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Nach dem Erfolg des "Polizeikochbuchs" von Alexander Herrmann, das 2023 unter dem Titel "Heldenküche" erschien, erscheint nun der Nachfolger: "Heldenküche – Die Hausärzte-Edition". Einmal mehr begibt sich Alexander Herrmann auf die Spuren von Helden des Alltags. Diesmal trifft er Hausärzte aus ganz Bayern und lässt sie erzählen – von Berufen und Berufungen, von Erfolgen und Niederlagen, von Anekdoten und Erinnerungen. Gesundes Essen kommt auch nicht zu kurz – so vielfältig und abwechslungsreich wie der Hausarztberuf selbst. Fundiertes Wissen über gesunde Ernährung trifft auf Spitzenkoch – Gaumenfreude garantiert!
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Seitenzahl: 154
Veröffentlichungsjahr: 2025
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ALEXANDER HERRMANN
DIE HAUSÄRZTE-EDITION
Backofenhinweis
Die Temperaturangaben für den Backofen beziehen sich stets auf das Backen mit Ober- und Unterhitze. Bei Umluft- oder Heißluftherden verringert sich die Temperatur um etwa 20 °C. Beachten Sie dazu bitte die Gebrauchsanweisung Ihres Backofens.
Copyright 2025:
© Börsenmedien AG, Kulmbach
Personenfotos: Rebecca Pfiffer
Rezeptfotos: Sebastian Metzdorf
Fotos Grußtexte S. 12 und 13: © EYE AM CHRIS
Rezeptentwicklung: Mona Hiermaier, monaliebtaroma.de
Recherche: Sabine Krogemann
Gestaltung, Satz und Herstellung: Daniela Freitag
Lektorat: Claus Rosenkranz, Elke Sabat, Petra Teetz
Druck: AALEXX Druck Produktion, Großburgwedel
ISBN 978-3-68932-026-3
eISBN 978-3-68932-027-0
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ÜBER DIESES BUCH
GRUSSWORT LANDESVORSITZENDER BAYERISCHER HAUSÄRZTEVERBAND
GRUSSWORT VORSITZENDER DER STIFTUNG BAYERISCHER HAUSÄRZTEVERBAND
GRUSSWORT STELLVERTRETENDE LANDESVORSITZENDE DES
BAYERISCHEN HAUSÄRZTEVERBANDES UND ALEXANDER HERRMANN
IM PORTRÄTANJA TISCHER, BEZIRK OBERFRANKEN
TRAGEHILFE FÜR DEN RUCKSACK DES LEBENS
GESUNDHEITSRUBRIK: HAUT UND HAAR
REZEPTE MIT:AVOCADO, WALNUSS, KAROTTE
IM PORTRÄTDR. PETER DEINLEIN, BEZIRK OBERPFALZ
„HAUSARZTSCHMIEDE“ GEGEN DIE VERSORGUNGSLÜCKE
GESUNDHEITSRUBRIK: MAGEN UND DARM
REZEPTE MIT:KÜMMEL, FENCHEL, CHICORÉE
IM PORTRÄTDR. MICHAEL ROSENBERGER, BEZIRK NIEDERBAYERN
DREIFACH-RETTER AUS DEM DREILÄNDERECK
GESUNDHEITSRUBRIK: BEWEGUNG UND POWER
REZEPTE MIT:MUNGOBOHNE, EI, HÜTTENKÄSE
IM PORTRÄTDR. STEFAN SEMMLER, BEZIRK OBERPFALZ
MUSIKALISCHER KAMPF GEGEN HOHEN BLUTDRUCK
GESUNDHEITSRUBRIK: BLUTKREISLAUF
REZEPTE MIT:KNOBLAUCH, CURRY, LACHS
IM PORTRÄTDR. ANTON BÖHM, BEZIRK OBERBAYERN
VOM SCHLOSSER ZUM ARZT MIT SECHS PRAXEN
GESUNDHEITSRUBRIK: SCHLAF UND ERHOLUNG
REZEPTE MIT:SAUERKIRSCHE, KICHERERBSE, ZITRONENMELISSE
