Higher Mind. Die Gesetze des Bewusstseins - Andreas Schwarz - E-Book

Higher Mind. Die Gesetze des Bewusstseins E-Book

Andreas Schwarz

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Beschreibung

Wie wir das Potenzial unseres Bewusstseins entfesseln – der neue Praxis-Ratgeber von Andreas Schwarz Die Geschichte, wie Isaac Newton im Garten seines Elternhauses ein Apfel auf den Kopf fiel, kennt jeder. Doch viele wissen nicht, dass neben den physikalischen Naturgesetzen auch geistige Gesetze unser Leben bestimmen und zu jeder Zeit gelten, die man als hermetische Gesetze bezeichnet. Zu diesen Gesetzen zählen beispielsweise das Gesetz der Polarität, der Schöpfung oder der Anziehung. Diese können wir nutzen, um unser Leben selbstbestimmt in eine Richtung zu lenken und mehr Harmonie, Freude, Erfolg und Gesundheit in unseren Alltag zu bringen. In seinem neuen Ratgeber entschlüsselt der bekannte YouTube-Coach Andreas Schwarz diese 7 hermetischen Gesetze, mit denen du zum Architekten oder zur Architektin deines besten Lebens werden kannst. Denn wenn wir diese geistigen Prinzipien verstehen und anwenden, können wir zu unserem höheren Selbst (Higher Mind) finden und ein Leben voller Zufriedenheit und Glück manifestieren. Mit Andreas' umfangreichen Wissen, praktischen Übungen und Impulsen, Selbsttests sowie geführten Meditationen entfalten wir das Potenzial unseres Bewusstseins und alles wird möglich!

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Andreas Schwarz

Higher MindDie Gesetze des Bewusstseins

Wie das Universum beginnt, für dich zu arbeiten

Knaur eBooks

Über dieses Buch

Wie wir das Potenzial unseres Bewusstseins entfesseln – der neue Praxis-Ratgeber von Andreas Schwarz

Die Geschichte, wie Isaac Newton im Garten seines Elternhauses ein Apfel auf den Kopf fiel, kennt jeder. Doch viele wissen nicht, dass neben den physikalischen Naturgesetzen auch geistige Gesetze unser Leben bestimmen und zu jeder Zeit gelten, die man als hermetische Gesetze bezeichnet. Zu diesen Gesetzen zählen beispielsweise das Gesetz der Polarität, der Schöpfung oder der Anziehung. Diese können wir nutzen, um unser Leben selbstbestimmt in eine Richtung zu lenken und mehr Harmonie, Freude, Erfolg und Gesundheit in unseren Alltag zu bringen.

In seinem neuen Ratgeber entschlüsselt der bekannte YouTube-Coach Andreas Schwarz diese 7 hermetischen Gesetze, mit denen du zum Architekten oder zur Architektin deines besten Lebens werden kannst. Denn wenn wir diese geistigen Prinzipien verstehen und anwenden, können wir zu unserem höheren Selbst (Higher Mind) finden und ein Leben voller Zufriedenheit und Glück manifestieren. Mit Andreas‘ umfangreichen Wissen, praktischen Übungen und Impulsen, Selbsttests sowie geführten Meditationen entfalten wir das Potenzial unseres Bewusstseins und alles wird möglich!

Inhaltsübersicht

Widmung

Einführung

Die Schöpferkraft ist in dir

Hörst du auf deine innere Stimme?

Die Gesetze des Bewusstseins

Wie du dieses Buch lesen darfst

1. Das Gesetz der Schöpfung

Chufus Lebensvision

Der Urgott Thot

Wie alles seit dem Urknall vorherbestimmt ist

Das Geheimnis der Schöpferkraft

Finde deine Lebensvision

Wie du die Schöpferkraft richtig einsetzt

2. Das Gesetz der Entsprechung

Chufus Pyramidenbau

Der Gott Hermes

Das ganze Universum in einem Atom

Das Gesetz der Entsprechung erklärt

Bringe deine Schatten ins Licht

Wie du letzte Zweifel überwindest

3. Das Gesetz der Polarität

Chufus Entscheidungsparalyse

Das altägyptische Volk

Das Gute im Schlechten und das Schlechte im Guten

Was ist gut, was ist schlecht?

Wie du das Negative ins Positive umwandelst

Wie Polarität in der Praxis aussieht

4. Das Gesetz der Anziehung

Chufu auf der schiefen Bahn

Das Corpus Hermeticum

Gleiches zieht Gleiches an

Das innere Navigationssystem

Wie du dein Wunschleben anziehst

Warum uns das Schicksal auf irre Wege leitet

5. Das Gesetz der Kausalität

Chufus Wendepunkt

Die Geschichte der Hermetik

Ursache und Wirkung

Was du säst, das erntest du

Wie du aus deinem Karma ausbrechen kannst

Gutes Karma, schlechtes Karma

6. Das Gesetz des Rhythmus

Hetris Abschied

Die Tabula Smaragdina

Alles hat seinen Rhythmus

Wie sich Rhythmus in Wachstum verwandelt

Wie du dem Rhythmus des Lebens folgst

Gute Zeiten, schlechte Zeiten

7. Das Gesetz des Gleichgewichts

Chufus Abschied

Die Pyramide als Tor zum ewigen Leben

Das oszillierende Universum

Die Unendlichkeit

Wie du ein Leben in Harmonie führst

Was passiert, wenn du innerlich ausgeglichen bist?

