Ich und Welt - Mensch und Gott - Franz Weber - E-Book

Ich und Welt - Mensch und Gott E-Book

Franz Weber

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Beschreibung

Vom persönlichen Leben des Menschen im Erdensein bis zu seinem geistigen Ursprung in einer großen kosmischen Verbundenheit ist es ein sehr weiter Weg. Da gibt es viele Stufen zu erklimmen, die zumeist zahlreiche neue Erkenntnisse und Einsichten benötigen. In unserer heutigen Schwellen- und Prüfungszeit werden daher viele neue und grundlegende Sichtweisenen sehr dringend benötigt, da ein "Immer-weiter-so" in den Abgrund führen müsste. Das kann heute schon sehr deutlich wahrgenommen werden. In der hier vorliegenden Schrift sind nun zahlreiche Verständnishilfen und Wachstumsmöglichkeiten mitgeteilt, die dem spirituell Suchen-den nachvollziehbare und lebenspraktische Wegweisungen anbieten wollen.

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Seitenzahl: 222

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Den Nöten der Zeit

zur Besinnung und zum Heil

Inhaltsverzeichnis

Teil 1: Ich und Welt

Ich und Welt Gedanken zur Lage der Zeit

Vorwort

Mein Leben

Zu einer Kultur des Ich

Vom Leib zum Geist – vom Ich zur Welt

Die seelisch-geistige Entwicklung des Menschen - ein Initiationsweg des Ich

Eine Kosmologie der Zeit

Christuswirken – heute

Teil 2: Mensch und Gott – Meditative Betrachtungen

Vorwort

Krisenzeit

Wege zum Geist

Die Entwicklung der Liebe – von der Seele zum Geist

Ein neues Leben

Ins Land der Freude

„Ich bin“ – Der Weg des Christus im Menschen

Bewusstseins-Arbeit

Vom Sinn des Bösen

Tiefe Kommunikation

Die Jakobsleiter – eine Kosmosophie

Ein Nachwort

Literaturverzeichnis

Teil 1

Ich und Welt

Gedanken zur Lage der Zeit

Inhaltsverzeichnis:

Vorwort

Mein Leben

Zu einer Kultur des Ich

Vom Leib zum Geist – vom Ich zur Welt

Die seelisch-geistige Entwicklung des Menschen - ein Initiationsweg des Ich

Eine Kosmologie der Zeit

Christuswirken – heute

Teil 2: Mensch und Gott – Meditative Betrachtungen

Ich und Welt

Gedanken zur Lage der Zeit

Wegweisung

Genügsam und zufrieden mögen wir doch

dem ungewiss Bekannten entgegen gehen.

Was die Pflanze uns lehrt im Äußeren,

sei Du, oh Mensch, im Inneren.

Wurzle standhaft in der hohen Ordnung

der ewigen Gesetze des Sternen-Alls.

Entblättere Deine Seele im lebendigen Gespräch.

Erblühe in Deinen Lebenstaten.

Schenke die reifen Früchte zum Danke der Erde.

So können wir vollenden,

was der Lauf der Welt begann.

Die Zukunft kommt entgegen.

F.S. 6.1990

Vorwort

Wenn man wie ich als Künstler öfters zu Vernissagen geht, so kann man immer wieder beobachten, wie sich die anwesenden Kunstinteressierten zunächst an die ausgestellten Bilder und Objekte wenden, mit der Zeit jedoch bei Sekt und Gesprächen eher ein unterhaltendes Element zutage tritt. Da wird dann recht leicht ersichtlich, dass dem ausstellenden Künstler nicht das Hauptinteresse zuteil wird, manchmal auch nicht einmal den Kunstwerken, sondern oftmals mehr dem „Sehen und Gesehen werden“, also mehr dem Event-Charakter, dem die Kunst dabei dienen darf.

Nun, wenn ein bekannter Name, also ein prominenter Künstler anwesend ist, ändert sich natürlich die offensichtliche Lage. Dann wird recht leicht ein Personenkult daraus. Im Normalfall aber interessiert der Künstler nur, wo er studiert und wie viele Ausstellungen er schon hinter sich hat. Dass die Kunst aber nicht nur mit der Ausbildung und Förderung seitens der Galeristen, der Mäzene und den Studiumsleitern, wie den Hochschulprofessoren zu tun hat, dürfte einleuchtend sein. Vor allem die schicksalhafte Biographie eines Menschen, die Schwierigkeiten und Zerwürfnisse im Leben und der Umgang mit Tiefen und Krisen machen den Künstler erst reif für seine Werke. Das Kunstwerk kann sodann ein Ausdruck sein für das innere Schaffen und Ringen des Künstlers.

