Hot Games with the CEO - Tina Keller - E-Book
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Hot Games with the CEO E-Book

Tina Keller

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Beschreibung

Caden ist ein erfolgreicher Anwalt aus San Francisco – und völlig überarbeitet. Er beschließt, sich in seinem Strandhaus in Santa Cruz eine Auszeit zu nehmen. Dort trifft er am Strand auf die junge, unbekümmerte Isabella, deren Lebensfreude ihn sofort fasziniert. Obwohl Caden Skrupel hat, weil er viel älter ist als Isabella, kann er ihr nicht widerstehen. Die Anziehung zwischen den beiden ist magisch und sie erleben heiße Stunden ohne Tabus miteinander. Doch dann erfährt Caden etwas, das ihm den Boden unter den Füßen wegreißt. Er hat keine Wahl: Er darf Isabella nicht wiedersehen ...

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

EPILOG

Impressum

Tina Keller

Hot Games

with the CEO

Erotischer Liebesroman

Ein erfolgreicher CEO aus San Francisco.

Ein unbekümmertes, junges Mädchen vom Land.

Eine unvergessliche Sommerromanze mit großen Gefühlen.

Und dann der Abgrund.

Caden ist ein erfolgreicher Anwalt aus San Francisco – und völlig überarbeitet. Er beschließt, sich in seinem Strandhaus in Santa Cruz eine Auszeit zu nehmen. Dort trifft er am Strand auf die junge, unbekümmerte Isabella, deren Lebensfreude ihn sofort fasziniert.

Obwohl Caden Skrupel hat, weil er viel älter ist als Isabella, kann er ihr nicht widerstehen. Die Anziehung zwischen den beiden ist magisch und sie erleben heiße Stunden ohne Tabus miteinander.

Doch dann erfährt Caden etwas, das ihm den Boden unter den Füßen wegreißt. Er hat keine Wahl: Er darf Isabella nicht wiedersehen – auch, wenn es ihm das Herz bricht. Niemals kann aus ihnen ein Paar werden – und niemals darf Isabella den wahren Grund dafür erfahren …

Kapitel 1

Drei Wochen Urlaub! Caden Carlson holte tief Luft, als er mit seinem Aktenkoffer die mondäne Kanzlei Carlson & Partners im Finanzviertel in San Francisco verließ.

Keine Anrufe, keine Emails, kein Handy. Keine Mandanten, keine Paragraphen, keine Gerichtstermine. Kurz gesagt: Nichts von all dem, was sein Leben seit etlichen Jahren rund um die Uhr bestimmte. An seinen letzten Urlaub konnte er sich nicht mal mehr erinnern. Abgesehen von einigen verlängerten Wochenenden in seinem Ferienhaus, an denen er natürlich stets seine Akten mitgenommen hatte.

Caden seufzte noch einmal auf, als er auf das blank polierte Schild seiner Kanzlei blickte. Die letzten Wochen waren selbst für einen Workaholic wie ihn zu viel gewesen. Er hatte fast jeden Tag sechzehn Stunden lang gearbeitet und musste sich dringend erholen.

Und damit ihm das gelang, ließ er alles in seinem luxuriösen Penthouse zurück: Geschäfts-Handy, Notebook, Tablet. Er musste einfach mal abschalten.

Als er in seinem Wagen saß, fühlte er sich fast nackt. Wie sollte er es drei Wochen lang überstehen, völlig von der Welt abgeschnitten zu sein? Was sollte er so lange mit sich anfangen? Stundenlang am Strand spazieren gehen? Bücher lesen? Allein kochen, allein essen, allein fernsehen?

Er verringerte seine Geschwindigkeit. Ob das wirklich eine gute Idee war, eine so lange Zeit völlig allein und abgeschieden in seinem Haus zu wohnen? Warum hatte er sich nicht in einem feudalen Hotel eingemietet, in dem er von morgens bis abends bedient wurde? Er hätte dort verschiedene Wellness-Angebote nutzen und sich richtig verwöhnen lassen können. Aber er hatte plötzlich Sehnsucht nach Einsamkeit gehabt. Er wollte niemanden um sich haben. Doch nun zweifelte er stark daran, ob das die richtige Entscheidung gewesen war.

