Hummeln im Hintern - Sebastian Wick - E-Book

Hummeln im Hintern E-Book

Sebastian Wick

4,5

Beschreibung

Bevor Du in Deinem Leben etwas zum Positiven verändern kannst, musst Du zuerst aufwachen und jemand sein. Dieses Buch zeigt Dir, wie Du den Wecker stellst! Oft wissen wir genau, was wir in unserem Leben tun sollten, um voranzukommen. Doch wir tun es nicht. Genauso wissen wir oft intuitiv, was uns nicht so gut tut. Trotzdem tun wir es. Warum? Warum fällt es uns so schwer, das für uns Richtige in Angriff zu nehmen und Falsches einfach bleiben zu lassen? In diesem Buch erfährst Du den Grund. Und Du lernst einen einfachen und systematischen Ansatz, wie Du persönliche Erfüllung in allen Bereichen Deines Lebens erreichen kannst, ohne Dich dabei verbiegen oder verstellen zu müssen. Außerdem erfährst Du: - Wie Du Deine Handlungen in Einklang mit Deinen Wünschen und Träumen bringst - Wie Du anhaltende Motivation erzeugst, die sich stetig von selbst erneuert - Wie Du Selbstsabotage ein für alle Mal hinter Dir lässt - Wie Du auch an den Dingen Spaß hast, die Du tun musst - Wie Du Burnouts vermeidest - Wie Du mit Informationsüberangeboten umgehst, ohne dabei verrückt zu werden und... - ...wie Du Deinem Leben damit eine neue Richtung gibst

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Inhalt

Einleitung

„Jeder möchte gern irgendwie die Welt verändern, aber niemand will bei sich selbst damit anfangen.“

Leo Tolstoy

Herzlich Willkommen zur vermutlich aufregendsten Reise, die Du in Deinem Leben beginnen kannst - einer Reise zu Dir selbst! Jeder, der diese Art von Reise beginnt, kehrt reicher davon zurück. Reicher an Erfahrungen, Beziehungen, Gesundheit und materiellem Wohlstand. Dinge, die wir häufig als Glück bezeichnen, auf die wir aber viel mehr Einfluss haben, als uns gerade zu Beginn dieser Reise bewusst ist. Und kaum einer kann - einmal damit begonnen - wieder mit dem Reisen aufhören.

Du bist bereits jetzt Teil einer evolutionären Erfolgsgeschichte!

Immerhin bist Du das Resultat eines Entwicklungsprozesses, der seit vielen Millionen Jahren andauert, in denen sich Deine Vorfahren behaupten konnten und überlebt haben. Jetzt geht es aber darum, auch für die Zukunft gewappnet zu sein und ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Wir leben in einer Zeit mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten und doch machen wir so selten wirklich Gebrauch davon. Die meisten unter uns wissen oft intuitiv, was als nächstes zu tun wäre, tun es dann aber doch nicht. Wir können uns einfach nicht aufraffen, etwas Bestimmtes zu tun, oder wir sabotieren unsere Bemühungen unbewusst, sobald wir einmal angefangen haben. Kommt Dir das bekannt vor?

Fragt man Menschen nach ihrem Erfolgsgeheimnis, kommt als Antwort oft verständnisloses Schulterzucken oder am ehesten vielleicht noch ein wohlwollender Ratschlag wie „Tu es doch einfach!“. Diese Menschen können Dir kaum bei der Beantwortung der Frage helfen. Sie tun etwas richtig, können aber nicht artikulieren, warum sie es so tun. Verlieren sie irgendwann im Verlauf ihres Lebens diese Fähigkeit, sind sie noch schlimmer dran, weil sie bereits vom Baum der Erkenntnis probiert haben und nun nicht mehr in den Genuss davon kommen können. Tatsache ist, dass die meisten erfolgreichen Menschen nur eine sehr vage Vorstellung davon haben, was sie selbst eigentlich dazu befähigt, so zu sein wie sie sind. In der Psychologie bezeichnet man das als „unbewusste Kompetenz“. Man kann etwas sehr gut, weiß aber weder genau warum, noch wie. Das ist solange kein Problem, bis es irgendwann mal nicht mehr so rund läuft und man nicht weiß, welche Kurskorrekturen nötig sind, um alles wieder ins Lot zu bringen. Oder auch dann, wenn man einer zweiten Person erklären möchte, wie man es geschafft hat, so effizient zu werden.

Über weite Strecken meines Lebens hatte ich starke Schwierigkeiten, mir überhaupt darüber klar zu werden, was ich gerne wollte. Und wenn es erst darum ging, Dinge zu erreichen, die ich mir vornahm, hatte ich sogar eine regelrechte und scheinbar angeborene Behinderung. Ich stamme aus den neuen Bundesländern und man könnte wohl sagen, dass der Familienwohlstand bei uns gerade vergriffen war und wir stets auf Nachlieferung warteten. Dazu kam, dass meine Eltern sich sehr früh trennten, nach der Wende ihre Jobs verloren und fortan leider nie wieder eine echte Chance bekamen, sich vernünftig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Sie taten alles, was sie konnten, aber ich trug in der Schule dennoch teilweise Klamotten, die davor bereits mein Bruder und davor unser Großcousin getragen hatten. Neue Kleidung kauften wir in der Regel auf Wochenmärkten und nicht in Kleidungsfachgeschäften.

Mein Selbstbewusstsein in dieser Zeit war kleiner als mein Fußnagel und ich begann aus dem Grund auch schon sehr früh, mich mit Themen der Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen. Zunächst allerdings noch ohne merklichen Erfolg. So trieb es mich dann auch nach einem abgebrochenen Studium der Physik von einem Gelegenheitsjob in den nächsten. Meine „Karriere“ startete ich zunächst als Animateur auf einem Campingplatz in Spanien, dann probierte ich mich als Barkeeper und wurde nach weniger als 2 Stunden gefeuert. Immerhin für einige Jahre hielt ich es als DJ für Hochzeiten und Firmenveranstaltungen aus. Parallel dazu verkaufte ich Nahrungsergänzungen und Körperpflegeprodukte von Haustür zu Haustür. Ich merkte dabei sehr schnell, dass nicht jeder so brennend am Kauf interessiert war wie ich am Verkauf. Die meisten Menschen, die ich auf der Straße ansprach, nahmen sich nicht mal die Zeit, sich anzuhören, was ich zu sagen hatte. Und einige blieben erst gar nicht stehen. Verblüffend und völlig unerwartet, nicht wahr? Aber das waren meine Anfänge. Ich lernte auch, dass man sogar in Konflikt mit dem Gesetz geraten konnte, wenn man einfach wildfremde Leute aus dem Telefonbuch zuhause anrief.

Schließlich erfuhr ich, dass man mit dem Ablesen von Messgeräten an Heizungen recht gute Stundensätze erzielen kann. Da ich mir für beinahe nichts zu schade war, ging ich also für zwei Jahre durch fremde Wohnungen (dieses Mal aber immerhin mit offizieller Genehmigung) bis ich auch davon die Nase voll hatte. Oder die Branche von mir. Das ist aus heutiger Sicht rückblickend schwer zu sagen. Und schließlich kam ich an einen Job im IT-Support eines mittelständischen Unternehmens, das unter anderem von Siemens beauftragt wurde. Das war damals schon beinahe ein Celebrity Job für mich. Für äußerst kurze Zeit dachte ich, dass man als normaler Mensch eigentlich kaum viel höher kommen konnte. Und dann hatte ich auch davon genug und fing an, mir einige sehr ernste und schmerzhafte Fragen in Bezug auf mein Leben zu stellen und Dinge an mir zu verändern, von denen ich zuvor angenommen hatte, dass sie an und für sich völlig in Ordnung seien.

