Höchste Zeit - Kai-Uwe Reinert - E-Book

Höchste Zeit E-Book

Kai-Uwe Reinert

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Beschreibung

Menschliches Verhalten und menschliche Tragödien aus privater wie aus globaler Perspektive wiederholen sich in vergleichbaren Mustern seit Jahrtausenden, ohne dass die Menschheit entgegen ihrer technologischen Fortschritte dazu zu lernen scheint. Die dabei parallel erfolgte Beschädigung unserer Lebensgrundlagen rückt die Welt ihren Belastungsgrenzen immer näher. Es stellt sich die Frage, ob es einen Weg gibt, Menschen zu einem prinzipiell anderen Denken und Verhalten zu bewegen. Der Autor sieht diesen Weg darin, das bisherige Selbstverständnis des Menschen in Frage zu stellen und er postuliert, dass der Mensch nicht über einen freien Willen verfügt. Die Begründung und die massiven Auswirkungen auf unser individuelles und gesellschaftliches Leben werden in diesem Essay erläutert.

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Seitenzahl: 128

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Das Buch

Menschliches Verhalten und menschliche Tragödien aus privater wie aus globaler Perspektive wiederholen sich in vergleichbaren Mustern seit Jahrtausenden, ohne dass die Menschheit entgegen ihrer technologischen Fortschritte dazu zu lernen scheint. Die dabei parallel erfolgte Beschädigung unserer Lebensgrundlagen rückt die Welt ihren Belastungsgrenzen immer näher. Es stellt sich die Frage, ob es einen Weg gibt, Menschen zu einem prinzipiell anderen Denken und Verhalten zu bewegen. Der Autor sieht diesen Weg darin, das bisherige Selbstverständnis des Menschen in Frage zu stellen und er postuliert, dass der Mensch nicht über einen freien Willen verfügt. Die Begründung und die Auswirkungen auf individuelles und gesellschaftliches Leben werden in diesem Essay erläutert.

Der Autor

Dr. med. Kai-Uwe Reinert ist 1960 geboren und lebt im Saarland, 1984 Approbation als Arzt, danach Weiterbildung zum Internisten und Pneumologen. 1994 Gründung einer pneumologischen Gemeinschaftspraxis in Saarbrücken, in der er bis heute arbeitet. Er ist verheiratet, hat einen Sohn und zwei Enkelkinder. Die Frage nach der Willensfreiheit des Menschen hat ihn bereits in der Jugend beschäftigt. Heute fühlt er sich durch die Erkenntnisse der Neurowissenschaft und seine Lebenserfahrung darin bestätigt, dass der Mensch über keinen freien Willen verfügt. Die Suche nach einem Weg, menschliches (Fehl)verhalten prinzipiell zu beeinflussen, führte zur Veröffentlichung dieses Essays.

Dieser Essay ist meinen Enkeln Elena und Finn gewidmet und allen Kindern, für deren Zukunft wir mitverantwortlich sind

Kai-Uwe Reinert

Höchste Zeit!

Warum wir endlich die Illusion des freien Willens aufgeben sollten!

Ein Essay zu philosophischen Fragen mit praktischen Auswirkungen

© 2025

Dr. med. Kai-Uwe Reinert

3. Auflage

ISBN: 978-3-384-74372-5

E-Book

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

Kontaktadresse nach EU-Produktsicherheitsverordnung: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Vorwort zur zweiten und dritten Auflage

Vorwort

Der freie Wille

Wille

Freiheit

Der Mensch

Wieso glauben wir an einen freien Willen?

Bewusstsein – Unbewusstsein - kognitive Dissonanz

Realität, Virtualität, Wirklichkeit

Wahrheit

Wie funktioniert der Mensch, wenn nicht willensfrei?

Der amerikanische Traum

Egoismus

Manipulation

Gefühle, Triebe, Instinkt

Glück

Die Schuldfrage, das Gewissen

Wissenschaftlicher Determinismus

Religion, Spiritualität und Gebet

Ethik, Moral und Anstand

Selbstbewusstsein, Selbstbestimmtheit, Ich

Negativer Egoismus

Gebote, Gesetze, der Staat

Demokratie

Rückblick

Evolution

Ziele und die Sinnfrage

Konkret und KI

Fazit

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Urheberrechte

Vorwort zur zweiten und dritten Auflage

Anmerkungen:

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Vorwort zur zweiten und dritten Auflage

Nachdem die erste Auflage relativ schnell vergriffen und das Layout etwas anders als ursprünglich geplant war, konnten diese Missstände mit der zweiten Auflage behoben werden.