Das hübsche Santa Cruz County lag nur 70 Meilen südlich von San Francisco entfernt und war bequem über den legendären Highway 1 zu erreichen. Die berühmteste Panoramastrecke Kaliforniens mit dem unverbauten Küstenpanorama und Weingütern begeisterte Caden jedes Mal aufs Neue.

Nach einer knappen Stunde hatte er seinen Zielort erreicht. Er schnupperte die salzige Seeluft und spürte sofort, wie gut sie ihm tat. Befreit atmete er tief durch. Die Erholung konnte beginnen.

Cadens Villa lag direkt am Meer und war ein Anwesen, von dem die meisten Menschen nur träumen konnten. Das Holzhaus war weiß vertäfelt, besaß große Fenstertüren mit Sprossen und eine überdachte Veranda. Helle Farbtöne wie Weiß, Sand, Beige und warmes Grau dominierten den Look, ergänzt durch wenige dunkle Hölzer und Akzent-Farben wie Hellblau, Dunkelblau und Rot. Es befand sich auf einem parkähnlichen Grundstück und verfügte über ein Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, Küche, Büro, Bibliothek, einen Fitnessraum und einen Weinkeller. Des Weiteren gab es einen überdachten Swimmingpool, eine Sauna, einen Hamam und zwei Relaxräume. Caden besaß sein ganz persönliches Wellness-Paradies.

Er hatte seiner guten Seele Isaac mitgeteilt, dass er heute kommen würde. Da Isaac nur wenige Kilometer von Cadens Villa entfernt wohnte, sah er ab und zu nach dem Rechten, was für Caden eine große Beruhigung war. Dafür überwies er Isaac einen monatlichen Betrag. Abgesehen davon war Isaac ein sehr begabter Handwerker, der schon einiges in Cadens Villa umgebaut hatte.

Auch jetzt fand Caden alles, was er brauchte. Isaac hatte den Kühlschrank gefüllt und Blumen auf den Tisch gestellt. Sogar ein Schild mit der Aufschrift Herzlich willkommen prangte an der Tür.

Caden lächelte. Er fühlte sich sofort wieder zu Hause. Sein schickes Apartment in San Francisco hatte ihm dieses Gefühl nie geben können. Es war luxuriös und komfortabel, aber irgendwie kühl. Doch da Caden nur zum Schlafen dort war und sich ansonsten in der Kanzlei aufhielt, legte er nicht viel Wert darauf, es gemütlich einzurichten. Er hatte schlichtweg keine Zeit dazu.

Die frische Luft war Balsam für seine Seele und munterte ihn sofort auf. Er beschloss, einen Strandspaziergang zu machen. Schnell streifte er sich Hemd und Hose ab und schlüpfte in eine Jeans und ein weißes Polohemd. Er freute sich, dass er für die nächsten drei Wochen davon verschont sein würde, in Anzug und Krawatte herumzulaufen. In bequemen Turnschuhen eilte er mit großen Schritten über den Rasen auf das Tor zu. Er sehnte sich nach dem Meer, dessen gleichmäßiger Wellenschlag ihn immer wieder beruhigte.

Es dauerte nur wenige Minuten, bis er am Strand ankam. Endlich! Er streckte sich ausgiebig, sog die Meeresluft tief ein und spürte, wie sich seine Lungen mit der gesunden Luft füllten. Er wusste, dass er ein ungesundes Leben führte. Er arbeitete zu viel, aß unregelmäßig, schlief zu wenig und atmete Tag für Tag die verpestete Luft durch die Autoabgase ein. Irgendetwas würde sich in naher Zukunft ändern müssen, aber er wusste noch nicht, was genau.

Aber jetzt war er erst einmal hier und konnte die wunderbare Landschaft genießen. Wie immer faszinierte ihn die Weite des Meeres, der unendliche Horizont und das tiefe Blau des Himmels, das sich im Meer widerspiegelte. Dankbar atmete er die salzige Luft ein. Hier fand er die Ruhe, die er so dringend brauchte. Er hätte viel öfter hierherkommen sollen, aber sein Beruf ließ ihm nicht die Zeit dafür.