IM PORTRÄTDR. CHRISTIAN PFEIFFER, BEZIRK UNTERFRANKEN
KLEINER KOFFER, GROSSE WIRKUNG
GESUNDHEITSRUBRIK: SÄURE-BASEN-HAUSHALT
REZEPTE MIT:KARTOFFEL, ZITRONE, SAUERKRAUT
IM PORTRÄTPROF. DR. JÖRG SCHELLING, BEZIRK MÜNCHEN
EINE BLUMENKETTE FÜR DAS LEBEN
GESUNDHEITSRUBRIK: DETOX
REZEPTE MIT:KURKUMA, ARTISCHOCKE, GRAPEFRUIT
IM PORTRÄTDR. STEFAN GRAMLICH, BEZIRK SCHWABEN
BEWEGUNG IST DER SCHLÜSSEL
GESUNDHEITSRUBRIK: MIKROBIOM STÄRKEN
REZEPTE MIT:HAFERFLOCKEN, JOGHURT, BANANE
IM PORTRÄTDR. FLORA WENDEL, BEZIRK MÜNCHEN
HELFEN UND FORSCHEN
GESUNDHEITSRUBRIK: GEHIRN UND KONZENTRATION
REZEPTE MIT:INGWER, STUDENTENFUTTER, CHILI
IM PORTRÄTDR. BEATE REINHARDT, BEZIRK OBERFRANKEN
AUF DEN HUND GEKOMMEN
GESUNDHEITSRUBRIK: STOFFWECHSEL PUSHEN
REZEPTE MIT:CEYLON-ZIMT, GRÜNEM TEE, BRAUNEM REIS
IM PORTRÄTMARIA STICH & DR. JAKOB BERGER, BEZIRK SCHWABEN
WIE DER VATER, SO DIE TOCHTER
GESUNDHEITSRUBRIK: STARKE KNOCHEN
REZEPTE MIT:GRÜNKOHL, QUARK, FEIGE
IM PORTRÄTDR. MARC METZMACHER, BEZIRK MITTELFRANKEN
DER SCHLÜSSEL ZUR NACHWUCHSGEWINNUNG
GESUNDHEITSRUBRIK: ENTZÜNDUNGEN UND ANTIOXIDANTIEN
REZEPTE MIT:TOMATE, DUNKLER SCHOKOLADE, KAFFEE
IM PORTRÄTDR. LOUISA HECHT & BENJAMIN HAUGG, BEZIRKE MITTELFRANKEN & OBERFRANKEN
GRUNDSTEINE FÜR EINE LEBENSNAHE BEHANDLUNG
GESUNDHEITSRUBRIK: DIE FANTASTISCHEN VIER – VITAMINE
REZEPTE MIT:EIGELB, KALBSLEBER, ROSENKOHL, PAPRIKA
IM PORTRÄTDR. MARGIT KOLLMER, BEZIRK NIEDERBAYERN
FÜRSORGE UND VERSORGUNG VOM ANFANG BIS ZUM ENDE
GESUNDHEITSRUBRIK: DIE FANTASTISCHEN VIER – KRÄUTER
REZEPTE MIT:LIEBSTÖCKEL, BASILIKUM, PETERSILIE, SALBEI
IM PORTRÄTDR. MOHAMMAD AHMADI, BEZIRK UNTERFRANKEN
OBERPFÄLZER CHARAKTER MIT PERSISCHEN WURZELN
GESUNDHEITSRUBRIK: DIE FANTASTISCHEN VIER – GEWÜRZE
REZEPTE MIT:WACHOLDERBEERE, KURKUMA, KREUZKÜMMEL, CAYENNEPFEFFER
IM PORTRÄTEVA GREIPEL, BEZIRK OBERBAYERN
FAST WIE EIN FAMILIENMITGLIED
GESUNDHEITSRUBRIK: DIE FANTASTISCHEN VIER – HEIMISCHE SUPERFOODS
REZEPTE MIT:HEIDELBEERE, HANFSAMEN, LEINÖL, LÖWENZAHN
Dieses Buch ist kein gewöhnliches Kochbuch. Es ist aber auch keine Gesundheitsfibel oder ein Ratgeber. Stattdessen ist es zuallererst eine außergewöhnliche Sammlung persönlicher Geschichten, die Hausärztinnen und Hausärzte aus allen Teilen Bayerns erlebt haben – selbst und mit ihren Patienten. Und so grundverschieden all diese Protagonisten auch sind, eint sie doch ihre Leidenschaft und ihr Engagement zum Wohle ihrer Patienten. Damit ist es auch ein Plädoyer für den vielleicht noch immer manchmal etwas unterschätzten Beruf des Hausarztes, der doch das breiteste Wissen aller medizinischen Fachrichtungen erfordert und zugleich das Fundament unserer medizinischen Versorgung darstellt. Und schließlich ist es absolut rezeptpflichtig: als augenzwinkernde kulinarische Begleitung für einen gesunden Alltag – indem die vorgestellten Gerichte vor allem jene Nährstoffe beinhalten, die unser Körper für die Bewältigung eines herausfordernden Alltags braucht. Genießen Sie also die Risiken und Nebenwirkungen – und fragen Sie ausnahmsweise keinen Apotheker!
