Ihr Reiseführer zu Luther - Martina Hinzmann - E-Book

Ihr Reiseführer zu Luther E-Book

Martina Hinzmann

4,9

Beschreibung

Kommen Sie mit, zu den Wurzeln des von Martin Luther geschaffenen Evangeliums, das noch heute lebendig ist. Dieser Reiseführer führt Sie an die bedeutendsten Orte Martin Luthers, an denen Sie gewesen sein müssen! Zu dem sagenumwoben Feld, auf dem er im Gewitter zur heiligen Anna betete. Zum ersten evangelischen Kirchenbau überhaupt, den Martin Luther selbst gestaltet hat und heute als Vorlage aller, auf der Welt bestehenden evangelischen Kirchen und Kapellen gilt. Zu dem Haus, in dem unsere gemeinsame deutsche Sprache ihren Ursprung mit der Bibelübersetzung hatte. Zum Kloster, an dem er zum Mönch geweiht wurde. Und zu allen anderen bedeutenden Orte wie der Thesentür in Wittenberg und nach Worms. Mit übersichtlichen Stadtkarten führt Sie dieser Reiseführer zu den schönsten Gebäuden, in denen Martin Luther vor 500 Jahren gelebt und gewirkt hat!

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Seitenzahl: 55

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Einleitung

Nur 25 Jahre vor dem Thesenanschlag von Luther entdeckte Christoph Kolumbus Amerika und öffnete damit ein verkrustetes, mittelalterliches Europa. Jahre zuvor entdeckte Gutenberg den Buchdruck.

Und Luther? Luther katapultierte die Welt endgültig vom Mittelalter in die Neuzeit! In der nichts blieb wie zuvor. Als ehemaliger Mönch, der eine entflohene Nonne heiratete, stellte er das damalige Leben auf den Kopf. Er war Grund, dass es seither keine Ablassbriefe mehr gab. Er war Grund, dass wir heute ein einheitliches, modernes Hochdeutsch sprechen. Er ist Grund genug, dass wir heute, 500 Jahre danach, seine Wege noch einmal für ein Wochenende gehen.

Ohne Umwege und ohne Zeitverlust, finden Sie in diesem Buch alle 7 bedeutenden Orte an denen Luther gewirkt, gelitten und gelebt hat. Gehen Sie durch die Gassen, die einst auch unter Luthers Füßen lagen…

Dieser Reiseführer bringt Sie hin und begleitet Sie sicher vor Ort!

Inhalt

Einleitung

Warum war Luther nur sein „Künstler-Name“?

Was bedeutet Junker Jörg wirklich?

Luther hatte Angst vor Gott!

Woher kommt die Luther-Rose?

Warum war Luther in Rom?

Sie sprechen lutherisch – jeden Tag!

Das Christkind kommt – von Luther!

Warum nannte er seine Kirche evangelisch?

Warum heißen seine Anhänger Protestanten?

Der Reichstag von Worms

Wochenend-Tour1:

Das Augsburger Bekenntnis

Der Augsburger Religionsfrieden

Wochenend-Tour 2:

Torgau - Residenzstadt seines Beschützers

Wochenend-Tour 3:

Eisleben +

Mansfeld

Geburts- & Sterbestadt + Kinderjahre

Wochenend-Tour 4:

Erfurt +

Stotternheim

Studenten-, Mönch- & Priesterjahre

Wochenend-Tour 5:

Wittenberg

Stadt der Reformation

Wochenend-Tour 6:

Eisenach +

Wartburg

Jugendjahre + Fluchtburg

Wochenend-Tour 7:

Dresden +

Meißen

Heimat des Meißner Kanzleideutsch

Einleitung der Reformation

Warum war Luther nur sein Künstler-Name?

Luther hieß nicht Luther! Es war sein provokativer Kampfname – seine Kampfansage an die Kirche! Und vielleicht war er damit auch der erste Mensch mit einem „Künstlername“ – den man überdies noch heute kennt. Denn der Begriff Luther kommt aus dem Griechischen und bedeutete nichts anderes als „der Freie“.

Tatsächlich war sein Nachname Luder. Kurz vor dem Thesenanschlag im Jahr 1517 wechselte er ganz bewusst seinen Namen, um ein Statement, eine Symbolik und auch den Willen zur Veränderung in der Gesellschaft in seinem Namen darzustellen. Nie hat er sich anders gefühlt, als eben als Martin Luther. Und nur einmal – für 10 Monate – diesen Namen verheimlicht.

Auch sein Vorname Martin war nicht zufällig gewählt. Wenn auch nicht so tiefgründig. Am 10. November 1483 geboren, wurde er nur einen Tag später, am Martinstag, den 11.11.1483, entsprechend von seinen Eltern getauft.

Was bedeutet Junker Jörg wirklich?

Nur zehn Monate – auf der Wartburg – änderte Martin Luther seinen Namen auf Junker Jörg. Ein Zufallsname? Mitnichten!

