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In diesen Geschichten geht es um Lust, Leidenschaft und um so manchen Tabubruch im Namen der Lust. Schlaglichtartig und oft zugespitzt kommen sie daher, entführen in das intime Spiel zwischen Männern und Frauen.
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Veröffentlichungsjahr: 2015
Wir sind auf eine Feier eingeladen. Eine Hochzeit von einem gemeinsamen Freund. Wir haben eigentlich nicht viel Lust dazu, weil wir uns nicht allzu oft sehen und die Zeit lieber für uns hätten, aber dieser Freund hat darauf bestanden, dass wir kommen. Ich hole dich so gegen zwölf Uhr mittags an unserem Treffpunkt ab. Ja, wir lassen uns nicht so oft zusammen in der Öffentlichkeit sehen, aber immer nur im "Roten Zimmer", das ging auf die Dauer auch nicht. Also gehen wir dieses Wagnis ein.
Die Trauung ist gegen zwei und wir brauchen mit dem Auto nicht lange bis zum Standesamt. Also setzen wir uns in unser kleines Café und himmeln uns über den kleinen Tisch hinweg an. Wir trinken Tee mit Ingwer und ich hole meinen Stift aus der Tasche und beginne, kleine Texte auf eine Serviette zu schreiben. So harmlose Dinge wie: "Du siehst heute wirklich schön aus!" oder "Dieses Kostüm steht dir toll!"
Ich sehe deine Augen schimmern, als du diese kleinen Botschaften liest. Deine Rechte sucht meine Linke auf dem Tischtuch.
Da ist noch Platz auf der Serviette: "Was hast Du drunter? Die schwarzen, mit der Spitze?" Du lächelst und ich sehe, dass du rot wirst. Deine Hand drückt die meine. Deine Finger streicheln die meinen. Sehr angenehm.
"Denkst du, was ich denke?" Der Platz auf der Serviette ist voll. Du lächelst und nickst ein wenig. Ich entdecke zwei kleine rote Flecken auf deinen Wangen, die ich kenne. Sehr gut kenne.
Wir zahlen und fahren los. ich schalte das Radio ein, aber uns brüllt nur Werbung an. Ich schiebe die CD in den Player: 20 Jahre Deep Purple. "Sweet Child in Time". Wir sehen uns an. Das waren noch Zeiten!
Ich lasse beim Schalten meine Rechte auf deinen Oberschenkel sinken und streichle ihn vorsichtig. Du wirfst mir einen Blick zu, der zur Vorsicht mahnt.
"Achte du mal lieber auf die Straße!" Aber meine Hand bleibt, wo sie ist. Vielleicht noch ein Stück höher, vielleicht, dass der Griff eine Spur fester ist.
Dann sind wir am Standesamt und plötzlich unter lauter fremden, festlichen und lauten Menschen. Wir stehen etwas abseits, halten uns bei den Händen und ich flüstere dir ins Ohr:"Ich könnte dich auf der Stelle zu Boden knutschen!" worauf du antwortest:"Das traust du dich doch nicht!"
Leider werden wir vorher in den Saal gebeten. Wir sitzen als Freunde des Bräutigams rechts in der letzen Reihe und wie es der Zufall will allein. Ich lege meinen Arm um dich und streichle dich. Du schaust mich an und ich lächle dieses etwas entschuldigende Lächeln, von dem du weißt, dass es nichts Vernünftiges bedeutet.
Unsere Oberschenkel berühren sich und meine Hand gleitet an deinem Rücken hinab über deine Hüfte. Ich schiebe die Hand etwas unter deinen Po. Du machst mir ein wenig Platz und drückst dabei meinen Schenkel etwas mehr.
Die Zeremonie zieht sich. Ich spüre an meinen Fingern nicht viel, aber der Gedanke, nur wenig von deiner Scham entfernt zu sein, ist ein sehr erregender. Ich suche deinen Blick und die beiden Flecken auf deinen Wangen sind wieder da.
