Honecker privat - Lothar Herzog - E-Book

Honecker privat E-Book

Lothar Herzog

3,9

Beschreibung

Lothar Herzog arbeitete viele Jahre in Wandlitz und begleitete Erich Honecker auf Reisen. Er deckte nicht nur den Tisch und servierte die Speisen in Wandlitz, sondern sorgte auch sonst und an anderen Orten für das Wohlbefinden und die Sicherheit seines Chefs. Die anekdotisch reflektierten Jahre vermitteln einen gleichermaßen informativen und unterhaltsamen Einblick in das Privatleben der Mächtigen im Lande, auf die der Spruch des polnischen Aphoristikers Stanislaw Jerzy Lec selbstredend zutraf: "Auch auf einem Thron werden Hosen durchgesessen."

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Impressum

ISBN eBook 978-3-360-50017-5

ISBN Print 978-3-360-02143-4

© 2012 Verlag Das Neue Berlin, Berlin

Umschlaggestaltung: Buchgut, Berlin, unter Verwendung eines Motivs von ulstein bild - ADN-Bildarchiv

Das Neue Berlin Verlagsgesellschaft mbH

Neue Grünstr. 18, 10179 Berlin

Die Bücher des Verlags Das Neue Berlin

erscheinen in der Eulenspiegel Verlagsgruppe

www.das-neue-berlin.de

Lothar Herzog

Honecker privat

Ein Personenschützer berichtet

Das Neue Berlin

Zitrone zum Kaffee

Der Tag begann mit einer Zitrone. Pur und ungesüßt.

Allein der Anblick des grüngelben Saftes, den ich in das Glas goss, zog mir alle Poren zu. Doch mein Chef kippte das saure Zeug in einem Zug hinunter, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Er absolvierte diese Übung so diszipliniert und konzentriert wie einen Staatsbesuch: kontrolliert bis in die Haarspitze. Seit wann und wie lange er das tat, vermag ich nicht zu sagen. Aber von 1972 bis 1984, als ich sein, tja, persönlicher Kellner war, trank er täglich diesen Vitamin-C-Cocktail.

Warum ich vor dem Gebrauch der Bezeichnung »Kellner« für meine Dienststellung ein wenig zögere? Das werde ich noch erläutern. Vorrangig hier scheint mir die Erörterung der Frage, warum er jeden Morgen mit Zitronensaft begann. Für mich wäre der Tag im Eimer gewesen. Ich hätte gar nicht anders als sauer sein können, sauertöpfisch hätte ich mein Tagwerk verrichtet. Ihn allerdings focht das nicht an. Erstaunlich. Die Zitrone schien keinen Einfluss auf seine Laune zu haben. Hatte er überhaupt so etwas wie eine Laune?

Eine Stimmung war bei ihm kaum auszumachen, folglich auch nicht deren eventuelle Schwankungen. Ich gehörte zum Mobiliar. »Morgen« oder »Tach«, dann setzte er sich, und ich trug auf. Kein persönliches Wort, nichts, auch nicht, wenn er sich vom Tisch erhob. Ich hatte stets den Eindruck, dass für ihn die Tätigkeit »Speisen« eher eine lästige Notwendigkeit war. Jedes Essen, egal, ob nun privat oder bei einem Bankett. Ein Genussmensch war er bestimmt nicht. Und darum waren auch die Personen um ihn herum, die mit ihm bei Tische saßen oder vorlegten wie ich, nun ja, ich will nicht sagen »lästig«, doch irgendwie so unnötig wie das Essen selbst.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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