Binnen kürzester Zeit begann sich mein Leben zu drehen. Ich schrieb drei Bewerbungen, bekam damit drei Zusagen für Termine zum Vorstellungsgespräch und entschied mich für ein zweijähriges Traineeprogramm beim zur damaligen Zeit größten Anbieter für performancebasierte Online Marketinglösungen in Europa. Das Traineeprogramm war recht neu und ich war einer der ersten, die es durchliefen und sogar der Einzige, der es jemals komplett durchlief. Es wurde nämlich nach einigen Jahren wieder eingestellt. Über einen Zeitraum von 24 Monaten waren alle relevanten Abteilungen des Unternehmens zu durchlaufen. Die meisten Mitstreiter scheiterten entweder im Sales oder erreichten diese Abteilung gar nicht erst sondern zogen es stattdessen vor, in der aktuellen Abteilung zu verbleiben.

Was für ein gigantischer und kapitaler Fehler!

In der Sales Unit lief ich zur Höchstform auf und lernte mehr als in allen anderen Units zusammengenommen. Ich wechselte nach Beendigung des Traineeprogramms das Unternehmen und ging in ein Start-up, welches in den nachfolgenden Jahren ebenfalls zum Marktführer in seiner Branche wurde und leitete dort die letzten zwei Jahre das gesamte Vertriebsteam bestehend aus zehn phantastischen Mitarbeitern an vier Standorten in Deutschland. Die Umsatzverantwortung lag im mittleren achtstelligen Eurobereich und zu den Kunden zählten Unternehmen wie Apple, Google, Coca Cola, Volkswagen, Microsoft, Deutsche Telekom, Zalando, Vodafone, Deutsche Bank, Saturn-Media Markt und die Allianz.

Ich war für kurze Zeit wieder im Himmel angekommen. Alles um mich herum hatte sich verändert. Von einem bestenfalls liebenswürdigen aber dennoch kompletten Chaoten, der Schwierigkeiten hatte, sein eigenes Leben zu finanzieren und dafür von seinem eigenen Bruder subventioniert werden musste, um nicht auf der Straße zu landen (Danke Großer, wenn Du diese Zeilen liest) zu einem 180° Kurswechsel waren es nur wenige Jahre. Aber der entscheidende Switch in meinem Denken fand sogar nur innerhalb weniger Wochen statt. Schließlich besann ich mich darauf, was mir all diese Quantensprünge in meiner Entwicklung ermöglicht hatte und entschied, meine Erfahrungen mit anderen zu teilen, die einen ähnlichen oder idealerweise sogar besseren Start hatten als ich, aber das Gefühl nicht los wurden, dass es in ihrem Leben einfach nicht schnell genug vorangeht.

Was ist aber nun das wirklich Wertvolle an einer solchen Erfahrung wie ich sie gemacht habe? Ist es der tolle Job, das Einkommen, das Reisen, sind es die Führungsaufgaben oder die irren Kundenevents? Nein. Das wirklich Wertvolle ist die eine Idee, die mir all das ermöglicht hatte. Und die mir auch in Zukunft ermöglichen würde, alles umzusetzen, was ich mir vornehme.

Und das ist genau das, wonach die meisten von uns suchen. Wir wollen nicht einzelne Erfolge, sondern den Code, gewissermaßen den Fahrplan, der uns all das ermöglicht und komplett vom Start zum Ziel bringt. Einer der Claims, die dieses Buch begleiten ist ja die Behauptung, dass es Dich unaufhaltsam und unwiderstehlich macht, wenn Du alles beherzigst und umsetzt, was es für Dich bereithält. Das mag sich sehr pathetisch anhören. Aber wenn wir genau nachdenken, finden wir, dass ein jeder von uns bereits von Geburt an diese zwei Eigenschaften in sich vereint! Babys sind auf ihre eigene Art unaufhaltsam. Sie hören nicht einfach auf zu sprechen, nur weil es nicht gleich beim ersten Mal klappt. Und sie bleiben sicher auch nicht einfach liegen, wenn es mit den ersten Gehversuchen hapert. Und es gibt wohl kaum eine Diskussion darüber, dass Babys unwiderstehlich sind: Es gibt nicht vieles im Leben, das wir ständig anfassen und küssen wollen. Wir verlernen nur über die ersten Jahre unseres Lebens unaufhaltsam und unwiderstehlich zu sein. Diese zwei Eigenschaften können jedoch wieder neu erlernt werden. Und angehende Eltern können dafür sorgen, dass es mit ihren Kindern erst gar nicht soweit kommt.

Dazu müssen wir jedoch zunächst selbst „bewusst kompetent“ werden, um Herausragendes zu leisten und unser inneres Genie zu entfesseln. Und das setzt wiederum ein tieferes Verständnis darüber voraus, wie wir als Individuen funktionieren und unsere Entscheidungen treffen. Ich hatte in den rund 20 Jahren der Suche nie meine Zweifel daran, ob es überhaupt möglich ist, so einen Code zu finden und bin darüber hinaus mittlerweile überzeugt davon, dass man das Resultat regelrecht in Flaschen abfüllen und jedem verabreichen kann, der den entsprechenden Durst danach verspürt. Und genau das werden wir auf den folgenden Seiten auch tun!

Es geht darum, eine gemeinsame Verständnisbasis zu schaffen, die fortan wie ein Handlungsrahmen für alles agiert, was Du tust. Eine bestimmte Art zu denken, die Dir den nötigen Halt aber auch die gewünschte Flexibilität gibt. Von diesem Rahmen ausgehend wirst Du Deine innere Kraft wecken und das Feuer in Dir entfachen! Persönlicher Erfolg kommt nicht so sehr aus den analytisch-rationalen Teilen unseres Verstandes, als vielmehr aus dem Verständnis unserer eigenen Emotionen sowie denen unserer Mitmenschen. Dort befindet sich Deine innere Steckdose. Dein Antrieb!

In diesem Buch erfährst Du, wie Du Dein Leben nach Deinen eigenen Maßstäben gestalten kannst, um mit gleichem oder geringerem Kraftaufwand wesentlich größeren Output zu generieren und dadurch effizienter und produktiver zu werden. Du wirst in jeder Hinsicht darin bestärkt, vermehrt Deinem Herzen zu folgen, Entschlüsse schneller zu fassen und diese dann auch umzusetzen. Und wir bauen uns eine gehörige Portion Mut auf, welchen wir auch brauchen, wenn wir etwas Großes (oder Verrücktes?) anstellen wollen. Gleichzeitig erfährst Du, wie Du vermeidest, dass der anfängliche Schwung an Motivation irgendwann nachlässt und wie es Dir immer wieder gelingt, durch den Ozean an verfügbaren Informationen hindurch zu tauchen, das für Dich Wichtige dabei heraus zu filtern und unnötiges zu eliminieren. Gerade das Eliminieren von Unnötigem wird immer wichtiger. Und keine Angst, Du musst Dich dafür nicht verbiegen oder ein völlig neuer Mensch werden. Denn alles, was Du dafür benötigst, trägst Du bereits in Dir. Wir holen es nur an die Oberfläche!

Die zentralen Fragen dieses Buches lauten daher: Wie finde ich heraus, was ich wirklich von meinem Leben möchte? Wie beseitige ich meine Ängste auf dem Weg dorthin und erfülle mir meine Träume? Und wie installiere ich mir meinen eigenen kleinen Kobold, der mir stetig „in den Hintern“ tritt, um das Beste aus mir herauszuholen und nicht mehr von meinem gewählten Weg abzukommen? Alle drei Fragen werden in diesem Buch beantwortet.