In diesem Sinne möchte ich auch meine schriftlichen Werke verstanden wissen. Ich habe für mich im Laufe meiner Biographie drei Berufe beziehungsweise Berufungen gewählt:

den Kosmologen, der sich mit geistigen Fragen und Forschungen beschäftigt, deren Resultate meine Schriften sind,

den Therapeuten, der sein Wissen und Können den Mitmenschen in Beratungen und Behandlungen zur Verfügung stellt

und den Künstler, der in Bildern, Objekten und Gedichten seinem inneren Suchen und Ringen einen kreativen Ausdruck verleihen kann.

Alle drei Bereiche durchdringen sich dabei. So sind meine Schriften auch in einem künstlerischen Sinne und Arbeiten entstanden und zwar meistens in der Begegnung und Auseinandersetzung mit bestimmten Menschen und Zeitereignissen.

Die vorliegende Arbeit ist zum Beispiel das Resultat einer Anfrage von Anton Kimpfler, ob ich meine Tätigkeiten im Rahmen eines von ihm geleiteten Seminars vorstellen möge. Natürlich hätte dafür das bisher von mir Geschaffene genügt. Doch ich wollte auch etwas zum Seminarthema beitragen. Ein diesbezüglicher Gedanke, einmal angefangen und bedacht, wird daraufhin fast zu einem „Selbstläufer“ und ein begonnenes Thema erweitert sich mehr und mehr, ohne vorher zu wissen, wohin es führen will. Erst zum Schluss kehrt Erleichterung, Freude, Ruhe und Zufriedenheit ein.

Ein Künstlerleben ist nichts Beständiges, es führt an Aufgaben heran, ohne vorher zu wissen, was einmal daraus werden soll. Das Neue entsteht oftmals erst nach Zeiten der Bedrückung, des Ungewissen und des Leeren. Man geht mit Fragen und Ahnungen durch die Welt, so lange bis die Zeit herangereift ist und man fähig wird, dem inneren Drängen und Rumoren, in Gedanken oder in Farben, Tönen, Materialien einen Ausdruck zu verleihen. Ist das Werk gelungen, ist die Freude groß. Doch bald darauf folgt ein nächstes Tief, ein „Loch“ und damit eine zukünftige Aufgabe. Sie wartet in diesem „Nichts“, das erst gefunden werden will und das solange umgarnt und durchwandert werden muss, bis es sein Geheimnis freigeben kann.

Das ist es, was das Künstlerleben so anstrengend macht: immer wieder anfangen im Nichts, bei Null. Das muss man aushalten können. So meine ich auch, dass man bestimmte Berufungen nicht selbst auswählen kann, in dem man zum Beispiel einige Kunstkurse besucht und sich mit bestimmten Techniken ausgesuchten Motiven zuwendet. Diese Tätigkeit nenne ich ein Kunsthandwerk. Das Handwerk allein macht aber noch nicht den Künstler. Dieser wird erst gebildet durch das Leben selbst, nämlich durch die individuelle Biographie.

Auch ein Therapeut, der natürlich durch entsprechende Ausbildungen sein Handwerkszeug beherrschen muss, ist dadurch noch kein Heiler. Dieser bildet sich im Leben, vor allem, wenn der Mensch das Heil in sich selbst gefunden hat beziehungsweise immer weiter danach streben will.

Der Kosmologe ergründet die Ordnungen in der Schöpfung. In allem ist System, Struktur und Gesetz. Die Gesetze der Natur, des Lebens, der Seele und des weiten Alls, sie bestimmen unser Schicksal. Dieses zu ergründen macht uns mit der Zeit liebend und weise. Kosmische Ordnungen zu erkennen und sie im Leben anzuwenden, führt den Menschen zu echter Freiheit hin.

Eine menschliche Freiheit entsteht natürlich erst, wenn auch die Möglichkeit vorhanden ist, sich gegen die Ordnung, sich gegen den Kosmos zu stellen. Diese Verneinung führt längerfristig gesehen jedoch in eine Sackgasse hinein, so wie dies heute weltweit zum Beispiel im drohenden Klimakollaps, in immer neuen Krankheiten und der Zerstörung der Natur zutage tritt. Ist der Mensch weise, so lebt er in den Ordnungen der Schöpfung. Dadurch wird er in seinem individuellen Leben geführt und gestärkt.

