Hoffnungsfunken - Martin Buchholz - E-Book

Hoffnungsfunken E-Book

Martin Buchholz

0,0
11,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Nach seinem erfolgreichen Buch "Alles Liebe" erscheint nun ein weiterer Erzählband des Filmemachers, Autors und Songpoeten Martin Buchholz: "Hoffnungsfunken". Martin Buchholz erzählt Alltägliches, originell pointiert und immer mit einem Funken Hoffnung gewürzt. Er berichtet selbst Erlebtes und setzt Geschichten aus der Bibel in einen neuen Kontext, ergänzt mit eigenen lyrischen Texten. Ein Buch, das abwechselnd zum Schmunzeln und ins Nachdenken bringt. Es macht Hoffnung, verbreitet heitere Leichtigkeit und lädt zum Glauben an einen liebenden Gott ein. Unverkrampft, ehrlich und mit ganz viel Charme.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 119

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Martin Buchholz

Geschichten & Gedanken

Martin Buchholz ist TV-Journalist für ARD und ZDF und Grimme Preisträger. Daneben ist der Theologe seit über 30 Jahren als Liedermacher und Referent zu Veranstaltungen unterwegs. Er lebt mit seiner Frau in der Nähe von Köln.

www.martinbuchholz.com

Die zitierten Bibeltexte sind folgenden Übersetzungen entnommen:

BB – BasisBibel, © 2021 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart NEÜ (Neue evangelistische Übersetzung) – NeÜ bibel.heute © 2010 Karl-Heinz Vanheiden, www.derbibelvertrauen.de, und Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg, www.cv-dillenburg.de

LÜ – Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

ELB – Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Witten/Holzgerlingen

©2023 Brunnen Verlag GmbH, Gießen

Lektorat: Stefan Loß

Umschlagfoto: Rahul/Adobe Stock

Umschlaggestaltung: Daniela Sprenger, Brunnen Verlag GmbH

Satz: Brunnen Verlag GmbH

Druck: GGP media GmbH, Pößneck

Gedruckt in Deutschland

ISBN Buch 978-3-7655-3619-9

ISBN E-Book 978-3-7655-7310-1

www.brunnen-verlag.de

Inhalt

1 Hoffnungsfunken

2 Die Traueranzeige

3 Wetterfühlig

4 Gott ist kein Lückenbüßer

5 Neue Kraft für Erschöpfte

6 Der Rotwein

7 Die Bilder deines Lebens

8 Gott ist mein Hirte

9 Ich bin kein Handwerker

10 Der Regenbogen

11 In deinen Augen

12 Du bist ein Gott, der mich sieht

13 Zünde eine Kerze an!

14 Liebe ist ansteckend

15 Gott segne unseren Überfall!

16 Hat Gott einen Plan?

17 Mut zum Aufbruch

18 Der Brunnen

19 Gehalten

Quellennachweise

1Hoffnungsfunken

„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal, wie es ausgeht.“ Das hat der tschechische Autor und Staatsmann Václav Havel gesagt.

2000 Jahre zuvor schrieb ein anderer: „Der Glaube ist ein Festhalten an dem, worauf man hofft, ein Überzeugtsein von Dingen, die nicht sichtbar sind“ (Hebräer 11,1).

Beide Sätze begleiten mich schon lange. Genauso wie die Frage: Ist Hoffnung nur eine Illusion naiver Tagtraumtänzer oder eine Haltung des Herzens, die wir üben können? Ich hoffe unverdrossen auf Letzteres.

Wir leben in einer Zeit gewaltiger Umbrüche. Die Krisenherde kennen Sie alle: Pandemie und Klimawandel, immer mehr Menschen auf der Flucht vor Gewalt und Terror, Kriege, die stetig näher kommen …

Natürlich können wir versuchen, möglichst lange die Augen davor zu verschließen und unser „business as usual“ möglichst lange irgendwie fortzuführen. Wir können aber auch die Augen weit aufmachen und uns fragen: Wie schaffen wir es, mit den krassen Widersprüchen des Lebens klarzukommen?

