Ich war auf der Fusion, und alles, was ich bekam, war ein blutiges Herz - Hengameh Yaghoobifarah - E-Book

Ich war auf der Fusion, und alles, was ich bekam, war ein blutiges Herz E-Book

Hengameh Yaghoobifarah

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Beschreibung

Bei der Kritik um kulturelle Aneignung arbeite ich mit einem ganz anderen Kulturbegriff: Kulturen können zum Beispiel auch Subkulturen sein oder etwa Teile des Habitus und der Ästhetik der Arbeiter_innenklasse, die immer mal wieder für reiche oder Mittelständische zu einem Trend avancieren. Kultur nur auf Ethnien zu beziehen und ihr darauf basierend Eigenschaften zuzuordnen, die einzuhalten sind, ist rassistisch.

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Seitenzahl: 20

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Hengameh Yaghoobifarah

Ich war auf der Fusion,und alles, was ich bekam,war ein blutiges Herz

SuKuLTuR

Hengameh Yaghoobifarah

Ich war auf der Fusion,und alles, was ich bekam,war ein blutiges Herz

SuKuLTuR2018

Aufklärung und Kritik wurde 1996 gegründet. Seit der Nummer 512 wird die Reihe von Sofie Lichtenstein und Moritz Müller-Schwefe herausgegeben.

Aufklärung & Kritik Nummer 523ein SuKuLTuR-Produkt

1. Auflage März 2018 AlleRechte vorbehalten

Text: Hengameh YaghoobifarahCover: El Boum

eBook-Herstellung und Auslieferung: readbox publishing, Dortmundwww.readbox.net

SuKuLTuR, Wachsmuthstr. 9, 13467 [email protected] · www.sukultur.de

@sukultur  sukultur

ISBN 978-3-95566-082-6

Für alle queer_feministischen Killjoys, die besonders dort vor Kritik keinen Halt machen, wo es am meisten schmerzt.

Für die antirassistischen Aktivist_innen, Akademiker_innen, Autor_innen und Künstler_innen, deren jahrzehntelange Arbeit es ermöglicht, dass meine Generation mit weniger Furcht und Respekt vor weißen Autoritäten sprechen kann.

Und für meine Schwester, die mich bereits am Telefon auslachte, als ich sie fragte, ob sie mit mir zur Fusion fahren will.

DER RAUSCHJULI 2016

Vor zwei Jahren hatte ich mir fest vorgenommen, endlich mal zur Fusion zu fahren. Die meisten Leute in meinem Umfeld schwärmten von dem Technofestival, und obwohl ich meistens dort sein will, wo Menschen nicht sind, war ich sehr aufgeregt, als ich bei der Ticketverlosung gezogen wurde. Eine Woche vor dem Event machte ich allerdings den Realitätscheck: Ich war depressiv, zwei Wochen vor der Abgabe meiner Bachelorarbeit und stellte mir die Frage, was gerade schöner wäre, als fünf Tage lang inmitten von Druffis in der Pampa zu Techno zu tanzen. Die Antwort war: so ziemlich alles. Also verkaufte ich mein Ticket und genoss das leere Berlin für einige Tage.

Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass die Fusion nichts für mich ist. Weil mein Selbsthass oder einfach der Wunsch, die Welt brennen zu sehen, mich manchmal überschüttet, fuhr ich Sonntagabend in die Wursthaar*- Hölle. Ja, ich wusste schon vorher, dass viele weiße Personen mit Filzhaaren das Festival besuchen würden. Schon allein die Fahrt dahin war grenzwertig. In der Regionalbahn begegneten mir zwei weiße Hippies. Der eine war ein Schwede, und seine zu labilen Würsten geformten dünnen Haare lösten Mitleidsschauer in mir aus. Die andere kam aus Barcelona und sah aus wie ein Charakter aus TheTribe.