Jenseits aller Wünsche - Perry Payne - E-Book

Jenseits aller Wünsche E-Book

Perry Payne

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Beschreibung

Was würdest du dir wünschen, wenn nur ein einziger Wunsch wahr werden könnte? Jarno bekommt genau diese Frage gestellt – von einer Frau, die behauptet, eine Fee zu sein. Sie ist keine glitzernde Gestalt wie aus dem Märchen, sondern eine kluge, geheimnisvolle Fremde, die ihn in ein tiefes Gespräch verwickelt. Gemeinsam denken sie über alles nach, was das Leben ausmacht: Liebe, Macht, Reichtum, Gesundheit, Freiheit, die Zeit und das Leben selbst. Und sie sprechen über die Konsequenzen, die jeder Wunsch nach sich ziehen würde. „Jenseits aller Wünsche“ ist ein Roman voller Philosophie, Magie und überraschender Wendungen – eine Geschichte, die nur aus einem einzigen Gespräch besteht und dabei die größte aller Fragen stellt: Was ist dir im Leben wirklich wichtig? Jenseits aller Wünsche ist eine Erzählung für alle, die mehr suchen als bloße Unterhaltung. Sie ist ein stilles, poetisches Stück Literatur, das Leserinnen und Leser zum Nachdenken bringt: über Liebe und Verlust, über Energie und Vergänglichkeit, über die Kraft kleiner Momente. Diese Geschichte richtet sich an Menschen, die sich gern auf ein Gespräch einlassen, das tiefer geht – an Leser, die philosophische Gedanken schätzen, an Träumer, die zwischen Realität und Magie wandeln, und an alle, die schon einmal den Himmel betrachtet und sich gefragt haben: Was bleibt von mir, wenn alles vergeht? Ein Buch für ruhige Abende, für Nachdenkliche, für jene, die Märchen lieben, aber nicht an einfachen Antworten interessiert sind.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 103

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Jenseits aller Wünsche
Danksagung
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Über den Autor

Jenseits aller Wünsche

IMPRESSUM

Ein Buch von PerryPayneBooks (PPB)

Cover und Satz: Perry Payne

Korrektorat/Lektorat: Perry Payne, Ilona Német

Bilder: Benjamin Nelan, Vijay Kumar auf Pixabay

Druck und Vertrieb durch Tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg​

1. Auflage / ISBN: Softcover 978-3-384-70799-4

E-Book 978-3-384-70800-7

Alle Rechte liegen bei PerryPayneBooks

E-Mail: [email protected]

Verantwortlich im Sinne des § 55 Abs. 2 RStV: Stefan Maruhn, Würzburger Straße 34, 98529 Suhl

Copyright © 2025 Perry Payne & PPB Paraguay / Internet: https://perry-payne.de/

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung und Vervielfältigung des Werkes ist ohne Zustimmung von PPB unzulässig und strafbar. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks und der Übersetzung, sind vorbehalten. Zuwiderhandlung verpflichtet zu Schadenersatz. Alle im Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden vom Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten, Meinungen und Ratschläge.

PERRY PAYNE

ROMAN

Für alle, die einen stillen Wunsch

im Herzen tragen.

Jenseits aller Wünsche

„Hallo, Mister!“

Jarno hörte die Rufe vom Gartentor. Das Wasser aus seiner grünen Gießkanne platschte über den Rand des Kübels, während er den Kopf hob. Die Sonne blendete ihn, doch am Gartentor zeichnete sich die Silhouette einer winkenden Frau ab. Er hielt schützend die Hand gegen die Sonne und erkannte eine junge schlanke Frau in einem dunklen Blazer. Für einen Moment war er sich nicht sicher, ob sie wirklich dort stand oder ob die Hitze ihm einen Streich spielte. Doch da ertönte der Ruf erneut.

„Moment, ich komme“, sagte er und stellte die Kanne beiseite.

„Ich würde gerne einen Augenblick mit dir reden“, rief sie über den Zaun.

Er lief über die Wiese und den Kieselweg bis zum Tor. „Um was geht es?“

„Es geht um Dich.“

„Wie meinen Sie das? Was wollen Sie hier draußen auf dem Land?“ Sein Haus lag weit abseits der anderen und etliche Kilometer von der Stadt entfernt.

