Hofläden und Direktvermarkter - Thomas Binder - E-Book

Hofläden und Direktvermarkter E-Book

Thomas Binder

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Beschreibung

Der südliche Schwarzwald bietet einen wahren Schatz an Hofläden und Direktvermarktern. Bierbrauer, Kaffee-Röster, Gemüse-Bauern und Käsereien stellen regionale Produkte in bester Qualität her. In 'Hofläden und Direktvermarkter 2024/25' bekommen Sie Tipps für den Hofladen bei Ihnen um die Ecke oder Anregungen für Ihren nächsten Ausflug in den Schwarzwald. Thomas Binder hat zahlreiche Betriebe besucht, die Köpfe hinter den Produkten kennengelernt und Reportagen zu außergewöhnlichen Genuss-Werkstätten im südlichen Schwarzwald verfasst. Zusätzlich finden Sie Informationen zu Angebot und Öffnungszeiten von über 300 Hofläden und Direktvermarktern, garantiert ohne Werbung und bezahlte Einträge. Lassen Sie sich inspirieren. Besuchen Sie die Hofläden und Direktvermarkter und genießen Sie regionale Vielfalt.

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Seitenzahl: 93

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„Kein Genuss ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.“

Johann Wolfgang von Goethe

ZUM AUTOR

Thomas Binder lebt seit über dreißig Jahren im Schwarzwald. Er ist fasziniert von der Vielfalt der Landschaften, von den Menschen und der Geschichte dieser Region. Im Jahre 2020 hat er sein erstes Buch veröffentlicht: „Kämpfen Lieben Leiden – Leben im Schwarzwald von den Kelten bis ins 20. Jahrhundert“ (Südverlag).

Zwei Jahre später folgte die Romanbiografie „Der Galgentänzer“ (Badischer Landwirtschaftsverlag) über die Schwarzwälder Räuberlegende Konstanzer Hans.

Thomas Binder liebt es, neue Wege im Schwarzwald zu erkunden und dabei regionale Lebensmittel zu entdecken. Bier, Käse, Schinken, Gemüse & Obst oder Bauernhofeis – es gibt so viele spannende Leckereien, die nur darauf warten gefunden zu werden. Damit es noch einfacher wird, dass Genussfreundinnen und -freunde und regionale Produzenten zusammenfinden, hat er diesen Führer veröffentlicht.

Weitere aktuelle Informationen, Tipps und Anregungen zu Hofläden und Direktvermarktern im südlichen Schwarzwald und Freiburg finden Sie unter www.leckermuul.de oder auf der Facebook-Seite Leckermuul.

VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

zu Beginn des Jahres 2023 habe ich begonnen, über Hofläden und Direktvermarkter im südlichen Schwarzwald zu recherchieren. Ich fand es sympathisch und auch ein bisschen idealistisch, regionale Produkte zu erzeugen und verkaufen. Ich hatte jedoch keine Ahnung, wie viele kreative, mutige und schlaue Köpfe es dort gibt, die ihre eigenen Produkte kreieren und vertreiben.

Irgendwann habe ich angefangen, Betriebe, deren Produkte mir aufgefallen sind, anzuschreiben und - im Falle einer positiven Rückmeldung - zu besuchen. Ich traf auf Kaffeeröster und Fischräucherer, auf Schnapsbrenner und auf Obstbauern, auf Eishersteller und Bierbrauer. So unterschiedlich all diese Menschen sind. Sie haben doch einiges gemein: Sie lieben ihr Produkt. Sie setzen alles dafür ein, das Beste aus den Zutaten herauszuholen, die sie verwenden. Sie sind detailversessen, wenn es darum geht, diese oder jene Kleinigkeit zu verändern, um ihre Kreation noch besser zu machen. Sie sind ständig dabei, neue Rezepturen, andere Varianten oder bessere Produktionsmethoden auszuprobieren. All das dient nur einem Ziel: Das Bier oder Eis, die Schokolade, der Obstbrand oder Bergkäse sollen perfekt sein.

Begleiten Sie mich auf meine Reise durch den südlichen Schwarzwald. Lassen Sie sich inspirieren. Gehen Sie zu den Betrieben, sprechen Sie mit den Köpfen, die dahinter stecken und kaufen Sie ein, wonach Ihnen der Sinn steht. Genießen Sie die unglaubliche Vielfalt an fantastischem Essen und Trinken, die diese Region zu bieten hat.

Thomas Binder

PS: Aktuelle Tipps und Infos zu Hofläden und Direktvermarktern finden Sie auf meiner Webseite www.leckermuul.de oder auf Facebook unter „Leckermuul“.

WAS SIE VOR DER LEKTÜRE DES BUCHES WISSEN SOLLTEN:

Es ist gar nicht so einfach zu definieren, was ein Direktvermarkter und Hofladen ist. Ich bin davon ausgegangen, dass hierzu notwendig ist, dass der Betrieb selbst Lebensmittel herstellt oder veredelt und dass dies auf handwerkliche Art und Weise geschieht. Zudem muss der Produzent seine Waren selbst verkaufen. Nicht immer fiel mir die Abgrenzung leicht und sicherlich ist meine Auswahl nicht frei von Widersprüchen. Nach meiner Definition würden zum Beispiel auch Bäcker oder Metzger als Direktvermarkter gelten. Ich habe jedoch davon abgesehen, alle Bäcker und Metzger in das Buch aufzunehmen, da dies den Rahmen dieses Buches sprengen würde und sie im allgemeinen Sprachgebrauch auch nicht als Direktvermarkter gelten.