Liebe Leserinnen und Leser,
der Volksmund sagt: „Gesundheit ist nicht alles, aber alles ist nichts ohne Gesundheit.“ Dies gilt auch für das zweite große G in diesem Buch – den Genuss.
Als Autor und Initiator verbindet Sternekoch Alexander Herrmann die beiden Gs, Gesundheit und Genuss, in diesem Buch, „Heldenküche – Die Hausärzte-Edition“, zu einer unterhaltsamen und erkenntnisreichen Symbiose. Alexander Herrmann ist nicht nur ein Meister seines Fachs, sondern engagiert sich als Botschafter für die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband für unsere Gesellschaft, wofür wir Hausärztinnen und Hausärzte in Bayern ihm herzlich danken.
Unser Dank gilt auch Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Mit diesem Buch unterstützen Sie ein wichtiges Anliegen unserer Stiftung. Seit zehn Jahren vergibt die Stiftung Bayerischer Hausärzteverband Stipendien an junge Medizinstudierende, damit die angehenden Ärztinnen und Ärzte praktische Erfahrungen in Hausarztpraxen sammeln können. So wollen wir den Nachwuchs dafür begeistern, später als Hausärztinnen und Hausärzte in Stadt und Land tätig zu sein – frei nach der wohl ältesten Küchenweisheit: „Der Appetit kommt beim Essen.“
Viel Genuss beim Nachkochen und ein herzliches Vergelts Gott auch im Namen aller Patientinnen und Patienten.
Sehr verehrte Damen und Herren,
für mich sind es die erfülltesten Momente, wenn ich nach der beendeten Sprechstunde in meiner Hausarztpraxis bei einem Kaffee kurz innehalte. Was habe ich in diesen wenigen Stunden nicht alles erlebt und erfahren. Da gab es traurige Momente neben spannenden, neben aufregenden, neben lustigen, neben makabren, neben lauten und leisen. Da gab es Wissenschaft neben Bauchgefühl, den Rettungswageneinsatz, einen Paradiesvogel an der Theke, sorgenvolle Mütter und Väter. Und es gab viel Dankbarkeit, auch gegenüber dem Praxisteam, auf das ich sehr stolz bin. All das gehört zum wunderbaren Alltag in der Hausarztpraxis – eine der schönsten Tätigkeiten, die ich mir vorstellen kann.
Liebe Leser, die Stiftung des bayerischen Hausärzteverbandes fördert den hausärztlichen Nachwuchs, um Ihre medizinische Versorgung für die Zukunft sicherzustellen. Sowohl während des Studiums als auch in den ersten Berufsjahren unterstützt die Stiftung junge Mediziner. Sie erfahren, wie schön unser Beruf ist – und wie erfüllend das Arbeiten auf dem Land sein kann.
