Vom Bauen am Tempel des Lebens - Franz Weber - E-Book

Vom Bauen am Tempel des Lebens E-Book

Franz Weber

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Beschreibung

Nicht wenige Menschen gehen heute mancherlei Tätigkeiten nach, die sie nicht befriedigen und erfüllen. Oftmals entstehen daraus vielfältige Kümmernisse und Krankheiten. Doch es hat jeder Mensch eine einmalige und nur für ihn passende Aufgabe und Berufung, die er ergreifen und verwirklichen soll, um sein Leben sinnerfüllt und in Übereinstimmung mit geistigen und schicksalhaften Gesetzen ausüben zu können. Darin offenbart sich letztlich auch ein seelisch-geistiger Übungs- und Lebens-Weg, der uns immer mehr mit der eigenen, mit der geistigen Bestimmung zusammenbringen kann. Dazu sind in dem hier vorliegenden Buch zahlreiche Wegweisungen mitgegeben, in die sich der geneigte Leser einleben darf, wenn er denn will ...

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Seitenzahl: 124

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Gewidmet den Suchern und Dienern eines lebendigen Seins

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

Heilender Geist

Gemeinschaft mit Engeln

Die Mitte finden

Geistvoll wirken – der spirituelle Krieger

Der rechte Weg

Die Heilung der Seele durch Kräfte des Geistes

Folge dem Stern

Die geistige Bestimmung erkennen

Durch Nacht zum Licht

Zu guter Letzt

Literaturverzeichnis

Vorwort

Da die Inhalte dieser Schrift sehr umfangreich, aber zugleich auch sehr kompakt und verdichtet dargelegt sind, möchte ich den Leser auf einige Punkte hinweisen, die meines Erachtens wichtig sind für ein fruchtbares Umgehen damit.

Diese hier vorliegende Schrift baut teilweise auf die Inhalte früherer Schriften von mir auf, aber auch auf einige Mitteilungen anderer Autoren, so dass ich manchmal einige Vorkenntnisse in esoterischen Fragen und Begriffen voraussetze.

Desweiteren sind manche Abhandlungen recht kurz und prägnant zusammengefasst, da es mir vor allem darum geht, die inneren Prinzipien und Gesetze bestimmter Angelegenheiten und Sichtweisen herauszuarbeiten. Das heißt, es wird hier keine Grundlagenarbeit beziehungsweise keine grundlegende Einführung in die christliche Esoterik und Seelenlehre dargestellt. Im Literaturverzeichnis sind dazu einige Bücher und Schriften angeführt.

Die Inhalte des hier vorliegenden Werkes sind zumeist seelischgeistige Forschungsergebnisse. Sie wollen den geneigten Leser zu einem besinnlichen und meditativen Verweilen in diesen Inhalten anregen.

Ich will aber ganz bewusst keine Schrift anbieten, deren Inhalt man nach Art eines Rezeptbuches nur zu konsumieren braucht. Viel mehr geht es mir darum, zumindest wäre es mein Anliegen, wenn die dargestellten Erkenntnisse im Inneren bewegt und verlebendigt werden, damit sie in der Seele des Lesers in Resonanz mit dessen eigenen Werten und inneren Bestrebungen kommen können.

Auf das innere Nachvollziehen und vielleicht auch einem schöpferischen Weiterentwickeln und natürlich auf's Tun und Umsetzen kommt es letztlich an.

In den hier vorliegenden Gedankengängen ist ein seelisch-geistiger Weg vorgezeichnet, der selbstständig und in freier Entscheidung gesucht und betreten werden kann. Das Ziel, die geistige Bestimmung, das volle Leben, das uns Sinn und Fülle verleiht, darf uns den rechten Weg weisen. Diesem Ziel näher zu kommen, dafür wollen die hier mitgeteilten Gedanken eine Anregung und eine Hilfe sein.

Franz Weber im Herbst 2004 und im Frühjahr 2020

Vom Bauen am Tempel des Lebens

Auf dem Weg zum Sinn, zu menschlicher Fülle und zur geistigen Bestimmung

Einleitung:

Die folgenden Abhandlungen sind Resultate eines langen geistigen Suchens, mit dem Ziel, mehr Klarheit auf dem persönlichen Lebensweg finden zu können.