8. Das Geheimnis der Gesetze

Chufus Erwachen

Der Stein der Weisen und das Zeitalter der Alchemie

Alles wirkt zur gleichen Zeit

Die Weisheit des Universums

Wie du alle Gesetze miteinander vereinst

Liebe und Danksagung

Dieses Buch widme ich unserer HigherMind-Community und allen Menschen, die eines Tages Teil davon werden.

Einführung

Die Schöpferkraft ist in dir

Die Schöpfungsgeschichte ist seit jeher ein ungelöstes Rätsel der Menschheit: Wir versuchen uns durch religiöse Vorstellungen und mordernste Urknallforschungen in der Physik ein Bild davon zu machen, woher wir Menschen stammen und warum es das Leben überhaupt gibt. Hier in der westlichen Welt lehren die meisten Religionen, dass Gott das Leben in sieben Tagen schuf. Gott soll auch Adam und Eva als erste Menschen erschaffen haben, die im ewigen Paradies vereint mit der Natur lebten. Diese Vorstellung wurde heute durch die Evolutionstheorie abgelöst, doch meines Erachtens ist in dieser Schöpfungsgeschichte eine große Weisheit verborgen, wenn man sie metaphorisch betrachtet.

 

Als Adam und Eva noch im Paradies lebten, kannten sie keine Scham oder Angst und hatten keine Zukunftssorgen. Sie lebten im Einklang mit der Natur und hinterfragten nichts. Es gab weder Gutes noch Schlechtes, sondern nur die bedingungslose Liebe zu ihrem Paradies. Man könnte meinen, sie waren erleuchtete Wesen, die vollkommen mit ihrer Seinsnatur verbunden waren. Sie waren Teil des Ewigen. Sie standen immer mit der Stimme Gottes in Verbindung, weshalb sie jederzeit genügend Nahrung hatten und sich keine Sorgen um ihr Leben machen mussten. Gott erlaubte ihnen alles, doch untersagte er ihnen, die Früchte vom Baum der Erkenntnis zu essen. Lange Zeit lebten sie in diesem paradiesischen Zustand, bis eine Schlange zu Eva sprach und sie dazu verleitete, von der verbotenen Frucht zu kosten: »Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf; ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse.« (Gen 3, 5–6) Eva ließ dieser Gedanke nicht mehr los und sie konnte der Versuchung nicht widerstehen. Adam und Eva aßen schließlich von der Frucht und begannen seither in Gut und Schlecht zu denken. Sie begannen sich zu schämen, hatten plötzlich Angst vor Gottes Zorn und wurden von Sorgen verfolgt, da sie für ihr Essen nun arbeiten mussten. Sie wurden dadurch aus dem Paradies verbannt.

 

In der Bibel steht nichts Weiteres dazu geschrieben, doch ich interpretiere diese Geschichte folgendermaßen: Der Mensch lebte im Paradies und war mit der inneren göttlichen Stimme verbunden. Seine Gedanken waren klar und präzise. Als Eva zuließ, von der verbotenen Frucht zu essen, gab sie ihre Macht über sich an ihre Gedanken ab. Sie begann sich als ihre Gedanken selbst zu identifizieren. So geschah es, dass sich die Gedanken im Menschen verselbstständigten, sie wurden durch die Verselbstständigung immer dominanter, manipulativer und vorherrschender, bis sie den Ruf ihrer inneren gottverbundenen Stimme nicht mehr wahrnehmen konnten. Der Mensch verlor den Kontakt zum Bewusstsein und wurde unbewusst. Er vergaß durch die vielen lauten Gedanken, was seine wahre Seinsnatur ausmacht, und begann sich nach und nach von der Natur zu distanzieren.

 

Wenn wir mal ehrlich sind, trifft das auch auf die heutige Menschheit ganz gut zu. Unsere »Intelligenz« ist uns – im wahrsten Sinne des Wortes – zu Kopf gestiegen. Wir denken viel zu viel und fühlen viel zu wenig. Anstatt auf unser Herz zu hören, lauschen wir diesen wirren Gedanken in unserem Kopf, die uns einzureden versuchen, dass wir dies oder jenes bräuchten, um glücklich zu sein. Sie verleiten uns dazu, uns mit anderen zu vergleichen, immer mehr Besitztümer haben zu wollen oder höheres Ansehen zu genießen als andere. Der Verstand hat uns dazu gebracht, dass wir pausenlos versuchen, unser wahres Glück im Äußeren zu suchen – doch verstehen wir nicht, dass wir es dort nicht finden können. Es ist unser Verstand, der uns noch heute daran hindert, wahres Glück zu erfahren. Vielleicht hast du auch manchmal das Gefühl, dass »zu viel denken« dir in gewissen Situationen nicht guttut? Kann es sein, dass uns das Denken immer weiter von paradiesischen Zuständen entfernt? Es lässt sich lange darüber philosophieren, ob wir nicht glücklicher, gesünder oder naturverbundener leben würden, wenn uns unsere eigenen Gedanken dabei nicht im Wege stehen würden. Es ist jedoch Fakt, dass die Evolution bei uns Menschen dafür gesorgt hat, dass wir auf eine Weise zu denken lernten, wie es andere Lebewesen nicht können. Es ist offensichtlich, dass dieses Denken viel Leid über die Welt und die Natur gebracht hat. Doch wir wissen auch ganz genau, dass wir unser Denken dazu einsetzen können, ein neues Paradies zu erschaffen.

 

Denn das wahre Problem ist nicht das Denken selbst, sondern der Umstand, dass das Denken die Herrschaft über uns ergriffen hat. Dein Verstand ist nämlich ein guter Diener, doch ein schlechter Herrscher. Das war der ursprüngliche Grund, warum wir aus dem Paradies vertrieben wurden.