Wenn bei uns im Freundeskreis ein Kind geboren wird, dann ist das ein wunderbarer Grund zu feiern. Während zur selben Zeit in der Ukraine Kinder in Luftschutzkellern zu überleben versuchen.

Dürfen wir im Angesicht der Not die Feste des Lebens nicht mehr feiern? Doch, das sollten wir sogar, meine ich. Und könnten anfangen zu üben, wie das im Alltag geht: dass alles seine Zeit hat: Mit den Weinenden zu trauern und mit den Fröhlichen zu lachen.

Ich freue mich über das, was Mut macht: Was uns ermutigt und was Mut bewirken kann. Beides taucht auch immer wieder in den Texten dieses Buches auf. In Geschichten, die das Leben erzählt, in kleinen Alltags-Anekdoten wie in Gedanken über die großen Hoffnungstexte der biblischen Bibliothek, jahrtausendealt, aber keineswegs von gestern, wie ich finde.

Ich mag es, wenn Menschen schön über das Leben reden, ohne es schönzureden. Und wenn sie sich zwischendurch immer wieder mal daran erinnern, warum Engel fliegen können. Weil sie sich leicht nehmen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine ermutigende Lektüre, hoffentlich hie und da mit einem Lächeln im Gesicht.

Martin Buchholz

Zu den zitierten Liedern gibt es eine Playlist. Den Link dazu finden Sie am Ende des Buches als QR-Code.

2Die Traueranzeige

Es gibt Geschichten, die kann man sich nicht ausdenken. Die kann nur das Leben schreiben. Geschichten wie diese:

An einem kühlen Septembermorgen in einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein. Pfarrer Bartels sitzt mit einer Tasse Kaffee am Küchentisch und blättert die Lokalzeitung durch. Er will sie gerade weglegen, da fällt sein Blick auf eine winzige Anzeige: „Wir trauern um Gertrud Mommsen.“ Darunter nur: Die Familie. Das Datum von vorgestern. Und der Ort.

Pfarrer Bartels erbleicht. Gertrud Mommsen? Die alte Dame gehörte zu seiner Kirchengemeinde. Ging es ihr so schlecht? Warum hat er davon nichts mitbekommen? Und noch schlimmer: Erst einige Monate zuvor hatten Frau Mommsen und ihr Mann goldene Hochzeit gefeiert. Pfarrer Bartels hatte versprochen, bei der kleinen Feier vorbeizuschauen. Und musste dann doch kurzfristig absagen. Mal wieder war etwas furchtbar Dringliches dazwischengekommen. Nun ist es zu spät. Und sein schlechtes Gewissen schlägt meterhoch.

Kurz entschlossen steigt er ins Auto und fährt los. Unterwegs purzeln ihm Gedanken durch den Kopf: Was soll er Herrn Mommsen jetzt überhaupt sagen? Wie wird der alte Herr reagieren?

Pfarrer Bartels parkt vor dem kleinen Häuschen, steigt aus, geht auf die Tür zu. Und bleibt stehen. Die Klingel drückt er noch nicht. Er ist immer noch vollkommen ratlos, sucht fieberhaft nach irgendwelchen halbwegs tröstlichen Worten. Doch ihm will nichts einfallen. Von drinnen meint er, murmelnde Stimmen zu hören. Sind schon andere da, um zu kondolieren?