"Wie soll ich so aus dem Saal raus kommen?" flüstere ich dir ins Ohr, als die Trauung gerade ihrem Höhepunkt zustrebt. Ich deute mit meinen Augen an mir herunter. Natürlich bedeckt meine Jacke, was dort sozusagen im Entstehen begriffen ist.
"Selber Schuld" flüsterst du zurück. Wie zum Trotz legst du deine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich halte kurz die Luft an.
Dann ist es geschehen. Sie sind Mann und Frau, es rollen Tränen der Freude und es werden viele Wünsche gewünscht, auch von uns. Unseren dringlichsten behalten wir allerdings für uns.
Die Fahrzeugkolonne rollte mit lautem Hupkonzert durch die Stadt in Richtung Gaststätte. Meine Hand ist auf deinem Oberschenkel und das noch etwas weiter oben. Und auch etwas weiter innen. Deine Hand streichelt meine rechte Leiste.
"Wollen wir einfach kneifen und uns ein ruhiges Plätzchen suchen?" frage ich dich ernsthaft. Du lachst dieses verdammte Lachen und schüttelst den Kopf. Frauen sind selbst mit ihrem Unterleib vernünftiger als wir Männer.
Die Strecke bis zum Ort der Feierlichkeit reicht aus, dass ich meine Hand zwischen deinen Beinen habe. Da ist noch die Hose, aber ich spüre deine Schamlippen durch den Stoff und ich spüre die Wärme. Du streichst mir über die Beule vorn in meiner Hose und grinst dieses wohlwollende Grinsen. ich bezweifle inzwischen, dass ich werde austeigen können. Aber man kann vieles, wenn man muss.
So nimmt die Hochzeitsfeier ihren Lauf. Es werden ein paar Reden gehalten, das Buffet wird eröffnet und von dreißig hungrigen Gästen belagert. Zwischenzeitlich haben wir uns etwas abgekühlt. Hunger kann stärker sein als die Sehnsucht nach einer innigen Berührung großer Hautflächen. Wir stärken uns. Der frisch gebackene Ehemann kommt zu uns und wir halten ein wenig small talk. Es ist zwar seine zweite Hochzeit, aber er ist stolz und glücklich und verliebt, wie es sich gehört. Wir beide wechseln Blicke. Sehe ich da Wehmut? Schon vorbei.
Der DJ macht ganz vernünftige Musik und wir tanzen. Das haben wir noch nie gemacht, zusammen getanzt. Verdammt, das fühlt sich gut an, zwischen Vertrautheit und Überraschung. Ich sehe in deinen Augen, dass du es genießt und habe ein komisches Gefühl im Bauch. Das kommt nicht von tiefer.
Du trinkst Weißwein, der sogar die richtige Temperatur hat, ich halte mich an einer Cola mit viel Eis auf.
Der Abend bringt, was eine solche Feier bringt. Da werden Spiele gespielt, die im späteren Verlauf etwas anzüglicher werden. Es tritt sogar eine Bauchtänzerin auf. Ich flüstere dir ins Ohr: „das kannst du auch und besser!“ Du lachst und rückst meine Hand. In deinen Augen ist dieses Leuchten, das ich erst ein paar Mal gesehen habe.
„Lass uns an die frische Luft gehen“, schlägst du vor. Die Hochzeitsgesellschaft begibt sich gerade auf die unvermeidliche Polonaise. Danach ist mir nun wirklich nicht.
Es ist lau draußen, ein für Stadtverhältnisse prächtiger Sternenhimmel dreht in majestätischer Einsamkeit über uns seine Runde. Wir schlendern Arm in Arm durch den Garten der Gaststätte. Ein paar Tische warten dort auf Biergartengäste und dort in einer Nische hinter einer gerade frisch grünenden Hecke schlummert eine Hollywood-Schaukel. Wir müssen uns nicht ansehen um zu wissen, dass dies unser Ziel ist.