Neben der spannenden Möglichkeit individueller Weiterentwicklung gibt es auch eine zwingende Notwendigkeit dazu. Die Entwicklung unserer Technologien schreitet so rasant voran, dass es kaum vorstellbar ist, welche Möglichkeiten uns zu unseren Lebzeiten noch erwarten - in positiver wie auch negativer Hinsicht. Sobald sich unsere künstlichen Intelligenzen schneller entwickeln als unsere eigenen, ist das Ende nah. Wir machen uns auf diesem Planeten obsolet. Das ist kein Affront gegen die Technologisierung. Ganz im Gegenteil. Die Antwort kann nicht lauten, neue Entwicklungen abzubremsen, um mit ihnen Schritt halten zu können. Die einzig richtige Antwort lautet für jeden einzelnen Menschen, eine Verpflichtung einzugehen, sich selbst ständig weiterzuentwickeln und es genauso routiniert zu handhaben wie Atmen, Essen oder das Zähneputzen. Nur so können wir uns als Spezies künftig weiterhin behaupten. Zu schnell vergessen wir in unserer Arroganz, dass wir Menschen unter evolutionären Zeitmaßstäben bislang gerade mal ein Trend sind, noch nicht mal eine Modeerscheinung.

Es gibt enorme Unterschiede in den Ansprüchen jedes einzelnen, das Beste aus sich selbst heraus zu holen und damit auch das Beste aus seinem Leben zu machen. Von Personen, die täglich an vorderster Wissensfront kämpfen hin zu jenen, die einfach nur in den Tag hinein leben und sich damit begnügen, ihr iPhone richtig zu verstehen, ist das gesamte Spektrum abgedeckt. Es gab Zeiten, wo es genügt haben mag, einfach nur sein ‚Leben zu leben‘. Nur bin ich überzeugt, dass sich dieses Stadium in rasanten Schritten seinem Ende zuneigt. Wer sich heute aus den zahlreichen, noch ungelösten Herausforderungen keine Aufgabe heraus sucht, sich ihr mit vollstem Einsatz widmet und einen entscheidenden Beitrag leistet, wird mehr und mehr Schwierigkeiten bekommen, mitzuhalten und nicht den Anschluss zu verlieren. Mangelnde Lebensqualität ist ein erstes Warnsignal der daraus resultierenden Konsequenzen. Es geht dabei nicht nur um die elementaren Probleme unseres Planeten, sondern insbesondere auch um die vielen kleinen Probleme des Alltags. Jeder Einzelne kann hier enorm viel Wert stiften und das Leben der Menschen um ihn herum bereichern und verbessern.

Eine weitere Notwendigkeit ergibt sich aus einer Bedrohung ganz anderer Natur: Gewaltsame Konflikte in Form von Kriegen und Terrorismus. Wenn Du der Ansicht bist, Religionen seien die Ursache für viele dieser Konflikte, halte kurz inne und denke darüber nach. Nicht der Glaube an eine bestimmte Religion ist die originäre Ursache für so viele Missstände, sondern etwas viel trivialeres. Etwas, das jedoch durch den Katalysator des Glaubens verstärkt wird und dadurch viel extremere Ausmaße annimmt. Es ist die Perspektivlosigkeit infolge mangelnder persönlicher Ressourcen, einfacher gesagt Armut, welche Menschen in fatale Gesinnungen und Entscheidungen hineintreibt, wenn ihnen vermeintlich nur noch dieser eine Ausweg offen steht. Diese Prämisse ist sehr wichtig für den weiteren Verlauf dieses Buches, da wir uns auch mit dem Glauben - jedoch nicht mit seiner institutionalisierten Form, der Religion - intensiv auseinandersetzen werden. Und zwar mit dem Glauben an sich selbst, aber auch mit dem Glauben an ein universelles Prinzip, welches sich durch Dich hindurch manifestiert.

Sich die hier empfohlene Art des Denkens anzueignen ist bedeutend leichter, als unter den Folgen zu leiden, wenn man es nicht tut. Die Alternative besteht darin, zu versuchen, das Rad von neuem zu erfinden und jeden Fehler zu wiederholen, der irgendwann einmal bereits gemacht wurde. Vielleicht ist Dir diese Philosophie auch gar nicht so neu, nur benötigst Du hin und wieder einen kleinen Motivationsschub, weil Dir die konsequente Umsetzung nicht ganz leicht fällt. Jedenfalls haben wir damit ein klares Ziel für die kommenden Stunden vor Augen und einiges zu tun. Packen wir es also an!

Das Buch ist so aufgebaut wie Du auch Deine Handlungen initiierst. Erst entsteht ein Bild in Deinem Kopf, dieses löst eine Aktion aus und verändert damit letztlich immer auch ein bisschen etwas von dem, was Du bist. Vom Unsichtbaren beginnend bewegen wir uns kapitelweise zunehmend nach außen hin zum Sichtbaren. Am Ende jedes Kapitels gibt es einige Action Steps, die Dich ins Handeln bringen und Dir dabei helfen, neue und bessere Gewohnheiten aufzubauen. Die meisten Leser werden diese Übungen überspringen. Die wenigen, die es nicht tun sind auch diejenigen, die überdurchschnittlich stark von diesem Buch profitieren werden und ihre Welt nach wenigen Wochen nicht mehr wiederkennen.

Ein sehr wichtiger Bestandteil - vielleicht der kritischste überhaupt - ist die begleitende Smartphone App „Metamorphose“. Du kannst sie Dir auf www.hummelnimhintern.com herunterladen. Nutze sie anfangs täglich für eine halbe Stunde in ruhiger und ungestörter Umgebung. Sie baut ohne Dein Zutun Eigenschaften in Dir auf, die Dich kraftvoll in Richtung Deines Ziels bewegen. Und falls Du Dein Ziel noch nicht kennen solltest, werden wir uns auch darum kümmern. Vielen geht es so, dass sie noch gar nicht genau wissen, was sie eigentlich von ihrem Leben wollen.

Bevor es gleich richtig losgeht, möchte ich gerne noch eine sehr wichtige Anmerkung an meine Leserinnen loswerden: In diesem Buch wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche Form der Anrede benutzt. Diese Ansprache ist jedoch geschlechtsneutral zu verstehen. Bitte fühle Dich als Leserin ebenso herzlich angesprochen wie auch eingeschlossen!

Die kommenden Seiten sind der Anfang einer sehr persönlichen Reise, die - einmal begonnen - Dein ganzes Leben andauern kann, wenn Du es zulässt. Du wirst so fasziniert von den Resultaten sein, die Du in kürzester Zeit in Deinem Leben generierst, dass Du nicht mehr damit aufhören kannst, fortlaufend an Dir zu arbeiten und Dich zu verbessern. Und das garantiere ich Dir bereits an dieser Stelle, sowohl was die Erfolge, als auch die Abhängigkeit anbelangt!

In gewisser Hinsicht bin ich also ein Dealer. Und es wird mir ein riesige Freude sein, Dich von Dir und Deinem schier unermesslichen Potential abhängig zu machen!

Sebastian Wick

München, 22.08.2016

KAPITEL 1

Philosophie

„Alle Welten und alle Wünsche erlangt der, der selbst findet und erkennt. Der Geist ist für die Menschen die Ursache von Fessel und Freiheit. Zur Fessel dient das Haften an der Sinneswelt, die Abkehr von ihr zur Freiheit. Lies, studiere und meditiere ständig die Schriften, doch wenn das Licht einmal in Deinem Inneren aufgeleuchtet ist, lasse sie fallen, wie man eine Brandfackel fallen lässt, wenn man das Feuer entzündet hat.“

Upanishaden

Steven hatte als Kind einige Probleme. Er war nicht nur klein und schmächtig sondern hatte auch große Schwierigkeiten, Freunde zu finden. Er war ein Nerd, ein Outsider und wurde von Mitschülern ob seiner jüdischen Herkunft verspottet und sogar verprügelt. Wenn nachts Äste gegen das Haus schlugen, versteckte er sich bei seiner Mutter Leah im Bett. Als er 16 wurde, bekam er eine Videokamera geschenkt und das veränderte für immer sein Leben. Aber auch nach sensationellen Filmerfolgen wie „Der weiße Hai“, „E.T. - Der Außerirdische“, „Jurassic Park“, „Der Soldat James Ryan“, „Minority Report“ und die Indiana-Jones-Reihe wird Steven Spielberg auch heute immer noch nervös, wenn er Filme macht und er hätte auch nie gedacht, dass sich Zuschauer jemals für seinen Film „Schindlers Liste“ begeistern würden.

