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Es gibt eine überschaubare Anzahl von homöopathischen Arzneimitteln, die sich seit 200 Jahren bei der Behandlung der Grippe bewährt haben. Der erfahrene Homöopath Douglas Borland hat in seinem Klassiker die wichtigsten Grippemittel zusammengestellt. Wie kaum ein anderer vermag er es, sie bildhaft und prägnant darzustellen. Besonders eindrücklich ist der Vergleich zwischen den einzelnen Mitteln, so dass sich diese klar unterscheiden lassen. Folgende Grippemittel werden von Borland beschrieben: Gelsemium, Baptisia, Bryonia, Eupatorium perfoliatum, Rhus toxicodendron, Pyrogenium, Mercurius und Kalium bichromicum. Frau Dr. Dagmar Radke, Fachärztin für Anästhesie und Lehrbeauftragte für Homöopathie an der Universität Halle/Wittenberg, hat zusammen mit Prof. Dr. Oomen, der in Tübingen die Kurse „Klinische Homöopathie” für Studierende der Medizin leitet, die vorliegende Ausgabe überarbeitet und weitere sechs Grippemittel hinzugefügt (Causticum, Nux vomica, Arsen, Cuprum ars., Radium bromatum, und Veratrum album). Entstanden ist ein handlicher Ratgeber, der schnell beim Finden des richtigen homöopathischen Grippemittels behilflich ist. Folgende Grippemittel werden von Borland beschrieben: Gelsemium, Baptisia, Bryonia, Eupatorium perfoliatum, Rhus toxicodendron, Pyrogenium, Mercurius, Kalium bichromicum. Frau Dr. Dagmar Radke, Fachärztin für Anästhesie und Lehrbeauftragte für Homöopathie an der Universität Halle/Wittenberg, hat zusammen mit Prof. Dr. Oomen, der in Tübingen die Kurse „Klinische Homöopathie” für Studierende der Medizin leitet, die vorliegende Ausgabe überarbeitet und weitere fünf wichtige Grippemittel hinzugefügt (Causticum, Nux vomica, Arsen, Cuprum arsenicosum, Radium bromatum). Entstanden ist ein handlicher Ratgeber, der schnell beim Finden des richtigen homöopathischen Grippemittels behilflich ist.
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Seitenzahl: 87
Veröffentlichungsjahr: 2013
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Douglas Borland
Homöopathische Grippemittel
Mit Ergänzungen von Dr. Dagmar Radke und Prof. Dr. Gert Oomen
Dr. Douglas M. Borland
Homöopathische Grippemittel
Mit Ergänzungen von Dr. med. Dagmar Radke
und Prof. Dr. Gert Oomen
Titel der englischen Originalausgabe: Influenzas
© The British Homeopathic Association, London,
Großbritannien
1. deutsche Auflage 2009
2. erweiterte deutsche Auflage 2013
ISBN: 978-3-943309-36-2
Herausgeber: Narayana Verlag GmbH, Blumenplatz 2,
79400 Kandern, Deutschland
Tel.: +49 7626 9749700
E-Mail: [email protected]
www.narayana-verlag.de
© 2009 und 2013, Narayana Verlag
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Die Empfehlungen dieses Buches wurden von Autor und Verlag nach bestem Wissen erarbeitet und überprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Einführung
Vorwort
Allgemeine Hinweise zur homöopathischen Therapie der Grippe
Grippemittel von Douglas Borland
Baptisia
Bryonia alba
Eupatorium perfoliatum
Gelsemium sempervirens
Kalium bichromicum
Mercurius solubilis
Pyrogenium
Rhus toxicodendron
Weitere Grippemittel von Dagmar Radke
Arsenicum album
Causticum
Cuprum arsenicosum
Nux vomica
Radium bromatum
Veratrum album
Anhang
Literaturverzeichnis
Mittelverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Modalitäten
Grippesymptome
Die in diesem Buch überarbeiteten Manuskripte zum Thema der Behandlung der Grippe sind offensichtlich Mitschriften oder Vorlesungsvorbereitungen von Borland.
