Hurra, ich fliege nach Fuerteventura - Gerd Pechstein - E-Book

Hurra, ich fliege nach Fuerteventura E-Book

Gerd Pechstein

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Beschreibung

Eine unterhaltsame Erzählung für jung und alt - perfekt für die Reise, die Ferien und die Urlaubsplanung. Hinweis: Lesealter ab 12 Jahre. Die Leserin Susanne L. meint: Es ist wie auch das andere Fuerteventura - Buch, schön humorig und sehr liebevoll geschrieben. Für Eltern mit Kindern bietet es eine Menge Anregungen, was man im Urlaub so machen kann. Filippo war ein Frühchen, kam zur Welt und brachte nicht einmal ein Pfund auf die Waage. Durch die aufopferungsvolle Pflege der Ärzte, Schwestern und Eltern wurde Filippo ein lebensfroher und -lustiger Junge, der gern auf Entdeckungstouren geht, gern mit seinen Eltern auf Reisen ist. Diese kleine Geschichte soll den Eltern Hoffnung geben, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, dass alles sich zum Guten wenden kann. Der Autor beschreibt in unterhaltsamer Weise, wie Filippo einen abenteuerlichen Urlaub auf der Vulkaninsel Fuerteventura mit deren gesunden Klima erlebt. Natürlich findet man auch tolle Ausflugsziele in der Erzählung. Erstmals wird Filippo in ein Flugzeug steigen, die Erde von oben betrachten. Die Eltern mussten Filippo nicht begeistern. Er war voller Tatendrang. Hatte ihm doch der Papa versprochen, dass er viel im weißen, aber auch im schwarzen Sand spielen kann. Er will baden und kleine abenteuerliche Wanderungen mit den Eltern unternehmen. All das wird ihm viel Spaß bereiten. Die Eltern hielten ihr Versprechen. Es wurde für den kleinen Jungen ein abenteuerlicher, abwechslungsreicher Urlaub. Auch die Eltern fanden Zeit, um sich zu erholen und die Insel kennenzulernen, was nicht immer selbstverständlich ist. Filippo begegnet exotischen Tieren, entdeckte für ihn Überraschendes auf Ausflügen, hörte Geschichten von Piraten, liebt die Picknicks am Strand, selbst ein Museumsbesuch begeisterte ihn und er trug sein Prinzen-Kostüm beim Karneval. Gerade diese Erlebnisse werden lebenslang in Erinnerung bleiben. Die unterhaltsame Erzählung wird auch bei Eltern und Großeltern Erinnerungen an ihren Urlaub mit den Kindern oder Enkeln wecken. Ein Buch für die ganze Familie, denn gern werden auch lesekundige Kinder in dem Buch schmökern.

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Ich widme das Buch unserem Enkel

Nimm ein Kind an die Hand und lass dich von ihm führen.

Betrachte die Steine, die es aufhebt und höre zu, was es dir erzählt.

Zur Belohnung zeigt es dir eine Welt, die du längst vergessen hast.

Werner Bethmann

Inhalt

Vorwort

Reisen ja, aber wohin soll es gehen?

Die große Reise naht

Endlich angekommen

Erste Stranderlebnisse

Schildkröten, Papageien und andere Vögel

Leuchtturm, Berge und Traumstrand

Schwarzer Sand, Ziegen und Käse

Surfer, weißer Sand und Klippenkrabben

Salzmuseum, „AIDA blu“ und Aloe vera

Piratenhöhlen und grüne Täler

Dromedare, Seelöwen und exotische Pflanzen

Der kleine Prinz - Karneval auf Fuerteventura

Abschied von der Insel

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Vorwort

Filippo, er könnte auch Ben, Luca oder Paul heißen, aber auch ein Mädchen namens Anna, Emma oder Amelie sein, ist ein Junge stellvertretend für viele Kinder unterschiedlichen Alters, die jährlich ihren Urlaub mit den Eltern oder Großeltern irgendwo in Deutschland, Europa oder anderen Ländern der Welt verbringen.

Eines eint jedoch alle: Die Kinder freuen sich schon Monate vorher auf diese gemeinsame Zeit, hoffentlich frei von Stress, doch mit viel Zeit zum Spielen und für gemeinsame Unternehmungen.

Kinder entdecken die Welt mit vielen Erlebnissen, neuen Eindrücken und Erfahrungen, sogar mit kleinen Abenteuern, die sie mehr oder weniger erfolgreich bestehen. Dies macht sie glücklich.

