Himmel voller Leidenschaft - Jacqueline Kiara Nele Barnett - E-Book

Himmel voller Leidenschaft E-Book

Jacqueline Kiara Nele Barnett

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Beschreibung

Eine Maschinenmesse in den Niederlanden findet statt. Wer darf ein erfolgreiches deutsches Mittelstandsunternehmen auf dem dortigen Messestand vertreten? Daphne, Jessy und Noelle sind die ausgewählten Damen aus der Verkaufsabteilung. Sie machen sich erwartungsvoll auf den Weg auf die Messe. Bald aber merken sie: Die Arbeit auf der Messe beschränkt sich nicht nur auf die Bewirtung von Kunden, auf das Verteilen von Informationsmaterial und auf das Lächeln auf dem Messestand - nein, auch andere Tätigkeiten sind erwünscht... Ein vorwiegend humorvoller Roman mit viel Erotik!

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Seitenzahl: 192

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Über die Autorin:

Jacqueline Kiara Nele Barnett schreibt seit ihrer Jugend. Sie wirkt bei Lesungen und Anthologien mit. Im Internet wurden ihre Werke von verschiedenen Plattformen bereits mit Preisen ausgezeichnet.

Alle in diesem Roman beschriebenen Personen und Geschehnisse sind frei erfunden und absolut fiktiv. Ähnlichkeiten mit lebenden und verstorbenen Personen und tatsächlichen Ereignissen sind rein zufällig.

Unter dem Titel „Messe des Verlangens“ erschien der Roman bereits 2009. Er wurde überarbeitet und teilweise geändert und erscheint jetzt unter dem Titel „Himmel voller Leidenschaft“

Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

Kapitel

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Kapitel

Epilog

Prolog

Herr Boulanger, Chef der Maschinenfabrik „Boulangers Welt“ schleicht durch die heiligen Räume seiner Verkaufsabteilung. Seine Schäfchen tippen emsig Briefe, Angebote und Rechnungen, telefonieren mit Kunden aus dem In- und Ausland oder beugen ihre beinahe rauchenden Häupter über viele Dokumente.

Herr Boulanger, Chef dieser gutgehenden Maschinenfabrik und ungekrönter König aller Golfplätze in Pappelgrubenhausen, betrachtet unauffällig die arbeitenden Damen. Die Messe „Maschina 2016“ steht vor der Türe, so wie alle drei Jahre. Eine Messe wie jede andere - so möchte man meinen. Doch nur wenige Leute wissen, was sich wirklich hinter den Kulissen dieser Messe abspielt.

Und so mustert Herr Boulanger die Damen wie Zuchtstuten auf dem Pferdemarkt. Seine „Pferdchen“, die als Aushängeschilder auf dem Messestand Eindruck schinden sollen. Jessy Hartheimer zeigt endlose, schöne, schlanke Beine, die im rassigen Minirock aus beigefarbener, sommerlich duftiger Baumwolle verschwinden. War sie nicht auch einer der Schlager während der letzten MASCHINA? Sicherlich macht sie sich auch diesmal wieder gut im Messeteam.

Und dann gibt es Daphne Pfeifenkönig. „Sie ist eine Sexbombe!“, äußerte sich der Betriebsleiter über sie. Ja, einen solchen „Knaller“ kann man sich auch auf der Messe nicht entgehen lassen. Daphne ist nicht nur fachlich eine Kanone, die selbst mit der heikelsten Situation klarkommt, sondern spreizt auch bereitwillig ihre Beine für jedermann.

„Mit ihr kann man sicherlich wieder den einen oder anderen Auftrag an Land ziehen!“ Herr Boulanger nickt zufrieden und lässt seine Blicke zu Monique Rosenberger schweifen. Ihre langen, schlanken Beine versteckt sie schüchtern unter einem engen, langen Röhrenrock. Und auch sonst wirkt sie viel zu brav, viel zu anständig. Trägt man heute noch einen geflochtenen Zopf, der ordentlich den Rücken hinunter hängt? Und schminkt man sich nicht heutzutage? Monique trägt ja nicht einmal einen Lippenstift, meidet auch Sonnenstudios wie die Pest und wirkt so eher kränklich, nicht so rassig wie die knackig braunen Schönheiten, die sich auf Stränden in Urlaubsgebieten tummeln.