Wie auch immer. Es hilft ja alles nichts. Wat mutt, dat mutt. Pfarrer Bartels drückt die Klingel. Es dauert einen Moment, bis die Tür aufgeht. Herr Mommsen hat das Telefon am Ohr und sagt: „Pfarrer Bartels! Wie schön Sie zu sehen! Verzeihen Sie, ich habe gerade eine gute Freundin in der Leitung …“

„Nun, äh, ich will auch gar nicht lang stören“, murmelt der Pfarrer. „Es ist nur, wissen Sie, ich meine, ich bin wegen Gertrud gekommen und wollte …“

„Ja, das habe ich mir gedacht“, unterbricht ihn Mommsen. Und ruft laut in Richtung Wohnzimmer. „Gertrud, kommst du mal eben! Pfarrer Bartels ist da und möchte dich sprechen …“

Entgeistert starrt der Pfarrer in Richtung Wohnzimmer. Da steht Gertrud Mommsen auch schon vor ihm und lacht. „Herr Pfarrer, welch eine Freude! Sie glauben gar nicht, was hier heute los ist. Das Telefon steht gar nicht mehr still. Aber kommen Sie doch bitte herein.“

Noch immer völlig verdattert trottet Pfarrer Bartels hinter ihr her ins Wohnzimmer. „Bitte nehmen Sie doch Platz“, sagt Frau Mommsen. „Darf ich Ihnen eine Tasse Kaffee anbieten?“

„Ja, ähm, danke, gern, wissen Sie, also, äh, Sie glauben ja gar nicht, wie äh, froh ich bin, Sie hier so putzmunter anzutreffen, weil nun ja …“

„Ach, Herr Pfarrer, da sind Sie wahrhaftig nicht der Einzige!“, sagt Frau Mommsen lächelnd. „Wir leben nun seit 30 Jahren in diesem Ort und noch NIE haben so viele Menschen bei uns angerufen wie heute. Haben Sie auch die Anzeige in der Zeitung gelesen?“

Pfarrer Bartels errötet. „In der Tat, ja das habe ich …“

„Ja, so was erlebt man sicher nur einmal!“, sagt Frau Mommsen. Der Pfarrer schaut sie ratlos an. „Den Druckfehler meine ich. Die verstorbene Gertrud Mommsen ist offenbar eine Namensvetterin von mir und lebte zwei Orte weiter. Die Zeitung hat aber bei ihrer Traueranzeige versehentlich unseren Wohnort angegeben …“

Pfarrer Bartels muss aufpassen, dass er seinen Kaffee nicht über die Tischdecke schüttet. „Aber wissen Sie was, Herr Pfarrer? Es ist schon eine tolle Erfahrung, die Reaktionen auf den eigenen Tod noch miterleben zu dürfen. All die Menschen, die meinen Mann heute anrufen, diese warme Woge des Mitgefühls. Nun weiß ich, wenn ich wirklich eines Tages sterbe, dann wird mein Mann nicht allein sein. Und das tut richtig gut. Ich finde, darauf sollten wir jetzt mal anstoßen!“ Gertrud Mommsen stellt eine Flasche Jägermeister und zwei Gläser auf den Tisch und schenkt großzügig ein.

„Prost Herr Pfarrer! Dieser Tag muss gefeiert werden! Auf das Leben!“

Dankbar

Für das Leben, das in mir pulsiert,

für den Arzt, der ein Knie operiert

sag ich danke!

Für die Wunder, die täglich passiern,

für ein Spiel, das die Bayern verliern,

sag ich danke!

Für die Dusche, für Heizung und Licht,

für das Lächeln in deinem Gesicht

sag ich danke!

Für das und mehr: Danke sehr!

Es wurd auch Zeit für etwas Dankbarkeit!

So vieles nimmt man einfach hin.

Doch heute nutz ich die Gelegenheit,

zu sehn, wie reich beschenkt ich bin.

Für die Wölfe, Wald, Wiesen und Flur,

aber auch für die Infrastruktur

sag ich danke!

Für die Kinder und für die Musik,

für ein Land ohne Hunger und Krieg

sag ich danke!

Für das und mehr – Danke sehr!

Es wurde Zeit für etwas Dankbarkeit.

Und was ich auf der Zunge spür

ist der Geschmack von Gottes Freundlichkeit.