Da der Mensch aber nicht nur den guten Geistern zugetan ist, sondern im Leben auf der Erde mannigfachen Verführungen und Attacken dunkler Wesenheiten ausgesetzt ist, wird er immer wieder irren. Daraus können wir lernen und uns dadurch sogar weiter entwickeln, neue Fähigkeiten erlangen!

Eine Biographie zeigt nun im einzelnen Menschen Möglichkeiten, Wege und Stufen eines individuellen Lernens. Manchmal kann ein Leben jedoch so verworren erscheinen, dass darin kaum mehr ein roter Faden zu finden ist. Dann wird es nötig sein, auch karmische Gesichtspunkte aus früheren Leben heranzuführen. Doch auch hier ist oftmals eine künstlerische Arbeitsweise angesagt: sich langsam, achtsam und behutsam den Tiefen zu nähern, alles anzunehmen, was im Innen und Außen erscheinen will, es in sich so lange zu bewegen, zu meditieren, bis es reif geworden ist, das heißt, bis es in Klarheit erscheint. Im Leben ist dies oftmals ein langwieriger Prozess, dessen Früchte, wie in einem Kunstwerk, am Ende erscheinen werden. Was ist das Produkt, was sind die Früchte meines Lebens? Sind es irdische Erfolge, sind es Besitz, Ansehen und Anerkennung?

Viele frühere und auch heutige Künstler gingen in diesem Sinne „leer“ aus, doch die Nachwelt hat aus deren Schaffen oftmals einen reichen Segen.

Meine persönliche Biographie ist bisher alles andere als „erfolgreich“, in einem materialistischen Sinne oder was dem normalen Leben, dem „Standard“ entspricht. Mein Schaffen und mein Werk ist aber nicht ohne diese Biographie zu denken.

So will ich im folgenden Abschnitt signifikante Stufen und Wege meiner Biographie darstellen, die vielleicht ein wenig erahnen lassen, aus welchem Geist meine Werke inspiriert sind.

Das Tagungsthema beim Treffen der Zeitschrift Wege lautete damals: Die aktuelle Weltsituation und das heutige Christus-Wirken. Ich habe versucht, für meine einstündige Vorstellung an dieses Thema anzuknüpfen. Der Umfang meiner Vorbereitungen wurde jedoch so groß, dass ich das gesammelte Wissen niemals in einer Stunde Vortrag hätte unterbringen können. So habe ich mich entschlossen, doch wieder eine kleine Schrift daraus zu erstellen.

Ich werde dabei nicht so sehr auf die äußere Weltsituation eingehen, sondern eher auf die innere Haltung und Einstellung vieler Zeitgenossen, denn diese bestimmen die Welt von morgen.

Der Mensch muss sich entscheiden, ob er sich weiterhin mit Materialismus, Kapitalismus und dem Ausleben persönlicher Neigungen zufrieden geben oder ob er einen seelisch-geistigen Entwicklungsweg beschreiten will. Die nächsten Jahre erwarten von uns einen „Bewusstseinssprung“, hin zu einem Bewusstsein, das die Wahrheit in allem Sein ergründen will. Persönliche Interessen haben sich dabei der erkannten Wahrheit unterzuordnen. Ansonsten werden wir im Umgang mit der Erde und im gesellschaftlichen Leben gewaltige Probleme bekommen. Das Zeitenschicksal erfordert immer wieder ein Wachsen und sich Erweitern. Das Leben ist keine „Autobahn“, auf der man immer geradewegs seinen persönlichen Zielen hinterherhetzen kann. Denn da gibt es Verwerfungen, Täler, Höhen und immer wieder Prüfungen, die zu bestehen sind. Heute leben wir wieder in einer solchen Prüfungszeit. Wir sollen Verantwortung übernehmen für unser Tun und das Fehlerhafte korrigieren. Erst dann können neue Impulse im Geiste eines echten Humanismus zum Tragen kommen.

Dafür die erkenntnismäßigen und kosmologischen Hintergründe zu liefern, soll Sinn und Aufgabe dieser Schrift sein. Nur aus einem Verständnis der Zeitlage und den individuellen Aufgaben und Richtungen, die es einzuschlagen gilt, kann eine gesunde Zukunft für Erde und Mensch erwachsen.

Mein Leben

In kurzer und straffer Form will ich hier den Versuch unternehmen, einige Stationen meiner bisherigen Biographie darzulegen, damit sich der Leser ein Bild über den Verfasser dieser Schrift machen kann.