William hatte es da nicht viel leichter. Von seinen Eltern wegen seiner extremen Schüchternheit zum Psychologen geschickt, verschanzte er sich am liebsten im Keller, um Lexika zu studieren, während andere in seinem Alter draußen spielten. Einige Jahre später wurde Bill Gates zum reichsten Mann der Welt.

Paul wurde kurz nach seiner Geburt als Sozialweise zur Adoption freigegeben. Sein Interesse an Ernährungswissenschaften, Buddhismus, Hinduismus, Zen, Yoga und Spiritualität begleitete ihn sein gesamtes Leben über. Auch öffentlich ein großer Verfechter psychedelischer Drogen, die ihm seiner Meinung nach einen Großteil seiner späteren Erfolge ermöglichten, wollte er ursprünglich nie ein Geschäftsmann werden. Steve Paul Jobs gründete mit Apple die wirtschaftlich erfolgreichste Marke der Welt.

Elon wuchs in Südafrika auf und war ein totaler Einzelgänger. Als Kind wurde er häufig von seinen Mitschülern belästigt. Einmal wurde er verfolgt und eine Treppe herunter gestoßen, woraufhin er ohnmächtig wurde und eine ganze Woche im Krankenhaus verbrachte. Seine Eltern trennten sich, als er 8 Jahre alt war. Nach Schulschluss verbrachte er seine Zeit am liebsten in Bücherläden und las dort von 14 bis 18 Uhr alles, was er über Science Fiction, Comics und später auch Sachbücher in die Finger kriegen konnte. Darunter befanden sich zwei komplette Reihen von Nachschlagewerken mit mehreren Bänden. Wenn er so vertieft über den Büchern hing, tauchte er in eine andere Welt hinab und bekam nichts mehr um sich herum mit. Heute ist Elon Musk bekannt als Mitgründer von PayPal, dem bedeutendsten System für digitales Banking, als Gründer und CEO von Tesla, dem wichtigsten Anbieter von Elektroautos, die ganz nebenbei über eine Beteiligung an SolarCity und flächendeckende Solarladestationen auch noch sprichwörtlich kostenlose Mobilität ermöglichen, sowie als Gründer und CEO von SpaceX, dem weltweit ambitioniertesten Projekt zur Kommerzialisierung der Raumfahrt und Besiedelung des Mars. Das Forbes Magazine nannte ihn die reale Verkörperung des Tony Stark aus „Iron Man“.

Bruce war Sohn des milliardenschweren Industriemagnaten Thomas und seiner Frau Martha. Als seine Eltern von einem Straßenräuber überfallen und vor seinen Augen erschossen wurden, sann er auf Rache. Er bereiste alle Kontinente, um sich von den größten Meistern auf der ganzen Welt in den Kampfkünsten, der Tarnung und Menschenjagd ausbilden zu lassen. Er setzte er sich eine Maske auf und warf sich einen flatternden Umhang über. Fortan nennt sich Bruce Wayne des Nachts Batman und kämpft gegen die Superschurken von Gotham City.

Zugegeben, das letzte Beispiel stammt aus der Hollywood Adaptation eines recht bekannten DC Comics. Aber ist es nicht interessant, wie wenig die Realität einem Film oft nachsteht? Manchmal verblasst eine milliardenschwere Hollywood Dramaturgie sogar regelrecht vor der Wirklichkeit. Die ersten vier Werdegänge stammen von Personen, die die Dämonen ihrer Kindheit besiegen konnten und etwas Phantastisches aus der freigewordenen Energie anstellten. Jetzt ist es an der Zeit für Dich, in den nächsthöheren Gang zu schalten und das Leben zu leben, von dem Du schon immer geträumt hast!

„Die größte Gefahr im Leben besteht nicht darin, sein Ziel zu hoch zu stecken und zu scheitern. Die größte Gefahr besteht darin, sein Ziel zu niedrig zu stecken und es zu erreichen.“

Michelangelo

Leben

Unsere Welt verändert sich. Und sie verändert sich immer schneller. Mehr Menschen werden sich in den kommenden Jahren ihre Träume erfüllen können als jemals zuvor in der Geschichte unseres Planeten. Wir haben nicht nur einen Kenntnisstand erreicht, der es uns ermöglicht, produktiver zu arbeiten als jemals zuvor, wir haben auch den nötigen Grad an Technologisierung erreicht, den wir benötigen, um all unsere Wünsche und Ziele zu erreichen. Dennoch gibt es einige Herausforderungen und Fallstricke auf dem Weg dorthin und den meisten unter uns gelingt es trotz uneingeschränkten Zugangs zu diesem wunderbaren Schatz an Erfahrungen und Wissen, den wir uns über tausende von Jahren hinweg aufgebaut haben, leider noch nicht so recht, ihr persönliches, inneres Genie gänzlich zu entfesseln und freizusetzen. Das vorliegende Buch wird Dir dafür als theoretischer, praktischer und spiritueller Guide dienen!

Der Zugang zu Informationen jeglicher Art stellt heute kein Problem mehr für uns dar. Riesige Mengen davon gibt es überall sogar völlig umsonst. Die Herausforderung besteht mehr und mehr in der geeigneten Organisation dieser Informationen. Stell Dir vor, Du kennst die Telefonnummer eines guten Freundes oder wichtigen Geschäftspartners von Dir aber leider sind zwei Ziffern in der Rufnummer versehentlich beim Notieren vertauscht worden. Egal wie sehr Du Dich auch anstrengst und wie oft Du es versuchst, diese Nummer immer wieder auf ‚s Neue zu wählen, Du wirst niemals bei Deinem Gesprächspartner heraus kommen. Das ist keine Frage von „Versuch es doch nochmal!“ oder „Viel hilft viel“. Die Reihenfolge - gewissermaßen das Muster - der Informationen sind so entscheidend für unseren Erfolg wie ein Schloss auch nur mit dem passenden Schlüssel oder Code geöffnet werden kann.

Der blinde Gelehrte

Gerade bei kostenlosen Informationen - insbesondere bei Suchen im digitalen Pool an Informationen, dem „Netz der Netze“ - besteht das Hauptproblem darin, als Laie nie so recht zu wissen, ob man nun wirklich alle Puzzle Teile eines zu erschließenden Themas beisammen hat und wenn ja, in welcher Reihenfolge diese Infos zusammengesetzt und abgefeuert werden müssen, um das gewünschte Resultat zu erzielen. Ich nenne diese Form der Herausforderung das „Paradoxon des blinden Bibliothekars“. Ein Bibliothekar hat permanenten und uneingeschränkten Zugang zum gesamten Wissen der Menschheit. Bücher, die nahezu alle Fragen beantworten und ihm damit alles ermöglichen würden, was er sich nur in den Kopf setzt. Aber ohne zu wissen, wo er anfangen muss und was genau wann und in welcher Reihenfolge getan werden muss, wird er das Zahlenschloss voraussichtlich nicht in die richtige Stellung bringen und das Puzzle damit auch nie zusammengesetzt bekommen.