„Anstand ist out!“ Herr Boulanger schüttelt unmerklich seinen Kopf, während diese Gedanken durch seinen Kopf schießen - wie Sternschnuppen am Himmel. „Besonders auf dieser Messe!“

Noelle wartet heute mit hautengen kobaltblauen Jeanshosen auf. Nichts Besonderes, was die Kleidung anbelangt. Aber Noelle hat bei BOULANGER gekündigt, und das macht sie für die Messe erst recht interessant.

Sie wird nur einmal zum Wohle der Firma die Beine spreizen und Kollegen und Kunden mit ihrem knackigen Hintern gefallen. Dann fängt sie sowieso einen neuen Job an und wird vergessen, was sich auf der MASCHINA 2016 abspielte.

Herr Dr. Feige, der fleißige Verkaufsleiter, wird das Messeteam zusammenstellen. Natürlich nach Herrn Boulangers Wünschen.

1. Kapitel

Auf seinem bequemen Bürostuhl mit den gesundheitsfördernden fünf Rollen sowie einer verstellbaren Rückenlehne thront Herr Dr. Feige. Fein säuberlich übereinandergestapelt liegen auf seinem Schreibtisch etliche Bogen Papier. Schriftwechsel, wie Faxe und Briefe, von Kunden, die schon seit langen Wochen auf ihre Bearbeitung warten. Aufschreie von Kunden, die vergeblich - jedenfalls bisher - ihre Angebote anmahnen.

Aber auch heute findet Herr Dr. Feige keine Zeit dafür. Sein Kopf raucht, er versucht krampfhaft, das Messeteam für die MASCHINA 2016 zusammenzustellen.

Wen nehmen wir mit? Wer war beim letzten Mal dabei? Fachliche Kompetenz und Zuverlässigkeit spielen nur eine Nebenrolle. Natürlich dürfen alle Herren aus der Verkaufsabteilung Erfahrungen auf dem Messestand sammeln, Kunden begrüßen und ihnen die Maschinen der Firma Boulanger vorstellen und erklären. Die Herren verdienen das - haben sie nicht ansonsten ebenfalls den innigsten Kontakt zu den Kunden, klären technische Probleme ab und vieles mehr?

„Und welche Damen nehmen wir mit?“, denkt Herr Dr. Feige und zieht seine Stirne in Falten. Die MASCHINA verlangt höchste Konzentration, und abends, nach dem Messegeschehen, sollen die ausgelaugten Männer, Krone der Schöpfung, ihr Vergnügen haben.

Wobei sich Herr Dr. Feige total ausklammert. Er ist ja immerhin unter der Haube und möchte auch seine Ehefrau nicht betrügen.

Sein Job steht zwar in der Rangliste kilometerweit vor der Ehefrau. Aber braucht man in seiner Position nicht eine „bessere Hälfte“ zum Vorzeigen? Seine Frau soll jedenfalls froh sein, dass er genug für sie beide verdient und sie dadurch nicht arbeiten muss. Und eine solche Einstellung macht - da ist sich Herr Dr. Feige hundertprozentig sicher - einen Erfolgsmenschen aus.

Tja - welche Gespielinnen wären die richtigen für die Herren Verkäufer und alle Kunden, die ein kleines Abenteuer wünschen? Bei BOULANGER bleiben fast keine Wünsche offen - so scheint es.

Herr Dr. Feige grinst selbstzufrieden, starrt Löcher in die weiße Styropordecke. Die Entscheidung fällt ihm nicht leicht.

Aber dann beginnt er zu schreiben.

2. Kapitel

Daphne fährt sich lässig durch die blond gesträhnten, kurzen Locken, die sich anmutig um ihren Kopf schmiegen. Hektisch haut sie anschließend in die Tasten ihres Computers. Ein Angebot für einen französischen Kunden. Nach zehn Jahren bei der Firma BOULANGER beherrscht sie ihr Arbeitsgebiet aus dem FF. Selbst technisch hat sie einiges auf dem Kasten.

Das Telefon düdelt. Ja, es düdelt. Das nervende Klingeln ist abgeschafft, die Mitarbeiter sollen durch das Schrillen des Telefons nicht allzu erschreckt werden. Also hat man den Klingelton gefälliger gestaltet und in ein sanftes „Düdelidü“ verwandelt.

Bürogerecht eben.

