Homöopathie & Co. für Schwangerschaft und Babyzeit - Anja Maria Engelsing - E-Book

Homöopathie & Co. für Schwangerschaft und Babyzeit E-Book

Anja Maria Engelsing

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  • Herausgeber: TRIAS
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2009
Beschreibung

Wünschen Sie sich während der Schwangerschaft umfassendes Wissen zu sanften Alternativen? Dieser ganzheitliche Ratgeber begleitet Sie durch Schwangerschaft, Geburt, Stillzeit und das erste Babyjahr. Hier erfahren Sie, welche Beschwerden typisch sind, was sie dagegen tun können und wie Sie sich auf Geburt, Wochenbett und Stillzeit optimal vorbereiten können. Auch auf Fragen zu Ernährung und Sexualität finden Sie einfühlsamen Rat. Für Babys 1. Jahr gibt es zahlreiche Tipps zum richtigen Schlafplatz, Schlafbedarf, Babypflege, Stillen und die erste Beikost sowie zu den vielen kleinen und großen Wehwehchen wie Hautausschlägen, Drei-Monats-Koliken, Schreien, Wundsein etc.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 266

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Die Autorinnen

Dr. med. Anja Maria Engelsing ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Homöopathie und Naturheilverfahren. Sie arbeitet in eigener Praxis, Behandlungsschwerpunkt ist die Ganzheitliche Frauenheilkunde mit Homöopathie und Heilpflanzen. Frau Engelsing ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie in Bad Feilnbach/Bayern.

Nicole Heid war nach ihrem Staatsexamen zur Hebamme zunächst freiberuflich als Beleghebamme tätig. Eine Stillausbildung und eine Weiterbildung als Mediatorin sowie Zusatzausbildungen in Akupunktur und Kraniosakraltherapie folgten. Ihr Schwerpunkt ist die ganzheitliche und individuelle Betreuung junger Mütter. Auf ihre Initiative wurden ein Geburtshaus und der Verein Lebens-Momente e. V. mit Hebammenpraxis, in der sie derzeit tätig ist, gegründet.

Dr. Anja Maria Engelsing Nicole Heid

Homöopathie & Co. für Schwangerschaft und Babyzeit

Inhalt

Schwangerschaft

Kleine Einstimmung auf das Baby

Wunder des werdenden Lebens

Eine Hoch-Zeit der Hormone

Vorgeburtliche Diagnostik

Special: Kontakt mit dem Baby in den ersten Monaten

Ernährung in der Schwangerschaft

Medikamente in der Schwangerschaft?

Sport und Bewegung

Rundum-Wohlfühl-Zeit

Auch Wolken gehören zum Himmel

Special: Kontakt mit dem Baby in der Mitte der Schwangerschaft

Wellness für Schwangere

Sex – erlaubt ist, was gefällt

Geburtsvorbereitungskurse

»Richtig« schwanger

Schutzfristen für Mutter und Kind

Wo soll das Kind geboren werden?

Die Geburt naht

Special: Das gehört in den Klinikkoffer

Homöopathie zur Geburtsvorbereitung?

Sanfte Hilfen für Mutter und Kind

Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen

Mit Haut und Haaren schwanger

Venenprobleme

Verdauungsprobleme

Sodbrennen

Schlafstörungen

Wassereinlagerungen (Ödeme)

Kontraktionsneigung

Erschöpfung und Müdigkeit

Wadenkrämpfe

Rückenschmerzen

Beckenend- und Querlage

Schwangerschaft mit Hürden

Ausfluss und vaginale Infektionen

Blasenentzündungen

Vorzeitige Wehentätigkeit

Gestose

Kind (zu) klein

Blutungen

Schwangerschaftsdiabetes

Geburt

Ein urweibliches Erlebnis

Special: Stationen einer Geburt

Die Geburt beginnt

Vom Wissen um die richtige Zeit

Muss Wehenschmerz sein?

Welche Gebärposition ist die richtige?

Wenn Geburtshilfe zur Geburtsmedizin wird

Schmerzbehandlung

Kaiserschnitt als Wunschentbindung?

Wenn die Nachgeburt auf sich warten lässt

Was können Sie jetzt selbst tun?

Wochenbett

Jetzt bist du endlich da!

Wochenbett in der Gesellschaft

Hormone für Seele und Körper

Fällt Mutterliebe vom Himmel?

Die ersten Wochen gut meistern

Pflege nach der Geburt

Wochenfluss

Nachwehen

Geburtsverletzungen

Darm- und Blasenprobleme

Babys erste Tage

Babys Bäuchlein

Nabelpflege

Gelbsucht (Ikterus)

Mit allen Sinnen Baby

Stillen – das Beste für Mutter und Kind

Nutzen für Sie beide

So klappt’s mit dem Stillen

Hilfe – meine Brustwarzen tun weh!

Wenn richtig viel Milch kommt

Milchstau

Wenn die Menge nicht stimmt

Brustentzündung (Mastitis)

Wenn es Ihnen beim Stillen nicht gut geht

Flaschennahrung

Special: Stillen in besonderen Situationen

Dunkle Wolken am Himmel

Baby-Blues

Wenn die Geburt zum Trauma wurde

Grau in grau – wenn die Welt die Farbe verliert

Das erste Jahr

Meine Form wiederfinden

Ernährung während der Stillzeit

Rückbildung

Special: Den Beckenboden wieder spüren

Haut und Haare

Einen Rhythmus finden

Wie findet mein Kind in den Schlaf?

