Ihr Wegweiser zu rationalen Analysen und Entscheidungen - Bernd Rodewald - E-Book

Ihr Wegweiser zu rationalen Analysen und Entscheidungen E-Book

Bernd Rodewald

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Beschreibung

Analysen, Prognosen und Entscheidungen sind der Treibstoff unserer Wirtschaft, der Gesellschaft und unseres Privatlebens. Da sollte man keine Fehler machen! Das Buch legt dar, welche Fragen man stellen muss, um die Denkfallen bei der Zusammenstellung von Daten und ihrer Auswertung zu identifizieren und zu umgehen. Damit, und mit den vielen praktischen Beispielen, wendet sich das Buch an folgende Zielgruppen: - Manager in Unternehmen und Entscheider in Organisationen und Politik Das Buch liefert das Rüstzeug, um Aussagen von Fachleuten und vorliegende Daten systematisch und gezielt zu hinterfragen. - Experten, die Informationen bereitstellen und interpretieren Praktische Tipps helfen, Fehler beim Einsatz unterstützender Methoden zu vermeiden und zu rational begründbaren Aussagen zu kommen. - Berater und Trainer, die Tools einführen, schulen oder anwenden Jedes Tool hat seine Grenzen. Mit den Informationen im Buch lassen sie sich klar benennen und beachten. - Interessierte Bürger, die Sachthemen in den Medien verfolgen Sie erfahren, wo in den dargestellten Argumenten oder Zahlen Schwachstellen verborgen sein können und was somit kritisch zu hinterfragen wäre. - Jeder, der vor einer Entscheidung steht: privat, beruflich oder als Unternehmer Für jede Art von Entscheidung - zum Kauf eines Produktes, für Investitionen, die Zukunftsplanung oder zur Entscheidung zwischen möglichen Handlungsalternativen - bietet das Buch Argumente, wie wesentliche Kriterien zu bewerten und gegeneinander abzuwägen sind.

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Ihr Wegweiser zu rationalen Analysen und Entscheidungen

Wie man Fehler vermeidet und die richtigen Schlüsse zieht

Von Bernd Rodewald

ISBN 978-3-89578-734-8 (EPUB)

Vollständige EPUB-Ausgabe von Bernd Rodewald „Ihr Wegweiser zu rationalen Analysen und Entscheidungen“

ISBN 978-3-89578-466-8 (Printausgabe)

Publicis Publishing, Erlangen, Germany

www.publicis-books.de

© 2017 Publicis Pixelpark Erlangen – eine Zweigniederlassung der Publicis Pixelpark GmbH

