Helden, Schurken, Visionäre - Rahim Taghizadegan - E-Book

Helden, Schurken, Visionäre E-Book

Rahim Taghizadegan

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Beschreibung

Schurken, Helden oder normale Durchschnittsmenschen? Die Geschichte des Unternehmertums ist so spannend wie paradox. Mal erscheinen sie als große Helden, mal als gerissene Profitmacher. Doch wer sind diese Menschen, die gleichsam so wichtig sind und doch von der gängigen Ökonomie weitgehend ignoriert werden? Aufbauend auf einer historischen und ökonomischen Analyse zeigt Rahim Taghizadegan eine neue Interpretation des Unternehmertums mit zahlreichen überraschenden Einsichten auf. Er lüftet nicht nur den Schleier um die historische Figur des Unternehmers, sondern bietet auch zahlreiche Lehren für den Unternehmer im 21. Jahrhundert. Doch wie ist es heute? Muss man wahnsinnig sein, um in Europa noch Unternehmer zu werden? Wie wird man zum erfolgreichen Unternehmer und wie bleibt man es trotz widriger Umstände? Dieses Buch wird Unternehmern und jenen, die es noch werden wollen, die Augen öffnen. Die Zeit für Entrepreneure ist abgelaufen, denn die Zukunft gehört dem Contrepreneur – dem Unternehmer, der gegen den Strom schwimmt.

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

1. Auflage 2016

© 2016 by FinanzBuch Verlag,

ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Matthias Michel

Korrektorat: Verena Schnapp

Umschlaggestaltung: Yvonne Andreas

Umschlagabbildung: Shutterstock/Copyright by sidmay

Satz: Satzwerk Huber, Germering

Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

Printed in Germany

ISBN Print 978-3-89879-931-7

ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-775-2

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-776-9

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

Inhalt

Einleitung

Eine Geschichte des Unternehmertums

Unternehmer als Krieger

Unternehmer als Staatsmänner

Unternehmer als Projektemacher

Unternehmer als Außenseiter

Die Ökonomik des Unternehmertums

Risiko und Ungewissheit

Innovation

Unternehmerisches Wissen

Unternehmerisches Gespür

Unternehmerische Verantwortung

Unternehmensführung

Unternehmertum im Papiergeldzeitalter

Gründerzeithausse

Zentralbankkorruption

Künstliche Skaleneffekte

Entrepreneur oder Contrepreneur?

Führen oder Verführen

Geben oder Nehmen

Widerstand oder Opportunismus

Literatur

Über den Autor

Nachweise

Einleitung

Die einen halten Unternehmer für Schurken, die als unerträgliche Chefs ihre Untergebenen ausbeuten, und als Opportunisten keine Möglichkeit zur Profitmaximierung auslassen. Die anderen sehen im Unternehmer einen Helden, der ohne Dank Arbeitsplätze und Wohlstand schafft und durch seine Initiative und seinen Mut eine bessere Zukunft hervorzubringen hilft. Manche lassen Unternehmer gänzlich kalt, sie halten sie für Durchschnittsmenschen, die sich bloß selbständig gemacht haben, weil ihnen bessere Jobmöglichkeiten verbaut waren oder sie aus persönlichen Gründen keine andere Wahl hatten. Wenige ahnen, wie spannend und paradox die Geschichte des Unternehmertums ist.

Wer sind diese Menschen, die von der herkömmlichen Wirtschaftswissenschaft weitgehend ignoriert werden? Aufbauend auf einer historischen und ökonomischen Analyse versucht dieses Werk eine frische Interpretation des Unternehmertums, die zahlreiche überraschende Einsichten zutage fördern wird. Dabei wird nicht nur der Schleier um die historische Figur des Unternehmers gelüftet, sondern es lassen sich auch zahlreiche unangenehme Lehren für heutige Unternehmer ziehen. Denn die Schattenseiten sollen nicht ausgespart werden. Muss man wahnsinnig sein, um in Europa heute noch Unternehmer zu werden? Oder waren Unternehmer immer schon die Wahnsinnigeren?

Manchen erscheinen Unternehmer als gerissene Profitmacher, die den Konsumismus mit immer neuem Ramsch befeuern. Die einen träumen von der Selbständigkeit, die anderen warnen vor einem neuen Prekariat von Scheinselbständigen. Unternehmer selbst klagen über immer engere Spielräume. Was ist los auf den Märkten? Welche Fehler machen Unternehmer und warum? Wozu gibt es überhaupt Unternehmen? Wie wird man zum Unternehmer und wie bleibt man es? Welchen Sinn kann Unternehmertum heute noch haben?

Doch zuerst zur Grundfrage: Was ist Unternehmertum überhaupt? Die Frage nach einem Begriff, der keine konkrete, angreifbare Sache bezeichnet, sondern ein geistiges Konzept, läuft oft ins Leere oder blendet. Begriffe haben meist eine wechselvolle Geschichte und bilden lose Assoziationswolken, durchsetzt von widersprüchlichen Definitionen. Warum sollte man abstrakten Begriffen also überhaupt Aufmerksamkeit schenken? Eine Auseinandersetzung lohnt dann, wenn hinter den Begriffen relevante Konzepte stehen. Konzepte sind geistige Ordnungs- und Deutungsversuche, die für uns relevant und damit wertvoll sind, wenn sie helfen, reale Phänomene besser zu verstehen. Relevante Konzepte können sehr komplex, sogar paradox sein, und dennoch neue Deutungsebenen der Realität erschließen. Unternehmertum wäre dann ein relevantes Konzept, wenn es eine zugrunde liegende Klasse realer Phänomene in sinnvoller Weise gruppiert, ordnet und verständlich macht.