Oh je – Babygeschrei

Was Sie für Ihren Schlaf tun können

Jetzt sind wir eine Familie

Wenn aus Partnern Eltern werden

Was mit dem zweiten Kind anders wird

Sexualität und Verhütung

Nütliche Adressen

Bücher zum Weiterlesen

Stichwortverzeichnis

Kleine Einstimmung auf das Baby

Mein Wunsch für Sie!

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten machte das Erleben von Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft einen Großteil des Frauenlebens aus. Schwanger zu sein oder zu stillen war so normal, dass viele Frauen über Jahre fast keine Monatsblutung hatten. Das ist in unserer modernen Welt ganz anders geworden. Ich habe im letzten Teil meines Studiums zu Beginn der 1990er Jahre in Andalusien meine ersten Erfahrungen in der Geburtshilfe machen dürfen und den Zauber dieser archaischen Frauenwelt noch miterleben können. Damals war mir auf einmal klar: Ich möchte als Frauenärztin arbeiten. Und das empfinde ich noch heute jeden Tag aufs Neue als großes Geschenk.

Die meisten Frauen erleben die Vielzahl der Möglichkeiten vorgeburtlicher Diagnostik und die technisierte Überwachung von Schwangerschaft und Geburt heutzutage oft schwankend zwischen Fluch und Segen. Viele Möglichkeiten zu haben heißt auch, viele Entscheidungen treffen zu müssen. Werdende Eltern werden von dem Moment an, in dem die vielleicht lang ersehnte Schwangerschaft festgestellt wird, mit einer Flut von Informationen überschüttet, aus denen sie sorgsam wählen müssen, was sich für sie richtig anfühlt.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie bei all den vielen kleinen und großen Entscheidungen rund um Schwangerschaft, Geburt und Elternsein stets mit Ihrem fühlenden Wissen in Verbindung bleiben und sich davon tragen lassen können. Und dass Sie die für Sie besten Begleiter finden, Frauenärztin und Hebamme, die Ihnen zur Seite stehen.

Auch dieser Ratgeber möchte Ihnen dabei helfen. Wir haben die Themen zunächst grob chronologisch geordnet: Schwangerschaft – Geburt – Wochenbett – Das erste Jahr. Unser Fokus liegt dabei immer auf dem Wohlergehen der Mama. Was kann ich tun, damit ich diese Zeit für mich gut erlebe, mich wohlfühle, im Einklang mit mir und meinen Lieben durch diese wundervolle Zeit hindurchgehen kann? Denn nur, wenn es Ihnen gut geht, wird es auch Ihrem Baby gut gehen. In den einzelnen Kapiteln finden Sie sowohl allgemein Wissenswertes als auch viel Hilfreiches zu möglichen Problemen. Dabei sind wir von unseren Erfahrungen ausgegangen. Wir möchten auf die Fragen Antworten geben, die uns in den vielen Jahren unserer Arbeit immer wieder gestellt worden sind und die (werdende) Mütter bewegen. Wenn Sie Ihr »Problem« nicht gleich dort finden, wo Sie es vermuten, schauen Sie doch im Stichwortverzeichnis des Buches nach.

Die Homöopathie liegt mir persönlich besonders am Herzen. Seit meiner ersten Begegnung mit diesen »Zauberkügelchen« noch während meiner Klinikjahre und der Zusatzausbildung zur Homöopathin hat mich das Staunen über diese Methode nie mehr verlassen. Sicher wird es Ihnen wie mir gehen: Wer einmal die prompte und durchschlagende Heilung durch Globuli am eigenen Leib erlebt hat, verfällt dieser nebenwirkungsfreien Medizin mit Haut und Haaren. Homöopathie in der Schwangerschaft ist eine wundervolle Möglichkeit, nebenwirkungsfrei zu lindern und zu heilen und so Mutter und Kind zu unterstützen. Der Beschreibung hilfreicher homöopathischer Arzneien habe ich immer den deutschen Namen des Mittels hinzugefügt.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in diesem Buch vieles für Sie Hilfreiche finden und dass Sie die »Heilige Zeit« Ihrer Schwangerschaft in all Ihrem Zauber erleben dürfen und können.

Ihre Anja Maria Engelsing

Und mein Wunsch für Sie!

Schwangerschaft und Geburt sind Wandelzeiten im Leben einer Frau wie Pubertät und Wechseljahre. Unser Körper und unsere Wahrnehmung der Dinge ändern sich wie von selbst, nur wenig davon ist aktiv beeinflussbar. Spätestens wenn sich ein Mädchen zur jungen Frau entwickelt hat, wird aktiv das Erwachsensein geplant – Schulabschluss, Studium oder Ausbildung sind heute die Regel und die Berufsorientierung hat, im Gegensatz zu den Generationen vor uns, Vorrang vor der Familienplanung. Längst haben sie sich in die berufliche Männerwelt integriert und gestalten die Arbeitswelt mit.

Auch wenn wir immer wieder hören, wie wertvoll weibliche Eigenschaften für die Wirtschaft und die Berufswelt an sich sind, muss sich eine Frau leider auch heute noch in der Regel zuerst mit männlichen Eigenschaften profilieren. Unsere Arbeitswelt ist geprägt von klar planbaren Strukturen, Termin- und Zeitdruck, hoher Flexibilität und Funktionieren nach Plan. Fast alles ist mach- und vorstellbar – Grenzen werden nur widerwillig akzeptiert. Mitten in dieser Lebenssituation nun werden Frauen schwanger! Der biologische Prozess der Fortpflanzung verläuft seit Anbeginn der Menschheit nach seinem ureigenen Plan und Rhythmus – ungeachtet, welche Werte gerade in der Gesellschaft herrschen. Die Veränderungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, in unsere derzeitige gesellschaftliche Lebensform zu integrieren, sind zu einer großen Herausforderung für uns Frauen geworden.