Der wenig ansprechende Text – evtl. durch die Übersetzung bedingt – störte immer wieder bei der Darstellung der Arzneien oder beim Rekapitulieren der Texte. Deshalb haben wir uns entschlossen den Text etwas flüssiger darzustellen und aufzuarbeiten, einige wichtige Grippearzneien zu ergänzen und obendrein die Leitsymptome der Arzneien nochmals zusammenzufassen, so wie sie sich aus unserer gemeinsamen Erfahrung herauskristallisiert haben und auch schon von Dietrich Berndt, Göttingen, immer wieder benutzt wurden.
In den Seminaren der Göttinger Gesellschaft homöopathischer Ärzte wurden diese Arzneimittel wiederholt vorgestellt und in den Praxen der beteiligten Ärzte mit Erfolg angewendet. Auch haben wir durch enge Kontakte untereinander bei den verschiedenen Grippeepidemien häufig ein übergeordnetes Grippemittel als sog. endemisches Mittel herausfiltern können, was die laufende Praxisarbeit erleichterte. Die Erfolgsrate gab uns mit unserer Arzneimitteldiagnose Recht. So war die Grippeepidemie im Winter 2007/2008 mit Cuprum arsenicosum sowohl bei den Kindern als auch bei den Erwachsenen erstaunlich gut aufzufangen. Es liegt uns am Herzen, auch andere Kollegen an diesem Wissen teilhaben zu lassen, damit gerade die Grippe, als interkurrente Erkrankung, kompetent rein homöopathisch behandelt werden kann. Auch interessierte Laien sollen über diesen Weg die Möglichkeit erhalten selbstverantwortlich ihre Grippe zu behandeln. Nichts ist befriedigender für unsere Patienten, als sich selbst bei akuten interkurrenten Erkrankungen helfen zu können und gesund aus einer derartigen Krise hervorzugehen. Abgesehen davon entsteht durch jede akute Erkrankung, wenn sie gut homöopathisch behandelt worden ist, eine große Chance zur Stabilisierung des Menschen in allen Ebenen. Und darum geht es uns ja bei der konsequenten hausärztlichen Behandlung! Die uns anvertrauten Patienten und den wissenden, mündigen Patienten möchten wir deswegen auch ermutigen, sich gleich zu Beginn der Erkrankung konsequent homöopathisch zu behandeln. Denn Homöopathie ist eine Therapie des Anfangs! Frühzeitig auf Symptome mit einer Arznei zu reagieren bietet die besten Voraussetzungen für den Heilungsprozess. Kompetent reagieren kann man aber nur, wenn man einen gewissen Arzneimittelschatz überblicken und vergleichen kann, und dazu möchte ich auch unsere Patienten ermutigen. Schaden wird ihre ausgesuchte Arznei sicherlich nicht. Im schlimmsten Fall wirkt sie einfach nicht, aber eine passende Arznei in der akuten Erkrankung genommen, kann für ihr gesamtes Körpersystem von großem Nutzen sein und segensreich in alle biologischen und seelischen Prozesse stabilisierend eingreifen. Bei den von BORLAND genannten Arzneien haben sich folgende Dosierungen und Arzneigaben bewährt:
Bei normalem Grippeverlauf:
• Das laufende Konstitutionsmittel evtl. als Hochpotenz wiederholen
• Die Grippearznei vorerst in Tiefpotenzen D 6 oder D 12 als Wasserauflösung 3-4 x täglich einnehmen
• Bei schwerer Grippeerkrankung das Grippemittel sofort als C 200 3-4 x tgl. 1 Globuli geben
Darüber hinaus hat sich aus der gemeinsamen Erfahrung der GGHÄ, aber auch nach der Überlieferung der alten Ärzte (Dr. Berndt, Dorcsi, Stübler, Imhäuser u. a.), eine Gabe Tub.-bov. XM, jeweils im Frühling und Herbst, als erfolgreiche Grippeprophylaxe bewährt. Viele Patienten kommen lediglich ein Mal im Jahr in unsere Praxen, um sich das Grippekügelchen abzuholen. Damit geht es ihnen erstaunlich gut, sie haben weniger bzw. leichtere grippale Infekte.
