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Warum sieht das Leben der anderen immer besser aus? Hinter dem Zaun ist das Gras immer grüner seziert Perry Payne mit spitzer Feder unsere ewige Unzufriedenheit, unsere Lust am Vergleichen und das absurde Streben nach einem Leben, das wir nur aus Werbebroschüren oder Instagram-Reels kennen. Ein ironisches Sachbuch über Statussymbole, Social Media, Lebensentwürfe und Selbstoptimierung. zeigt mit Ironie und Augenzwinkern, warum wir ständig glauben, das Leben der anderen sei erfüllter, aufregender oder erfolgreicher – und wie uns dieser Irrglaube das eigene Glück vermiest.
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Seitenzahl: 72
Veröffentlichungsjahr: 2025
Perry Payne
Hinter dem Zaun
ist das Gras
immer grüner
Glück, Neid und die eigene Zufriedenheit
IMPRESSUM
Ein Buch von PerryPayneBooks (PPB)
Cover und Satz: Perry Payne
Korrektorat/Lektorat: Perry Payne, Ilona Német
Bilder: von Benjamin Nelan, Vijay Kumar auf Pixabay
Druck und Vertrieb durch Tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg
1. Auflage / ISBN: Softcover 978-3-384-64602-6
• E-Book 978-3-384-64603-3
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Perry Payne
HINTER
DEM
ZAUN
IST DAS GRAS
IMMER GRÜNER
Wie du dein Glück findest, Neid überwindest und innere Zufriedenheit stärkst.
Für alle, die dachten, sie seien zu spät dran,
sie besitzen zu wenig oder sind am falschen Ort.
Und für jene, die gelernt haben,
dass Zufriedenheit kein Ziel ist,
sondern eine Haltung.
Vorwort
Sie werden verlieren. Ja, so ist es! Sie verlieren immer. Und zwar jeden Tag. Gegen den Nachbarn oder Menschen, die Sie nicht kennen, mit denen Sie sich vielleicht nie bewusst verglichen haben und die wahrscheinlich genauso oft das Gefühl haben, zu verlieren. Unter anderem gegen Sie.
Was absurd klingt, ist Normalität in unserem Leben.
Sie halten ein Buch in der Hand, das sich mit einer zutiefst menschlichen Angewohnheit beschäftigt. Denn der ständige Vergleich mit anderen gehört zu unserem Alltag, oft fast unbemerkt und dennoch allgegenwärtig. Es beginnt schon morgens mit dem ersten Blick aufs Handy, zieht sich durch den Arbeitstag und endet nicht selten mit einem Stirnrunzeln über das Urlaubsfoto eines Bekannten, der offenbar das Leben führt, das wir eigentlich für uns selbst vorgesehen hatten.
Vielleicht fragen Sie sich, warum das Gras beim Nachbarn immer grüner scheint. Vielleicht glauben Sie, es liegt an besseren Bedingungen, mehr Sonne, weniger Schnecken oder einfach an der besseren Pflege. Vielleicht vermuten Sie, dass das Leben der anderen wirklich schöner ist. Oder zumindest strukturierter. Erfolgreicher. Gelassener. Und möglicherweise sehen Sie Ihr eigenes Dasein im Vergleich dazu als eine ziemlich trockene Wiese mit vereinzelten Gänseblümchen.
Dieses Buch möchte Ihnen mit einem augenzwinkernden Blick zeigen, wie tief die Sehnsucht nach dem besseren Leben in uns verankert ist. Es betrachtet die absurde Logik unserer modernen Vergleichskultur, in der Selbstverwirklichung zu einem Wettbewerb geworden ist, an dem niemand teilnehmen wollte und trotzdem alle mitmachen. Es geht nicht um Ratschläge. Es geht um Erkenntnis. Und um die Erleichterung, die entstehen kann, wenn man feststellt, dass auch auf der anderen Seite des Zauns nicht alles so perfekt ist, wie es auf den ersten Blick aussieht.
Ich lade Sie ein, gemeinsam mit mir einen Schritt zurückzutreten und das große Bild zu betrachten. Nicht, um das Vergleichen endgültig abzuschaffen. Das werden wir ohnehin nicht erreichen. Aber vielleicht gelingt es uns, dies mit etwas mehr Humor zu ertragen.
Und wer weiß. Vielleicht ist das Gras auf Ihrer Seite längst grün genug.