Ich wurde im Dezember 1954 in einer schwäbischen Kleinstadt geboren, habe die Sonne also im Steinbock stehend. Meine Eltern waren Vertriebene aus dem Krieg; der Vater war Arbeiter bei der Bundesbahn und Sozialist, die Mutter Hausfrau, katholisch und der alten Heimat und deren Traditionen verbunden. Dadurch war die familiäre Disposition nie ganz einfach, so dass es mich als Mittleren von zwei Brüdern bald von zu Hause wegzog.

Ich bin in meiner prägenden Jugendzeit in den 1970 iger Jahren aufgewachsen, als ein großes Freiheitsbedürfnis und die Suche nach neuen Lebensstilen angesagt war. Ein Leben ohne äußere Reglementierungen mit einem starken Naturbezug ist seither mein Bestreben.

Nach einem Studium in den Ingenieurswissenschaften fuhr ich mit einem damaligen Kollegen in einem Kleinbus über Land bis nach Indien und Nepal, dann weiter nach Burma und Thailand. Eine Krankheit zwang mich dort zur Heimkehr mit dem Flugzeug, doch ich war danach nicht mehr derselbe wie in der frühen Jugend mit einem starken äußeren Lebensdrang und einem Hang zu einer Leichtigkeit des Seins. Eine religiöse und spirituelle Ader wurde in Indien in mir aufgebrochen.

Ich wohnte damals, nach interessanten Erfahrungen in Wohngemeinschaften, zwei Jahre in einem Zirkuswagen auf einem Waldgrundstück, wo mir erstmals die Frage erschien: was soll ich hier auf der Erde, was ist meine Aufgabe? Denn das naturwissenschaftliche Studium hatte mich nicht wirklich befriedigt.

So folgte ich nach mehreren Jobs und dem Leben in einer Land-Kommune dem inneren Ruf und reiste zusammen mit einer Freundin nach Sri Lanka. Sie lebt noch heute dort; für mich wurde diese Zeit zum Beginn einer spirituellen Reise durch Indien, zu verschiedenen Yoga-Zentren und heiligen Orten; doch ein Christus-Erleben wurde mir zuvor schon in Sri Lanka zuteil. Da fühlte ich Christus zutiefst als meinen inneren Führer. Buddha erlebte ich eher als einen Freund und weisen Ratgeber. Tief konnte ich eintauchen in das spirituelle Leben Indiens, ohne mich jedoch irgendwo beheimatet zu fühlen, doch manche Orte übten eine starke und magische Anziehung auf mich aus. Oft reiste ich allein, verbrachte Tage und Nächte im Dschungel oder in verlassenen Tempeln, an denen das ursprünglich Lebendige und Magische noch zu spüren war. Ein Leben abseits der Zivilisation in der Einfachheit und Stille hatte damals eine starke Wirkung auf mein Seelenleben.

Auf dem Landweg musste ich nach einem halben Jahr wieder zurück; in Istanbul ging mir das Geld aus, doch die Erfahrung, dass es auch ohne Geld zu einem guten Ende gereichen kann, hat mich bis heute bestärkt, nicht zu viel Energie dem Gelde darzubringen.

Zuhause angekommen, war die alte Frage nach dem Sinn und Tun wieder lebendig. Ich versuchte, aus einem verzweifelten Sicherheitsdenken heraus, eine Beamtenlaufbahn als Ingenieur, was ich recht schnell wieder sein lassen musste, denn das war nicht mehr meine Welt.

Mit 28 Jahren entdeckte ich die Anthroposophie, die mir half, das Spirituelle auch in Europa pflegen zu können. Mehrere Jahre arbeitete ich körperlich sehr schwer in einer Demeter-Mühle als Fahrer und Mann für verschiedene Tätigkeiten, die dort anfielen. Die Christengemeinschaft und die Beziehung zur Erde, dem landwirtschaftlichen Aspekt aus Rudolf Steiners großem Schaffen, bildeten den Beginn meiner „anthroposophischen Laufbahn“.

Sieben Jahre intensiven anthroposophischen Studiums folgten, zum Beispiel im Humboldt-Kolleg auf Sylt, wo ich dem Kunstmaler und Anthroposophen Richard Hohly begegnete, der mir lebendige und geistreiche Impulse zum Malen geben konnte. An der Novalis-Bühne in Stuttgart und am Waldorflehrer-Seminar in Mannheim durfte ich nachholen, was mir in der früheren Schulbildung versagt worden war. Vor allem das künstlerische Schaffen hatte mich berührt, wie auch die sozialen Gedanken eines Joseph Beuys, so dass ich anschließend mit mehreren „Gleichgesinnten“ ein Gemeinschafts- und Arbeitsprojekt gründete, das jedoch an zwischenmenschlichen Hürden und Hindernissen und einer mangelnden Unterstützung scheitern musste. Der Lerneffekt war aber riesig.

