Herzensgefährten - Pia Rennollet - E-Book

Herzensgefährten E-Book

Pia Rennollet

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  • Herausgeber: Neue Erde
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Pferdebotschaften für uns Menschen Unsere Mitgeschöpfe sind keine "niedere Kreatur", sie haben Seele und Bewusstsein. Das weiß jeder, der jemals eine Herzensverbindung mit einem Tier eingegangen ist. Mittels dieser Herzensverbindung Tiere klar in sich zu vernehmen, das ist Pia Rennollet gelungen. Sie hat einige ihrer Pferde in sich sprechen gehört und es aufgeschrieben. Dabei geht es keineswegs nur um die Beziehung zwischen Mensch und Pferd, sondern auch um die großen Fragen unseres Zusammenlebens mit der Natur und letztlich um unser Überleben auf diesem Planeten. "Ihr wollt reiten, aber ihr wisst nicht, was es bedeutet, sich vertrauensvoll tragen zu lassen. Welcher Nähe es dazu bedarf. Ihr nehmt euch so wichtig. Ihr nehmt euch als Mittelpunkt der Welt. Wie könnt ihr Mittelpunkt sein, wenn ihr eure Mitte nicht kennt?! Du kannst die Welt von hinten betrachten, von vorne, von der Seite, von überall. Aber wenn du die Welt betrachtest, dann bist du außen und nicht innen. Wir betrachten nicht. Wir sind. Wir leben. Wir sind immer innen, immer in ihr. Wir sind Teil davon. Die Herzen der Menschen sind rein und so schön. Es ist eine wahre Wonne. So viel Licht. So ein Strahlen. Das tut uns so gut. Wir fühlen uns wohl. Und wollen bei euch sein. Ich weiß, es gibt Herzen, die sind dunkel. Ich habe sie kennengelernt und gelitten. Dabei ist etwas zerbrochen. Durch das Leid. Das Dunkle ist aber nur außen herum. Den Kern kann es niemals erreichen. Der Kern, das Herz bleibt Licht."

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Seitenzahl: 100

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Pia Rennollet

Herzens

gefährten

Botschaften aus demReich der Pferde

Mit Fotos vonLaura Gerstenberger

Bücher haben feste Preise.

1. Auflage 2018

Pia Rennollet

Herzensgefährten

© Neue Erde GmbH 2018

Alle Rechte vorbehalten.

Titelseite:

Foto: Laura Gerstenberger

Gestaltung: Dragon Design, GB

Satz und Gestaltung:

Dragon Design, GB

Gesetzt aus der Whitman

Fotos:

Laura Gerstenberger

eISBN 978-3-89060-329-2

ISBN 978-3-89060-737-5

Neue Erde GmbH

Cecilienstr. 29

66111 Saarbrücken

Deutschland · Planet Erde

www.neue-erde.de

Inhalt

Wie es begann

Die Herde

Die »Großen«

Hetja

Über die Autorin

Anhang

Wie es begann

Ich wünschte, ich würde die richtigen Worte finden. Ich wünschte, sie würden einfach so durch mich hindurchfließen, so wie es war, als die Pferde zu mir sprachen. Was gibt es überhaupt noch zu klären? Ist nicht schon alles gesagt? Was ist wirklich wichtig?

Wie es dazu kam ist wichtig. Sagt Arielle. Sie steht jetzt hinter mir. Arielle ist eine kleine weiße Stute schon älteren Semesters. Sie war es, die mich dazu aufgefordert hat, die Pferde durch mich sprechen zu lassen.

Wenn die Pferde den Menschen sagen könnten, was sie ihnen schon immer einmal mitteilen wollten, was würden sie ihnen sagen? Wenn sie es könnten, was würden sie den Menschen mit auf den Weg geben? Welche wichtigen Botschaften hätten sie für die Spezies Mensch?

Arielle war es, die mich dazu veranlasste, zu den Pferden zu gehen und ihnen diese Frage zu stellen. Ich bin dieser Aufgabenstellung nachgekommen, habe mich zu den Pferden auf die Koppel gesetzt und sie sprechen lassen. Was dabei herausgekommen ist, steht auf den folgenden Seiten. Dieses Buch war also nicht meine Idee, und ich habe es auch nicht erdacht. Ich habe es lediglich aufgeschrieben.