Inhaltsverzeichnis

1  Was Sie in diesem Buch erwartet

1.1  Warum es sich lohnt, den Weg zu rationalen Analysen und Entscheidungen genau zu kennen

1.2  Überblick

1.3  Begriffe, die immer wieder auftauchen werden

2  Die grundlegenden Denkschritte

2.1  Was sind „grundlegende Denkschritte“?

2.2  Was den grundlegenden Denkschritten gemeinsam ist

2.3  Grundlegende Denkschritte – Das Wichtigste in Kürze

3  Vielfalt bewältigen durch Klassifizieren

3.1  Die Grundidee beim Klassifizieren

3.2  Merkmale und ihre Besonderheiten

3.3  Objekte durch Merkmale eingrenzen

3.4  Objekte zielgerichtet gruppieren

3.5  Unterstützende Tools aus der Unternehmenswelt

3.6  Klassifizieren – Das Wichtigste in Kürze

4  Übersicht schaffen durch Ordnen

4.1  Ordnung ist das halbe Leben

4.2  Ordnung erzeugen durch ordnende Merkmale

4.3  Merkmalsprofile: Wenn nicht nur ein Merkmal wichtig ist

4.4  Rangordnungen mit mehreren Merkmalen

4.5  Unterstützende Tools aus der Unternehmenswelt

4.6  Ordnen – Das Wichtigste in Kürze

5  Die Kenntnis von Zusammenhängen macht uns handlungsfähig

5.1  Alles hat seine Ursache(n)

5.2  Die zu betrachtenden Zusammenhänge eingrenzen

5.3  Kausalketten analysieren

5.4  Komplexe Wirkzusammenhänge erfassen

5.5  Unterstützende Tools aus der Unternehmenswelt

5.6  Zusammenhänge erkennen – Das Wichtigste in Kürze

6  Was unseren grundlegenden Denkschritten Grenzen setzt

6.1  Von Denkschritten zu gedanklichen Modellen

6.2  Modelle haben ihre Grenzen

6.3  Modelle – Das Wichtigste in Kürze

7  Versteckte Beeinflussung und Irreführung

8  Steckbriefe ausgewählter Denkwerkzeuge

8.1  5-Why-Methode

8.2  Balanced Scorecard

8.3  Erwartungsnutzenanalyse

8.4  Fischgrätendiagramm

8.5  Gegenwartsbaum

8.6  Kraftfeldanalyse

8.7  Nutzwertanalyse

8.8  Pareto-Analyse

8.9  PMI-Methode

8.10  Portfolioanalyse

8.11  Priorisierungsraster

8.12  Risikoanalyse

8.13  Stärken-Schwächen-Profil

8.14  SWOT-Analyse

8.15  Wirkungsgraph

Literatur zur Vertiefung

Anmerkungen

1 Was Sie in diesem Buch erwartet

1.1 Warum es sich lohnt, den Weg zu rationalen Analysen und Entscheidungen genau zu kennen

Vielleicht gehören Sie, lieber Leser, zu denjenigen, die in Unternehmen oder Organisationen daran beteiligt sind, Sachverhalte zu analysieren und im Hinblick auf bestimmte Fragestellungen zu bewerten. Oder vielleicht sind Sie einer von denjenigen, welche die Ergebnisse solcher Analysen und Bewertungen nutzen oder auf deren Basis Entscheidungen treffen. Dann gehören Sie zu den Adressaten dieses Buchs. Möglicherweise haben Sie aber mit diesen Dingen in Ihrem beruflichen Alltag kaum etwas oder gar nichts zu tun. Auch dann wendet sich dieses Buch an Sie. Denn Sie sind von Analysen, Bewertungen und sich daraus ableitenden Entscheidungen betroffen.

Mag sein, dass sich solche Dinge in Ihrem beruflichen Umfeld nicht sonderlich für Sie persönlich merkbar machen. Doch Analysen, Bewertungen und Entscheidungen erfolgen nicht nur dort, sondern zum Beispiel auch auf politischer Ebene. Und diese Analysen, Bewertungen und Entscheidungen sind für Sie relevant, denn die daraus abgeleiteten politischen Beschlüsse wirken sich in der Regel auf die unmittelbaren Lebensumstände eines jeden Bürgers aus. Daher lohnt es sich auch für Sie, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.

Privat

Dass Analysen, Bewertungen und Entscheidungen anderer uns betreffen können, ist für uns alltägliche Erfahrung. Denn wir sind in verschiedene soziale Gefüge eingebunden und damit automatisch in der Rolle derjenigen, die von Entscheidungen und Handlungen anderer Personen betroffen sein können. Mitunter begeben wir uns sogar ganz bewusst und völlig freiwillig in diese Betroffenenrolle – und zwar immer dann, wenn wir Hilfe und fachlichen Rat brauchen. Dann vertrauen wir uns ausgewählten Experten an. Wir rufen den Fachmann für Energietechnik ins Haus, wenden uns an einen Rechtsanwalt, suchen einen Vermögensberater auf oder lassen uns von einem Fachhändler für Einbauküchen beraten. Und wenn wir erkranken, vertrauen wir uns einem Arzt an. Damit dieser unseren Krankheitszustand analysiert, die Befunde und möglichen Behandlungswege abwägt und bewertet und eine Entscheidung für die sinnvollste Therapie trifft.