Ich wünsche deshalb allen Frauen Mut, Kraft und das Selbstverständnis, sich den Raum zu schaffen, den sie brauchen, damit Mutterschaft in unserer Gesellschaft als etwas Selbstverständliches gelebt werden kann, mit all den Veränderungen, die damit einhergehen. Ich wünsche mir, dass Frauen in ihre Weiblichkeit vertrauen dürfen und sich einlassen können auf das, was im Inneren in den Wandelphasen geschieht – und bei denen es keiner Kontrolle von außen bedarf. Ohne Zweifel ist es segensreich, was die moderne Medizin für uns alle leisten kann – aber Frausein an sich darf nicht zu einem »Risikofall« werden, der engmaschig kontrolliert werden muss.

Aus tiefstem Herzen wünsche ich Ihnen, dass Sie Zutrauen in Ihre weibliche Intuition haben und die Wandelphasen kraftvoll und lebensbejahend durchleben können. Ich denke, Sie selbst wissen, wenn Sie nicht be- und gedrängt werden, am besten, was richtig für Sie ist, was Ihnen hilft, und auch was Ihnen nicht gut tut! Ich würde mich freuen, wenn wir Sie und Ihr Kind mit diesem Buch auf dem Weg durch die Schwangerschaft stärkend ein Stück begleiten dürfen.

Wir haben der Einfachheit halber und für den besseren Lesefluss die jeweils weibliche Form von Berufsbildern gewählt. Selbstverständlich sind mit Ärztinnen auch Ärzte gemeint.

Ihre Nicole Heid

Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft ist eigentlich das Normalste auf der Welt. Und doch ist es eine ganz besondere Zeit für uns Frauen. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie diese Zeit mit den vielen Veränderungen Ihres Körpers und des heranwachsenden Lebens in Ihnen gut durchstehen und was Ihnen bei Problemen helfen kann.

Wunder des werdenden Lebens

Die ersten 3 Monate einer Schwangerschaft sind für die meisten Frauen besonders spannend.

Zu Beginn der Schwangerschaft finden bedeutsame Veränderungen statt, auch wenn Sie das Kind noch nicht wirklich wahrnehmen können. »Meine Periode ist ausgeblieben und der Schwangerschaftstest ist wirklich positiv!« – Staunen, unglaubliche Freude und vielleicht auch manches Hadern machen den Beginn der Schwangerschaft zu einer Achterbahnfahrt der Hormone und der Gefühle.

In der ersten Zeit der Schwangerschaft ist es vor allem wichtig, sich viel Zeit und Raum zu nehmen für das Gewahrwerden des Wunders, das geschehen ist. Sie fühlen bereits die Veränderungen, welche die Schwangerschaft mit sich bringt – Die Brust spannt, Sie müssen nachts häufiger Wasser lassen, plagen sich mit Kreislaufschwankungen und vielleicht auch Übelkeit, die erhöhte Geruchsempfindlichkeit ist unangenehm, Sie nehmen Gewichtsveränderungen wahr, Sie bewegen sich vorsichtiger, sehen plötzlich überall kleine Kinder und Babybäuche. Sie sind schwanger, aber noch niemand sieht es. Und doch verändert sich bereits ganz viel für Sie.

Nicht immer ist es hilfreich, die große Freude gleich mit den lieben Verwandten und Freunden zu teilen. Nur wenn diese wirklich Ihre Freude teilen können und nicht vor allem eigene Geschichten und eigenes Erleben zum Hauptgesprächsthema machen, kann es wunderbar sein, Mitwisser zu haben.

Tipp

Geben Sie den voraussichtlichen Entbindungstermin Ihrer Familie und engen Freunden eher vage an und rechnen Sie großzügig noch eine Woche dazu. Babys halten sich nur zu circa 5 Prozent an die medizinische Berechnung. Spätestens wenn Ihr berechneter Termin erreicht oder auch überschritten ist, kann ständiges Nachfragen, ob und wann das Baby nun endlich kommt, sehr an den Nerven zerren.

Wir sprechen im Allgemeinen von 9 Monaten Schwangerschaftsdauer. Im medizinischen Alltag geht man der Einfachheit halber vom ersten Tag der letzten Periode aus und berechnet dann den wahrscheinlichen Entbindungstermin nach 40 Schwangerschaftswochen, also 10 Mondmonaten. Doch nur die allerwenigsten Kinder halten sich an die Berechnung und kommen an ihrem berechneten Entbindungstermin zur Welt. In manchen Ländern wird deshalb gleich nur ein wahrscheinlicher Entbindungszeitraum angegeben. Das ist klüger und hilft, Warten und vielleicht sogar unnötiges Einleiten von Geburten zu vermeiden.

Eine Hoch-Zeit der Hormone

Manche Frauen spüren ihr Schwangersein schon vor dem Ausbleiben der Regelblutung: an ihrem rosigen Teint, der strahlenden und schönen Haut, dem Wachsen der Brüste. Die Schwangerschaft ist eine Hoch-Zeit der Hormone. Das merken nicht nur die werdenden Mütter, sondern auch die Menschen, die mit ihnen zu tun haben. Viele Frauen erleben ihre Gefühlswelt in dieser Zeit viel intensiver. Es ist, als hätte die Welt auf einmal mehr Farben. Das ist oft wunderschön, kann aber auch zu seelischen Tiefs und wechselnden Stimmungen führen.