In anthroposophischen Einrichtungen fand ich trotz Bemühen keinen geeigneten Platz, da war mir vieles zu eng und zu starr. Aber auch in einer staatlichen Einrichtung in der Jugendpsychiatrie, wo ich gut mit jungen Menschen künstlerisch arbeiten konnte, war das Korsett auf längere Sicht zu fest und starr für mich. So wurde die Malerei immer mehr zu meinem Lebensinhalt.

In der Lebensmitte geriet ich dann in ein „Loch“, in einen Niedergang und Nullpunkt hinein, woraus mich die Kunst, die Astrologie, sowie die Beschäftigung mit der Hermetik und der Psychologie, mit der Heilkunde, mit der Runenarbeit und natürlich mit der Anthroposophie „über Wasser“ hielt.

Es folgte noch eine Ausbildung zum Masseur in Freiburg, doch eine staatlich verordnete „Gesundheitsreform“ vereitelte zunächst die Anerkennung in einem Praktikum, da alle freien Stellen innerhalb kürzester Zeit gestrichen wurden. Wieder übrig blieb die Kunst und das autodidaktische Studieren; aus den Schmerzen der Zeit erwuchsen mir vielfältige Momente der Inspiration und der geistigen Erkenntnis.

Als mich in einem esoterischen Arbeitskreis jemand bat, dort einen Vortrag zu halten über das Thema: Mann und Frau, sagte ich spontan zu. Ich machte mir einige Gedanken dazu, doch daraus wurde schließlich ein Manuskript mit 350 Seiten und dem Titel: Partnerschaft als Einweihungsweg im Lichte des Gral.

Genau mit 42 Jahren erschien mein erstes Kind, ein zweites folgte zwei Jahre später. Ich arbeitete damals als Masseur in einem psychiatrischen Krankenhaus, weil aber meine Frau wieder in ihren Beruf als Sängerin einsteigen wollte, entschloss ich mich, für die Kinder zu Hause zu bleiben, um nebenbei meine Studien, Forschungen und Schriften tätigen und verfassen zu können. Daraus wurden inzwischen etliche Jahre mit einer Anzahl verschiedener Manuskripte und Bücher zu spirituellen, hermetischen, astrologischen, partnerschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Themen. Doch vergebens bemühte ich mich bisher um einen Verlag, der daraus Bücher erstellen wollte. Inzwischen erscheinen meine Bücher im Digitaldruckverfahren bei Books on Demand mehr in Eigenregie, worüber ich dankbar bin, da mir hier niemand etwas vorschreiben will.

War ich früher viel unterwegs, ich hatte viele Kontakte zu Gleichgesinnten, so bestimmte das Leben als Hausmann immer mehr eine Zurückgezogenheit von der äußeren Welt. Vor allem konnte ich erleben, was viele Mütter in der Erziehung und Pflege ihrer Kinder durchmachen, wie enorm und schwierig manchmal die Arbeitsbelastung sein kann.

So lebte ich finanziell abgesichert im Eigenheim, fühlte mich in einer Welt des abgeschlossenen Familiendaseins aber auch nicht wirklich zu Hause und versuchte daher, wieder mehr Kontakte aufzubauen, vor allem zu den verschiedensten spirituellen Gruppen und Richtungen.

Durch meine Biographie, die von einem starkem Suchen, Ringen und Brücken-schlagen geprägt ist, fühle ich mich jedoch keiner bestehenden spirituellen Strömung zugewiesen. Überall findet sich Gutes, bei Buddhisten, in Konfessionen, bei Rosenkreuzern und Anthroposophen, doch nirgends passe ich ausschließlich hin. So arbeite ich bis heute noch als ein gewisser „Einzelkämpfer“ im Strome der Zeit.

Das meiste meines Lernens geschah autodidaktisch, wesentliche Ratgeber waren und sind Rudolf Steiner, Valentin Tomberg, Michael Aivanhov und Arthur Schult. Natürlich bereicherten auch viele Begegnungen mit Anthroposophen, Astrologen und anderen spirituell ausgerichteten Menschen mein Dasein, deren Namen ich hier nicht nenne, denen ich jedoch zutiefst dankbar bin. Meine Fühler für die Zukunft strecke ich aus zu den geistigen Führern Maitreya und Christian Rosenkreuz, die in einem michaelischen Sinne Zukunftsimpulse bringen werden. Das ist mir sehr wichtig!