„Ich bin Liora. Schön, dich kennenzulernen.“

Jarno nickte flüchtig.

„Du stehst kurz vor einer Entscheidung, die dein Leben verändern wird“, sagte sie entspannt, als ob sie über das Wetter reden würde.

„Woher kennen Sie meinen Namen und warum Duzen Sie mich?“

„Ich kenne nicht nur deinen Namen, sondern dein komplettes Leben, deine Vergangenheit, deine Gedanken, deine Versicherungsnummer, ...“ wobei sie bei diesem Wort schmunzelte. „... deine Einstellung zu allen Dingen, die dich beschäftigen und ich kenne sogar einen Teil deiner Zukunft. Dein Ende ist mir allerdings noch nicht klar. Aber das könnte sich möglicherweise heute entscheiden. Darf ich einen Moment reinkommen?“

„Moment, langsam. Geht es um Erleuchtung, Lebensberatung, Ganzheitliches oder solch einen Unsinn?“ Er mochte solche Leute nicht. Schon gar nicht, wenn sie unaufgefordert zu ihm kamen und ihm irgendetwas andrehen wollten. „Dann können Sie gleich wieder umdrehen und gehen.“

„Da liegst du falsch. Ich bin weder wegen Esoterik noch wegen einer Glaubensrichtung hier. Ich bin gekommen, um dir einen Wunsch zu erfüllen. Und bevor du mich wegschickst, sage ich es gerade heraus: Ich bin eine Fee. Und ja, ich trage kein grünes Blütenkleid mit Rüschen und fliege auch nicht in der Gegend herum, Jarno. Und dennoch erfülle ich überall auf der Welt Wünsche.“ Sie breitete ein wenig die Arme aus, als wolle sie ihre Präsenz damit bekräftigen.

Er atmete schwer und hörbar durch. „Das ist nicht Ihr Ernst?“

Sie grinste nickend und legte ihre Hände auf dem Rücken zusammen, dann vollführte sie einen angedeuteten Knicks. „Doch, doch. Das ist mein voller Ernst.“

Jarno fühlte sich ein wenig überrumpelt von so viel Einfältigkeit einer so jungen, wahrlich schönen Frau und sagte etwas, was er ohne diese Irritation so nie gesagt hätte: „Dann kommen Sie besser rein. Aber ich sage Ihnen gleich, dass Sie sich die Mühe sparen können, wenn Sie mir irgendwelche Versicherungen oder Kryptowährung verkaufen wollen.“ Schon im selben Augenblick bereute er seine Einladung, wollte sich aber nicht korrigieren. Er stand zu seinem Wort – zumindest meistens.

Jarno schob das Gartentor auf und machte eine einladende Geste zum Haus. Mal sehen, was das wird, dachte er.

Sie nahm seine Einladung gerne an und entgegnete: „Ich verkaufe nichts“, und folgte ihm zum Haus.

„Sind Sie alleine unterwegs?“

„Ja, Jarno. Ich arbeite immer alleine.“

„Interessant“, murmelte er mehr für sich und betrat die Terrasse. „Bitte nehmen Sie platz.“ Er zeigte zu einer großen Sitzgruppe aus dunkel lackiertem Teak-Holz, wartete, bis sie saß und setzte sich mit verschränkten Armen ihr gegenüber.

„Ich verstehe deine Skepsis. Es ist jedes Mal das gleiche Spiel. Zu Beginn, also vor vielen Jahren, habe ich das Gespräch mit dem Wetter oder irgendwelchen belanglosen Dingen begonnen und erst später vorsichtig den Grund meines Besuchs angesprochen. Irgendwann fand ich diese Methode langweilig und ...“ Sie lehnte sich auf der Holzbank bequem zurück und zögerte einen Augenblick, bevor sie weiterredete. „Das hat allerdings auch nicht besser funktioniert.“

„Ich verstehe gar nichts.“

„Vor langer Zeit haben die Menschen noch an Feen und Hexen geglaubt, doch diese Zeit ist längst vorbei. Warum soll ich also lange drumherum reden? Jetzt sage ich es gerade heraus: Ich bin die gute Fee, die dir einen Wunsch erfüllt.“ Sie grinste.

Beide sahen sich gegenseitig an: Liora erwartungsvoll, Jarno völlig entgeistert.