Der Strand war so gut wie leer. Nur wenige Menschen hatten sich um diese Zeit noch hierher verirrt. Es war schon fast dunkel und etwas kühl. Außerdem wohnte Caden an einer Stelle, die ohnehin nicht viele Menschen aufsuchten. Es war ihnen zu einsam hier. Sie suchten eher den Teil des Strandes auf, an dem die belebte Strandpromenade mit vielen Restaurants und Cafés lag.

Etwa zwanzig Meter von ihm entfernt flatterte ein ganzer Pulk Möwen aufgeregt herum und kreischte wie verrückt. Als Caden genauer hinsah, erkannte er den Grund: Ein junges, braun gebranntes Mädchen in Jeans und einem bunten T-Shirt tat das, was eigentlich verboten war: Es fütterte die Vögel und hatte einen Heidenspaß dabei. Neben dem Mädchen stand geduldig ein mittelgroßer, offenbar schon älterer Hund und sah dem Treiben gelassen zu.

Caden kam näher. Jetzt konnte er Einzelheiten erkennen. Die junge Frau war eher ein Mädchen, vielleicht um die 20. Sie war klein, zierlich, hatte lange, dunkle Haare und ein strahlendes Lachen. Immer wieder warf sie ein Stück Brot in die Luft und freute sich darüber, wenn eine Möwe es auffing. Sie leuchtete geradezu von innen heraus.

Früher hatte Caden auch liebend gern die Möwen am Strand gefüttert. Mittlerweile war das Füttern allerdings verboten, da die Vögel den Leuten ihr Brötchen aus der Hand gerissen hatten und man Angst hatte, sie könnten womöglich jemandem das Auge aushacken.

Das Mädchen schüttete den Rest des Brotes aus dem Beutel in den Sand und nahm erst jetzt Caden wahr.

„Sind sie nicht wahnsinnig geschickt? Sie fangen das Brot sogar im Flug“, begeisterte sie sich und strahlte. „Was für wunderschöne Tiere. Ich finde es echt albern, dass es verboten ist, sie zu füttern.“

Sie begann, den Hund zu kraulen, der seinen Kopf vertrauensvoll an ihr Bein schmiegte. Fröhlich blickte sie Caden an, der feststellte, dass das Mädchen unwahrscheinlich schöne Augen hatte. Ihr Gesicht war ebenmäßig mit vollen, sinnlichen Lippen und einem niedlichen Grübchen am Kinn. Automatisch lächelte Caden.

„Ich habe sie früher auch oft gefüttert“, gestand er. „Ein Verbot würde mich nicht davon abhalten. Es gibt sowieso viel zu viele Verbote.“

Er hielt inne und musste über sich selbst lachen. Das sagte ausgerechnet er als Anwalt, der den ganzen Tag von Verboten umgeben war und dafür sorgte, dass sie eingehalten wurden.

„Wer bist du denn?“, fragte er den Hund, der vorsichtig näherkam und an ihm herumschnupperte.

„Das ist Elaine“, stellte das Mädchen die Hündin vor.

„Caden“, erwiderte Caden reflexartig und musste lachen. Er stellte sich allen Ernstes einem Hund vor! Jetzt gab der Hund ihm auch noch die Pfote. Das war wirklich zum Brüllen.

„Und ich bin Isabella“, sagte das Mädchen und streckte Caden die Hand entgegen.

Caden ergriff sie und drückte sie länger als nötig. Dabei sah er Isabella tief in die Augen. Was für unglaublich blaue Augen sie hatte, so blau wie das Meer. Er grinste. Seit wann hatte er romantische Anwandlungen? Das passte so gar nicht zu ihm.

„Machen Sie hier Ferien?“, fragte Isabella und strahlte ihn an.

Caden nickte. „Ja, ich wohne dort in dem weißen Haus.“

Er wies mit einer Handbewegung auf die Villa, die man vom Strand aus gut sehen konnte.

Isabellas Augen wurden groß und rund.

„Sie wohnen in dem tollen Haus mit den Türmchen? Das Haus ist wunderschön. Ich habe es schon oft bewundert. Haben Sie es für Ihren Urlaub gemietet?“

„Es gehört mir“, verkündete Caden nicht ohne Stolz. „Ich habe es vor einigen Jahren gekauft.“

„Wow, das ist ja megacool.“

Isabella schien sich richtig zu freuen, wie Caden überrascht feststellte. Wieso freute sie sich, weil ihm das Haus gehörte? Er war verwirrt.

