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Banken-, Finanz-, Schulden- und Eurokrise Genug des endlosen Theoretisierens der zahllosen Experten! Die allein entscheidende „Frage“ lautet: Kann dieses globale „Vernunftmangel-Desaster“ der Banken-, Finanz-, Schulden- und Eurokrise das „Werk“ sein von definitiven, wirklichen „Eliten“? Das „Werk“ von „Homo sapiens“, der klassische Bildung hat und Kultur? – Wohl kaum! Wenn der „Mensch“ in Abgrenzung zum Tier definiert ist als „vernunftbegabtes Lebewesen“ (animal rationale), dann darf man die „Pseudo- oder Schein-Eliten der Banken- und Finanzwelt“ sowie die ihnen gefälligen „Politiker“ eher als „vernunft-minderbegabte Lebewesen“ sehen. Solange wie diese „Allianz vernunft-minder-begabter Rapiens-Pseudo-Eliten“, seit Jahren weitgehend dieselben Namen und Gesichter, nicht domestiziert werden kann, wird es keine „vernünftige“ Lösung der Probleme geben können! „Vernunft“ ist nach „Aristoteles“ das geistige Schauen der obersten, ewigen „Grundsätze des Wahren und des Guten“. Das „Terrain des Raubtier-Kapitalismus“ lässt der Vernunft nicht den Hauch einer Chance und die „Gier“ hat kein Maß! – Deshalb wird der finale „Super-GAU“ im „Welt-Finanz-Unwesen“ letzte und unausweichliche Konsequenz sein! Zum Verderben der ehrlich arbeitenden Bevölkerungsmehrheiten in vielen Ländern.
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Seitenzahl: 433
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Der Autor (Pseudonym): Jahrgang 1944, Arzt (im Ruhestand).
Der Komplex „Banken-, Finanz-, Schulden- und Eurokrise“ ist seit Jahren Problem und Dauerthema zugleich. – Dieses Buch ist eine „Kapitalismus- / Gesellschafts- / Elitenkritik“ (eine Polemik, vgl. S. →!) aus einem „Blickwinkel der Betrachtung“, der nach meiner Kenntnis in der Form bisher noch nicht beachtet wurde: „Gesellschaftskritik“ ist zwangsläufig immer auch „Elitenkritik“!
Ich will die „Verursacher der Krisen“, die ja leibhaftig handelnde Personen sind, ohne Nennung von Namen sowie unter strikter „Wahrung“ der „Gesetze der Logik“ portraitieren und beweiskräftig vermessen anhand eines Koordinatensystems, das auf dem „Gedankengut der zweieinhalbtausendjährigen abendländischen Geistesgeschichte“ fußt.
Hierbei untersuche ich auch diverse „Fragen“: Was ist Ausbildung / Bildung, Allgemeinwissen / Allgemeinbildung, Tugend / Laster, Gewissen / Verantwortung, Verstand / Vernunft?
Das „Buch“ ist keinesfalls von wissenschaftlichem Rang! Deshalb auch nur ein (unvollständiges) Literatur- und Quellenverzeichnis von vergleichsweise bescheidenem Umfang: Diese „Schrift“ ist gedacht nur als kritische Meinung aus dem „Volk“, für jedermann verstehbar. – Als Anregung zum Nachdenken jenseits der ausgetretenen Pfade (rein finanztechnischer Krisenanalysen).
An der globalen„Finanzkrise“ sind viele Menschen aus verschiedenenKulturkreisen beteiligt. – Ich glaube aber, dass auch in anderen Kulturen die Weisen und Gelehrten ähnliche „Denkmuster“ entwickelt haben wie die des Abendlandes, so dass man die „Ideale“ der abendländischen „Geistesgeschichte“ auch im Denken anderer Gesellschaften zumindest in vergleichbarer Form vermuten darf.
Januar 2016
„Sapere aude!“
(Horaz)
„Avaritia omnia vitia habet.“
(Cato d. Ä.)
„Eliten
/ Pseudo-Eliten“
(animal rationale / animal pseudorationale)
(Homo sapiens / Homo pseudosapiens
sive
stultus
sive
rapiens)
(„Vernunftmensch“ / „Thiermensch“) (I. Kant)
(„Demokratie“ / „Ochlokratie“) (Polybios)
„Occupy“
„Der Krieg ist Vater und König von allem.“
(Heraklit)
„Epikrise“
„Einige Worte zum Schluss“
„Literatur und Quellen“
„Entweder leicht verständlich oder gar nicht schreiben!“
Sir Bertrand Russell (1872 - 1970)
„Wer´s nicht einfach und klar sagen kann, der soll schweigen und weiterarbeiten, bis er´s klar sagen kann.“
(Dieser Satz sollte in jedem Klassenzimmer/Hörsaal gut sichtbar für den Lehrer/Dozenten angebracht sein).
Sir Karl R. Popper (1902 - 1994)
„Einfach die Sprache beim Wort nehmen!“ (N.N.)
Horaz (65 - 8 v. Chr.)
(„Wage zu denken!“)
und / oder
(„Wage es, weise / klug zu sein!“)
„Homo Sapiens“ (lat. „sapere“: weise, klug, einsichtig, verständig sein) und „Homo Rapiens“ (lat. „rapere“: rauben, raffen, erbeuten, plündern, verwüsten) unterscheiden sich nur in einem Buchstaben, sind jedoch wie durch eine gähnende Kluft getrennt. Es bestehen nur wenige „Schnittmengen“ außerhalb der „zoologisch-morphologischen Klassifikationskriterien“. – Im Sinne des „Descartes´schen Dualismus“ kann man sagen: „Übereinstimmung“ in der „res extensa“, gravierende „Differenzen“ aber in der „res cogitans“ (man sieht es schon an der deutschen „Bedeutung“ der beiden Verben „sapere“ und „rapere“).
Bezüglich des lateinischen Buch-Untertitels hilft ein schneller Blick auf S. →/→ (Kapitel IV.) weiter.
Der Leser ahnt wahrscheinlich allein schon anhand des Buchtitels, dass es hier zum x-ten Mal in erster Linie um die verharmlosend so genannte „Banken-, Finanz-, Schulden- und Eurokrise“ gehen könnte. – Mit all ihren zerstörerischen „Folgen“ für die „Allgemeinheit“.
Die Analogie von „Homo Rapiens“ und „Raubtier-Kapitalist“ mag sich manchem aufdrängen.
Ich sage gleich, ich habe nicht Wirtschaftswissenschaften studiert, bin auch kein Finanz- oder Bankenexperte. Meine einzige Verbindung zu einer Bank besteht über ein Giro-Konto. – Ich habe Medizin studiert, bin also bezüglich dieser „Thematik“ von der Sache her nur „Durchschnittsbürger“ wie die meisten.
Warum aber maßt sich so einer an, zu diesem komplexen „Dauer-Problem“ ein „Buch“ zu schreiben, wo er doch wegen mangelnder Fachkenntnis vielleicht eher schweigen sollte? – Wir verfügen doch über „Heere“ von „Gelehrten und Wissenschaftlern“, die fleißig Stellungnahmen in puncto Staatsverschuldung etc. in einer Vielzahl abliefern, dass einem die Sinne verwirrt werden, zumal, weil einige dies, andere jenes behaupten.
Wenn diese etablierten fachlichen Höchstinstanzen also differierende und sogar sich widersprechende Auffassungen publizieren und wohl auch manches verschweigen, woran soll der „Bürger“ sich dann orientieren, um zu einer eigenen Bewertungder Gesamt-Problematik kommen zu können, insbesondere auch wegen in mancher Hinsicht (beabsichtigt?) fehlender Transparenz?
Soll er sich etwa damit abfinden, dass er vielleicht „dumm“ ist, es gar nicht erkennen kann, weil selbst kein Fachmann, und keine andere Wahl hat, als das, was die da oben vorgeben, gutgläubig und fatalistisch hinzunehmen? Soll er quasi „unmündig“ bleiben und sog. „Experten“ als Vormund für sich denken, sprechen und handeln lassen? – Nein! Dies muss und darf nicht so sein!
Eine absolute Größe der zweieinhalbtausendjährigen abendländischen Geistesgeschichte, noch dazu ein Deutscher, fordert jeden unmissverständlich auf: „Sapere aude!“
Diesen bekannten Zweiwort-Imperativ (vgl. Kapitel-Überschrift!), zurückgehend auf Horaz, römischer Lyriker des letzten vorchristlichen Jahrhunderts und ebenfalls „Autor“ des noch bekannteren Ausspruchs „Carpe diem!“, hat Immanuel Kant (1724 - 1804) zum „Leitsatz der Aufklärung“ erhoben und ihn sehr ausführlich folgendermaßen übersetzt: „Habe Muth dich deines eigenen Verstandes zu bedienen (ohne Leitung durch andere)!“ – Es war die „Aufforderung“ der „Epoche der Aufklärung“ an alle, sich aus ihrer Unmündigkeit zu befreien, die sog. Autoritäten in Frage zu stellen.