Da ich drei Hauptinteressen beziehungsweise Berufungen entwickeln konnte, nämlich die Kosmologie, die Therapie und die Kunst, möchte ich in Zukunft vermehrt auch wieder das Therapeutische aufgreifen. Jedoch hat mich dazu ein alter chinesischer Spruch inspiriert: Der kleine Arzt behandelt das Symptom, der mittlere Arzt den Menschen und der große Arzt die Gesellschaft. Und natürlich will ich gerne ein großer Helfer sein.

Wer aber so wie ich zwischen verschiedenen Welten lebt, der hier nicht richtig und da nicht ganz sich einbringen kann, dem bleibt vor allem das Ergründen der eigenen Seelentiefen und daraus das künstlerische und geistige Schaffen.

Seit über 40 Jahren beschäftige ich mich nun mit der Heilkunde, mit Kräutern, Schamanismus, chinesischer Medizin, Psychologie, Homöopathie, anthroposophischer Medizin und neuerdings mit der Gebets- und Geistheilung. Hier will ich noch meinen Ort finden und die Menschen, denen ich damit dienen kann.

Ein einseitiger Darwinismus und Materialismus führt in eine Sackgasse, das kann heute überall gesehen werden. Ein ganzheitliches Menschenbild kann neue Impulse für die Zukunft liefern, denn nur Menschen, die sich in einem humanistischen und spirituellen Sinne weiterentwickeln wollen, können Gutes für das Wohl des Ganzen bewirken. Diese Arbeit fängt ja in jedem selbst an. Dieser Arbeit widme ich mein Leben. Immer wieder geschehen dadurch Einbrüche aber auch Einsichten in ungeahnte Tiefen, die das Leben letztlich reicher und vollkommener erscheinen lassen. Davon möchte ich gerne etwas weitergeben.

Die nachfolgenden Zeilen und Abschnitte mögen deshalb etwas zur Erkenntnis und Erbauung des ganzen Menschen beitragen.

Zu einer Kultur des Ich

Oftmals wird in spirituellen Strömungen das Ich im Menschen als ein Störfaktor auf dem Wege zum Geist beschrieben, so dass vor allem in einigen östlichen Geistesschulen versucht wird, das Ich zu negieren. Europäische Geistesströmungen bauen dagegen gerade auf ein freies und mündiges Ich, das sich allmählich immer besser selbst bestimmen lernt. Natürlich kann sich das Ich auch in einem grenzenlosen Egoismus ausleben, wodurch mit der Zeit aber das Gemeinwohl darunter leiden wird.

Wer bin ich?

Nachdem seit einigen Jahrhunderten in der Medizin der physische Leib erforscht wurde, seit etlichen Jahrzehnten in der Psychologie die menschliche Seele, so beginnen in unseren Tagen erste zarte Versuche, vor allem durch die Gehirnforschung, das Bewusstsein und speziell das Ich-Bewusstsein des Menschen zu ergründen.

Die Frage, wer ich bin in meinem Ich, ist ja entscheidend für unser Menschenbild – entweder als „intelligente Maschine“ ohne eigenständiges Ich, in der Weltanschauung des Darwinismus als biologisch determiniertes Wesen oder in einer Weltanschauung, die den Menschen als ein Natur-, ein Sozial- und ein Geistwesen erkennt und begreift. Es gibt eben nicht nur den Kampf ums Dasein, sondern auch die Symbiose, das Mit- und Füreinander, ohne das funktionierende Ökosysteme nicht möglich wären. Somit unterliegt der Mensch auch nicht nur dem Prinzip eines Sozial-Darwinismus, so wie dieser heute hauptsächlich noch im Wirtschaftsleben zum Tragen kommt, denn der Mensch kann fähig werden zur Selbstlosigkeit und damit zu einem „brüderlichen“ und solidarischen Umgang mit seiner Mitwelt.

Ich versuche nun im Folgenden eine Darstellung, die das Ich des Menschen als eine Entwicklungsmöglichkeit, als einen Stufenweg beschreibt, nämlich von einem leiblich organisierten Ich über seelische Ausdrucksweisen bis hin zu einem höheren Geisteswesen, das im Welten-Ich seinen Ursprung findet. Dazwischen gibt es Ebenen, Stufen und Ziele, die der Mensch in freier Entscheidung beschreiten kann.