Nehmen Sie sich Zeit, um die vielen Veränderungen bewusst zu erleben. Erlauben Sie sich all Ihr Glück, aber auch all Ihre Zweifel.

Suchen Sie das Gespräch und den Austausch mit Ihrem Partner, erklären Sie ihm Ihr Befinden. Auch für ihn geschieht so viel Neues, aber er ist eben »außen stehend«, erlebt die Veränderungen nicht am eigenen Leibe.

Oft setzt schon früh eine uns sonst völlig fremde Häuslichkeit, ein »Nestbedürfnis« ein. Waren Sie früher vielleicht froh, wenn Ihr Partner auch seinen eigenen Interessen und Hobbys nachging und sich Zeit für alte Freunde oder berufliche Termine außer der Reihe nahm, fühlen Sie sich dadurch jetzt vielleicht allein gelassen. Die sonst mit Spannung erwarteten Berichte über neue Männerbekanntschaften der besten Freundin auf ihrer ewigen Suche nach Mister Right langweilen Sie jetzt vielleicht und erscheinen Ihnen oberflächlich und unwichtig.

Schwangerschaft bedeutet auch eine immense Chance, mit denen, die uns nahe sind, und vor allem mit uns selbst, neu und tiefer in Beziehung zu treten. Dazu braucht es Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit, immer wieder, immer neu. Lassen Sie sich diese wunderbare Gelegenheit nicht entgehen! Seien Sie aufrichtig zu sich selbst und den Ihnen Nahestehenden. Auch wenn Sie befürchten, egoistisch zu wirken.

GUT ZU WISSEN

Schutz am Arbeitsplatz

Das Mutterschutzgesetz regelt Ihren besonderen Schutz am Arbeitsplatz. Wenn dieses an Ihrer Arbeitsstelle nicht aushängt, fragen Sie nach der Broschüre beim Betriebsrat, beim Gewerbeaufsichtsamt, in Schwangerenberatungsstellen oder bestellen Sie es direkt beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 10117 Berlin.

Besonders wenn Sie bei der Arbeit hohen Belastungen oder einer erhöhten Ansteckungsgefahr, wie in Kindergärten oder Schulen, ausgesetzt sind oder mit Gefahrenstoffen zu tun haben, ist es sinnvoll, sich möglichst gleich zu Beginn der Schwangerschaft über Ihre Rechte und Pflichten zu informieren. Auch die Betriebsärztin kann Ihnen weiterhelfen.

Vorgeburtliche Diagnostik

Nach den gesetzlichen Mutterschaftsrichtlinien werden Vorsorgeuntersuchungen, zunächst monatlich und gegen Ende der Schwangerschaft in häufigeren Abständen, angeboten. Sie beinhalten regelmäßige Kontrollen von Blutdruck, Urin und Gewicht der Schwangeren, um mögliche übermäßige Wassereinlagerungen frühzeitig erkennen zu können, sowie die Überwachung des Größenwachstums der Gebärmutter und einiger Blutwerte. Die Mutterschaftsrichtlinien sehen 3 Ultraschalluntersuchungen des Kindes vor. Die erhobenen Befunde werden in Ihren Mutterpass eingetragen. Wir empfehlen Ihnen, diesen möglichst ständig mit sich zu führen, da wichtige Daten über die Schwangerschaft dort dokumentiert sind.

Die Vorsorgeuntersuchungen sind freiwillig. Sie können selbstverständlich selbst mitentscheiden, welche Untersuchungen Sie wahrnehmen möchten. Die Stiftung Warentest hat einen Ratgeber »Untersuchungen zur Früherkennung. Für Schwangere. Nutzen und Risiken« herausgegeben. Er bietet sachliche Informationen und unterstützt Eltern bei Entscheidungen. Denn nicht jeder machbare Test ist für jede Frau und jedes Kind von Nutzen.

Leider ist nicht allgemein bekannt, dass jede Schwangere bereits während der Schwangerschaft das Recht auf Hebammenbegleitung hat, und eben nicht nur bei und nach der Geburt. Diese Leistungen werden auch von allen Krankenkassen übernommen. Während in der frauenärztlichen Schwangerschaftsbetreuung oft die eher technischen Aspekte der Vorsorge im Vordergrund stehen, erlaubt die Hebammenbegleitung ein umfassenderes Einbeziehen des Ergehens der werdenden Mutter beziehungsweise der Eltern, des familiären Umfeldes und konkreter alltäglicher Fragen. Das sollten Sie sich unbedingt gönnen!

Jedes Mal Ultraschall, am besten 3D-Bilder oder gar 4D? Gar keinen Ultraschall? – Viele Möglichkeiten zu haben heißt auch, viele Entscheidungen treffen zu müssen. In den Mutterschaftsrichtlinien werden Ultraschalluntersuchungen zur Schwangerschaftsfeststellung um die 10., dann um die 20. und 30. Woche empfohlen. In der Regel wird gegen Ende der Schwangerschaft eine weitere Ultraschalluntersuchung zur Feststellung des zu erwartenden Geburtsgewichts des Kindes durchgeführt, wobei Abweichungen des geschätzten kindlichen Gewichtes von bis zu 10 Prozent von dem wirklichen Geburtsgewicht durchaus normal sind.

Manche Frauen oder Paare wünschen sich so viele Ultraschalluntersuchungen wie möglich. Ihnen vermittelt das Sehen des Kindes auf dem Bildschirm anfänglich ein Gefühl von Sicherheit: »Ja, du bist da!« Oftmals ändert sich das im Laufe der Schwangerschaft. Je mehr die werdenden Eltern das Kind spüren können, desto unwichtiger erscheinen die technischen Abbilder.

