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Dieses Buch beschäftigt sich einerseits mit Aspekten rechtsstaatlich begründeter Kritik an der Corona-Politik, und untersucht andererseits, wie gerechtfertigt die Forderung nach Solidarität aus dem Mund der politisch Verantwortlichen und der etablierten Medien ist. Dazu erinnert es an jene Gruppen von Menschen in Deutschland und weltweit, deren vorzeitiger Tod alljährlich, ganz beiläufig und in großer Zahl, wie selbstverständlich hingenommen wird. Im Besonderen widmet es sich der Lage der Angehörigen nachfolgender Generationen, als die größte Gruppe diskriminierter Menschen. Deren Chancen auf eine menschenwürdige Existenz beschädigen wir Gegenwartsmenschen durch die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen besonders schwer. Bis Ende des Jahres 2019 war dieses Thema noch im Focus der öffentlichen Diskussion, und rutschte dann ungerechtfertigterweise in den Hintergrund. Dieses Buch will zu dieser Diskussion zurückleiten und stellt die Frage: Warum schafft es die moderne Zivilgesellschaft nicht, eine entsprechend schonende und folgenlose Wirtschaftsweise zu entwickeln, um die gewaltigen Kollateralschäden unseres zweifelhaften Wohlstandes zu vermeiden? Als Antwort auf diese Frage beschreibt vorliegender Text die schon länger wirkenden ideologisch/propagandistischen Mechanismen in Politik und Medien, und verdeutlicht die notwendige Radikalität eines effektiven Umbaus zum nachhaltig-folgenlosen Wirtschaftssystem. Er skizziert, was zur Erreichung effektiver, objektiv demokratischer Verhältnisse und gegen die fortgesetzte Bedrohung der zukünftigen Menschheit getan werden müsste.
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Seitenzahl: 565
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Vorwort des Autors
Teil A, Einleitung – Die Corona-Krise, - gesellschaftlicher Bruch und Analogie zugleich
Teil B - Aspekte demokratisch/rechtsstaatlich begründeter Kritik an der Corona-Politik
B.1 - Der Verfahrens-Aspekt
B.1.1 - Ein bananenrepublikanisches Gerichtsverfahren
B.1.2 - Der Anspruch auf Unfehlbarkeit
B.1.3 – Interpretationen von Zahlen, Tests und Statistiken zu Corona
B.1.4 - Zur Frage der Übersterblichkeit
B.1.5 - Auswahl noch offener Verfahrensfragen
B.2 - Der Moral-Aspekt
B.2.1 -- Opfer infolge der Corona-Maßnahmen
B.2.2 – Direkte Opfer infolge der ökonomischen Routine
B.2.3 – Opfer infolge des Unterschiedes zw. arm und reich
B.2.4 – Opfer außerhalb Deutschlands
B.2.5 – Kriegsopfer
B.2.6 – Opfer unter den Nachfolgenden Generationen
B.2.7 – Zusammenfassung der Zahlen
B.3 - Der Zukunfts-Aspekt
B.3.1 - Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr zur Normalität
B.3.2 – Kennzeichen unserer Ausgangslage
B.3.3 – Traurige Aussichten
B.3.4 – Eine mehr als 40 Jahre alte Warnung
Teil C – Erkenntnisse und notwendige Konsequenz
C.1 – Die Frage nach dem „Warum?“
C.1.1 – Charakterlich-intellektuelle Motive
C.1.2 – Das Stillhalten der „Wirtschaft“
C.1.3 – Die verhängnisvolle Loyalität des Journalismus
C.1.4 – Getarnte Wissenschaftsfeinde
C.2 – Institutionelle Realität und verweigerte Zukunftspolitik
C.2.1 – Corona-Politik und -Kritik– links oder
C.2.2 - Gegenwarts-Chauvinismus
C.2.3 – Die untergrabene Menschheits-Entwicklung
C.3 – Theoretische Auswege und praktische Schwierigkeiten
C.3.1 – Ausstieg aus der Corona-Politik
C.3.2 – Gegner des Wandels
C.3.3 – Solidarität und Verantwortung
C.4 – Kennzeichen einer demokratischen Opposition
C.4.1 - Ausgestaltung der ökonomischen Alternative
C.4.2 - ÖR-Medien in die Hand der Bevölkerung
Hinweis:
Neben den verzeichneten Teilen, Kapiteln und Abschnitten finden sich im Text noch Unterabschnitte, die hier der besseren Übersicht halber nicht aufgeführt sind.
Anhang
Inhaltsübersicht,
ausführliches Abschnitts-Verzeichnis
Quellen und Linkverzeichnis
Die Corona-Krise hat einem in letzter Zeit selten gewordenen Begriff einen scheinbaren Boom beschert: Der „Solidarität“.
Politik und Medien ermahnen damit die Bevölkerung, doch bitte die verordneten Maßnahmen zu akzeptieren, Masken in der Öffentlichkeit zu tragen, Abstände zu den Mitmenschen einzuhalten, sich auf das Vorhandensein des Virus testen zu lassen, auf Versammlungen zu verzichten, keine Feste zu feiern, sich möglichst einen der Impfstoffe verabreichen zu lassen und geduldig auf bessere Zeiten zu warten. Der Schutz von Risikogruppen habe oberste Priorität. Die Verbreitung des Sars-Cov-2-Virus könne nur durch strikten staatsbürgerlichen Gehorsam und den Selbstverzicht Ungefährdeter auf verbriefte Freiheitsrechte gebremst werden.
Diese vehemente Nutzung des Solidaritätsbegriffs weckt bei Vielen in der Bevölkerung den, oftmals unbewussten Eindruck, die politischen Repräsentanten würden auch sonst solidarisches Handeln als oberste Richtschnur verfolgen, wären also auch auf anderen Themenfeldern generell darauf bedacht, Menschenleben zu retten und vorzeitige Todesfälle zu verhindern.
Aber ist das wirklich so? Muss man nicht gerade jetzt überprüfen, ob den politisch Verantwortlichen der Gesundheitsschutz der Menschen und der Schutz vor Leid und Not auch tatsächlich immer am wichtigsten ist? Erweist sich nicht erst durch die Beantwortung dieser Frage die Aufrichtigkeit hinter der Solidaritätseinforderung? Sitzen hier, wie es einige Kritiker bereits zu Bedenken gaben, womöglich die Meinungsführer im Glashaus und werfen mit Steinen? Wieso gibt es zur Effektivität der Lockdowns und zur Zahl der vermeintlich Geretteten keine nachvollziehbaren Untersuchungen, und wieso sind die vielen Tausend vorzeitigen Todesfälle durch die Maßnahmen kein öffentliches Thema? Ist hier etwa das politische Kontingent an Solidarität bereits aufgebraucht?
Und: Warum wird der Solidaritätsbegriff als Druckmittel zur Durchsetzung von Politik nicht auch zur effektiven Hilfe sonstiger benachteiligter Menschengruppen in dieser so erstaunlich rigorosen Weise eingesetzt? Wäre aufrichtige Solidarität nicht seit Jahrzehnten schon auch mit Betroffenen in sozialen, entwicklungspolitischen und ökologischen Problem-Bereichen unverzichtbar?
Oder erleben wir gerade die Etablierung einer zweckdienlichen Neudeutung von Solidarität, wie sie auch bezüglich anderer ursprünglich eindeutiger Begrifflichkeiten von den Lenkern der öffentlichen Meinung bereits durchgesetzt werden konnte? Immerhin war die Uminterpretation zu einem Akt gesellschaftlicher Passivität und sozialen Nichts-Tuns niemals zuvor Bestandteil von Solidarität, ja eher ein Kennzeichen ihrer Verweigerung.
Es wäre also durchaus angebracht, hier mal genauer hinzuschauen und die Situation dieser Menschengruppen im Allgemeinen und die Entscheidungsprinzipien der Verantwortlichen, wie auch der dies begleitenden Massen-Medien gegenüber den heute üblichen Verlautbarungen zu analysieren.
Außerhalb des gegenwärtigen Booms des Begriffs geht es bei Solidarität doch grundsätzlich um Gefühle der Verbundenheit Anderen gegenüber, deren Ideen und Werte man selbst empfindet oder gutheißt oder deren Not einen berührt und zum Handeln drängt. Ein solidarisch eingestellter Mensch ist empathisch und hilfsbereit. Das menschliche Zusammenleben, so lautet seine feste Überzeugung, kann ohne Solidarität, ohne Zusammengehörigkeit und gegenseitige Unterstützung nicht funktionieren. Ja er ist sogar bereit, verbunden mit seinem solidarischen Verhalten persönliche Nachteile in Kauf zu nehmen, und baut darauf, dass man ihm in ähnlichen Notlagen ebenfalls hilft. Insofern steckt im solidarischen Verhalten auch ein gewisses Maß an Vertrauen darauf, dass es in beide Richtungen hin fließt, und die Annahme, dass die vorgefundene, Solidarität erfordernde Situation nicht verfälscht dargestellt ist.
Solidarität braucht in der Regel Nähe und Begegnung, um sich kennenzulernen und Gemeinsamkeiten zu entdecken, die persönlichen Interessen, die Art zu Empfinden und die jeweiligen Sorgen. Der Trend zur Individualisierung in unserer modernen Gesellschaft gefährdet deshalb die aufrichtige Solidarität unter den Menschen ebenso, wie der Trend zur Globalisierung die Solidarität unter den Staaten gefährdet. Diese Entwicklung tendiert eher dazu, Solidarität zu untergraben, denn hier geht es vor Allem um den eigenen Vorteil, um kräftige Ellenbogen und um Konkurrenz, also um den Gegenpol zur Solidarität.
Zwar kann Solidarität auch ohne Begegnung entstehen, doch dazu braucht es Informationen über diese zunächst fremde Gruppe von Menschen, die womöglich Beistand benötigt. Hier muss man sich mit der räumlich oder zeitlich entfernten Lage aktiv beschäftigen, sich in die Anderen hinein versetzen und versuchen, die Konsequenzen ihres Dilemmas zu spüren, um dann sein solidarisches Engagement auf effektive Notwendigkeiten zuzuschneiden.
Auf diese Weise gründet sich auch der Wille zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen auf Solidarität. Heute schon bringen die fortgesetzten Zerstörungen in der Biosphäre unseres Planeten ungeheures Leid über viele Millionen Menschen, doch unter den nachfolgenden Generationen in etlichen Jahrzehnten und Jahrhunderten werden ALLE Menschen massiv davon betroffen sein. Diese mörderischen Aussichten für zukünftige Erdbewohner sind heute bereits eindeutig abzusehen. Wer hier solidarisch empfindet und sich engagiert, hilft nicht nur einzelnen Menschen, sondern er leistet darüber hinaus nicht weniger als einen Beitrag zum Fortbestehen der ganzen Menschheit.