Auf der leiblichen Ebene spricht man in der anthroposophischen Terminologie von der Ich-Organisation, die ihren Ausdruck im Blut, im Herz-Kreislauf-System und in der Aufrichtung der Wirbelsäule wiederfindet. Darin wirken Mars- und Sonnenkräfte ein; Mars im Bluteisen, die Sonne in der Aufrichte und im Herz-Kreislaufgeschehen.

Auf der ätherischen Ebene zeigt sich die sogenannte Persona, astrologisch ausgedrückt im Aszendenten. Die Persona weist hin auf die Rolle, die wir im Leben spielen und zwar durch Einflüsse aus Vererbung, Erziehung, Umwelt und Kultur, die uns so prägten, wie wir nun einmal geworden sind. Man kann hier noch nicht von einem eigentlichen Ich sprechen, denn der Einzelne fühlt sich hier eher noch als Glied einer Familie, eines Stammes, einer Heimat, eines Volkes und so weiter. Ich traf selbst in meiner Jugend noch Menschen, die nicht richtig „Du“ und „Ich“ sagen konnten. An deren Stelle trat ein „Wir“ oder „Ihr“. So wie ein Kind bis circa drei Jahre noch nicht „Ich“ zu sich sagt, sondern sich mit dem gegebenen Namen anspricht und erst danach mit einem Ich-Einschlag beziehungsweise einem ersten Ich-Erleben und dem daran anschließenden Aufkommen der Trotzphase beginnt, ein seelisches Eigenleben zu entwickeln. Hier zeigt sich also das SeelenIch, das „Ich will“ oder das Ego, wie ich es nenne.

Auf der Seelen- oder Astralebene finden wir dann dieses „gefallene“ Ich, also das dem heutigen Menschen wohlbekannte „Ego“, mit dem er sich gerne identifiziert. Astrologisch ist dies ausgedrückt und hervorgerufen im Planeten Mars. Dieses „Ich will“ wird von verschiedenen Seiten beeinflusst und tangiert; meist hat es sich in heutiger Zeit so stark mit äußeren Dingen und inneren Wünschen verbunden, dass es jeglichen geistigen Einschlag negiert. Dieses Ego, dieses gefallene Ich muss sich auf einem spirituellen Schulungsweg allmählich läutern und wandeln.

Das Ego bildet das Zentrum, den Mittelpunkt der Seele und findet sich daher eben auch als Angriffsfläche für bestimmte Kräfte und Wesen, so wie ich diese Problematik im Folgenden schematisch aufzeige. Von Außen, das heißt, aus dem Leiblich-Seelischen wirken dann:

der ahrimanische Doppelgänger beziehungsweise der geographische Doppelgänger (von unten)

Luziferische Doppelgänger verführen das Ich zum Selbstgenuss, zum egozentrischen Eigenwillen und zum Narzissmus. Sie bewirken damit eine Art Abschnürung, das heißt, sie lenken von der Erdenaufgabe ab. Im Spirituellen wird oftmals nur die persönliche Erlösung gesucht, manchmal sogar mittels Rausch und Ekstase. Das menschliche Ich soll dabei ausgelöscht werden, der Wunsch nach Freiheit von allen Bindungen, so wie dies in manchen Sekten oder mit Drogen erreicht werden soll, beflügelt zwar die Phantasie, doch letztlich bleibt alles im Subjektiven, in der Eigenheit verhaftet, was sogar zu zahlreichen Neurosen hinführen kann. Diese luziferischen Doppelgänger können wir in uns selbst erkennen und damit ihre Verführungskräfte bannen, denn sie wirken ja im eigenen Astralleib.

Ahrimanische Doppelgänger haften sich eher an den Ätherleib an und zwingen zu abstrakten, mechanischen und autoritären Strukturen und Systemen, zum Funktionieren müssen, zur Pflicht, zu Nüchternheit und zu Sachlichkeit. Sie bringen die Erdenschwere und eine Bodenständigkeit. Ja, Erdkräfte fordern uns eben auch heraus und dies bis in die Leiblichkeit hinein.

Der geographische Doppelgänger ist jedoch von Erdgegend zu Erdgegend verschieden. Im asiatischen Raum wirken stärker die luziferischen Doppelgänger, im amerikanischen Raum viel stärker die ahrimanischen. In Europa soll sich eher ein Ausgleich und eine Mitte bilden, in der sich das Ich nämlich am besten ausbilden und entwickeln kann.

Ein Aufgehen im irdischen Sinnesleben, die mechanische und intellektuelle Auffassung der Welt, ohne Gefühl und ohne Moralität, wie auch die Spiegelung und die Vereinnahmung des Ätherischen, des Lebendigen in der Elektrizität und im Magnetismus fördern diese ahrimanischen Kräfte.