Doch leider machen wir auch die Erfahrung, dass man nie so ganz sicher sein kann, ob die Ratschläge der Experten wirklich angemessen sind und den gewünschten Erfolg bringen. Nicht umsonst sucht deshalb bei Erkrankungen so mancher sicherheitshalber noch einen zweiten oder sogar dritten Arzt auf und muss dann mitunter feststellen, dass diese zu ganz anderen Therapien und vielleicht sogar völlig anderen Diagnosen kommen. Danach müssen wir oft selbst entscheiden, wem wir vertrauen. Dieses zeigt unmissverständlich: Analysen, Bewertungen und Entscheidungen scheinen nicht immer einfach zu sein. Sie haben offenbar ihre Tücken.

Im Unternehmen

Nicht nur als Privatperson hängt man oft von Ratschlägen und Empfehlungen ausgesuchter Experten ab. In der gleichen Situation sind auch Unternehmen und Organisationen. Hier sind ausgewählte Fachleute und Berater immer wieder gefordert, Situationsanalysen durchzuführen und deren Ergebnisse zu bewerten, um dem Management die nötigen Informationen für Handlungsentscheidungen bereitzustellen. Diese Aufgabe stellt sich in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen:

Vertrieb und Marketing analysieren periodisch die Verkaufs- und Marktsituation und bewerten deren Trends, um erforderliche Unterstützungsmaßnahmen identifizieren und aufsetzen zu können.

Entwicklungsabteilungen müssen bei neuen Produktvorhaben die verschiedenen, dafür möglichen Lösungsansätze analysieren und die Designalternativen bewerten, um eine fundierte Entscheidung für eine dieser Alternativen herbeiführen zu können.

Der Einkauf muss potenzielle Zulieferer bewerten, damit unter diesen die geeignetsten identifiziert und ausgewählt werden können.

Das obere Management benötigt Analysen der internen Potenziale und des Marktumfeldes, wenn es vorhat, das Produktportfolio strategisch neu auszurichten.

Zu derartigen Aufgaben, die dem fortlaufenden operativen Geschäft zuzuordnen sind, kommen mitunter noch außerordentliche Problemstellungen hinzu. Zum Beispiel, wenn größere organisatorische Umstellungen wie die Verlagerung von Unternehmensfunktionen ins Ausland angedacht sind, wenn interne Strukturen und Abläufe nicht mehr schnell und flexibel genug auf sich ändernde Kundenanforderungen oder Märkte reagieren oder wenn gravierende Qualitätsprobleme auftauchen. Auch bei solchen speziellen Problemstellungen sind spezifische Analysen, Bewertungen und Entscheidungen erforderlich, um Wege aus der jeweiligen kritischen Situation zu finden.

Analysen, Bewertungen und Entscheidungen sind in einem Unternehmen immer dann gefragt, wenn es darum geht, überlegt zu handeln und dazu wohldurchdachte Maßnahmen aufzusetzen. Deshalb möchte ich sie im weiteren Verlauf übergreifend als „handlungsvorbereitende Überlegungen“ bezeichnen.

Bekanntlich können Überlegungen manchmal richtig und manchmal falsch sein. Auch bei den handlungsvorbereitenden Überlegungen kann es daher zu Fehlern und falschen Schlussfolgerungen kommen. Die Analyse von Märkten und internen Potenzialen ist möglicherweise unvollständig und ergibt damit ein schiefes Bild. Bei der Bewertung von Zulieferern setzen sich auf subtile Weise bestimmte Interessengruppen durch und unterminieren damit eine objektive Bewertung. Bei Entscheidungen werden nicht alle Alternativen bedacht. Kosten und Nutzen der Verlagerung von Unternehmensbereichen werden falsch eingeschätzt. Qualitätsprobleme werden durch bestimmte Maßnahmen auf der einen Seite vielleicht aufgelöst, tauchen dafür an anderer Stelle aber umso stärker wieder neu auf.