Ultraschallaufnahmen können heutzutage bereits in der Frühschwangerschaft sehr plastische Bilder der kleinen Embryonen darstellen. Manche Frauen erschrecken diese konkreten Bilder zu einem Zeitpunkt, an dem sie das Baby selbst noch nicht oder kaum wahrnehmen können.

Spüren Sie vor allen Untersuchungen genau in sich hinein. Dann werden Sie feststellen, was und wie viel Ihnen gut tut.

Der Zauber des Momentes, in dem Sie, irgendwann im 5. oder 6. Monat, die Bewegungen des Kindes zum ersten Mal spüren können, ist wohl mit nichts zu vergleichen. Und je größer das Kind dann wird, umso deutlicher macht es durch kräftige Box-, Dreh- und Strampelbewegungen auf sich aufmerksam. Da gibt es keinen Zweifel mehr: »Hier ist mein Revier und hier geht es mir gut!«

Welche der Möglichkeiten vorgeburtlicher Diagnostik sich für Sie und Ihren Partner richtig anfühlen, kann niemand außer Ihnen selbst wissen. Die Aufgabe der Sie begleitenden Ärztinnen und Hebammen ist es, Sie so gut zu beraten, dass Sie sich wirklich fähig fühlen, Entscheidungen zu treffen. Führen Sie sich immer die möglichen Konsequenzen von Untersuchungen, auch wenn Ihnen noch so sehr dazu geraten wird, vor Augen: Welchen Vorteil brächte es uns, und welchen dem Kind, wenn wir wüssten, dass... So kommt für viele Paare eine Fruchtwasseruntersuchung gar nicht infrage, weil die werdenden Eltern entschieden haben, dass für sie eine Beendigung der Schwangerschaft ohnehin nicht vorstellbar wäre. Die meisten Behinderungen entstehen sowieso erst im Laufe des Lebens durch schwere Krankheit oder Unfälle.

GUT ZU WISSEN

Was ist eigentlich Pränataldiagnostik?

Zur Pränataldiagnostik gehören alle Untersuchungen, die dem Erkennen des körperlichen Zustandes des Ungeborenen dienen. Ziel ist die Feststellung genetischer Defekte, Behinderungen oder Erkrankungen des Kindes, die jedoch nur selten therapierbar sind. Zu den Methoden gehören unter anderem Ultraschall- und Fruchtwasseruntersuchungen.

Bei allen diesbezüglichen Fragen kann Ihnen die Broschüre »Pränataldiagnostik – Beratung, Methoden, Hilfen« weiterhelfen. Sie können sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln anfordern. Ausführliche neutrale und kostenfreie Beratungsgespräche bieten Ihnen auch die staatlich anerkannten Schwangerenberatungsstellen.

Machen Sie sich immer wieder klar, dass es keine Garantie für ein gesundes Kind gibt. Auch heute nicht, in unserer Welt der hoch entwickelten Möglichkeiten der modernen Medizin.

Sich einzulassen auf eine Schwangerschaft, auf das Elternsein, heißt in wundervoller Weise sich einzulassen auf das Leben selbst. Mit all seinen Unwägbarkeiten und Überraschungen, mit all dem Vielen, was nicht vorhersehbar ist. Es heißt, Elternsein sei eine der letzten wirklichen Abenteuerreisen dieser Welt.

Kontakt mit dem Baby in den ersten Monaten

Sie spüren Ihr Kind noch nicht, und sind sehr damit beschäftigt, all die Veränderungen der ersten Zeit zu verarbeiten und zu integrieren? Vielleicht kann Ihnen diese kleine Reise helfen, bereits jetzt bewusst in Kontakt mit Ihrem noch sehr kleinen Kind zu treten. Sie können diesen Text selbst lesen oder aber ihn sich langsam und liebevoll von Ihrem Partner oder einer guten Freundin vorlesen lassen, oder Sie lernen ihn auswendig.

Machen Sie es sich an einem ungestörten Ort bequem, räkeln und strecken Sie sich und atmen Sie einige Male tief und gelöst durch. Vielleicht möchten Sie die Hände auf Ihr Becken oder den Unterbauch legen und die Augen schließen.

Stellen Sie sich nun vor, Sie laden Ihr Baby liebevoll ein, für die nächsten Monate bei Ihnen zu bleiben. Vielleicht entsteht in Ihrer Vorstellung eine weite, weiche, kuschelige Höhle in Ihrem Becken oder ein geräumiger, schützender Wohnraum. Welches Bild auch immer entsteht, damit sich Ihr Baby herzlich eingeladen fühlt, ist richtig.

Was braucht Ihr Kind, um gut wachsen zu können in der nächsten Zeit?

Gehen Sie in Ihrer Vorstellung davon aus, dass die Gebärmutter Ihr kleines Kind mit allem versorgt und versorgen wird, was es benötigt.

Vielleicht spüren Sie bereits, wie sich bei dieser Vorstellung Ihr Becken entspannt und ein Gefühl von mehr Weite entsteht. Sie spüren, wie Ihr Becken das Kind schützt, ihm aber auch Raum gibt, um wachsen zu können.

Oder aber Sie stellen sich sanft wiegende Bewegungen mit Ihrem Becken vor und spüren, wie sich Lebendigkeit und Kraft, aber auch Sanftmut und Liebe in Ihrem Becken ausbreiten. Vielleicht nehmen Sie wahr, wie wohlig sich dies für das kleine Leben in Ihnen anfühlt.

Überlassen Sie dann langsam Ihr Becken wieder sich selbst und kehren Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit wieder an den Ort zurück, an dem Sie sich gerade befinden.