Es wurden in der 2. und 3. Auflage Textergänzungen vorgenommen, die dem besseren Verständnis des Geschriebenen dienen sollen.

Die Gesamtaussage des Werkes ist aber unverändert.

Die dritte Auflage erscheint nun als Druckbuch und E-Book über Self-Publishing mit TREDITION.

Der Autor

Vorwort

„Ich würde ja gerne mit dem Rauchen aufhören, aber ich schaffe es einfach nicht.“

„Eigentlich will ich dringend abnehmen, aber an Süßigkeiten kann ich nicht vorbeigehen.“

„Es ist unvorstellbar, dass dieser Mensch seinen Mitmenschen so etwas angetan hat.“

„Ich kann nicht begreifen, wie dieser Politiker so viele Wähler hinter sich vereint.“

„Und wieder ein Messerattentat oder eine Amokfahrt mit vielen Toten und Verletzten…?“

„Wieso schaffen die Politiker es nicht, die Gesellschaft in die richtige Richtung zu lenken?“

„Warum gibt es so viele Kriege und Verbrechen auf der Welt?“

Solche und viele ähnliche Sätze und Fragen hören wir jeden Tag und benutzen wir selbst tagtäglich. Sie zeigen uns, dass wir unser menschliches Handeln oft nicht verstehen geschweige denn vorhersagen können, wie Menschen sich in gewissen Situationen verhalten werden. Sie sagen uns auch, dass wir Ziele, die wir uns setzen, oft nicht erreichen, weil uns die nötige Willensstärke fehlt, obwohl ein Wille zum Erreichen des Ziels grundsätzlich besteht.

Weshalb können manche Menschen mit unglaublicher Willensstärke Unglaubliches leisten, während andere mangels Durchhaltevermögen an den einfachsten Anforderungen scheitern?

Warum kann ich selbst auf manchen Gebieten mit erheblicher Willenskraft Ziele erreichen, während ich auf anderen Gebieten wie ein Schwächling dastehe?

Wieso toben auf der Welt viele Kriege, gibt es Hass und Gewalt zwischen den Menschen?

Am 28.Oktober 2024 las ich in der Zeitung, dass eine 13-Jährige ihre 7-jährige Schwester mit Messerstichen getötet hat. Wie kann so etwas geschehen?

Wieso lässt „Gott“ auf dieser Welt all die Ungerechtigkeiten, Grausamkeiten, all das Elend und Leid, selbst die Zerstörung seiner Schöpfung zu, wenn er doch allmächtig und gut ist?

Wie ist das in Ihrer Familie? Ehekrach, Streit unter Geschwistern, mit den Eltern, mit Onkeln und Tanten? Spüren Sie Neid, Missgunst, Kompetenzgerangel, Rechthaberei?

Haben Sie auch das Gefühl, dass sich all diese Unglücks-Meldungen, all diese menschlichen Tragödien seit Tausenden von Jahren wiederholen? Haben die Menschen aus den Geschichten gelernt? Wir haben uns technologisch massiv weiterentwickelt, aber die soziokulturelle und psychosoziale Entwicklung hält bei weitem nicht mit.

Wir stellen immer wieder die gleichen ungläubigüberraschten Fragen, wenn menschliche Tragödien passieren, sich Unglücke ereignen, Kriege ausbrechen. Dabei gehorchen all diese Ereignisse den Naturgesetzen auf dieser Welt, lassen sich daher kausal ableiten und sind begründbar. Rückblickend musste es so kommen, wie es kam: Dies ist die Erkenntnis des wissenschaftlichen Determinismus. Nur sichere Vorhersagen können wir nicht treffen, da uns die hierzu nötigen Kenntnisse fehlen.

Nun ist der Mensch Teil dieser Welt und folgt mit Körper und Geist den Naturgesetzen. Das Gehirn ist Sitz des Ichs und des Bewusstseins und steuert unser Denken und Handeln. Ist es beschädigt, so ist unser Ich beschädigt. Stirbt es, so stirbt unser Ich.

Warum haben wir so wenig aus der Geschichte für unser Menschsein gelernt? Man könnte fast verzweifeln daran und viele, mit denen ich gesprochen habe, tun es und haben wenig Hoffnung auf die Weiterexistenz der Menschheit.

Aber vielleicht haben wir nur das falsche Bild vom Menschen und gehen deshalb falsch miteinander um.