Die Ketten klirren leise und wenn wir uns bewegen, quietscht Metall auf Metall, aber die Polster sind trocken und weich. Nur du bist weicher, wie ich gleichdarauf feststelle. Wir küssen uns wild und ungezügelt und ich schmecke den herben Wein aus deinem Mund. Und da ist das Feuer zurück, das uns bis hierher begleitet hatte. Nur war das allenfalls eine Kerzenflamme. Im Moment sind wir dabei, unter den Sternen unser eigenes Lagerfeuer zu entzünden. Dabei sind die Maifeuer längst erloschen.
Meine Hand hat zwei Knöpfe deiner Bluse geöffnet und hat sich unter deinen BH gestohlen. Da ist deine Brust, die Rechte, meine Lieblingsbrust, wenn man das sagen kann von den Brüsten einer Frau. Die gehören einem nicht, die Brüste nicht und die Frau schon gar nicht. Nicht, dass wir Muße gehabt hätten, über solche Dinge nachzudenken. Ich habe deine Brustwarze zwischen Zeige- und Mittelfinger geklemmt und massiere die weiche Fülle, die sich in meine Hand schmiegt. In deinem Atem ist der Doppelschlag deines Herzens zu hören. Deine linke Hand liegt auf meinem Oberschenkel. Sehr weit oben auf meinem Oberschenkel. Und dann berührst du mich da vorn, wo ich immer nicht weiß, ob ich das wirklich will oder ob es mir peinlich sein soll. Es ist mir nicht sehr lange peinlich. Es ist schön. Mit leisem Ratsch öffnest du meinen Reißverschluss. Und wieder erklärt sich, warum das beim Boxershort „Eingriff“ genannt wird.
„Du machst mich wahnsinnig“, gestehe ich dir leise. Ich presse deine Brust und du stöhnst leise auf. Mit fliegenden Fingern knöpfe ich die Bluse ganz auf. Meine Rechte greift auf deinen Rücken. Du machst mir Platz und ich finde den Verschluss deines BHs.
„Wenn jetzt jemand kommt“, sagst du und lachst leise. Ich beuge mich über dich, befreie die andere Brust aus ihrem „Körbchen“. Mein Mund liebkost sie und meine Zunge findet den gekräuselten Hof deiner Brustwarze. Ich nehme die kleine Knospe vorsichtig zwischen die Lippen und dann wie eine Andeutung vorsichtig zwischen die Zähne. Du beantwortest diese Zärtlichkeit mit deiner Hand. Ich weiß, dass das nicht lange gut geht. Meine Linke sucht und findet den Knopf deiner Hose. Wieder hört man einen Reißverschluss. Da ist der Schlüpfer mit der Spitze an der Vorderseite, die sehr schöne Einblicke auf deine dunkle Schambehaarung zuließe, wenn es denn dafür hell genug wäre und ich dafür Augen hätte. Meine Augen sind meine Hände. Du lässt sie gewähren, breitest die Beine etwas weiter. Ich spüre, dass der Schritt deines Schlüpfers feucht ist. Eine Sache, die mich schon immer völlig aus dem Häuschen bringt.
Stimmen und Gelächter werden laut. Du zuckst zusammen und presst instinktiv die Beine zusammen. Meine Hand entkommt nur knapp aber unverletzt. Wir richten in aller Eile unsere Kleidung, du machst ein Geräusch zwischen Keuchen und Kichern und ich spüre, dass ich einen Kloß im Hals habe. Die Leute gehen an uns vorbei und wahrscheinlich hat uns nicht einmal jemand bemerkt. Allein, die Situation ist dahin. Wir liegen noch eine Weile Arm in Arm und sehen hinauf zu den Sternen.
„Wollen wir?“ fragst du und zeigst mit dem Kinn auf die Rückfront der Gaststätte. Ich mache eine resignierte Geste.
„Wollen nicht, ganz sicher. Aber was hilft’s.“
Wir gehen zurück in den Saal.
Die Gästeschar hat sich gelichtet und der Alkoholpegel des verbliebenen Rests ist angemessen. Die laute Musik ist wie Gehen über Glasscherben.