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Gehen Sie durch die Gassen, die auch unter Martin Luthers Füßen lagen und lassen Sie sich zurück in eine Zeit des Umbruchs führen. Übersichtliche Stadtkarten und alle Details zu den Museen führen Sie sicher vor Ort. Jedes Jahr machen sich tausende Menschen auf den Weg, um Martin Luthers Wege zu gehen. In Wittenberg, Eisenach, Worms, Augsburg und viele andere Orte mehr. Dieses Buch führt Sie heute - 500 Jahre später - an diese historischen Orte! Erfahren Sie in diesem Buch ausführlich, wer Martin Luther war und wer seine Mitstreiter und Gegner waren. Wir gehen 500 Jahre zurück - schreiben das Jahr 1517. Die Welt steckt im tiefsten Mittelalter. Jeder endet im Fegefeuer, verkündet die Kirche. Und jeder fürchtet sich davor! Nur einer nicht: Martin Luther! Seine Entdeckungen, dass Gott eben kein strenger Richter, sondern ein liebender und verzeihender Vater ist, der keine Ablassbriefe braucht, bringt die Welt in Aufruhr und den Anfang der evangelischen Kirche! Extra: Erfahren Sie alles über Katharina Luther, seiner Frau. Der ersten Rebellin der Neuzeit und Impulsgeberin der Gleichberechtigung! So war es auch ihr Verdienst, dass Frauen seit 500 Jahren als Pfarrerinnen tätig sein können.
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Seitenzahl: 57
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Wer war Luther?
Wittenberg – Stadt der Reformation
Luther in Rom
Der Reichstag in Worms
Das Augsburger Bekenntnis
Der Augsburger Religionsfrieden
Torgau - die Residenzstadt der Ernestiner
Eisleben - Geburts- & Sterbestadt
Mansfeld - Kinderjahre
Eisenach - Jugendjahre
Wartburg - Fluchtburg als Junker Jörg
Stotternheim - Das Gewitter-Erlebnis
Erfurt - Studenten-, Mönch- & Priseterjahre
Dresden - Sinnbild des Evangeliums
Meißen - Heimat des Meißner Kanzleideutsch
Luther, der Freie
Junker Jörg, der Schutzpatron
Luther als Kind
Woher kommt die Luther-Rose?
Sie sprechen lutherisch – jeden Tag!
Luther und das Christkind
Luther und das Evangelium
Warum heißen seine Anhänger Protestanten?
Impressum
Wittenberg liegt auf etwa halben Weg zwischen Leipzig und Berlin. Am 31. Oktober 1517 schlägt Martin Luther hier in Wittenberg seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche – und katapultiert das kleine Städtchen an der Elbe ins Rampenlicht der Weltgeschichte. Mit Martin Luther entwickelte sich Wittenberg zum Schmelztiegel der Reformation. Bis heute hat Wittenberg nichts von dieser Faszination verloren!
Als Martin Luther hier am 10. Dezember 1520 die päpstliche Bann- Androhungsbulle öffentlich verbrennt und damit den Bruch mit dem Papst anzeigt, nimmt die Reformation Fahrt auf, die sich immer mehr beschleunigt. Bereits vier Wochen später wird er, am 3. Januar 1521,mit dem Kirchenbann belegt und nur weitere drei Monate, auf dem Wormser Reichstag, kommt es zum Eklat. Der Rest ist Geschichte. Weltgeschichte!
Wittenberg
Die mittelalterliche Stadtkirche ist das älteste und größte Gebäude Wittenbergs. Sie war Luthers „Mutterkirche“, von hier aus predigte er und veränderte die Welt.
