Hotline zum Glück - Jill A. Möbius - E-Book

Hotline zum Glück E-Book

Jill A. Möbius

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Beschreibung

Wer wünscht sich nicht ein Leben, das vielfältig, erfüllt und spannend ist? Kein Problem, sagt die Heilpraktikerin Jill A Möbius, wenn Sie in Kontakt zu Ihrem inneren "Glücks-Coach" stehen.

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Seitenzahl: 339

Veröffentlichungsjahr: 2008

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Jill A. Möbius

Hotline zum Glück

Jill A. Möbius

Hotline zum Glück

Anleitungen zu einem erfüllten Leben

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:[email protected]

Nachdruck 2013© 2004/2008 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbHNymphenburger Straße 86D-80636 MünchenTel.: 089 651285-0Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, ­Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Lektorat: Andrea Voß, EstingUmschlaggestaltung: Atelier Seidel – Verlagsgrafik, TeisingUmschlagabbildung: Eigenarchiv Atelier Seidel – Verlagsgrafik, TeisingSatz: J. Echter, Landsberg am LechDruck: Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN Print 978-3-86882-369-1ISBN E-Book (PDF) 978-3-86415-039-5

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.mvg-verlag.deBeachten Sie auch unsere weiteren Verlage unterwww.muenchner-verlagsgruppe.de

Hinweis

Dieses Buch soll und kann keine ärztliche Diagnose und Therapie ersetzen. Beim Auftreten von Krankheitssymptomen sollte unbedingt ein Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden. Die in diesem Buch genannten Tipps und Ratschläge sind von der Autorin und dem Verlag sorgfältig geprüft worden, eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden.

Die Umsetzung der hier vorgestellten Ideen und Übungen erfolgt eigenverantwortlich. Weder die Autorin noch der Verlag übernehmen Verantwortung für die Folgen, die aus der praktischen Anwendung der in diesem Buch enthaltenen Informationen entstehen könnten, eine Haftung ist ausgeschlossen.

Die Welt ist so, wie wir sie erträumen.(John Perkins)

Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

wie wäre es, in jeder Lebenslage über einen direkten Draht zum Glück zu verfügen? Eine Hotline, bei der man sich überall und jederzeit zu jedem Thema des Lebens Hilfe holen kann. Ein persönlicher Glücksberater sozusagen, der immer die richtigen Antworten und Lösungen parat hat: Wie soll ich mich entscheiden? Wie finde ich den idealen Partner? Wie komme ich mit anderen besser aus? Wie werde ich gesünder und bleibe es auch? Wo liegt mein Weg? Wie komme ich dem Sinn meines Lebens näher? Was kann ich tun, damit sich meine Herzenswünsche erfüllen?

Menschen, die wir als glücklich empfinden, scheinen einen solchen persönlichen Berater zur Seite zu haben, der ihnen immer den besten Weg weist. Ein Privileg?

Keinesfalls! Denn unser Leben ist die pure Fülle. Es hält eine riesige Menge Zutaten und noch viel mehr Rezepte bereit, aus denen wir nach Herzenslust unser eigenes Lieblingsmenü zusammenstellen können. Das ist einerseits wunderbar, denn es macht unser Leben so abwechslungsreich, interessant und spannend. Doch andererseits ist es auch verwirrend, denn wie sollen wir aus der Unmenge von Möglichkeiten genau diejenigen herausfinden, die am besten zu uns passen? Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Zutaten für ein glückliches, gesundes und erfülltes Leben auch in gewissen Zeitabständen ändern können.

Ein einziges Rezept zu finden, das für alle gleich gut funktioniert, ist leider unmöglich. Andererseits: Je mehr Ratschläge man einholt, desto größer ist die Gefahr, sich verwirren zu lassen.

Doch wie kann man aus dieser Zwickmühle wieder herauskommen?

Ganz einfach: Indem Sie die Hotline zu dem einzig kompetenten Ratgeber für Ihr Leben freischalten und dranbleiben. Denn Ihren persönlichen Glücks-Coach haben Sie bereits in sich selbst. Sie müssen nur lernen, nachzufragen und zuzuhören. Die „Hotline zum Glück“ ist immer auch die Hotline zum Selbst.

Als Kinder hatten wir es noch einfach. Bei unserer Geburt betraten wir die Welt sozusagen mit dem Hotline-Hörer in der Hand. Am anderen Ende saß unser persönlicher Glücks-Coach und wir tauschten uns fleißig aus. Wir hörten nur auf unser Gefühl, lebten frei von Ängsten und Sorgen glücklich im Augenblick.

Dann kamen Schule und Berufsausbildung, die so vieles lehrten, was das Leben leichter machen sollte, aber irgendwie wurde alles nur komplizierter. Wenn viele von uns heute Kinder beobachten, betrachten sie sehnsüchtig das scheinbar verloren gegangene Glück.

Nicht umsonst sagte Pablo Picasso: „Ich habe mein halbes Leben gebraucht, um die Welt wieder mit den Augen eines Kindes zu sehen.“

Doch so lange muss es nicht dauern. Mit der richtigen Einstellung wird es zum Vergnügen, das eigene Potenzial spielerisch zu entdecken, zu entfalten und dadurch mehr Freude, Selbstverwirklichung und Erfolg zu erfahren. Wer im Einklang mit sich selbst und den eigenen Zielen lebt, kann gar nicht anders, als glücklich zu sein.

In diesem Buch habe ich eine Vielzahl wirksamer und vergnüglicher Rezepte, Methoden und Beispiele zusammengestellt, die ich auf meiner persönlichen Suche nach dem Glück gefunden habe. Weil ich sie für wertvoll und bereichernd halte, möchte ich sie an Sie weitergeben.

Selbstverständlich ist es Ihnen überlassen zu entscheiden, welche Impulse Sie als Inspiration aufgreifen und umsetzen möchten und welche Sie lieber beiseite lassen. Sie können das Buch auch einfach zur Unterhaltung lesen, irgendwo in der Mitte beginnen oder bestimmte Kapitel überspringen – Hauptsache, Sie haben Spaß dabei. Vertrauen Sie einfach Ihrem Gefühl. Es wird Ihre Aufmerksamkeit automatisch auf die Dinge lenken, die für Sie derzeit am wichtigsten sind.

