Holzbogen bauen! - Jim Hamm - E-Book

Holzbogen bauen! E-Book

Jim Hamm

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Beschreibung

Worauf es beim Bogenbau wirklich ankommt. Die Quintessenz des Wissens, wie man aus einem Stück Holz einen leistungsstarken und dauerhaften Bogen macht. Jim Hamm ist einer der bekanntesten und erfahrensten Holzbogenbauer Nordamerikas. Als Autor und Co-Autor von zehn Büchern hat er maßgeblich zur Wiederentdeckung des traditionellen Bogenschießens beigetragen. Aus seinen über 40 Jahren Erfahrung im Bogenbau hat Jim Hamm nun drei einfache Grundregeln herausdestilliert, die jedes Bogenbauprojekt zuverlässig gelingen lassen. Von der Auswahl des Holzes bis hin zum Schießen: In einfachen Worten und mit konkreten Maßangaben für Bögen aus den verschiedensten Holzarten vermittelt dieses Buch genau das, was man unbedingt wissen muss – oder was man so gerne gewusst hätte, als man mit dem Bogenbauen anfing.

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Seitenzahl: 55

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Jim Hamm

HOLZBOGEN BAUEN!

Was ich vorher gerne gewusst hätte...

Jim Hamm

HOLZBOGEN BAUEN!

Was ich vorher gerne gewusst hätte...

Fotos im Inhalt: Donna Hamm

Übersetzung: Haiko R. Hörnig

Coverfoto: Matthias Wiltschko

Umschlaggestaltung: Angelika Alles-Hörnig

Satz: Susanne Haupt

E-Book © 2018 Verlag Angelika Hörnig

ISBN 978-3-938921-60-9

Verlag Angelika Hörnig

Siebenpfeifferstraße 18

67071 Ludwigshafen

www.bogenschiessen.de

Widmung

Für Tim Baker, für seinen unvergleichlichen Beitrag zum Schießen mit Naturbogen.

Für Paul Comstock, dem Trommler der Weißholzbogen-Revolution.

Für den verstorbenen Jay Massey, der anfangs alleine gegen den Strom schwamm.

Alle, die heute Bogen bauen, treten in ihre Fußstapfen.

Danksagung

Reed Hamm gab den Anstoß zu diesem Buch mit einem klugen Einwurf.

Lee und Reed Hamm halfen sowohl bei redaktionellen als auch bei handwerklichen Problemen. Donna Hamm stand mir nicht nur bei Grammatik- und Rechtschreibfragen zur Seite, sondern, noch viel wichtiger, schon seit 43 Jahren auch in allen anderen Lebenslagen. Mary Hamm und Jonathan Williams gaben mir hilfreiches Feedback.

Tim Baker hatte stets kluge Ideen. Alle Fotos wurden von Donna Hamm geschossen.

Vorwort

Wenn du einen Holzbogen baust und schießt, dann trittst du einer Bruderschaft von Bogenbauern bei, die bis zu deinem 500. Großvater reicht. Man muss das so sehen: Wenn Holzbogen nicht so effektiv gewesen wären, wärst du heute nicht hier. Keiner von uns wäre das.

Ein Holzbogen ist sowas wie eine Zeitmaschine. Geduld und Stolz sind heute ebenso Teil des Handwerks, wie sie es vor 15.000 Jahren waren. Hat man einen Bogen erst mal mit Geschick und Intuition von seinem Baumgefängnis befreit, wird er fast zu einem echten Lebewesen, zu einer Erweiterung seines Schützen.

Nach über 40 Jahren Bogenbauen habe ich den Prozess perfektioniert. Ich habe außerdem so ziemlich jeden erdenklichen Fehler dabei gemacht, plus ein paar, die ganz und gar nicht erdenklich waren. Als ich damals anfing, gab es so gut wie keine Bücher oder Lehrer zu diesem Thema. Ich lernte also hauptsächlich durch ausprobieren, und dabei probierte ich auch allerhand Falsches aus. Alle meine Erfahrung schrieb ich nieder. Vor allem die vier Bibeln des Traditionellen Bogenbaus, die ich mitschrieb, redigierte und veröffentlichte, gehörten zu meinen persönlichen und beruflichen Highlights.

Ich dachte, ich hätte alles zu diesem Thema gesagt, was ich zu sagen hatte. Aber vor kurzem meinte einer meiner Söhne, ich könnte doch über all die Dinge schreiben, die ich gerne gewusst hätte, als ich anfing Bogen zu bauen. Sein Vorschlag führte zu diesem Buch. Man beachte die fettgedruckte Überschrift:

Was ich vorher gerne gewusst hätte ...

... die überall im Buch zu finden ist.

Holzbogen bauen ist ein ziemlich weitreichendes Thema, wenn man bedenkt, dass Holzbogen schon seit über 15.000 Jahren von tausenden von Kulturen gebaut wurden und werden. Es gibt kurze, lange, flache oder gebogene Wurfarme aus einer Vielzahl von Hölzern, mit Sehne und Horn beklebt, für den Krieg, für das Schießen im Wald oder zu Pferde, für die Arktis, zur Jagd, zum Spaß oder zum Wettstreit.