„Das ist super, dass Sie so ein wunderschönes Haus besitzen. Herzlichen Glückwunsch.“ Isabella strahlte.

„Äh …. danke“, erwiderte Caden überrumpelt. Aber dann musste er doch fragen.

„Wieso freust du dich denn über etwas, das mir gehört?“, wollte er wissen. „Die meisten Menschen wären eher neidisch.“

Isabella lachte und kniete sich hin, um ihren Hund besser streicheln zu können.

„Aber nein. Ich freue mich immer, wenn es anderen gut geht. Das ist doch toll. Ich gönne jedem nur das Beste. Warum sollte ich Ihnen Ihr Haus neiden? Dazu habe ich überhaupt keinen Grund. Ich habe selbst alles, was ich brauche.“

Caden spürte, wie Bewunderung in ihm aufstieg. Das war wirklich mal ganz was Neues. Normalerweise wollten die Menschen immer mehr, mehr, mehr; sie waren regelrecht gierig, und sie gönnten den anderen absolut gar nichts. Dass jemand sagte, er habe alles, was er brauche und sich aufrichtig darüber freute, dass jemand anderes etwas besaß, hatte er noch nie erlebt. Er war völlig baff.

Isabella grinste ihn spitzbübisch an.

„Kommt Ihnen das merkwürdig vor, dass man sich darüber freut, wenn es anderen gut geht?“

„Irgendwie schon“, gab Caden verwirrt zu.

Isabella richtete sich wieder auf. Sie war klein, und Caden überragte sie um mindestens anderthalb Köpfe.

„Was machen Sie denn so?“, erkundigte sich Isabella neugierig.

„Ich wohne in San Francisco und arbeite als Anwalt“, erwiderte Caden. „Und, ja, so ein Verhalten ist mir fremd, ehrlich gesagt. Ich kenne niemanden, der so ist. Aber ich finde es toll und bewundernswert. Es ist allerdings sehr selten.“

Isabella zuckte mit den Achseln.

„Ich glaube, das hängt davon ab, mit welchen Leuten man zusammen ist. Als Anwalt haben Sie sicher mit anderen Menschen zu tun als ich. Ich wohne auf einem Hof mit vielen Tieren. Da hilft einer dem anderen und keiner ist neidisch. Materiell haben wir allerdings auch nichts, worauf es sich lohnen würde, neidisch zu sein.“

Sie lachte wieder und ihre Augen funkelten.

‚Sie sieht glücklich aus', schoss es Caden durch den Kopf. ‚Wirklich glücklich. Wann habe ich zuletzt jemanden getroffen, der so viel Zufriedenheit ausstrahlt? Ich kann mich nicht daran erinnern.“

Isabella klopfte sich den Sand von der Hose.

„Wow, Anwalt sind Sie. Das könnte ich nie. Den ganzen Tag im Büro hocken und Akten wälzen …. das wäre nichts für mich. Aber jeder ist eben anders. Ich bin glücklich mit dem, was ich mache.“

Ihre wunderschönen Augen blitzten, und jetzt offenbarte sich ihr Grübchen am Kinn. Caden merkte, dass er regelrecht fasziniert war von dem Mädchen, das so fröhlich und lebendig wirkte. Die Menschen, denen er für gewöhnlich begegnete, waren meist gehetzt und überarbeitet. Da blieb nicht viel Zeit für eine positive Ausstrahlung.

„Das sieht man dir an“, bekräftigte Caden. „Ich meine, dass du zufrieden mit dir und deinem Leben bist. Was machst du denn so, außer Tiere zu versorgen? Oder ist das dein Job?“

„Nein, das ist eher meine Passion. Damit verdiene ich kein Geld“, gab Isabella Auskunft. „Ich mag Tiere einfach nur. Ich liebe sie. Ich studiere Gartenbau, weil ich gern mit Pflanzen zu tun habe und später einmal Gärten gestalten will. Um das zu finanzieren, lasse ich hin und wieder Fotos von mir machen.“

Caden zuckte zusammen. Er konnte gar nicht anders – das Bild einer leicht bekleideten Isabella tauchte vor ihm auf.