„Junker“ war seinerzeit die Bezeichnung für einen jungen Ritter. Und der Name „Jörg“ war im Mansfelder Land, aus dem er kam (im heutigen Sachsen-Anhalt, bei Magdeburg), die Abkürzung für den heiligen St. Georg, dem Schutzpatron.

Die Bezeichnung „Junker Jörg“ hieß also nichts anderes als „Junger Ritter“ mit dem Verweis auf den Schutzpatron, dem „Heiligen St. Georg“. Luther sah sich damals als genau das auf der Wartburg, als er in Todesangst nun auch das Neue Testament in nur elf Wochen übersetzte. Als Junger Ritter (der fortan für seine Sache kämpfte) und als Schutzpatron gegenüber Gott und dessen Wort. Dessen Wort er für die einzige Basis für den Glauben sah.

Luther hatte Angst vor Gott!

Als Luther ein Kind war, steckte die Welt im tiefsten Mittelalter. Die Menschen hatten Angst vor Gott. So auch Martin. Denn Gott, so hatte man ihm erzählt, ist ein strenger Richter, der alle Sünden nach dem Tod bestraft – und einen dafür im Fegefeuer leiden lässt.

Schon seine Eltern, Lehrer und Richter, hier auf Erden, hatten drakonische Strafen, die auf dem weltlichen Recht und das kanonische Recht, dem römischen Recht, zurückgingen. Wie mochte dann erst der Richter im Himmel sein? Zu jener Zeit bot die Kirche Ablassbriefe an, mit denen man sich für einen oder mehrere Tage aus dem Fegefeuer freikaufen konnte.

Luthers Entdeckungen, Jahrzehnte später, dass Gott eben kein strenger Richter ist, sondern ein liebender und verzeihender Vater, der keine Ablassbriefe braucht, brachte die Welt in Aufruhr… und das Ende der Ablassbriefe!

Woher kommt die Luther-Rose?

Heute findet man die Luther-Rose, die Luther selbst gestaltete, an jenen Orten, an denen Luther gewirkt hat – und auf jeder seiner Bibeln. Sie wurde zum Bildzeichen des lutherischen Evangeliums. Seinen Ursprung, das Vorbild, aus dem die Luther-Rose hervorging, fand Luther am Löwen- und Papageien-Fenster (siehe Seite →) der Augustinerkirche im Augustinerkloster von Erfurt. An jenen Fenstern, vor denen er zum Mönch geweiht wurde und etwa sechs Jahre lebte.

„Denn so man von Herzen glaubt, … solch Herz soll mitten in einer weißen Rose stehen, anzeigen, dass der Glaube Freude, Trost und Friede gibt … dass solche Seligkeit im Himmel ewig währt und kein Ende hat ...“, so Luther, als er die Luther-Rose beschrieb.

Warum war Luther in Rom?

Mit nur 27 Jahren brach Luther, als Gesandter des Augustinerklosters von Erfurt, nach Rom auf. Das Anliegen, seiner Ende 1510 angetretenen Reise, die er zu Fuß im Winter über die Alpen führte, war der Streit unter den Augustinern über die Zukunft der Observanz, der heftig geführten Diskussionen, über die Befolgung der strengen Mönchsordenregeln. Als Luther Rom zum ersten Mal erblickte, so die Überlieferung, warf er sich mit den Worten: „Sei gegrüßt, du heiliges Rom…“ auf den Boden.

Der Lateranpalast ist der offizielle Sitz der Päpste, seit Konstantins I. Im 16. Jahrhundert ließ ihn Papst Sixtus V. abreißen und durch einen neuen ersetzen. Zum Laterankomplex gehören auch die Lateranbasilika, die älteste, die als Mutter und Haupt aller Kirchen Roms und auf Erden gilt, und die heilige Treppe.

Kniend und auf jeder der 28 Stufen ein Vaterunser betend, stieg Luther die Scala Santa (die Heilige Treppe) des Pontius Pilatus hoch, um seinen Großvater aus dem Fegefeuer zu erlösen. Oben angekommen, kamen dem streng gläubigen Luther Zweifel: „…als ich oben ankam, dachte ich: Wer weiß, ob es wahr ist!“ Möglich, dass das für den jungen Luther die Initialzündung war.

Die heilige Treppe des römischen Stadthalters Pontius Pilatus, die Luther in jenen Tagen in Rom nahm, ging nach der Überlieferung einst Jesus vor und nach seiner Verurteilung. Sie führt in den ersten Stock zur Papst-Kapelle Sancta Sanctorum (die Allerheiligste).

Adresse Sancta Sanctorum: Rom, Piazza di Porta S. Giovanni, 10, Öffnungszeiten Papstkapelle: Montag bis Samstag: 9.30 – 12.40 Uhr und 15.00 – 17.10 Uhr. An Sonn- und Feiertagen geschlossen. Eintritt 3,50 Euro

Sie sprechen lutherisch – jeden Tag!