Viele Menschen gibt es heutzutage, die wie entwurzelt in der Welt stehen und sich fragen, was ihre individuelle, ganz eigene Aufgabe im Leben ist. Manche verzweifeln sogar daran, weil ihnen das herkömmliche, das vorgegebene Dasein in der Gesellschaft nicht ausreicht. Sie suchen nach einem tieferen Sinn und nach ihrer persönlichen Bestimmung, um ihrem inneren Drängen einen echten Wert und Gehalt geben zu können.

Doch in Zeiten, in denen immer weniger von Außen beziehungsweise von Traditionen und gesellschaftlichen Werten vorgegeben wird, außer man jagt dem Geld und der Karriere hinterher, ist es gar nicht mehr so leicht, seinen inneren Fragen, Wünschen und Hoffnungen eine äußere Gestalt zu verleihen.

Manche werden zu Hellsehern und Lebensberatern gehen, um dort die gewünschten Antworten zu erhalten. Aber oftmals können die Angaben daraus neben manch brauchbaren Erkenntnissen im Grunde genommen noch mehr verwirren, da die jetzige Lebenssituation und vor allem die heutige Zeit Schritte erfordert, die ich selbst setzen muss, die folglich nicht mehr von Außen bestimmt werden dürfen.

Doch nach welchen Kriterien bewege ich mich im Leben, so dass ich mir nicht selbst entfremde und nur meine anerworbenen Rollen und Muster weiterspinne?

Hilfen dazu kommen uns immer wieder aus der geistigen Welt entgegen. Und schon immer gab es in den esoterischen Traditionen Mittel und Wege, um ein geistgemäßes Leben führen, um also im Einklang mit den großen kosmischen Gesetzen leben zu können.

In den nachfolgenden Abschnitten werden nun einige Hilfen aufgezeigt, wie der Mensch mit diesen geistigen Kräften und Wesen in eine Verbindung treten kann, um daraus vielfältige Anregungen für seinen persönlichen Lebensweg gewinnen zu können.

Ich persönlich sehe in diesen Aufzeichnungen einen Weg, der verschiedene Stationen und Stufen beinhaltet und uns immer reicher und ganzer werden lassen kann, sofern wir diese Inhalte in uns aufnehmen und beherzigen wollen.

Solange wir uns mit den Themen der Berufung, der Bestimmung und dem Sinn des Lebens ehrlich auseinandersetzen, solange wird uns immer auch eine Hilfe und Führung zuteil. Vielleicht bemerken wir nicht sofort irgendwelche äußeren Resultate, doch wir werden eines Weges geführt, auf dem wir mannigfaltige Erfahrungen und Erkenntnisse gewinnen dürfen.

Und irgendwann wird uns aus dem eigenen Inneren eine Klarheit zuteil und wir wissen, was wir zu tun haben. Ganz aus uns selbst, weg von allen Konventionen und Verhaltensnormen, aus und in der Liebe zu uns selbst, finden wir den rechten Weg, wenn wir ihn auch gehen wollen, ihn wagen wollen und wenn wir schweigen können, damit der lebendige Geist in uns sich offenbaren kann.

Der Geist Gottes leitet fortan alle Geschicke in uns und durch uns, wenn wir uns ihm öffnen können, denn der Geist bestimmt die Materie und der Geist gestaltet die Welt. Erheben wir uns zu diesem guten Geist, so erfahren wir Sinn, Fülle und unsere Bestimmung. Jeder an seinem Ort mit seinen Fähigkeiten, wo er zum Wohle des Ganzen mitwirken kann.

So möchte ich hier mit einem Gebet beginnen, das uns die ganze Zeit, in der wir mit dieser Schrift arbeiten, begleiten kann.

„Mein Gott, Du hast mich ins Leben gerufen.

Lass mich dieses Geschenk in Dankbarkeit und Freude annehmen.

Mache mich zu einem Diener des Lebens, wo immer es Hilfe und Stütze braucht.