Daphne presst den beigefarbenen Hörer an ihr Ohr und flötet sanft in die Muschel:

„Pfeifenkönig?“

„Ah – bonjour, Mademoiselle Pfeifenkönig!“ Der Franzose am anderen Ende der Leitung begrüßt sie überschwänglich. Und enthusiastisch bestellt er einige Ersatzteile.

Daphne notiert flott. Ja, sie beherrscht den Frankreich-Markt - und sie wirkt sexy. Deswegen hegt sie nicht den geringsten Zweifel, dass sie wieder zum Messeteam der MASCHINA 2016 zählen wird.

3. Kapitel

N achmittägliche Stille senkt sich über den Parkplatz der Firma BOULANGER. Ein Blechhaufen drängt sich neben dem anderen. Drüben im Firmengebäude schwitzen die Kolleginnen und Kollegen neben ihren Computern. Aber Daphne hat sich davongestohlen, liegt neben Ansgar, einem Monteur, in dessen blauen Golf.

Niemand weiß, dass sie hier ist. Lando-Frank, dem Verkäufer, mit dem sie zusammen den Frankreich-Markt bearbeitet, erzählte sie, sie sei im technischen Büro. Er wird dort sicherlich nicht anrufen, denn das technische Büro zählt viele Mitarbeiter.

Hier bei Ansgar holt sich Daphne die Kraft für den Rest des Tages. Sie lag schon neben mehreren Monteuren in deren spritzigen, schnellen Autos. Heute ist wieder Ansgar dran.

„Es ist eng hier!“, flüstert sie und öffnet den Reißverschluss ihrer schwarz-weißen Pepita-Hose.

Ansgar hat die Vordersitze so weit wie möglich nach vorne geschoben, um genug Platz zu haben.

„Warum soll ich dich heute wieder beglücken?“, murrt er unwillig. „Du willst mich sowieso nicht.“

Daphne schluckt. Oft genug hat sie es abgelehnt, zu Ansgars Geliebten zu werden. Denn ist er nicht bereits in festen Händen?

„Du hast doch eine Freundin“, antwortet sie.

„Du weißt genau, dass sie frigide ist!“ Hastig zieht er seinen dicken Penis aus der schwarzen Jeanshose. Daphne schaudert unmerklich. Der Penis sieht aus wie eine Weißwurst.

„Er sollte ihn beim Sonnenbaden bräunen lassen“, denkt sie. Daphne liebt braune Haut, sie liebt die Karibik und Südamerika und die vielen dunkelhäutigen Männer, die sie dort bereits im Urlaub traf. Deswegen bräunt sie sich unermüdlich auf der Sonnenbank und wird nicht müde, immer neue Männerbekanntschaften zu schließen. Aber noch immer hat sie den Mann fürs Leben nicht gefunden.

Außer Ansgar hatte heute niemand Lust auf einen Orgasmus. Ansgar hat den dicksten Penis von allen Monteuren, findet Daphne. Er wird ihr wehtun. Aber es ist besser, einen Orgasmus mit Ansgar zu haben als gar keinen Orgasmus.

Sanft fahren Ansgars große Hände unter ihren bauchnabelkurzen grellgrünen Pullover. Er ist ein Klasse-Liebhaber mit einem intensiven Vorspiel. Daphne genießt es, als seine Finger ihre Brustwarzen umkreisen und schnurrt wohlig.

„Streichle ihn!“, befiehlt er. Daphne gehorcht. Sie mag keine Befehle – grundsätzlich nicht. Aber sie gehorcht, umfasst seinen Penis mit ihren Fingern, bewegt die Vorhaut nach unten und wieder nach oben und reizt die empfindliche Spitze behutsam kreisend mit ihrem rechten Zeigefinger.

Ansgar schnurrt wohlig wie ein zahmer Löwe und saugt intensiv an ihren Brustwarzen. So lange, bis sie sich anfühlen wie dunkle, harte Beeren.

„Du könntest ewig so weitermachen!“ Ein lustvolles Stöhnen entringt sich Daphnes Brust, und beinahe vergisst sie, seine Männlichkeit zu massieren, die sich steif anfühlt wie ein Stock.

Ansgar greift eine der Brüste, die sich in seinen Händen anfühlen wie Wassermelonen. Groß und rund und hart durch die vielen Drüsen. Seine gierigen Zähne fassen die Warze, packen sie, ziehen sie lang wie Gummi, lassen sie los. Dieses Spielchen wiederholt er einige Male, packt schließlich die Warze etwas fester mit seinen Zähnen und beißt leicht zu.