War es also ein Fehler, den Adam und Eva damals begangen haben? War es ein Fehler der Evolution, unseren Verstand hervorzubringen? Vielleicht sogar ganz im Gegenteil, denn durch diese Erkenntnis konnten wir erfahren, dass Gott in uns selbst wohnt. Dies können viele Menschen (noch) nicht verstehen, weil sie nach wie vor zu stark von ihren Gedanken geblendet werden. Doch wenn wir die Herrschaft über unsere Gedanken zurückgewinnen, dann dürfen wir erfahren, dass wahre Schöpferkraft auch in uns selbst wohnt. Wenn wir wieder Bewusstheit erlangen, können wir mit unserer Schöpferkraft ein paradiesisches Leben nach eigenen Wünschen kreieren. Bis die gesamte Menschheit bereit dazu ist, wieder in das Paradies zurückzukehren, wird es vermutlich noch dauern. Doch einzelne Menschen haben uns bereits gezeigt, dass wir uns wieder an unsere wahre Seinsnatur erinnern und den Weg dorthin zurückfinden können. Alle, die bereits einen Fuß in das Paradies setzen durften, sind sich einig: Dieser Zustand liegt jenseits des Verstandes.

 

Mit diesem Buch möchte ich dir eine praktische Anleitung an die Hand geben, um deine Schöpferkraft zu aktivieren und zur Architektin oder zum Architekten deines Traumlebens zu werden! Außerdem zeige ich dir, wie du dich wieder daran erinnerst, wer du wirklich bist, und wie du dich wieder mit dem Universum und deiner wahren Seinsnatur verbinden kannst.

Hörst du auf deine innere Stimme?

Was damals bei Adam und Eva mit einem neugieren Gedanken anfing, ist für uns heute zum Alltag geworden. Unsere Gedanken herrschen über unser Leben, hier ist sich die Neurowissenschaft einig. Wir denken über 6000 Gedanken am Tag, wovon die meisten die gleichen Gedanken wie gestern sind, die sich stets wiederholen.[1] Unser Leben wird von unseren genetischen Programmierungen und erlernten konditionierten Mustern in Form von neuronalen Gedanken gesteuert. Wir denken so viele Gedanken, dass die meisten von ihnen ganz unbewusst ablaufen und vollautomatisch über unser Leben bestimmen. Unsere Gedanken haben die volle Herrschaft über uns erhalten und uns komplett aus dem Paradies gerissen. Die meisten Menschen leben ein solches unbewusstes Leben, ohne es überhaupt zu merken.

 

Auch ich war viele Jahre im Unbewussten gefangen, bis ich eines Nachts einen luziden Traum erleben durfte, der mir meine Augen öffnete. Ich konnte frei über die Handlung meines Traumes entscheiden und dort Welten nach meiner Vorstellung erschaffen. Ich konnte fliegen, war absolut frei und habe mich mit meiner Schöpferkraft verbunden gefühlt. Als ich aus diesem Traum aufwachte, fühlte es sich so an, als ob ein Funke sich in mir entzündete, aus dem ein loderndes Feuer wurde. Ich fragte mich zum allerersten Mal in meinem Leben, warum ich eigentlich nicht auch in meinem echten Leben mein Wunschleben erschuf. Zum ersten Mal hörte ich diese innere Stimme in mir, die über die nächsten Jahre immer lauter und deutlicher zu mir sprach und ängstliche oder zweifelnde Gedanken übertönte. Diese Stimme redete mir Mut zu und half mir, an mich selbst zu glauben. Sie sagte immer und immer wieder zu mir: »Du bist der Schöpfer deines eigenen Lebens. Welches Leben möchtest du erschaffen?« Ich hatte zunehmend das Gefühl, bis dahin in einer Illusion meines Verstandes gelebt zu haben und seither nach und nach »aus der Matrix« zu erwachen.

 

Hätte ich damals nicht dieses Erlebnis gehabt, das mich letztendlich dazu brachte, die Kontrolle über meine Gedanken zurückzugewinnen, wäre ich unbewusst geblieben und mein Leben hätte keine sonderlich schöne Perspektive verfolgt. Ich hätte vermutlich meinen Hauptschulabschluss mit Ach und Krach zu Ende geführt, hätte mir eine mich nicht erfüllende Arbeitsstelle gesucht und mich mit meinem schwierigen Charakter und geringem Selbstbewusstsein pausenlos über all die Negativität im Leben beklagt. Doch es kam anders: Ich bin dem Ruf dieser inneren Stimme gefolgt und habe eine gänzlich neue Lebensqualität gewonnen. Ich habe mein Abitur gemacht, ein Studium abgeschlossen, meine Persönlichkeit und mein Bewusstsein entfalten können und lebe heute ein Leben in Erfüllung und größtem Glück. Ich folge meinem wahren Lebenssinn, habe erkannt, wer ich wirklich bin, und möchte diesen Funken, den ich damals erhalten habe, auch an andere Menschen weitergeben. So lange, bis irgendwann die ganze Menschheit erkennt, dass in ihnen diese innere Stimme wohnt, die in der Lage ist, unbewusste Gedankenmuster zu durchbrechen, und sie wieder auf den Weg zum Paradies führen kann. Um diese Vision zu ermöglichen, habe ich die Onlineplattform HigherMind gegründet. Hier möchte ich Menschen zeigen, wie sie aufwachen und über ihren Verstand hinauswachsen können. Tausende Menschen folgen bereits dieser Vision von HigherMind und konnten so ihr Bewusstsein erweitern. Fast täglich erreichen uns E-Mails mit Erfolgsgeschichten, die mein Herz bewegen und das Leben dieser Menschen komplett verändert haben.. Und die meisten Menschen sagen im Kern immer das Gleiche: »Danke, Andreas, dass du mir gezeigt hast, dass ich mehr bin als nur meine Gedanken! Das hat mein Leben verändert!« Sei es im Bereich der emotionalen Loslösung, beim Erreichen von Lebenszielen, in Beziehungen oder in Bezug auf spirituelle Fähigkeiten. Der Schlüssel zu einem schönen und erfüllten Leben liegt immer im Bewusstsein selbst. Das Wissen über die Gesetze des Bewusstseins möchte ich dir mit diesem Buch auf deinen persönlichen und spirituellen Weg mitgeben, damit du das Leben deiner Träume erschaffen kannst.