Dieser Essay beschäftigt sich mit all diesen Fragen. Er entlarvt das Bild des mit „freiem Willen“ ausgestatteten Menschen als reine Illusion und entwirft eine Vorstellung des Menschen ohne freien Willen, wie er wirklich ist und handelt.

Er ist keine klassische naturwissenschaftliche Arbeit, die ihre einzelnen Aussagen mit Verweisen auf konkrete wissenschaftliche Studienergebnisse absichert, aber es sind mir aus den Bereichen der Physik, Chemie, Biologie und Neurowissenschaften keine Fakten bekannt, welche den Inhalten dieses Essays widersprechen würden. Diesbezüglich sei der Leser auf die entsprechenden vielfältigen Standardwerke und Veröffentlichungen der letzten Jahre verwiesen. Ein künstlich intelligentes System kann bei der Literatur-Suche sehr hilfreich sein, noch kann man ein solches relativ bedenkenlos einsetzen.

Es ist prinzipiell schwierig, klassische wissenschaftliche Beweisführungen in der Frage der Willensfreiheit durchzuführen. Das liegt daran, dass es sehr schwer ist, etwas nicht Vorhandenes auszuschließen, während es verhältnismäßig einfach ist, etwas Vorhandenes nachzuweisen. Etwas nicht Vorhandenes nachzuweisen, ist hingegen unmöglich.

Schauen wir uns zur Veranschaulichung einen eingebildeten Kranken an, einen sogenannten Hypochonder. Das sind Menschen, die davon überzeugt sind, an einer organischen Erkrankung des Körpers zu leiden und sie tragen oft vielfältige Beschwerden und Symptome vor, die dies belegen sollen. Auch wenn es primär schon Hinweise für das Vorliegen einer Hypochondrie gibt, wird doch in den meisten Fällen eine umfangreiche Organdiagnostik durchgeführt, um organische Erkrankungen auszuschließen. Es soll also etwas nicht Vorhandenes ausgeschlossen werden. Der Patient wird dann mit einer Reihe von Untersuchungsergebnissen konfrontiert, die keinen Nachweis einer Erkrankung ergeben haben. Je nach Ausmaß seiner psychischen Störung wird er aber an der Gültigkeit dieser Ergebnisse oder an der Kompetenz des Arztes zweifeln und wird oft viele andere Ärzte aufsuchen und viele Untersuchungen werden doppelt und dreifach durchgeführt. Am Ende kann der Patient immer noch behaupten, dass die „Schulmedizin“ eben zu blind für seine Beschwerden sei und er wendet sich oft an paramedizinische Heiler.

Es ist eben sehr schwierig, etwas nicht Vorhandenes auszuschließen und dies dann noch glaubhaft zu vermitteln. Dieser Vergleich soll die wissenschaftlichen Probleme beim Ausschluss der Willensfreiheit beleuchten, insbesondere wenn man zugeben muss, dass man das menschliche Gehirn noch nicht komplett verstanden hat. Es gibt aber zwei relevante Unterschiede zwischen Hypochondrie und Glaube an die Willensfreiheit. Beim vermeintlichen Hypochonder kann sehr wohl eine organische Erkrankung vorliegen, das heißt, er ist evtl. gar kein Hypochonder. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist nicht gering. Im Falle der Willensfreiheit gibt es jedoch keinen einzigen Nachweis oder Beweis, dass sie überhaupt existiert, während die Belege und Schlussfolgerungen der modernen Wissenschaften eine an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit für die Nichtexistenz ergeben. Zum anderen ist die Hypochondrie eine psychische Störung, die Annahme eines freien Willens ist jedoch keine Störung, sondern ein relativ einfach erklärliches Phänomen unserer Hirnfunktion, auf das ich später eingehe.

Somit ist dies ist ein philosophischer Essay. Er beschäftigt sich mit den wesentlichen Fragen des Menschseins, ausgehend von der Frage nach dem freien Willen, einer Frage, die schon seit der Antike immer wieder thematisiert wurde. Aber wenn wir nicht willentlich frei handeln, wonach richtet sich dann unser Handeln? Der Essay behandelt daher alle relevanten philosophischen Fragen, Fragen nach dem menschlichen Sein, dem Ego, der menschlichen Schuld, Gewissen, Fragen der Realität und Virtualität, der Wahrheit, der Moral, Religion, Spiritualität und die Auswirkungen der Beantwortung dieser Fragen auf menschliches Handeln und menschliches Zusammenleben.