Viel Freude, Leichtigkeit und Erfüllung wünscht Ihnen

Jill A. Möbius

TEIL 1 DIE HOTLINE GEHT IN BETRIEB

1 Eine Hotline zum Glück – gibt’s denn so was?

Stell dir etwas vor,und du wirst es erreichen.Träume davon,und du wirst dazu werden.Vertraue dir selbst,denn du weißt mehr,als du glaubst.(SERGIO BAMBAREN)

„Guten Morgen. Hier spricht dein persönlicher Glücks-Berater. Schön, dass du dich meldest und herzlich willkommen bei der kostenlosen Hotline, deinem persönlichen Service für Erkenntnis, Erfüllung und Lebensfreude. Was kann ich für dich tun?“, meldet sich eine angenehme Stimme am anderen Ende der Leitung. Ermutigt von der freundlichen Begrüßung holen Sie tief Luft und legen mit Ihren Fragen und Wünschen los.

Klingt prima, oder? In Wirklichkeit flüstert uns zwar keine freundliche Telefonistin ins Ohr, aber wir können tatsächlich eine Art Hotline nutzen, die jeder von uns in sich hat: den direkten Draht zu unserem wahren Selbst.

Diese Hotline zum Selbst ist eine ganz besondere Verbindung. Obwohl oder gerade weil sie so natürlich ist, brauchen wir „zivilisierten“ Menschen ein paar Bedienungshinweise, um sie sinnvoll nutzen zu können. Wir müssen wissen, wo das Telefon steht, brauchen die „Durchwahlnummer“ und sollten die Grundregeln der Kommunikation mit unserem persönlichen Berater kennen. Dann kann es auch schon losgehen.

Besagter Glücksberater ist ein Bestandteil unseres wahren Wesenskerns, unseres wahren Selbst. Dieser Kern ist frei von Angst, unempfindlich gegenüber Kritik und drängt uns zur Selbstentfaltung. Er ist der Teil von uns, der immer spürt und weiß, was gerade richtig für uns ist, damit wir genau dort landen und das bekommen, was uns wirklich glücklich macht. Er ist der Urquell in uns allen, der Vertrauen ins Leben hat, die Dinge spielerisch angeht und davon ausgeht, dass wir es selbstverständlich verdient haben, glücklich zu sein.

Diesen Ansprechpartner haben wir bei der Geburt quasi als Grundausstattung mitgeliefert bekommen. Seine Aufgabe ist es, uns Botschaften zu senden, die uns sagen: „Hey, hallo, hier geht es lang zu deinem persönlichen Glück.“ Um Missverständnissen vorzubeugen: Das wahre Selbst ist keine Instanz außerhalb, sondern ein Teil von uns, zu dem wir jederzeit Verbindung aufnehmen können.

Eigentlich wäre alles ganz einfach, wenn wir die Sprache unseres wahren Selbst verstehen würden. Dann würde es uns viel leichter fallen, zu erkennen, welcher Weg für uns der richtige ist. Wir könnten in uns selbst erspüren, welche Handlung angemessen ist und würden damit immer richtig liegen.

Dass wir in einer „Multimedia-Gesellschaft“ leben, hat natürlich auch unser Glücksberater an der Hotline längst begriffen und bedient sich deshalb verschiedener Ausdrucksformen, je nachdem, wie er uns am besten erreicht und wofür wir gerade ein offenes Ohr haben. Er spricht mit uns in unseren Visionen und Träumen, durch unsere Intuition, unsere Gefühle, durch unseren Körper oder auch durch Ereignisse, die wir anziehen.

Kommunikation basiert auf der Bereitschaft und Fähigkeit beider Seiten. Auch die Hotline zum Glück funktioniert nur dann, wenn wir den Hörer abheben und wirklich für ein Gespräch bereit sind. Genau darum geht es in den folgenden Kapiteln.

2 Abenteuer Leben – dem eigenen Lebenssinn auf der Spur

Einige Menschen sehen die Dinge,wie sie sind und fragen: warum?Ich träume nie da gewesene Träumeund frage: warum nicht?(GEORGE BERNARD SHAW)

Es war einmal ein Prinz. Er lebte in einem prachtvollen Palast, umgeben von unendlichem Luxus. Seine schöne junge Frau und sanftmütige Dienerinnen lasen ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Köstliche Speisen, Musik, Spiel und Tanz sorgten für allerlei Kurzweil. So lebte der Prinz relativ sorglos viele Jahre lang. Doch all der Luxus vermochte ihn nicht wirklich glücklich zu machen, ebenso wenig wie die Geburt seines Sohnes, denn in sich trug er die tiefe Sehnsucht, den Sinn der menschlichen Existenz zu verstehen. Er begriff, dass der materielle Überfluss seine drängende Sehnsucht nicht zu stillen vermochte, weshalb er dem bequemen, aber eintönigen Leben im Palast immer weniger Freude abgewinnen konnte. Es musste doch noch mehr geben … Deshalb wurde sein Verlangen, die Welt außerhalb des Palastes kennenzulernen, immer brennender.

Eines frühen Morgens verkleidete sich der Prinz als Bettler und schlich sich an der Palastwache vorbei nach draußen. Staunend und mit großen Augen nahm er wahr, wie vielfältig die Welt war. Er erblickte viele Dinge, die er noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte, und vieles davon faszinierte ihn. Aber ihm begegneten auch Armut und Krankheit, was sein Herz sehr berührte. Spontan beschloss der Prinz, dem Luxusleben für immer den Rücken zu kehren. Er machte sich als wandernder Bettler auf die Suche nach dem Sinn des menschlichen Lebens und zugleich auf die Suche nach dem Sinn seiner eigenen Existenz.

So ungefähr soll sich etwa fünfhundert Jahre vor Christi Geburt die Geschichte von Prinz Siddharta Gautama zugetragen haben. Dieser erkannte nach vielen Jahren der Wanderschaft und Meditation schließlich die Wahrheit und den Sinn des menschlichen Seins. Er wurde erleuchtet und wird heute als Buddha von Millionen Menschen auf der ganzen Welt verehrt.

Die Suche nach dem Lebenssinn ist wahrscheinlich eines der zentralen Anliegen der Menschheit. Die Sehnsucht nach mehr Sinn und Erfüllung treibt uns an, nach den Bausteinen zu suchen, die unser Leben zu einem glücklichen und intensiven Erlebnis machen, sodass Freude zu unserem ständigen Begleiter wird. Doch wie sehen diese Bausteine aus und wo kann man sie finden?

Antworten auf diese Fragen erhalten Sie, indem Sie sich auf die Suche nach Ihrem Potenzial, Ihrem wahren Wesen und Ihren Träumen machen.

Zu Beginn des irdischen Daseins kommen wir mit einem prall gefüllten Rucksack zur Welt, bestens ausgestattet für das Abenteuer Leben. In diesem Rucksack befinden sich viele bunte Überraschungspäckchen, die nur darauf warten, geöffnet zu werden: jede Menge Visionen, Sehnsüchte, Fähigkeiten, Talente und Eigenschaften, die man zusammenfassend als individuelle Lebensidee bezeichnen könnte.