 

Das wichtigste Instrument dazu ist der Zugang zu dieser inneren Stimme. Sie kommt aus unserem Higher Mind, unserem höheren Selbst. Diese Stimme, die jeder in uns trägt, wird durch unseren Ego Mind, also die Gedanken unseres Verstandes, allzu gerne übertönt. Wir dürfen lernen, diese Gedanken herauszufiltern und auf stumm zu schalten, damit wir diese innere Stimme wieder hören können. Stelle dir einfach vor, dass unsere Seele zwei Aspekte in sich trägt. Sie ist einerseits sehr eng mit dem Weltlichen, Materiellen und Körperlichen verbunden, was sich in Form unserer Gedanken und dem Ego Mind ausdrückt. Andererseits ist unsere Seele auch mit dem Geistigen, Informellen und Göttlichen verbunden, was sich als unser Higher Mind ausdrückt. Der Begriff Mind steht hier für den Verstand. Oft verstehen wir die Begriffe Verstand und Geist als Synonyme, doch das würde implizieren, dass Geist aus dem Verstand hervorgeht. Viele Menschen und viele Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen waren bisher genau dieser Ansicht, dass wir nämlich ein Bewusstsein (Geist) haben, weil wir denken können. Doch die moderne Quantenphysik und viele andere Gebiete der Wissenschaft sehen das heute aus einem anderen Blickwinkel. Vielleicht geht Bewusstsein nicht aus dem Verstand hervor, sondern der Verstand entstand aus dem Bewusstsein. Im Laufe des Buches werde ich immer wieder näher darauf eingehen. Für jetzt ist es wichtig, dass du dir diese eine Frage stellst:

 

»Bin ich, weil ich einen Verstand habe, oder habe ich einen Verstand, weil ICH BIN?«

 

Wenn du lange genug über diese Frage nachdenkst, dann wird dir allmählich klar, dass wir uns in der Tat zu stark mit unserem Verstand, unserem Ego, identifizieren und vergessen haben, was wir wirklich sind. Lerne daher deinen Ego Mind zu beherrschen anstatt umgekehrt. Dann findest du den Zugang zu deinem Higher Mind und kannst deiner inneren Stimme – dem Ruf deiner Seele – folgen. Dann wird deine unbewusste Seele zu einer bewussten. Welche Entscheidung möchtest du treffen? Oder wie es Morpheus im Film The Matrix formulierte:

 

»Nimm die blaue Pille – die Geschichte endet, du wachst in deinem Bett auf und glaubst, was du auch immer glauben willst. Nimm die rote Pille – du bleibst hier im Wunderland und ich werde dir zeigen, wie tief das Kaninchenloch reicht.«[2]

 

Wie Neo in diesem Film musst du eine Entscheidung treffen. Die eine lässt dich im Unbewussten verbleiben und alles bleibt wie bisher, oder du entscheidest dich dafür, aus dem Gefängnis deines Verstandes auszubrechen und ein Leben im wahren Paradies zu führen. Ich werde dir in diesem Buch dabei helfen, deinen Verstand zu befreien, doch durch die Tür musst du allein gehen.

 

Anbei habe ich noch eine kleine Tabelle für dich, anhand deren du erkennen kannst, aus welchem Seelenaspekt deine Gedanken stammen.

Ego Mind

(unbewusste Seele)

Higher Mind

(bewusste Seele)