Im modernen Vertrieb kann es passieren, dass trotz guten Verlaufs einer Kundenbeziehung der Interessent doch noch im letzten Moment abspringt. Eine der Ursachen kann sein, dass zwar alle nötigen Punkte angesprochen wurden, die letztlich zum Abschluss beitragen. Allerdings wurden sie nicht in der richtigen Reihenfolge gesagt. Wenn einem Kunden etwa der Preis genannt wird, noch bevor ihm die Vorteile und damit der Wert des Produktes richtig kommuniziert wurden, ist die natürliche Abfolge des Verkaufsprozesses gestört. Egal was man danach auch anstellt, jeder Preis wird sich für den potentiellen Geschäftspartner zu hoch anhören. Indem vorab noch kein entsprechender Gegenwert zum Preis aufgebaut wurde, existiert im Kopf des Interessenten auch keine Referenz, die er dem Preis gegenüber legen kann. Solche Sequenzfehler gibt es überall im Leben, das ist nur eines von zahlreichen Beispielen aus der Praxis.

Genügt es denn nicht einfach nur, ein Buch zu lesen, das genau beschreibt, was zu tun ist? Auch ein Buch gibt uns jeweils immer nur einen Ausschnitt dessen wieder, was es alles zu beachten gilt, da kein Buch ein Thema umfassend erschließen kann. Was passiert, wenn ein Roman verfilmt wird? Er wird gekürzt und stilisiert, um den Ansprüchen des Publikums stärker gerecht zu werden, nicht wahr? Etwas ganz ähnliches passiert, wenn man reale Erfahrungen in ein Sachbuch zu übersetzen versucht. Jeglicher Anspruch auf Vollständigkeit ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Damit soll nicht der Wert von Büchern geschmälert werden - immerhin hältst Du gerade eines in der Hand. Du sollst Dir nur der Tatsache bewusst sein, dass Du blinde Flecken in Deinem Verständnis häufig erst dann erkennst, wenn Dich von außen jemand gezielt darauf stößt. Indem er Dich beobachtet, die Situation beurteilt und Dir dann konkret das sagt, was Du in diesem Moment hören musst. Daher ist ein guter Mentor auch so wichtig in unserem Leben. Er wirkt wie ein gravitativer Anker, der uns in die Richtung zieht, in die wir gehen wollen. Zugleich sorgt er dafür, dass wir uns dabei nicht verzetteln.

„Stärke erwächst nicht aus körperlicher Kraft - vielmehr aus unbeugsamem Willen.“

Mahatma Gandhi

Die drei heiligen Steine

Wir stehen bei der Organisation der auf uns nieder prasselnden Informationsströme also vor drei größeren Herausforderungen:

Die richtige Priorisierung: Was genau möchte ich?

Die richtige Selektion und Eliminierung: Was genau benötige ich dazu? Was benötige ich nicht?

Die richtige Sequenz der Informationskette: In welcher Folge muss was umgesetzt werden?

Den ersten Punkt steuerst Du über Deinen Willen. Das ist oft der härteste Teil. Erst wenn Du genau weißt, was Du willst, kannst Du auch anfangen, Dich in die entsprechende Richtung zu bewegen. In jedem anderen Fall begibst Du Dich in die Rolle des sprichwörtlichen Korkens auf dem Ozean, der keiner bestimmten Richtung folgt. Solange Du Deinen eigenen Kompass nicht ausgerichtet hast, wirst Du immer der Person folgen, deren Ideen sich für Dich vernünftig und überzeugend anhören. Warum? Weil diese Person Dir das Ausrichten und Lesen Deines Kompass erspart und Dir damit die Navigation durch Dein Leben abnimmt. Dagegen ist nichts einzuwenden. Jeder Mensch hat das inhärente, anthropologisch begründete Bedürfnis danach, sich jemandem anzuschließen und geführt zu werden. Man könnte sagen, wir laufen mit der Nabelschnur in der Hand durch unser Leben und suchen nach einem Port, wo wir dieses vermeintliche Kabel wieder einstöpseln können. Bist Du jedoch mit einer bestimmten Richtungsänderung plötzlich nicht mehr so richtig zufrieden, gerätst Du aus dem Gleichgewicht und fühlst Dich plötzlich unwohl: Warum sind wir denn nach links abgebogen, obwohl es doch rechts auch so schön aussah? Manchmal genügt es schon zu wissen, was wir wollen und die Motivation setzt unmittelbar ein.

Für den zweiten Punkt ist eine Entscheidung notwendig. Du trennst Dich von einigen mittelmäßigen oder sogar guten Alternativen zugunsten einer besten Option. Wichtig ist, dass Dir diese „eine Option“ zu diesem Zeitpunkt nur als die beste erscheint. Du weißt nicht immer, ob Deine Wahl wirklich die beste ist, weshalb uns Entscheidungen auch so verdammt schwer fallen können. Man möchte sich nicht von etwas trennen, solange man sich nicht völlig sicher ist, ob man damit nicht versehentlich die Tür zu einem zweiten Schlaraffenland für immer verschließt. Die Entscheidung musst Du aber dennoch treffen! Das Paradoxe daran ist nämlich, dass Du weder in den Genuss der Vorzüge einer guten noch einer möglichen besten Wahl kommst, solange Du die Entscheidung hinaus zögerst. Napoleon Hill meinte, dass erfolgreiche Menschen Entscheidungen schnell und sicher treffen und sie nur sehr zögerlich wieder aufgeben, während weniger erfolgreiche Menschen sehr lange benötigen, um überhaupt zu einer Entscheidung zu gelangen, nur um sie dann beim geringsten Anlass des Zweifels sofort wieder in Frage zu stellen oder gänzlich aufzugeben. Mach es besser: Triff Deine Entscheidung zügig und falls nötig auch dann, wenn Dir noch nicht alle Details bekannt sind. Bleibe dann dieser Entscheidung auch in unbequemen Situationen treu, und zwar solange, bis Du gänzlich überzeugt davon bist, dass sie Dich in die falsche Richtung führt! Nichts verschafft mehr Ruhe, als ein gefasster Entschluss.

Der dritte und letzte Punkt schließlich liegt außerhalb von Dir und wird von grundsätzlichen Zusammenhängen gesteuert, nach denen unsere Welt funktioniert. Entweder Du greifst auf den Erfahrungsschatz zurück, der durch andere Menschen bereits empirisch gesammelt wurde. Dabei können Dir auch Menschen helfen, die schon einen ähnlichen Weg gegangen sind. In der Wirtschaft verlässt man sich gerne auf vorhandenes Know-how. Innovation bedeutet hier häufig, bestehendes auf neue Art und Weise zusammenzusetzen. Wenn es noch keine Erfahrungen auf dem Gebiet gibt und Du echtes Neuland betrittst, kannst Du Dich entweder auf eine Try & Error Achterbahn begeben und solange herum probieren, bis Du zu brauchbaren Ergebnissen kommst. Oder Du versuchst aus den Zusammenhängen, die bereits bekannt sind, Dein Idealbild gedanklich abzuleiten: Weil A ist, muss automatisch B gelten, aber nicht C. Diese Vorgehensweise bezeichnet man auch als Deduktion. Der letzten beiden Methoden bedient sich die wissenschaftliche Forschung, allen voran die praktische sowie die theoretische Physik.