Auch im Unternehmensumfeld spiegelt sich damit die bereits angesprochene alltägliche Erfahrung wider: Die handlungsvorbereitenden Über­legungen haben ihre Tücken.

In Politik und Gesellschaft

Nicht grundsätzlich anders ist die Situation, wenn man den Betrachtungshorizont ausweitet und Themen in den Blick nimmt, die sich auf gesamtgesellschaftlicher und politischer Ebene stellen. Fragestellungen aus diesem Umfeld sind zum Beispiel:

Wie lösen wir die Finanzierung der Renten? Kann man das Renteneintrittsalter beibehalten oder sollte man es besser heraufsetzen? Oder sollte man genau das Gegenteil tun und es sogar herabsetzen?

Wie gehen wir mit der Vielzahl an Immigranten um? Sind sie für unsere Gesellschaft ein wirtschaftlicher Segen oder eher eine hohe finanzielle Belastung?

Welche Antwort haben wir mit unserem Ausbildungssystem auf die zunehmenden Anforderungen der Informationstechnologie? Sollte man diesem Thema bereits in der Schule mehr Gewicht verleihen oder verkümmern dadurch andere, viel wichtigere Kulturtechniken?

Um Antworten auf solche Fragen zu finden, kommen wieder Experten ins Spiel: Wissenschaftliche Institute, Wirtschaftsweisen, speziell dazu einberufene Gremien und dergleichen, die den politisch Verantwortlichen zuarbeiten.

Auch diese Experten haben die genannten handlungsvorbereitenden, grundsätzlichen Überlegungen anzustellen: Zunächst sind die jeweiligen Umstände und Rahmenbedingungen zu analysieren und mögliche Handlungsalternativen zu ermitteln, dann sind diese Umstände und Alternativen zu bewerten, damit im letzten Schritt dann entschieden werden kann, welche Maßnahmen und Handlungen am besten das jeweilige Ausgangsproblem lösen und zum angestrebten Ziel führen.

Und auch auf dieser Ebene zeigt sich, dass diese handlungsvorbereitenden Überlegungen offenbar ihre fehlerträchtigen und problematischen Seiten haben. Denn oft genug bekommen wir über die Medien bei solchen Themen zu hören, dass unterschiedliche Expertengruppen zu völlig unterschiedlichen Einschätzungen gekommen sind und dementsprechend auch unterschiedliche Schlussfolgerungen daraus ableiten. Doch es können natürlich nicht alle gleichzeitig Recht haben.

Damit bestätigt sich auch hier, dass man Analysen, Bewertungen und daraus abgeleiteten Entscheidungen nicht einfach blind vertrauen sollte. Um erkennen zu können, wieweit sie auf rationalen Überlegungen beruhen, muss man die Tücken und Fallstricke kennen, die bei diesen handlungsvorbereitenden Überlegungen vorliegen und eine rationale Vorgehensweise untergraben können. Genau das hat mich veranlasst, dieses Buch zu verfassen.

Weshalb auch Tools in diesem Buch ein Thema sind

Experten haben ihre fachspezifischen Methoden und Tools, um Sachverhalte zu analysieren, Situationen zu bewerten und Alternativen zu entscheiden. Insbesondere bei Fragestellungen für das Management hat sich eine Vielzahl unterstützender Managementtools in Unternehmen etabliert. Und so drängt sich natürlich die Frage auf, ob diese Tools denn nicht ein geeignetes Instrument darstellen, um den angesprochenen Tücken zu begegnen.

Die Antwort auf diese Frage ist in dem englischen Begriff „Tool“ bereits angelegt: Tools sind schlichtweg nur Werkzeuge und keine Allheilmittel. Sie sind vergleichbar mit einem Hammer, einem Meißel oder einer Maurerkelle, die uns helfen, bestimmte handwerkliche Arbeiten zu verrichten. Diese Werkzeuge sind kein Garant dafür, dass uns die Arbeit gelingt. Auch wenn ich weiß, wie man mit Maurerkelle und Wasserwaage umgehen muss, könnten die Steine in einer von mir errichteten Mauer falsch gesetzt und nicht sauber ausgerichtet sein, könnte der Mörtel in den Fugen unsachgemäß verteilt sein und dergleichen.