Wenn alles gut lief, sind am Ende des Lebens alle Päckchen ausgewickelt, Ideen konnten verwirklicht werden und der Mensch ist damit um eine Vielzahl an Erfahrungen und Erkenntnissen reicher.

So wie es die „Lebensaufgabe“ eines Samenkorns ist, zu keimen und das in ihm steckende Potenzial in Form einer Pflanze oder Blume zu entfalten, ist es die Aufgabe des Menschen, das in ihm steckende Potenzial zu entfalten. Der wesentliche Sinn des Lebens besteht darin, den Rucksackinhalt zu entdecken, zu leben, dabei zu lernen und auf diese Weise sich selbst zu erfahren. Alle geistigen und körperlichen Fähigkeiten, die Sie dafür brauchen, bekommen Sie als Grundausstattung selbstverständlich mitgeliefert.

Entscheidend für den Wachstumserfolg einer Pflanze sind die richtige Bodenbeschaffenheit, Düngung, Bewässerung und genügend Licht. Als Mensch haben Sie gegenüber der Pflanze den unschätzbaren Vorteil, dass Sie Ihre persönlichen Wachstumsfaktoren selbst bestimmen, ändern und regulieren können. Sie können sich sozusagen Ihren Lieblingsplatz auf der Welt selbst aussuchen – und je nach Bedarf auch ändern. Sonne oder Halbschatten, viel oder wenig Wasser, Sandboden oder Humus – Sie haben die Wahl, Ihre jeweilige Lebenssituation im Rahmen Ihrer Möglichkeiten so zu gestalten, dass sie Ihnen optimale Entfaltungsmöglichkeiten bietet.

Die Entfaltung des Potenzials umfasst die Entwicklung des Charakters, das Erlangen von Wissen sowie das Erschaffen und Erleben von bestimmten Situationen, die zum persönlichen Wachstum beitragen. Um auf dem eigenen Weg weiterzukommen, muss man nicht zwangsläufig jahrelang im Lotussitz meditieren. Oft stellen sich wichtige Erkenntnisse bei einem Spaziergang ein, beim Cappuccino-Trinken oder bei einem inspirierenden Gespräch. Vor allem aber geht es um die Suche und die Verwirklichung der Lebensumstände, die ein Gefühl von tiefer Zufriedenheit und Freude erzeugen.

Ein wesentlicher Fingerzeig hierbei sind Visionen, Träume und Sehnsüchte. Sie sind wie rote Fäden, die uns den Weg zu einem reichhaltigen Leben weisen, weil ihre Erfüllung unsere Lebensqualität steigert. Es sind die Dinge, die das Herz schon mit Freude erfüllen, wenn man nur an sie denkt und erst recht natürlich, wenn man sie verwirklicht.

Damit man sich jedoch im Dschungel der unendlichen Möglichkeiten nicht verläuft und immer auf der richtigen – der eigenen – Spur bleibt, enthält der Überlebens-Rucksack außerdem noch eine große Portion Gefühl und Intuition. Beide können uns, richtig angewendet, das Leben sehr erleichtern.

Leider wird den Menschen in unserem Kulturkreis oft bereits in der Kindheit beigebracht, Unzufriedenheit sei ein normaler Zustand. Ich halte das für einen großen Irrtum.

Menschen, die ihre Träume verwirklichen und ihr Potenzial entfalten, empfinden gewöhnlich ihr Leben als erfüllt. Sie sprühen häufig geradezu vor Begeisterung und scheinen auch im fortgeschrittenen Alter nahezu unerschöpflich viel Energie zu haben. Kein Wunder, dass sich dieser innere Zustand tiefster Zufriedenheit häufig auch in einem entsprechend vitalen Körper widerspiegelt.

Wer oft echte Freude an seinem Leben empfindet, kann dies als Zeichen dafür werten, dass er auf eine Weise lebt, die ihm zutiefst entspricht. Wenn, in welchem Lebensbereich auch immer, die Freude fehlt, deutet dies darauf hin, dass irgendetwas nicht so ist, wie man es sich in Wahrheit wünscht.

Deswegen in ernste Grübelei zu verfallen, wäre jedoch falsch. Am leichtesten kommen Sie auf die Spur zum Glück, wenn Sie spielerisch und mit viel Fantasie beginnen, (wieder) zu entdecken, welcher Zutaten es bedarf, damit Ihr Dasein zu einem vergnüglichen und erfüllenden Erlebnis wird. Das Erfreuliche dabei ist: Auch im Alter kann man die Weichen neu stellen und beginnen, neugierig Träume zu entdecken, das Leben aktiv zu gestalten und neue inspirierende Erfahrungen zu machen.

Es lohnt sich also, so wie seinerzeit Prinz Siddharta auf Entdeckungsreise zu gehen – natürlich auf die eigene, ganz persönliche Weise.

Kein Anschluss? Warum es mit der Verbindung manchmal nicht klappt

Da die Hotline zum Glück immer auch eine Hotline zum Selbst ist, besteht eine wesentliche Voraussetzung für eine gute Verbindung darin, sich selbst treu zu bleiben. Und damit beginnt die erste Herausforderung des Lebens bereits, kaum dass wir das Licht der Welt erblickt haben.

Zum Zeitpunkt der Geburt ist der Abenteuer-Rucksack noch ausschließlich mit unseren eigenen Visionen und Träumen angefüllt. Wir leben spontan aus dem Gefühl heraus und drücken unsere Bedürfnisse und Sehnsüchte unmissverständlich aus. Unsere Hotline ist rund um die Uhr in Betrieb. Wir stehen in direkter Verbindung mit unserem Glücks-Coach.

Doch schon bald nach dem ersten Schrei beginnen andere – Eltern, Lehrer, Pfarrer, später Vorgesetzte – neue Päckchen in unseren Rucksack zu schmuggeln: ihre Ansichten, Meinungen und Überzeugungen darüber, wie die Welt funktioniert, wie man sich im Idealfall verhalten sollte und was richtig oder falsch ist. Wir lernen, dass es unangenehme Konsequenzen hat, wenn wir uns nicht so verhalten, wie man es von uns erwartet. Belohnt wird, wer sich den Regeln entsprechend verhält.

Um in diesem System erfolgreich zu sein und nicht unangenehm aufzufallen, passt man sich an – Variante Nummer eins.