Liest man genau, dann heißt „ . . . . . . (ohne Leitung durch andere)!“ ausdrücklich, seinem eigenen „Verstand“ nicht weniger „Gewicht“ zu geben als den „Meinungen“ auch von „Experten“. Als „Verstand“ darf hier ruhig der bekannte gesunde Menschenverstand (common sense) gelten: Laut Kant ist er im Alltag oft nützlicher als wissenschaftliche Erkenntnis! – Wenn es aber einer nicht wagt, also nicht den „Muth“ hat, dann geschieht dies nach Kant, wenn nicht aus Mangel an Verstand, so doch aus „Faulheit“ oder „Feigheit“ (Mangel der Entschließung oder des Muthes)!
Diese Aufforderung Kants ist es, die jeden berechtigt und sogar ermuntert, das eigene Denken nicht ausschließlich anderen zu überlassen, auch nicht sog. Experten (Autoritäten). Das heißt natürlich nicht, dass alles Unsinn ist, was Experten sagen: mitunter leider manches schon! – Gerade deshalb: „Sapere aude!“
Ich möchte hier dem Leser empfehlen, I. Kants Aufsatz „Was ist Aufklärung?“ bei Gelegenheit zu lesen (Internet oder Buchhandel). Dann wird er schnell erkennen, wer die Vormünder sind, die ein „Interesse“ an seiner Unmündigkeit haben. Schließlich verdienen sie sogar daran. – In diesem Zusammenhang auch noch ein „Wort“ zum „mündigen Bürger“, von Politikern gerne so genannt vor Wahlen: Sie meinen damit, wenn er ihrer Partei seine Stimme gibt, dann sei er mündig.
Nehmen wir jetzt ein Beispiel, wo eine große Zahl von Bürgern sich mündig verhalten hat sogar entgegen der „Empfehlung von Autoritäten“, indem sie es gewagt hat, im Kant‘schen Sinn den eigenen „Verstand“ (ohne Leitung durch andere) zu gebrauchen.
Jeder erinnert sich an die Impfkampagne im Zusammenhang mit der „Schweinegrippe“ (2009/2010). Die Teilnahme an der Impfung war nicht überwältigend trotz eindringlicher Apelle diverser mit beeindruckender Amtstitel-Autorität geschmückter Fachgelehrter: Es ist eine Menge an Impfstoff übrig geblieben!
Warum haben sich nun viele, u.a. auch ich, dennoch nicht impfen lassen? – Wie konnte sich der „Einzelne“gegen den „Expertenrat“ (gegen Autoritäten!) entscheiden?
Es müssen gute „Gründe“ vorgelegen haben, die auch für den „Bürger“ (gesunder Menschenverstand) erkennbar waren und deshalb für ihn „Gültigkeit“ erlangten! Da der Einzelne kein Insider-Fachwissen hat, kann er sich nur am erkennbaren offensichtlichen „Resultat einer Entwicklung“ und aller ihm verfügbaren „Informationen“ orientieren. – Hierbei können auch unscheinbare und diskrete Hinweiszeichen von Gewicht sein!
Führen wir uns zur Verdeutlichung des Gemeinten einen schwer erkrankten „Patienten“ auf einer „Intensiv-Station“ vor Augen (vgl. Banken-, Schulden-, Eurokrise): 40° C Temperatur, maschinell beatmet, über Sonden ernährt, der Kreislauf wird mit hoch dosierten Medikamenten so eben noch aufrecht erhalten, wegen Nierenversagens muss er dialysiert werden (vgl. „künstliches Koma“). – Jeder kennt solche Bilder aus einschlägigen Fernsehsendungen!
Dem Angehörigen, medizinischer Laie, ist nur aufgrund des vorliegenden sichtbaren Resultats, ohne Kenntnis der Diagnose oder anderer Details, klar: dieser Mensch ist schwer erkrankt. – Wenn der Arzt am folgenden Tag auch mitteilen kann, dass die Temperatur um ein Grad gesunken sei (vgl. positive „Trend-Meldungen“ bzgl. einiger „EU-Krisen-Staaten“), so heißt das nicht, dass jetzt der Termin für den nächsten Familienurlaub festgelegt werden kann.
Zurück zur „Schweinegrippe“:
Die
WHO
(Welt-Gesundheits-Organisation) hat ihre „Kriterien“ gelockert, damit man die „
Schweinegrippe
“ als „
Pandemie
“ inszenieren konnte. – Dies sollte mehr Eindruck (Angst
!
) machen: Die „Nutznießer“ einer solchen Strategie sind keine Unbekannten (vgl. Diskussion um „Tamiflu“- Vorratslagerung)!
Der „Verlauf“ einer „
Erkrankung
an Schweinegrippe“ ist kaum schwerer als der einer banalen Grippe (Erkältung)!
„
Komplikationen
einer Impfung“ sind nicht unerheblich! Hinzu kam, dass zwei qualitativ verschiedene „Impfstoffe“ angeboten wurden: einer nicht ausreichend getestet. – Der eine für das Volk, der andere für einen ausgewählten Personenkreis!
In einigen Medien konnte man auch erfahren, dass verschiedene „Fachgelehrte“ den Sinn und Nutzen einer „Massenimpfung“ bezweifelten und abrieten (vgl. hierzu auch „
Sir Bertrand Russell
“, nächste Seite). – „Wahrheit“ siegt über „Käuflichkeit“
?
Dies sind Umstände, die man als Außenstehender zur Abwägung heranziehen kann, um mit Hilfe seines eigenen Verstandes zu einer Entscheidung zu kommen, die sogar vom Rat der Mehrheit der sog. Experten abweichen kann, auch wenn man selbst nur Laie ist. Dies soll nicht heißen, dass man generell eine notorische Kontra-Position zu Expertenmeinungen bezieht: das wäre töricht! – Aber man ist dennoch gehalten, das Prinzip „Sapere aude!“ auf der Basis der den Sinnen zugänglichen Informationen zu befolgen, um nicht dem Irrtum zu erliegen, mangels fundierten Fachwissens könne man sich ohnehin kein eigenes Urteil erlauben („Selbst-Entmündigung“).
Man darf nicht in „Ehrfurcht“ erstarren vor der „Aussage hochgestellter Personen“ („Autoritäten“)!
Sir Bertrand Russell, britischer Philosoph und Mathematiker (1872 - 1970), auch Nobel-Preisträger (Literatur), empfiehlt in seinen „10 Geboten“ u. a.: „Habe keinen Respekt vor der Autorität anderer, denn es gibt in jedem Fall auch Autoritäten, die gegenteiliger Ansicht sind!“ (vgl. a. „Heraklit“, S. →). – Ein wahrhaft aufklärerischer Rat, der jeden zum „Sapere aude!“ nötigt!
Die Erfahrungen der Bürger als Folge des weniger gelungenen (durchschaubaren?) Vorgehens der Behörden im Fall der Schweinegrippe könnten bei Ankündigung einer evtl. künftig drohenden Epidemie skeptisch stimmen bezüglich einer dann womöglich ratsamen Impfung.
Nehmen wir als weiteres Beispiel einen „Richter“, der über einen Angeklagten urteilen soll, für den ein „psychiatrisches Gutachten“ erstellt wurde. – Der Richter darf nicht sagen, von Psychiatrie verstehe ich nichts, ich folge einfach den Empfehlungen des Fachmannes: Gefahr des Justizirrtums wächst, vor allem, wenn das Gutachten nur nach Aktenlage erfolgt (vgl. a. S. → und S. →).
Er selbst muss zumindest das „Gutachten“ mit „Verstand“ lesen und versuchen, es zu verstehen („Sapere aude!“). – D. h.: Für den Fall eines Zweifels oder einer Unklarheit muss er im Sinne der Sache weiter initiativ bleiben und vielleicht noch bei einem zweiten Gutachter Rat suchen (vgl. „Zweit-Meinung“ in der Medizin!).
Das Prinzip „Sapere aude!“ dürfte so wohl hinreichend veranschaulicht sein und kann nun kritisch auf das Debakel im „Banken- und Finanzsystem“ als Folge des dereguliertenKapitalismus gerichtet werden. – Allein der gesunde Menschenverstand (common sense) eines jeden reicht aus, den Ernst der Lage zu erfassen, auch ohne über irgendwelche Spezialkenntnisse zu verfügen!