In dem Buch sind Informationen von über 300 Hofläden und Direktvermarktern enthalten. Ich habe versucht, alle Betriebe ausfindig zu machen, aber sicherlich habe ich einige übersehen. Wenn ich Ihren Betrieb vergessen habe oder Sie einen Betrieb kennen, der in das Buch aufgenommen werden sollte, schreiben Sie bitte eine Mail an

[email protected]

.

Ich habe mich bemüht alle Daten zu den Betrieben sorgfältig zu recherchieren. Es ist aber wahrscheinlich, dass mir hier und dort Fehler unterlaufen sind, wofür ich mich bereits jetzt entschuldigen will. Wenn Sie einen Fehler finden, bitte ich um Ihre Nachricht an

[email protected]

.

Dieses Buch enthält keine Werbung für Hofläden oder Direktvermarkter. Die Reportagen oder Tipps wurden nicht vergütet. Die dort zum Ausdruck kommenden Bewertungen entsprechen deswegen alleine meinen Überzeugungen und meinem Geschmack.

Ich habe die Betriebe in eine von insgesamt 13 Kategorien eingeteilt:

Bier,Wein & Spirituosen,gemischtes Angebot,Eis,Obst & Gemüse,Fleisch & Eier,Aufstriche und Soßen,Kaffee-Rösterei,Käse & Milchprodukte,Fisch,Honig,Öl- & Getreidemühle,Schokolade & Süßwaren.

Diese Einteilung ist schwierig, wenn ein Betrieb mehrere Kategorien abdeckt. Ich habe mich daran orientiert, in welchem Bereich der Direktvermarkter oder Hofladen seinen Schwerpunkt hat. Da ich jedoch nicht jeden Betrieb besuchen konnte, habe ich hierzu Informationen aus dem Internet herangezogen. Soweit Ihr Betrieb falsch zugeordnet wurde, bitte ich um Ihre Mitteilung an [email protected].

INHALT

Fünf Gründe für den Einkauf bei Hofläden und Direktvermarktern

Reportagen, Inspirationen, Tipps

Kreative Köpfe und ihre Produkte

Käse und Milchprodukte

Bier

Eis

Obst + Gemüse

Fisch

Aufstriche & Soßen

Fleisch & Eier

Gemischtes Angebot

Wein & Spirituosen

Honig

Kaffee-Röstereien

Öl- und Getreidemühlen

Schokolade

Wer, Wo, Was und Wann?

Hofläden und Direktvermarkter im Süd-Schwarzwald

Freiamt – Staufen – Hinterzarten

Freiburg & Umgebung

Titisee – Schramberg – Villingen

Sulzburg – Lörrach – Wehr

Todtmoos – Schluchsee – Waldshut

Küssaberg – Bonndorf – Klettgau

Naturparkmärkte

FÜNF GRÜNDE FÜR DEN EINKAUF BEI HOFLÄDEN & DIREKTVERMARKTERN

Vor Ort einkaufen macht Spaß! Vielleicht der wichtigste und beste Grund überhaupt. Durch den Schwarzwald radeln oder wandern, sich einen gesunden Appetit holen und sich dann direkt beim Bauern, Winzer oder Käser inspirieren lassen. Dazu im direkten Kontakt mit dem Produzenten mehr über die Lebensmittel erfahren. Und dann den Einkauf gleich bei einem Picknick genießen – was kann entspannter sein?

Neue Produkte kennenlernen! Vieles, was kreative Lebensmittel-Produzenten erfinden, landet nicht im Einzelhandel. Vielleicht sind die produzierten Mengen zu klein, vielleicht ist der Platz in der Kühltruhe des Supermarkts schon von Konzernware belegt. Beim Produzenten selbst können wir solche Produkte kennenlernen, die neu und spannend sind und die es nirgendwo anders gibt.

Direkt einkaufen ist ökologisch!

Wer regional einkauft, am Besten mit dem Rad oder zu Fuß, der tut was für die Umwelt. Denn die langen Verkehrswege vom Bauern zum Großhändler, vom Großhändler zum Supermarkt, die braucht es dafür nicht. Und auch keine energiefressende Kühlung und aufwendige Verpackung für den Transport. Im Hofladen Brot und Käse kaufen und am Besten noch vor Ort schlemmen – weniger CO2 geht nicht.

Regional ist gesund!

Je länger der Weg ist, den die frische Ware vom Produzenten bis zum Teller zurücklegt, desto mehr Vitamine und Vitalstoffe gehen verloren und desto mehr Konservierungsmittel sind notwendig, um einen Verderb der Ware zu verhindern. Frischer als beim Bauern oder Produzenten selbst können wir nicht einkaufen!

Dörfer und Landschaften erhalten!

