwether Lewis und William Clark (Wikipedia, gemeinfrei)

Captain Meriwether Lewis, der ehemalige Privatsekretär des Präsidenten wurde dabei unterstützt von William Clark sowie einigen Soldaten, Dolmetschern und weiteren Helfern. So starteten sie in einem Boot auf dem Wasserweg und fuhren den Missouri River entlang. Nach einigen Begegnungen mit verschiedenen Indianerstämmen und Pelzhändlern und der gefahrvollen Überquerung der Rocky Mountains schaffte die Expedition es, zahlreiche detaillierte Berichte über die Gegebenheiten an den Präsidenten zu übermitteln, was weitere Expeditionen nach sich zog.

Auch verschiedene Pelzhändler, die besonders an der Tierwelt interessiert war, fühlten sich daraufhin bemüßigt, sich in den neuen Gebieten breitzumachen. Es folgten weitere Pioniere, Trapper und Mountain Men und danach die ersten Siedler, die aus den dicht besiedelten Gebieten im Osten der USA in die neuen Territorien zogen, um sich ein Leben als Farmer aufzubauen.

Abb. 4: Karte von Lewis und Clark, 1814 publiziert (Wikipedia, gemeinfrei)

Besonders nach 1863, als das von Präsident Abraham Lincoln unterzeichnete „Heimstättengesetz“ in Kraft getreten war, das jedem Erwachsenen (in USA ab einem Alter von 21 Jahren) erlaubte, sich 64 Hektar Land zu nehmen und zu bewirtschaften, welches ihm dann automatisch nach 5 Jahren gehörte, strömten die Menschen von überall herbei.

Ab dieser Zeit wurde es dann richtig voll in den neuen Territorien, denn es kamen nicht nur Siedler aus dem Osten, sondern auch Immigranten aus allen Herren Länder, die aufgrund ihres sozialen Status, ihrer Religion oder auch wegen eines Verbrechens verfolgt oder abgeschoben worden waren. Auch Kriegsflüchtlinge und Abenteurer sowie Goldgräber strömten in die „Neue Welt“ und machten das bunte Bild komplett. Jeder durfte kommen, jeder hatte eine Chance.

Aber das Siedlerleben war hart und Flora und Fauna unbekannt. Wer die Anreise zu seinem Bestimmungsort überlebte, hatte bereits viel Glück. Und mit noch mehr Glück konnte er auch einen Bärenangriff, einen Indianerüberfall oder eine Trockenperiode überleben …

Die Schießereien und Revolverhelden gab es erst nach dem Bürgerkrieg, wie Clint Thomsen in seinem Buch „Ghost Towns“ erwähnt. So nennen Historiker für den „echten“ Wilden Westen eine Zeitspanne von ungefähr 1846 bis 1905, manchmal bis 1920. Und wie Bill O’Neal in „Gunfighter“ betont, war der Wilde Westen lange nicht SO wild, wie er beschrieben wurde, doch dazu an anderer Stelle mehr.

Abb. 5: Die Homestead-Urkunde mit der No. 1 in Nebraska, ausgestellt auf Daniel Freeman (Wikipedia, gemeinfrei)

Der typische „Wilde Westen“, das waren die kleinen Boomtowns, die aus dem Boden schossen, wenn irgendwo Gold gefunden wurde. Oder andernorts kleine Siedlungen von Farmern, die sich ihr Gebiet abgesteckt hatten. Wo die Farmidylle eher an die TV-Serie aus den 1970ern „Unsere kleine Farm“ erinnert, handelt es sich bei den Goldgräber-Boomtowns eher um berüchtigte Städte, in denen es weder Recht noch Gesetz gab.

Einige davon konnten überleben, wie z. B. der heutige Skiort Aspen, der früher auch eine kleine Goldgräberstadt war, andere wurden einfach verlassen, wenn das Gold versiegte. Unzählige berühmte und berüchtigte Geisterstädte, in denen es auch tatsächlich spuken soll, sind auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten zu finden.

Schauen wir uns als Beispiel eine besonders berüchtigte Stadt des Wilden Westens an, die mehrere verehrte Revolverhelden beherbergte und sich bis heute halten konnte – nur nicht mehr in ihrer ursprünglichen gesetzlosen Form: Deadwood.