Ich werde hier aber nicht die rein finanztechnischen „Sachzusammenhänge“ erörtern, dies sei selbstverständlich den sog. „Fachleuten“ überlassen (die wirklichen Hintergründe entziehen sich ohnehin meiner Kenntnis), sondern ich möchte die „Aufmerksamkeit“, ohne Nennung von Namen, auf die an federführender Stelle tätigen „Personen“ (s. Buchtitel!) richten, die durch ihr „Tun“ diese Katastrophe der Finanzkrise, auch mit „Unterstützung der Politik“, verursacht haben, die sich zur „Elite (?) der Banken- und Finanzwelt“ zählen und zudem auch meist noch „Diplome“ sog. „Elite- (?) Universitäten“ vorweisen können.
Das scheint mir notwendig, weil dieses „Segment“ in der „Gesamt-Problematik“, nach meiner Auffassung das entscheidende, in der öffentlichen Diskussion allenfalls nur gestreift wird (vgl. S. →/→), wenn auch Begriffe wie Raubtier-Kapitalismus oder Gier in den „Medien“ immer wieder benutzt werden.
„Raubtier-Kapitalismus“ / „Gier“ sind ein fürchterliches „Geschwisterpaar“, das wie Pech und Schwefel zusammenhält und in seiner schon „extremistisch“ zu nennenden „Bösartigkeit“ eine permanente globale Gefahr für den größeren Teil der „Menschheit“ darstellt, weil zwangsläufig schwerste Dysbalancen mit „Auswirkungen auf viele Gesellschaftsbereiche in den Staaten“ entstehen. – Die offiziellen „Erklärungs- und Schadensbegrenzungsversuche“ erscheinen mir zu dürftig: Ich möchte mir deshalb mit meinen (bescheidenen) Möglichkeiten („Sapere aude!“) selbst einen Reim auf alles machen.
Diese beiden o. g. „Begriffe“ sind aber eher nur spontan-reflektorischer Ausdruck einer momentanen Empörung über das Fehlverhalten des zu kritisierenden Personenkreises, als dass ihre tiefere „Bedeutung“ mit allen damit verbundenen „Konsequenzen“ wirklich bewusst wäre.
Das hinreichend „bewusst“ zu machen, möchte ich unter Zugrundelegung von „Errungenschaften der zweieinhalbtausendjährigen abendländischen Geistesgeschichte“ in diesem „Buch“ versuchen! – Ich will zeigen, dass das Hauptmerkmal der „Hauptdarsteller“ in diesem „Welt-Finanzdrama“ ihre Bildungsarmut ist: ihr Mangel an Vernunft (s. S. →/→, S. →/→ und Buch-Rückseite)!
Sie sind nicht „Vernunftmensch“, „Homo Sapiens“, weil „Homo Rapiens“, „Raubtier-Kapitalist“ (s. Buchtitel; S. →/→, →/→)! Sie können daher nicht wirkliche „Elite“ (Sapiens-Elite) sein: Sie sind „Schein-Elite“, „Pseudo-Elite“ (Pseudosapiens-Elite), vgl. S. →! „Pseudo“ i. S. von „unecht / falsch“. – Sie sind „Sapiens-Nieten“!!
Man wird also überall da, wo Personen oder Institutionen sich großspurig als „Elite“ in Szene setzen, sich vielleicht sogar als „Leistungsträger“ und als „gesellschaftlich relevant“ bezeichnen, zudem noch „Führungsanspruch“ erheben, die Forderung „Mehr klassische Bildung für Pseudo-Eliten!“ (vgl. S. →) stellen dürfen / müssen, wenn gravierende Vernunft-Defizite (vgl. a. S. → sowie S. → ff.) unübersehbar sind.
Ich wage die Demaskierung („Maske“ des „Homo sapiens“) und Portraitierung dieser bildungsarmen, vernunftschwachen „Pseudo-Eliten“, ohne Experte zu sein, allein auf der Basis des „Sapere aude!“und des Gedankenguts der abendländischen Geistesgeschichte! – Ich will sie der Bildungsschwäche (S. →) überführen.
Demaskierung heißt: Die „Definition Mensch“ (animal rationale, S. →/→) trifft nicht zu (S. →: Homo sapiens / animal rationale)!
Man kann das „Buch“ auch lesen, ohne jedes Mal die in Klammern angegebenen Verweise auf andere Seiten nachzuschlagen. Diese sind nur gedacht für intensiv „kritische Leser“: als Hilfe zur leichteren und schnelleren Orientierung. – Auch das „Kleingedruckte“ ist durchaus von „Belang“!
Cato d. Ä. (234 - 149 v. Chr.)
(„Habgier / Habsucht hat alle Laster.”)
Wenn ein früherer Chef der Deutschen Bank oder auch ein Bundeskanzler a. D. in den Medien übereinstimmend konstatieren, es sei die (Hab-) GIER, die zu diesen „Verwerfungen“ auf den „Finanz-Märkten“ geführt habe, so zeigt obiges Cato-Zitat, dass die „Gier“ schon vor mehr als 2000 Jahren ein „Problem“ war, offenkundig bis heute nicht überwunden. Das „Christentum“ rechnet die Gier zu den sieben Hauptlastern. Cato (römischer Staatsmann, Feldherr) ist nicht der Einzige in der Antike, der die von der „Gier“ ausgehende „Gefahr“ erkennt und nennt (vgl. S. →/→). – Es ist klar, wo alleLaster herrschen, ist wenig Platz für Tugend!
„Tugend“ bedeutet ganz allgemein das Streben nach dem sittlich Guten (z. B. Meyers Handlexikon). – S. a. S. →: Vernunft / Weisheit!
„Tugend“, das „Gegenteil“ von „Laster“, ist zugleich essentielles Merkmal eines im eigentlichen und umfassenden Sinn gebildeten „Menschen“, also eines wahren„Homo Sapiens“ (vgl. S. → und →).
Diese Verbindung von „Homo Sapiens“ und „Tugend“ scheint sich schon anzudeuten, wenn man einen „Blick“ wirft auf die vier Kardinaltugenden (Platon, Cicero): Weisheit (lat. sapientia! / Homo sapiens!), Besonnenheit, Tapferkeit und Gerechtigkeit. – Diese Grundtugenden liegen allen anderen Tugenden zugrunde!
Die erste Kardinaltugend, die „Weisheit“, auch „Klugheit“, ist hierarchisch die „oberste“ der „vier Kardinaltugenden“ und notwendige „Voraussetzung“ für die „Ausformung der drei übrigen“: Deshalb gehört z.B. zur Gerechtigkeit unabdingbar die „Weisheit“, die „Klugheit“, und wer „ungerecht“ ist, der kann nicht „weise“ oder „klug“ sein! – „Alle Tugend ist notwendig klug!“ (Das Viergespann. Josef Pieper, Kösel-Verlag).
Gelehrte schon der Antike sagen, und hier darf man ihnen ohne Vorbehalt glauben, der „Mensch“ vermag mit Hilfe der Kardinaltugenden zum Äußersten seines eigenen Seinkönnens emporzusteigen. Auch wenn er in der „Realität“ trotz seines Strebens vielfach versagt, er kann durch sie schrittweise tugendhafter und besser werden. Umgekehrt kann der Mensch ohne Kardinaltugenden auf eine niedere „Stufe des eigenen Seinkönnens“ herabfallen („Dekadenz“!). – Ohne Tugend taugt er nichts!
Die vier „Grund- oder Kardinaltugenden“ meinen das Richtigsein des Menschen. Sie entstammen frühester „Reflexion menschlichen Denkens“: Schon in der griechischen Mythologie wurde das Reich der Naturgottheiten erweitert durch begrifflich gedachte Gestalten wie Dike, die „göttliche Gestalt des Rechts“, oder Themis, „die des Gesetzes“. Es sind eindrucksvolle erste Versuche der Deutung und Sinngebung des menschlichen Lebens. Hier werden „Bemühungen“ um „Regulierung“ (vgl. „Deregulierung“ / „Finanz-Kapitalismus“) erkennbar, damit „Ordnung und Harmonie“ im „Zusammenleben der Menschen“ möglich werden. – Hier ist schon „Vernunft“ am Werk!
Die meisten Menschen im „Alltag“ verhalten sich wie selbstverständlich so, als wären sie von den „Kardinaltugenden“ geleitet, ohne aber je Genaueres von ihnen gehört zu haben! – Sie sind vernünftig, gerecht, besonnen, einfach anständige, korrekte, d.h. „richtige“ Menschen (s. o.: „Richtigsein des Menschen“)!