Christus, schenke Du mir den Mut, Dir auf dem Weg zu folgen, den Du mich führst.

Und stärke die Gemeinschaft aller, die zu Dir gerufen sind.

Mache uns zu glaubwürdigen Zeugen Deiner Liebe.

Heiliger Geist, Du erleuchtest unsere Herzen, damit wir unsere Berufung erkennen.

Ermutige mich, auf den leisen Ruf meines Herzens zu hören.

Schärfe mein und unser aller Bewusstsein, dass jeder Mensch und alles Geschaffene für Dich wertvoll ist.

Hilf mir, Deine Gaben zu entdecken und meine Talente zu entfalten.

Zeige mir den Platz, an dem Du mich brauchst.

Sei mir nahe, wenn Zweifel kommen,

und sende Deinen Geist zu mir, damit viele vom göttlichen Leben berührt werden.

Schenke mir den Mut, meinen Lebensweg mit Dir zu gehen, und das Vertrauen, in und mit den Menschen Dir zu dienen.

Dreifaltiger Gott, jede Berufung ist Dein Geschenk und findet ihr Ziel in Dir.

Dir sei Preis und Dank -

heute und alle Tage meines Lebens und in Ewigkeit - Amen.“

Heilender Geist

Niemand wird wohl bestreiten wollen, dass es in unserer Zeit bitter nötig ist, etwas von diesem heilenden Geist spüren zu können. Man kann nämlich den Eindruck bekommen, wenn man die Zeitlage nüchtern betrachtet, dass sich eher ein krankmachender Anti-Geist breit macht. Das Verkehrte und Unmoralische scheint in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens zu triumphieren. Nicht nur in der Politik, sondern vor allem im Wirtschaftlichen und sogar im Kulturleben sind so viele ungesunde Mechanismen am Werke, die einem Angst und große Sorgen um eine gute Zukunft bereiten können. Denn viele Menschen vertreten mit innigster Überzeugung das Verkehrte und Unmoralische und bemerken es nicht einmal. Daher ist es eine vordringliche Aufgabe, den guten und vorwärtsschreitenden Zeitgeist zu finden – gesellschaftlich gesehen wie auch individuell.

Die sogenannte Wassermannzeit bringt Veränderungen für die Gesellschaft und für jeden Einzelnen, die oftmals recht abrupt und unvorhergesehen mit einer turbulenten Dynamik einhergehen. Der Geist der Wassermannzeit wird in seinen humanistischen Ursprungsintentionen zusehends jedoch von dunklen Gegenkräften ins Gegenteil verkehrt, weil nicht genügend Menschen seine Impulse aufgegriffen haben und aufgreifen. Dies will ich im Folgenden für den Bereich der Gesellschaft veranschaulichen.

Geist hat mit Klarheit, Vernunft, Aufklärung und Erkenntnis zu tun. Diesen Geist sollen wir im irdischen Leben gestaltend und verwandelnd einbringen.

Die irdische Welt ist ja von einer Vierheit bestimmt (vier Dimensionen, Himmelsrichtungen, Elemente et cetera). Das christliche Symbol des Kreuzes verweist als Beispiel auf diese Vierheit der Materie, des Irdischen und des Toten hin. Das Kreuz symbolisiert also auch die Welt des Raumes. Versuchen wir im Irdischen den Geist zu finden und zu erkennen beziehungsweise ihn walten zu lassen, so müssen wir uns zuerst einmal mit dem Kreuz verbinden, so wie dies der Christus Jesus in seinem Erdenleben vollbrachte.

Die Menschheit selbst ist auf das Kreuz der Erde ausgespannt. Der Ost - West-, sowie der Nord – Süd Konflikt zeigen dies sehr deutlich an. Das Kreuz hat folglich auch mit Leid und Schwere, sogar mit dem Tod zu tun; doch es kann, wenn wir es verstehen und tragen lernen, zum Heil gereichen. Dieser Ansatz soll zunächst auf der gesellschaftlichen Ebene verdeutlicht werden.