Die Erwachsenen müssen oft im Urlaub viele überraschende Fragen beantworten, was nicht immer leichtfällt. Es sind Fragen zu Alltagsproblemen, die wir uns gar nicht mehr stellen, diese als selbstverständlich hinnehmen und nicht hinterfragen.

Die Reiseerzählung berichtet über den kleinen Filippo, der erstmals mit einem Flugzeug über Länder und Meere fliegt, einen erlebnisreichen Aufenthalt auf einer kanarischen Insel verbringt.

Das Buch soll für Sie, liebe Leser, eine kurzweilige Unterhaltung, vielleicht auch Anregung und Erinnerung an einen gemeinsamen Familienurlaub, egal wo dieser gewesen ist, sein.

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß mit dieser Erzählung.

Reisen ja, aber wohin soll es gehen?

Die Zeit vergeht schnell. Filippo, ein lebendiger kleiner Junge, wissbegierig und wie alle Kinder seines Alters, immer unterwegs um Neues zu entdecken.

Bei ihm gibt es keine Langeweile. Sehr gern beschäftigt er sich mit seiner Küche und dem Kaufladen. Wenn Mama kocht, entgeht ihm kein Handgriff. Er passt genau auf, wo alles steht. Will er doch Mama helfen, wenn sie etwas benötigt.

Er braucht aber auch seine Zeit, wo er kuscheln will. Dann bringt er Mama ein Buch zum Vorlesen. Er hört genau zu, damit er später darüber erzählen kann.

Bei jedem Wetter geht er in den Garten. Neuerdings ist er auf der unbelebten Siedlungsstraße auch schon mal mit dem kleinen Fahrrad unterwegs. Auch da kann es nicht schnell genug gehen, sodass Mama ihn zur Mäßigung ermahnen muss.

Ab und zu nennen ihn die Eltern und Großeltern auch unser kleiner Prinz. Dies rührte daher, dass Mama als spaßig gemeintes Geschenk eine Fußmatte mit der Inschrift „Prinzessin“ erhalten hatte. Es sollte eine liebevolle Anspielung auf ihre frühere fast fanatische Liebe zum heimischen Karneval und die Sehnsucht sein, einmal Karnevalsprinzessin zu werden.

Kleine Mädchen schwärmen nun mal für Prinzessinnen, auch wenn es „nur“ eine Karnevalsprinzessin war.

Der Sohn einer Prinzessin ist natürlich ein Prinz. Und das ist Filippo. Er, das einzige Kind, wurde Dreh- und Angelpunkt des Familienlebens und des Tagesablaufs. Filippo wurde Mittelpunkt.

Wie ein richtiger Prinz eben. Die Redewendung wurde verstärkt, als er zum Geburtstag eine Krone erhielt. Diese trägt er seit seinem zweiten Geburtstag immer mit Stolz zu seinem Ehrentag.

„Seht, unser kleiner Prinz hat heute seine Krone auf. Wie schön er damit aussieht. Lassen wir ihn hochleben“, sagt dann die Mama. Filippo freut sich über diese Aufmerksamkeit seiner Gäste.

Dies führte dazu, dass er diese Situation auch außerhalb der Geburtstage nutzte und maulte, wenn nicht gleich auf seine Wünsche reagiert wurde. „Unser Prinz wird ungeduldig. Wenn er doch auch so schnell sein würde, wenn es um das Aufräumen der Spielsachen geht“, sagte dann der Papa.

Selbst aber tolerierte er die Wünsche des Jungen und erfüllte diese prompt. Also wie im Leben eines richtigen Prinzen, wie es sich die Leute vorstellen. So kam es schon mal vor, dass ab und zu Filippo, wenn er wieder einen unbedingt sofort zu erfüllenden Extrawunsch hatte, mit unser „kleiner Prinz“ betitelt wurde.

Nicht immer gefiel es ihm, da der Titel oft gebraucht wurde, wenn er ungeduldig war. Oder wenn er etwas forderte, was man nicht gleich erfüllen konnte. Doch die Bezeichnung blieb auch mit zunehmendem Alter, mehr liebevoll gemeint.

Oma und Opa freuten sich, wenn sie ihren kleinen Prinzen besuchen konnten.

Filippo sehnte dann diesen Tag voller Ungeduld herbei, denn die Oma spielte dann mit ihm oder sang schon mal ein Lied. Es kam auch vor, dass er dann für sie das Lied „Unsere Oma fährt im Hühnerstall Motorrad …“ oder „Unsere Oma hat im hohlen Zahn ein Radio …“ interpretierte.

Die Oma sagte dann lachend: „Du Schlingel, wo hast du denn das wieder her?“ „Aus dem Kindergarten.“ Das glaubte sie ihm aber nicht. Bestimmt haben es die Eltern ihm erzählt.