Ich sage: Vielen Dank dafür!

Für den Schmerz, wenn er wieder vergeht,

für den Freund, der mein Schweigen versteht,

sag ich danke!

Für die Menschen, die etwas riskiern,

vor dem Unrecht nie kapituliern,

sag ich danke!

Für das und mehr – Danke sehr!

3Wetterfühlig

Sind Sie wetterfühlig? Ich persönlich halte mich selbst ja eher für jahreszeitenfühlig. Ich liebe den Wechsel der Jahreszeiten, aber die Proportionen stimmen irgendwie nicht mehr. Der Winter ist mir mittlerweile jedes Jahr eindeutig zu lang. Und das liegt eigentlich weniger am nasskalten Nieselwetter. Es liegt an der Dunkelheit.

Im norwegischen Tromsø habe ich gelesen, geht die Sonne von November bis Januar gar nicht mehr richtig auf. 300 Kilometer nördlich des Polarkreises regiert dann monatelang die Dunkelheit. Ein Albtraum, wenn Sie mich fragen.

Doch was ich im Winter noch mehr vermisse, das sind die Farben. Der Winter ist so schrecklich unbunt. Denn genau das bedeutet „grau“ – laut Lexikon: eine „unbunte“ Farbe. Grausam grau eben. Das Gegenteil von farbenfroh.

Mausgraue Menschen, aschgraue Bäume und auf den kahlen Ästen hockt noch ein verlorener Vogel, der vergessen hat, rechtzeitig das Weite zu suchen, vermutlich ein grauer Star. Aus einem grauen Himmel nieseln Graupelschauer und vergraulen auch noch den letzten Anflug guter Laune.

Die Menschen verkriechen sich in ihren Häusern und hocken wie festgetackert auf ihren Sofas. Was – meinen Sie wohl – empfehlen Polstereien als Farbe für Sofagarnituren? Genau: Grau! Denn grau sei ja besonders fleckenunempfindlich. Grauenvoll!

Und inzwischen graut mir vor dem Verdacht, dass wir alle heimlich, still und leise angefangen haben, uns so gaaaanz allmählich an das Grau-in-grau in unseren Wohnzimmern zu gewöhnen. Und dann irgendwann das Ende des Winters gar nicht mehr so richtig mitbekommen.

Dass wir den Hintern nicht mehr hochkriegen und einfach sitzen bleiben auf unseren fleckenunempfindlichen Sofas.

Dass wir anfangen, „unbunt“ tatsächlich für eine Farbe zu halten. Und hinter dem Grauschleier unserer Gardinen und Gedanken die farbenprächtige Vielfalt des Frühlings verpassen.

Dass wir zu grauen Alltagspragmatikern werden, die es vermeiden, sich noch von irgendwas berühren zu lassen. Man könnte sich ja bei irgendwem anstecken.

Aber gut, es kann natürlich sein, ich sehe da viel zu schwarz. Ich weiß es nicht.

Darum mein Vorschlag zur Güte:

Schon morgen, wenn der Morgen graut, wird farbenfroh nach vorn geschaut!

Da fangen wir an und malen uns aus, wo Spielraum ist im Lebenshaus.

Dann geht es endlich wieder rund in unsrer Villa Kunterbunt.

Himmelblau

Gib mir himmelblau und das Frühlingsgrün!

Ich will die Welt in Farbe sehn.

Wenn der Morgen graut, will ich buntes Licht.

Und Sonnenstrahlen im Gesicht.

Bin so müde vom Winter und vom Warten

auf den Blumenduft im Garten.

Viel zu lang ist alles grau in grau.

Triste Tage, kalte Nächte,

dass ich nun nichts lieber möchte,

als zu sehn, dass sie bald vorübergehn.

Ich beneide den Igel, der sich hinlegt

und drei Monate nicht aufsteht,

bis er spürt, dass nun der Frühling kommt.