Dafür will ich zunächst drei „Bausteine“ verwenden, „Produkte abendländischen Denkens“: Den ersten haben wir schon genannt, die Kardinaltugenden. Der zweite ist die Sicht des „Aristoteles“ vom Aufbau der (Geist-) Seele des Menschen und der dritte bezieht sich auf die Definition Mensch. – Ein vierter Aspekt soll später dazukommen, die „Ethik“, das „Sittengesetz“, der kategorische Imperativ des I. Kant. Im nächsten Kapitel (S. → ff.).
Diese vier „Bausteine“ sind zugleich die Leit- und Bezugspunkte des Koordinatensystems, von dem ich im „Vorwort“ schon sprach. – Es entsteht so gleichsam ein Röntgenschirm der Vernunft, vor den man sich selbst und andere stellen kann: auch „Homo Rapiens“.
Ich schicke voraus, dass ich hier bewusst eine, ich betone es, sehr vereinfachte, aber deshalb auch gut überschau- und verstehbare Darstellungsweise benutzen werde, damit auch der „Schnellleser“ wenigstens einen „Eindruck“ von der durchaus ungewohnten „Materie“ erhält. – Er kann ja, wenn sein Interesse geweckt wird und nach mehr verlangt, vor allem bei den Klassikern „Sokrates“, „Platon“ und „Aristoteles“ sowie auch bei „Kant“ u. a. seinen evtl. aufkommenden Wissensdurst stillen.
Ich fände es deshalb unter der Würde von Philosophie-Experten, wenn sie aus ihrer Sicht als Fachgelehrte die hier gewählte „Form der Darstellung“ als zu simpel belächeln würden (falls sie es sich überhaupt antun, solch eine Schrift zu lesen!). – Ich sagte schon im Vorwort, dieses „Buch“ ist nicht von wissenschaftlichem Rang: aber deshalb ist seine „Aussage“ auch nicht weniger wahr!?
Beginnen wir mit den „Kardinaltugenden“. Die erste, die Weisheit oder Klugheit, ist die „höchste der Kardinaltugenden“ und die „Gestalterin“ der anderen drei, wie oben schon skizziert (S. →). „Weisheit“ heißt im Lateinischen Sapientia (vgl. S. →): vielleicht daher der Name „Homo Sapiens“? – Das wäre zumindest von der Sprache her ein Ansatzpunkt für die Verknüpfung von „Homo Sapiens“ und „Tugend“ (vgl. S. →/→, S. → und S. → - →).
Ich werde noch die „Kriterien“ nennen, die mir notwendig erscheinen für die Bezeichnung als „Homo Sapiens“ (vgl. S. → und S. → - →).
Des Weiteren möchte ich in diesem Buch die „Gedanken“ vor allem auf die Kardinaltugend der „Gerechtigkeit“ lenken! Nach Aristoteles (Nikomachische Ethik) ist in ihr „alle Tugend“ zusammengefasst! Nach Cicero (De officiis) ist sie die „wichtigste soziale Tugend“: Sie verlangt, anderen nicht zu schaden und gibt das Recht, sich gegen Schädiger zur Wehr zu setzen (vgl. a. I. Kant, S. →). Sie verlangt, dass man sich der „Verpflichtung“ gegenüber dem „Gemeinwohl“ immer bewusst ist, dass der „gerechte Lohn“ für eine „Leistung“ zu zahlen ist (vgl. Streikrecht / Dumpinglöhne).
Die beiden übrigen „Grundtugenden“ zu vernachlässigen sei mir in diesem Rahmen aus Gründen der „Vereinfachung“ erlaubt.
Als nächstes nun das Bild vom Aufbau der „Seele“ nach Aristoteles. Mehr als 2000 Jahre alt, keineswegs antiquiert, weil als einfaches und anschauliches „Denkmodell“ auch heute noch hervorragend geeignet, einen kohärenten Faden in die Betrachtungen einzuweben, der als „Ariadnefaden“ den Weg weisen möge.
Ich will hier nun die „höhere und eigentlich menschliche Seele“ behandeln: die „Geistseele“. – Aristoteles ordnet ihr drei „Qualitäten“ zu: den „Willen“, den „Verstand“ und die „Vernunft“.
„Wille“ ist das „Vermögen“, bewusst „Ziele“ zu setzen und danach zu handeln. – Der „Wille“ soll der „Vernunft“ unterstellt sein!
„Vernunft“ nennt er allgemein das geistige „Schauen“ der obersten, ewigenGrundsätze des Wahren und des Guten und insofern ist sie „etwas Göttliches“: Die „Vernunft“ ist das „zentrale geistige Vermögen“ des „Menschen“ (vgl. a. S. → sowie S. →) und (spätestens) seit „Kant“ dem „Verstand“ übergeordnet! – Sie ist „Kern“ der „Definition Mensch“ (animal rationale / vernunft-begabtes Lebewesen, vgl. S. →/→)!
Vgl. hierzu I. Kant (AA IX, 24 f.): „Philosophie“ ist die „Idee“ einer vollkommenenWeisheit, die uns die letzten „Zwecke“ der menschlichenVernunft zeigt (vgl. obige Korrelation). – Sie ist „Wissenschaft“ von der höchsten „Maxime des Gebrauchs unserer Vernunft“ (s. a. S. → unten).
Wenn die Kardinaltugenden, wie wir gehört haben, frühester „Reflexion menschlichen Denkens“ entstammen (S. →), dann leitet sich ihre „Herkunft“ ja aus der „Geistseele“ selbst, „Sitz von Vernunft, Denken und Wollen“, ab. Sie verdanken ihr ihre Existenz: Die Verbindung zwischen „Geistseele“ und „Kardinaltugenden“ hat also seit jeher schon bestanden! – Die „Kardinaltugenden“ sind nicht wie die „Tafeln Mose“ dem Menschen von außen zur „Vorschrift“ gemacht worden: sie sind in ihm selbst, in seiner Geistseele gereift!
D.h.: Die „Vernunft“umfasst die „Weisheit“, die „Klugheit“, wie eine Mutter ihr Kind! – Ein vollkommenesPaar (s. o.: Korrelation)!
Das Zusammengehören von erster Kardinaltugend und Vernunft bedeutet also: Man kann nur „weise“ oder „klug“ sein, wenn man „vernünftig“ ist; und die „Weisheit“ oder „Klugheit“ ist „Zeichen“ dafür, dass man „gut“, d.h. „vernünftig“ ist! – Wir haben schon gesehen, dass nur der „gerecht“ sein kann, der notwendig auch „weise“ oder „klug“ ist und umgekehrt (S. →, „Das Viergespann“)!
Wenn es somit heißt „Alle Tugend ist notwendig klug!“ und „Klug und gut ist der Mensch nur zugleich!“, dann gilt unwiderlegbar: Der Weg zur „Vernunft“, zum „Vernunftmenschen“, zum „Homo sapiens“, führt nur über die „Tugend“, über die Kardinaltugenden, die als Viergespann mit der „Sapientia“ an oberster Stelle allen Tugenden zugrunde liegen. Wir haben Tugend schon als das „Streben nach dem sittlich Guten“ bezeichnet (S. → und S. →). Das heißt dann nichts anderes als das „Streben nach dem Vernünftigen“. Hier, in der Verknüpfung (klug / klug) der beiden o. g. Sätze liegt die entscheidende Schnittstelle (vgl. Korrelation, S. →) der „Vernunft“ mit der „Weisheit“/„Klugheit“, der (gesunden) „Geistseele“ mit den „Grund- bzw. Kardinaltugenden“ (Viergespann!) und darum auch mit allen anderen „Tugenden“ (S. →). – Eine Hauptrolle spielt dabei die Kardinaltugend der „Gerechtigkeit“, weil in ihr „alle Tugend“ zusammengefasst ist (S. →).
Dieser fundamentale, unauflösliche Zusammenhang der beiden oben genannten Sätze zeigt sich als Extrakt klar und prägnant in der „Grund-Formel“: Vernunft – Weisheit – Gerechtigkeit. Kein Einzelfaktor der Formel ist denkbar ohne die beiden anderen! Alle drei Qualitäten bedingen sich „wechselseitig“, sind als drei Säulen ein „Fundament der Ethik“. – „Primat der Vernunft“!
Das „Laster“ jedoch, als das Gegenteil von Tugend, hat keine gemeinsame „Schnittstelle mit der Vernunft“! – Man kann es in keiner Weise mit dem Wahren und Guten (vgl. S. →) in Verbindung bringen: Laster und Vernunft schließen sich aus wie sich Laster und Tugend ausschließen!