Ich

Wir

Destruktiv

Kreativ

Gestresst

Begeistert

Getrennt

Verbunden

Wissen

Weisheit

Schuld

Erkenntnis

Verliebtheit

Liebe

Mitleid

Mitgefühl

Selbstverständlichkeit

Dankbarkeit

Abhängigkeit

Freiheit

Intoleranz

Akzeptanz

Mangel

Fülle

Krieg

Frieden

Scham

Authentizität

Groll

Vergebung

Endlich

Unendlich

Die Gesetze des Bewusstseins

Unsere Welt wird durch Naturgesetze geformt. Jeder Mensch kennt die Schwerkraft, die uns auf der Erde hält. Die Zeit, die uns unausweichlich altern lässt. Kernkräfte, die die Bausteine unseres Körpers bilden. Wer schon mal ein Haus gebaut hat, weiß genauestens darüber Bescheid, dass es im Einklang mit den Naturgesetzen errichtet werden muss. Verwenden wir die falschen Materialien oder stimmt die Statik nicht, wird das Haus schon bald einstürzen. Wer die Naturgesetze jedoch kennt und sie richtig einzusetzen weiß, kann sich sein Traumhaus bauen. So wie hier auf der physischen Ebene die Naturgesetze gelten, wirken auch die Gesetze des Bewusstseins auf geistiger Ebene. Übertrage das Bild des Hausbaus auf dein eigenes Leben: Wenn du wild drauflosbaust, ohne die Gesetze des Bewusstseins zu kennen, läufst du Gefahr, dass du dir ein Leben entwirfst, das beim nächsten Windstoß in sich zusammenstürzt. Ohne das Wissen, wie du ein schönes, stabiles und paradiesisches Leben erschaffst, wirst du im Dunkeln tappen und dich vom Strom des Lebens mitreißen lassen. Alle Erfolge oder Misserfolge deines Lebens wurden von den Gesetzen des Bewusstseins geformt. Sie kennen weder Gnade noch Rechtschaffenheit. Sie sind völlig neutral und arbeiten lediglich nach ihrem Wirkprinzip. Wer die Gesetze des Bewusstseins kennt und lernt, sie richtig einzusetzen, kann Lebensfehlern aus dem Weg gehen und zum Architekten oder zur Architektin der eigenen Zukunft werden. Diese Gesetze möchte ich dir in diesem Buch zeigen und erklären, sodass du ganz genau verstehst, wie sie wirken und wie du sie in deinem Leben richtig einsetzt.

Die Gesetze entspringen nicht meinem Erfindungsreichtum, sondern haben eine knapp 5000-jährige Geschichte, die bis ins alte ägyptische Reich zurückgeht. Der Sage nach lebte dort ein Mann namens Hermes Trismegistos, der diese geistigen Gesetze erkannte und mit der Welt teilte. Daraus entstand die sogenannte Hermetik und schließlich auch die sieben hermetischen Gesetze. Im Laufe des Buches werde ich noch näher auf seine Person, das ägyptische Reich und die Gesetze eingehen. Zur Übersicht möchte ich dir die einzelnen Gesetze und ihre Wirkweise knapp vorstellen.

Das Gesetz der Schöpfung

»Alles ist eins und eins ist alles.« Unser Geist ist schöpferisch. Alles, was wir manifestieren wollen, müssen wir zuerst in unseren Gedanken erschaffen.

Das Gesetz der Entsprechung

»Wie oben, so auch unten. Wie unten, so auch oben.« Wenn wir das Äußere verändern wollen, müssen wir an unserem Inneren arbeiten.

Das Gesetz der Polarität

»Positives ist im Negativen. Negatives ist im Positiven.« Beide Seiten sind wichtig und nützlich, damit wir uns entwickeln können.

Das Gesetz der Anziehung

»Energie fließt dahin, wo der Fokus ist.« Wir müssen uns auf das fokussieren, was wir manifestieren wollen. Achtung! Fokussiere dich deshalb nicht auf das Scheitern.

Das Gesetz der Kausalität

»Wer da sät, der wird auch ernten.« Von nichts kommt nichts. Alles, was existiert und auf uns wirkt, hat eine Ursache in der Vergangenheit.

Das Gesetz des Rhythmus

»Auf jedes Hoch folgt ein Tief, auf jedes Tief kommt ein Hoch.« Die Welt ist immer im Wandel, nichts bleibt stehen, alles ist im zyklischen Austausch (Tag – Nacht, Sommer – Winter etc.).

Das Gesetz des Gleichgewichts

»Aller Anfang hat ein Ende. Jedes Ende hat einen Anfang.« Alles lebt im Einklang mit der Natur und ist in ständiger Balance.

 

Die Gesetze des Bewusstseins können dir nutzen, aber auch schaden. Die Gesetze wirken zu jeder Zeit, egal ob bewusst oder unbewusst. Wenn wir unbewusst sind, wirken die Gesetze im Verborgenen und können so unser Leben sabotieren. Wenn wir bewusst sind, können wir sie für uns nutzen und unser Leben nach eigenen Wünschen gestalten. Jedes dieser Gesetze durfte ich in meinem Leben sowohl auf gute als auch auf schlechte Weise kennenlernen. Und ich bin mir sicher, dass das bei dir auch der Fall ist. Dir werden beim Lesen dieses Buches immer wieder Erinnerungen aus der Vergangenheit kommen und du wirst zunehmend deutlicher erkennen, wie die Gesetze des Bewusstseins in deiner Vergangenheit auf dich gewirkt haben. So kannst auch du eventuelle Misserfolge in deinem Leben nun als wichtigen Erfahrungsschatz heranziehen, um den richtigen Umgang mit den Gesetzen auch in dein Leben zu integrieren. Seitdem ich sie in meinem Leben anwende, hat sich vieles zum Positiven gewandelt. Heute habe ich eine wundervolle Seelenpartnerin, beste Freundschaften, lebe im inneren und äußeren Reichtum, habe einen gesunden Körper und Geist, fand meine Lebensbestimmung, darf den schönsten Job der Welt ausüben, bestimme selbst, wann und wo ich »arbeite«, und kann jederzeit die schönsten Orte unseres Planeten besuchen.

 

Das Schönste, das mir die Gesetze des Bewusstseins schenkten, sind jedoch nicht die tollen Dinge, die sich in meinem Leben manifestierten, und auch nicht die erfüllenden Empfindungen im Inneren, die ich dadurch erfahren durfte. Es ist die bedingungslose Liebe und Dankbarkeit dem Leben gegenüber, mit der ich mich wieder verbunden fühle. Diese Verbindung zur Einheit hat es mir erlaubt, einen Fuß in das Paradies zu setzen. Und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du ebenfalls zu diesem Ort zurückfindest. Dabei möchte ich dich mit diesem Buch so gut unterstützen, wie ich nur kann.