Ich danke Alexander Herrmann, dass er sich mit diesem Kochbuch als großer Unterstützer der Hausärzte zeigt. Dieselbe Leidenschaft, die er in sich trägt, wenn er seine Gerichte kreiert und damit die Menschen glücklich macht, lässt uns mit Freude jeden Morgen die Praxis öffnen und all die Patienten begrüßen und versorgen.
Liebe „Heldenküche“-Leserinnen und -Leser,
unsere gemeinsame Geschichte dauert schon fast drei Jahrzehnte. Was einst mit einer gewöhnlichen allgemeinmedizinischen Bestandsaufnahme im Sprechzimmer begann, entwickelte sich zu einem Paradebeispiel dafür, was Hausärzte und ihre Patienten gemeinsam erleben – und welche besonderen Verbindungen auf diese Weise entstehen können.
In unserem Fall entpuppte sich eine vermeintlich harmlose Wölbung am Oberarm als ernsthaftes Merkelzellkarzinom, das sich schnell zu einer lebensbedrohlichen Krebserkrankung auswachsen hätte können. Ohne das enge Vertrauensverhältnis zwischen uns, das zu diesem Zeitpunkt bereits über viele Jahre bestand, und den daraus resultierenden fachkundigen ärztlichen Rat wäre die Sache wohl schlimm ausgegangen. So aber war spätestens diese schlussendlich glückliche Begebenheit die Basis einer Freundschaft, die nun zu diesem Buch geführt hat.
Bereits nach einem kurzen Telefonat stand fest, dass wir das wichtigste Anliegen des Bayerischen Hausärzteverbands – die Förderung einer nachhaltigen Nachwuchsarbeit, zu der auch seit zehn Jahren die Stiftung beiträgt – nicht nur mit einer reinen Botschaftertätigkeit voranbringen wollen, sondern mit einem Projekt, das einerseits viele solch einzigartiger Geschichten erzählt, wie wir sie erlebt haben. Und das andererseits auch noch tolle Rezepte enthält, die im besten Fall eine positive gesundheitliche Wirkung haben können, mindestens aber großartig schmecken.
Nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre unserer hausärztlichen „Heldenküche“ – und bedanken uns für die Unterstützung all derer, die an diesem Buch mitgewirkt haben.
»MICH BEGEISTERTEN SCHON IMMER DIE ZUSAMMENHÄNGE ZWISCHEN KÖRPER UND SEELE.«
Bei uns gab’s keine Mediziner in der Familie. Allerdings hat mein Opa regelmäßig einen kleinen Anatomiekurs am Esstisch veranstaltet: Wenn es bei uns in Oberfranken wieder mal die berüchtigte „Schwarze Brüh‘“ gegeben hat – eine Blutsuppe mit allerlei Innereien –, erklärte er uns Kindern mit großer Begeisterung, was da alles so drin herumschwamm. Erstaunlicherweise hat mich so eine gekochte Hühnerleber oder ein Gänseherz aber nicht abgeschreckt, sondern fasziniert, zumindest rein fachlich. Kulinarisch eher schon: Heute ernähre ich mich weitgehend vegetarisch. Auf der Uni wollte ich dann zunächst in Richtung Gynäkologie studieren, landete aber dann doch in der inneren Medizin – schlicht wegen der besseren Jobaussichten. Reden und Kümmern war schon immer mein Ding. Deshalb habe ich mich auch kurzzeitig für die Onkologie interessiert, um krebskranken Patienten beistehen zu können, aber dort waren mir die Vorgänge schlussendlich zu chemisch. Mich begeisterten dagegen schon immer die Zusammenhänge zwischen Körper und Seele.