Der vom Laster, von der „Gier“fehlgeleitete„Raubtier-Kapitalist“, der tugendschwache„Homo Rapiens“ ist kein „Vernunftmensch“, kein „Homo sapiens“ (S. →), nicht einmal ein „Homunculus sapiens“! Er kann es gar nicht sein: „Homo Rapiens“ und „Homo Sapiens“ (s. Buchtitel) schliessen sich aus wie Laster und Tugend, wie Laster und Vernunft (s. o.)! – Ebenso sind „Kapitalismus“ und „Definition Mensch“ (animal rationale, S. →/→) nicht miteinander vereinbar, weil er immer zu unmenschlichenDysbalancen (Arm-Reich-Schere etc.) führen wird: Man schaue nur auf die „Bewertung des Kapitalismus“ durch den Ökonomen J. M. Keynes (S. →)!
„Homo Sapiens“ heißt vernunftbegabter Mensch (vgl. S. →): dann bedeutet Homo pseudosapiens so viel wie vernunft-minder-begabter Mensch (animal pseudorationale)! – „Homo Rapiens“ ist deshalb ein Homo pseudosapiens (Beweisschritt Nr. 1), s. S. →/→!
Das Zusammengehören von „Vernunft“ und „Weisheit“/„Klugheit“ erlaubt es, der Vernunft quasi den Rang auch einer Kardinaltugend zuzumessen: Weisheit/Klugheit und Vernunft sind als Einheit zu verstehen („Klug und gut ist der Mensch nur zugleich!“). Vgl. a. S. →/→, Korrelation/Schnittstelle. – Das Wort „Vernunft“ liegt einem im täglichen „Sprachgebrauch“ leichter auf der Zunge als das Wort „Weisheit“.
Diese enge (verwandtschaftliche) und unauflöslicheBeziehung (vgl. a. „I. Kant“, S. →) zwischen „Vernunft“ und „Weisheit“/„Klugheit“ wird deutlich in den grundlegenden Aspekten ihrer Definitionen:
„Vernunft“ (Ratio) ist das Vermögen des Erfassens von übergreifenden Ordnungs- und Sinnzusammenhängen, des Begründens aus letzten Prinzipien und des Setzens von übergreifenden Zielen und Zwecken.
„Weisheit“ (Sapientia) ist die Einsicht in allgemeine, übergreifende Handlungsziele und -zwecke des menschlichen Lebens; sie bestimmt die geistig-sittliche, moralisch-ethische Grundhaltung des Menschen.
Vgl. S. →: „Grund-Formel“ / „Fundament der Ethik“.
Wie die „Kardinaltugenden“, so kann man auch das Handlungs-Resultat und das in Rede/Schrift artikulierte Denken des Menschen als Produkt/Abbild der Tätigkeit seiner Geistseele interpretieren. – Umgekehrt lassen „Denken“ und „Handeln“ des „Menschen“ auf die „Verfassung seiner Geistseele“ rückschließen.
Banken-, Finanz- und Schuldenkrise sind Abbild der Krise der Vernunft in der Geistseele derer, die wir hinlänglich kennen (S. →/→): Sie sind nicht Abbild der „Definition Mensch“ (S. →/→)! – Das „Resultat“ des „Denkens und Handelns“ als „Abbild der Geistseele“ eines „animal rationale“ ist zugleich auch „Abbild der Definition Mensch“ und somit deren „Rechtfertigung“ (S. →, Kapitel VI. und Buch-Rückseite): Diese Schlussfolgerung ist nicht anwendbar auf die „Verursacher“ der „Banken- / Finanzkrise“ (S. →).
Die Vernunftebene der Geistseele ist im Idealfall so etwas wie die „Festplatte“ für die Fixsterne der Bildung (Tugend, Ethik, Moral, Menschlichkeit), nach denen man im Leben navigieren kann (bezüglich Bildung s. S. → und S. →/→). – Die „Vernunft“ sollte dem „Verstand“ Wegweiser sein, als Leuchtturm ihm „Orientierung“ geben, damit er in ihrem Lichte arbeiten und deshalb i. S. des „Wahren und Guten“ tätig sein kann (vgl. S. →, → und →/→)!
Für unser Vorgehen in diesem Buch eignet sich diese einfache Sichtweise der „Vernunft“ als höchste Instanz der „Geistseele“ sehr gut. Die im Laufe der Jahrhunderte vorgenommenen „Differenzierungen und Weiterentwicklungen“ in der Problematik des Vernunftbegriffs (Antike: nous / dianoia; Mittelalter: intellectus / ratio) lasse ich hier unberücksichtigt. – Überhaupt sollten terminologische „Spitzfindigkeiten“ den „Ductus der Grundgedanken“ in dieser Schrift (ohne wissenschaftlichen Anspruch) nicht stören!
Auch der „Wille“ soll, wie schon gesagt, ebenso wie der „Verstand“, von der „Vernunft“ erleuchtet und geleitet sein (S. →). Klingt etwas ungewohnt, beschreibt die der Geistseele zugrundeliegende „Hierarchie“ von Vernunft, Verstand und Wille aber sehr plastisch („Primat der Vernunft“).
Ich möchte nun hier schon einflechten, es ist nicht so, dass die „Vernunft“ den „Verstand“ nur leitet und dieser hat nur zu gehorchen. – Es ist „keinesfalls“ nur eine „Einbahnstraße“!
„Vernunft“ und „Verstand“ (vgl. S. →) gemeinsam und in Zusammenarbeit sind Tätigkeit des Geistes und des Denkens (vgl. S. →, I. Kant: Paarung„Vernunft“/„Weisheit“; s. a. S. → und vgl. S. →: Sapientia als „Dreiheit“ aus Vernunft, Verstand und Weisheit).
Die „Vernunft“ sammelt und kontrolliert die Verstandeserkenntnis, ist also, wie schon erwähnt, dem „Verstand“ übergeordnet (S. →; s. a. S. →/→: diskursives / rationales Denken). – Es besteht dabei aber ein „Austausch in beiden Richtungen“: Eine sinnvolle und notwendige Synergie / Symbiose. „Vernunft“ und „Verstand“ inspirieren / ergänzen sich im „Idealfall“ gegenseitig in dauernder Wechselwirkung (s. o.: „Zusammenarbeit“).
Erst wenn Vernunft, Verstand und Wille, gemessen an den obersten, ewigen „Grundsätzen des Wahren und des Guten“ (vgl. S. →), harmonisch aufeinander eingestimmt sind, dann bilden sie ein wertvolles „Dreigespann“ im Einklang mit dem „Viergespann“ der Kardinaltugenden und folglich mit allen Tugenden (S. →/→)! – Vgl. Schnittstelle „Vernunft – Weisheit“ (S. →)!
Man darf deshalb den Imperativ „Sapere aude!“ in der Übersetzung „Wage zu denken!“ nicht auf das „diskursive Denken“ als „Tätigkeit des Verstandes“ allein reduzieren (vgl. „I. Kant“, S. →), sondern man muss immer auch die andere Übersetzung vor Augen haben: „Wage es, weise / klug zu sein!“ (vgl. Bedeutung des Verbs „sapere“, S. → und Überschrift Kapitel I.).
Das Verb „sapere“ (dt.: weise, klug, einsichtig, verständig sein) hat seine „Entsprechung“ in dem Substantiv „sapientia“ (dt.: Weisheit, Klugheit, Einsicht, Verstand; vgl. S. →).
Auffällig ist, „sapientia“ heißt nicht „Vernunft“ und „Vernunft“ heißt nicht „sapientia“ (vgl. S. →). Auch die Verbform „sapere“ hat nicht die Bedeutung „vernünftig sein“ (s. S. →). Dennoch wird „Homo Sapiens“ in jedem Lexikon für den Alltagsgebrauch als vernunft-begabter Mensch bezeichnet (vgl. S. →). – Lediglich beim Partizip/Adjektiv „sapiens, sapientis“ (weise, klug) habe ich (zum Glück!) in einem der vier von mir benutzten „Wörterbücher“ auch die deutsche Bedeutung vernünftig gefunden und in einem zweiten umgekehrt für „vernünftig“ die Bedeutung „sapiens“.
Nun sind sich „Homo Sapiens“ und „animal rationale“ näher. – D.h.: „Homo sapiens“ ist deckungsgleich mit der „Definition Mensch“ (S. →)!
So wird die durch das „Sapere aude!“ in seinen beiden bzw. „drei Bedeutungen“ (s. o. S. →) bewirkte Verbindung von Verstand, Weisheit und Vernunft zur idealen Plattform für das durch den Willen hervorgebrachte Handeln (s. a. S. → und S. →/→)!