Ein ziemlich weites Feld also, über das ja auch schon 500.000 Wörter in den Bibeln des Traditionellen Bogenbaus geschrieben wurden. Aber wenn du noch am Anfang deiner Reise stehst und die ersten Schritte gehst, musst du das nicht alles wissen. Noch nicht. Alles, was du jetzt wissen musst, ist wie man einen qualitativ hochwertigen Holzbogen baut. Also lass uns loslegen.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Wichtige Begriffe

Werkzeuge

Holz auswählen und zuschneiden

Regel Nr. 1Folge den Holzfasern auf dem Bogenrücken!

Regel Nr. 2Entwerfe dein Bogendesign nach der Dichte der Holzart!

Der D-Bogen

Der Flatbow (Flachbogen)

Die Bogensehne

Regel Nr. 3Tillere richtig!

Bodentillern

Tillern am Tillerstock

Tillern mit Zugwaage

Endtiller

Letzte Handgriffe

Pfeile

Das Schießen

Du hast mehrere Bogen erfolgreich gebaut. Und nun?

Nachwort

Anhang:Das Wichtigste in Kürze

Spezifisches Gewicht weitverbreiteter Holzsorten

Weiterführende Literatur

Wichtige Begriffe

RückenDie Seite des Bogens, die dem Ziel zugewandt ist.BauchDie Seite des Bogens, die dem Schützen zugewandt ist.StandhöheBei gespanntem Bogen, die Distanz zwischen Bauch und Sehne. Kann mit der Sehnenlänge variiert werden.AuszugslängeDie Distanz (in Zoll) zwischen Sehne und Bogenvorderkante, wenn der Schütze den Bogen voll ausgezogen hat.ZuggewichtDie Kraft (in pound), die notwendig ist, um den Bogen auszuziehen.Fadeouts / FadesBei einem Flatbow der Übergang vom breitesten Teil des Bogens in den schmaleren Griff.Voller AuszugWenn der Schütze seinen Pfeil die ganze Auszugslänge weit zieht und der Bogen sein maximales Zuggewicht erreicht.MasseDas physische Gewicht des Bogens. (Mir ist klar, dass Masse und Gewicht nicht dasselbe ist, aber im Bogenbau benutzen wir es, als deutliche Unterscheidung zum Zuggewicht.NockeKerben, die ins Wurfarmende geschnitzt werden, um die Sehne zu halten. Außerdem eine Kerbe am Pfeilende, in die man die Sehne hakt.Stringfollow / SetDas Maß, um das sich die Wurfarme dauerhaft verbiegen. Um es zu messen, legt man den abgespannten Bogen mit dem Rücken auf eine flache Oberfläche und misst die Distanz von Oberfläche zur Wurfarmspitze.TillernHolz vom Bauch eines Bogens entfernen, damit er sich gleichmäßig biegt und dabei das gewünschte Zuggewicht behält.StaveDas aus dem Stamm gespaltene Stück Holz, das ein Bogen werden soll.Tips TaperDie schmalen Wurfarmenden mit den Nocken. Gleichmäßig verlaufende Reduzierung. Die kontinuierliche Verjüngung der Wurfarme in Breite und/oder Dicke.

Was ich vorher gerne gewusst hätte...

Die drei Grundregeln des Bogenbaus:

1.Folge den Holzfasern auf dem Rücken des Bogen!

2.Entwerfe dein Bogendesign nach der Dichte der Holzart!

3.Tillere richtig!

Wenn du diese drei simplen Regeln befolgst, wird dein Bogen gelingen.

Werkzeuge

Grundausrüstung:Weitere nützliche Werkzeuge:BeilRaspelTaschenmesserRundfeile oder KettensägenfeileTillerstockSchleifpapier(220, 320, 400, 600 Körnung)Schwanenhals-Ziehklinge oder SchweifhobelFeine Raspel KabinettSchleifklotzBandsägeKeile

Man kann schon mit einfachstem Werkzeug tolle Bogen bauen.

Einige weitere Werkzeuge beschleunigen den Bogenbauprozess.

Holz auswählen und zuschneiden

Wenn möglich, such dir eine heimische Holzart aus, vor allem wenn du noch Anfänger bist. Das hat den Vorteil, dass du leicht und günstig an Material kommst, was das experimentieren einfacher macht. Halte Ausschau nach Hartholz mit einer Dichte / spezifischem Gewicht von über 0,50 (g/cm3).

Für Anfänger ist es ratsam, es erst mal mit sog. „Weißholz“ zu versuchen, das sind Reifholz- oder Splintholzbäume, also Holzarten, die hauptsächlich aus Splintholz bestehen, wie Esche, Birke, Kirsche, Ulme, Hickory, Hopfenbuche, Hainbuche, Ahorn, Eiche und andere. Unterarten dieser Hölzer findet man fast überall in Nord Amerika und Europa.

Links: Bei Weißholz wie Hickory wird die Außenseite des Staves direkt zum Bogenrücken.

Rechts: Bei Osage Orange muss man erst das hellere Splintholz entfernen.