Effektiver Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen muss unbedingt, vor allem wenn er wirklich von Solidarität motiviert ist, sofort und kompromisslos umgesetzt werden. Von den meisten möglichen positiven Resultaten profitieren in erster Linie Menschen, die erst lange nach den hier solidarisch Handelnden auf diesem Planeten leben wollen. Insofern erfordert das Eintreten für die Belange nachfolgender Generationen einerseits ein Höchstmaß an Überzeugung und die konsequente Zurückstellung und ständige Abwägung eigener Konsum- und Wohlstandswünsche, und andererseits die ständige Suche nach wirklich objektiven Informationen über die inneren Zusammenhänge der Problematik, gegen die man sich wendet.
Manche Menschen beschäftigt die Solidarität mit ihren Ur-Ur-...-Enkeln täglich und seit vielen Jahren schon. Sie haben alle ihre Lebensverhältnisse weitgehend daraufhin ausgerichtet, dass von ihrem persönlichen Lebenswandel möglichst wenig Abträgliches für ihre Nachkommen auf der Erde ausgeht. Zwischen der Größe ihres ökologischen Fußabdrucks und dem Maß an aufgebrachter Solidarität mit diesen Menschen nachfolgender Generationen besteht insofern ein umgekehrtproportionaler Zusammenhang.
Doch sie erkennen auch, dass ihr Engagement eigentlich wirkungslos bleibt, weil die große Mehrheit ihrer Mitmenschen in der Routine üblicher Gewohnheiten und Sachzwänge steckt und sich damit meist völlig unbewusst an der Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen beteiligt. Ebenso wie gegenüber der jetzigen Corona-Politik sind sie nicht in der Lage, eventuelle Manipulationen ihres Verständnisses und Lenkungen ihres Verhaltens zu erkennen und die nötige Entschlossenheit für anderes Verhalten zu entwickeln.
Wer sich über längere Zeit hinweg mit dieser Art von in die Zukunft gerichteter Solidarität beschäftigt, setzt sich zwangsläufig auch intensiv mit den eigentlichen Gründen der Umweltzerstörung auseinander und erlangt dabei die entmutigende Gewissheit: Alles, was den Menschen über sogenannte Umweltpolitik erzählt, und alles was dazu öffentlichkeitswirksam verlautbart wird, ist nichts weiter als ein umfassendes, endloses und subtil aufgeführtes Ablenkungsmanöver.
Was uns die hartnäckig unabänderliche Entwicklung in die fatal falsche Richtung endlich zeigen sollte, ist: Die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen, also die Ausbeutung natürlicher Ressourcen unter Inkaufnahme immer weitreichenderer Schäden an den Lebensvoraussetzungen unserer Spezies auf der Erde, SOLL gar nicht beendet werden. Sie ist vielmehr die oberste und unabdingbare Voraussetzung für Profit im herrschenden globalen Wirtschaftssystem, ja sozusagen der wichtigste Produktionsfaktor.
Diese Feststellung deckt sich mit Erkenntnissen von Menschen, die dies auch für andere Bereiche festgestellt haben. Nach Peter Scholl-Latour SOLL sich am internationalen Kriegs-und Konfliktgeschehen gar nichts ändern, weil daran verdient wird. Nach Jean Ziegler SOLL sich am weltweiten Hunger nichts ändern, weil daran verdient wird. Nach Ansicht unabhängiger Sozialpolitiker und Armutsforscher SOLL sich am Unterschied zwischen Arm und Reich nichts ändern, weil daran verdient wird. Nach Noam Chomsky stehen mittlerweile nahezu sämtliche Massenmedien weltweit unter der Kontrolle einer sehr kleinen und sehr reichen Gruppe von Unternehmensbesitzern, und haben vor Allem die Aufgabe, die öffentliche Meinung und demokratische Willensbildung so zu beeinflussen, dass der Profit aus den sonstigen Geschäftsbereichen nicht gefährdet wird.
Und in diesem Zusammenhang ist auch die heutige Debatte in der Corona-Krise und die Forderung nach Solidarität mit Risikogruppen zu sehen. Wenn aus höchsten Kreisen der Politik, unterstützt durch die relevanten Medien, der Ruf nach Solidarität erschallt, sollte man allein schon aus der jahrelangen Erfahrung vorsichtig sein. Immer schon wird von Seiten der Gestalter öffentlicher Meinung echte Solidarität all jenen gesellschaftlichen Gruppen verweigert, die keine Lobby haben. In Deutschland kommen dadurch, (wie es in diesem Buch noch ausführlich gezeigt werden wird), in jedem Jahr Menschen in hoher sechsstelliger Zahl vorzeitig zu Tode.
Dies wird aus dem gleichen Grund hingenommen und unter den Tisch gekehrt wie die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen: Maßnahmen dagegen würden die Produktionsnormalitäten und den gewohnten Profit im herrschenden Wirtschaftssystem gefährden.
Doch immer mehr Menschen hier und weltweit erkennen die ewig gleichen Analogien im Handeln und Argumentieren der Politik. Zwischen den Zeilen ihrer Verlautbarungen und jener in den staatstragenden Medien hören sie diese bräsige Gleichgültigkeit ernsthafter Solidarität gegenüber heraus, und können nicht recht begreifen, wieso die Fassade noch immer hält.
Und vorab noch eine Bemerkung:
Dieser Text ist kein Sachbuch. Er enthält neben recherchierten, objektiven Fakten auch bewusst subjektiv gehaltene Kommentare, stellt konsequente Analysen an und macht stellenweise ungewöhnliche Vorschläge.
Es geht um die Gefahren, die der ganzen Menschheit drohen, wenn wir uns, als ihr gegenwärtig handelnder Teil, von der Obrigkeit weiter spalten und mittels aufgesetzter und vorinterpretierter Themen, wie beispielsweise Corona, in die Irre führen lassen.
Es geht um die Frage, was wir als gesellschaftliche Alternative, also als eine in allen Bereichen verträglichere Art und Weise des Zusammenlebens, denn konkret wollen können, wenn es schon nicht ausreicht, nur zu bekennen, was wir NICHT wollen.
Und es geht um die persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema gesellschaftliche Dekadenz und die Frage, warum wir uns von Narren regieren lassen.
Wen es stört, dass meine über die Jahre hin angewachsene Empörung über den Zustand unserer Zivilisation immer mal wieder aufflammt, für den ist dieses Buch nicht geeignet.
CCR sen. im Juli 2021
Manche Leute bezeichnen den momentanen geschichtlichen Abschnitt von Frühjahr 2020 bis ins nunmehr zweite Corona-Jahr 2021 als sehr interessante Zeit, weil Dinge passieren, große politische Umwälzungen in globalem Maßstab, die sich unsere Gesellschaft im letzten „normalen“ Jahr 2019 nicht hätte träumen lassen. Sie erkennen sich als Zeitzeugen in einer neuartigen Phase der Menschheitsgeschichte, in der, wie ein Teil der Bevölkerung sagt, ein Killervirus die Zivilisation bedroht oder zumindest ihre schwächsten Mitglieder, und woraufhin die Regierungen berechtigt sind, härteste politische Maßnahmen zum Gesundheitsschutz zu beschließen. In demokratischen Staaten, so stimmen sie zu, sei es unvermeidbar, die wichtigsten Freiheitsrechte auf unbestimmte Zeit einzuschränken und damit nebenbei auch viele Tausend Existenzen und Lebensperspektiven zu vernichten.
Andere sehen es kritischer und erleben, wie nahezu sämtliche Regierungen weltweit zu Beginn des Jahres 2020 eine Gefahr überschätzen, den ausgerufenen Fehlalarm dann aber sich selbst und den Wählern nicht rechtzeitig eingestehen können. Stur fokussiert auf die Voraussagen beratender Mathematiker über horrende zu erwartende Todeszahlen unter der Bevölkerung, und sich klammernd an die Versprechungen weniger Virologen, dass auf der Basis von PCR-Tests eine einigermaßen verlustarme Steuerung durch die Klippen der verkündeten Pandemie möglich sei, haben die politisch Verantwortlichen sich hoffnungslos verrannt. Und zur Vertuschung dieses Irrtums entscheiden sie nun immer drastischer in die falsche Richtung. Nach Meinung dieser Kritiker stellt die Corona-Krise eine absurde Potenzierung politischen Versagens dar. Zwar war eine derart schwere Entgleisung der schon zum Normalfall gewordenen fragwürdigen Qualität politischer Entscheidungen irgendwann zu erwarten, jedoch erstaunt es sie sehr, wie drastisch, einschneidend und unabänderlich die Ergebnisse letztendlich doch ausfallen konnten.
Dritte schließlich empfinden es als bedrohlich und vermuten eine gezielte Planung hinter der Verwirklichung dieser für Deutschland vorher undenkbaren Staats-Autorität. Sie müssen mit ansehen, wie Regierungspolitiker und dominierende Parlamentarier immer mehr Gefallen daran bekommen, ein neu entdecktes und offenbar auch innerhalb des demokratischen Rahmens anwendbares Mittel zur Unterdrückung potentieller Opposition auszuprobieren. Mit Unterstützung einer seltsam geschlossenen Front aus Standard-Medien in Presse, Funk und Internet und mit Billigung einer untertänigen Bevölkerungsmehrheit, schleifen sie nun im Zuge eines „Krieges“ gegen ein Phantom auch noch die Reste gewachsener gesellschaftlicher Normalität und verfassungsrechtlich garantierter Freiheit.
Soll man nun folgsam in der Abgeschiedenheit kauern oder auf der Couchgarnitur neueste Fernsehproduktionen mit Schauspielern ohne Masken schauen und darauf hoffen, dass die Impfstoffindustrie wie ein Heiland die Erlösung bringt, so wie es uns die Medien versprechen? Oder soll man sich jenem Gefühl nun vollständig hingeben, über das die meisten noch einigermaßen bei Verstand gebliebenen Menschen im Bekanntenkreis klagen, dieser seltsamen Lethargie angesichts der kolossalen Übermacht einseitiger Berichterstattung und der nahezu totalen Auslöschung jeglicher Hoffnungsschimmer auf objektive Wahrheit? Oder gibt es noch eine dritte Möglichkeit?
Derzeit jedenfalls wabert die Entwicklung nur in die unheilvolle Richtung weiter. Die Bundeskanzlerin betont regelmäßig, dass Gegner der staatlichen Coronapolitik nichts als unverantwortliche Verschwörungstheoretiker seien. Der SPD-Politiker Lauterbach fordert Anfang Januar ganz ungeniert, den herrschenden Lockdown in einen unbefristeten umzuwandeln. Gesundheitsminister Spahns Dementierung eines angedachten Impfzwangs wird allmählich weichdiskutiert, natürlich mit den üblichen Talkshow-Gästen, von denen niemand die „Absicht hegt, eine Mauer zu bauen“. Gesundheits-Lobbyisten machen die ungeheuerliche Forderung nach Freiheitseinschränkungen hoffähig. So meinte der Chef der rheinland-pfälzischen Kassenärztlichen Vereinigung Peter Heinz am 10. Juli im Interview (281), „Ungeimpfte seien eine Gefahr für die Gesellschaft und dürften daher nicht die gleichen Freiheiten wie Geimpfte bekommen.“ Dabei lehnte er verbal eine Impfpflicht als „Bevormundung“ ab, um sich sofort mit den Worten zu dementieren, „Freiheiten nur Geimpften zu geben sei keine versteckte Impfpflicht, ‚sondern eine zwangsläufige Schlussfolgerung aus einer pandemischen Lage‘.“ Weltärztebund-Chef Montgomery bestätigte (282), dass Corona nie mehr verschwindet und Maßnahmen wie die Maskenpflicht wohl Dauerzustand werden. Daneben werden selbst staatskonforme Stellen, wie die StIKo (Ständige Impfkommission), von Politikern (283), wie SPD-Esken, Lauterbach und CSU-Söder, öffentlich gerügt, weil sie keine Empfehlung für die Impfung von Kindern abgeben wollte.