Grundsätzlich nicht anders verhält es sich mit den Tools der Experten. Sie sind Denk-Werkzeuge. Beispiele sind die „Portfolioanalyse“, die „Balanced Scorecard“ oder das „Ishikawa-Diagramm“. So sehr solche Namen auch Respekt einflößen mögen, so komplex einige dieser Tools in ihren technischen Details auch mitunter sind, so sind sie in ihrem Kern dennoch etwas ganz Schlichtes: nämlich formale Hilfen zur Strukturierung von Gedankengängen. Sie helfen, die erforderlichen Denkschritte für die beabsichtigten Analysen, Bewertungen oder Entscheidungen durchzuführen. Sie gewährleisten aber nicht, dass diese Denkschritte dann auch logisch-korrekt und durchgängig schlüssig umgesetzt werden. Tools können nur einen gewissen Denkrahmen liefern. Sie können nicht absichern, wie dieser Denkrahmen durch konkrete Überlegungen ausgefüllt wird. Und genau hier liegen die angesprochenen Tücken und Fallstricke. Auch Denkwerkzeuge können nicht vor diesen schützen. Deshalb lohnt es sich auch für Toolanwender, sich mit Analysen, Bewertungen und Entscheidungen genauer zu beschäftigen.

Es geht um systematisches Denken …

Mein vorrangiges Anliegen ist es, Ihnen mit diesem Buch eine Hilfestellung zu geben, die Tücken und Fallstricke zu erkennen, in die unser Denken – auch meines, auch Ihres – geraten kann, wenn man die handlungsvorbereitenden Überlegungen anstellt. Es soll Ihnen aufzeigen, wie man die gedanklichen Stolpersteine meistert, die auf dem Weg zu rationalen Analysen, Bewertungen und Entscheidungen lauern.

Sie werden im nächsten Kapitel sehen, dass der Schlüssel dazu bei einigen einfachen, grundlegenden Denkschritten liegt. Diese Denkschritte sind quasi die „Bausteine“, aus denen sich jede konkrete Analyse, Bewertung und Entscheidung aufbaut – egal, in welchem fachlichen Kontext das jeweils geschieht. Die Fallstricke, in die man bei Analysen, Bewertungen und Entscheidungen geraten kann, sind genau die Fallstricke, die bereits bei diesen grundlegenden Denkschritten vorhanden sind.

Deshalb stehen diese Denkschritte im Mittelpunkt des Buchs. Um deren Systematik und deren Tücken allgemeinverständlich zu veranschaulichen, werde ich Beispiele aus dem unmittelbaren Alltag und aus der Berichterstattung von Zeitschriften heranziehen. Vertieft wird die Thematik dann durch Fragestellungen aus der Unternehmenswelt. Dabei werde ich auch einige der Tools ansprechen, die in diesem Umfeld genutzt werden.

Durch diese Ausführungen wird deutlich werden, was mögliche Problempunkte bei den handlungsvorbereitenden Überlegungen und den dabei genutzten Tools sind. Damit haben Sie das Handwerkszeug, um die wunden Punkte bei Analysen, Bewertungen und Entscheidungen systematisch aufspüren und untersuchen zu können. Damit wird auch klar, warum unterschiedliche Experten bei ein und derselben Problemstellung mitunter zu ganz unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommen.

... und das betrifft uns alle

Dieses Buch soll für all diejenigen eine praktische Hilfe sein, die sich auf die Aussagen von Experten und auf die Ergebnisse ihrer Tools stützen müssen. In dieser Situation sind viele Führungskräfte in Unternehmen und viele Entscheider in Gesellschaft und Politik. Sie sind auf die Zuarbeit von Fachexperten angewiesen und sollten daher zugelieferte Informationen als Grundlage für ihre Entscheidungen sorgfältig absichern. In diesem Buch finden sie die dazu erforderliche systematische Herangehensweise.