Variante Nummer zwei ist ebenso möglich: Man lehnt als jugendlicher Revolutionär die Lebensweise, Werte und Ansichten der Eltern oder auch der Gesellschaft generell ab, obwohl in Wahrheit vielleicht einige dieser Vorstellungen mit den eigenen übereinstimmen. Als Rebell jedoch hat man es sehr schwer, diese Entsprechungen als Wegweiser für das eigene Leben zu erkennen und zu nutzen.

Je mehr man den Kontakt zu seinem Glücks-Berater verliert, desto mehr Dinge tut man gewöhnlich, die

Sowohl völlige Anpassung als auch generelle Rebellion haben zur Folge, dass man verlernt, nach innen zu horchen, um herauszufinden, was einem selbst wirklich entspricht.

den eigenen Träumen und Sehnsüchten widersprechen. Etwa, indem man einen Beruf ausübt, bei dem man nicht wirklich glücklich ist oder der sogar das Gegenteil von dem ist, was man sich früher immer erträumt hat.

Was den beruflichen Bereich betrifft, identifizieren sich manche vielleicht auch mit dem Traum ihres Vorgesetzten. Sie setzen hierfür all ihre Kraft, Energie und Zeit ein und vergessen dabei ihre eigenen Ideale.

Eines der beliebtesten Gesellschaftsspiele auf der Welt heißt „kontrollieren und manipulieren“. Um nicht unversehens auf einem Spielfeld zu landen, auf das man gar nicht will, bedarf es schon einer gehörigen Portion Achtsamkeit und eines klaren Bewusstseins der eigenen Werte und Ziele. Die Übernahme fremder Ideale und Träume geschieht häufig unbemerkt. So bleiben viele Talente, Sehnsüchte und Visionen im Menschen verborgen und ungelebt.

Auf dem Weg zum Glück sind Sätze wie „Man kann eben nicht alles haben“, „Bescheidenheit ist eine Zierde“, „Träume sind Schäume“ oder „Das Leben ist hart“ ausgesprochen hinderlich. Wenn man nicht aufpasst und diese Einstellungen übernimmt, führt das mit großer Wahrscheinlichkeit früher oder später dazu, dass man irgendwann aufhört zu träumen und sich vielleicht für Liebe, Anerkennung oder finanzielle Sicherheit verkauft.

Manche Menschen versuchen erst gar nicht, ihre Träume zu verwirklichen, weil sie es sich einfach nicht zutrauen. Dieses Denken hindert sie daran, es auch nur auszuprobieren. Angenommen, es wäre Ihr Traum, Ölbilder zu malen. Aber weil Sie fürchten, es nicht zu können, gehen Sie niemals los, um Pinsel, Leinwand und Farbe zu besorgen. Auf diese Weise werden Sie allerdings niemals erfahren, ob Ihnen das Malen vielleicht Freude bereiten würde, weil die Angst, nicht gut genug zu sein, Sie davon abhält, Ihrem Traum eine Chance zu geben.

Wer sagt denn, dass man gleich zu Anfang perfekt sein muss? Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Wer im Frühling durch Florenz bummelt, wird an nahezu jeder Straßenecke des Zentrums Maler sitzen sehen. Einige zeichnen Personen, andere malen Stadtansichten und wieder andere Landschaften oder Fantasiebilder. Jeder ist auf seine ganz persönliche Art kreativ – in Kohle, Aquarell, Öl oder mit Sprühfarben. Diese Menschen leben ihre Leidenschaft, ihren Traum. Sie drücken sich auf ihre ganz persönliche Weise aus, und wenn ihr Bild jemand anderem gefällt und sie dafür Geld bekommen, freut sie das natürlich. Eines ist ihnen – mit oder ohne Geld – aber auf jeden Fall sicher: Der Spaß an ihrer Arbeit, den man ihren Gesichtern ansieht, und die daraus resultierende tägliche Zufriedenheit.

Was das Gefühl der Zufriedenheit dagegen wirksam ausbremst, ist die Methode, seine Träume in die Zukunft zu verlegen, etwa nach dem Motto: „Wenn ich erst viel Geld habe/verheiratet bin/ein eigenes Haus habe/nicht mehr arbeiten muss, dann mache ich das, was ich schon immer tun wollte.“

Tatsache ist, dass wir nicht wissen, wie genau unsere Zukunft aussehen wird. Alles, was wir sicher besitzen, ist die Gegenwart. Deshalb lohnt es sich, der Gegenwart die allergrößte Beachtung zu schenken.

Ein wesentlicher Grundsatz der hawaiianischen Huna-Lehre1 lautet: „Jetzt ist der Augenblick der Kraft!“ Und „jetzt“ ist eben genau in dieser Sekunde und nicht irgendwann später.

Vielen geht es aber auch wie Fridolin Sorgenvoll: Er könnte auf die Frage, welches seine größten Sehnsüchte und Träume sind, keine Antwort geben – weil er sie nicht kennt. Er weiß nicht, welche ungeahnten Fähigkeiten er vielleicht besitzt und welche Talente in ihm schlummern, weil er seinen Rucksack noch niemals einer genauen Prüfung unterzogen hat.

Fridolin Sorgenvoll kommt zwar recht passabel durchs Leben, doch wirklich glücklich fühlt er sich nicht. Obwohl er eine eigene Familie gegründet hat, wohlhabend ist, in einem angesehenen Beruf arbeitet und regelmäßig mit seiner Familie in Urlaub fährt, spürt er seit einiger Zeit ein nagendes Gefühl von Unzufriedenheit und Leere, das er nicht so recht einordnen kann.

Wer, aus welchen Gründen auch immer, auf eine andere Weise lebt, als es seinem wahren Wesen und seinen Träumen entspricht, muss sich zwangsläufig von sich selbst abgeschnitten fühlen. Kein Wunder, dass man sich dann unzufrieden, frustriert oder deprimiert fühlt. Natürlich können Depressionen auch andere Ursachen haben. Dennoch spricht es für sich, dass sie Psychologen zufolge derzeit Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland sind.2

Drogen- und Alkoholkonsum, Ess- und Magersucht und andere Krankheitsbilder sind weitere Zeichen dafür, dass man den Kontakt zu sich selbst verloren hat und versucht, diesen Mangel durch andere Dinge zu ersetzen. Je mehr man jedoch beginnt, die Hotline zum Selbst zu reaktivieren, desto weniger ist man auf solche äußeren Ersatzmittel angewiesen.

Auch wenn wir manchmal vielleicht das Gefühl haben, die Verbindung zu uns selbst verloren zu haben, können wir uns in Wirklichkeit niemals von uns selbst trennen. Die Frage ist nur, inwieweit wir uns die Zeit nehmen, uns regelmäßig mit unserem Glücks-Berater auszutauschen.