Mal ganz ehrlich: Ich könnte es nicht schreiben. Nicht so und nicht in dieser Geschwindigkeit. Nichts von dem, was die Pferde übermittelten, habe ich verändert, kein einziges Wort. Ich bin mir sicher, es waren die Pferde, die sprachen. Jede der Übermittlungen formte sich im immer gleichen Rhythmus, einer Art Gesang in meinem Hirn.

Ich bin den Pferden auf verschiedenen Ebenen begegnet. Der Inhalt dessen, was sie kommuniziert haben, spiegelt das wider. Manche Aussagen sind sehr spirituell. Alle Aussagen sind weise. Die Pferde haben mich überrascht. Sie alle. Jede Begegnung war einzigartig und unverwechselbar. Die Pferde und ich haben gemeinsam einen Prozess durchlaufen. Nichts ist mehr, wie es war.

Die Herde

16. Juni

Kyra: »Ich möchte über Treue reden. Oft verkannt, selten erkannt, viel versprochen, kaum gehalten. Treue ist so wichtig für die Welt. Treue heißt Großherzigkeit, heißt Zuverlässigkeit, heißt Ankommen an einem Ort, der voll Liebe ist. Treue ist gelebte Liebe. Treue ist dauerhaft. Treue gibt Kraft. Treue symbolisiert die Ausdauer, die man einem anderen Wesen schenkt. Pferde sind treu. Sie stellen dies niemals in Frage. Darum die große Enttäuschung.

Im Feld der Pferde – in der Welt der Pferde – wird die Treue niemals in Frage gestellt. Menschen wohnen in ihren Köpfen. Dort ist so viel. Auch vieles, was ich nicht verstehe. Konstrukte sind das, fern vom wirklichen Leben, fern vom Erleben, fern vom Hier und Jetzt. Fern vom Augenblick. Fern von sich selbst. Wo ist der Mensch zu Hause? Lebt der Mensch die Treue?

Ist sie ein Ideal, eine erstrebenswerte Eigenschaft? Im Herzen angekommen, in sich selbst während, gibt es keinen Unterschied zwischen Treue und Liebe und Licht und Verständnis und Sein. Das Sein ist Treue. Treue entspringt den Herzen, nicht dem Verstand. Entspringt sie dem Verstand, dann ist es keine Treue. Treue entspringt immer den Herzen. Treue ist offen, ist frei, ist da, ist echt. Alle Fragen sind beantwortet vor der Frage. Deswegen gibt es keine Fragen. Du denkst, das ist der Weg des Herzens. Ja, so ist es. Der Weg des Herzens ist kostbar, ist einzigartig. Der Weg des Herzens bringt Zufriedenheit. Ich kann euch Menschen sagen: Fühlt die Treue in den Herzen der Pferde.«

Jetzt kommt eine ganze Pferdeherde angaloppiert. Ich fürchte, ich muss wohl erst einmal aufhören.

17. Juni

Kyra: »Warum ich über Treue reden will: Wie sollen wir die Herzen der Menschen erreichen? Das ist unsere Aufgabe im göttlichen Planen. Jetzt und hier in dieser Zeit. Der Hund folgt dem Herrn. Das Sinnbild der Treue. Wir Pferde warten. Wir stehen da und warten, leben unser Leben. Dann kommt der Mensch. Unsere Aufgabe beginnt. Wir sollen das Herz erreichen und leiden darunter so viele Qualen. Geknebelt und gefesselt verrichten wir einen Dienst, der weit von dem entfernt ist, was unsere Aufgabe ist. Wir erreichen die Köpfe der Menschen durch unsere Verweigerung, durch das, was wir sind. Marterinstrumente werden erfunden, um uns zu knechten, um unseren Willen zu brechen, uns unserer Freiheit zu berauben. Wir würden alles tun – freiwillig, könnten wir nur unserer Aufgabe nachgehen.