Daphne stockt für einige Sekunden, öffnet die verträumt zusammengekniffenen Augen und sieht Ansgars dicken blonden Haarschopf, der sich auf ihren Brüsten bewegt. Dann genießt sie weiter - sein Beißen rund um die empfindliche Haut der Brustwarzen, der süße Schmerz, der sie erregt.

Seine Hand wandert langsam in ihre Jeans. Daphne verbeißt sich jeglichen aufkeimenden Schmerzenslaut. Auch wenn außer ihr und Ansgar niemand auf dem Parkplatz weilt, will sie nicht auffallen. Es könnte ja doch irgendwann ein Lieferant vorbeikommen, der der Einkaufsabteilung einen Besuch abstatten will.

Daphne löst den Stahlknopf ihrer Jeans und zurrt hastig den Reißverschluss nach unten. Ansgar hilft ihr, wild schnaufend mit stehendem Penis, die Jeans über ihren Po und ihre Oberschenkel zu streifen. Lando-Frank wird hoffentlich noch keinen Verdacht schöpfen - technische Besprechungen können sehr langwierig sein.

„Ich habe nicht viel Zeit!“, murmelt Ansgar in seinen Oberlippenbart. „Die Maschine für den Kunden PROFIT aus Argentinien muss noch richtig auf die 5-ml-Schraub-flasche aus Glas eingerichtet werden. Morgen erscheint der Kunde, um seine Maschine in Augenschein zu nehmen...“

„Ich weiß das, aber ich kann JETZT nicht aufhören!“ Daphne verdreht fast verzweifelt die Augen, als seine Finger ihre Klitoris reizen. Au - das kitzelt, aber andererseits ist es wieder so herrlich angenehm. So herrlich angenehm ....

Ansgar merkt, wie erregt sie ist. Sie schnauft wie in der Anfangsphase zu einem Marathonlauf. Das ist das Tolle an Daphne, sie ist so einfach zu bedienen wie eine Maschine. Wenn nur Ingeborg, seine Freundin, genauso wäre!

Er schiebt seine Vorhaut ganz zurück und dringt mit einem Ruck in Daphne ein. Sein Penis kennt den Weg im Schlaf, er hat ihn schon so oft zurückgelegt.

Daphne schließt die Augen, im ersten Moment tut sein Eindringen weh, aber als er in ihr reibt, stellt sich das wohlige Gefühl vor dem sexuellen Höhepunkt wieder ein. Das herrliche Gefühl, für das Daphne alles geben würde, nur, um es wieder und immer wieder zu erleben. Sie seufzt andächtig, während er gleichmäßig in ihr auf- und abschnellt.

Sie sieht sein Gesicht, zuerst vor Anstrengung, dann vor Freude verzerrt. Vor Freude darüber, dass er kommt. Und sie kommt gleichzeitig. Er ergießt sich in sie. Sie schweben davon in einem Feuerwerk der Lüste.

Kurze Zeit später stehlen sie sich wieder wie zwei Spione in die Firma. Aber wozu gibt es denn Hintereingänge? Diese haben sowohl Daphne als auch Ansgar bisher vor unangenehmen Fragen bewahrt. Beide strömen zurück an ihre Arbeitsplätze - der gerade erlebte Orgasmus gab ihnen Kraft, den Rest des Tages zu überstehen.

4. Kapitel

Klasse Orgasmus!“, denkt Daphne, als sie wieder vor ihrem Computer im Büro sitzt und ihn mit Daten füttert. Zum Glück hat sie niemand auf dem Parkplatz mit Ansgar bemerkt!

Ihre technische Erklärung hat sie sich zurechtgelegt, als Lando-Frank sie fragt:

„Und - was hast du über die Zahnriemen für den Kunden FROMAGE DU PIED im technischen Büro herausgefunden?“

„Vulkolan ist der bessere Werkstoff für die Zahnriemen an dem Antrieb der Maschine dieses Kunden. Diese Zahnriemen halten auch größeren Belastungen stand - zum Beispiel, wenn die Maschine mit höherer Leistung fahren soll - und reißen nicht so leicht wie die Zahnriemen aus Weichkautschuk!“

Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen, und Lando-Frank vermutet dahinter eingehende Gespräche als Resultat ausgeklügelter Denkvorgänge zwischen Daphne und einigen Technikern. Er ist zufrieden und fragt weiter:

„Würdest du also der Firma FROMAGE DU PIED Zahnriemen aus Weichkautschuk nicht empfehlen - obwohl diese erheblich billiger sind?“

„Wenn die Firma Geld sparen will, ja dann…“ Daphne weiß nicht so recht, was sie sagen soll. Zahnriemen-Expertin ist sie auf jeden Fall nicht.