Das Buch wendet sich aber natürlich ebenso an alle Fachleute, die genau diesen Verantwortlichen und Entscheidern zuarbeiten und die angesprochenen Denkwerkzeuge bei ihrer Tätigkeit einsetzen. Ihnen gibt das Buch das erforderliche Rüstzeug, um zu rationalen, begründbaren Aussagen zu kommen und die Fallstricke der eingesetzten Tools in der Praxis zu vermeiden.

Daher ist das Buch auch hilfreich für alle Berater, die derartige Tools einführen und anwenden, und für alle Trainer, die derartige Tools schulen. Sie können mithilfe des Buchs klar die Grenzen dieser Tools benennen.

Schließlich ist das Buch aber auch für jeden interessierten Bürger gedacht, der Sachthemen in den Medien verfolgt. Denn auch als Laie möchte man wissen: Wie aussagekräftig und objektiv sind die Informationen, die einem durch die Presse geliefert werden? Kann man auf die dort zitierten Analysen und Aussagen von Organisationen und Expertengruppen setzen, oder kann man dabei auch an der Nase herumgeführt werden? Auch für diesen Adressatenkreis gibt das Buch die erforderlichen Hinweise und Tipps, um derartige Medieninformationen kritisch hinterfragen zu können.

Und schließlich nutzt es allen, die wichtige private Entscheidungen zu treffen haben – Entscheidungen, die zum Beispiel größere Auswirkungen auf unsere finanzielle Situation, unsere verfügbare Zeit, unsere Gesundheit oder andere elementare Bedürfnisse haben.

1.2 Überblick

Kapitel 2 führt in die Thematik des Buchs ein und stellt die grundlegenden Denkschritte vor, die den handlungsvorbereitenden Überlegungen zugrunde liegen und daher auch die Tools prägen, die bei diesen Über­legungen oft mit eingesetzt werden. Es macht deutlich, dass diese Denkschritte in unserem ganz normalen Alltag eine zentrale Rolle spielen und unser Handeln fortlaufend begleiten. Schlagworte dazu sind:

Klassifizieren

Ordnen und Priorisieren

Zusammenhänge erkennen.

In den Kapiteln 3, 4, und 5 werden diese Denkschritte mit ihrer Systematik, ihren Grenzen und möglichen Fallstricken jeweils näher beleuchtet.

Kapitel 3 widmet sich dem Klassifizieren. Damit ist das Gruppieren von realen oder gedachten Gegenständen nach bestimmten Merkmalen gemeint. Dieses ist ein erster gedanklicher Schritt, um Objekte zu identifizieren und voneinander abzugrenzen. Abhängig von der Tiefe der betrachteten Merkmale wird man dabei zwei Objekte mitunter sowohl als gleichartig als auch voneinander verschieden einstufen können.

In Kapitel 4 geht es um das Ordnen dieser betrachteten Objekte. Dieses meint das Anordnen der Objekte nach den möglichen Werten eines Merkmals, wodurch sich eine Reihenfolge oder eine Rangordnung ergibt. Dabei gilt es zu klären, wie sich eine solche Reihenfolge oder Rangordnung gewinnen lässt, wenn dafür nicht nur ein Merkmal herangezogen wird, sondern mehrere Merkmale gleichzeitig berücksichtigt werden müssen. Die Überlegungen dieses Kapitels sind wichtig für alle Formen von Rankings und Priorisierungen und darauf aufbauenden Entscheidungen.

Kapitel 5 behandelt schließlich das Erkennen von Zusammenhängen und Abhängigkeiten zwischen den Merkmalen von Objekten. Es geht um sogenannte Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge, die sich meistens in der Form „Wenn …, dann …“ formulieren lassen. Auf Basis der Kenntnis solcher Zusammenhänge sind dann einerseits Ursachenanalysen möglich und können andererseits auch Wirkungen prognostiziert werden. Dabei wird deutlich werden, dass die Vorhersagbarkeit insbesondere dann ihre Grenzen hat, wenn die Zusammenhänge ein komplexes Geflecht bilden.