Das Ergebnis ist jetzt schon abzusehen: Die Impfpflicht wird nicht ausgesprochen, aber die gesellschaftlichen Bedingungen werden derart umgestaltet, dass sich das Leben für Nicht-Geimpfte mit eingeschränkten Bewegungsspielräumen, untersagten Sozialkontakten und Berufsverboten zum täglichen, apartheidsähnlichen Spießrutenlaufen wandelt.
Dabei stinkt für einen großen Teil der Bevölkerung die Corona-Sache doch gewaltig zum Himmel. Es gibt genügend Indizien dafür, dass hier tatsächlich entweder ein riesiger Irrtum passiert ist, von dem sich die Verantwortlichen nun nicht mehr lossagen können, oder dass hier einvernehmlich mit vielen Staaten der Welt ein dienlicher Coup gedreht wird, über dessen genaueren Grund natürlich in sämtliche Richtungen hin heftig spekuliert werden kann. Wie es momentan zu befürchten ist, kann die Sache nur noch katastrophal bezüglich gewohnter Lebens-Qualitäten, gewachsener sozialer Umgangsformen und anderer angenehmer Seiten des Menschseins enden. Zwar gibt es einige unabhängige Medien, vor allem im Internet, die trotz starken Gegenwinds die Berichterstattung zur Fragwürdigkeit der Coronapolitik aufrechterhalten. Doch die Zahl derer, die sich dort informieren, weil sie bitter enttäuscht von den früher vertrauten Leit-Medien sind und irgendwie noch ihren objektiven Überblick bewahren wollen, scheint zu stagnieren, bzw. steigt zu langsam und ohne erkennbare Wirkung.
Auch sehen sich die verantwortungsbewussten Demokraten unter ihnen permanent mit unseriösen Kritikern in einen Topf geworfen. Einerseits setzt man sie gleich mit rechten Parteien, unverhohlenen Rassisten und anderen Polit-Chauvinisten, die in ihrer sehr speziellen Art von Maßnahmen-Kritik ein fulminantes Mittel zur Inszenierung einer scheinbaren Opposition gefunden haben. Und andererseits verfrachtet man sie einfach in exotische und diffusere Lager, die eher in undiplomatisch unsachlicher Art und Weise jede reißerische Erklärung über angeblich von oben gesteuerte Verschwörungen aus „sozialen Medien“ und entsprechenden Internetseiten aufgreifen und unüberprüft in die Diskussion einbringen.
Ich möchte hier keineswegs sagen, dass sämtliche Erklärungsversuche für die global vereinheitlichte Ausrufung einer Pandemie und Antworten auf die Frage, WARUM das alles passiert, Verschwörungstheorien seien. Doch etliche davon sind nach meinem Empfinden ziemlich haarsträubend und bringen, was sehr viel wichtiger ist, die Diskussion um keinen Millimeter weiter. Ja manche Erklärungserzählungen sind sogar derart hinderlich, dass sie eher von Seiten der Corona-Politik ins Internet und unter die Leute gestreut sein könnten, mit der Absicht, das Lager der Kritiker aufzuspalten und zur Selbstdiskreditierung zu verleiten.
Warum also sollte man sich mit Behauptungen beschäftigen, dass es etwa das Sars-Cov-2-Virus gar nicht gäbe, dass man es noch nie in reiner Form isoliert hätte und dass es nur als Computer-Modell existiere? Was nützt das Herumstapfen in sumpfigem Gelände, wo man Gerüchte glaubt, Bill Gates hätte das Virus erfunden und in Umlauf gebracht, oder mit den Impfstoffen würden Mikro-Chips in die Blutbahn injiziert, die dann eine Kontrolle der Menschen erlaubten usw.? Ich will mich nicht mit solch äußerst seltsamen Dingen beschäftigen und auch nicht mit den Quellen, die dies angeblich belegen.
Man sollte sich viel mehr im Klaren darüber sein, dass die Standard-Medien, also die Medien aus Öffentlich-Rechtlichem Rundfunk und Unternehmensmedien wie große Zeitungen und Internet-Redaktionen, nur auf solche Geschichten warten. In ihrer Berichterstattung werden die haarsträubendsten Erzählungen im Spektrum denkbarer Kritik nur wieder mit den sachlichen Teilen zusammengeschüttet, um auf diese Weise die unterschiedlichsten Kritiker unter der Überschrift „Querdenker“ als homogenen unglaubwürdigen Block darstellen zu können. Dessen Glieder litten allesamt unter geistiger Verwirrung, wären jenseits jeder Bereitschaft zur Solidarität, gefährlich für unsere Demokratie und müssten beobachtet und bekämpft werden. Wenn bezüglich dieser Art von pauschaler Verunglimpfung wirklich ein übergeordnetes Konzept bestehen sollte, worauf man bei all dem Gleichklang der Meldungen und deren gleichzeitigem Erscheinen in etlichen Medien, durchaus kommen kann, funktionierte es bislang jedenfalls sehr erfolgreich.
Gegenüber der Corona-Politik sollte man sich also besser auf die naheliegenderen Erklärungen konzentrieren, denn was ist damit gewonnen, spekulative Dinge zu behaupten, wenn der Grund für die Eskalation dieser Krise hauptsächlich in verdrängten Widersprüchen unserer ökonomischen Normalität und ihren institutionellen Strukturen, oder auch in ganz banalem menschlichen Versagen liegt? Die allermeisten schlimmen Ereignisse in der Geschichte sind Endergebnisse von Summierungen charakterlicher und intellektueller Defizite der Verantwortlichen. Im jetzigen Stadium der Diskussion, sofern man diesen unfairen Medien-Kampf überhaupt als Diskussion bezeichnen kann, kommt es auf ganz andere Zusammenhänge und Analogien an, die besprochen werden sollten. Wir müssen uns mit den schon länger wirkenden Selbstverständlichkeiten in der allgemeinen politischen Deutung und mit den leider zur Routine gewordenen Lebenslügen unserer modernen Gesellschaft beschäftigen. Diese haben in erster Linie nicht nur zur jetzigen Corona-Krise geführt, sondern sorgen auch dafür, dass ein wesentlich wichtigeres Thema nicht konsequent lösungsorientiert behandelt wird.
In diesem Essay möchte ich einerseits die rechtsstaatlich nachvollziehbaren Seiten der Kritik an der Corona-Politik näher betrachten. Ich will vor allem betonen, dass die Gegnerschaft dieser Politik nur mit der Herausstellung und vorläufigen Beschränkung auf die wirklich objektiven Aspekte im breiten Spektrum der Kritik neuen Schub bekommen kann. Möglichst viele Leute aus der großen Masse verstummter Kritiker müssen ihren Mut wiederfinden, sich öffentlich zu äußern. Es gibt hier genügend Wissenschaftler, Fachleute, Generalisten mit Sinn für Zusammenhänge und sonstige kompetente Köpfe, denen die Fadenscheinigkeit der Corona-Politik bewusst ist, die aber nur noch kopfschüttelnd zusehen können, weil sie durch die gezielte Diskreditierungs-Strategie jeglicher Kritik berechtigterweise um ihre gesellschaftliche/berufliche Existenz fürchten.
Ebenso gilt es, den sicherlich noch vorhandenen kritischen Geistern aus dem Lager der Politik-Gläubigen zu vermitteln, dass es neben Verschwörungstheorie und rechtspopulistischer Trittbrettfahrerei eine mindestens starke, wenn nicht durchschlagende objektive Kritik an den politisch verfügten Maßnahmen, bzw. an den zu Grunde liegenden Annahmen gibt. Hier gilt es auch, mit einer ausführlichen Medienkritik jene Journalisten anzusprechen und ihnen den Rücken stärken, die sich der großen Hysterie bisher verweigert haben und unauffällig geblieben sind. Ich glaube, dass sie die Art und Weise vieler ihrer Kollegen nicht für angemessen halten und durchaus erkennen, inwieweit diese an der grotesken Eskalation eine Mitschuld tragen. Derzeit aber trauen sie sich nicht, gegen dieses dominante Rudel im eigenen Metier, ob es nun im vorauseilenden Gehorsam der Politik gegenüber schreibt oder sogar Gefallen daran gefunden hat, die Politik vor sich her zu treiben, offen zu argumentieren.
Um endgültige Klarheit über die wahren Motive von Politik und Medien hinter den jetzt behaupteten zu bekommen, muss man schließlich die immer gleichen Analogien politischer Entscheidung und medialer Berichterstattung betrachten und auswerten. Diese sind generell gültig und wurden in der jetzigen Corona-Krise lediglich erneut angewandt. Auch wenn sie dieses Mal besonders rabiat ausfallen und mancher Beobachter sie deshalb als etwas vermeintlich Neues erkennen mag, sind diese Techniken zwischen behutsamer Volks-Erziehung und blanker Propaganda schon recht lange das erste Instrument, um in der Bevölkerung nicht das für Alle Beste, sondern das für Wenige Profitable durchzusetzen.
Deshalb greift dieses Essay andererseits und über Corona hinaus, ein sehr viel wichtigeres Thema wieder auf, mit dem wir uns als Gesellschaft beschäftigen müssen. Dieses haben wir Anfang 2020 infolge der erzeugten Corona-Panik einfach liegen lassen, obwohl es uns bis dahin intensiv, und in erster Linie durch die Proteste junger Leute gegen die fortgesetzte Emission von CO2 in die Atmosphäre, beschäftigt hat.
In diesem Themenbereich, der die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen infolge ökonomischer Gewohnheiten und Erwartungen behandelt, zeigt sich ungeschminkt die wahrhaftige Einstellung der politisch Handelnden, ihrer wissenschaftlichen Berater und des diesen ganzen Frevel deckenden Journalismus. Hier werden die gleichen Propagandainstrumente aufgefahren wie zur Durchsetzung der Corona-Politik, nur etwas behutsamer dosiert und mit mehr gespieltem Wohlwollen verziert.