Priorisierung sowie Selektion und Eliminierung nimmst Du häufig intuitiv vor, auch wenn sie oft nicht konsequent genug umgesetzt werden. Das Dilemma der Sequenz ist jedoch sehr viel schwieriger zu lösen. Es ist uns meist nicht mal so richtig bewusst, da wir nicht wissen können, was wir noch nicht wissen - so paradox das auch klingen mag. Es ist der eben beschriebene blinde Fleck in Deinem Kopf. Du meinst, Du hättest bereits alle relevanten Fakten für ein neues Projekt beisammen, aber ohne dass Du es überhaupt merkst, fehlt noch etwas. Etwas, das für den positiven Ausgang von elementarer Bedeutung sein kann. Und deshalb ist in unserer Welt, wo sich das Wissen in immer kürzeren zeitlichen Abständen vermehrt und die gewonnenen Informationen in allen möglichen Kombinationen immer wieder neu zusammengesetzt werden können - ganz wie die falsch notierte Telefonnummer unseres Freundes von eben - das Thema der Sequenz der springende Punkt.

„Ausbildung heißt das zu lernen, von dem Du nicht einmal wusstest, dass Du es nicht wusstest.“

Ralph Waldo Emerson

Das Sequenz - Problem

Es ist der Grund dafür, warum wir trotz Zugang zu allen nötigen Informationen geradezu überwältigt davon sind, gute Entscheidungen in Bezug auf unser Wohlbefinden, unsere Finanzen und unsere Beziehungen zu treffen. Es scheint fast, als ob es einen umgekehrt proportionalen Zusammenhang zwischen der Menge an verfügbaren Informationen und der Qualität der daraus abgeleiteten Entscheidungen gäbe. Das Zusammenführen ursächlich korrekter aber dennoch unvollständiger Informationen kann sich zu einem wahren Teufelstanz entwickeln, wenn Du nicht bereit bist, über Deinen Schatten zu springen und Hilfe von jemandem anzunehmen, der außen steht und einen neutralen Blick auf die Situation hat. Allein durch Versuch und Irrtum kommst Du selten schnell genug voran. Sofern Du nicht gerade in der Forschung tätig bist, existieren die benötigten Informationen in den meisten Fällen ja bereits. Das Rad von neuem zu erfinden würde Dir einen starken persönlichen oder geschäftlichen Nachteil verschaffen. Während manch einer also zu weit von seinen Problemen entfernt ist, um sie überhaupt zu sehen, steckt der andere zu tief drin, um eine geeignete Lösung dafür zu finden.

Gewöhn Dir am besten in allen Bereichen Deines Lebens so schnell wie nur möglich an, Experten um ihre Hilfe zu bitten. Und nimm ihren Rat auch an. Mich hat meine Sturheit diesbezüglich einige Jahre an Umwegen in meinem Leben gekostet. Nicht vergeudet, aber wie Ayn Rand es so schön formulierte: „Der eine gewinnt, der andere lernt. Beide profitieren.“ Es ist ohne jede Übertreibung überlebensnotwendig für jeden von uns richtig zu priorisieren und zu selektieren, zu entscheiden welche Informationen wirklich nötig sind, um sich nicht zu verzetteln und diese Informationen dann in der richtigen Sequenz abzufeuern. Nur so kommen wir in unserem Leben voran, erreichen das, was wir wollen, und können uns unsere Hoffnungen, Wünsche und Träume erfüllen! Diese Vorgehensweise mag sich plausibel und geradezu einfach anhören. Aber es ist erstaunlich, wie wenig diese simple Idee im privaten wie auch geschäftlichen Bereich umgesetzt wird.

„Warp 8, Mr. Sulu!“

Unsere Welt wird immer schneller. Und je schneller sich Technologien um uns herum entwickeln und ausweiten, umso entscheidender werden dabei Informations-, Kommunikations- und Leadership - Philosophien, die mindestens genauso schnell wachsen. Es bedarf ausgereifterer Modelle, die keine starren Konstrukte sind und die Dir sagen „Tue dies, tue das“. Es sind flexible Gebilde nötig. Denkschulen, die eher modularen Highways gleichen und welche die neuen Entwicklungen rasch in sich aufsaugen, integrieren und mit ihnen wachsen können anstatt sie auszubremsen. Wusstest Du, dass das Faxgerät in der Unternehmenskommunikation nach dem Festnetz - Telefon und der E-Mail noch immer den unangefochtenen dritten Platz einnimmt? Das ist kein Witz. Und das obwohl wir aus technologischer Sicht bereits mehrere Generationen über diese Ära hinaus sind. Erst mit weitem Abstand folgen dann Smartphones und schließlich Online Meetings mit Videokonferenzen, Mitarbeiterportale und schließlich soziale Netzwerke, die in Form sozialer Intranets auch in Unternehmen immer stärkeren Einzug halten. Die Entwicklung solcher Modelle allein eröffnet uns völlig neue und spannende Betätigungsfelder für zahlreiche der kommenden Generationen. Wir verlieren keine Jobs durch die Technologisierung, das genaue Gegenteil ist der Fall! Wir erschaffen neue und immer spannendere Tätigkeitsfelder für alle, die bereits sind, ihre Hand auszustrecken und nach diesen neuen Gelegenheiten zu greifen.

Denn auch die Anforderungen unserer Kunden werden nicht kleiner sondern wachsen und gedeihen in diesem neuen Ökosystem prächtig. Wo es früher noch genügte, seinem Kunden postalisch oder via Fax innerhalb von 2 Wochen zu antworten, wird heute innerhalb von 1-2 Tagen Feedback via E-Mail oder einer eigens dafür konzipierten Kommunikationslösung des Dienstleisters erwartet. In der Branche, in der ich zuletzt tätig war, vergingen oft nur 1-2 Stunden zwischen der Anfrage des Kunden und dem fertigen Angebot, selten jedoch mehr als ein halber Tag. Und wir sprechen hier auch nicht von den letzten 50 Jahren, in denen diese rasante Entwicklung erfolgt ist, sondern von gerade mal 10 bis 15 Jahren. Steigende Anforderungen schaffen auch automatisch neue Chancen, um Werte zu schaffen und unsere Welt ein bisschen besser zu machen.

„Je mehr Sand durch das Stundenglas des Lebens geronnen ist, umso klarer sollten wir hindurchsehen können.“

Niccolò Machiavelli

Mentale Überhitzung

Deine Welt wird also immer schneller und sie wird auch trotz zunehmenden Komforts aufgrund der Technologisierung nicht einfacher, sondern komplexer. Du musst ständig neue Dinge in einer neuen Umgebung auf eine andere Art tun, als Du es bisher gewohnt warst. Und Gewohnheiten nachhaltig zu verändern bedarf immer einer gewissen Zeit. Das Phänomen mit dem Dilemma der Informationssequenz führt uns erst zur eigentlichen Ursache der Misere, nämlich der Überforderung. Dem Trend der zunehmenden Komplexität steht eine Gegenkraft und gewissermaßen auch eine Notwendigkeit gegenüber, die Dinge zu vereinfachen, zu standardisieren und zu kategorisieren, damit wir nicht von den neuen Entwicklungen überrollt werden und den Anschluss verlieren. Bild 1 veranschaulicht diesen Sachverhalt etwas näher.

Warum tun wir oft in Angelegenheiten, wo wir nicht mehr weiter wissen, nicht das Naheliegende und fragen einen Experten? Warum suchen wir nicht in finanziellen Fragen einen professionellen Finanzplaner oder Investment Berater auf, anstatt im Internet zu recherchieren und die Hausbank zu befragen und hören dann genau auf das, was die Person uns zu sagen hat? Warum suchen wir uns nicht einen Job danach aus, wie kompetent die Führungskraft ist und was wir alles von ihr lernen können als danach, wie viele Gehaltszulagen es im ersten Jahr gibt und wie groß der Kofferraum des Firmenwagens ist? Warum kümmern wir uns immer erst dann um unsere Gesundheit, wenn wir bereits krank sind? Und warum muss die Beziehung zu unserem Lebenspartner erst kriseln, bevor wir Anstrengungen unternehmen, sie zu verbessern?