Das Weihnachtsfest nahte. Es begann damit die Zeit der Geheimnisse und Geschenke. Mama las ihm abends vor dem Einschlafen immer schöne Geschichten vor, die über die Weihnachtszeit erzählten. Vieles verstand Filippo noch nicht, aber dass es eine schöne Zeit mit vielen Überraschungen war, das imponierte ihm.

„Mama“, fragte er, „wie lange dauert es noch, bis das Christkind kommt?“ „Noch fünf Wochen. Bald kommt der Nikolaus und bringt Süßigkeiten, wenn du die geputzten Schuhe an die Tür stellst.“ „Ich habe aber noch nie Schuhe geputzt. Ich bin doch noch kein Schulkind.“

„Da hast du recht. Natürlich wird die Mama die Schuhe putzen und du schaust zu, damit du es lernst. Du hilfst ein wenig, indem du der Mama die Stiefel bringst. Danach kannst du deine Schuhe und Stiefel an die Tür stellen.“

„Ja, Mama“, antwortete Filippo, „aber wir dürfen es nicht vergessen.“ Ab diesem Abend erkundigte sich nun Filippo immer wieder, wann denn nun der Nikolaus ihn besucht. Er war in Sorge, dass der Nikolaus die Tür des Klinkerhauses übersieht, in dem Filippo wohnt.

Seine Mama verstand seine Ungeduld und beantworte unermüdlich seine vielen Fragen. Ende November bekam Filippo einen Adventskalender geschenkt und Mama erklärte ihm, dass er ab Dezember jeden Tag ein Fensterchen öffnen kann. Sie zeigte ihm das fünfte Fensterchen und sagte: „Filippo, wenn du dieses Fenster öffnest, müssen wir am Abend die Schuhe und Stiefel an die Tür stellen.“ Und schon waren die kleinen Hände am Kalender und wollten das Fenster öffnen.

Die Mama konnte Filippo nur mit Mühe bremsen und erklärte ihm, dass es noch einiger Geduld bedarf. Doch nach dem 1. Advent sind es nur noch wenige Tage.

„Oh, da freue ich mich“, antwortete Filippo. Er drehte sich schnell um, ging zum Flur und suchte seine Schuhe und Stiefel. Mama lächelte über seinen Eifer. Er war die nächsten Tage voller Vorfreude und die Mama konnte ihn kaum beruhigen.

„Mama, wann putzt du die Schuhe?“, fragte er immer wieder. „Es ist noch Zeit. Erst Morgen kannst du das erste Fensterchen öffnen.“

„Warum?“ Dies war Filippos Frage, die automatisch kam, wenn er etwas nicht verstand oder mehr erfahren wollte.

„Der Kalender beginnt am 1. Dezember und das letzte Fensterchen wird erst am Heiligabend geöffnet.“ Und wieder kam das „Warum?“

Geduldig antwortet seine Mama: „Weil an diesem Tag, dieses Jahr ist es der Tag vor dem ersten Advent, die Weihnachtszeit beginnt. Zum Heiligabend werden wir mit Oma, Opa und den Paten in die Kirche zum Gottesdienst und zum Krippenspiel gehen.“

„Ist das die Kirche, wo ich getauft wurde?“ „Ja“, antwortete seine Mama und schmunzelte.

„Das war ganz lustig. Als die Pfarrerin dich mit etwas Wasser benetzte, hast du gerufen ‚Mama Handtuch‘. Viele Gäste mussten darüber lachen.“

Der Paketdienst klingelte und die Mama war froh, zunächst das Thema zu beenden.

Sie hatte noch viel Arbeit, wollte sie doch noch einige Plätzchen backen. Filippo zog sich zurück in seine Spielecke, wo er in seiner Spielküche hantierte und dachte nach.

Plötzlich rannte er in die Küche und fragte unvermittelt: „Mama, wann fahren wir wieder in den Urlaub nach Bibilone?“

Erstaunt sah Mama Filippo an. „Es ist noch viel Zeit bis zum Sommer. Filippo, Bibione heißt der Ort in Italien und das Meer Adria. Das müssen wir erst mit dem Papa besprechen.“ Es war schon schwierig für ihn, den Ort richtig auszusprechen.

Es ging leichter, wenn sich das „L“ hineinschmuggelte. So verging die Zeit bis Weihnachten recht schnell. Auch den Nikolaustag verpasste Filippo nicht; wunderte sich aber am Morgen, als er die Stiefel leerte, wie der Nikolaus ins Haus gekommen ist.