Es werden permanent vorzeitige Todesfälle in großer Zahl verursacht und stillschweigend hingenommen, ja es wird unterschlagen, dass es tatsächlich um die Gefährdung der gesamten Menschheit geht, und dass das für die Zukunft noch abschätzbare Tötungspotenzial eskalierender Verhältnisse beispielslos ist. In diesem Feld, dessen Dimension unser Vorstellungsvermögen sprengt, weigern sich die politisch Verantwortlichen seit einigen Jahrzehnten schon systematisch, die Problematik angemessen aufzugreifen und entsprechend radikal zu handeln. Hier zeigt sich eindeutig, dass wir es nicht mit scheinbaren politischen Fehlern und nicht mit gelegentlichen Ausrutschern zu tun haben, sondern mit einem durchgehenden roten Faden systematisch betriebener Anti-Solidarität, die allein den Schutz des gegenwärtigen ökonomischen Zustands und seiner Profiteure im Blick hat.
In diesem Feld systemrelevanter Verantwortungslosigkeit sind die Reihen von Politik, deren Beratern und den etablierten Medien mindestens ebenso fest geschlossen wie in der Corona-Politik. Hier findet die mediale Erziehungs- und Überzeugungsarbeit an der Bevölkerung, die Aufeinandertürmung von Halbwahrheiten zur seriösen Fassade, die Diskreditierung nicht gewünschter Alternativen, also die gezielte Vorauswahl, Nichtauswahl oder subjektive Bearbeitung von Themen mindestens ebenso konsequent statt.
Hiermit müssen wir uns beschäftigen, erstens, weil das Thema „Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen“ das mit weitem Abstand wichtigste Aufgabenfeld für uns Gegenwarts-Menschen ist, und zweitens, weil sich damit auch die fast schon totalitären Methoden der herrschenden Politik und ihrer Unterstützer in der Corona-Krise erklären.
Letztendlich sogar liegt in der Betrachtung des Ganzen und im Erkennen der immer gleichen politischen Strategie auch eine große Chance. Eine Beendigung des gesellschaftlichen Automatismus zur Selbstzerstörung ist von der Politik nicht zu erwarten. Diese arbeitet nicht für eine Lösung, sondern ist Teil des Problems. Letztendlich kann nur aus der Bevölkerung heraus eine effektive Zukunftspolitik, ja eine Politik zur Bewahrung zukünftiger Perspektiven für die Menschheit in Gang gesetzt werden.
Und dafür brauchen wir realistische Analysen des derzeitigen Zustands, konsequente Schritte zu dessen Überwindung und eine konkrete wirtschaftliche Perspektive für das wünschenswerte gesellschaftliche Zusammenleben. Wenn wir uns DARAUF konzentrieren könnten, wenn wir erkennen würden, dass es ein einziges großes und wirklich erfreuliches Ziel für alle Menschen auf der Erde gibt, das Belastungen nimmt und dem Leben dauerhafte Qualität bringt, wenn wir aufhören würden, immer nur zu erklären, was wir nicht wollen, und uns dazu befähigen würden, genau und unmissverständlich zu sagen, WAS wir wollen, bräuchten wir auch keine Furcht vor einem „Great Reset“ zu haben, mit dem uns die Wirtschaftsführer dieser Welt jetzt beglücken wollen.
Was wäre denn, wenn wir diesem, von Klaus Schwab, dem Vorsitzenden des Weltwirtschaftsforums eingeführten Begriff für den nachcoronalen, totalen Kapitalismus, gestützt auf die altbackenen Sackgassen-Begriffe „Innovation, Wissenschaft und Technologie“, der zudem noch in der nicht sehr originellen Bemäntelung namens „Verantwortungsvoller Kapitalismus“ verbreitet wird, eine konkretere, ausgefeilte und ökonomisch schlüssige Alternative entgegen setzen könnten, eine Alternative, die durch ihre Basis-Verbundenheit wiederum die andere Seite in Furcht versetzte?
Wenn wir dazu noch eine große Masse von Menschen hinter die Alternative bekommen könnten, einmal, weil sie politisch neutral ist, und zum Anderen, weil die Leute wissen, dass es auf gar keinen Fall so weiter gehen kann wie jetzt, wäre dann Schwabs Ideologie der Herrschaft einer grün angestrichenen, globalen Oligarchie immer noch so bedrohlich?
Doch beginnen wir mit dem Thema Corona-Politik.
Welche objektiven Aspekte, also Aspekte vom rechtsstaatlichen und demokratischen Standpunkt aus entwickelt, können denn genannt werden? - Vor allem drei Aspekte will ich hier auflisten und näher betrachten, den Verfahrens-Aspekt, den Moral-Aspekt und den Zukunfts–Aspekt.
Es mag noch einige weitere objektive Aspekte geben, wie beispielsweise den formalen Rechtsaspekt, insbesondere zur wahrscheinlichen Verfassungswidrigkeit der Corona-Politik, also das ebenfalls umfassende Thema „Einschränkung demokratischer Grundrechte als vermeintliche Notwendigkeit zur Pandemie-Bekämpfung“. Mit ihr befassten sich bereits andere Autoren ausführlich, wie etwa der Journalist und Jurist Milos Matuschek in seiner aktuellen Text-Reihe ((Teil1 (1a), Teil2 (1b), Teil3 (1c), auch als Hörversion), oder der Rechtswissenschaftler und Jura-Professor an der Uni Bielefeld Dr. Martin Schwab in einem als Video verfügbaren Interview (2).
Darüber hinaus haben sich Autoren, mit den nicht debattierten Kollateralschäden in Folge der Corona-Maßnahmen beschäftigt, wie etwa Jens Berger in seinem aktuellen Buch „Schwarzbuch Corona“. Oder sie zeigen beispielsweise Parallelen zu früheren politikwissenschaftlichen Analysen auf, wie etwa Rüdiger Lenz, der aus aktuellem Anlass dringend empfiehlt (267), das Buch „The Dual State“ des 1938 aus Deutschland in die USA emigrierten Juristen und Politikwissenschaftlers Ernst Fraenkl zu lesen. Lenz: „Der Doppelstaat ist eine Analyse … über das nationalsozialistische Herrschaftssystem, seine Entstehung und seine Einbindung über Verordnungen, die den alten Staat, die Gesetzgebung des Deutschen Reiches vor den Nationalsozialisten, überwucherten“
Dies nur am Rande und als Empfehlung.
Als zu Beginn des vergangenen Jahres die Nachricht vom Auftauchen einer neuen Corona-Virus-Variante um die Welt ging, war es sicherlich niemandem möglich, eine zutreffende Einschätzung der in dem Zusammenhang auf die Erdbevölkerung zukommenden Gefahr abzugeben. Dass nach einer anfänglichen Phase der Schluderei in der deutschen Politik dann die Alarmglocken ertönten, und sie dann lieber zu scharfe als zu lasche Vorkehrungen traf, kann man ihr noch durchgehen lassen.
Allmählich allerdings verzog sich der Nebel, und wer wollte, konnte erkennen, dass dieses Sars-Cov-2-Virus bei weitem kein Killervirus ist und nur für bestimmte Risikogruppen in der Bevölkerung eine echte Gefahr darstellt.
Genau hier hätte ein grundsätzliches Tatsachen-Ermittlungsverfahren stehen müssen, offiziell eingeleitet von den politisch Verantwortlichen, in welchem alle Aspekte hätten eingebracht und abgewogen und alle möglichen Handlungsmuster durchgespielt werden müssen.
Zur realistischen Einschätzung der Gefahr hätte man neben den Befürwortern eines Lockdowns auch Fachleute anhören müssen, welche die gesellschaftlichen Schäden eines solchen hätten darstellen können, also Soziologen, Familientherapeuten, Psychologen, Pädagogen, Jugendarbeiter, niedergelassene Ärzte, Vertreter der Kleinstunternehmerschaft und aus dem Dienstleistungsbereich, Künstler und Kulturschaffende, Leute aus dem Altenpflege-Bereich und andere. Und es hätten sofort intelligente Konzepte für den Schutz der gefährdeten Risikogruppen entwickelt werden müssen.
Doch dies ist nicht geschehen! Was stattdessen passiert ist, lässt sich am besten verdeutlichen, wenn man die Vorgänge anhand des Ablaufs eines typischen und rechtsstaatlich korrekten Gerichtsverfahrens veranschaulicht, bei dem die wichtigsten demokratischen Anforderungen festgelegt sind und nicht aus dem Ruder laufen dürfen. Genau diese Korrektheit und die Gesetzeslage, die dazu zwingt, schreibt man sich sonst gerne auf die demokratischen Fahnen, wenn man sich von weniger rechtsstaatlichen Regierungen, angefangen bei Ungarn und Polen, bis hin zu Saudi-Arabien und anderen totalitären Systemen, abgrenzen möchte.
Trotzdem passierte dieses Mal, im Nachhinein betrachtet, folgendes: Im Gerichtssaal saßen die üblichen Parteien, die Verteidigung der gesellschaftlichen Normalität, die Staatsanwaltschaft, die harte Einschränkungen fordert, und die Richterschaft, evtl. auch Geschworene, und dazu noch etliche Damen und Herren Prozessbeobachter mit Schreibgerät. Statt die Wahrheitsfindung durch gleichberechtigte Anhörung von Verteidigung und Staatsanwaltschaft zum besten Ergebnis zu bringen, um danach ein objektives Urteil sprechen zu können, sind die Verteidiger von Anfang an ganz gezielt in der Ausübung ihrer Aufgabe behindert worden.
Wie das vor allem von März bis Mai 2020 genau ablief und wie die Staatsanwaltschaft agierte, will ich hier nicht noch einmal aufzählen. Die damaligen Berichte der Prozessbeobachterschaft in den Standard-Medien, die entsprechenden Links zu den Mediatheken dieser Medien und sonstige Vermerke und Zitate wurden in Deutschland sicherlich von einigen 100.000 empörten privaten Prozessbeobachtern gesammelt. Daraus kann später einmal ein einzigartiges geschichtliches Dokument über das Versagen unserer Demokratie und den einzigartigen Bruch in der Rechtsstaatlichkeit unseres Landes erstellt werden.
Bildlich gesprochen und entsprechend der empörten Perspektive eines damaligen objektiven Beobachters zugespitzt, trug sich zu: Schon bald nach Prozessbeginn hat man den Verteidigern den Mund mit Klebeband verschlossen, hat ihnen Schilder umgehängt, auf denen Dinge zu lesen waren wie „Rassist, unmoralischer Egoist, Wahrheits-Leugner, Antisemit, Chemtrails-Gläubiger, Querfrontler“, hat ihnen Narrenkappen auf den Kopf gesetzt mit Klingelglöckchen dran, Hitlerbärtchen unter die Nase gemalt, ihnen Armbinden übergestreift mit der Aufschrift „Vorsicht antisolidarisch!“, hat unvorteilhafte Bilder von ihnen aufgenommen und auf Titelseiten veröffentlicht, und hat sie mit einer Übermacht aus von der Staatsanwaltschaft bestellten Lakaien im Journalisten-Gewand niedergebrüllt und nicht mehr zu Wort kommen lassen. Die Beweise der Verteidigung wurden mit Fäkalien verunreinigt, bis sie niemand mehr anfassen wollte, ihre Zeugen mit gesellschaftlicher Ächtung bedroht und mögliche weitere Zeugen eingeschüchtert, bis sie sich gar nicht mehr zum Prozess trauten.