Von Rudolf Steiner kennen wir das Prinzip der Dreigliederung des sozialen Organismus in ein Geistes-, Staats- und Wirtschaftsleben. Diese Dreigliederung orientiert sich am makrokosmischen Leben der göttlichen Welt. Nach diesem trinitarischen Prinzip ist die gesamte Schöpfung aufgebaut.

Schauen wir unsere Gesellschaft heute an, müssen wir erkennen, dass diese Gliederung wenig beachtet und zum Teil ins Gegenteil verkehrt wurde. Wo zum Beispiel im Wirtschaftsleben die Brüderlichkeit walten sollte, herrscht heute vorwiegend der Freiheitsgedanke (Neo-Liberalisierung). Dadurch wird sich zwangsläufig, wie das schon überall zu sehen ist, nur der Stärkere durchsetzen (Globalisierung). Das Kultur- und Geistesleben ist dagegen von einer Gleichmacherei bedroht; das Staatsleben korrumpiert immer mehr zu politischer und wirtschaftlicher Kumpanei. Die richtige Zuordnung ist dagegen die Freiheit im Kultur- und Geistesleben, die Gleichheit im Rechts- oder Staatsleben und die Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben.

So wie das gesellschaftliche Leben aber momentan abläuft und sich entwickelt, nähern wir uns langsam aber sicher einem kulturellen und gesellschaftlichen Tod.

Wie kann da noch eine Heilung geschehen?

Im Kreuz ist auch ein Heil verborgen. Das Kreuz zeigt nämlich Stufen zu einer Heilung hin.

Von der Dreiheit müssen wir zu einer Vierheit gelangen, wenn etwas im Irdischen fruchtbar werden soll. So wie in Goethe's Märchen von der schönen Lilie und der grünen Schlange zunächst drei Könige im Tempel ihren Platz behaupten und der vierte, der „gemischte“ König ein Rätsel aufgibt, so kann die Dreigliederung des sozialen Organismus ebenfalls erweitert werden, so wie ich dies hier kurz und schematisch darstellen will.

Ist der Leser noch nicht mit den Gedanken der Dreigliederung vertraut, so verweise ich zur Einführung auf das Werk von Rudolf Steiner mit dem Titel: Die Kernpunkte der sozialen Frage (oder auf mein Buch: Die soziale Dreigliederung).

Natürlich ist mir bewusst, dass eine solch kurze Darstellung viele neue Fragen aufwirft. Mir geht es hier jedoch nur um das Prinzip, das hier erkannt werden will. Die praktische Umsetzung davon ist dagegen ein ganz anderes Kapitel, weil es da um Detailfragen und fachliche Kompetenzen geht. Doch wer das Prinzip nicht versteht, wird auch bei der praktischen Ausführung scheitern müssen.

Das Kreuz der Gesellschaft

Das Geldwesen als „gemischter König“ hat eine Beziehung:

zur Wirtschaft - im Kaufgeld

zum Recht - im Leihgeld

zum Geistesleben - im Schenkgeld.

Hier haben wir nun vier Prinzipien, die unser öffentliches Leben bestimmen.

Wie in Goethe's Märchen der gemischte König zuletzt in sich zusammenfällt, weil ihm von den Irrlichtern (sie stehen für den menschlichen Intellekt) das Gold genommen wird, so soll auch das Geldwesen letztendlich keine eigene Größe sein, sondern nur dem Ganzen dienen. Damit hat es heute und in der weiteren Zukunft eine sehr gewichtige Aufgabe.

Goethe ordnete dem goldenen König, also dem Geistesleben, die Weisheit zu. Die Weisheit darf und soll uns leiten.

Im individuellen Leben lautet dafür der Spruch: „Erkenne das Höchste“.