Dehnen und strecken Sie sich und atmen Sie einige Male tief und gelöst durch.

Sie können diese kleine Reise, so oft Sie möchten, wiederholen. Vielleicht entwickeln Sie auch eine Kurzform oder andere Version als passender für sich selbst.

Ernährung in der Schwangerschaft

Essen für 2? Bitte nicht! Ernähren Sie sich ausgewogen, maßvoll und entsprechend Ihren Bedürfnissen. Die berühmten Heißhungergefühle gibt es. Erlauben Sie sich all Ihre Gelüste, solange Ihr Heißhunger Ihnen nicht gerade von zig Tafeln Schokolade täglich vorschwärmt.

Saure Gurken, die Sie vorher nie mochten? Auch das ist kein Problem und schon sprichwörtlich geworden. Viele Frauen erleben Ihr Schwangersein als eine Zeit ungeahnter Sinnlichkeit, wie schön! Geben Sie sich Ihren Wünschen hemmungslos hin, behalten Sie aber immer im Auge, was Ihnen wirklich gut tut.

Essen Sie bewusst!

Essen Sie reichlich frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte, die die Verdauung in Schwung halten. Auch Meeresfisch 1- bis 2-mal wöchentlich auf dem Speiseplan ist gut für Mama und Baby. Naturbelassene Pflanzenöle, mageres Fleisch, Salate und frische Kräuter runden den Speiseplan ab.

Reduzieren Sie den Verzehr von Fertigprodukten mit chemischen Zusätzen, Süßstoffen, Fast food, Zucker- und Weißmehlwaren sowie Limonaden- und Colagetränke. Das wird Ihnen beiden sicher gut tun.

Einige wenige Nahrungsmittel könnten Bakterien oder andere Krankheitserreger enthalten, die Ihrem Baby schaden könnten (siehe Kasten »Gut zu wissen«, → Seite 22). Absolut verboten sind selbstverständlich Alkohol und Zigaretten. Und Kaffee und schwarzen oder grünen Tee bitte auch nur in Maßen. Diese bringen nämlich nicht nur Ihren müden Kreislauf in Schwung, sondern auch den Ihres Kindes.

Nicht nur was, sondern auch wie wir essen, beeinflusst unser Wohlbefinden. Nehmen Sie sich Zeit, richten Sie sich, wo immer es Ihnen möglich ist, Ihr Essen appetitlich und liebevoll an. Mehrere kleine Mahlzeiten sind für viele Schwangere bekömmlicher als 3 große.

Verlassen Sie sich beim Essen mehr auf Ihr Gefühl, was Ihnen gut tut, als ständig nachzudenken, ob es auch gesund ist.

Das heranwachsende Kind holt sich, was es braucht. Sehr einseitig ausgerichtete Ernährungsformen jedoch können Auswirkungen auf das Geburtsgewicht Ihres Kindes haben. Anhaltend zu hungern oder eine stark eiweißbetonte Ernährung führen eher zu einem geringen Geburtsgewicht. Wenn Sie dagegen reichlich stärkehaltige Kohlenhydrate verzehren, wird Ihr Kind eher mehr wiegen, vor allem wenn Sie sich wenig bewegen.

Zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe?

Sie leben in einem reichen Land, in dem Sie sich ganzjährig problemlos über die Nahrung mit dem versorgen können, was Sie und Ihr Kind brauchen. Wissenschaftlich empfohlen werden lediglich 4 Milligramm (mg) Folsäure täglich in den ersten 14 Wochen der Schwangerschaft. Am besten beginnen Sie damit schon bei Kinderwunsch, spätestens sobald Sie glauben oder wissen, dass Sie schwanger sind. Dieses Vitamin ist sehr wichtig für die gesunde Entwicklung des Embryos. Leider ist es in der Nahrung nicht immer ausreichend vorhanden. Außerdem reagiert Folsäure empfindlich auf Sauerstoff und Hitze, sodass es beim Kochen zu hohen Verlusten kommen kann. In manchen Gegenden wird die Einnahme von Jod empfohlen. Eine individuelle Beratung ist hier empfehlenswert.

Eine pauschale Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist nicht sinnvoll. Vitamine und Mineralien sind Vitalstoffe, die sehr wohl überdosiert werden können, vor allem wenn sie in Kombination und ohne ausführliche Beratung bezüglich der Ernährungsgewohnheiten eingenommen werden.

GUT ZU WISSEN

Lebensmittel, die Sie in Schwangerschaft und Stillzeit meiden sollten

Rohmilch (gibt es fast ausschließlich direkt vom Bauern)Rohmilch-WeichkäseKäserindeLeber (zu hoher Vitamin-A-Gehalt)rohe Eier (Salmonellen-Gefahr)Rohwurst (Tee- oder Mettwurst)rohes Fleisch (Carpaccio, Tatar, blutige Steaks)roher Fisch (Sushi, Austern)chininhaltige Limonade (Bitter Lemon)

Sicher sind dagegen

gepökelte Rohdauerwaren (Rohschinken und Salami)Hart- und Schnittkäse (auch Emmentaler, obwohl er aus Rohmilch hergestellt ist)

Viel hilft hier ganz sicher nicht viel! Künstlichen Vitalstoffen zum Beispiel fehlen die Begleitstoffe, die in Nahrungsmitteln natürlicherweise vorkommen und die Aufnahme und Verwertung im Körper regeln. Die Nahrungsverwertung ist ein sehr komplexes und schwieriges Geschehen, das die Wissenschaft noch nicht annähernd erforscht hat.

Medikamente in der Schwangerschaft?