Zu allem Überfluss hat die augenscheinlich völlig verblüffte Richterschaft dies alles geschehen lassen, aus welchen Gründen auch immer, vielleicht weil sie überrumpelt war von so viel Dreistigkeit, oder selbst eingeschüchtert von solch einer Übermacht, oder in späteren Verfahren auch, weil es im Vorfeld entsprechende Absprachen mit oder Warnungen von der Staatsanwaltschaft gegeben haben könnte. Zwar wurden in den ersten 6 Monaten der Corona-Politik noch Urteile gesprochen, wo Richter Klägern gegen bestimmte Maßnahmen Recht gaben, doch spätestens seit Inkrafttreten des neuen „Infektionsschutzgesetzes“ vom 2. November 2020 sind auch der Richterschaft weitgehend die Hände gebunden.
So wurde im Verfahren die Notwendigkeit der Corona-Maßnahmen nicht mit Argumenten ermittelt, sondern willkürlich verordnet. Würden wir ein solches Verfahren als rechtsstaatlich bezeichnen? Welches demokratische Selbstverständnis hegen Leute, die hier ohne mulmiges Gefühl mit Ja antworten können? Was mag unter Ausschluss der Öffentlichkeit noch geschehen sein und dazu geführt haben, dass eine deutliche Verfahrenskritik von Seiten unserer bundesrepublikanischen Richterschaft quasi ausgeblieben ist?
Ist es wirklich im Sinne demokratischen Rechtsempfindens, die Wahrheitsfindung in dieser wichtigen Frage allein der Stiftung Corona-Ausschuss (4) zu überlassen, die in über 60 öffentlich und live geführten Anhörungen versucht hat, Antworten auf offene sachliche und juristische Fragen zu finden? Sicherlich kann auch dieser Ausschuss wiederum nicht objektiv bleiben, und wäre in etlichen Punkten zu kritisieren. Doch dafür müsste die staatsanwaltlich orientierte Prozessbeobachterschaft darüber berichten und dürfte die Ergebnisse nicht der breiten Öffentlichkeit vorenthalten.
Welch eine Ernüchterung für unsere bisherige Annahme eines stets streng rechtsstaatlich bleibenden Verfahrensablaufs ist es, dass die eigentlich zuständige deutsche Judikative hier davon abgehalten werden kann, die Wahrheit zu finden und dass sie nicht befugt zu sein scheint, die Prozessbeobachterschaft zur strengen Neutralität zu ermahnen.
Ist denn meine Erwartung an unabhängige Richter, stets ein gesundes Rechtsempfinden zu pflegen, welches sich mit hörbarem Widerspruch meldet, wenn die Anwendung von Recht und Gesetz an demokratischen Selbstverständnissen vorbei driftet, überholt? Sind deutsche Richter überhaupt noch unabhängig, oder müssen sie mittlerweile auch schon mit Sanktionen rechnen, wenn sie politische Entscheidungen als unrechtmäßig bezeichnen? Was mag hier hinter den Kulissen passiert sein, dass man von dieser Seite quasi gar nichts mehr hört? Richter sind doch neben dem Gesetz zwar der demokratischen Grundordnung verpflichtet, nicht aber einem vorauseilenden Gehorsam der Politik gegenüber.
Mittlerweile gibt es etliche Beweise gegen die Notwendigkeit der politisch verordneten Corona-Maßnahmen. Wie ich weiter unten noch zeigen werde, sind die Kollateralschäden aller Wahrscheinlichkeit nach weit schlimmer als die behauptete Schutzwirkung. In Deutschland ist die Zahl Toter infolge der Maßnahmen mindestens ebenso hoch wie die kühnste Schätzung potentiell Geretteter. Global gesehen beträgt die Zahl der Maßnahmen-Opfer sogar ein Vielfaches der Zahl jener Menschen, bei denen ein vorzeitiger Tod vielleicht (!) vermieden wurde. Das über die Menschheit insgesamt gebrachte Leid steht in keinerlei Verhältnis zum angenommenen „verhinderten“ Leid durch das Virus. Doch immer noch sind die Standard-Medien intensiv damit beschäftigt, diese Tatsache mittels einer bisher nicht gekannten propagandistischen Berichterstattung zu überblenden.
Da werden verschiedenste Zahlen genannt, unvollständige, verfälschte, Zahlen ohne erkennbaren Zusammenhang und mit beliebiger Interpretation, die in erster Linie hoch erscheinen müssen. Die „Infiziertenzahlen“ mit „Inzidenzwerten“ und die „AnundimZusammenhangmit-COVID-19“-Sterberaten dienen der Corona-Staatsanwaltschaft als Rechtfertigung für die Fortführung ihrer Politik. Ähnlich religiöser Dogmen werden ausgewählte Statistiken als unfehlbar angesehen und Zweifel daran nicht geduldet. Nachdem die Verteidigung zum Schweigen gebracht wurde, ist niemand mehr da, der den Leuten die Fragwürdigkeit dieser Daten und ihrer beliebig deutbaren Aussagekraft vor Augen führt, und ins Verhältnis setzt zur Flut stiller Katastrophen infolge der Maßnahmen.
Ist es hier falsch, wenn die Politik, deren Berater, die Journalisten der Standard-Medien und die unkritische Bevölkerung von den Kritikern der Corona-Maßnahmen etwas plakativ als „Zeugen Coronas“ bezeichnet werden? Immerhin glauben auch Anhänger so mancher christlicher Glaubensgemeinschaft, dass die Bibel von Gott geschrieben, bzw. von ihm selbst diktiert wurde. Entsprechend müssten deshalb auch sämtliche priesterlichen Interpretationen der Inhalte unzweifelhaft wahr sein.
In der Corona-Diskussion wiederum besteht dazu eine doch sehr frappierende Analogie. Die gesamte Corona-Politik, wie auch die Berichterstattung der Standard-Medien, basiert auf der felsenfesten Annahme, dass die Deutung der PCR-Test-Ergebnisse durch die offiziell bestellten Fachleute, samt der vermeldeten Todesraten, unzweifelhaft wahr sind und nicht hinterfragt werden dürfen. Inzidenzwerte, eigentlich nur willkürlich in ein Verhältnis gesetzte Test-Resultate ohne gesundheitliche Aussage, sind als Berechtigung für Freiheitsbeschränkungen zu akzeptieren. Es reicht nicht aus, nur die Gefährdeten zu impfen, nein, die ganze Bevölkerung muss es sein.
Auf dieser subjektiven „Fakten“-Interpretation von Seiten der Corona-Staatsanwaltschaft, beruhen jegliche Verordnung, alle Maßnahmen, sämtliche Verbote, unsere krasse Maskierung in der Öffentlichkeit, die Missachtung der sozialen Bedürfnisse unserer Kinder, der Raub natürlicher Entwicklungssituationen für unsere Jugendlichen, die Untergrabung unseres Bildungssystems, das seelische Siechtum unserer einsamen Alten in den Pflegeheimen, das Sterben der Kleinbetriebe, der Niedergang von Kunst und Kultur, sowie weitere verborgen wirkende Missstände in Deutschland.
In diesem hier seit über 16 Monaten laufenden antidemokratischen Verfahren werden nicht nur die Verteidiger persönlich und ihre Beweise, sowie ihre Zeugen diskreditiert, sondern auch die Art und Weise, wie sie die Verteidigung aufbauen. Ein geläufiges Schimpfwort ab dem Frühjahr letzten Jahres ist der Ausdruck „Corona-Relativierer“. Er wurde einfach zu dem Ausdruck „Corona-Leugner“ hinzugefügt, obwohl beides von völlig unterschiedlicher Qualität ist. Fortan hörte man fast nur noch die Zusammennennung in den Standard-Medien: „Corona-Leugner und –Relativierer“, die suggerieren soll, dass das eine ebenso idiotisch ist wie das andere.
Dabei ist eine Relativierung, die sich auf Fakten bezieht, eine ganz normale und zulässige Art und Weise der Argumentation und der Abwägung. Wenn wir uns über eine Gefährlichkeit unterhalten, ist es doch unverzichtbar zu ermitteln, wie hoch diese Gefährlichkeit im Verhältnis zu anderen Gefährlichkeiten, bzw. Nicht-Gefährlichkeiten ist. Ein Medikament etwa kann doch nur dann als nützlich gelten, wenn seine Heilwirkung deutlich über den möglichen Nebenwirkungen liegt.
Man könnte natürlich auch einfach den Glauben an die Heilwirkung verordnen und die Berücksichtigung von Nebenwirkungen als ketzerisch ächten. Die ständig in den Medien präsenten Priester der Corona-Politik tun genau das, wenn sie interviewt werden und in Talkshows auftreten. Sie appellieren an die Gläubigen, den Glauben nicht zu verlassen. Doch Glauben heißt, nicht wissen können oder wollen, und das hat mit Wissenschaftlichkeit nichts mehr zu tun. Ja dieser schon religiös anmutende Fundamentalismus hat sich zur ernsthaften Gefährdung der Demokratie entwickelt.
Auch der Soziologe Professor Stephan Lessenich hält (167) die Entwicklung „mit guten Gründen für hochgradig problematisch“. Wir seien „gerade mit der Herrschaft der Exekutive konfrontiert, im Verein mit einer Expertokratie, der von heute auf morgen eine ungeahnte, in keiner Weise demokratisch kontrollierte Deutungsmacht zukommt“. In allen Ländern gäbe „es plötzlich eine Handvoll von Staatsvirologen, deren politischer Einfluss offenbar direkt nach dem der jeweiligen Regierungschefs rangiert“. Die „Leopoldina“ sei eine Kommission von „alten weißen Männern“, die „unter dem Signum der Wissenschaftlichkeit mit durchaus zweifelhafter … Expertise zu allen möglichen Themen des gesellschaftlichen Lebens Stellung beziehen und dabei damit rechnen“ könnten, politisch Einfluss nehmen zu können. Wichtige Fragen würden nicht demokratisch, „sondern im expertokratischexekutivistischen Schulterschluss“ entschieden.
Im weiteren Teil dieses Kapitels will ich einige Themen zum Corona-Phänomen herausgreifen und näher beleuchten, die in einem rechtsstaatlich korrekt abgelaufenen Gerichtsverfahren unabdingbarer Bestandteil der Tatsachenermittlung gewesen wären. Ich tue dies hauptsächlich deshalb, um das schwammige Fundament aller Argumentation der Corona-Pandemisten zu verdeutlichen. Im Erkennen dieser Schwammigkeit, die nur durch erhebliche propagandistische Bemühungen aus dem Blick der Öffentlichkeit genommen werden konnte, und zusammen mit den noch folgenden Kapiteln, wird das Maß an Ignoranz und Selbstherrlichkeit erkennbar, welches das Corona-Regime hier glaubt aufbieten zu dürfen.