Aus diesem Grund bin ich dann nach drei Jahren als Assistenzärztin in der Gastroenterologie und Kardiologie am Klinikum Kulmbach in die Allgemeinmedizin abgebogen und 2006 als Weiterbildungsassistentin in eine Gemeinschaftspraxis in Thurnau und Untersteinach gekommen, die ich heute zusammen mit dem Praxisgründer und zwei angestellten Kolleginnen führe. Später kam dann noch eine Niederlassung in Presseck dazu, sodass wir als klassische Landarztpraxis mit drei Standorten und über 3.000 Scheinen schon ordentlich zu tun haben. Trotzdem ist es mir sehr wichtig, immer ausreichend Zeit für den Patienten zu haben, der gerade vor mir sitzt. Vor allem, wenn ich bemerke, dass die Kopfschmerzen oder die Erkältung, wegen der er gekommen ist, gar nicht das eigentliche Problem darstellen.
„Du musst immer daran denken, dich selbst als Medizin einzusetzen“, lautete der Leitspruch eines Psychotherapeuten in der Balint-Gruppe, der ich angehöre und in der wir regelmäßig über besonders herausfordernde Fälle sprechen. Deswegen versuche ich immer, jene Dinge sofort zu thematisieren, die mir beim Gespräch besonders auffallen. Schon eine bestimmte Körperhaltung signalisiert mir, dass mein Gegenüber etwas bedrückt. Mit behutsamen, eher bildhaften Fragen versuche ich anschließend, den Grund für seinen Kummer herauszufinden und die Spirale nach unten zu durchbrechen – wenn der Patient das möchte. Denn natürlich kann sich nicht jeder Mensch entsprechend öffnen, weshalb meine Art zu arbeiten sicherlich auch nicht für alle gleichermaßen passt. Gelegentlich ist es auch besser, die Mauer nicht einzureißen, die manche um sich herum gebaut haben: Wenn man eine Belastung erkennt, bedeutet das ja nicht automatisch, dass man diese auch lösen kann.
Ist eine geborene „Kümmerin“: Anja Tischer erzählt leidenschaftlich von ihrem Leitsatz, sich selbst als Medizin einzusetzen.
STECKBRIEF
NAME: Anja Tischer
BEZIRK: Oberfranken
AUSBILDUNG: Fachärztin für Allgemeinmedizin
TÄTIG SEIT: 2010
AKTUELL: niedergelassen in einer Gemeinschaftspraxis in Thurnau
Den anderen aber will ich helfen, den Rucksack ihres Lebens zumindest ein Stück leichter zu machen – auch ein kleines Exemplar kann nämlich verdammt schwer sein. Allerdings ist der Weg zum Abwerfen des Ballasts manchmal durchaus schmerzhaft: Eine augenscheinlich gesunde junge Frau war wegen eines chronisches Magenleidens zu mir gekommen. Sie war schon bei einigen Fachärzten gewesen, die aber keine Ursache feststellen konnten – wie auch: Organisch war da nichts, aber sie brach schon bei der zweiten Frage in Tränen aus. Es stellte sich heraus, dass in ihrem Leben gerade alles aus dem Ruder lief – vom schwierigen Verhältnis mit den Schwiegereltern über permanente Sorgen um die Kinder bis hin zum beruflich frustrierten Ehemann. Sie hat dann für sich die nötigen Schlüsse gezogen und einiges in ihrem Leben geändert. Oft hilft aber schon ein täglicher Spaziergang oder ein bisschen Sport. Und das Gefühl, endlich von einem Arzt ernst genommen zu werden. Das schönste Gefühl für mich wiederum ist, wenn ich am Ende einer Sprechstunde höre, dass es dem ein oder anderen gutgetan hat, bei mir gewesen zu sein.