Die Wiese der anderen
Es beginnt harmlos. Ein Blick zur Seite und ein kurzer Moment der Neugier. Was macht der Nachbar da eigentlich? Warum sieht sein Rasen so makellos aus? Hat er schon wieder das Beet umgestaltet? Und was ist das für ein glänzender Grill, den er da auspackt? Sekunden später entsteht aus einer beiläufigen Beobachtung eine innere Unruhe. Man sieht auf die eigene Terrasse, auf den eigenen Rasen, auf das Unkraut zwischen den Gehwegplatten. Und plötzlich wirkt das Zuhause ein wenig zu schlicht, zu unfertig oder zu durchschnittlich.
Der Blick über den sprichwörtlichen Zaun ist kein neues Phänomen. Aber er hat sich gewandelt. Früher war es der direkte Nachbar, heute sind es Millionen andere, auf die wir täglich schauen können. Im Bus, beim Frühstück mit TikTok, auf dem Sofa vor der Flimmerkiste oder während der Konferenz. Ein einziger Wisch über den Bildschirm genügt, und wir sind mittendrin in den Leben der anderen. Sie wohnen schöner, kochen raffinierter und reisen weiter. Sie sind schlanker, gebräunter, erfolgreicher, oder zumindest besser in der Selbstinszenierung. Während man selbst mit ungewaschenen Haaren und einem nicht mehr ganz frischen Kaffee versucht, halbwegs produktiv zu wirken.
Der Vergleich hat sich demokratisiert. Jeder kann sich mit anderen messen, jederzeit, mit jedem. Was wie eine Einladung zur Orientierung klingt, ist oft ein Wettbewerb ohne echtes Ziel. Denn selbst wenn man mit viel Mühe, Disziplin oder Investitionen das eigene Wohnzimmer aufhübscht, den Rasen düngt und den Alltag instagramtauglich gestaltet, wartet der nächste Vergleich schon. Es gibt immer jemanden, der noch weiter ist. Noch entschlossener. Noch makelloser.
Besonders tückisch wird der Vergleich, wenn wir beginnen, unsere Innenwelt mit der Außenwirkung anderer zu messen. Wir nehmen unsere Unsicherheiten, Zweifel und müden Tage und halten sie gegen sorgfältig ausgewählte Bilder, gegen Erfolge ohne Kontext und gegen Lächeln, die nie die dunklen Ränder unter den Augen zeigen. Kein Mensch postet das Gefühl, sich überfordert zu fühlen. Niemand teilt den Moment, in dem man allein am Küchentisch sitzt und zweifelt. Und doch vergleichen wir manchmal unbewusst, aber regelmäßig unser echtes Leben mit den Glanzlichtern und Momentaufnahmen der anderen.
Der Blick über den Zaun ist verständlich. Er ist menschlich. Aber er ist nicht harmlos. Wer ständig schaut, was auf der anderen Wiese blüht, vergisst leicht, sich um die eigene zu kümmern. Oder schlimmer: Er beginnt, sie abzuwerten, nur weil sie anders aussieht. Vielleicht ein bisschen wilder. Vielleicht weniger perfekt. Aber wahrscheinlich echter.
Denn eines ist sicher: Wer ständig nur nach drüben schaut, läuft Gefahr, den Blick für das zu verlieren, was direkt vor ihm liegt.
Aber es ist ein Reflex. Ein uralter, tief verankerter Impuls, der viel älter ist als Social Media, als Nachbarschaftsneid und als der gepflegte Rasen hinter dem Zaun. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Das ist keine Floskel, sondern ein evolutionäres Grundprinzip. Und soziale Wesen vergleichen sich. Immer.
Unsere Vorfahren haben durch den Vergleich überlebt. Wer schneller lief, besser jagte, klüger baute, hatte bessere Chancen. Wer sich an anderen orientierte, konnte von ihnen lernen. Der Blick zum anderen war überlebenswichtig und sorgt heute für einen besseren Job oder kreative Kunstwerke. Vom Erfolg der anderen lernen, bewahrte vor so manchem eigenen Fehler oder spornte schlicht an. Allein der bessere Platz am Feuer, das sicherere Lager oder der größere Beuteteil brachte Anerkennung und eine bessere Lebensgrundlage. Das alles war nicht egal. Es war existenziell.
Heute ist es nicht mehr das Lagerfeuer, sondern der Lebensentwurf. Und auch wenn niemand mehr verhungert, weil er nicht mithalten kann, wirkt der Vergleich auf einer anderen Ebene weiter. Wir wollen dazugehören. Wir wollen gesehen werden, gemocht und gewürdigt. Doch das soziale Spielfeld hat sich radikal verändert. Aus Dörfern sind digitale Arenen geworden, aus wenigen Vergleichspersonen sind Millionen geworden. Und aus dem natürlichen Bedürfnis nach Zugehörigkeit ist ein ständiger Wettbewerb um Relevanz geworden.