„Du lässt Fotos von dir machen? Was denn für Fotos?“

„Ich modele.“ Isabella grinste. „Aber das hört sich immer so affig an. So, als wenn ich total selbstverliebt und überheblich wäre. Bin ich aber gar nicht. Es ist nur eine gute Möglichkeit, auf einfachem Weg schnell und relativ viel Geld zu verdienen.“

Caden musterte Isabella möglichst unauffällig. Sie war zwar klein, aber verdammt gut proportioniert, hatte Rundungen an den richtigen Stellen und ein schönes Gesicht. Ja, warum sollte sie nicht als Model arbeiten?

Isabella lachte. „Es sind nur harmlose Fotos. Ich posiere für Parfüms oder Shampoo oder so was. Keine Pornos.“

„Das hatte ich auch nicht angenommen.“

Caden spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg. Oh Mann, wie peinlich. Es war so offensichtlich, was für Bilder ihm gerade durch den Kopf gegangen waren.

„Jedenfalls haben Sie ein traumhaftes Haus“, schwenkte Isabella wieder in eine unverfängliche Richtung. „Und das gönne ich Ihnen wirklich von ganzem Herzen, völlig neidlos.“

„Vielen Dank. Wenn du willst, kannst du es dir gerne mal von innen ansehen.“

Caden biss sich auf die Lippe. Das war ihm einfach so herausgerutscht.

Isabellas Augen begannen zu leuchten.

„Hey, total gerne. Das ist aber nett von Ihnen! Wann denn?“

„Passt es dir morgen früh um zehn?“, schlug Caden vor und spürte, wie sein Herz schneller klopfte. Er hatte ein Date mit diesem wundervollen Mädchen! Wie aufregend!

Isabella nickte. „Das ist perfekt. Ich habe gerade Semesterferien und viel Zeit. Wow, toll. Ich freue mich riesig.“

„Ich mich auch.“

Caden spürte, dass es die Wahrheit war. Isabella war so erfrischend und so anders. Ganz anders. Und sie tat ihm gut.

Kapitel 2

Als Caden am nächsten Morgen aufwachte, war sein erster Gedanke, dass er in knapp zwei Stunden das Mädchen vom Strand wiedersehen würde. Isabella.

Er spürte, wie sich sein Magen angenehm zusammenzog. Isabella faszinierte ihn, warum sollte er sich selbst etwas vormachen? Sie wirkte lebendig, positiv und begeisterungsfähig, voller Liebe zu allem und allen. Das machte sie überaus anziehend.

Caden duschte ausgiebig, wusch seine Haare, rasierte sich besonders sorgfältig und legte ein verführerisches Aftershave auf. Dann verteilte er Gel in seinen Haaren und wählte seine Garderobe aus: eine schwarze Jeans und ein helles T-Shirt mit einem dezenten Schriftzug. Zufrieden betrachtete er sich im Spiegel. Seine 43 Jahre sah man ihm nicht an. Meistens wurde er auf Mitte 30 geschätzt. Heute fühlte er sich sogar wie höchstens 25.

Sein Herz klopfte schneller, als er auf die Uhr sah und ihm bewusst wurde, dass Isabella in einer guten halben Stunde hier auftauchen würde. Was würde passieren? Worüber würden sie sprechen? Würden sie überhaupt Gesprächsthemen finden oder sich schrecklich miteinander langweilen?

Als Isabella in einem weißen, kurzen Kleid, das ihre gebräunte Haut bestens zur Geltung brachte, lachend vor ihm stand, flatterten plötzlich Hunderte von aufgeregten Schmetterlingen in Cadens Bauch herum. Sie sah einfach umwerfend aus!

„Herzlich willkommen in meiner bescheidenen Hütte“, begrüßte der Hausherr seinen Gast und lächelte sie an. „Wie schön, dass du gekommen bist.“

„Ich freue mich, dass Sie mich eingeladen haben.“

Isabella streckte ihm die Hand entgegen. Caden ergriff sie, und im selben Moment erwischte ihn ein regelrechter Stromschlag.