Das, was mir anvertraut wird, landet in keiner Akte und wird auch von mir nicht notiert. Nur so kann ich das Vertrauen herstellen, das ich für meine Tätigkeit unbedingt brauche. In all den Jahren habe ich festgestellt, dass die wenigsten Leute mit einer psychischen Belastung tatsächlich zum Psychologen müssten. Deshalb ist die Diskussion über zu wenig entsprechende Fachkräfte und monatelange Wartezeiten in meinen Augen auch ärgerlich. Ein empathischer Hausarzt, der seine Patienten gut kennt, kann häufig auch ein Seelsorger im besten Sinne sein und manches Leid lindern. Emotional und körperlich.
Die Allgemeinärztin zeigt’s dem Sternekoch: So lernt man, den Rucksack des Lebens leichter zu tragen.
Glänzendes, gesundes Haar und straffe, reine, jugendliche Haut: Die Werbung zeigt uns tagtäglich, wie das Schönheitsideal aussieht. Bereits durch die Ernährung können wir einiges in die richtigen Bahnen lenken. Auf den nächsten Seiten kochen wir mit Avocado, Walnüssen und Karotten. Die Zauberworte hierbei lauten „Antioxidantien“, „Fettsäuren“ und „Vitamine“.
AVOCADO
Avocados sind ein Wundermittel: Sie enthalten das „Schönheitsvitamin“ B7, auch als Biotin bekannt, das für kräftige, glänzende Haare sorgt. Fettsäuren wie Palmitinsäure und Linolsäure schützen Haut und Haare und spenden Feuchtigkeit. Die Vitamine E und A unterstützen die Regeneration von Haut und Haaren, reduzieren Fältchen und fördern einen strahlenden Teint.
WALNUSS
Walnüsse sind reich an Vitamin E, das als Antioxidans freie Radikale bekämpft und so die Hautzellen vor Schäden schützt. Sie enthalten ebenfalls Biotin, das maßgeblich am Aufbau von Haut und Haaren beteiligt ist. Zudem liefern sie wichtige ungesättigte Fettsäuren.
KAROTTE
Karotten sind reich an Betacarotin, das die Hautzellen regeneriert und die Hautelastizität verbessert, wodurch die Haut strahlender und gesünder aussieht. Sie enthalten auch Vitamin A, das die Talgproduktion anregt und somit trockene Haut und Haare verhindert. Darüber hinaus fördern die Antioxidantien in Karotten den Schutz vor Umwelteinflüssen und tragen zur Stärkung der Haarstruktur bei.
Nährstoffe
BETACAROTIN, ANTIOXIDANTIEN, OMEGA-3-FETTSÄUREN, PROTEINE
Mineralstoffe
ZINK, EISEN, SELEN, KUPFER
Vitamine
B-VITAMINE, VITAMIN A, C, D, E
TIPP
Wasser:Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist essenziell, um Haut und Haare mit Feuchtigkeit zu versorgen.
FÜR 2 PERSONEN
Für das Walnuss-Orangen-Dressing
50 g Walnusskerne
Abrieb und Saft von 1 Bio-Orange
2 EL Honig
2 EL Aceto balsamico bianco
3 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Für den Crunch
30 g Walnusskerne
1 EL Olivenöl
1 TL Honig
Salz
Für den Avocado-Salat
2 reife Avocados
2 EL Olivenöl
200 g Rucola
3 bunte Karotten (z. B. orange, lila, gelb)
Die Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett leicht rösten, bis sie duften. Abkühlen lassen. Geröstete Walnüsse, Orangenabrieb und -saft, Honig, Aceto balsamico und Olivenöl in einen Rührbecher geben und mit einem Pürierstab fein mixen. Das Dressing mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Walnüsse grob hacken. Dann in einer Pfanne mit Olivenöl, Honig und einer kleinen Prise Salz bei mittlerer Hitze goldbraun anrösten. Den Crunch vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
1. Die Avocados halbieren, entsteinen und das Fruchtfleisch mit einem Löffel vorsichtig aus der Schale heben. Die Hälften in etwa 2 cm dicke Scheiben schneiden.
2. Eine Grillpfanne erhitzen. Die Avocadoscheiben mit etwas Olivenöl bestreichen und in der Pfanne von jeder Seite 2–3 Minuten grillen, bis sie schöne Grillstreifen haben.