Wie du dieses Buch lesen darfst

Mit Higher Mind möchte ich dich nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch durch die Gesetze des Bewusstseins führen. In jedem Kapitel erwartet dich ein neues Gesetz, wobei sich der Aufbau jedes Kapitels stets gleich gestaltet. Ich starte mit einer kleinen Romanerzählung, die dir hoffentlich viel Freude bereitet. Es ist eine fiktive Geschichte, die dich in die Welt des alten Ägyptens entführt. Das Besondere an dieser Erzählung ist, dass sie auf wahren Begebenheiten gründet und sich vielleicht sogar tatsächlich in einer ganz ähnlichen Weise abgespielt haben könnte. Ich werde dir nämlich auch den geschichtlichen Hintergrund dazu mit weitreichend recherchierten Quellenangaben liefern. Mit dieser Erzählung möchte ich dir das jeweilige Gesetz ganz anschaulich erklären, sodass wir dann auch gleich in den physischen und metaphysischen Zusammenhang einsteigen können. Hier geht es mir darum, wissenschaftliche Zusammenhänge zu finden und die Gesetze des Bewusstseins mit unserem Weltbild zu vereinen. Im letzten Drittel eines Kapitels stelle ich dir vor, wie du das Gesetz ganz praktisch in deinem eigenen Alltag anwenden kannst. Dazu stelle ich dir Übungen und hilfreiche Tipps vor, die du sofort umsetzen kannst. Diesen praktischen Teil nenne ich die Wake-up-Challenge. Die Übungen eines jeweiligen Kapitels kannst du so lange anwenden, wie es sich für dich richtig anfühlt. Du kannst jeden Tag ein Kapitel durchlesen und die entsprechende Übung einen Tag lang praktizieren. Du kannst aber auch ein Kapitel pro Woche lesen und dich über einen längeren Zeitraum der Übung widmen. Du bestimmst über dein eigenes Tempo.

Jedes Kapitel und jedes Gesetz steht mit einer betimmten Charaktereigenschaft oder Tugend in Verbindung. Sie zeigt dir, wie gut du das Gesetz bereits verinnerlicht hast. Diese Tugend findest du auch im untersten Kreis jedes Kapitelöffners.

 

Um dich bei der praktischen Umsetzung zu unterstützen, habe ich hier noch einen QR-Code für dich, der dich direkt zu unserer Onlineplattform führt. Dort kannst du dich bei deiner Wake-up-Challenge mit einem kostenlosen Videokurs, einer geführten Meditation und weiteren Bonus-Inhalten unterstützen. Vor allem die geführte Meditation kannst du parallel zu den Übungen dieses Buches durchführen, um die Wirkprinzipien der Gesetze noch besser in deinen Alltag zu integrieren. Ich freue mich auf dich!

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Wichtig!

Die Gesetze des Bewusstseins lassen sich nur schwer mit Worten erklären und mit dem Verstand fassen. Vielleicht bist du an der ein oder anderen Textstelle anderer Ansicht als ich. Vielleicht habe ich aber nur andere Worte benutzt, um das Gleiche zu beschreiben, was auch du im Kern denkst. Worte sind nur Instrumente, um etwas zu schildern, das in unserem Herzen wohnt. Wir können durch Worte nie gänzlich die Wahrheit hinter den Gesetzen des Bewusstseins ausdrücken. Lege daher bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage und glaube keinesfalls blindlings allen Sätzen dieses Buches. Überprüfe meine Theorien und Ansichten und male dir ein eigenes Bild davon. Am Ende zählt nur, dass die Gesetze des Bewusstseins in dich dringen können und dir dabei helfen, ein schöneres und besseres Leben zu erschaffen. Lass uns jetzt damit loslegen!

Das Gesetz der Schöpfung

Das Om

 

»Alles ist eins und eins ist alles.«

Chufus Lebensvision

2620 v. Chr.

Mein Vater hatte es mir schon immer gesagt: »Chufu, hör auf, deine Zeit zu vergeuden, der Ernst des Lebens wird schon bald auf dich zukommen.« Ich wusste, dass er recht behalten und der Tag kommen würde, doch dass es bereits heute, an meinem 13. Geburtstag, so weit sein sollte, hätte ich mir nie vorstellen können. Während ich fassungslos am Plateau von Giseh saß und im schimmernden Mondlicht versuchte, Kieselsteine in eine Urne zu werfen, wollte ich in diesem Moment nur eines: mich vor meiner Verantwortung drücken. Dieser Ort besaß eine magische Wirkung auf mich. Meine Mutter war hier in Giseh aufgewachsen und als sie nichts mehr mit meinem Vater zu tun haben wollte, war sie wieder aus dem nah gelegenen Memphis hergezogen. Umgeben von Dutzenden Schafen, genoss ich an diesem Ort meine Ruhe vor meinen neuen Vormündern, die mir tagein, tagaus nur etwas über Macht, Krieg und Herrschaft erzählen wollten. Das Grab meiner Mutter, das hier in Form einer kleinen Pyramide errichtet wurde, schenkte mir oft Mut und Zuversicht. Sie war immer für mich da gewesen, hatte mich stark gemacht und mir all meine Ängste genommen. Betrüblicherweise war die Beziehung meiner Eltern alles andere als harmonisch gewesen und als meine geliebte Mutter von uns gehen musste, fühlte ich mich verlassen und verloren. Mein Vater war danach wie besessen davon, seine Feldzüge auszuführen, und hatte sich offen gestanden nie um mich gekümmert. Niemals nahm er sich Zeit für mich, spielte mit mir oder beschäftigte sich auf andere Weise mit mir. Das Einzige, was ich immer an ihm bewundert hatte, waren die drei prächtigen Pyramiden, die er errichtet hatte.