„Wie jetzt? Wunsch frei? Was meinen Sie damit?“

„Genau, wie ich es sage. Egal was es ist, ich werde es wahrscheinlich erfüllen können. Im Übrigen kannst du mich duzen.“ Ein breites Lächeln überzog ihr Gesicht.

„Ach, ist ja interessant“, antwortete er nur.

„Ich komme längst nicht zu jedem Menschen, so wie das Christkind oder Santa Claus. Betrachte meine Anwesenheit als bedeutenden Glücksmoment in deinem Leben.“

„Gut, Liora. Lassen wir das Vorgeplänkel. Was willst du wirklich? Ich habe noch zu tun.“

Sie presste ihre Lippen aufeinander und sah ihn eindringlich an.

Er hielt ihrem Blick stand.

Dann unterbrach sie das Schweigen: „Das war meine Botschaft. Mehr kommt da nicht.“

Jarno verdrehte die Augen und nickte leicht und schnell, immer wieder. Bis er sie wieder ansah, und sagte: „Normalerweise müsste ich dich spätestens jetzt rausschmeißen, und ich weiß wirklich nicht warum ich das nicht mache. Aber ich sage dir eins, wenn es mir zu abstrakt wird, oder du weiterhin den wahren Grund deines Besuchs verbergen willst, beenden wir das auf der Stelle. Bis dahin spiele ich dein Spiel noch mit.“

„Fein.“

„Was heißt: fein?“

„Nichts, nur: fein. Dann können wir ja jetzt zu meinem Anliegen kommen: Was hast du für einen Wunsch auf dem Herzen?“

Wieder atmete er kräftig durch, sah kurz in die Wolken, zum Tisch, zum Zaun und dann zu ihr: „Gib mir eine Million Dollar.“ Insgesamt genervt, aber zufrieden mit seiner Antwort lehnte er sich gespannt zurück und wartete auf ihre Reaktion. Dann korrigierte er seine Meinung: „Oder besser eine Milliarde. Das geht doch in Ordnung, oder?“ Seine Arme ließ er verschränkt und gab ihr ein breites Lächeln zurück.

Dem Lächeln hielt sie freudig stand. „Kein Problem. Das ging schnell. Normalerweise eiern die Kandidaten ewig herum und jammern, weil sie sich nicht entscheiden können. Fein“, sagte sie wieder. „Dann haben wir das erledigt und ich kann später noch zur Maniküre.“ Nun betrachtete sie ihre Fingernägel und schien zu überlegten. „Eine Milliarde Dollar sollen es also sein“, sagte sie leise. „In einhundert Dollarnoten sind das zehn Millionen Scheine. Lass mich kurz rechnen: Jedes Bündel ist 1,1 cm hoch. Bei einer Stapelhöhe von 1,2 m auf einer Palette wären das 14 Paletten mit etwa 10 Tonnen Gesamtgewicht. Ich würde an deiner Stelle maximal 2 Paletten übereinanderstapeln.“ Sie stellte ihren Kopf schräg. „Wegen der Stabilität.“

„Wegen was?“

„Mit dieser Methode brauchst du in etwa vier mal vier Meter Platz.“ Sie schaute ihn wohlwollend an.

„Bist du eine Rechenkünstlerin oder so etwas?“

„Nein, ich habe das schon zu oft gehabt. Ist quasi ein Standardwunsch, und irgendwann sind die Zahlen präsent.“ Sie tippte an ihre Schläfe. „Also gut, wo soll ich das Geld hinstellen?“

„Keine Ahnung“, sagte er und zuckte mit den Schultern. „Ist mir völlig egal. Darum kümmere ich mich schon.“ Jarno ermüdete diese Unterhaltung.

„Was wirst du mit dem Geld anfangen?“

„Das werden wir dann schon sehen.“

„Ich kann deine Zweifel genau erkennen“, sagte sie sanft. „Das ist aber egal. Wenn du Geld möchtest, bekommst du Geld.“

„Immer her damit. Das kann auch Euro, Yen oder englischer Pfund sein, das ist mir ziemlich schnuppe. Allerdings nur in großen nicht registrierten Scheinen.“ Wieder grinste er.