„Der Papa hat dem Nikolaus, als du noch tief geschlafen hast, die Tür geöffnet.“

„Warum?“, kam es wieder prompt aus dem kleinen Wirbelwind. „Der Nikolaus hat laut geklopft und um Einlass gebeten.“

Filippo sah die Mama an, doch diesmal kam nicht nochmals das „Warum“, denn der Nikolaus hat viele schöne Spielsachen und Schokolade in die Schuhe und Stiefel gelegt.

Und diese mussten erst einmal gründlich angesehen werden. Lange musste Filippo auf diesen Tag warten. Schnell war das Weihnachtsfest gekommen und mit ihm reisten Oma und Opa zu Besuch an. Sie wollten diesmal länger bleiben, um gleich nach Weihnachten nach Fuerteventura zu fliegen.

Filippo freute sich schon, denn die Oma hatte versprochen, mit ihm Plätzchen zu backen. Sein liebstes Spielzeug, womit er sich beschäftigte, war seine Küche mit dem Mixer, dem Rührer und der geräuschvollen Kaffeemaschine. Wenn man fragt, was willst du werden, dann antwortet er schon mal: „Fernsehkoch.“

„Oma, wann backen wir die Plätzchen?“, war seine erste Frage nach der stürmischen Begrüßung. „Morgen Vormittag nach dem Frühstück“, antwortete die Oma. „Ich muss erst mit Mama die Zutaten bereitstellen und mir den Backofen erklären lassen.“

„Warum“ kam es wieder wie aus der Pistole geschossen. „Euer Backofen ist moderner als unserer und da ist manches zu beachten“, antwortete die Oma.

Und wieder konterte Filippo mit „Warum?“

„Wenn wir die Plätzchen ausgestochen haben, sollen sie doch im Backofen schön knusprig werden und nicht schwarz“, antwortete die Oma. „Deshalb muss ich wissen, wie hoch die Temperatur sein soll und mit welchen Tasten ich das einstellen muss.“

„Dazu brauchst du Mama nicht. Das kann ich dir auch sagen. Ich weiß, wie es geht, denn ich helfe Mama immer.“

Die Oma staunte und schaute seine Mama fragend an. Diese nickte lachend und bestätigte seine Aussage. „Ja, Filippo passt immer genau auf und weiß, wie der Ofen und andere Küchengeräte funktionieren.“

Filippo war abgelenkt, denn seine Mama brachte inzwischen die ersten Zutaten zum Tisch. So blieb das gefürchtete „Warum“ aus. Am nächsten Morgen wachte Filippo schon zeitig auf. „Aufstehen! Wir wollen Plätzchen backen!“, rief er ins Schlafzimmer der Eltern.

Beim Frühstück drehte sich alles um das Backen der Plätzchen. „Mama, wo sind die Ausstechformen?“, fragte er. Mama hatte noch nicht fertig geantwortet, da sprintete Filippo los, suchte im genannten Schrank und brachte die Formen zum Tisch.

„Was willst du hier damit? Wir backen in der Küche.“ „Ich nehme sie dann mit. Sonst vergessen wir sie“, antwortete Filippo.

Schneller als üblich wurde das Frühstück beendet und Filippo sauste mit den Formen in die Küche. Er ließ Mama und Oma keine Ruhe, bis nach und nach die Zutaten und Geräte für das Plätzchenbacken bereitgestellt waren. Nicht einmal den Schlafanzug wollte er ausziehen, um nichts zu verpassen.

Mama verabschiedete sich, denn sie musste noch zum Friseur. Und so begann das Backen der Plätzchen mit den „Bäckern“ Oma und Filippo.

Der Teig wurde geknetet und immer mittendrin Filippos kleine Hände. Anfangs verzog er das Gesicht und es kamen dabei Laute wie „i“ und „äh“ aus seinem Mund, weil der Teig an den Händen klebte.

Er wollte nicht weiter kneten. Er protestierte mit lautem „Nein, nein, ich will nicht“ und lief davon.

Doch der Opa, der aufgrund des Lärms inzwischen zur Unterstützung in die Küche gekommen war, hielt ihn fest und sagte: „Filippo, du wolltest Plätzchenbacken und da gehört das Kneten des klebrigen Teiges dazu.“

Opa nahm Filippos kleine Hände, obwohl dieser sich mit Kreischen und angedeutetem Weinen sträubte. Filippo protestierte lautstark. Opa tauchte trotzdem seine Hände tief in die klebrige Teigmasse. Der kleine Bäcker wusste nicht, ob er weinen sollte.