Der Begriff des Unternehmertums vernebelt im allgemeinen Sprachgebrauch mehr als er erhellt. Dennoch entstammt er realen Phänomenen menschlichen Handelns. Die bei diesen Phänomenen erkennbaren Muster sind allerdings hochkomplex und teilweise widersprüchlich. Man könnte es sich einfach machen und mit einer willkürlichen Definition beginnen. Doch die Komplexität und Widersprüchlichkeit bei der Thematik des Unternehmertums ist besonders relevant für das Verständnis, weil die zugrunde liegenden Phänomene eben besonders komplex sind und die Widersprüche von realer Bedeutung. Daher kann nur eine Begriffsfindung, die diese Umwege nimmt, zu einem wirklichen Verständnis der Phänomene führen.

Rahim Taghizadegan im April 2016

Eine Geschichte des Unternehmertums

Es gibt zwei Wege zu einem möglichen Erfassen der Phänomene. Der eine Weg ist der theoretische. In diesem Fall wäre es der Versuch, mittels ökonomischer Theorie eine stimmige Definition der Unternehmerfunktion abzuleiten. Im Bereich der Unternehmertheorie hat sich eine Tradition besonders verdient gemacht: die Wiener oder Österreichische Schule der Ökonomik. Eine Auseinandersetzung mit dieser Tradition ist die Voraussetzung zu einem tieferen Verständnis des Unternehmertums. Doch heute wird gemeinhin übersehen, dass diese Tradition ursprünglich in ein interdisziplinäres Umfeld im alten Wien eingebettet war. Das bedeutet, sie ist unentbehrliches Hilfsmittel der Erkenntnis in enger Kooperation mit anderen Disziplinen, aber kein geschlossenes Lehrgebilde, das für sich genommen die Welt erklärt. Der theoretische Weg läuft stets ein wenig ins Leere, wenn er sich nicht immer wieder an den Widersprüchen und Paradoxien der Realität reiben muss.

Dieses Reiben an der Realität eröffnet die zweite Möglichkeit, herauszufinden, was Unternehmertum eigentlich bedeutet, nämlich der historische Weg. Es handelt sich dabei um den systematischen Versuch, bisherige Erfahrungen und Dokumente menschlichen Handelns nach Besonderheiten zu untersuchen, die eben auf ein besonderes Phänomen hinweisen: das Unternehmertum. Der erste Ansatzpunkt ist stets der spracharchäologische, die Überprüfung, welche Erfahrungen, Beobachtungen und Ideen eine bestimmte Begriffsbildung motiviert haben. Der historische Erkenntnisweg verleitet jedoch zu einer gewissen Blindheit; die Vielfalt und Widersprüchlichkeit der Fakten blendet. Daher muss sich der historische Weg stets an theoretischen Erklärungsversuchen reiben, die Versuche darstellen, den Sinn hinter den dokumentierten Worten und Taten der Menschen zu erschließen.

Was also ist Unternehmertum? Weder Theorie noch Geschichte können, losgelöst voneinander, diese Frage zufriedenstellend beantworten. Theorie bietet in der Engführung nur die leere Tautologie, dass eine Definition eben genau das enthält, was man ihr willkürlich zugeschrieben hat. Geschichte bietet in der Engführung nur die blinde Sammlung willkürlich ausgewählter Dokumente, Daten und Zitate. Noch schlimmer ist die heute beliebte Zeitgeschichte: Diese betrachtet überhaupt nur aktuelle »Erfolgsgeschichten«, mediale Happen und persönliche Anekdoten. Die typische Unternehmerzeitgeschichte auf den Bestsellerlisten sieht so aus: Wähle momentan erfolgreich scheinende Unternehmer und Unternehmen und zeichne deren Wege nach, um sie als allgemein gültige Erfolgsrezepte zu verkaufen. Dabei unterläuft meist ein Irrtum, der als Halo-Effekt bekannt ist. Diesen Effekt entdeckte der amerikanische Psychologe Edward Thorndike während des Ersten Weltkriegs. Er untersuchte, wie militärische Vorgesetzte ihre Untergebenen bewerteten. Dabei erkannte er, dass positive Kriterien wie charakterliche Eignung, körperliche Kondition, Intelligenz oder Eignung für Führungsaufgaben miteinander korrelierten. Offiziere, die Soldaten in einer Hinsicht gut bewerteten, etwa aufgrund ihres körperlichen Eindrucks oder ihres intelligenten Aussehens, schrieben ihnen auch in allen anderen Bereichen positive Eigenschaften zu. Thorndike bezeichnete dieses Phänomen als Halo-Effekt.

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