Deadwood, South Dakota – Berüchtigte Stadt des Wilden Westens

Abb. 6: Deadwood im Jahr 1876. (A photograph of Deadwood in 1876. General view of the Dakota Territory gold rush town from a hillside above. By S. J. Morrow.) Quelle: Wikipedia, gemeinfrei

In Deadwood waren viele bekannte Revolverhelden zuhause. Alles, was Rang und Namen hatte,, hatte sich in der Stadt versammelt, nachdem das erste Mal Gold gefunden worden war. Deadwood liegt in den Black Hills und war ehemaliges Indianerland – wie eigentlich ganz Amerika. Bereits Lewis & Clark sind auf ihrer Expeditionsreise durch das Gebiet gekommen, Wild Bill Hickok hat hier gelebt und wurde 1876 beim Pokern erschossen, im selben Jahr hielt sich auch Wyatt Earp hier auf. Ebenso Doc Holliday. Im Rahmen der Indianerverfolgung war General Custer hier, sowie andere Berühmtheiten wie Poker Alice, Sundance Kid, Calamity Jane und viele viele mehr.

Abb. 7: Ehemalige Stammesgebiete der Sioux-Gruppen (grün): der Lakota, der benachbarten Nakota (Yanktonai und Yankton) sowie Dakota-Stämme und heutige Reservationen (orange) (Wikipedia, gemeinfrei)

Nachdem die Lakota Indianer aus dem Gebiet weitgehend zurückgedrängt worden waren, verabschiedete der US Kongress 1862 den Homestead Act, der den amerikanischen Bürgern günstiges Land im Dakota Territorium versprach. Verschiedene Interessentengruppen stürmten daher in die Black Hills und um ihnen Platz zu machen, wurden die Indianer weiter zurückgedrängt. Für den Kampf gegen die Indianer verweise ich auf den Artikel über Häuptling Sitting Bull, der bis zuletzt alles versuchte, um seinem Volk das angestammte Gebiet zu erhalten. Im Juni 1876 konnte er noch die Schlacht am Little Bighorn für sich entscheiden und Custers Armee zurückdrängen, doch letztendlich scheiterten seine Bemühungen. Er wurde 15.12.1890 ermordet und sein Volk landete im Reservat.

Schon zu Beginn der 1860-er Jahre waren einige Goldsucher in den Black Hills unterwegs, aber die Gerüchte über Funde zirkulierten 1870 verstärkt und zogen noch mehr Abenteurer und Glücksritter in das Gebiet. John B. Person fand 1875 das erste Gold in den nördlichen Black Hills und benannte den Canyon anschließend in Deadwood Gulch wegen der vielen toten Bäume, die die Strecke säumten. Zu der Zeit waren schon ca. 800 Männer auf Goldsuche in diesem Gebiet. Gleichzeitig, als der Kampf gegen die Indianer seinen Höhepunkt erreichte, schossen überall die Bergarbeitercamps aus dem Boden. Auf dem Höhepunkt des Goldrauschs ließen sich fast 10.000 Leute in den Black Hills nieder, und zwar hauptsächlich in den Städten Custer, Hill City und Deadwood. Immer wenn eine Quelle erschöpft war, wurden auch die Camps und Städte verlassen und woanders neu aufgebaut, immer auf der Jagd nach dem Gold.

Deadwood selbst wurde 1876 errichtet und war bald völlig überlaufen. Wo sich zunächst eine Zeltstadt befand, wurden bald richtige Holzhäuser und Ziegelhäuser erbaut. Für den schönen Schein wurden den Bauwerken dann falsche Häuserfronten vorangestellt, die aussahen wie Kulissen in einem Film. Die beste Mine in dem Gebiet, die Homestake Mine von Fred und Moses Manuel, versiegte erst 2001 und hatte bis dahin 100 Millionen Dollar in Gold erbracht. Natürlich hatte nicht jeder so viel Glück.

Und außerdem zog die Stadt nicht nur Minenarbeiter an, sondern auch dunkle und gesetzlose Gestalten, die auf andere Weise zu Geld kommen wollten. Saloons und Glücksspiel waren eine weitere Geldumsatzquelle. Insgesamt waren diese Städte Männerdomänen. Fast 90% der Frauen, die sich hier niedergelassen hatten, waren Prostituierte. Wer über Spiel und Raub und Prostitution nicht an das erhoffte Geld kam, der musste zu härteren Maßnahmen greifen. Angeblich gab es im ersten Jahr nach der Gründung von Deadwood täglich einen Toten zu beklagen.

1876 trafen Wild Bill Hickok und Calamity Jane in der Stadt ein. Wild Bill war damals bereits eine Legende. Doch er lebte nur kurz dort, er wurde im August 1876 bereits beim Pokerspiel von hinten erschossen (ich verweise hier auf den Artikel über Wild Bill, der bereits im Blog zu lesen ist). Spätestens ab diesem Zeitpunkt hatte die Stadt ihren Ruf als gesetzlose Stadt weg.