Die Kapitel 3 bis 5 bilden den Kern des Buchs. Zum Ende dieser drei Kapitel sind jeweils unter der Überschrift „Unterstützende Tools aus der Unternehmenswelt“ einige typische Managementtools genannt, für die der dort diskutierte Denkschritt eine wichtige Rolle spielt. Damit wissen Sie, bei welchen Tools man mit den Problemen und Fallstricken rechnen muss, die in dem jeweiligen Kapitel diskutiert worden sind. Das soll Ihnen helfen, das Buch auch ausschnittweise entsprechend Ihren spezifischen Bedürfnissen zu lesen.

Kapitel 6 geht der Frage nach, ob wir mit den grundlegenden Denkschritten die Realität adäquat erfassen können und wie weit wir darauf vertrauen können, dass die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen tragfähig sind. Es wird deutlich werden, dass uns hier leider prinzipielle Grenzen gesetzt sind. Sie rühren daher, dass wir uns mit unseren Begriffen und Vorstellungen ein mentales Bild von der Welt machen, also ein Gedankenmodell erschaffen. Von der Güte dieses Modells hängt es ab, wie weit wir mit unseren grundlegenden Denkschritten und den daraus resultierenden Schlussfolgerungen der Realität gerecht werden oder nicht. Eine gesunde Vorsicht gegenüber Analysen, Bewertungen und Entscheidungen, die auf diese Denkschritte aufbauen, ist deshalb immer angebracht.

Kapitel 7 weist darauf hin, dass es darüber hinaus noch einen weiteren, völlig anders gearteten, aber ebenso wichtigen Grund für eine solche kritische Haltung gibt. Nämlich, dass man mitunter – insbesondere bei Fragestellungen aus Politik und Gesellschaft – mit Irreführungen und bewussten Beeinflussungen des Betrachters rechnen muss, wenn Ergebnisse von Analysen, Bewertungen und Entscheidungen präsentiert werden. Anhand einiger typischer Beispiele wird dieses deutlich gemacht.

Das abschließende Kapitel 8 gibt eine Übersicht über die Tools, die in den vorherigen Kapiteln exemplarisch genannt wurden. Sie sind in diesem Kapitel in alphabetischer Reihenfolge zusammengetragen und in Form eines kurzen „Steckbriefs“ beschrieben, so dass dieses Kapitel als Nachschlagewerk genutzt werden kann. Diese Steckbriefe haben das Ziel, den spezifischen Zusammenhang des jeweiligen Tools mit den Denkschritten deutlich zu machen. Mit ihnen ist nicht die Absicht verbunden, alle Facetten eines Tools darzustellen und eine vollständige Handlungsanleitung für sie zu geben. Dafür gibt es spezielle Literatur, in denen die Tools mehr oder weniger ausführlich, manchmal auch im Hinblick auf spezielle Aufgaben, beschrieben werden.

Lesepfade

Der an einem systematischen Aufbau interessierte Leser wird die Kapitel 2 bis 7 entsprechend ihrer Reihenfolge durchlaufen. Kapitel 8 ist ein ergänzendes Angebot und richtet sich an diejenigen, die etwas Genaueres über die Tools erfahren möchten, die in den vorherigen Kapiteln angesprochen wurden. Es kann entsprechend dem spezifischen Bedarf des Lesers – auch nur ausschnittweise – genutzt werden.

Jemand, der zunächst nur an einem speziellen Denkschritt interessiert ist, kann aber gezielt zu dem Kapitel springen, das diesem Denkschritt gewidmet ist. Denn die Kapitel sind so aufgebaut, dass ihre Inhalte auch jeweils für sich allein verstanden werden können.