So wünsche ich Ihnen allen Behandlungsglück mit dem Wissen um diese Arzneien. Mögen sie segensreich für unsere Patienten, aber auch für ihre Familienangehörigen eingesetzt werden.
Frühjahr 2008 Dr. Dagmar Radke
Alljährlich im Herbst erscheinen in allen deutschen Tageszeitungen gleich lautende Warnungen vor einer zu erwartenden Grippeepidemie. Nachdruck verliehen wird diesen Warnungen durch Hinweise auf die bis zu 20.000 Grippetoten pro Saison in den vergangenen Jahren. Die Anmerkung, dass es sich hierbei lediglich um Schätzungen handelt, erfolgt häufig nur versteckt oder auch gar nicht. Gefährdet sind – so der Präsident des Roland-Koch-Instituts, Reinhard Kurth, im Herbst 2007 – insbesondere ältere Menschen. Ebenso wie die „Ständige Impfkommission“ empfiehlt Kurth deshalb allen Menschen ab dem 60. Lebensjahr die jährliche Schutzimpfung. Diese Empfehlung ist zumindest als verwunderlich zu bezeichnen, erschien doch im Herbst 2007 eine ernstzunehmende Studie in der Fachzeitschrift „The Lancet Infectious Diseases“ (Bd. 7. 2007, Seite 658) mit dem Ergebnis, dass die positiven Effekte der Grippe-Schutzimpfung bei älteren Personen „stark übertrieben“ würden, der Schutz also nur gering sei.
Diese Ergebnisse decken sich mit den langjährigen Beobachtungen vieler homöopathischer Ärzte, die darüber hinaus immer wieder feststellen, dass eine konsequente homöopathische Therapie bei den jährlichen Grippeepidemien der schulmedizinischen Behandlung deutlich überlegen ist. Das zeigen auch die schon vor über 40 Jahren erfolgten und in der Allgemeinen Homöopathischen Zeitung publizierten statistischen Erhebungen durch P. Mössinger und die zahllosen eindrucksvollen Berichte homöopathischer Ärzte während der sogenannten Spanischen Grippe 1918-1919 (siehe dazu: S. Perko, Die homöopathische Behandlung der Grippe, Narayana Verlag 2007, S. 150ff).
Aufgrund der langen, fast 200 Jahre andauernden Beobachtungen und der sorgfältigen Aufzeichnungen verfügen Homöopathen über eine relativ kleine, überschaubare Gruppe von Arzneimitteln, die sich immer wieder sicher und zuverlässig bewährt haben.
Große Verdienste erwarb sich in diesem Zusammenhang der homöopathische Arzt Dr. M. Borland (1885-1960), der im Jahre 1939 auf der Basis seiner klinischen Erfahrungen die „Influenzas“ publizierte, eine Zusammenstellung weniger, aber immer wieder äußerst hilfreicher Grippemittel.
Die bei Borland genannten Arzneimittel werden in der C 12 verabreicht.
In diesem Zusammenhang soll allerdings noch ein weiteres Arzneimittel erwähnt werden, das sich nach Aussage erfahrener Homöopathen auch als Prophylaxe in der Praxis sehr bewährt hat, nämlich: I.H.R C 30*. Es handelt sich hierbei um eine „Kombination von zu C 30 potenzierten Nosoden der letzten Grippeepidemien in Europa“ (W. Gawlik, Homöopathie in der Geriatrie. Hippokrates- Verlag 1998, S. 91). Gawlik schreibt dazu: „Immer wieder Erkältete verlieren dadurch sehr schnell ihre Empfänglichkeit für Banalinfektionen. Ich konnte es auch prophylaktisch wie eine Grippeimpfung verwenden.“ Von einer wirksamen Prophylaxe mit der Nosode Influenzinum berichtet auch Thomas Kruzel (T. Kruzel, Die homöopathische Akutbehandlung, Haug, Stuttgart 2006, S. 181).
Als Dosierung zur Prophylaxe empfiehlt Gawlik: 1 x monatl. 1 Tabl. lutschen.