Lange Winter zu versäumen

Und dabei was Schönes träumen,

das hat Stil. Man verpasst nicht allzu viel.

Leuchtendes Gelb, tiefes Rot und Orange,

auf dem Tau ein Lichtermeer.

Glitzern im Gras, Lebensfreude und Spaß,

danach sehn ich mich so sehr.

Gib mir himmelblau und das Frühlingsgrün!

Ich will die Welt in Farbe sehn.

Wenn der Morgen graut, will ich buntes Licht.

Und Sonnenstrahlen im Gesicht.

4Gott ist kein Lückenbüßer

Ja! Ich könnte mir das Leben auch ohne Gott erklären.

Und jede Liebeserklärung, jeden Kuss und die Umarmung nach dem Streit für ein rein biologisches Wechselspiel von Hormonen und Botenstoffen halten.

Doch immer noch vertraue ich darauf, dass Gott selbst die Quelle des Lebens und das Geheimnis der Liebe ist.

Ja! Ich könnte mir das Universum mit seinem winzig kleinen Planeten Erde auch ohne Gott vorstellen.

„Das ewige Schweigen dieser unendlichen Räume erschreckt mich“, hat Blaise Pascal schon vor 350 Jahren gesagt.

Doch immer noch höre ich, wie Gottes Stimme das Schweigen bricht und sagt: „Fürchte dich nicht. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen! Du bist mein!“

Ja! Ich könnte mir die Option des Göttlichen aufheben

zur Erklärung der allerletzten Rätsel zwischen Himmel und Erde, die unsere Wissenschaft noch immer nicht überzeugend klären kann.

Aber „Gott ist kein Lückenbüßer. Nicht erst an den Grenzen unsere Möglichkeiten, sondern mitten im Leben muss Gott erkannt werden“, meinte schon Dietrich Bonhoeffer, der mutige Theologe und Widerstandskämpfer gegen die Nazis.

Und manchmal erahne ich leise, wie er es meinte.

Denn wohin ich auch gehe, Gott ist schon da.

Auch wenn ich sie nur viel zu selten erkenne –

die Gottesmomente, die für dich und mich vom Himmel fallen.

Ich habe die Sonne im Monument Valley gesehen.

Früh am Morgen ging sie auf, glutrot und riesig

über den gewaltigen Felsmassiven.

Und es war so, als würden Sonne und Felsen ein Loblied singen

auf die Herrlichkeit Gottes, den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Mutter und Vater allen Lebens.

Ich habe den Dreck in Payatas gerochen,

auf den stinkenden Müllbergen am Rande von Manila auf den Philippinen.

Kinder suchten im Müll der Millionenmetropole nach Glas, Plastik und Blechdosen, um sie an Recyclinghändler zu verkaufen und so irgendwie zu überleben.

Mitten im Müll: eine kleine Missionsstation. Und eine Ordensfrau. Sie wusch einem kleinen Jungen vorsichtig die verletzten Füße.

Und es war so, als begegnete mir Jesus Christus, der gesagt hat:

„Was ihr einem der ausgegrenzten Menschen getan habt,

das habt ihr mir getan.“

Ich habe das Rattern der Räder gehört.

Im Zug unterwegs zu einem schwierigen Auftrag,

der mir Sorgen machte.

Ich schaute aus dem Fenster. Sah die Landschaft vorbeifliegen. Und plötzlich wurde alles still.

Ich spürte einen Frieden, der meine Ängste wie ein Windzug in Luft auflöste.

Und es war so, als berührte mich in diesem Moment der Heilige Geist,

der weht, wo er will.

Ja, ich könnte das alles für Hirngespinste halten;

für zufällige Verknüpfungen elektrischer Impulse

in den Synapsen meines Gehirns.

Ich könnte mir die Welt auch ohne Gott erklären,

doch ich glaube, ich würde das Staunen verlieren,