Lando-Frank nickt, beugt sich über einen Stapel Unterlagen und rechnet angestrengt den Preis für eine Füllmaschine aus. Eine Füllmaschine, die Parfüm genau dosiert in kleine, bauchige Flaschen füllt.

Daphne atmet auf. Wieder einmal konnte sie Lando-Frank erfolgreich belügen! Unmerklich stöhnt sie und presst ihre Oberschenkel zusammen. Den gerade erlebten Orgasmus lässt sie in ihren Gedanken noch einmal Revue passieren.

Auf der MASCHINA 2016 muss sie sich auf jeden Fall nicht verstecken. Dort kann man das Vergnügen ungeniert genießen!

5. Kapitel

J essy ist ebenfalls reif für die Messe. Leise summt sie einen Song von Bryan Adams, während ihre Finger sanft über die Tasten ihres Computers gleiten. Sie tut dies so zärtlich, als streichle sie den Oberkörper eines Mannes - seinen Bauch, seine Rippen, seine Brusthaare und schließlich die Warzen, bis hoch zum Hals und dem hervorstehenden Adamsapfel. Dabei entsteht im Moment unter ihren Händen nur ein Lieferschein, anschließend eine Rechnung für die Lieferung eines Motors nach Thailand.

Thailand. Ja, dorthin möchte sie gerne einmal selbst reisen und nicht nur Motoren auf die Reise schicken.

Von Thailand träumt sie auch, als sie in ihre gemütliche Wohnung stürmt und die Autoschlüssel auf den Telefontisch im Flur pfeffert.

Zuallererst wirft sie sich aufs Sofa und befriedigt sich selbst. Die Affäre mit ihrem Freund Peter liegt nur drei Monate zurück. Sie wundert sich, wie sie diese Beziehung überstanden hat. Peter war ein Schlappschwanz - aber ganz ohne Orgasmus kann Jessy nicht sein, und so verpasst sie sich ihn selbst - mit ihrem Finger.

Anschließend fühlt sie sich besser. Selbstbefriedigung hilft wenigstens so lange, bis der nächste Mann in ihr Leben tritt. Vielleicht ist auf der Messe einer dabei?

6. Kapitel

Zufrieden grinst Herr Dr. Feige in sich hinein, als er die eingetroffenen Faxe und E-Mails unter seinen Mitarbeitern verteilt. Kein Fax, kein Brief und keine E-Mails werden bearbeitet, bevor er sie nicht gesehen und mit einem Haken versehen hat! Darauf achtet Herr Dr. Feige peinlichst genau. Außer, wenn er auf Geschäftsreise ist oder Urlaub hat. Dann dürfen die Faxe, Briefe und E-Mails ohne weiteres verteilt werden.

Er legt ein handgeschriebenes Fax nach Japan in Moniques schwarzes Posteingangskörbchen. Einerseits tut ihm das arme Mädchen leid - sie wird wieder nicht das Neueste über die Maschinen mitbekommen! Sie erfüllt eben nicht die Hauptvoraussetzung, die Kunden fachgerecht zu „bespringen“ und so Millionenaufträge an Land zu ziehen.

Monique ahnt von dem ganzen Drumherum noch nichts. Noch hofft sie, doch einmal auf die Messe MASCHINA mitgenommen zu werden. Neben ihr steht eine dampfende Tasse des Kaffees „Fahle Wonne“ auf dem Schreibtisch, während sie ein Ersatzteilangebot für China ausarbeitet. Der Kunde droht, ein Akkreditiv auf die Lieferung zu eröffnen. Monique schauert. Sie mag keine Akkreditive, für kleinere Aufträge, wie Ersatzteile, schon gar nicht. Warum will der Kunde den fälligen Betrag nicht einfach überweisen? So wie andere Kunden es auch tun?

Typisch chinesische Bürokratie! Monique muss einen Haufen Papiere mit und ohne Stempel erstellen und diese dann an eine Bank schicken. Erst dann bekommt BOULANGER das Geld für die Ersatzteile. Das sind die Tücken eines Akkreditivs.