Die Antike sah auch die Analogie von „Seele“ und „Staat: die „Zuordnung“ der „Vernunft“ (!!) als „oberste Instanz der Geistseele“ zur obersten „Führungs-Instanz im Staat“! – Auch hier ergibt sich dann die Korrelation: Vernunft – Staatsführung (S. →, Korrelation: Vernunft – Weisheit).
Wegen der Beziehung zwischen „Vernunft“ und „erster Kardinaltugend“ (Korrelation: Vernunft – Weisheit) kann und muss man darum auch die „Weisheit“, die „Klugheit“, und damit insbesondere die „Kardinaltugend“ der „Gerechtigkeit“ (Viergespann!) der obersten „Führung eines Staates“ als moralischen „Leitfaden“ für politisches Handeln nahelegen (S. →, „Grund-Formel der Ethik“: Vernunft – Weisheit – Gerechtigkeit).
Dass bei den politischen Führungen und den assoziierten Eliten dieser „Leitfaden“ (Vernunft – Weisheit – Gerechtigkeit) eher ein „Stiefkind“ ist, von der „Vergangenheit“ bis zur „Gegenwart“, werden wir noch zur Genüge sehen und den meisten ist es wohl auch so klar. – Es wäre schön, wenn es in den sog. Zentren der Macht auch so etwas wie ein wirkmächtigesEpi-Zentrum der Vernunft gäbe: fest stehend auf dem „Fundament der Ethik“ (S. →)!
Platon hatte eine andere „Vorstellung“ vom „Ideal-Staat“ als wir heute (vgl. S. →). Ebenso entsprach seine „Bewertung der Demokratie“ nicht der unsrigen. – Wenn wir unsere Sichtweise mit Platons Auffassung („Politeia“) vergleichen (S. →), ohne jetzt hier näher darauf einzugehen, stellt sich die Frage: Ist der „Mensch“ („Menschheit“) überhaupt zur „Demokratie“ fähig? Ist „Demokratie“ tatsächlich kaum mehr als nur „Kulisse“ (vgl. S. →)??
Nach heutiger Vorstellung jedoch kann man sagen, wenn eine „amtierende Politik“ als oberste Instanz im Staat nur noch die eine „Richtung ihres eigenen Willens“ zulässt und die komplementäre „Richtung des Volkswillens“ vernunftwidrig unterdrückt, dann ist diese „Staatsform“ krank / nicht gesund (Pseudo-/Schein-Demokratie / Diktatur)!
Erst die harmonische Wechselwirkung zwischen „Staatsführung“ und „Volk“ auf dem „Boden“ der „Vernunft“ (!!) in gegenseitigem „Austausch und Verständnis“ bei übereinstimmender „Zielsetzung“ erfüllt die Voraussetzung als intakte „Organisations-Einheit“ und kann nur so Grundlage für eine gesundeDemokratie sein (die Bezeichnungen „gesund / krank“ im Hinblick auf die „Geistseele“ und auf die „Staatsform“ werden noch genauer erörtert, S.→/→). – Gesunde „Demokratie“ braucht (vernunft-) mündige „Bürger“ und „Politiker“ (vgl. S. →)! Bzgl. letzterer vgl. a. S. → und S. →!
Damit „Demokratie“ funktionieren und als gesund bezeichnet werden kann, bedarf es vor allem der Kardinaltugend der „Gerechtigkeit“! Nach „Aristoteles“ ist in ihr „alle Tugend“ zusammengefasst, nach „Cicero“ ist sie die entscheidende „soziale Tugend“ (vgl. S. →): Die „Gerechtigkeit“ ist Grundlage für eine durch die „Vernunft“ (!) gestaltete „staatliche Ordnung“, weil sie ein Grundprinzip des Rechts und des sittlichen Handelns ist (s. a. „Leitfaden“, S. →)! – Ohne sie als „Fundament“ ist kein „Gesellschaftssystem“ als „Werte-Gemeinschaft“ denkbar (s. Arm - Reich - Schere)!
„Alle Tugend ist notwendig klug!“ und „Klug und gut ist der Mensch nur zugleich!“ sind die beiden schon bekannten Kernsätze, die „Tugend“ und „Vernunft“ (vgl. Schnittstelle, S. →), also auch Vernunft und Gerechtigkeit untrennbar verbinden! – Die eine ist ohne die andere nicht denkbar (s. a. Grund-Formel, S. →)!
Gerecht ist nach „Aristoteles“ ein „Staat“, in dem alle „Mitglieder der Gemeinschaft“ die „Eudaimonia“ (Glückseligkeit, allgemein als „geglücktes Leben“ verstanden; vgl. a. S. → und S. →) erreichen.
Dieses Ideal ist anzustreben, kann jedoch in der „Realität“ nie in Vollkommenheit erreicht werden, ebenso wie der „Mensch“ trotz seiner „Bemühungen“, mit Hilfe der Kardinaltugenden zum Äußersten des eigenen Seinkönnens emporzusteigen (S. →), weil unvollkommen, letztlich scheitert.
Es sollte aber in jedem Fall energisch versucht werden, Exzesse an Ungerechtigkeit (S. →, S. →) zu beseitigen: auch gegen heftigen Widerstand (vgl. „Cicero“, S. → sowie „Kant“, S. →)! – Eudaimonia („Gutgeistigkeit“) und Tugend, somit auch die Gerechtigkeit (s. o.), sind eng verbunden (Ethik).
Papst Benedikt XVI. (Enzyklika Deus Caritas Est, 2006) sagt: „Die gerechte Ordnung der Gesellschaft und des Staates ist zentraler Auftrag der Politik. Ein Staat, der nicht durch Gerechtigkeit definiert wäre, wäre nur eine große Räuberbande, wie Augustinus einmal sagte: Remota itaque iustitia quid sunt regna nisi magna latrocinia (vgl. latro / raptor / Homo rapiens)?“ – Durch diesen Satz sollten sich auch manche Staatsoberhäupter (vgl. S. →), die medienwirksam um eine Privat-Audienz im Vatikan nachsuchen, angesprochen fühlen (s. Arm-Reich-Dysbalance, Altersarmut, Niedriglöhne, Elend).
Jedenfalls wird durch die „Einbeziehung des Staates“ als „Organisationsform“ in das Konzept von der „Physiologie des menschlichen Geistes“ eine „Sichtweise“ möglich, mit der man ihn als eine von Menschen gestaltete „Institution“ auf den Prüfstand der Vernunft (!), vor den Röntgenschirm der Vernunft („Koordinatensystem“, S. →) stellen kann. – „Demokratie“ jedenfalls sollte mehr sein als nur formalesRecht auf Urnengang alle paar Jahre!
Wenn Aristoteles sagt, die „Vernunft“ sei das geistige „Schauen“ der obersten, ewigen Grundsätze des Wahren und des Guten (vgl. S. →), dann wird mancher jetzt genauer wissen wollen: Was ist das „Wahre“? Was ist das „Gute“? – Beide „Begriffe“ sind von grundlegender „Bedeutung“ in PhilosophieundChristentum!
Vernunft, das Wahre, das Gute, ebenso das Schöne und das Eine sind „Bausteine einer komplexen philosophischen Betrachtungsweise“ schon seit der Antike. Ich möchte sie hier aber einfach so verstanden wissen, wie der „Normalbürger“ sie spontan auffasst und sprachlich benutzt: Gerade die „Vernunft“ im „Kleid“ der „Aristoteles-Definition“ (s. o. bzw. S. →) erscheint dadurch sehr „einleuchtend“, auch wenn der (begründete?) Verdacht entstehen mag, ich würde nach dem Motto „Der Zweck heiligt die Mittel“ verfahren. – Kein „Taschenspielertrick“! Nur ein kleiner „Kunstgriff“!
Ich sehe für meine Zwecke („Demaskierung“ des „Homo rapiens sive pseudosapiens“, s. S. →) in diesem Buch deshalb das „Gute“ als das sittlich Gute (vgl. S. →: „Tugend“; s. a. S. →:Definitionen für „Vernunft“ und „Weisheit“). – Diese „Sichtweise“ schließt vor allem die Gerechtigkeit mit ein (vgl. S. →, S. →, S. → und S. →).
In diesem Kontext verstehe ich das „Wahre“ ähnlich: als „Wahrhaftigkeit“ der „charakterlichen Haltung“. – Die Wahrhaftigkeit, die Wahrheit als sittliche Pflicht!
Ich bewege mich hier mehr in den „Niederungen“ des vordergründig alltäglichen Denkens und natürlichen Empfindens („umgangssprachlich erschlossene Welt“), weniger im „Hochgebirge der Philosophie“. – Sicher aber sind das sittlich Gute und die Wahrheit in der Alltagssprache ebenso „Kategorie der Vernunft“ wie das Wahre und das Gute (Aristoteles) in der Philosophie!