Bild 1

„Ich bin immer bereit zu lernen, aber nicht immer, mich belehren zu lassen.“

Oscar Wilde

Gewohnheitsdenken

Die kurze Antwort darauf ist, weil wir diese Dinge aus Gewohnheit tun. Und etwas, das wir aus Gewohnheit tun, läuft in unserem Verstand zwar sehr ressourcenschonend und ökonomisch ab, weil dazu wenig mentale Prozessorleistung veranschlagt wird. Aber genau da liegt auch der Hase im Pfeffer begraben: Nur was wir uns bewusst machen, können wir auch gezielt verändern und damit verbessern. Darauf werden wir später noch sehr viel ausführlicher zurückkommen. Um die Informationsflut zu reduzieren, die Dinge zu vereinfachen und eine Überforderung zu vermeiden, laufen die meisten Prozesse bei uns also automatisiert und völlig unbewusst ab. Auch solche, die eigentlich dringend unserer vollsten Aufmerksamkeit bedürften, weil sie sich bereits kurz vor der Kernschmelze befinden. Das wenige, was in unserem Kopf bewusst abläuft, müssen wir so stark abstrahieren, vereinfachen und in gedankliche Schubladen hineinpressen, um es richtig zu verstehen und geistig verarbeiten zu können, dass vom ursprünglichen Sachverhalt kaum noch etwas übrig bleibt. Es lohnt sich, wenn Du Dir von Zeit zu Zeit vergegenwärtigst, dass wir in unseren Köpfen immer nur mit Modellen arbeiten - also mit gedanklichen Abbildern der Realität - und niemals mit der Realität selbst.

Nur so ist dann auch schlüssig zu erklären, warum wir häufig in finanziellen Angelegenheiten zuerst unseren Freund oder Nachbarn befragen, was er tun würde. Fakt ist, dass Dein Nachbar vermutlich nicht viel mehr von dem Thema weiß als Du selbst! Wenn wir uns einer Operation unterziehen lassen müssen, stellen wir doch auch sicher, dass der Arzt, der uns aufschneidet, exakt weiß, was er da tut. Und wenn wir in einen Flieger steigen, erwarten wir, dass der Pilot kompetent ist und zumindest einige hundert Flugstunden im Simulator absolviert hat, bevor er das erste Mal die Pilotenkanzel eines richtigen Flugzeugs betreten hat. Im geschäftlichen Bereich ist es noch am ehesten Usus, sich bei erfahrenen Kollegen Rat einzuholen oder den Vorgesetzten zu fragen. Sobald es jedoch um persönlichere Dinge geht, ist plötzlich der Cousin Dein Investmentberater und die Illustrierte versorgt Dich mit den neuesten Insider Tipps zum Thema Gesundheit. Mit anderen Worten, wir schalten unser wichtigstes Asset ab - den bewussten, menschlichen Verstand! Ein absichtsvolles Durchbrechen dieses habituellen Denkens ist enorm anstrengend und energieaufwendig. Die Gravitation unserer mentalen Trägheit zu verlassen ist wahrlich Schwerstarbeit. Darum tun es auch so wenige. Denken ist die mit Abstand schwierigste Tätigkeit, die es gibt. Wir tun es nur, wenn wir unbedingt müssen, etwa weil uns eine Notlage dazu zwingt, kreativ zu werden und etwas Neues auszuprobieren.

Das Interesse, etwas Neues zu lernen, sinkt zudem drastisch, sobald Schule und Ausbildung oder Uni erst einmal hinter uns liegen. Fast gewinnt man den Eindruck, dass Menschen nach all den Jahren des Studierens und der häufig damit verbundenen finanziellen Entbehrungen erst mal in den Erntemodus schalten, sobald sie ihre Karriere starten. Und manch einer verlässt diesen Zustand geistiger Katalepsie danach auch nie wieder bis hin zur Rente. Aber Säen und Ernten sind nicht zwei voneinander getrennte Prozesse, sondern bilden ein harmonisches Ganzes. Und einer der besten Wege, zu einem Gefühl der inneren Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Freude zurückzufinden, ist eben der, neue Saat in Deinem Verstand zu pflanzen und immer wieder etwas Neues zu lernen. Das Gehirn liebt es, laufend neuen Reizen und Impulsen ausgesetzt zu werden, da es sich sonst schnell langweilt. Es ist ein erstaunliches und überaus komplexes Organ, welches geschaffen wurde, um Informationen zu verarbeiten - also füttere es auch damit! Es ist egal, ob es sich dabei um akademisches Wissen, kommunikative Skills, dem Erlernen eines neuen Kartenspiels, Tanzen, Klettern, Para-Gliding, Jet Ski oder Stricken handelt.

„Wenn Du eine Entscheidung getroffen hast, töte die Alternativen.“

Peter E. Schumacher

Ein neues Erfolgsbild

Was macht den Erfolg in Deinem Leben aus? Ein gutes Studium? Da die Komplexität der Jobs immer mehr steigen und triviale Tätigkeiten durch Outsourcing und zunehmende Automatisierung mehr und mehr verschwinden werden, ist das sicher jedem wärmstens ans Herz zu legen. Es ist jedoch leider weder ein Garant noch ein ausschlaggebender Faktor für den Erfolg. Schauen wir uns ohne Anspruch auf Vollständigkeit dazu mal eine Liste derer an, die auch ohne ein abgeschlossenes Studium einiges in ihrem Leben bewegt haben:

Steve Jobs

Mark Zuckerberg

Bill Gates

Michael Dell

Roland Emmerich

Vincent van Gogh

Steven Spielberg

Hans Zimmer

Quentin Tarantino

Reinhold Messner

Eric Clapton

Charles Darwin

Jacob Grimm

Leo Tolstoi

Friedrich Nietzsche

Gwyneth Paltrow

Stefan Raab

Til Schweiger

Anke Engelke

Günther Jauch

Barbara Schöneberger

Erich Sixt

Heike Makatsch

Otto Waalkes

Bastian Pastewka

Julian Assange

Johannes B. Kerner

Audrey Tautou

Jörg Pilawa

Berthold Brecht

Martin Luther

Kai Pflaume

Oliver Kalkofe

Bernhard Hoëcker

Ulrich Meyer

Brad Pitt

Richard Gere

Jürgen von der Lippe

Ottfried Fischer

Wolfgang Joop

Herbert Feuerstein

Linda de Mol

Mick Jagger

Herbert Grönemeyer

Sabrina Setlur

Jürgen Drews

Thomas Anders

John Denver

Yoko Ono

René Obermann

Kai Diekmann

Eva Briegel

Judith Holofernes

Peter Handke

Anni Friesinger

Sönke Wortmann

Julio Iglesias

Kurt Masur

Siegfried Lenz

Ferdinand Alexander Porsche

Dirk Manthey

Faris al-Sultan

Was ist es dann, das sich so stark auf unsere Leistungskapazität auswirkt, dass nahezu alles, was wir anfassen, wie von Midas berührt zu Gold wird? Warum tun wir bestimmte Dinge nicht, obwohl wir wissen, dass sie uns das gewünschte Resultat bringen würden? Warum tun wir dafür andere Dinge, von denen wir wissen, dass sie uns in die falsche Richtung bringen? Gibt es ein Geheimnis, eine Art magische Formel dahinter? Kann man diese Eigenschaften identifizieren? Kann man sie isolieren? Und noch wichtiger: Ist es möglich, diese Eigenschaften gezielt zu entwickeln?

„In der Einfachheit liegt die höchste Vollendung.“

Leonardo Da Vinci

Aufzug: Nach oben bitte!