3. Den Rucola waschen und trocken schleudern. Die Karotten schälen und längs in dünne Scheiben hobeln.
4. Rucola, Karottenstreifen, gegrillte Avocadoscheiben und Crunch in zwei Schalen anrichten. Den Salat großzügig mit dem Dressing beträufeln und servieren.
Für 2 Personen
Für die Karottensuppe
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 Stück Ingwer (3 cm)
1 TL Kokosöl
300 g Karotten
1 Stück Kurkuma (2 cm)
300 ml Gemüsebrühe
Saft von 1 Orange
150 ml Kokosmilch
Salz, Pfeffer
Für die Garnitur
2 Stängel Koriandergrün
1. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer schälen und hacken. Das Kokosöl in einem Topf erhitzen und alles darin bei mittlerer Hitze glasig dünsten.
2. Die Karotten schälen, grob würfeln und zugeben. Etwa 5 Minuten mit anbraten. Die Kurkuma schälen, fein schneiden und unterrühren. Mit Gemüsebrühe ablöschen, Orangensaft und Kokosmilch zufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen und etwa 10 Minuten köcheln lassen, bis die Karotten weich sind. Danach alles mit einem Pürierstab cremig mixen.
Das Koriandergrün waschen, trocken schütteln und die Blätter fein abzupfen.
Fertigstellen Die Suppe in zwei tiefen Tellern anrichten. Mit den Korianderblättern garnieren und servieren.
TIPP
Dünn geschnittene Scheiben vom Lachs machen sich ebenfalls gut als Topping. Sie garen in der heißen Suppe.
Für 2 Personen
Für die Penne
250 g Vollkorn-Penne
Salz
Für die Avocadocreme
2 Avocados
1 Knoblauchzehe
4 Stängel Basilikum
3 EL Olivenöl
Saft von ½ Limette
50 ml Kokosmilch
Salz, Pfeffer
1 EL Kokosraspel für die Garnitur
Die Penne in kochendem, gesalzenem Wasser nach Packungsanleitung bissfest garen. In ein Sieb abgießen und abtropfen lassen, dabei 100 ml Nudelwasser auffangen.
1. In der Zwischenzeit die Avocados halbieren, entsteinen und schälen. Den Knoblauch schälen. Das Basilikum waschen und trocken schütteln.
2. Avocadofruchtfleisch, Knoblauch, Basilikum, Olivenöl, Limettensaft, Kokosmilch und das aufgefangene Nudelwasser in ein hohes Gefäß geben. Alles mit einem Pürierstab cremig mixen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Fertigstellen Die Avocadocreme über die heißen Nudeln gießen und vermischen. Die Penne in zwei tiefen Tellern anrichten, mit den Kokosraspeln bestreuen und servieren.
Für etwa 350 g
150 g Walnusskerne
2 Knoblauchzehen
40 g Parmesan
1 EL Zitronensaft
150 ml Olivenöl, plus mehr zum Abdecken
Salz, Pfeffer
Außerdem
Schraubglas (400 ml Inhalt)
1. Die Walnüsse hacken und in einer Pfanne bei mittlerer Hitze ohne Fett anrösten. Sobald sie sich leicht färben, den Herd ausschalten und die Nüsse abkühlen lassen.
2. Den Knoblauch schälen und fein hacken. Den Parmesan fein reiben. Walnüsse, Knoblauch, Parmesan, Zitronensaft und Olivenöl in der Küchenmaschine fein mixen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
3. Das fertige Pesto in das Schraubglas füllen, mit Olivenöl bedecken und verschließen. Luftdicht verschlossen im Kühlschrank gelagert, ist das Pesto etwa 1 Woche haltbar.
TIPP
Mit dem Pesto können Pasta, Fleisch, Fisch oder Salate verfeinert werden.
»ICH MÖCHTE DEN MENSCHEN GEGENÜBER NUR MENTOR SEIN, NICHT ERZIEHER.«