„Kein Problem.“

„Willst du eine Bank überfallen und mir die Beute bringen? Wie machst du das jetzt?“

Lässig winkte sie ab. „Mach dir darüber keine Sorgen. Ich erledige das dezent. Aber eins musst du vorher noch tun ...“

„Ah“, sagte er langgezogen. „Das dachte ich mir schon. Jetzt kommen wir also zum Punkt.“

„Du musst ganz klar sagen: Ich wünsche mir ...“

„Das war es schon? Keine Anzahlung oder eine Gebühr?“ Er rechnete mit allen möglichen bösartigen Tricks, wie sie ihn ausnehmen könnte.

„Bitte, Jarno. Reiß dich einen kurzen Moment zusammen. Sag einfach die drei Worte vor dem Wunsch.“

„Wenn es weiter nichts ist. Also, ich wün...“

Sie stoppte ihn mit vorgehaltener Hand und schriller Stimme: „Warte!“

Er war von ihrer Reaktion so überrascht, dass er tatsächlich umgehend verstummte.

„Nicht so schnell. Entschuldige bitte. Ich war fast der Versuchung erlegen, heute zeitig Feierabend zu haben, aber ich möchte fair bleiben. Bevor du also diese Worte aussprichst, solltest du wissen, dass ich niemals wiederkommen werde. Und auch sonst wird keine Fee mehr in dein Leben treten. Du hast nur diese einzige Chance. Ich empfehle, den Wunsch gründlich zu überdenken und abzuwägen. Möglicherweise ist dir etwas anderes wichtiger als Geld.“

Jarno lehnte sich vor und grinste. „Ich habe jetzt genug gehört. Wir beide wissen, dass es keine Feen, Elfen und so einen Unsinn gibt. Entweder du sagst mir jetzt den wahren Grund deines Besuchs, oder wir beenden das Treffen.“

„Weißt du, ich mache diesen Job schon hunderte Jahre. Ich habe schon alle möglichen Reaktionen erlebt, und eins möchte ich wirklich vermeiden: Dir auf den Wecker zu gehen. Wünschen ist keine Pflicht. Ich unterbreite dir lediglich ein Angebot und du kannst es annehmen oder ablehnen. Ganz einfach. Lehnst du jetzt ab, geh ich.“

„Hunderte Jahre? Nun, ich hätte dich ein klein wenig jünger geschätzt. So auf Anfang dreißig vielleicht.“

„Danke für die Freundlichkeit. Du musst allerdings nicht die Augen zusammenkneifen. Ich bin nicht dein Feind. Schick mich weg, und das war´s. Aber lass mich vorher noch deine Frage beantworten. Meine Welt unterscheidet sich in nahezu allen Punkten und Strukturen von deiner. Da existiert so etwas wie Zeit nicht. Ich lebe in einer Welt, die du dir mit den menschlichen Sinnen und dem Wissen der Menschheit nicht annähernd vorstellen kannst. Das zu erklären ist mühsam und du wirst es letzten Endes doch nicht begreifen. Mein Angebot steht. Du hast einen Wunsch frei. Aber nur einen einzigen, und wenn du Geld haben möchtest – bitte. Dann erledige ich das. Aber du solltest darüber nachdenken.“

„Schon gut, reg dich nicht auf. Ich bin ja gewillt, deinen Worten zu folgen, und du machst mir auch einen ... sagen wir mal seriösen und irgendwie ehrlichen Eindruck in deinem edlen Kostüm. Aber zum einen laufen einfach zu viele Spinner da draußen rum und zum anderen musst du doch selbst zugeben, dass deine Geschichte ein wenig verrückt kling.“

„Wie gesagt, kann ich das gut verstehen. Aber, wirst du über mein Angebot nachdenken? Du hast nichts zu verlieren. Außer ein wenig deiner kostbaren Zeit.“

Er zwinkerte leicht und war etwas nervös. „Wenn du nicht so sympathisch wärst und dich nicht vernünftig ausdrücken würdest, hätte ich dir nicht noch eine Chance gegeben – ehrlich.“ Ohne große Pause dazwischen, wechselte er das Thema: „Willst du einen Kaffee?“

„Gerne“, sagte sie spontan. „Ich schlage vor, du nutzt die Zeit weise, bis er leergetrunken ist. Ich nehme übrigens Honig aus dem oberen Fach dazu.“