 

»Hey, pass auf, dass du mit deinen Steinen nicht eines meiner Schafe erwischst, Jüngling!« Ich wurde plötzlich aus meinen Gedanken gerissen, drehte mich um und erkannte im Licht des Mondlichts eine korpulente Gestalt mit langem Bart. Der Mann war sicher nicht aus der Stadt und auch nicht aus der Arbeitersiedlung. Seinen lumpigen Klamotten nach zu urteilen musste er einer dieser Wanderer sein, die durchs Land streiften. Irgendwie strahlte er mit seinem spitzen Hut und seinem Hirtenstab etwas Geheimnisvolles aus, ich mochte sogar sagen, der Mann besaß etwas Magisches. »Was hat denn ein solch junger Knabe hier mitten in der Nacht verloren? Solltest du nicht lieber unten in der Siedlung sein?« – »Wie es aussieht, ist das jetzt mein Land und ich kann tun, was immer ich möchte. Ich habe es satt, dass andere mir vorschreiben, was ich tun soll«, antwortete ich dem Fremden etwas ruppig. Der Mann erwiderte in einem höflichen Ton: »Ah, ich verstehe. Das Temperament von Pharao Snofru ist kaum zu übersehen. Mein Beileid für deinen Verlust.«

»Was verstehst du schon, was dieser Verlust für mich bedeutet? Ich kannte meinen Vater gar nicht, für ihn zählte nur der Krieg in Libyen. Für mich hat er sich hingegen gar nicht interessiert. Und ich sollte nun an seiner statt den Krieg fortführen? In seine Fußstapfen treten? Nein danke! Ich möchte kein Pharao sein«, sagte ich aufgebracht, während ich mit den Tränen rang, ausgelöst von innerer Wut und Enttäuschung über meinen Vater.

»Warum bist du dann hier auf den Hügeln von Giseh, wenn du kein Pharao sein möchtest?«, protestierte der Hirte. »Viele große Männer haben hier ihre Reise begonnen und suchten nach dem Rat der Götter, vor allem vom Gott mit Vogelhaupt.« – »Von den Göttern? Woher weiß denn ein einfacher Hirte etwas von unseren Göttern?«, staunte ich über seine Antwort.

»Werfe doch selbst einen Blick auf die Götter.« Er stupste mich auffordernd mit seinem Stab an und zeigte hinauf in den Himmel. Der Mond schien in dieser Nacht erstaunlich hell und besaß schon immer eine besondere Anziehung auf mich. »Und was genau soll der Mond mir bitte mitteilen?«, fragte ich frech, ohne eine Antwort zu erwarten. Der Mann starrte fortwährend in den Himmel und blieb vollkommen still. Nur seine Lippen bewegten sich kaum merklich, als würde er Selbstgespräche führen. Ich spürte, dass der Mann sich dabei sehr stark konzentrierte, und ich vermutete, dass er einer inneren Stimme zuhörte – welche auch immer das sein mochte. Er konnte doch unmöglich ein einfacher Hirte sein. Es tat mir plötzlich fast schon leid, dass ich so respektlos zu ihm gewesenwar. Der Hirtenstock, auf den er sich stützte, wies eine mysteriöse Form auf. Er bestand aus zwei Holzstäben, die sich aneinander hochschlängelten und am oberen Ende einen grün schimmernden Stein in einer Fassung trugen.

 

»Es ist wahr, ohne Lügen, gewiss und wahrhaftig«, sagte der Fremde in einem erschütternden Ton, der tief in mich drang. »Was ist wahr?«, fragte ich sofort neugierig. »Alles ist wahr, wahrhaftig, gewiss und ohne Lügen«, gab er zur Antwort. »Auch, dass du später einmal der größte und einflussreichste Pharao werden wirst. Das sagte mir der Gott, der dort oben im Mond wohnt.«

»Ach ja? Und wieso sollte ich dir das glauben?«, fragte ich verwirrt und blieb nach wie vor skeptisch.

»Ha, ha, ha!«, lachte er genüsslich. »Er sagte mir auch, dass es wahr sei, dass du der größte Versager der pharaonischen Geschichte werden könntest.«

»Du verspottest mich?«, erwiderte ich wütend und fuhr aus meiner Haut.

Der Mann fuhr fort: »Gewiss nicht, der gefiederte Gott hat recht mit dem, was er sagt. Alle möglichen Zukunftsversionen sind wahr. Doch welche davon du erleben möchtest, entscheidet niemand anders, als du selbst. Dort ganz oben, wo nur Geist ist, ist alles wahr und existent. Jede Realität besteht dort als unmanifestierte Möglichkeit. Aus dieser Welt hast du doch all deine bisherigen Erfahrungen geschöpft, oder nicht?«

»Ich verstehe nicht ganz …«, murmelte ich. Der alte Mann sprach in Rätseln, was mich zugleich aber auch neugierig machte.

»Waren es nicht immer deine Gedanken, die über dein Leben bestimmten? Erinnere dich an deine Kindheit. Waren es nicht schöne Gedanken, die zu schönen Erlebnissen führten? Waren es nicht Gedanken von Mut und Entschlossenheit, die dir dazu verhalfen, dich gegen deine Geschwister durchzusetzen? Waren es nicht Gedanken an Frieden und Veränderung, die dich heute zum Grab deiner Mutter geführt haben? Unsere Gedanken erschaffen unsere Welt. Und woher kommen unsere Gedanken? Aus der Welt dort oben. Wir empfangen sie und davon hängt ab, was unsere Bestimmung ist.«

»Und woher soll ich wissen, was meine Bestimmung ist?«

»Ach, du verstehst immer noch nicht. Alles ist wahr. Alles ist möglich. Alles existiert bereits. Du bist der Schöpfer deines Lebens und du entscheidest, was deine Bestimmung ist.«

»Das bedeutet, ich darf es mir selbst aussuchen?«, fragte ich verwundert.