Der PCR-Test wurde ursprünglich in den 1980er Jahren von dem kalifornischen Biochemiker Kary Mullis als Testverfahren zur Aufspürung bestimmter Gensequenzen, beispielsweise im menschlichen Blut und anderen Körperflüssigkeiten, entwickelt. Die Idee dabei war es, die gesuchten DNA/RNA-Partikel durch einen chemischen Vervielfältigungsprozess sichtbar zu machen. Dies geschah in mehreren aufeinander folgenden Zyklen (sog. CT-Zyklen), in denen immer das vorherige Ergebnis verdoppelt, also eine exponentielle Vergrößerung des gesuchten Materials erreicht wurde. Damit wurden Moleküle und Gensequenzen unter dem Mikroskop sichtbar, bzw. waren mit entsprechenden Analysemethoden besser zu identifizieren. Sehr erfolgreich wird der PCR-Test beispielsweise bei der Untersuchung von Spenderblut auf Kontamination mit dem AIDS-Virus eingesetzt. Diese Viren haben ein sehr spezielles RNA-Muster und hinterlassen recht eindeutige Hinweise auf ihr Vorhandensein.
Ansonsten aber betonte bereits der Entwickler selbst, dass mit zunehmender Vervielfältigung zwar die Verwertbarkeit der Probe als klinische Referenz steige, dass aber keine Infektion damit festgestellt werden kann. Ein US-Entwicklungslabor beschreibt (3) sein Produkt ganz eindeutig: “This product is for research use only and is not intended for diagnostic use”. (Dieses Produkt ist nur für Forschungszwecke und nicht für diagnostische Zwecke geeignet).
Als das Aufkommen des Sars-Cov-2-Virus in China Ende Dezember 2019 bekannt wurde, entwickelten einige Forscher um Victor Corman und Christian Drosten bereits wenige Wochen später einen PCR-Test, mit dem dieses Virus angeblich nachgewiesen werden könne. Die WHO übernahm den Test sofort und machte ihn zum weltweiten Diagnose-Standard. Dabei erfuhren die Entwicklungs-Unterlagen des Tests, auch bekannt als „Corman-Drosten-Papier“ eine erstaunlich schnelle und niemals zuvor dagewesene Absegnung. Am 21.1.2020 wurde es zur Veröffentlichung im medizinischen Fachblatt Eurosurveillance (243) eingereicht, am 22.1. angeblich geprüft und am 23.1.2020 bereits veröffentlicht. Viele Wissenschaftler haben damals kritisiert, dass eine Prüfung in so kurzer Zeit keinesfalls möglich sei. Seit 2015 sei von 1595 Publikationen kein einziges in weniger als 20 Tagen geprüft und akzeptiert worden (1.b). Die Durchschnittsdauer solcher Prüfungen lag im Jahr 2020 bei 97 Tagen. Nur das Corman-Drosten-Papier schaffte das in weniger als 24 Stunden.
Am 27. November 2020 wurde der von 22 Wissenschaftlern erstellte und von einer Reihe anderer internationaler Wissenschaftler aus den Bio-Wissenschaften kuratierte „Corman-Drosten-Review-Report“ (244) bei Eurosurveillance eingereicht. Sie bemängeln am „Corman-Drosten-Papier“ 10 verschiedene Punkte, was eigentlich darauf hinaus läuft, dass das ganze Papier nicht mehr als wissenschaftlich gelten kann.
Im Abstract heißt es: „In der Publikation mit dem Titel "Detection of 2019 novel coronavirus (2019-nCoV) by real-time RT-PCR" (Eurosurveillance 25(8) 2020) (Norman-Drosten-Papier, d.V.) stellen die Autoren einen diagnostischen Arbeitsablauf und ein RT-qPCR-Protokoll für den Nachweis und die Diagnostik von 2019-nCoV (jetzt bekannt als SARS-CoV-2) vor, von dem sie behaupten, dass es validiert ist und eine robuste diagnostische Methode für den Einsatz in Public-Health-Labors darstellt.
In Anbetracht der Konsequenzen, die sich aus dieser Publikation für Gesellschaften weltweit ergeben, hat eine Gruppe unabhängiger Forscher eine Punkt-für-Punkt-Überprüfung der oben genannten Publikation durchgeführt, bei der 1) alle Komponenten des vorgestellten Testdesigns gegengeprüft wurden, 2) die RT-qPCR-Protokoll-Empfehlungen im Hinblick auf die gute Laborpraxis bewertet wurden und 3) die Parameter anhand der relevanten wissenschaftlichen Literatur auf diesem Gebiet untersucht wurden.
Das veröffentlichte RT-qPCR-Protokoll zum Nachweis und zur Diagnostik von 2019-nCoV und das Manuskript weisen zahlreiche technische und wissenschaftliche Fehler auf, darunter ein unzureichendes Primerdesign, ein problematisches und unzureichendes RT-qPCR-Protokoll und das Fehlen einer genauen Testvalidierung. Weder der vorgestellte Test noch das Manuskript selbst erfüllen die Anforderungen an eine akzeptable wissenschaftliche Publikation. Weiterhin werden gravierende Interessenkonflikte der Autoren nicht erwähnt. Schließlich deutet die sehr kurze Zeitspanne zwischen Einreichung und Annahme der Publikation (24 Stunden) darauf hin, dass ein systematischer Peer-Review-Prozess hier entweder nicht durchgeführt wurde oder von problematisch schlechter Qualität ist. Wir liefern überzeugende Belege für mehrere wissenschaftliche Unzulänglichkeiten, Fehler und Mängel.“ Die Forscher erwarten von Eurosurveillance, dass aufgrund dieser Fehler und Mängel das Corman-Drosten-Papier zurück gezogen wird.
Eine ausführliche Beschreibung der Fragwürdigkeiten des PCR-Tests, der Umstände seiner Entwicklung und seiner Anwendung findet man unter oben angegebener Quelle (1.b) Obwohl er es aus wissenschaftlicher Sicht gar nicht sein darf, konnte er als Grundlage aller Diagnose zum Sars-Cov-2-Virus fest etabliert werden. Ohne diesen Test und seine Fehldeutung gäbe es keinerlei Rechtfertigung für alle Maßnahmen und Grausamkeiten an der Bevölkerung und die sonstigen gesellschaftlichen Kollateralschäden.
Um das Verfahren mit einem etwas drastischen Bild zu beschreiben, verhält es sich mit dem PCR-Test etwa so, als hätte jemand, vielleicht für die KFZ-Steuer-Berechnung, ein Scan-Verfahren zur Aufspürung von Geländewagen auf Grundstücken entwickelt. Dummerweise aber findet dieser Test nicht nur fahrbereite Objekte, sondern auch solche mit Motorschaden, gebrochenen Achsen, durchgerosteten Tragrahmen, usw. Ja auch abgebaute Kotflügel, Ersatz-Bremsbeläge, den alten Auspuff, verbrauchte Scheibenwischer, den Satz Winterreifen und andere Teile zeigt er als vollständigen Wagen an. Und, sofern unterschiedliche Auto-Hersteller Teile vom selben Zulieferer verbaut haben, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Scan-Software sogar Teile anderer Fahrzeuge per Gewichts-Vervielfachung zu einem einsatzfähigen Geländewagen hochrechnet und entsprechend anzeigt. Selbst die alte Kiste mit Eisenschrott und die Handvoll rostiger Schrauben würde von der absurd empfindlichen Scansoftware zum fahrbaren SUV geadelt. - Würde man danach die KFZ-Steuerbescheide verschicken, gäbe es einen gewaltigen Protest.
Analog dazu „hologrammisiert“ der PCR-Test neben wenigen echten Treffern, also vollständigen Viren-Mustern, mit Hilfe horrender Vervielfältigungsraten auch aus kleinsten gefundenen Molekülansammlungen und RNA-Fragmenten ein Corona-Virus. Er unterschlägt demgegenüber, dass auch bezüglich des Vorhandenseins von Nukleinsäuren viralen Ursprungs im menschlichen Körper, der Satz des Paracelsus gilt, wonach ausschließlich die Menge einer Substanz diese zum Gift für den Körper macht. Doch der viel zu empfindliche PCR-Test skandalisiert im Zusammenspiel mit Interpretationen öffentlicher Meinungsführer auch die kleinsten Mengen, und ist durchaus geeignet, eine Pandemie aus bestimmtem politischen Interesse gezielt herbei zu testen.
Diese Vervielfältigungsraten, also die Anzahl der Zyklen, in denen jeweils verdoppelt wird, der sogenannte „Cycle-Treshold“ (CT), sind der eine Teil entscheidender Fehlerquellen. Je höher diese Zyklen-Anzahl ist, je häufiger also der Fund verdoppelt wird, desto kleiner darf die Virusähnlichkeit sein, bzw. desto unvollständiger die Sequenz, um doch noch ein positives Resultat zu liefern.
Damit beschäftigte sich auch ein Bericht der NewYorkTimes von Ende August 2020 (5): „Die Standardtests diagnostizieren eine große Anzahl von Menschen, die möglicherweise relativ unbedeutende Mengen des Virus in sich tragen.“ Dr. Michael Mina, ein Epidemiologe an der Harvard T.H. Chan School of Public Health sagte, dass der PCR-Test nur ja oder nein sagen könne. Je nachdem, wie vielen CT-Zyklen eine Probe unterworfen wird, ist das Ergebnis beim gleichen Menschen entweder positiv oder negativ, und dies würden wir dann „für die klinische Diagnostik, für die öffentliche Gesundheit und für politische Entscheidungen“ (!) verwenden. In Massachusetts, New York und Nevada zusammengestellte und für die Times überprüfte Testdaten ergaben, dass „bis zu 90 Prozent der positiv getesteten Personen kaum ein Virus“ in sich trugen. Demnach müssten eigentlich nur ein Zehntel „dieser Menschen tatsächlich isoliert werden und sich einer Kontaktsperre unterziehen“. Auch Beamte des Wadsworth Center, New Yorks staatlichem Labor, hatten für die Times Testergebnisse auf die Zusammenhänge mit den CT-Raten nachüberprüft. Von „872 positiven Tests, basierend auf einem Schwellenwert von 40 Zyklen“, waren bei 35 Zyklen 43% nicht mehr positiv, und bei 30 Zyklen waren 63% negativ.
Mit wie vielen CT-Zyklen in Deutschland getestet wird, ist unbekannt. Von den Laboren wird nur das Ergebnis mitgeteilt, nicht aber, wie es zustande kam. Es gibt keine Normung und keine Verarbeitungsstandards für die Tests, und somit sind die Ergebnisse alles andere als miteinander vergleichbar. Es ist schon seltsam, dass man sich unter den Fachleuten der Corona-Staatsanwaltschaft nicht schon längst auf eine Höchstzahl an CT-Zyklen geeinigt hat. Eine andere Möglichkeit, so Epidemiologe Mina, wäre es, auf massenhafte PCR-Tests ganz zu verzichten und stattdessen Schnelltests zu machen. Die sind zwar weit unempfindlicher, dafür aber flexibler und könnten zum Ausgleich häufiger angewendet werden. Auch im gesamten Bereich des Schutzes von Risikogruppen, so Mina, könnten Schnelltests als Schwerpunkt wesentlich realistischere Ergebnisse liefern.