Die vorliegende Arbeit will zeigen, wie jeder Mensch ohne ideologische oder religiöse Verblendung, jeder Mensch mit „gesundem Menschenverstand“ und einigermaßen modernem realistischem Verständnis der Welt durch einfaches Nachdenken und Beobachten zu den gleichen Schlüssen gelangen kann wie der Autor, wie sich die Antworten auf viele der eingangs gestellten Fragen dann wie von selbst ergeben und wie er sein eigenes Leben unmittelbar nach Verständnis der Zusammenhänge deutlich besser lenken und bewältigen kann.

Der Autor entwirft Bilder und Vorstellungen darüber, was Menschsein bedeutet und wie Menschen „funktionieren“. Er ist sich sehr wohl bewusst, dass diese Bilder Vereinfachungen sehr komplexer Zusammenhänge sind. Er glaubt aber, dass seine Vorstellungen vom Wesen des Menschen besser sind, als die zurzeit vorherrschenden, dass sie der Menschheit einen Ausweg aus einer Sackgasse des Denkens eröffnen.

Der Essay will möglichst ohne Fachsprache auskommen und allgemein verständlich sein. Der Leser soll das Gefühl haben, die Aussagen des Werkes in seinem eigenen Leben unkompliziert nachvollziehen zu können. Die wichtigsten Sätze und Aussagen werden sich in dieser Schrift wiederholen, um immer wieder den Sprung und die Verbindung zum Grundgedanken herzustellen. Das Werk wäre zu einem dicken Buch angewachsen, wenn die verwendeten Begriffe historisch hergeleitet und eingebettet worden wären. Darauf hat der Autor bewusst verzichtet. So werden die Begriffe in der hier relevanten Form kurz erläutert und die Verbindungen hergestellt. Wie vielschichtig die Auswirkungen der Antwort auf die Frage nach der Willensfreiheit sind, dürfte den Leser wohl überraschen.

Der Essay ist – um es noch einmal zu betonen - keine generelle wissenschaftliche Abhandlung der Fragestellung. Er erläutert lediglich den persönlichen Entwurf eines grundlegend anderen Menschenverständnisses. Der Leser mag selbst entscheiden, ob er sich dieses Menschenverständnis zu eigen machen kann.

Der freie Wille

Zwei Sätze könnten den gesamten Inhalt der vorliegenden Arbeit kondensieren, bräuchten aber wiederum die gesamte Arbeit zur Erläuterung.

Der erste lautet:

Niemand hat sich selbst gemacht!

Es ist unklar, wer diesen Satz zum ersten Mal gebraucht hat.

Der zweite geht auf Arthur Schopenhauer zurück und lautet sinngemäß:

Der Mensch kann tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will.

Was soll das sein, der freie Wille? Es geht wohl darum - und so verstehen es auch die meisten Menschen, mit denen ich gesprochen habe -, dass der Mensch rückblickend die Freiheit hatte, eine Entscheidung auch ganz anders zu treffen, statt Ja hätte er Nein sagen können, statt rot hätte er blau wählen können, statt nach links hätte er nach rechts gehen können. Er könnte jede Entscheidung auch anders treffen, wenn er seinen freien Willen einsetzen würde. Der freie Wille kooperiert also mit den Begriffen Entscheidung und Handlung und beschreibt, in welchem innerlichen Umfeld diese zustande kamen. Damit eng verbunden ist die Annahme, dass der Mensch ein moralisch schuldfähiges Wesen ist.

Aber ist das wirklich so? Hätte eine Person sich unter den vormals gegebenen Umständen wirklich bewusst und frei anders entscheiden können? Was, bitte schön, soll denn ein freier Wille sein? Frei von was?

Reden wir erst einmal über die Begriffe, die wir verwenden.

Wille

Wille kann man als eine Art Antriebsenergie verstehen, die Denken und Handeln des Menschen mit einer Zielgerichtetheit und Stärke versieht. Wille ist eine Art vektorielle psychische Kraft. Zielrichtung und Stärke des Willens können dabei variieren je nach Art des Ziels und allgemeiner Verfassung des Menschen. Zum Beispiel wird sich die Willensstärke, ein Fußball- oder Tennismatch zu spielen und zu gewinnen, deutlich reduzieren, wenn man kurz vor dem Verdursten steht und jeder Gedanke sich ums Wasser dreht. Dies bedeutet, dass sich die Kraft des Willens durch äußere und innere Umstände ändern kann. Kann ich diese Kraft aber allein durch mein Denken beeinflussen?