Fazit: Ein wesentlicher Schlüssel zu einem erfüllten Leben liegt darin, regelmäßig zu hinterfragen, ob die Art zu leben, die man gerade pflegt, wirklich in allen Aspekten mit den eigenen Sehnsüchten übereinstimmt, unabhängig von den Meinungen, Wünschen und Erwartungen anderer.

Im Klartext bedeutet dies, in sich hineinzuspüren und zu erkennen, auf welche Art und Weise man wirklich leben möchte. Wie und mit welchen Methoden man das herausfinden kann, lesen Sie in den folgenden Kapiteln. Danach sollte Ihnen eigentlich nichts mehr im Wege stehen, um spielerisch und vergnügt einem erfüllten Leben entgegenzusteuern, wobei Sie natürlich das Tempo, in dem Sie Ihr persönliches Potenzial entfalten wollen, selbst bestimmen.

Auf der Suche nach Visionen

Es gibt ein uraltes indianisches Ritual, die Vision Quest. Dabei geht man allein für einige Tage hinaus in die Wildnis und fastet, um so Klarheit über seine Lebensvisionen zu finden. Seit einiger Zeit findet das Vision-Quest-Ritual auch in der westlichen Kultur zunehmend Anklang. Allerdings ist es nicht jedermanns Sache, tagelang irgendwo in der Natur auf einem einsamen Berg zu sitzen, um Antworten auf wesentliche Lebensfragen zu erhalten.

Glücklicherweise gibt es jedoch – egal, wo man im Leben gerade steht und wie alt oder jung man ist – eine ganze Menge weiterer Möglichkeiten, um mehr über den eigenen Lebenssinn herauszufinden.

Eigene Visionen sind eine essenzielle und nie versiegende Kraftquelle. Sie zu finden, ist eine zentrale Lebensaufgabe.

Nur wer seine Visionen und Sehnsüchte kennt, weiß auch, wonach er in seinem Leben suchen muss. Seine Sehnsüchte zu leben, betrachte ich als den entscheidenden Schlüssel für ein erfülltes Leben. Wie jedoch soll man finden, was einen glücklich macht, wenn man nicht einmal weiß, wonach man eigentlich suchen soll? Ohne diese innere Klarheit ähnelt man einem Schiff, das richtungslos auf dem Meer treibt und von den wechselnden Winden abwechselnd hierhin und dorthin getrieben wird. Mal strandet man auf einer Sandbank, mal dreht sich das Schiff im Kreis, und wenn man Glück hat, landet man irgendwann auch mal auf einer Insel, auf der es Kokosnüsse und herrliche Früchte gibt.

Klare Visionen sind dagegen ein eindeutiger Kurs, der das Schiff in genau den Hafen bringt, in den man auch wirklich will. Sehnsüchte und die daraus resultierenden Visionen treiben uns an, unser Leben selbstbestimmt statt fremdbestimmt zu steuern.

Verrückterweise wissen die meisten Menschen sehr genau, was sie alles nicht wollen. Wenn man sie aber nach ihren Träumen und Visionen fragt, herrscht bei den meisten Funkstille. Das liegt wohl daran, dass in unserer Gesellschaft Träume keinen besonderen Stellenwert haben. Glücklicherweise können Sie aber für sich selbst beschließen, dies in Bezug auf Ihr eigenes Leben ab sofort zu ändern.

Stellen Sie sich einmal die folgende Szene vor: Irgendwann in der Zukunft haben Sie den Entschluss gefasst, sich vom irdischen Dasein zu verabschieden. An der Himmelspforte angelangt, drückt Ihnen ein ernst dreinblickender Himmelsbeamter ein umfangreiches Formular in die Hand und erklärt Ihnen, dass Sie es ausfüllen sollen. Nur wenn Sie das Formular vollständig ausgefüllt zurückgeben, so führt er aus, bekommen Sie den Passierstempel und dürfen den Himmel betreten.

Nachdem Sie auf dem Deckblatt Ihre persönlichen Daten eingetragen haben, blättern Sie neugierig um. Oben auf einer leeren Seite steht die Frage: „Kannst du aus vollem Herzen sagen, dass dein Leben reichhaltig und erfüllt war? Hast du all deine Träume und Sehnsüchte gelebt? Bitte beschreibe das ausführlich näher …“

Was und wie viel würden Sie wohl auf diese Seite schreiben? Wie wunderbar wäre es doch, Seite um Seite verfassen und aus vollem Herzen sagen zu können: „Ja, ich habe ein wunderbares Leben gehabt, reich an vielfältigen Erfahrungen. Ich habe ein Leben gelebt, das mir tiefe innere Freude und Erfüllung gebracht hat. Ich bin meinen Sehnsüchten gefolgt, habe meine Visionen verwirklicht und meine Berufung gelebt. Ja, mein Leben war schön und erfüllt, so wie es war …“

Wenn Sie das Gefühl haben, Sie könnten an dieser Stelle des Formulars vielleicht etwas ins Stocken kommen, ist das kein Grund zur Panik. Sie werden in diesem Buch noch eine Menge Methoden, Tipps und Kniffe kennenlernen, die Ihnen weiterhelfen.

Angenommen, Sie finden bei einem Spaziergang am Meer eine geheimnisvolle Flasche. Neugierig heben Sie sie auf, schütteln sie ein bisschen, und auf einmal macht es „Plopp“ und ein Flaschengeist erscheint. Weil er seinen großzügigen Tag hat, will er Ihnen als Gegengeschenk für seine Befreiung drei Wünsche erfüllen. Einzige Bedingung: Nur ein Wunsch davon darf sich um materielle Dinge drehen.

Worum würden Sie den Flaschengeist bitten? Was wäre Ihnen am wichtigsten? Was wünschen Sie sich wirklich, aus tiefstem Herzen, ab sofort für Ihr Leben? Falls Sie diese Frage innerhalb einer Minute sicher beantworten können, haben Sie schon ein bemerkenswertes Stück Klarheit über Ihr Leben gewonnen. Falls nicht, ist das auch nicht schlimm, dann bitten Sie den Flaschengeist einfach um etwas Bedenkzeit – und lesen erst einmal in aller Seelenruhe das folgende Kapitel.

Think big! Träum’ dir was!

Fantasien und Tagträume sind eine wunderbare Methode, um Lebensträumen auf die Spur zu kommen. Hinter Wünschen, die man sich in seiner Fantasie ausmalt, verbergen sich oft echte Sehnsüchte. Und die gilt es als Startrampe für weitere Unternehmungen in Sachen Glück zu erkennen.