Dieses Buch ist insofern einzigartig als dass ich der Überzeugung bin, dass es einen solchen Zaubertrank nicht nur gibt, sondern dass Du ihn auch guten Gewissens und ohne jegliche Nebenwirkungen einnehmen sowie anderen Menschen verabreichen kannst. Nicht nur, weil ich mich seit fast 20 Jahren mit dem Thema auseinandersetze, sondern weil ich die Ideen ausgiebig getestet und immer weiter raffiniert habe. Kaum etwas musste dazu wirklich neu „erfunden“ werden, über nahezu alles wurde irgendwann schon mal geschrieben oder gesprochen. Die Arbeit lag vielmehr in der Recherche, dem fortwährenden Testen der Methoden, und schließlich dem Guss in ein Format, das unterhaltsam und angenehm zu konsumieren ist.

Und obwohl ich ein ziemlich ungeduldiger Mensch bin, musste ich dafür unfreiwillig lernen, eine äußerst geduldige Versuchsperson zu sein. Denn wie so oft, wenn man in seinem Leben etwas Neues ausprobiert: Am Anfang klappt erst einmal rein gar nichts! Aber auch zu Beginn eines medizinischen Eingriffs sieht es eher aus wie Mord im OP-Saal. Bis man dann die Wunden gereinigt hat und feststellt, dass man doch genügend Verbandszeug hat, um den Patienten zu retten. Wenn man dann auch noch mehrere neue Ideen gleichzeitig auf ihren Wertgehalt hin überprüfen möchte, dauert es umso länger und die Frustration ist vorprogrammiert. Da ich in meiner Entwicklung aber recht weit unten angefangen habe, war der einzig mögliche Weg der nach oben. Daher hat sich mir die Frage nach dem Aufgeben auch nicht gestellt. Zudem hatte ich einige exzellente Mentoren, die man automatisch anzieht, sobald man anfängt, an sich zu arbeiten und die richtigen Fragen zu stellen.

Die wichtigsten Früchte dieser Arbeit werde ich Dir in den folgenden Kapiteln näher bringen. Und zwar in einer Form, die einerseits sicherstellt, dass Du anfängst, eine ähnliche Faszination für das Thema zu entwickeln wie ich. Dieses Buch kann eben lediglich der Anfang Deiner Reise sein, da kein Buch den menschlichen Verstand erschöpfend behandeln kann. Zum anderen sollst Du diese Ideen aber auch so einfach und schnell wie nur möglich umsetzen können. Jeder Idiot kann Dinge komplizierter machen meinte Albert Einstein einmal. Aber in diesem Buch geht es um Einfachheit, Klarheit und Effizienz. Daher werden wir die Dinge auch einfach halten. Mir ist sehr wichtig, dass Du weißt, wieviel Zeit und Energie in dieses Buch geflossen ist. Nicht um zu prahlen, sondern damit Du genügend Vertrauen entwickelst, die Anregungen in diesem und den folgenden Kapiteln für Dich umzusetzen. Teste sie, wie Du ein Kleidungsstück ausprobierst, bevor Du es kaufst. Du musst nicht alles sofort annehmen. Lass Dir so viel Zeit wie Du magst. Aber vertraue darauf, dass alle Ideen in diesem Buch Praxis erprobt und äußerst effizient sind.

Das sind also die drei grundlegenden Prämissen, unter denen dieses Buch konzipiert und geschrieben wurde: einfach, unterhaltsam und überaus effizient. Wenn es mir gelingt, dass Du auch nur eine einzige Idee beherzigst und wirklich umsetzt, dann bin ich mehr als zufrieden. Und Du findest auf den kommenden Seiten nicht nur eine neue Idee, sondern dutzende. Für größere Effizienz und Produktivität, aber auch für mehr Zufriedenheit in Deinem Leben. Wir alle sehnen uns letztlich nach mehr Harmonie und Balance, auch wenn wir unbewusst oder manchmal sogar völlig wissentlich dieses Gleichgewicht stören (...müssen), um ein bestimmtes Ziel zu verwirklichen.

„Ein Verstand, sobald er erst einmal durch eine neue Idee gedehnt wurde, kehrt nie wieder in seine ursprüngliche Form zurück.“

Oliver Wendell Holmes, Sr.

Denken

Kommen wir zurück zu unserer Frage, was Erfolg im Leben eigentlich ausmacht. Um sie zu beantworten, müssen wir erst einmal genau festlegen, was dieses Wort überhaupt für uns bedeuten soll. Wenn wir uns so intensiv mit einem Thema auseinandersetzen, sollten wir auch das gleiche Verständnis davon haben. Was genau ist also Erfolg? Erfolg ist kein Zustand oder Ziel, es ist ein Prozess. Und solange das, was Du tust, in völliger Harmonie zu dem steht, was Du gern möchtest, bist Du auch erfolgreich! Ganz gleich was es auch ist. Wenn es Dein Wunsch ist, für die nächsten 3 Jahre in einer Höhle in Tibet zu meditieren und Du setzt dieses Projekt um, bist Du nicht weniger erfolgreich als ein Manager, der seine Unternehmensziele in Angriff nimmt. Earl Nightingale formulierte es noch konkreter. Erfolg war für ihn die schrittweise Umsetzung eines würdigen Ideals. Die Frage ist dabei jedoch nicht, ob Du des Ideals würdig bist, sondern ob das Ideal Deiner Aufmerksamkeit, Zeit und Widmung würdig ist. Immerhin tauschst Du Deine Lebenszeit für das ein, was Du verfolgst. Vielleicht sogar den Rest Deines Lebens.

William James, der vermutlich wichtigste Vordenker und Wegbereiter der heutigen, amerikanischen Psychologie, schrieb dazu: „Der größte Nutzen Deines Lebens besteht darin, es für etwas einzusetzen, das das Leben überdauert.“ Ernest Hemingway drückte es poetisch aus: „Wir sterben alle. Das Ziel ist nicht ewig zu leben, das Ziel ist es, etwas zu schaffen, was ewig lebt.“ Wenn Du Dich inzwischen fragst, wie Du diesen Prozess in Gang setzt, fängst Du bereits an, die richtigen Fragen zu stellen. Die richtige Art zu Denken ist das kritische Element, das erfolgreiche und produktive Menschen von unsicheren und zögernden Menschen unterscheidet, die die Umsetzung ihrer Träume immer wieder aufschieben. Die gute Nachricht ist, dass ausnahmslos jeder nach obiger Definition erfolgreiche Mensch irgendwann in seinem Leben einmal in einer Situation begonnen hat, wo es ihm äußerst schwer fiel, sein Ziel auch nur ins Auge zu fassen, geschweige denn, es zu erreichen. Alles beginnt mit einer Entscheidung, die Du treffen musst. Es ist in diesem Zusammenhang die erste Entscheidung, die Du für Dich treffen musst.

„Die Welt ist meine Vorstellung - dies ist eine Wahrheit, die in Beziehung auf jedes lebende und erkennende Wesen gilt.“

Arthur Schopenhauer

Wahrnehmung und Realität

Es ist erstaunlich, wie wenig wir uns im Verlauf eines Tages darüber bewusst sind, was uns an Gedanken so alles durch den Kopf rauscht. Du kannst dieses Rauschen für oder gegen Dich arbeiten lassen. Die meisten Menschen haben innere Bilder und Stimmen, die ihren Träumen und Wünschen nicht sonderlich zuträglich sind. Dr. Joseph Murphy meinte dazu „Worauf Du Deinen Fokus richtest, das wird real.“ Falsches und krankhaftes Denken besteht für ihn darin, sich auf das zu konzentrieren, was wir vor uns sehen oder was um uns herum geschieht. Richtiges Denken ist im Gegensatz dazu, sich auf das zu konzentrieren, was wir in unserem Inneren vorfinden. Die Bilder und Visionen in unserem Kopf. Unsere innersten Wünsche und Träume. Das, worauf wir uns den überwiegenden Teil unserer Zeit konzentrieren, wird schließlich zur