Als Martin Luther 1521 für zehn Monate auf der Wartburg weilte, kam es zu Aufständen, die von Andreas Karlstadt angeführt wurden. Er war Dekan der Theologie, an der Universität Wittenberg. Unter ihm promovierte auch Luther. Nach Luthers Entführung fürchteten viele, dass er bereits Tod sei und die Reformation damit gefährdet oder gar beendet sein könnte. Karlstadt wollte die Reformation nun radikal durchsetzen. Um Ordnung und Ruhe in Wittenberg wieder herzustellen, reiste Luther überstürzt von der Wartburg ab. In Wittenberg konnte er die aufgebrachte Bevölkerung durch seine Anwesenheit beruhigen. Mit seinen Invokavitpredigten in der Stadtkirche, jenen acht Predigten vom neunten bis zum 16. März 1522, konnte er die „Wittenberger Bewegung“ beenden. Seine Botschaft: „Friedliche Reformation, statt gewaltsame Revolution“.
Wittenberg
Die Stadtkirche war auch Schauplatz seiner Hochzeit, am 27. Juni 1525. Als ehemaliger Mönch heiratete er eine entflohene, adelige Nonne. Allein das, vor 500 Jahren, eine Provokation. Damit zeigte er der damaligen Welt, dass es in seiner reformierten Kirche kein Zölibat geben wird. Der Priester, der Ihre Ehe schloss, war Bugenhagen, der neben Luther die Reformation vorantrieb. Sein sächsischer Kurfürst machte ihnen das heutige Lutherhaus zum Hochzeitsgeschenk und bekannte sich damit öffentlich zu Luther und seiner Reformation. In den Folgejahren ließ Luther seine Kinder hier in der Stadtkirche taufen.
Adresse Stadtkirche: Wittenberg, Kirchplatz, Öffnungszeiten: Ostern bis Okt Mo-Sa 10-18 Uhr, So 11.30-18 Uhr, Nov bis Ostern Mo-Sa 10-16 Uhr, So 11.30-16 Uhr. Eintritt frei. Führungen täglich 14 Uhr, Erwachsene 3,- Euro, ermäßigt 1,50 Euro.
Wittenberg
Direkt hinter der Stadtkirche liegt unscheinbar das Bugenhagenhaus. Es ist das älteste evangelische Pfarrhaus der Welt. Johannes Bugenhagen wurde 1523 der erste Superintendant und gilt neben Luther und Melanchton als „dritter Reformator“, der unter anderen auch am Torgauer Artikel, der als Grundlage des Augsburger Bekenntnis in die Geschichte eingeht, beteiligt war. Bis 1997 lebten hier im Bugenhagenhaus ununterbrochen alle amtierenden Superintendenten. Der aus Pommern stammende Bugenhagen hatte erheblichen Anteil daran, dass sich die Reformation im norddeutschen Raum und in Skandinavien ausbreitete. Heute befinden sich hier eine Ausstellung zur Geschichte des Hauses und mehrere Tagungsräume, die für Veranstaltungen genutzt werden können.
Adresse Bugenhagenhaus: Wittenberg, Kirchplatz 9, direkt hinter der Stadtkirche, Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-16 Uhr, Eintritt frei.
Wittenberg
Die „Kirche der Reformation“, wie die Schlosskirche von Wittenberg auch genannt wird, stellt den Ursprung der Reformation dar. Das Startsignal zur Reformation mit dem Anschlag der 95 Thesen. Luther prangerte am Abend vor Allerheiligen, an jenem 31. Oktober 1517, vor allem den Ablasshandel an.
Im Siebenjährigen Krieg brannte 1760 die Schlosskirche aus. Auch die hölzerne Thesentür fiel dem Brand zum Opfer. 1858 stiftete König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen die heutige, in Bronze gegossene Thesentür.
Wie sehr die ernestinischen Kurfürsten Friedrich der Weise und sein Bruder Johann der Beständige Luther schätzten und sich mit ihm verbunden fühlten, zeigt sich daran, dass sie gemeinsam mit Luther und Melanchthon in der Schlosskirche ihre letzte Ruhe fanden. Jene Kirche, die der Inbegriff der Reformation war und ist.
Wittenberg
Der ernestinische Kurfürst Friedrich der Weise liegt seit 1525 hier am Altar, wie auch sein Bruder Johann der Beständige, der nach dessen Tod, unbeirrt den Weg mit Luther weiterging und seit 1532 hier liegt. Ihm folgte Luther im Jahr 1546 und 1560 waren die vier Anführer der Reformation mit Melanchthon wieder vereint …