Das Florida Department of Health (FDOH) (6) beispielsweise, bestand in einer Anweisung an datenübermittelnde Labore (7) von Anfang Dezember 2020, als eine der ganz wenigen Behörden weltweit auf der unverzüglichen Meldung der angewendeten CT-Zyklen-Werte und deren Referenzbereiche. Warum Florida dies tut, ist unklar, jedoch wäre die Welt eine andere, wenn man dieses Manko nicht fast überall unterschlagen würde. Beispiel für eine Ausnahme: Ein Gericht in Portugal (39) hat im November 2020 die behördlich verordnete Quarantäne eines Klägers aufgehoben, weil der PCR-Test eine vorliegende Infektion gar nicht belegen könne.
Vollends in sich zusammenstürzen könnte die PCR-Testmethode für das Sars-Cov-2-Virus, wenn man die neuesten Erkenntnisse der biochemischen Forschung berücksichtigt. Demnach könnte der Test ganz einfach nur virusähnliche Stoffe finden, die von körpereigenen Zellen produziert werden. So kann man sogenannte Extrazelluläre Vesikel (EVs), die von verschiedenen Zellen freigesetzt werden, oft nicht von Viren unterscheiden. Diese EVs, die früher als Abfallstoffe betrachtet wurden, beinhalten virale Proteine und Fragmente viraler RNA (275). Von Zelloberflächen abgesonderte membranumhüllte Mikrovesikel und intern gebildete sogenannte „Exosome“ haben (276) „viele Eigenschaften mit behüllten Viren gemeinsam, einschließlich der biophysikalischen Eigenschaften, der Biogenese und der Aufnahme durch Zellen. Jüngste Entdeckungen, die den Mikrovesikel-vermittelten interzellulären Transfer von funktionellen zellulären Proteinen, RNAs und mRNAs beschreiben, haben weitere Gemeinsamkeiten zwischen Viren und zellulären Mikrovesikeln offenbart.“ Mikrovesikel und Exosome (von Endosomen stammende Membrane) sind demnach ein Teil des interzellulären Kommunikations- und Werkzeug des körpereigenen Abwehrsystems. Sehr wahrscheinlich also meldet der PCR-Test hier oft nichts anderes, als Momentaufnahmen völlig normaler menschlich-biologischer Vorgänge.
Neben den sogenannten „Infizierten-Zahlen“ schraubt diese geduldete Ungenauigkeit bis heute auch die veröffentlichten Todesfall-Zahlen deutlich in die Höhe.
Im Frühjahr letzten Jahres stand die Unterscheidung zwischen gestorben AN und gestorben MIT COVID-19 zur Diskussion. Zur Feststellung der tatsächlichen Gefährlichkeit von SARS-CoV-2, so damals etliche Kritiker, wäre es wichtig zu wissen, wie viele Menschen tatsächlich DURCH das Virus, bzw. AN der Lungenkrankheit COVID-19 starben.
Dieses Argument kassierte die Corona-Staatsanwaltschaft gleich zu Anfang mit der Vorschrift, dass ausschließlich die leitende Definition des Robert-Koch-Instituts zu verwenden sei: Demnach sind all jene Todesfälle als Covid-19-Todesfälle in die Statistik zu nehmen, „bei denen ein laborbestätigter Nachweis des Coronavirus vorliegt und die in Bezug auf diese Infektion verstorben sind“. Eine Unterscheidung der Sterbefälle im Detail wird abgelehnt mit der Begründung, das Risiko an Covid-19 zu sterben sei bei Personen mit bestimmten Vorerkrankungen höher. Es sei „in der Praxis häufig schwierig zu entscheiden, inwieweit die SARS-CoV-2 Infektion direkt zum Tode beigetragen hat.“ Deshalb würden “auch Personen mit Vorerkrankungen die mit SARS-CoV-2 infiziert waren und bei denen sich nicht abschließend nachweisen lässt, was die Todesursache war“, als „gestorben mit“ erfasst. Das RKI vergisst natürlich nicht zu erwähnen, dass die Entscheidung ob AN oder MIT verstorben immer im Ermessen des meldenden Gesundheitsamtes liegt. So hat man zwar die Definition festgelegt, aber doch nicht die volle Verantwortung übernommen für mögliche Fehler bei der Anwendung und auch für mögliche Verlegenheiten in der Zukunft.
Eine Möglichkeit, um die jeweils wirkliche Todesursache zu ermitteln, könnte die Obduktion der Verstorbenen sein. Dies wurde von Kritikern ebenfalls schon im letzten Frühjahr ins Gespräch gebracht. Das RKI lehnt dies in seinen Richtlinien (8) aber mit der Begründung, man wisse nichts über die Infektiösität der Leichen, als zu gefährlich ab. Dem widersprachen der Bundesverband Deutscher Pathologen (BDP) und die deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP). Sich vor möglichen Infektionen bei der Arbeit an Leichen zu schützen, sei für Pathologen tägliche Routine. „Die Obduktion sei in hohem öffentlichem Interesse und sollte deshalb nicht vermieden, sondern im Gegenteil so häufig wie möglich durchgeführt werden.“ Dabei hatten die Pathologen (9) aber weniger die Klärung der Frage nach dem AN und MIT im Sinn, sondern eher nützliche Forschungsergebnisse für die Lebenden und für die bessere Behandlung der Krankheit. BDP-Präsident Professor Bürrig zeigte sich darüber hinaus auch grundsätzlich nicht mit der ANundMIT-Praxis einverstanden: "Das Gesundheitsamt wird jeden Toten mit virologisch nachgewiesener Covid-19-Infektion als einen Covid-19-Toten in der Todesursachenstatistik klassifizieren. … Als Verstorbener in Folge Covid-19 sollte meines Erachtens gelten, wer den unmittelbaren Folgen dieser Infektionskrankheit erlegen ist. … Ein Beispiel wäre der Ablauf Infektion - Lungenentzündung – Herzversagen". Viele andere Bedingungen, so Bürrig, wie Vorerkrankungen oder Risikofaktoren spielten eine große Rolle. Und schließlich meint Bürrig (10): „Die endgültige Aussage über die Todesursache könnte nur dann getroffen werden, wenn virologischer Befund und klinischer Verlauf eindeutig seien und eine Autopsie die kausalen Zusammenhänge bestätige“. Bürrig: "Das ist eine interdisziplinäre Aufgabe."
Zum Thema Obduktion vermeintlicher Corona-Toter muss gesagt werden, dass man hier zwei grundsätzlich verschiedene Motive auseinander halten muss: Den einen Grund, den medizinischen, nennen die Pathologen selbst, nämlich, dass durch eine Obduktion wertvolle Erkenntnisse über die Krankheit COVID-19 gewonnen und bessere Behandlungsformen gefunden werden können. Der andere Grund wäre insofern ein politischer, als er die Legitimität der Corona-Maßnahmen in Frage stellen würde. Stünde nämlich amtlich fest, wie viele der momentan als Corona-Opfer in den Statistiken geführten Fälle tatsächlich NICHT an der Viruserkrankung gestorben wären, fiele die Argumentation der Corona-Staatsanwaltschaft ein großes Stück weit in sich zusammen. „Tote mit virologisch nachgewiesener Covid-19-Infektion“ im zitierten Satz oben, bedeutet aber nichts anderes als Gestorbene mit positivem PCR-Test. Würde man diese Tests auf eine realistische CT-Zyklen-Anzahl begrenzen, und, würde man sich, wie weiter unten noch dargestellt wird, auch mehr für die Qualität des Virus-Fundes interessieren, würde der politische Grund für eine Obduktion deutlich schrumpfen, und Pathologen wie Bürrig könnten sich auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren und Obduktionen wegen der Krankheitserforschung durchführen.
Demgegenüber ist auch die Meldung vom September 2020 (11) mit Vorsicht zu genießen, wonach einige Pathologen 154 Leichen obduziert hatten und auf die Todesursache durch COVID-19 hin untersuchten. Ergebnis: „Aufgrund dieser spezifischen Befunde konnte die Erkrankung bei 82 % der Obduzierten als wesentliche bzw. alleinige Todesursache festgestellt werden. “ - Erstens besteht zwischen wesentlich und alleinig noch ein nicht unbedeutender Unterschied. Zweitens müsste man recherchieren, nach welchen Kriterien die Leichen ausgesucht wurden, in welchen Einrichtungen die Menschen starben, ob die Zusammenstellung der verschiedenen Orte repräsentativ ist, welche Verhältnisse dort herrschten, ob sie einzeln oder in Gruppen nahe beieinander starben und von wem die Leichen für die Pathologie ausgesucht wurden.
Natürlich wäre auch zu klären, inwieweit die Wissenschaftler einem, vielleicht auch unbewusstem, Drang nach vorauseilendem Gehorsam gefolgt sind. Wenn man Artikel dazu liest, fallen einige Merkwürdigkeiten auf, wie etwa hier im Ärzteblatt (12). Der Pathologe darf allerlei spektakuläre Organ- und Zellschäden auflisten, die gefunden wurden. Doch ob diese dann tatsächlich von einer Covid-19-Erkrankung oder von einer Krankenhauskeim-Pneumonie, einer Influenza-Infektion oder einer anderen schweren Vorerkrankung stammen, bleibt einfach offen. Hauptsache ist, die Behauptung „Covid war es!“ bleibt im Bewusstsein. Da kann dann auch der letzte Absatz lauten: „Bei diesen Organveränderungen ist dem Lüdenscheider Pathologen zufolge eine Assoziation mit COVID-19 möglich, aber nicht erwiesen: „Hinweise auf möglicherweise virusassoziierte Schäden des Immunsystems, der Leber, des Herzens und des Zentralnervensystems bedürfen der weiteren Aufklärung und Spezifizierung.“
Ein weiterer Einwand gegen die Zusammenmischung von „gestorben-AN-“ und „gestorben-MIT-“ Fällen ist ein rein statistischer. Die Fälle „gestorben-an“ sind eindeutig und lassen sich in die entsprechende Zeile der Statistik verschiedener Todesursachen (17) einfügen. In den Fällen von „gestorbenmit“ können theoretisch mehrere andere Faktoren die Todesursache gewesen sein. Wenn hier nun auf Grund von falsch interpretierten PCR-Testergebnissen die Einteilung immer unter COVID-19 gerät, müssen die Zahlen anderer Todesursachen zwangsläufig sinken. So führt die Diktatur des PCR-Tests auch noch zu einer nicht zu unterschätzenden Statistik-Fälschung, aus der für die Gesundheitsvorsorge sogar kontraproduktive Schlüsse gezogen werden könnten.