Doch Filippo fügte sich und zunehmend machte ihm das Kneten Spaß. Er freute sich, wie der Teig fester wurde und stückweise von seinen Händen in die Schüssel fiel. Der Teig klebte bald nicht mehr, fühlte sich angenehmer an.

Nun wollte er gar nicht mehr aufhören, naschte auch mal vom Teig am Finger, aber das Ausrollen mit dem Nudelholz begeisterte ihn. Er benutzte dabei auch sein kleines Gerät aus der Spielzeugküche.

Gemeinsam wurden die Plätzchen mit den von Filippo ausgesuchten Formen ausgestochen. Als das Kuchenblech belegt war, verschwand alles im Backofen. Ein betörender Duft zog nun durch das Haus und Filippo konnte es kaum erwarten, davon zu kosten.

Freudig berichtete er der Mama, als sie nach Hause kam, von diesem ereignisreichen Vormittag und brachte ihr ein Plätzchen.

„Lecker. Gut habt ihr das gemacht“, sagte sie.

Das Weihnachtsfest verlief ruhig. Filippo spielte mit seinen Geschenken. Der kleine Musiker freute sich über sein Keyboard, das er sofort ausprobieren musste. Sein Papa nutzte die Zeit und sortierte die Fotos des letzten Urlaubs auf dem PC und präsentierte diese am TV-Bildschirm. „Bibilone!“, rief begeistert Filippo. Der Urlaub scheint ihm gut in Erinnerung geblieben zu sein.

„Wann fahren wir wieder nach Bibilone“, fragte Filippo. „Es ist noch viel Zeit, bis Papa Urlaub bekommt. Nicht Bibilone, sondern Bibione“, korrigierte ihn der Papa. „Vielleicht fahren wir auch einmal an einen anderen Ort“, mischte sich Mama in das Gespräch ein.

„Der Arzt meint, dass dir die salzhaltige Luft und das angenehme Klima zum Beispiel auf den Kanarischen Inseln guttun würden.“

„Aber Bibione hat doch einen schönen flachen Strand. Die Ferienwohnung liegt nur 100 m weg vom Meer und Liegen gab es auch“, warf der Papa ein.

„Du weißt, dass das Wetter, obwohl es Sommer war, nicht immer mitspielte“, entgegnete die Mama, „viele Gewitter, Sturm und Regen, auch kühl ist es gewesen und Filippo wurde krank.“

Man spürte, dass das kommende Urlaubsziel noch diskutiert werden musste.

Oma und Opa wagten nichts dazu zu sagen, obwohl sie auf den Kanarischen Inseln seit Jahren überwintern und nach Weihnachten wieder nach Costa Calma fliegen wollten. Sie sind begeisterte Fuerteventurafans, obwohl die Insel wegen der vulkanischen Landschaft nicht jedem gefällt.

Ihnen sagt sie zu und jedes Jahr sehnt man sich nach diesem gesunden Klima, um dem deutschen Winter zu entfliehen.

Filippo sah sich mit Mama, Papa und den Großeltern die Urlaubsfotos aus Bibione an.

Er kommentierte diese mit begeisterten Zwischenrufen und klatschte begeistert in die Hände, als er das Karussell sah. Erstaunlich, an was er sich alles erinnerte.

Einige Wochen später hatte man sich geeinigt und die Kanaren sollten erstmalig das Urlaubsziel sein.

Anfänglich hatte Gran Canaria die „Nase“ vorn. Doch ein gutes Bungalowangebot in Costa Calma konnte man nicht ignorieren. Der Bungalow versprach viel Platz und für Filippo ein eigenes Zimmer. Alle Annehmlichkeiten, die man sich vorstellte und wünschte, waren vorhanden.

Für Filippo würde es viele Spielmöglichkeiten auf einer riesigen Terrasse, gesäumt von exotischen Pflanzen, geben. Mit einem Mietauto war man unabhängig und konnte sich die schönsten Strände aussuchen. Die Entscheidung war gefallen.

Nur wenige Klicks und Papa hatte für drei Wochen alles gebucht und nichts stand der großen Urlaubsreise entgegen.

Erstmalig wird Filippo in wenigen Monaten in einem Flugzeug sitzen. Gemeinsam mit dem noch nicht erlebten Urlaub auf einer Insel wird der erste Flug ein Ereignis sein, woran er lange denken wird.

Es wird ein Teil seiner Erinnerungen an seine Kindheit werden. Ein Erlebnis, das er vielleicht Zeit seines Lebens nicht vergisst.

Deshalb ist die Vorfreude groß und immer wieder kommt die Frage: Wann fliegen wir in den Urlaub an das große Meer?

Die große Reise naht

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