»Langsam beginnst du zu verstehen. Ganz gleich, ob du daran glaubst, du könntest dir dein Schicksal aussuchen oder dein Leben wäre davon bestimmt … Du hast IMMER recht. Entscheide deshalb weise, welches Leben du leben willst. Es liegt allein in deiner Schöpferkraft.«

Es fühlte sich plötzlich so an, als hätte sich etwas in mir geöffnet, und ich konnte mich vor meinem inneren Auge als einen großen Pharao sehen. Doch nicht ein solcher, wie es mein Vater gewesen war, sondern ein gänzlich anderer: so, wie ich mir meinen Vater gewünscht hätte. Als einen König, der Frieden und Reichtum über sein Volk bringt, anstatt in Kriege zu ziehen. »Doch wie soll ich das nur schaffen? Niemand respektiert mich, unser Volk wurde jahrzehntelang unterdrückt. Wir haben kaum Nahrung, keine Reichtümer und unser Volk ist zutiefst gespalten«, sprach ich zu dem Hirten. Er blickte mich voller Überzeugungskraft an und formulierte eine weise Antwort, die etwas in mir bewegte.

»Alles ist wahr. Wenn du glaubst, du schaffst es nicht, dann hast du recht. Dann wirst du eben nicht der große Pharao. Ganz, wie es in deiner Vorstellung aussieht. Du entscheidest selbst, was du glauben willst und welche Gedanken du empfangen möchtest.«

»Okay, ich glaube, ich beginne langsam zu verstehen. Doch woran kann ich glauben? Wie groß darf meine Bestimmung sein? Wo liegt die Grenze?«

»An was kannst du noch wahrhaftig glauben? Wo beginnt dein Glaube in Zweifel überzugehen? Den Horizont bestimmst du selbst durch deine Fähigkeit, an dich selbst zu glauben. Verstehst du das?«

Ich blickte zum Mond hinauf, dachte ein paar Momente über seine Worte nach und dann kam mir ein Geistesblitz: »Ich werde die größte und prächtigste Pyramide bauen, die Ägypten jemals gesehen hat.«

Mit funkelnden Augen sah ich den Hirten an, der ebenfalls tief in den Mond blickte. »Ich glaube, dieses Lebensziel gefällt dem gefiederten Gott dort oben sehr gut!«

»Weiser Mann, sag mir, wie soll ich das erreichen? Was sagt Gott Thot?«

Es blieb einen Moment still, es machte den Eindruck, als ob er eine Verbindung zum Mond suchte. »So, wie ich ihn verstehe, musst du zuallererst die Pyramide in deinem Geiste bauen. Wenn du sie in deinen Gedanken in all ihrer Pracht sehen kannst, kannst du daran glauben und dann kann sie auch Wirklichkeit werden! Kannst du sie sehen?«

Ich schloss meine Augen und versuchte mir mit aller Kraft eine Pyramide von gigantischem Ausmaß vorzustellen. Eine Pyramide, die das ganze Land in Staunen versetzen würde. Genau an dem Ort, an dem ich gerade saß. Ich spürte, dass es ein langer Weg sein und mein ganzes Leben dauern würde, aber ich konnte in meinem Inneren spüren, dass diese Pyramide Reichtum, Glück und Frieden über ganz Ägypten bringen würde. Ich war mir sicher, dass das meine Bestimmung war. Als ich meine Augen wieder öffnete, um mich beim Hirten für die Inspiration zu bedanken, war er plötzlich verschwunden. Ich drehte mich um und versuchte, ihn noch in der Dunkelheit zu erspähen, jedoch erfolglos. In meinem Herzen trug ich nun meine neue Lebensvision und wusste, dass ich den alten Mann irgendwann wiedersehen würde, wenn die Zeit gekommen war.

Der Urgott Thot

Bevor wir näher auf das Gesetz der Schöpfung eingehen, ist es wichtig, dass du die wahren Begebenheiten der eben genannten Geschichte verstehst und die Hintergründe der spannenden ägyptischen Mythologie kennenlernst. Hier wird Thot als ibisköpfige oder pavianartige Gestalt dargestellt und seine Verehrung gilt als einer der ältesten Götterkulte. Seine Bedeutung ist dank verschiedenster Papyrus-Aufzeichnungen und durch Wandschriften an ägyptischen Bauwerken gut belegt. Er soll die Menschen Sprache, Schrift und Handwerk gelehrt haben. Thot war auch ein Gott des Maßes und der Zahl, weshalb er oft mit Astrologie in Zusammenhang gebracht wird.[3] Es heißt, Thot regierte 3000 Jahre lang friedlich über Ägypten. Andere Schriften besagen, er habe über 16000 Jahre hier auf der Erde gelebt und nicht nur über Ägypten, sondern auch über Atlantis geherrscht.[4] Durch sein enormes Wissen soll er einen Weg gefunden haben, seinen Körper unsterblich zu machen, bis er schließlich als Mond zum Himmel aufstieg. Seither soll er dreimal inkarniert sein. Zuletzt als Hermes Trismegistos, der als Verfasser seiner Weisheitslehren gilt.