Zum silbernen König beziehungsweise dem Staat, gehört nach Goethe der Schein. Der „schöne Schein“, der heute noch überall die Politik durchzieht, er will verwandelt werden in eine Offenheit, Ehrlichkeit, Transparenz, Ausgeglichenheit und Schönheit. Die Schönheit wird einmal die Welt erretten, auf dass sie in wirklichem Glanze erstrahlen kann. Der silberne König hält das Zepter in den Händen und spricht die Worte: „Weide die Schafe“. Dies könnte den Regierenden zugesprochen werden. Denn hier geht es um die Gleichheit jedes einzelnen Menschen vor dem Recht beziehungsweise vor dem Gesetz. Vor Gott sind wir alle gleich, egal welche Fähigkeiten und Besitztümer wir erlangt haben. So sollte auch das menschliche Recht diesen Gotteswillen beherzigen.

Jede Zelle des Körpers dient dem Ganzen, obwohl sie verschiedene Funktionen innehaben. Alle tragen zum Wohle des Ganzen bei, jede auf ihrem Platz mit ihrer entsprechenden Aufgabe. Scheren einzelne Zellen aus der Gesamtheit aus, so entsteht auf der leiblichen Ebene ein Krebsgeschwür.

Damit jeder Einzelne seine Aufgabe erfüllen kann, dafür muss die Gemeinschaft beziehungsweise der Staat die Rahmenbedingungen schaffen. Der Rechtsstaat soll daher allen Bürgern gleiches Recht zukommen lassen und einer maßlosen Habgier Einzelner, die eben einem Krebsgeschwür entsprechen, Einhalt gebieten.

Der eherne oder eiserne König beziehungsweise die Wirtschaft bedeutet nach Goethe Gewalt. In einem positiven Sinne ist sie gewandelt zu Stärke und Kraft, wenn der Mensch die Worte beherzigt: „Das Schwert in der Linken, die Rechte frei“.

Wir sollen eben nicht mehr mit Gewalt nach Außen kämpfen, auch nicht um des Geldes willen. Heute erleben wir ja schon einen regelrechten Wirtschaftskrieg beziehungsweise Kriege, die geführt werden, um wirtschaftliche Vorteile zu erlangen.

Wenn das Schwert, wenn die Macht in der linken, in der gefühlshaften Seite verbleibt, wenn sie also eine seelische Stärke bedeutet und wenn die rechte Seite, die Willensseite im Menschen frei ist, ja, dann kann der Mensch in sich stark sein, gerecht und schöpferisch in und an der Welt arbeiten. Die freie Rechte reicht dem Bruder die Hand.

Wenn wir noch einmal auf die drei Ideale aus der französischen Revolution hinschauen, auf die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, können wir sehr leicht bemerken, dass es in unserer Zeit am meisten an der Brüderlichkeit mangelt.

Von den USA wird berechtigter Weise die Freiheit vorangetrieben. Leider jedoch auch mit militärischen Mitteln und wirtschaftlichem Druck - und dies vor allem noch in fremde Länder hinein, in denen die Brüderlichkeit noch sehr geschätzt ist, wie eben in islamischen Regionen und Traditionen. Doch die Freiheit sollte dort belassen werden, wo sie hingehört, nämlich zu den geistigen, religiösen und kulturellen Werten des Einzelnen und der Gesellschaft. Heute verkommt die Freiheit vor allem zu einer Konsum- und „Mecker“freiheit oder nur zum egoistischen Gebaren des: „die Freiheit nehm ich mir..“ - zumeist auf Kosten Anderer, der Armen und Schwachen.

Sieht man zum Beispiel die Abfindungen mancher Manager und die zunehmende Ausbeutung der arbeitenden Menschen, wie auch die jahrelange Praxis der Geldumverteilung von Arm nach Reich, so zeigt sich deutlich, dass dies auf Kosten und zu Lasten Schwächerer geht und somit die Brüderlichkeit auf der Strecke geblieben ist. Der Wunsch zu nehmen und für sich und die Seinen am meisten rausholen zu wollen, gefährdet den sozialen Frieden im Kleinen wie im Großen. Heute erleben wir in vielen Bereichen, auch was alltägliche Bedürfnisse betrifft, einen regelrechten Wirtschaftskrieg beziehungsweise eine Diktatur der Wirtschaft. Und dies wird sich noch steigern müssen, mit all den sozialen Katastrophen, die daraus hervorgehen, wenn wir uns nicht umstellen und neue Werte leben, die den werdenden, mündigen und freien