Seit dem Mumienkult im alten Ägypten begann eine immer stärker werdende Anhaftung der Seelen an die tote Materie. Jedoch, wir brauchen diese Doppelgängerkräfte, um den Ort und die Menschen aus karmischen Begegnungen finden, wie auch den Umgang mit Besitz und Geld gestalten zu können. Sie sind notwendig zur Entwicklung der Bewusstseinsseele, dürfen jedoch nicht einseitig Überhand nehmen, da sonst zahlreiche chronische Krankheiten auftreten werden. Eine warme Gefühlswelt und ein moralisches Verantwortungsbewusstsein schützen am besten vor diesen kalten, einengenden und sklerotisierenden Kräften.

Auf dem spirituellen Schulungsweg muss man lernen, diesen ahrimanischen Doppelgänger aus sich heraus zu setzen, sich ihm gegenüber zu stellen; da genügt eine reine Erkenntnis nicht mehr, denn wir sind im Erdgeschehen immer mit ahrimanischen Wesenheiten verbunden, und zwar solange wir in einem Leibe sind. Kurz vor dem Tod löst sich der ahrimanische Doppelgänger vom Leibe ab, so dass die Seele frei werden kann vom irdischen Sein.

Während des irdischen Lebens lässt eine Kultur des Herzens die Anhaftung an das Mechanisch-Tote verringern. Wir können diesen Doppelgänger quasi unter die Füße, aus uns herausstellen, damit er uns trägt, aber nicht mehr bestimmt. Die sogenannten Neben-Übungen von Rudolf Steiner und eine spirituelle, meditative Seelenhaltung lassen das Ich mit der Zeit freiwerden von irdischen Anhaftungen und Bedrängungen.

Der karmische Doppelgänger zeigt sich, im Gegensatz zum luziferischen und ahrimanischen Doppelgänger, die für das Ich quasi von oben oder unten einwirken, auf der horizontalen Ebene und zwar ist er das Resultat aus vergangenen Prägungen.

Den karmischen Doppelgänger findet man in den Dispositionen des physischen Leibes, im Temperament, im Charakter, sowie im Geschlecht. Er wurde in früheren Leben gebildet und erfuhr seine frühkindliche Prägung in Erziehung und Kultur.

Alles, was nicht vom Ich integriert und diesem unterstellt ist, kann ein Schattendasein führen. Unverarbeitete Reste aus früheren Leben hängen als Gespenster am Ätherleib oder als Dämonen am Astralleib. Bei Frau und Mann, also im Geschlechtsleben, sind dies die unbewussten Anima- und Animusanteile. Mit diesem luziferisch-karmischen Doppelgänger sind wir auch an das kollektive Karma angebunden, das wiederum aus kulturellen und historischen Begebenheiten innerhalb einer Menschengemeinschaft entstanden ist.

Insgesamt gesehen, prägt dieser Doppelgänger, der eben aus luziferischen und aus ahrimanischen Einflüssen hervorgehen kann, unsere Persönlichkeit, unsere Persona und verbraucht beziehungsweise raubt uns sehr viel Energie und Vitalität, wenn er nicht aufgearbeitet und verwandelt wird.

Der elementarische Doppelgänger ist mehr der ahrimanische Anteil des luziferisch-ahrimanischen Doppelgängers auf der horizontalen Zeitachse und führt in die Zukunft, bis in den Tod und das nächste Leben hinein, wenn er nicht erlöst wird. Negative Gefühle und Gedanken, ja, jegliches lieblose Tun und Trachten, erschaffen elementarische Wesenheiten. Zudem entstehen unerlöste und gefangene Naturwesen in einem ungeistigen, materiellen Umgang mit der Technik. Faulheit, seelische Stumpfheit und Unzufriedenheiten lassen diese sogenannten Elementale verstärkt am Menschen anhaften.

Eine Dankbarkeit und ein Interesse gegenüber den Naturwesen, Fleiß, ein heiteres Gemüt und eine echte Frömmigkeit lassen eine Heilung und Erlösung für diese Wesen geschehen. Eine Selbsterkenntnis darf folglich walten – man muss sich selbst gegenüberstehen, sich beobachten lernen, denn unerlöste Elementarwesen führen auf Dauer in Depressionen und Lähmungen hinein.

Da heute viele Menschen im Umgang mit der Natur und der Technik zu leichtfertig und oberflächlich sind, ohne die Konsequenzen davon direkt zu spüren, mache ich im Folgenden eine