Eine weitere Aufgabe für die Verteidigung wäre es gewesen, eine schlüssige Erklärung für das faktische Verschwinden der normalen saisonalen Grippe zu finden.
Das Influenza-Virus, dem in der Saison 2017/2018 laut RKI noch rund 25.000 Menschen in Deutschland zum Opfer gefallen sind, kommt auch in der Statistik der WHO (13) seit März 2020 weltweit nicht mehr vor. Die Erklärungen der Corona-Staatsanwaltschaft dazu sind mehr als fragwürdig.
Einmal heißt es lapidar, das Sars-Cov-2-Virus habe das Influenza-Virus verdrängt. Wie bitte soll man sich das vorstellen? Wie erfolgt diese Verdrängung genau, wenn sich ein Corona-Virus und ein Influenza-Virus im hinteren Rachenraum treffen? Kommt es nicht eher auf die jeweilige Qualität und Anzahl der beiden Virentypen an? Wieso sollen sich nicht beide entwickeln können? Ist die Verdrängungs-These vielleicht nur eine Verlegenheits-Behauptung oder ein Ablenkungsmanöver? Es gibt dafür jedenfalls keinerlei Anzeichen, geschweige denn Belege.
Eine andere Einschätzung sagt, dass die Influenza dank der strengen Hygiene-Maßnahmen als quasi positiver Nebeneffekt mit ausgerottet werden konnte. Auch dies ist leicht durchschaubarer Unsinn, denn auch in Schweden (Link, dort Land aussuchen) (14) mit deutlich geringeren Hygiene-Regeln, gibt es Influenza nicht mehr. Allerdings gelten dort die gleichen PCR-Diagnose-Methoden wie in anderen Ländern.
Laut US-Epidemiologe Knut Wittkowski (15) können die entsprechenden Patienten "auch etwas SARS-RNA in ihrer Nase haben, während sie mit Influenza infiziert sind, in diesem Fall würde die Influenza als COVID-19 'bestätigt' werden". - (Mehr Links dazu unter (16)) Auch die Symptome beider Erkrankungen sind weitgehend gleich, was die Unterscheidung ohne aufwändigere Untersuchung ausschließt. Als weitere Erklärung könnte es also sein, dass beide Viren häufig gleichzeitig vorkommen, wenn auch in unterschiedlicher Last und Gefährlichkeit. Sollte es dann zum Tod kommen, wird aber nur das Sars-Cov-2-Virus nachgewiesen, auch wenn Influenza die Ursache war.
Falls die beiden Viren-Typen sehr unterschiedliche Bedingungen brauchen, um zur Infektion zu führen, alle Vorkehrungen jedoch auf das Sars-Cov-2-Virus zugeschnitten sind, könnte sich das Influenza-Virus wohl sehr viel leichter, weil unkontrolliert verbreiten und zu ebenso vielen Todesfällen führen, wie in früheren Grippewellen. Falls die Bedingungen aber für beide Viren-Typen gleich sind, gleiche Virusgröße, gleiche Maskendurchgängigkeit, gleiche Infektiösität, gleiche Umweltbedingungen und Lebensdauer außerhalb des Körpers, usw., was sehr wahrscheinlich auch zutrifft, müsste überall dort, wo das eine Virus vorkommt, auch das andere zu finden sein. Die Gefährlichkeit des diesjährigen Influenza-Erregers liegt völlig im Dunkeln. Genaugenommen muss man die auf es zurückgehenden Todeszahlen aus der offiziellen Corona-Statistik herausnehmen und getrennt auflisten. Doch dafür sieht niemand eine Notwendigkeit.
Eine weitere Dramatisierung der Lage wird betrieben, indem man behauptet, das wahre Ausmaß der Fälle von an COVID-19 verstorbenen Menschen würde noch unterschätzt. Die Wahrscheinlichkeit allerdings, dass viele Todesfälle durch COVID- 19 unentdeckt geblieben seien, gilt ebenso für die Todesfall-Zahlen alljährlicher Grippewellen. Ja man muss dabei sogar besonders berücksichtigen, dass es gegen das Influenza-Virus seit Jahren schon eine Impfung gibt, ohne die wohl die Todesraten, zumindest nach Meinung von Befürwortern dieser alljährlichen Impfungen, deutlich höher lägen.
Manche Kritiker sehen im Vergleich der Gefährlichkeit des Sars-Cov-2-Virus mit der Gefährlichkeit eines Influenza-Virus die Hauptmöglichkeit einer Relativierung. Solch ein Vergleich kann aber schon aus wissenschaftlicher Sicht nicht gelingen. Viele notwendige Fakten blieben dabei zwangsläufig im Dunkeln. Das Influenza-Virus und seine Infektionswirkung wurde während all der Jahre niemals auch nur annähernd so umfassend betrachtet wie jetzt das Sars-Cov-2 Virus. Für das Influenza-Virus wurde kein PCR-Test entwickelt, mit dem dann Hunderttausende Menschen hätten getestet werden können. Beim Influenza-Virus ist völlig unbekannt, wie viele Menschen sich in den alljährlichen Grippewellen damit noch infiziert haben außer denen, die durch klinisch erfasste Todesfälle und Schätzungen in der Statistik festgehalten wurden. Dadurch ist auch jede Vermutung über Sterblichkeitsraten weitgehend Spekulation.
Auch die Versuche, zum neuen Corona-Virus eine Sterblichkeitsrate zu ermitteln, sind zum Scheitern verurteilt. Es wurden dazu zwar schon etliche Studien vorgelegt, doch die wissenschaftlichen Möglichkeiten sind auch hier sehr viel stärker begrenzt, als man vermuten mag. Die Studien präsentieren zwar eine riesige Menge an Daten, doch mit ganz unterschiedlicher Aussagekraft. Sie basieren auf verschiedensten Teststrategien in verschieden strukturierten Ländern, mit unterschiedlichen Alterszusammensetzungen, uneinheitlichen Meldesystemen und gesundheitspolitischen Standards, mit anderen Vorerkrankungsschwerpunkten, Gesundheitsbeeinträchtigungen und Graden durchschnittlicher Luftverschmutzung,, und das unter verschiedenen klimatischen Bedingungen, unter verschiedenster Zusammensetzung beobachteter Menschengruppen, mit unterschiedlicher Schwerpunktauswahl und Studien-Einschränkung, und mit sonstigen Unterschieden in der Beobachtung, bzw. in der Art und Weise, wie Teile der Studie zusammenkamen.
Als Ergebnisse für die vermutliche Sterblichkeitsrate von Sars-Cov-2-Infektionen liegen unterschiedlichste Zahlen vor, angefangen bei Studien des Stanford-Epidemiologen John A. Ioannidis, der sie für Sars-Cov-2 mit 0,25% und für Influenza mit 0,12 bis 0,2% einschätzt. Dann gibt es die Heinsberg-Studie eines Bonner Forscherteams um die Professoren Streek und Hartmann, die auf eine Sterblichkeitsrate von 0,37% gekommen war. Nach oben hin gibt es die Studie einer französischen Forschergruppe vom Dijon University Hospital, wonach Sars-Cov-2 dreimal so tödlich sei wie eine herkömmliche Grippe, was eine Sterblichkeitsrate von bis zu 0,6% ergäbe. Und schließlich gibt es eindeutig unwissenschaftliche Aussagen, wie die des Virologen Christian Drosten (141) von Mai 2020, wonach das Corona-Virus „20 bis 30 mal“ gefährlicher sei als ein Grippe-Virus, womit wir zu Werten von bis zu 6% kämen.
Dabei kann jede Studie als zumindest teilweise falsch kritisiert werden. Ioannidis hat für seine Forschungsergebnisse oft Fremdstudien ausgewertet, wodurch er eventuelle Fehler übernehmen musste. Dies können durchaus auch Fehler sein, welche die Sterblichkeitsrate angehoben haben, wie z.B. die Einberechnung ungeprüfter InZusammenhangMit-Sterbefällen in die Sterbefallsumme oder wesentlich zu niedrig eingeschätzte Infiziertenzahlen.
In der Heinsberg-Studie entsprach die Alterszusammensetzung nicht dem deutschlandweiten Durchschnitt. Es waren mehr ältere Menschen und zu wenige sehr junge und sehr alte Menschen vertreten. Die Antikörpertests könnten ungeeignet gewesen sein und haben nicht alle Infiziert-Gewesenen erkannt, sodass deren Dunkelziffer womöglich deutlicher höher lag.
Die französischen Forscher haben in ihrer Studie zwar sehr viele Fälle, aber nur solche untersucht, die in Kliniken eingewiesen wurden. Sie stützten sich auf Einweisungspapiere für COVID-19-Fälle vom 1.3.2020 bis 30.4.2020 und für Influenza-Fälle vom 1.12.2018 bis 28.2.2019. Da bleibt natürlich viel Raum für Kritik. Denkbar ist, dass durch die mediale Dauerpräsentation der schweren COVID-Fälle im Jahr 2020 deutlich mehr Schwerkranke in die Klinik kamen, als Anfang 2019 bei Influenza. Zur Studie hätten deshalb noch alle häuslichen Sterbefälle desselben Zeitraums erfasst, und deren Sterbeursache mitberücksichtigt werden müssen. Dann hatten die Forscher sich eine besonders kurze Grippesaison 2018/2019, Dauer 8 Wochen (142), zum Vergleich ausgesucht. Wenn auch zu wenige, wie damals beklagt wurde, waren doch 51% der zu den Risikogruppen gezählten Menschen geimpft. Allein das macht einen Vergleich unseriös. Die Todesfälle „traten hauptsächlich bei Menschen im Alter von 85 Jahren und älter auf, in geringerem Maße auch bei den 65- bis 84-Jährigen.“
Verblüffend logisch und als indirekte Antwort auf die Frage nach den Vergleichsmöglichkeiten geeignet, ist vor Allem diese Aussage des Mathematik-Didaktikers (143) Wolfram Meyerhöfer zu den wissenschaftlichen Bemühungen, das Infektionsgeschehen durch Sars-Cov-2 richtig einzuschätzen: „Wir wissen nicht, wie sich die unterschiedlichen Grippeviren in einem normalen Jahr in den Herbst- und Wintermonaten entwickeln. Das heißt: Wir testen gerade mehrere tausend Mal so viele Menschen wie in den anderen Jahren. Wir wissen nicht, ob wir mit den hohen Infiziertenzahlen gerade etwas Besonderes sehen oder ob das nicht das Übliche oder vielleicht sogar ein Jahr mit besonders wenigen Fällen ist. Wir wissen also nicht, was uns diese Zahlen eigentlich erzählen. Selbst die Todeszahlen lassen sich nicht sinnvoll deuten, denn auch sonst sterben ja im Herbst viele Menschen an Infekten. Wir registrieren das aber sonst nicht durch Tests, sondern schreiben diese Toten bei anderen Todesursachen in die Statistik.“