So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig, um Sie und Ihr Baby gesund durch die Schwangerschaft zu begleiten. Viele Medikamente erreichen über die Plazenta Ihr Kind. Deshalb empfehlen wir Ihnen, Medikamente nur nach Rücksprache mit Ihrer Ärztin einzunehmen. Lassen Sie sich auch in der Apotheke ausführlich beraten und lesen Sie vor allem in Ruhe den Beipackzettel.

Gegen viele Erkrankungen ist ein unbedenkliches Kraut gewachsen und die komplementäre Medizin (alternative Behandlungsmethoden) kann gerade für Schwangere, Stillende und Kinder ausgesprochen hilfreiche und darüber hinaus sanfte Alternativen bieten.

Sollten Sie bereits Medikamente, zum Beispiel wegen einer Grunderkrankung wie Diabetes mellitus oder Rheuma, einnehmen, sind viele (Fach-)Ärztinnen auch offen für den Hinweis, dass es von Christof Schaefer das Buch »Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit« zum Nachlesen gibt. Sowohl Ihre Ärztin als auch Sie selbst können direkt bei der Landesberatungsstelle in Berlin (Embryotoxikologie), Telefon 030/30686-712, nachfragen, welche Medikamentenkombinationen für Ihre Situation angeraten sind.

Sport und Bewegung

Alles in Maßen und immer unter der Leistungsgrenze ist kurz gefasst der beste Rat für werdende Mütter. Sport und Bewegung sind wunderbar für Körper, Seele und Geist. Das gilt für gesunde Schwangere ebenso wie für Nicht-Schwangere. Bei Schwangerschaftsproblemen wie vorzeitiger Wehentätigkeit gelten allerdings ganz andere Empfehlungen. Fragen Sie dann sicherheitshalber bei Ihrer Frauenärztin oder Ihrer Hebamme nach!

Sollten erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt worden sein oder leiden in Ihrer Familie Verwandte an Diabetes, dann ist sportliche Betätigung gar die beste Medizin: Täglich 20–30 Minuten zügig spazieren gehen zum Beispiel hat einen wahren Turboeffekt auf Ihren Zuckerstoffwechsel! In Kombination mit einer Ernährung, die stärkehaltige Kohlenhydrate einschränkt, ist dies in den meisten Fällen sogar ausreichend, einem beginnenden sogenannten Schwangerschaftsdiabetes vorzubeugen und ihn oft sogar ausreichend zu behandeln.

Stimmen Sie dabei Ihr Vorgehen aber immer mit Ihrer Frauenärztin oder Hebamme ab.

GUT ZU WISSEN

Sport in der Schwangerschaft

Uneingeschränkt empfehlenswert sind alle (Ausdauer-)Sportarten wie Walking, Rad fahren, Schwimmen, Yoga, Tai Chi und Qigong.

Abzuraten ist von allen Sportarten, die leicht zu Verletzungen führen können wie Ski fahren, Drachenfliegen, Mountainbiking, Reiten, Inlineskating und auch Bauchmuskeltraining.

Tätigkeiten, die mit ruckartiger Belastung einhergehen und mit Springen und Hüpfen verbunden sind, belasten den Beckenboden. Das kann in der Schwangerschaft zu einer Schwächung des Beckenbodens und auch zu späteren Beschwerden wie Blasenschwäche führen.

Die Schwangerschaftshormone lockern die Bänder auf und die Gelenke werden instabiler. Vorsicht also mit Jogging, Squash, Tennis und Ähnlichem.

Bleiben Sie mit allem, was Sie tun, unter Ihrer Leistungsgrenze. Dann können Sie nicht viel falsch machen. Auf einen Marathon in der Schwangerschaft zu trainieren, wäre wohl kaum die beste Idee.

Rundum-Wohlfühl-Zeit

Genießen Sie die Schwangerschaft in vollen Zügen.

Für die meisten Frauen sind die mittleren 3 Monate der Schwangerschaft eine echte Wohlfühl-Zeit. Unwohlsein und Beschwerden der Frühschwangerschaft weichen einem herrlichen Gefühl von Kraft, Wohlergehen und Lebenslust.

Nun beginnt sich der Bauch langsam, aber sichtbar zu runden. Bis zum Ende des 6. Monats ist die Gebärmutter dann etwa bis auf Nabelhöhe angewachsen. Irgendwann in dieser Zeit meldet sich das Baby, »einem Schmetterlingsflügelschlagen gleich«. Zunächst ganz zart nur, kaum zu glauben, und dann immer kräftiger, sodass auch der Partner es spüren kann. Frauen, die bereits ein oder mehrere Kinder geboren haben, spüren das oft schon erheblich früher. Welch eine Glückseligkeit!

Schneller als gedacht ist die erste Hälfte der Schwangerschaft vergangen. Waren in den ersten Monaten die Veränderungen, die bei Ihnen stattgefunden haben, vorrangig, rückt jetzt mehr und mehr das Baby selbst in der Vordergrund. Die Schwangerschaft wird zunehmend auch für die Umgebung sichtbar. Menschen in der Öffentlichkeit reagieren auf Sie fortan ganz anders. Dies kann sich anfangs durchaus seltsam anfühlen, und es dauert oftmals eine Weile, sich damit zu arrangieren.

Nun ist eine gute Zeit, ins Elterndasein hineinzuschnuppern. Vielleicht melden Sie sich für einen Säuglingspflegekurs an oder Sie besorgen sich den neuesten ökologischen Ratgeber zum Thema Säuglingspflege und Ausstattung. Lassen Sie sich von Freunden und deren teils stark überzogenen Geschichten rund um die Geburt und das Leben mit einem Säugling nicht aus der Ruhe bringen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber jeden Tag werden Kinder und damit auch Eltern geboren!