Man könnte nun noch in einem „Lexikon“ blättern, um eine (wissenschaftliche) Antwort, eine Begriffsbestimmung des Wahren und des Guten zu finden. Je nach Umfang des Buches würde man differenzierende Erklärungen erhalten, die ganze Spalten mit verschiedenen Aspekten füllen. Würde ich versuchen, dem „Leser“ so eine „Erklärung des Wahren und des Guten“ nahezubringen, würde er spätestens hier das „Buch“ für immer beiseite legen, weil dieser Weg nur fürs philosophische „Theoretisieren“ sich eignet, untauglich für die „Praxis in der Eile des Alltags“.
Deshalb wähle ich hier einen anderen, einen einfacheren, leichter praktikablen Weg. Ich will statt umfangreicher und komplizierter Beschreibungen oder Definitionen eine „Reihe von Begriffen“ beispielhaft aufzählen, die alle etwas von „Vernunft“, von „Wahrem“ und „Gutem“ in sich vereinen, also etwas „Tugendhaftes“ und „Wertvolles“ widerspiegeln. Diese Begriffe sind jedem geläufig, weil sie zum Gedankengut gehören und täglich bei verschiedensten Anlässen eine Rolle spielen. Sie können einfach wörtlich genommen werden, ganz so wie sie natürlich empfunden werden. – Einfach die Sprache beim Wort nehmen („alltägliches, vorwissenschaftliches Vorverständnis des Moralischen“)!
Ich beginne die Aufzählung mit der „Vernunft“ selbst. – Die Antike hat ihr die erste und höchste der vier Kardinaltugenden beigeordnet, die „Weisheit“, lat. sapientia (vgl. S. →, Korrelation: Vernunft – Weisheit sowie I. Kant).
Diese ist uns schon als „Formgeberin der anderen Grundtugenden“ bekannt, von denen insbesondere die „Gerechtigkeit“ (lat. iustitia) im „Zentrum unserer Überlegungen“ stehen soll (vgl. S. →, S. →, S. → und S. →).
Nach „Vernunft“, „Weisheit“ und „Gerechtigkeit“ gehören dann zwangsläufig auch „Tugend“ (S. →) sowie das „Wahre“ und das „Gute“ (S. →/→) als „Einzelbegriffe“ in eine solche Aufzählung. Weiterhin in willkürlicher Reihenfolge Begriffe wie Menschlichkeit, Gewissen, Verantwortung, Würde, Anstand, Sozialverhalten, Charakter, Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit, Besonnenheit, Friedfertigkeit, Freundschaft (z.B. „guter“ Freund, „wahrer“ Freund), Vertrauen, Mitgefühl, Bescheidenheit, Ehrlichkeit, Rücksichtnahme, Liebe („wahre“ Liebe, „ewige“ Liebe), Hilfsbereitschaft, Gutmütigkeit, Fürsorge, Mut, Toleranz, Vertragstreue, Nachsicht usw. – Der (vernunftmündige) Leser (vgl. S. →/→: „Definition Mensch“) mag diese Liste nach Gutdünken erweitern.
Man sieht, in dieser „Aufzählung“ haben alle Einzelqualitäten irgendwie wenigstens einen „Hauch von Vernunft“ in sich. – Sie sind für jeden einsehbar als wahr und gut zu akzeptieren (vgl. S. →).
Diese bei weitem nicht vollständige Begriffsreihe, ausgehend von der „Vernunft“, bildet ein „Ensemble des Wahren und des Guten“ und weist die „Richtung“ zum Ideal des Menschen, zum „Vernunftmenschen“, zum (wahren/guten) „Homo Sapiens“. – Sie, die Begriffsreihe, steht für das Vernünftige, das Tugendhafte, das Wertvolle (vgl. a. Werte-Gemeinschaft / Gerechtigkeit, S. →/→).
Die „Vernunft“ in ihrem schlichten „Gewand des Wahren und des Guten“ strahlt wie eine „Dame von zeitloser Schönheit und Eleganz“ im „Bewusstsein“, in der Geistseele des „Homo Sapiens“ (vgl. S. →/→). – Er hat darum (wahre / gute) Bildung!
Durch sie grenzt der „Mensch“ sich vom „Tier“ ab. So wie das „Tier“ keine Vernunft hat, weil es nur eine „Sinnenseele“ und keine Geistseele hat (vgl. „Aristoteles“, S. →), so ist auch der „Mensch“ ohne intakte Vernunftebene seiner Geistseele darum der „Tierseele“ näher stehend! – Schaut man sich hierzu auch die Ethik des Immanuel Kant an (S. → ff.), dann wird einem klar, warum er zwischen Vernunftmensch und Thiermensch (kein Schreibfehler!) unterscheidet (vgl. S. →: „res cogitans“/„res extensa“; s. a. →)!
Aus dieser Sicht gilt notwendig: Der durch das Laster gekennzeichnete tugendschwache„Homo Rapiens“, der gierige„Raubtier-Kapitalist“, ohne feste Verbindung (Schnittstelle) zur Vernunft, wir haben ihm deshalb schon die „Bezeichnung“ als „Vernunftmensch“, als „Homo sapiens“, aberkannt (S. →/→, Beweisschritt Nr. 1), kann darum auch keine Bildung haben.
Sein Kennzeichen ist die „Bildungsarmut“, der Vernunftmangel, das nicht im Einklang sein mit der Vernunft (Beweisschritt Nr. 2; s. a. S. → und S. →)! – Im Prinzip deutet „Beweisschritt Nr. 1“ (S. →) schon auf „Beweisschritt Nr. 2“ hin.
Da Raubtier-Kapitalisten (Investment-Banker, Hedgefonds-Manager etc.) sich selbst aber als Elite verstehen, muss man nun eines klarstellen: Wirkliche Elite, d. h. Sapiens-Elite, kann nur „Homo Sapiens“ sein! – „Homo Rapiens“ hingegen ist nur ein Homo pseudosapiens (vgl. S. →), kann darum auch nur PseudosapiensElite / Pseudo-Elite sein (vgl. a. Inhaltsverzeichnis und S. →)!
Wegen der Korrelation der Vernunft mit der Weisheit (vgl. S. →/→ und S. →) kann man „Bildung“ deshalb auch auf die erste Kardinaltugend, die „Weisheit“, die „Klugheit“, als Leittugend beziehen: Sie ist die „Gestalterin“ der übrigen „Grundtugenden“ und diese sind im „Verständnis des Viergespanns“ untrennbar miteinander verbunden. – So wie beim Pferde-Viergespann alle Tiere gemeinsam an einer Deichsel in einer Richtung ziehen, geführt durch das Leittier, um kraftvoll im Sinne einer „Synergie“ sich einem „Ziel“ zu nähern.
Die Worte „Vernunft“ (Def. Mensch!) oder „vernünftig“ werden im Alltag häufig benutzt. Man kann nun aber schnell und einfach beurteilen, ob sie wirklich zutreffend sind. Man schaue nur, ob das „Wahre“ und das „Gute“ in Anlehnung an obige Begriffsreihe (vgl. S. →) auch durchscheinen. – Es ist so jedenfalls leichter und besser praktikabel, als wollte man sich jedes Mal anhand komplizierter Lehrbuch-Definitionen des Wahren und des Guten vergewissern.
Die hier von mir so verstandene Bildung nenne ich unter „Einbeziehung“ der übrigen „Bezugspunkte unseres Koordinatensystems“ (S. →) inklusive aller damit verbundenen und noch zu behandelnden Teilaspekte (vgl. S. →, →, →/→, →/→ und S. → ff.) deshalb auch „klassische Bildung“: Auf sie beziehe ich mich, wenn ich in meinen weiteren „Ausführungen“ von Bildung, Mangel an Bildung, Vernunft, Mangel an Vernunft und von Bildungsarmut etc. spreche oder die Forderung „Mehr klassische Bildung für Pseudo-Eliten!“ erhebe (S. →). – Diese „Forderung“ folgt aus „Beweisschritt Nr. 1“ (S. →) und „Nr. 2“ (S. →/→).
In einem normalen Lexikon (Meyer) für den Alltagsgebrauch wird „Bildung“ beschrieben als „die bewusste Entwicklung der natürlichen Anlagen (z.B. Vernunftbegabung) des Menschen durch Erziehung und eigenes Streben sowie deren„Ziel“, die sittliche Reife und geistige Fähigkeit, Wissensgehalte und ethische Werte zu integrieren“ (vgl. a. S. →).