Lasst uns in eure Herzen hinein. Dort werden wir zu euch sprechen. Euch Welten eröffnen, euch lehren. Wir geben uns freiwillig hin, wenn wir den Platz in euren Herzen einnehmen können. Ganz. Mit jeder Faser unseres Seins. Was macht ihr daraus? Was macht ihr aus dieser Chance, eine Brücke zu erbauen, um wieder heimfinden zu können in das All-Eine, das euch umgibt, das euch durchdringt und das in eurem Inneren lebt? Ihr seid durchdrungen von Licht. Ihr seid erhabene Wesen. So wie wir. Wir haben das erkannt. Wir sind bei euch, um es euch erkennen zu lassen. Wir sind hier. Mitten unter euch.«

Arielle gesellt sich zu Kyra und mir.

»Wir stehen in vergitterten Boxen. Zu Sklaven gemacht. Ihr versklavt die Freiheit. Damit versklavt ihr euch selbst.«

Arielle ist jetzt ganz nah. Ist das Kyra oder ist es Arielle, die da spricht?

»Öffnet die Tore. Entlasst die Freiheit in die Welt. Entledigt euch eurer Fesseln und seid frei.«

Ich bin mir jetzt sicher, dass es Arielle ist, die da spricht. Kyra verlässt uns auch gerade.

»Das ist es. Unbeugsam frei. In Demut leben heißt, sich nicht beugen, sich nicht brechen lassen. Das ist Demut vor dem Leben.

Demütig verneige ich mich vor dem Geschenk, das Leben heißt. Auch wenn es heißt zu kämpfen, zu kämpfen für die wichtigen Dinge. Auch wenn es heißt, Schmerz zu erleiden, gequält zu werden. Ich bleibe ganz Pferd. Was wollt ihr? Ein Pferd? Wirklich? Wollt ihr Stärke, Wille, Kraft, Energie, Wildheit, Freiheit? Ihr habt Angst. Ihr habt alle Angst.

Einmal in diese Welt eingetaucht, und ihr könnt euch nicht länger mit weniger zufrieden geben. Das ist der Puls des Lebens. Das ist authentisch sein. Dann strömt ihr zurück in eure Häuser, zurück vor Bildschirme, zurück in künstliche Welten fernab von jeder Echtheit. Dann bleibt eine Leere in euch. Die Trauer ergreift eure Herzen. Da war doch was? Wo ist es hin, der Moment? Ihr füllt das Loch mit Müll. Mit jeder Menge Müll. Warum lasst ihr es entstehen?«

Arielle geht. Ich sitze hier und halte immer noch die Möhre in der Hand. Die war für Arielle gedacht. Arielle hat sich die ganze Zeit direkt neben mir aufgehalten. Sie hat sich an Bäumen gekratzt. Als sie fertig war mit ihrer Durchsage, ist sie einfach gegangen. Ganz ohne Möhre. Ich bin platt.

Arielles Ansage ist durch meinen ganzen Körper geströmt. Ich habe starke Gefühle von ihr empfangen, die das Gesagte sehr eindrucksvoll untermauerten. Ein wenig von dieser Energie ist noch in mir. Ich bin aufgewühlt. Jetzt fängt es an zu regnen. Auch das gehört dazu. Reinigung durch Wasser haben wir dieses Jahr ja ausreichend.

Später dann gehe ich vollkommen durchnässt den Berg hinunter. Es regnet noch immer. Mir ist ein wenig kalt. Ich bin mir gerade deutlich bewusst, dass ich noch nicht hinein kann in das warme Haus, sondern jetzt gleich India für die Nacht auf die Koppel bringe. Also nochmal den Berg hinauf. Wenigstens kann ich dann reiten. Da sehe ich einen vollkommen perfekten Regenbogen. Er umspannt unser kleines Tal und ist wirklich wunderschön.

Ich denke an Kyras Brücke. Ob sie wohl so aussieht? Wie ein Regenbogen? Brücken aus Regenbogen bauen. Das ist eine schöne Vorstellung finde ich. Da zuckt ein großer Blitz innerhalb des Regenbogens. Klar und deutlich. So etwas habe ich nie zuvor gesehen. Kurz ist das Bild ein anderes. Naturgewalten zeigen sich.

18. Juni

Hechi (sprich Hetschi) und Sanuk stehen am Rande der Herde und ruhen. Ich setze mich zu ihnen.