Robin Murphy schreibt: „… es können 10 Globuli (im akuten Fall) in ca. 175 ml Wasser aufgelöst werden. Davon gibt man einen Teelöffel als Dosis und wiederholt diese Dosis gegebenenfalls alle zwei Stunden. Diese Behandlung sollte ausreichen, um einen Großteil der Fälle zu behandeln.“ (S. Perko, S. 465)
Abschließend sei noch auf die Problematik der Behandlung einer Grippe mit Aspirin verwiesen. Bei der spanischen Grippe scheint es eine verheerende Wirkung ausgeübt zu haben. Neuere Forschungen legen einen Zusammenhang mit der Entstehung des Reye-Syndroms nahe. In einem 1989 erschienenen Artikel schreibt der Autor Dr. D. P. Johnson: „… Es ist interessant, dass jetzt eindeutig demonstriert werden konnte, dass das Reye-Syndrom häufiger bei Personen vorkommt, die Salicylate eingenommen hatten.“ (S. Perko, S. 150 ff und S. 138 ff)
Die folgenden Ausführungen beruhen auf den Angaben von:
• Dr. D. M. Borland (zu Grunde liegt die Übersetzung eines unbekannten Verfassers)
• Dr. med. Dagmar Radke, Göttingen und Auszügen aus dem Buch von
• Sandra Perko, Die homöopathische Behandlung der Grippe, Narayana Verlag, Kandern 2007.
Aus diesem Buch stammen auch die folgenden, unverändert gültigen Bemerkungen:
„Diesen Homöopathen (bei der spanischen Grippeepidemie) waren wegen der fehlenden Diagnose während der Epidemie nicht die Hände gebunden. Sie standen nicht hilflos am Bett der Patienten, kratzten sich den Kopf und fragten sich, an was für einer üblen Krankheit ihre Patienten starben und was sie eigentlich dagegen tun könnten. Sie mussten der Krankheit keinen Namen geben, um ihren Patienten das Leben zu retten. Sie folgten einfach der bewährten homöopathischen Praxis. Sie nahmen jeden Fall genauestens auf und verschrieben dann das angezeigte homöopathische Mittel für den gerade vorliegenden Fall und überließen alles andere dem Heilmittel und der Lebenskraft des Patienten.“ (S. 160 f).
In diesem Sinne wünschen wir allen Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg!
Prof. Dr. G. Oomen Dr. med. D. Radke
Die Mittel sind im Text alphabetisch geordnet, weil das zum Nachschlagen praktischer ist. Borland hingegen stellte sie 1939 in seinen Vorlesungen nach ihrer praktischen Bedeutung, Häufigkeit und Wichtigkeit vor. Seine Reihenfolge ist:
1.
Gelsemium
25
2.
Baptisia
11
3.
Bryonia
15
4.
Eupatorium perfoliatum
21
5.
Rhus toxicodendron
45
6.
Pyrogenium
39
7.
Mercurius solubilis
35
8.
Kalium bichromicum
31
Ergänzung der Mittel nach D. Radke:
Arsenicum album
49
Causticum
55
Cuprum arsenicosum
59
Nux vomica
63
Radium bromatum
67
Veratrum album
71
* Bezugsquelle: Lieferbar über jede Apotheke. Hersteller ist die Firma A. Nelson & Co. Ltd., 5 Endeavour Way. GB – Wimbledon SW199UH.
Baptisia ist von der Symptomatologie her ähnlich wie Gelsemium. Für mich ist Baptisia das gesteigerte, heftigere Gelsemium. Im Gegensatz zu Gelsemium sehen Baptisia-Patienten deutlich dunkler aus. Sie vermitteln den Eindruck, als ob ihr Gesicht etwas aufgedunsen und angeschwollen ist; ihre Augen sind schwer, jedoch mit einem gestauten, benommenen Aussehen, stärker als die herabfallenden Lider von Gelsemium. Die auch bei Gelsemium vorhandene Stauung der Lippen erscheint bei Baptisia eher blau.
Das Verhalten bei Baptisia-Patienten ist gestörter als bei Gelsemium