Gedankenverloren nippt Monique an ihrem Kaffee. Das Gebräu aus dem Automaten schmeckt fürchterlich! Aber ein besseres Mittel gegen die sie plagenden Kopfschmerzen fällt ihr momentan nicht ein.

Sie nimmt Herrn Dr. Feiges handgeschriebenes Fax in die Hand. „Was sagt die Handschrift über den Charakter eines Menschen aus, wenn sie so viele Schlingen aufweist?“, sinniert sie, ist allerdings in Graphologie nicht bewandert und verbannt diese Überlegung aus ihrem Gehirn.

Herr Dr. Feige gab in diesem Fax viel Wissen preis - fachsimpelte über Isolatortechnik und andere unverständliche Dinge und wandte wohl dafür viel Zeit auf. Eine halbe Stunde vielleicht, unterbrochen von zahlreichen Telefongesprächen. Die neueste Isolatortechnik, integriert in eine von BOULANGERS Maschinen, wird auf der MASCHINA 2016 zu bestaunen sein.

Monique beendet ihr Ersatzteilangebot und tippt das Fax für Japan. Herr Dr. Feige verfügt selbst über einen Computer, aber dieser langweilt sich nur vor sich hin. Mit moderner Technik will Herr Dr. Feige nicht sehr viel zu tun haben - und so schreibt er lieber von Hand.

Jäh wird Monique von Daphnes hellem Kichern aus ihren Gedanken gerissen. Daphne schwenkt eine interne Aktennotiz hin und her - eine Mitteilung, die sie gerade für Herrn Dr. Feige geschrieben hat.

„Ich bin dabei!“, jubelt sie. „Und Jessy! Und Noelle! Und - und natürlich alle Herren Verkäufer!“

Monique weiß, wovon Daphne spricht. Von der Zusammenstellung des Messeteams für die MASCHINA 2016. Aber vergeblich wartet sie darauf, dass auch ihr Name genannt wird.

7. Kapitel

Du musst dich auf dieser Messe ganz locker geben!“, klärt Daphne Noelle auf, als sie in einer Ecke des ganz in Weiß eingerichteten Großraumbüros in der Frühstückspause an ihren Müsliriegeln kauen. Ja, kann eine sportliche Frau dazu „nein!“ sagen? Daphne und Noelle können es nicht.

Doch als Daphne noch lächelnd hinzufügt: „Und bitte die mit Spitzen besetzte Reizwäsche und die Pille nicht vergessen!“, glaubt Noelle ungelogen an einen Scherz. Will sie die Kollegin durch den Kakao ziehen? Oder was soll diese Bemerkung?

Abends jedoch, als Noelle fein säuberlich Miniröcke, Hosenanzüge und weiße Blusen in ihren Koffer legt, vergisst sie auch die Reizwäsche nicht. Man weiß ja nie, wofür diese gut ist!

Ein schlechtes Gewissen plagt sie jedoch, als sie neben Bernd, ihrem Lebensgefährten, im Doppelbett der gemeinsamen Drei-Zimmer-Wohnung liegt. Ist die MASCHINA 2016 eine frivole Messe, eine Art Lustpool für Maschineninteressenten weltweit?

Sie schaut irritiert, als Bernd ihre Schamhaare neckt. „Du wirst heute nicht so nass wie sonst!“, bemängelt er. „Denkst du immer noch an deinen Job?“

„Nein!“, lügt sie, und er merkt es. Er sagt aber nichts, will sich den heutigen Liebesakt nicht verderben lassen.

Sanft knuddelt seine Zunge ihre Brustwarzen, und sie merkt, wie wohltuende Nässe ihre Oberschenkel hinunter rinnt. Der heutige Liebesabend ist gerettet!

Sie atmet auf und genießt es, als seine Zunge sanft mit ihrer Klitoris spielt. Sie hin und her bewegt mit seiner Zunge wie einen Kaugummi. Und sie schließlich mit den Zähnen fasst. So sanft fasst, dass Jessy erregt ist und keine Schmerzen hat.

Der Mond vergießt warm sein Licht auf das Doppelbett, während Bernd zärtlich ihre Schamlippen mit den Fingern teilt und seine Männlichkeit in sie hineinstößt. Sie spürt ihn in sich - stark, nackt und fordernd. Auf- und abschnellend. Solange, bis sie beide kommen.