Wie wichtig die Fantasie ist, wusste auch der kreative und wirtschaftlich äußerst erfolgreiche Walt Disney. Er schuf deshalb in seinen Filmstudios drei getrennte, völlig unterschiedlich eingerichtete Räume für die verschiedenen Arbeitsphasen seines Teams. Im ersten Zimmer ging es nur um die Entwicklung kreativer Ideen und Visionen. Hier durfte ohne Fragen nach Budget und Realisierbarkeit frei fantasiert und erfunden werden, es ging um Inspiration und schöpferische Geistesblitze. Allerlei bunte Figuren und Poster gaben diesem Zimmer eine verspielte Note. Um den kreativen Prozess nicht zu stören, waren Wertungen in diesem Raum nicht erlaubt.

In einer weiteren Phase des Projekts wechselte das Team in einen anderen Bereich, in dem konstruktive Kritik willkommen und erwünscht war. Denn in diesem Zimmer wurde eine Idee von vorn bis hinten durchleuchtet und geprüft.

In der dritten Phase schließlich stand dem Team ein Studio zur Verfügung, das mit allen Werkzeugen und Hilfsmitteln ausgestattet war, die die Mitarbeiter zur Realisierung eines Projektes brauchten.

Entsprechend bietet Ihnen das folgende Fantasiespiel die Gelegenheit, generelle Tendenzen zu erkennen und neue Möglichkeiten zu entdecken. Hierbei geht es zunächst nur darum, sich die schönsten Fantasien auszumalen, die man sich für das eigene Leben nur vorstellen kann. Ungeachtet dessen, wie die Realität tatsächlich aussieht und ob man das, was man sich ausmalt, auch wirklich für möglich hält. Denn solche „vernünftigen“ Gedanken verderben einem nicht nur den Spaß, sondern töten auch die besten Visionen augenblicklich ab.

Diese Übung habe ich auf einem Seminar von Harald Wessbecher3 kennengelernt, einem unkomplizierten und lebenslustigen Trainer, der schon vielen Menschen den entscheidenden Kick zur Reaktivierung ihrer persönlichen Glücks-Hotline gegeben hat.

Fantasiespiel:

Nehmen Sie sich mindestens eine halbe Stunde Zeit, in der Sie völlig ungestört sind, und machen Sie es sich an Ihrem Lieblingsplatz richtig gemütlich. Legen Sie einige Zettel und einen Stift bereit. Jetzt geht es für Sie darum, sich Ihre größten Wünsche und Träume spielerisch auszumalen.

Wählen Sie einen oder auch mehrere Bereiche Ihres Lebens aus und lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Alles ist erlaubt – auch die ausgefallensten und ungewöhnlichsten Ideen. Der Flaschengeist erfüllt Ihnen nur genau das, worum Sie ihn bitten. Deshalb ist es wichtig, ihm Ihre Wünsche so konkret wie möglich zu beschreiben und mit möglichst vielen Details auszuschmücken.

Hier ein paar Anregungen als Starthilfe zum Träumen:

Wie und wo möchten Sie, unabhängig von Ihrem jetzigen Umfeld am liebsten leben? Träumen Sie von einem Leben in Sicherheit und Komfort oder eher von einem sorglos-abenteuerlichen Vagabundenleben? Würden Sie gern mit dem Wohnmobil, Motorrad oder Rucksack mehrere Monate oder Jahre um die Welt reisen? Falls Sie einen festen Wohnsitz bevorzugen: in welchem Land, in welchem Klima und in welcher Umgebung möchten Sie am liebsten leben? Eher auf dem Land mit Blick auf Felder, Wald und Wiesen oder lieber in der Stadt?Wie soll Ihre Wunsch-Wohnung oder Ihr Wunsch-Haus beschaffen sein? Träumen Sie von einer Luxusvilla mit zwanzig Zimmern, Meerblick, Swimmingpool, Butler und Köchin oder eher von einem Bauernhaus mit Obstwiese, Katze, Hund und Pferden? Wie gesagt, beim Träumen ist alles erlaubt.Mit welcher Art Menschen möchten Sie am liebsten zusammen sein? Falls Sie sich nach einem passenden Lebenspartner sehnen, könnten Sie sich fragen: Welchen Charakter, welche Eigenschaften soll diese Person besitzen? Träumen Sie von einem romantischen, einfühlsamen Partner an Ihrer Seite, der Ihnen jeden Wunsch von den Augen abliest, Sie auf Händen trägt und mit Zärtlichkeiten verwöhnt? Wünschen Sie sich einen sportlich aktiven Partner, der mit Ihnen die Gipfel der Berge stürmt, Mountain-Bike-Touren macht und die Brötchen per Inline-Skater holt? Oder träumen Sie von etwas ganz anderem – wovon genau?Womit möchten Sie sich beruflich am liebsten beschäftigen? Was ist Ihre Leidenschaft? Falls es Ihren Idealberuf noch nicht gibt, erschaffen Sie ihn sich einfach in Ihrer Fantasie. Wie wollen Sie sich fühlen, wenn Sie Ihren Traumberuf ausüben? Zum Beispiel voller Begeisterung, Freude, inspiriert, kreativ, gelassen, erfolgreich …

Wichtig: Erzwingen Sie nichts, das Ganze hat nur Sinn, solange Sie wirklich Spaß daran haben. Stress und Druck machen es unmöglich, Ihren Sehnsüchten auf die Spur zu kommen. Sie können dieses Spiel auch in mehreren Etappen durchführen und sich jedes Mal einen anderen Bereich vornehmen.

Eines der größten Genies aller Zeiten, Albert Einstein, wusste um den Wert der Fantasie und verkündete: „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“

Sich seine Träume in leuchtenden Farben auszumalen, lohnt immer, denn damit schlagen Sie mindestens zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens: Es bereitet Vergnügen. Zweitens: Sie entwickeln eine Vision, die jedes Mal, wenn Sie sich mit ihr beschäftigen, klarer und kraftvoller wird. Spielerisch Visionen zu entwickeln ist wie ein spannendes Puzzle. Je mehr einzelne Puzzleteile man findet, umso deutlicher wird das Bild. Ein weiterer Vorteil: So ganz nebenbei wird Ihnen beim kreativen Träumen auch klar, was Sie auf keinen Fall wollen, wodurch es Ihnen wiederum leichter fällt, Entscheidungen zu treffen und die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Übrigens: Im Team macht diese Übung oft noch mehr Spaß, weil man sich gegenseitig beim Träumen und Entwickeln von Ideen ansteckt. Probieren Sie es doch einfach in einer geselligen Runde mit Freunden aus.