Zweifel und Ängste, neue Situationen und Veränderungen in der Paarbeziehung – auch das gehört zum Schwangersein.

Auch Wolken gehören zum Himmel

Schwangersein ist kein ständiges Baden in Freude, so schön das wäre. Sie werden auch weiterhin Ihren Alltag mit seinen Aufs und Abs bewältigen müssen. Seien Sie unbesorgt, Ihrem Baby schadet die bunte Palette Ihrer Gefühle nicht. Trotzdem ist es gut, wenn Sie Rücksicht auf sich und Ihre Bedürfnisse nehmen und Streit aus dem Weg gehen. Auch für Krankenbesuche ist jetzt nicht unbedingt die richtige Zeit. Lassen Sie es sich, wo immer es geht, besonders gut gehen. Vielleicht vergessen Sie auch zwischendurch ganz, dass Sie schwanger sind – das ist ganz in Ordnung so. Ihr Baby braucht zum Wohlfühlen nicht ständig Ihre Aufmerksamkeit. Es weiß sich immer von Ihnen getragen und badet in seiner Glückseligkeit.

Unsere Gedanken beeinflussen unsere Gefühle und damit auch unsere Hormone, beispielsweise Stress- und Glückshormone. Die kann auch das Baby unbewusst spüren. Die Balance Ihrer Emotionen bereitet Ihr Kind bereits auf sein Leben in dieser Welt vor.

Wenn Sie merken, dass Ihre Ängste die Überhand gewinnen, sollten Sie Hilfe suchen. Wenden Sie sich an jemanden, der Ihr Vertrauen genießt und ein offenes Ohr für Sie hat – jemand aus der Familie, eine Freundin oder Ihre Hebamme.

Schauen Sie dem Feind, Ihrer Angst, ruhig ins Auge. Was könnte im schlimmsten Fall passieren und welche Lösungsansätze wären denkbar? Einmal ausgesprochen sieht die Situation oft schon wieder besser aus. Probleme, Ängste und Sorgen brauchen Gehör, aber es braucht auch eine positive Haltung, um gut damit umzugehen. Anhaltend zu grübeln löst negative Gefühle aus, die eher blockieren als helfen, gute Lösungen zu finden. Auch wenn Ihnen vielleicht nicht zum Lachen zumute ist, gerade das brauchen Sie jetzt am meisten: leichte, lustige Lektüre, eine Komödie, die Sie zum Lachen bringt, beschwingte Musik, Menschen, die Sie mit ihrer Lebendigkeit mitreißen.

Wenn es anhaltend schwierig für Sie wird, auch die Sonnenseiten des Lebens zu spüren, suchen Sie unbedingt eine Psychotherapeutin auf, die Ihnen mit professioneller Hilfe zur Seite steht. Vergessen Sie nicht: Hinfallen ist nie eine Schande. Nur das Liegenbleiben.

Kontakt mit dem Baby in der Mitte der Schwangerschaft

Machen Sie es sich an einem ungestörten Ort bequem, räkeln und strecken Sie sich und atmen Sie einige Male tief und gelöst durch. Vielleicht möchten Sie leise angenehm ruhige Musik hören oder einfach die Ruhe genießen und entspannt die Augen schließen. Überprüfen Sie nochmals, ob Sie wirklich gut liegen oder ob Sie noch etwas ändern möchten.

Genießen Sie für einen Augenblick, nichts tun zu müssen, dieses angenehme Gefühl, wenn Arme und Beine sich ausruhen dürfen und auch die Gedanken zur Ruhe kommen.

Stellen Sie sich vor, wie so gelöst und entspannt nun in Ihrem Körper irgendwo ein kleines Lächeln entsteht, sanft und liebevoll. Und wie die Umgebung beginnt zurückzulächeln.

Spüren Sie, wie das Lächeln sich immer weiter in Ihrem Körper ausbreitet und so nicht nur Arme und Beine erreicht, sondern auch die Gebärmutter. Und wie diese, so freundlich angelächelt, ihrer Umgebung im Körper dankbar zurücklächelt und sich dann nach innen zum Kind wendet.

Stellen Sie weiter vor, wie liebevoll und achtsam dieses Lächeln von allen Seiten nun Ihr Kind erreicht und wie wundervoll sich dies wohl anfühlen wird.

Vielleicht nehmen Sie wahr, wie Ihr Baby darauf reagiert. Hält es inne und genießt oder lächelt es zurück? Derart in liebevoller Aufmerksamkeit gebadet, kann es sich wunderbar wohl fühlen.

Vielleicht möchten Sie beide noch weiter in diesem engen Kontakt sein oder ihn mit Ihrer Wahrnehmung und Ihren Gedanken noch verstärken.

Vielleicht möchten Sie auch wieder mit Ihrer Aufmerksamkeit in Ihre Umgebung zurückkehren – wohl wissend, dass Sie Ihr Kind jederzeit wieder mit einem Lächeln nach innen erreichen können.

Sobald nun der richtige Zeitpunkt für Sie gekommen ist, kehren Sie mit Ihrer Wahrnehmung wieder langsam bewusst an den Ort zurück, an dem Sie sich gerade befinden.

Räkeln, dehnen und strecken Sie sich und spüren Sie, wie das Lächeln sich auch ganz von allein, einfach so, auf Ihren Lippen ausgebreitet hat.

Ein wohliger Seufzer oder auch ein herzhaftes Gähnen macht Sie wieder frisch für den Rest des Tages.

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