Erleichtert atmet sie auf. Heute ist ihre letzte Nacht vor der Messe, und sie weiß noch nicht, was sie dort erwartet. Wie viele Orgasmen wird sie erleben und mit wem? Wird eine dieser Liebesnächte einen Auftrag für die Firma BOULANGER einbringen? Sie hofft es, denn sonst wären Reizwäsche und Pille nutzlos.

Warum nur kann sie Bernd nichts von ihren Messepflichten erzählen? Weil sie sich auf einmal fürchterlich vor ihrem Freund schämt.

8. Kapitel

Kinderleicht war es, die Frau in das Bett seines Hotelzimmers zu bekommen. Er staunt immer wieder, wie leicht sich doch manche Frauen von Männern ködern lassen.

Adam und er hatten Alison gestern Abend in einer Bar getroffen und ihr einige Drinks spendiert. Nett ist sie ja schon, das muss er zugeben. Aber er ist nicht auf der Suche nach einer Frau fürs Leben. Er will sich mit Frauen vergnügen – auf seine ganz eigene Art und Weise.

Es ist einfach, Frauen in einer Bar zu bequatschen. Auch Alison. Zwischen Adam, ihr und ihm hatte sich fast etwas wie eine Freundschaft entwickelt. Alison ließ sich sogar darauf ein, ihn und Adam in derselben Bar zu treffen und anschließend in das Hotel zu begleiten.

Es war so einfach, ihr die K.O.-Tropfen in den Drink zu träufeln. Sie trank gierig, denn sie war durstig.

Nun liegt sie hier im Bett im Hotelzimmer. Auf einem weißen Tuch. Nackt ist sie. Jung und gesund, schlank und schön. Sie ist bewusstlos.

Er hat ihr zur Vorsicht noch intravenös ein Schlafmittel in den rechten Arm gespritzt. Vorsicht ist immer gut. Lieber ein Schlafmittel zu viel als eines zu wenig.

Spritzen kann er gut, auch intravenös Injektionen verabreichen. Immerhin hat er vor Jahren eine Ausbildung zum Sanitäter gemacht. Anschließend hat er eine Ausbildung zum Zahntechniker absolviert, bis er bei der Firma CUP & CLOSE die Chance bekam, als Einkäufer für Pharmaziemaschinen und Ersatzteile zu arbeiten. Diese Position bot und bietet ihm immer noch ungeahnte Möglichkeiten. Er kommt in der Welt herum und kann seinen sexuellen Gelüsten bisher unerkannt nachgehen.

Seine Kenntnisse, die er aus seinen Ausbildungen erworben hat, helfen ihm, sein „Hobby“, wie er es nennt, sachkundig auszuüben. Seine sexuellen Praktiken hat er sich selbst beigebracht.

Aber diese können im Moment noch warten.

9. Kapitel

Wo steckt „frau“ ihr Handy hin? – Aus Daphnes Erinnerungen:

Daphne ist wichtig, sehr wichtig. Sie ist die wichtigste Mitarbeiterin in der Verkaufsabteilung von BOULANGER – sie ist also die wichtigste Sachbearbeiterin einer gutgehenden Maschinenfabrik in Pappelgrubenhausen.

Vor einigen Jahren strahlte sie wie ein Kronleuchter. Endlich hatte sie – als wichtigste Frau in der Verkaufsabteilung – ein Handy. Ein Gerät, durch das sie selbst an den unmöglichsten Orten in der Firma zu erreichen war. Ein Gerät, schwarz und schlank, mit vielen Tasten und einer eigenen Handy-Nummer.

Aber wo sollte sie das Gerät befestigen, immer griffbereit bei sich tragen? Sollte sie es in ihre leuchtend blonden Haare klemmen? Nein, entschied sie, das würde zu sehr ziepen. Und außerdem säße das Handy zu locker und könnte bei der kleinsten Bewegung herunterfallen und wäre dann kaputt. Vielleicht müsste sie es dann ersetzen, und daran war im Moment nicht zu denken, sparte sie doch schon seit langem auf ein gediegenes Kaffeeservice in lebhaftem Türkis zur Auffrischung ihres künftigen Wohnzimmers.

Oder sollte sie das Handy hinter eines ihrer Ohren stecken? Auf einmal wünschte sie sich Segelohren wie ein europäischer Thronfolger. Oder lange Ohren wie manche Hunderassen.