Wenn man sich seine Fantasien und Wünsche schriftlich notiert, kann man die Aufzeichnungen immer wieder durchlesen und ergänzen. Das führt mit der Zeit zu deutlich mehr Klarheit.

Vielleicht stellen Sie sich jetzt die Frage, wie man dabei auseinanderhalten soll, was Fantasie ist und wo es sich um echte Sehnsüchte handelt. Stellen Sie sich als Entscheidungshilfe einfach folgende Frage: „Bei welchen dieser Wunschvorstellungen hätte ich das Gefühl, wirklich etwas zu verpassen, wenn ich sie niemals erleben würde?

“ Wenn Sie beispielsweise beim Entwickeln der Vision Ihres Traumhauses so richtig in Fahrt gekommen sind und sich dabei, wie einer meiner Freunde, einen Ufo-Landeplatz vor dem Haus ausgemalt haben, mag das für Ihr reales Leben nicht wirklich wichtig sein. Aber wenn zu Ihrer Traumhausvision zum Beispiel eine Lage im Grünen mit Blick über weite Wiesen gehört, ein großer Garten sowie großzügige, helle Räume mit großen Fenstern und Sie sich jedes Mal prächtig dabei fühlen, wenn Sie sich das vorstellen, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um echte Sehnsüchte.

Was für Ihr Leben wirklich bedeutsam ist, erkennen Sie daran, dass Sie jedes Mal, wenn Sie daran denken oder es sich vorstellen, ein starkes positives Gefühl verspüren.

Dieses Fantasiespiel verdeutlicht, worin unsere Visionen bestehen. Es hilft zu erkennen, auf welche Art wir unser Leben erleben möchten und wie es beschaffen sein soll, damit wir es als erfüllt, vielfältig und bereichernd empfinden.

Fazit: Erlauben Sie es sich, mehr zu träumen und sich in Ihrer Fantasie die schönsten und verrücktesten Dinge auszumalen. Das sprengt die üblichen Grenzen der Vorstellung, befreit innerlich und ebnet den Boden, auf dem Visionen wachsen können.

Gut beobachtet ist halb erkannt

Neben Tagträumen gibt es noch eine weitere praktische Möglichkeit, seinen Lebensträumen auf die Spur zu kommen: Das aufmerksame Beobachten des Umfeldes und der eigenen Reaktion darauf. Welche Dinge oder Situationen begeistern Sie spontan? Was von dem, was Sie an anderen Menschen beobachten (Verhalten, Aussehen, Auftreten, Fähigkeiten etc.) finden Sie gut? Welche Vorbilder haben Sie? Wo taucht in Ihnen der Wunsch auf: „Das würde ich auch gern einmal machen oder so wäre ich auch gern?“

Erfahrungsgemäß findet man immer dann eine Eigenschaft, Verhaltensweise oder Tätigkeit interessant und anziehend, wenn es im eigenen Inneren eine Übereinstimmung damit gibt.

Was immer wir an anderen Menschen schön, bewundernswert oder faszinierend finden, können wir nur deshalb wahrnehmen, weil es in uns eine Resonanz für diese Eigenschaft gibt. Etwas, wozu wir keine Beziehung haben, weil es für uns völlig unbedeutend ist, fällt uns auch nicht auf.

Vielleicht bewundern Sie jemanden für seine Selbstsicherheit und Ausstrahlung, für seine Fähigkeit, vor Gruppen zu sprechen, für sein abenteuerliches ungebundenes Leben, für seine glückliche, erfüllte Partnerschaft oder für seine Kinder. Wann immer in uns etwas auf diese Weise anklingt,, können wir es als Hinweis auf eine in uns selbst vorhandene Sehnsucht betrachten.

Möglicherweise bewundert man jemanden dafür, ein eigenes Geschäft zu haben, weil man tief in sich ebenfalls den Wunsch nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit trägt, den Mut zur Umsetzung dieser Sehnsucht aber bisher noch nicht aufgebracht hat.

Tatsache ist jedenfalls: In dem Moment, in dem Ihnen eine Sehnsucht bewusst wird, verfügen Sie über ein wertvolles Puzzleteil Ihrer Lebensvision und sind bereits einen großen Schritt weitergekommen in Richtung persönliches Glück. Als Nächstes geht es darum, wie man seine Sehnsüchte und Visionen mit viel Genuss, im eigenen Tempo und zum richtigen Zeitpunkt immer ein bisschen mehr in die Wirklichkeit holen kann.

Verschiedene Lehrer und Weise stimmen darin überein, dass man immer dann, wenn man einen brennenden Wunsch in sich verspürt, auch die entsprechenden Fähigkeiten besitzt, um ihn zu verwirklichen. Oder, wie Richard Bach es in seinem Buch Illusionen4 ausdrückt:

Niemals wird dir ein Wunsch gegeben,ohne dass dir auch die Kraft verliehenwurde, ihn zu verwirklichen.Es mag allerdings sein, dass du dichdafür anstrengen musst.

Gegen ein bisschen Anstrengung ist ja nichts einzuwenden, solange es Spaß macht, oder? Eines sollte man jedoch unbedingt überprüfen, bevor man sich daran macht, seine Ideen auf die eine oder andere Weise in die Tat umzusetzen: ob es sich wirklich um eine echte Sehnsucht handelt.

Echte Sehnsüchte haben oft mit dem Wunsch nach Freiheit, Selbstentfaltung, Gesundheit, Freude, Liebe und Frieden zu tun; also mit Dingen, die man sich nicht kaufen kann. Glücklichsein als innerer Gefühlszustand lässt sich durch materiellen Konsum nicht dauerhaft erreichen. Die Erfüllung materieller Wünsche bringt häufig nur kurzfristige Befriedigung. Es ist wunderbar, sich schöne Dinge leisten zu können, doch darüber sollte man die wahren Sehnsüchte nicht vergessen, denn erst ihre Erfüllung sorgt für echte Zufriedenheit. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass es sich bei manchen materiellen Wünschen um echte Sehnsüchte handelt. Dies ist dann der Fall, wenn diese Sehnsucht in irgendeiner Form mit der eigenen Lebensaufgabe verknüpft ist oder dazu beiträgt, dass man sein wahres Selbst freier entfalten kann.

Tipp: Eine nützliche Grundregel, um echte Sehnsüchte von scheinbaren zu unterscheiden, lautet: Echte Sehnsüchte bereiten schon dann großes Vergnügen, wenn man daran denkt, und es wird nie langweilig, sich ihre Erfüllung in der Fantasie auszumalen. Wenn echte Träume schließlich erfüllt werden, entsteht eine lang anhaltende, tiefe innere Zufriedenheit.