„Sie haben wohl die ganze Zeit an der Steckdose gehangen, Sir.“

Isabella lachte, und ihre Augen funkelten.

„Ich glaube eher, du bist elektrisch aufgeladen“, meinte Caden und schluckte. „Aber lass doch mal das 'Sie' bleiben. Da fühle ich mich ja schrecklich alt.“

„Sorry, es sollte nur meinen Respekt ausdrücken“, grinste Isabella.

Caden fuhr sich durch seine Haare, was ein klares Zeichen für seine Nervosität war.

„Respekt? Vor mir? Wieso das denn?“

„Um sich so ein Haus leisten zu können, braucht man jede Menge Kohle, und die muss man erst mal verdienen. Also musst du schon eine Menge drauf haben in deinem Job. Obwohl mir selbst das nicht wichtig ist, habe ich Respekt vor Leuten, die sich so etwas erschaffen. Es sei denn, du hast das Haus von einer Erbschaft bezahlt oder einem Lottogewinn.“

Caden grinste. „Nein. Ich habe mir das Geld tatsächlich selbst hart erarbeitet. Du darfst mich also ruhig bewundern.“

„Das werde ich uneingeschränkt tun.“

Isabella lachte wieder ihr unwiderstehliches Lachen.

Erst jetzt bemerkte Caden den Hund an ihrer Seite.

„Sag mal, ist dein Hund seit gestern geschrumpft? Hattest du nicht einen größeren dabei?“

Isabella nickte. „Das ist Sherry. Ich wohne mit ein paar Freunden auf einem Hof, wie ich ja schon sagte. Wir nehmen Tiere auf, die niemand mehr haben will. Sherry war eine Zuchthündin, und als sie zu alt war, um Babys zu kriegen, die viel Geld bringen, hatte sie ausgedient. Ist das nicht eine Unverschämtheit? Die letzten Jahre hätte man sie doch noch in ihrer gewohnten Umgebung leben lassen können. Sie ist doch ein Lebewesen mit einer Seele und keine Wurfmaschine!“

Zärtlich kraulte sie das Tier hinter den Ohren, und Sherry wedelte mit dem Schwanz.

„Da hast du völlig Recht“, stimmte Caden zu.

Als Kind hatte er sich immer einen Hund gewünscht, aber seine Eltern hatten auf stur geschaltet. Tiere machten Dreck und Arbeit, und das hatten sie in ihrer Welt nicht gebrauchen können. Caden hatte das immer sehr bedauert. Und jetzt hatte er für einen Hund keine Zeit. Das Tier wäre den ganzen Tag allein, bis er spätabends nach Hause kam, und das wollte er keinem Hund antun.

Er beugte sich zu Sherry hinunter, ließ sich beschnuppern und streichelte sie liebevoll. Überrascht sah Isabella dabei zu. Normalerweise war Sherry bei Fremden nicht so zutraulich. Jetzt legte sie sich sogar auf den Rücken und ließ sich von Caden am Bauch kraulen! Caden kniete sich auf die kalten Marmorfliesen und kraulte, was das Zeug hielt. Das hätte Isabella ihm gar nicht zugetraut. Wer hätte gedacht, dass der Herr Anwalt so tierlieb war?

Isabella fühlte ein warmes Gefühl in sich aufsteigen – wie immer, wenn sie Menschen begegnete, die Tiere ebenso liebten, wie sie es tat. Das schaffte sofort eine Verbundenheit. Menschen, die Tiere mochten, waren gute Menschen. Diese Erfahrung hatte sie zumindest gemacht.

„Du scheinst gut mit Hunden umgehen zu können“, stellte sie fest, als Caden gar nicht wieder aufhören wollte, Sherry zu streicheln.

„Ich wollte selbst immer einen Hund haben, aber meine Eltern haben es mir nicht erlaubt“, erwiderte Caden. „Das fand ich sehr traurig. Und später war ich zu sehr in meinem Job eingespannt und hätte keine Zeit für das Tier gehabt.“

„Musst du denn so viel arbeiten?“

Isabella ging in die Knie und begann ebenfalls, Sherry zu streicheln. Sie kam Caden so nah, dass sie sein After Shave riechen konnte.