Auch in dieser Definition von „Bildung“ tritt das Zusammengehören von Vernunft, Verstand und Tugend bzw. Werten (vgl. S. →/→: „Homo sapiens“) zutage, so wie wir es am „Aristoteles-Modell“ der „Geistseele des Menschen“ und seiner „Verknüpfung mit den Kardinaltugenden“ gesehen haben: Auch der Bezug zu den grundlegenden Aspekten der „Definitionen“ von „Vernunft“ und „Weisheit“ (vgl. S. →) wird hier deutlich! – Die geistig-sittliche, ethisch-moralische Grundhaltung des „Menschen“ ist elementarerBestandteil der „Vernunft“ (vgl. Korrelation: Vernunft – Weisheit sowie I. Kant, S. →) und diese wiederum ist Kern der „Definition Mensch“ (s. unten, S. →/→)!
Diese Lexikon-Definition zeigt also ebenso wie unsere bisherigen Erörterungen, wo bei „Homo Rapiens“ das Problem liegt (Vernunft, sittliche Reife, ethische Werte), d.h. auch nach dieser „Definition“ mangelt es ihm an klassischer Bildung! – Diese Sichtweise zeigt ebenfalls, dass Bildung mehr ist als nur auswendig gelerntes, rein fachbezogenes Prüfungs- / Verstandeswissen (vgl. S. →/→)!
Wer wünscht sich nicht, im geschilderten Sinn gebildet zu sein? Wer wünscht sich nicht, dass andere so sind? Eine utopisch anmutende „Illusion“, der aber erstaunlicherweise mehr „Menschen im Alltag“ näher sind, als sie selbst und andere glauben, auch ohne über „Kardinaltugenden“ Genaueres zu wissen: Sie haben also „Bildung“, unabhängig von irgendwelchen Zertifikaten irgendwelcher sog. Bildungseinrichtungen! – „Klassische Bildung“ (S. →), das im Einklang sein mit der Vernunft, kann also jeder, muss aber nicht jeder haben: auch der nicht unbedingt, der über mehrere Diplome sog. Elite- (?) Universitäten verfügt (s. S. →/→: diskursiv/rational)!
Nun zum dritten Baustein des angestrebten Konzeptes von der „Physiologie des menschlichen Geistes“ (vgl. S. →): die „Definition Mensch“. – Ein willkürlich einseitiges Dogma?? Gemessen am realenIst-Zustand der Welt (S. →, →, →, →, → und Kapitel VII.)!!
Klar ist, der „Mensch“ definiert sich hier selbst: Er ist ein Lebewesen, wie das „Tier“. – Was unterscheidet ihn vom „Tier“?
Die Antwort gibt Aristoteles (vgl. S. →): Wir haben gesehen, der „Mensch“ hat eine Geistseele mit der Vernunft an höchster Stelle.
Das „Tier“ hat sie nicht, es hat nur die Sinnenseele, die der „Mensch“ als „niedere Seele“ aber auch hat (vgl. S. →). – Also hat man gefolgert und den „Mensch“ in „Abgrenzung zum Tier“ als vernunft-begabtes Lebewesen (animal rationale) definiert (s. u.).
Man könnte zur Unterscheidung vom Tier auch sagen, der „Mensch“ ist das „Lebewesen“, das „lesen und schreiben“ kann (Sprache!). Formal korrekt, aber nein, der „Mensch“ misst und definiert sich selbst am höchsten Anspruch eines denkbaren Ideals, der „Vernunft“ (lat.: ratio, consilium, sanitas, mens), dem „Wahren“ und dem „Guten“: Sie ist ja „etwas Göttliches“ (S. →/→, →)! – Der „Mensch“ als Spezies ist erkennbar an seiner „res extensa“. Die „Definition Mensch“ (animal rationale) hingegen bezieht sich auf die „res cogitans“ (S. →). Vgl. a. das Problem„Würde“ (S. →/→).
Wegen der Gleichstellung der „Vernunft“ mit der „Weisheit“ (Korrelation, S. →), der ersten „Kardinaltugend“, der „Sapientia“ (dt.: Weisheit, Klugheit, Einsicht, Verstand), könnte man unterstellen: Er möchte „Homo Sapiens“ sein (s. S. →/→ und S. →; vgl. a. S. →: „Problematik“ bei den entsprechenden „Vokabelbedeutungen“) und nicht etwa nur ein „Homo / animal scribens“! – Dann muss er sich insbesondere aber auch der Kardinaltugend der „Gerechtigkeit“ verpflichtet sehen, denn die Kardinaltugenden sind ja ein Viergespann, wie schon erwähnt, d.h. die Gerechtigkeit ist untrennbar mit der Weisheit/Klugheit („Alle Tugend ist notwendig klug!“) verknüpft und diese mit der Vernunft (s. S. →: Grund-Formel der Ethik sowie S. →/→: Leitfaden): „Klug und gut ist der Mensch nur zugleich!“
Also: Die „Vernunft“ (Ratio) ist das Bindeglied zwischen der „Definition Mensch“ (animal rationale) und der „Grund-Formel der Ethik“ (S. →). – Zum gebildeten „Vernunftmensch“ (H. sapiens) gehört unabdingbar die „Ethik“!
„Verstand“ (lat.: sapientia, prudentia, consilium, iudicium, sanitas, intellegentia, mens) stimmt in der Bedeutung „mens“ (dt.: Vernunft, Verstand, Geist, Denkkraft) mit der Vernunft (s. o.) überein und in der Bedeutung „sapientia“ mit der Weisheit / Klugheit (s. o.).
„Vernunft“ und „Verstand“gemeinsam und in Zusammenarbeit, „Ausdruck“ der „Tätigkeit des Geistes und des Denkens“ (S. →; vgl. a. oben: die vier deutschen „Bedeutungen“ von „mens“ sind in diesem Satz in auffälliger Weise abgebildet), stellen im Idealfall eine „Einheit“ dar, sozusagen (beinahe) als siamesische Zwillinge (vgl. S. →).
Deshalbund wegen der Zuordnung (vgl. S. →/→: Schnittstelle) der „Weisheit“, der „Klugheit“, zur „Vernunft“ („Klug und gut ist der Mensch nur zugleich!“) sowie wegen der Überschneidungen in den lateinischen „Wortbedeutungen“ von „Verstand“ und „Weisheit“ (s. o.) halte ich es für folgerichtig, die Qualitäten Vernunft, Verstand und Weisheit als „Dreiheit“ in dem lateinischen Wort „Sapientia“ (vgl. S. →: „Sapere aude!“) zusammenzufassen (Dreiheit: Vernunft/Verstand – Weisheit). – Unter der „Voraussetzung“ der „Oberhoheit der Vernunft“ (Primat der Vernunft) im Verständnis des „Wahren“ und des „Guten“ (vgl. S. →).
Hier, in der so als „Dreiklang“ verstandenen „Sapientia“, liegt das eigentliche Kristallisationszentrum der Überlegungen (s. a. S. →)!
„Vernunft“ und „Verstand“ steuern den „Willen“ und das „Handeln“. – Die „Weisheit“, die „Klugheit“, als „Anführerin der Kardinaltugenden“, denen sie im Rahmen des Viergespanns vorsteht, hat unmittelbaren Bezug zur „Vernunft“ (S. →, Korrelation).
Von den Kardinaltugenden (Viergespann), die allen Tugenden zugrunde liegen, ist die „Gerechtigkeit“, in der „alle Tugend“ zusammengefasst ist (S. →), besonders hervorzuheben.
In diesem Sinne, also unter Zugrundelegung dieser „Kriterien“ (Vernunft, Verstand, Weisheit, Gerechtigkeit), auch als Einheitoder als Viergespann aufzufassen, ist dann der Begriff „Homo Sapiens“ zu verstehen und darf als solcher für vernunftbegabter Mensch stehen (vgl. S. → bzw. S. →)!
Unserer „Formel“ (vgl. S. →) können wir nun noch den Verstand hinzufügen (Vernunft/Verstand – Weisheit – Gerechtigkeit). – Sie wird zum Rückgrat des „Homo Sapiens“, prägt seinen Charakter.
Ohne „Verstand“ funktioniert natürlich weder „Homo sapiens“ noch gelingt „klassische Bildung“. – Das Primat der Vernunft bleibt das Entscheidende: Rein „diskursives Denken“ wird so erst „rational“ (vgl. S. → und S. →/→)!
„Sapere aude!“, der Zweiwort-Satz des Horaz (S. → und Überschrift Kapitel I.), spiegelt in seinen Übersetzungen „Wage zu denken!“, „Wage es, weise/klug zu sein!“ und „Wage es, vernünftig zu sein!“ diesen Zusammenhang eindrucksvoll wider (vgl. S. →