Frischer Wind statt alte Zöpfe

Wer seine echten Sehnsüchte erkannt hat, braucht als weitere Zutat auf dem Weg ins Glück meist noch eine ordentliche Portion Mut und Entschlossenheit.

Häufig hält uns der Wunsch nach Sicherheit, Stabilität und einem überschaubaren Leben ohne Unwägbarkeiten und Risiko davon ab, einen ersten Schritt zur Verwirklichung unserer Träume zu unternehmen.

Sicherheitsdenken ist ein typischer Charakterzug unseres begrenzten Egos, während unser wahres Selbst nach Entfaltung und der damit verbundenen Veränderung strebt. Sicherheit ist ohnehin eine Illusion, denn alles, was wir sicher haben, ist dieser Augenblick. Die Zukunft ist ein Geheimnis und die Vergangenheit Schnee von gestern. Auch viel Geld zu besitzen kann keine wirkliche Sicherheit vermitteln.

Echte Sicherheit resultiert aus dem Vertrauen in sich selbst und das Leben an sich und ist somit von äußeren Umständen unabhängig. Diese innere Sicherheit entsteht ganz wesentlich aus dem Gefühl, das eigene Leben in der Hand zu haben und selbst gestalten zu können. Gleichzeitig resultiert innere Stabilität auch aus dem Zugeständnis, eine gewisse Portion Unsicherheit als normalen Bestandteil eines erfüllten und abwechslungsreichen Lebens zu akzeptieren.

Das scheinbar Paradoxe ist: Je besser wir damit umgehen können, dass das Unvorhersehbare einen natürlichen Platz in unserem Leben hat, desto ent-

Erst in der Bereitschaft, Unsicherheit zuzulassen, kann sich die Fülle und die Vielfalt des Lebens offenbaren.

spannter werden wir und umso flexibler können wir reagieren.

Flexibilität ist etwas Wunderbares, denn sie ermöglicht es, leichter, unbeschwerter und vergnügter durchs Leben zu gehen. Alles, was man dafür tun muss, ist einfach nur loszulassen, wenn man merkt, dass es Zeit für Veränderungen ist. Es ist viel leichter und energiesparender, loszulassen und sich dem Neuen zu öffnen, als krampfhaft am Alten festhalten zu wollen.

„Schön und gut“, meldet sich jetzt vielleicht der Verstand, „aber bei dem, was ich habe, weiß ich wenigstens, woran ich bin, auch wenn es zugegebenermaßen vielleicht nicht ganz das Gelbe vom Ei ist. Wenn ich jedoch etwas Neues beginne, woher soll ich denn wissen, ob es tatsächlich besser sein wird?“

Genau diese Unwägbarkeiten sind wohl der Grund, warum einige Menschen jahrelang einen Beruf ausüben, den sie nicht mögen oder mit einem Partner zusammenleben, mit dem sie nicht wirklich glücklich sind.

Die Angst vor Veränderung und der damit verbundenen Unsicherheit hält uns oft davon ab, längst fällige Schritte in unserem Leben zu unternehmen. Stattdessen versucht das Ego manchmal ausgesprochen trickreich und erfinderisch, die notwendigen Schritte hinauszuzögern.

Wer beispielsweise spürt, dass seine Wohnung zu eng geworden ist, kann sich dadurch, dass er hübsche neue Vorhänge aufhängt, auf Dauer nicht darüber hinwegtäuschen. Das Gefühl der Enge wird bleiben. Nur ein Umzug in eine größere Wohnung kann mehr Platz, Licht und Freiraum verschaffen.

Auch wird es kaum möglich sein, sich eine ungeliebte Arbeit dauerhaft erträglicher zu machen, indem man sich ein paar Pflanzen mehr ins Büro stellt und einige nette Kleinigkeiten auf dem Schreibtisch verteilt. Andererseits ist einem aber die alte Wohnung oder Arbeitsstelle sehr vertraut. Und gerade dieses Gefühl der Vertrautheit ist sehr oft der Grund, weshalb man nicht bereit ist, etwas loszulassen.

Unzufriedenheit und Langeweile sind Zeichen dafür, dass uns eine bestehende Situation nicht mehr inspiriert, wir nichts mehr daraus lernen können und es daher an der Zeit ist, weiterzugehen. Wer das erkannt hat, kann die Energie, die im Gefühl der Unzufriedenheit steckt, umlenken und als Antrieb zur Veränderung nutzen.

Zum Thema „Veränderung“ habe ich einmal folgende Parabel gehört: Eine Blüte beginnt im Moment der größten Entfaltung zu welken, weil der Zeitpunkt für Veränderung im Kreislauf des Seins gekommen ist. Danach bildet sich eine neue Knospe, und alles beginnt von Neuem. Die Blüte kann nicht sagen: „Anhalten! Ich möchte, dass alles genauso bleibt, wie es jetzt gerade ist!“ Veränderung ist ein natürlicher Prozess, aus dem neues Leben entsteht.

Wer die Veränderung umarmt, kann durch sie wachsen, anstatt stillzustehen.

Kolumbus hätte Amerika nie entdeckt, wenn seine Angst vor dem Unbekannten oder vor etwaigem Versagen größer gewesen wäre als seine Sehnsucht, neue Welten zu entdecken.

Solange man jedoch selbst noch zögert, wartet man möglicherweise darauf, dass einem ein anderer die Entscheidung abnimmt. Wer sein Glück von anderen abhängig macht und sie für die Erfüllung der eigenen Sehnsüchte verantwortlich macht, anstatt selbst aktiv zu werden, verliert eine Menge Freiheit und verpasst möglicherweise auch die eine oder andere gute Chance. Wesentlich erfolgversprechender und befriedigender ist es, das Ruder selbst in die Hand zu nehmen und das zu verändern, was in der eigenen Macht liegt.

Folge deinen Träumen

Welche Wege und Möglichkeiten es gibt, um die eigenen Träume und Ideen zu verwirklichen, hängt natürlich stark von deren Inhalt ab. In jedem Fall ist es hilfreich, sich Vorbilder zu suchen, die genau das schon geschafft haben, was man selbst erreichen möchte. Denn ihr Erfolg beweist, dass es grundsätzlich machbar ist, was wir als Ansporn sehen können, um unser Ziel zu verfolgen.

Wenn ein Kind Radfahren lernt, betrachtet es automatisch die größeren Kinder, die es bereits können, als Vorbilder und gewinnt daraus die nötige Motivation, um beharrlich zu üben. Der drängende Wunsch, die starke Sehnsucht ist die Motivation, die die nötige Geduld verleiht, den Weg zum Ziel trotz mancher Rückschläge weiterzuverfolgen.

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