„Als Anwalt hat man einen Zwölf-Stunden-Tag, wenn man etwas erreichen will“, gab Caden Auskunft. „Das wird einfach erwartet.“

„Von wem wird das erwartet? Und hat man irgendwann genug erreicht?“

Isabellas Frage klang ganz offen und neugierig.

Es gab den nächsten Stromschlag, als sich die Hände der beiden in Sherrys Fell berührten.

„Wie meinst du das?“

Caden zog seine Hand nicht weg und merkte, dass Isabella es auch nicht tat. Es kribbelte in seiner Magengegend.

„Ich meine, dass dir die Erwartungen der anderen eigentlich egal sein können. Und dass du weniger arbeiten könntest, wenn das Geld reicht. Dann könntest du dir auch einen Hund zulegen. Dann hättest du Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen. Es sei denn, dein Job macht dich glücklich.“

Isabella blickte Caden aus ihren wunderschönen Augen wach und interessiert an.

„Macht dich dein Job glücklich?“

Ihre Fingerkuppe berührte seinen Finger und strich leicht darüber. Oder streichelte sie lediglich den Hund? Das Kribbeln in seinem Magen wurde stärker.

„Schon. Ich arbeite gern als Anwalt“, antwortete er gepresst, denn ihre Berührung verwirrte ihn enorm, obwohl sie so harmlos war.

„Ich kann mir durch diesen Beruf einiges leisten, zum Beispiel dieses Haus.“

Isabella lächelte. „In dem du wahrscheinlich einmal im Jahr drei Wochen verbringst, stimmt's? Und die übrige Zeit? Bist du happy, wenn du an deinem Schreibtisch sitzt? Werden das die Stunden sein, an die du am Ende deines Lebens am liebsten zurückdenkst?“

Caden starrte das Mädchen an. Das waren aber sehr poetische Fragen am frühen Morgen!

Isabella schüttelte lachend den Kopf und erhob sich.

„Sorry. Wir haben gerade in unserer WG über den Sinn des Lebens philosophiert und was wir am Ende unseres Lebens bereuen würden.“

„Soso.“ Auch Caden stand auf. „Das ist ja interessant. Und was ist dabei herausgekommen?“

„Dass man auf sein Herz hören und alles machen soll, wonach man sich sehnt“, erklärte Isabella ernst. „Natürlich soll man arbeiten, aber man soll das Leben darüber nicht vergessen. Irgendwann ist es nämlich vorbei. Man hat nicht endlos Zeit. Und diese kostbare Zeit sollte man nicht sinnlos verschwenden. Man sollte Gutes in die Welt bringen und für jemanden nützlich sein. Immer nur für sich zu leben, bringt auf Dauer keine Zufriedenheit.“

Überrascht schaute er sie an. Das Mädchen war nicht nur ausgesprochen attraktiv, sondern auch noch intelligent. Und sie war nicht oberflächlich. Das gefiel ihm.

„Ihr führt sehr tiefschürfende Gespräche in eurer WG“, stellte er fest. „Mit wie vielen Leuten wohnst du zusammen? Was macht ihr? Was für Tiere habt ihr? Und wollte ich dir nicht eigentlich das Haus zeigen?“

„Das kannst du trotzdem tun“, ermunterte Isabella ihn. „Ich texte dich dann bei der Hausbesichtigung zu.“

„Das kannst du sehr gerne machen.“ Caden lachte. „Hier hätten wir die Eingangshalle.“

„Wow.“ Isabella blieb stehen und blickte sich beeindruckt um.

Der Eingangsbereich war hell und großzügig gestaltet mit einer offenen Treppe und einer Galerie. Weiße Setzstufen in Kombination mit Trittstufen aus dunklem Holz ließen die Treppe schön luftig wirken.

„Wir sind zu fünft“, ließ Isabella Caden wissen. „Charlotte habe ich bei meinem Studium kennengelernt, sie ist eine Kommilitonin. Sie war es auch, die mich gefragt hat, ob ich nicht Lust hätte, mit ihr aufs Land zu ziehen.“

Die beiden schritten durch die Halle, Sherry folgte ihnen. Als nächstes betraten sie die Küche. Sie war riesig, hell und erinnerte an eine Küche im klassischen Landhausstil.

---ENDE DER LESEPROBE---