Wer beim Bauern, beim Winzer oder Brauer einkauft, der unterstützt die Produzenten ganz direkt. Kein Geld geht an Zwischenhändler oder Supermarktketten – alles bleibt vor Ort. So können Kleinbetriebe erhalten werden. Unser Einkauf trägt so dazu bei, dass die wunderbaren Dörfer und Landschaften im Schwarzwald erhalten bleiben.

REPORTAGEN INSPIRATIONEN TIPPS

Kreative Köpfe und ihre Produkte

ÜBER WELCHE BETRIEBE WIRD BERICHTET?

GSCHASI, FRATZ UND MUNDELE

DORERHOF, ELZACH

Irmgard und Bernhard Winterhalter bedeutet die Geschichte des Hofs, den sie bewirtschaften, sehr viel. „Gebaut wurde der Dorerhof 1757. Meine Uroma hat den Hof für ihren Sohn gekauft . Das war mein Großvater“, erzählt Bernhard Winterhalter. „Damals war das ein Schwarzwaldhof mit viel Ackerbau, Milchvieh, Ziegen Schafen und Hühnern. Viel war für die Selbstversorgung.“ Seitdem hat sich einiges geändert auf dem Dorerhof. Aber eigentlich auch wieder nicht. Denn auch heute haben die Winterhalters viele Standbeine, die sich perfekt ergänzen.

Da ist zum einen die Viehhaltung. Im Dorerhof setzt man auf das Vorderwälder Rind, eine Rasse, die traditionell im Schwarzwald beheimatet ist. „Wir hatten die schon immer“, berichtet Bernhard Winterhalter. „Ich hatte auch mal Milchhochleistungskühe ausprobiert, aber dazu fehlt uns hier das richtige Futter.“ Denn die Kühe werden am Dorerhof nicht mit Silage oder zugekauftem Soja gefüttert, sondern sie kommen ausschließlich mit dem hofeigenen Heu über den Winter.

Reiferaum der Käserei im Dorerhof

Mit der Milch wird in der hofeigenen Käserei Weich-, Schnitt- und Bergkäse hergestellt. Gschasi, Fratz und Mundele lauten die eigenwilligen Namen der Käsesorten und auch die haben ihre Wurzeln in der Region. Gschasi ist der Hausberg Elzachs. Fratz und Mundele heißen zwei der Masken des Schuttig, der Fasnachtsfigur aus Elzach. Wer in den Reiferaum blickt und weiß, dass jeder Kaiselaib täglich mit Salzlake gebürstet wird, der ahnt, wieviel Arbeit in einem Laib Käse steckt.

Von der Käseherstellung ist der Weg zu den Schweinen nicht weit. Denn was soll man mit der Molke machen, die beim Käsemachen anfällt? „Die Kläranlage will die Molke nicht haben wegen der Milchsäurebakterien“, erläutert Irmgard Winterhalter. Die Schweine sind jedoch ein dankbarer Abnehmer.

„Ich finde wichtig, dass die Kinder den Bauernhof auch spüren können und nicht nur im Bilderbuch sehen.“

Irmgard Winterhalter

Weil zu dem Hof auch Streuobstwiesen gehören, nutzen die Winterhalters ein altes Brennrecht, um Kirschwasser und Birnenbrand zu produzieren. Wie der Käse so sind auch diese Destillate einzigartig. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Bernhard Winterhalter gar nicht so genau weiß, welche Obstsorten für die Brände verwendet werden: „Ich weiß von den meisten Bäumen nicht, welche Birne oder Pflaume das ist. Es sind einfach ganz viele alte Sorten.“

Kühe, Schweine, Käse und Schnaps, das ist immer noch nicht alles, mit dem sich die Winterhalters beschäftigen. Sie halten auch Ziegen und Hühner, haben eigenen Wald und erzeugen ihren Strom selbst. Im Hofladen werden die Produkte des Dorerhofs vermarktet. Auf diese Vielfalt und die Ergebnisse ihrer Arbeit sind die Winterhalters stolz. Und sie wollen weitergeben, wie ihre Lebensmittel produziert werden. Deswegen gibt es auf dem Hof ein Gästehaus mit zwei Ferienwohnungen. Wenn Irmgard Winterhalter über ihre Gäste spricht, dann merkt man, wie stark sie in das Hofleben integriert sind: „Wir können den Gästen was mitgeben. Wir vermitteln gerne das Leben auf dem Land und wo die Nahrungsmittel herkommen. Ich finde wichtig, dass die Kinder den Bauernhof auch spüren können und nicht nur im Bilderbuch sehen.“ Ihr Mann ergänzt schmunzelnd: „Wir haben ein Mädchen hier, die ist den ganzen Tag im Stall und am Schluss sind alle relaxt. Gestern hat das Kalb ihr den Kopf auf den Schoß gelegt. Sie konnte dann eine Stunde nicht aufstehen. Da merkt man, wie auch die Tiere das genießen.“

Der Dorerhof im Elztal

Dorerhof

Frischnau 4

79215 Elzach

www.dorerhof.de

WAS DIE ZIEGE ALLES KANN

RINGLIHOF, HORBEN