Sanuk: »Die Welt ist groß. In ihr lebt Ruhe und Zufriedenheit. Es lebt sich. Widerstände sind zwecklos. Das Leben fließt wie das Wasser.«

Hechi dreht sich um. Er steht jetzt mit dem Hintern zu mir.

»Mal ruhig, mal heftig, mal unruhig, mal lustig plätschernd. Es hat seine Eigenheiten. Es ist zwecklos, sich dagegen zu wehren, sich dagegen zu stemmen. Ein Kampf beginnt, der nur unnötig Kraft verbraucht. Die Strömung nimmt uns mit und trägt uns dahin. Ein schönes Gefühl, vom Leben getragen zu werden. So sanft. Diese Idylle des Eins-Seins. Grenzen lösen sich auf.«

Ein Flugzeug kommt. Das schneidende Geräusch unterbricht die Harmonie, die Sanuk mir übermittelt. Es ist wie ein Schnitt in meinem Bauch, und die Kommunikation wird unterbrochen. Nun kehrt langsam wieder Ruhe ein. Meine Ohren dröhnen vom Maschinenlärm.

»So ist das. Ihr durchschneidet die Harmonie mit fast allem, was ihr tut. Könnt ihr nicht in der ewig währenden Harmonie, die euch umgibt, verweilen? Ihr müsst euch nur öffnen. Warum schließt ihr das Leben aus euren Köpfen aus?

Ihr seid es, die Herz und Verstand zueinander bringen sollen. Wir sind es, die in Harmonie sind, wenn ihr uns lasst. Was ist das Wesen des Pferdes für euch? Was ist die Seele des Pferdes für euch?

Sie kommt wie Wellen, wie die Brandung des Meeres ans Ufer gespült. Sie umfasst euch, möchte euch mitnehmen in das endlose Treiben des Lebens. Aber ihr, ihr wehrt euch plötzlich. Haftet am Boden eurer Realitäten an und wollt nicht fliegen, wollt nicht fließen. Dann haltet ihr uns fest mit der Macht eures Seins. Und wir sind gebunden.«

Jetzt sitze ich hier. Sanuk und Hechi sind noch da. Mich berührt Sanuks sanfte Energie. Das hätte ich nicht gedacht, obwohl ich glaubte, sie zu kennen. Ich muss gestehen, ich war immer etwas angenervt von ihrem fordernden Wesen. Sie bettelt und sie stubst manchmal. Sie wirkt aufdringlich. Doch jetzt kann ich sie besser verstehen. Wie würde ich mich fühlen, wenn ich etwas mitteilen möchte und niemand will zuhören?

Sanuk kaut nun ausgiebig ab, wie zur Bestätigung, dass ich es endlich kapiert habe. Es gibt immer wieder neue Seiten an den Pferden zu entdecken. Und das hört nie auf. Sanuk steht noch immer hier. Mir wird bewusst – jetzt erst –, dass sie die ganze Zeit entspannt neben mir steht, ohne im geringsten aufdringlich zu sein. Ich habe den Rucksack zwischen meinen Beinen. Darin befinden sich Möhren. Sie weiß das. Sie zeigt kein Interesse daran. Schön, dass es Dinge gibt, die wichtiger sind als Möhren.

Am Abend: Ich stehe bei Sanuk und bedanke mich bei ihr für das Gespräch in der Frühe. Ich teile ihr mit, wie beeindruckt ich bin. Gandalf kommt. Zielsicher geht er auf uns zu, bleibt neben mir stehen und nimmt freundlich Kontakt zu Sanuk auf. Ich bin überrascht. Gandalf so nah bei Sanuk. Das habe ich bisher noch nicht gesehen. Sanuk ist genauso erstaunt wie ich. Sie erwidert seine freundliche Geste mit Ohrenanlegen. Ich halte die Hand zwischen die beiden.

Sanuk geht zur Herde. Gandalf schnobert an mir herum. Ich bin erstaunt. Das ist nicht seine Art. Bettelt er womöglich? Wonach bettelt er? Vielleicht will er gekratzt werden? Nein, das ist es nicht. Ich denke wieder an mein morgendliches Erlebnis mit Sanuk. Womöglich will auch Gandalf mir einfach etwas mitteilen. Ich frage ihn danach. Er bestätigt es mir. Dann aber vollkommene Stille in meinem Kopf. Das ist es also nicht.