Denkbar ist aber auch, dass jemand aus Interesse an einem bestimmten Tool sich dieses Buch zur Hand nimmt, um sich über die Probleme und Fallstricke für speziell dieses Werkzeug zu informieren. Dann wird er vielleicht über Kapitel 8 einsteigen und sich dort zunächst mittels des Steckbriefes für das Tool einen groben Überblick verschaffen. Im Steckbrief werden auch die Denkschritte genannt, die durch das Tool adressiert werden. Dadurch kann der Leser von dort gezielt zu den Kapiteln übergehen, in denen diese Denkschritte im Detail diskutiert werden. Insofern ist ebenso eine toolspezifische, gezielte selektive Nutzung des Buchs möglich.

1.3 Begriffe, die immer wieder auftauchen werden

Einige Begriffe werde ich benutzen, um Sachverhalte in der erforderlichen Allgemeinheit formulieren und darstellen zu können. Damit Sie sich beim Lesen schnell vergewissern können, was mit diesen Begriffen jeweils gemeint ist, gebe ich Ihnen hier eine kurze Übersicht darüber, mit welcher Bedeutung ich sie im Buch verwende:

2 Die grundlegenden Denkschritte

2.1 Was sind „grundlegende Denkschritte“?

Analysen, Bewertungen und Entscheidungen können in ihrer konkreten Ausgestaltung sehr unterschiedlich sein, denn sie sind natürlich stark durch den Kontext geprägt, in dem sie stehen. Eine Analyse von Marktpotenzialen arbeitet mit anderen Begriffen und Kategorien als eine Analyse der Sozialstruktur unserer Gesellschaft. Die Qualitätsbewertung von Hotels erfolgt nach anderen Kriterien als die Bewertung möglicher neuer Vertriebsstandorte. Die Entscheidung für eine bestimmte Unternehmensstrategie hat eine andere Komplexität als die Entscheidung für ein Ferienziel. Aber diese handlungsvorbereitenden Überlegungen haben einen gemeinsamen Kern, der unabhängig vom spezifischen Kontext ist und sie zu dem macht, was sie sind – nämlich Analysen, Bewertungen und Entscheidungen.

Damit stellt sich natürlich die Frage: Was ist das Typische, das bei diesen handlungsvorbereitenden Überlegungen unabhängig vom jeweiligen Kontext immer wieder anzutreffen ist?

Da Überlegungen aus einer Abfolge von Denkschritten bestehen, ist das, was die handlungsvorbereitenden Überlegungen kontextübergreifend – also unabhängig von ihrem jeweiligen Einsatzgebiet – prägt, bei diesen Denkschritten zu suchen. Beginnen wir diese Suche bei Fragestellungen aus dem Unternehmensumfeld.

Die Bewältigung von Problemen in ­Unternehmen

So manche, die den Schritt in die Selbständigkeit wagen, scheitern. Und dieses geschieht oft bereits beim Start des Unternehmens. Grund dafür ist meistens, dass dieser Handlungsschritt unzureichend vorbereitet worden ist. Ein erfolgreicher Unternehmensstart setzt eine Reihe von Vorüberlegungen voraus, die dann üblicherweise in einem sogenannten Businessplan münden. Dieser erwartet unter anderem die folgenden Klärungen:

Der Markt ist zu

analysieren

, mögliche Kundengruppen sind zu identifizieren und nach ihrer Art, ihren Bedürfnissen und ihrer Kaufkraft zu unterscheiden und dadurch zu

klassifizieren

. Einflüsse auf diesen Markt sind zu identifizieren und deren

Wirkung

auf dessen zukünftige Entwicklung ist einzuschätzen.

In ähnlicher Weise ist der Wettbewerb zu

analysieren

und dessen weitere Entwicklung einzuschätzen, ist die Konkurrenz nach ihren Angeboten, Preisen, Vertriebswegen und dergleichen zu

klassifizieren

, deren Stärke zu

bewerten

und

einzuordnen

.

Die

Auswirkungen

dieser Gegebenheiten auf das eigene Unternehmensvorhaben sind einzuschätzen, es ist eine

Entscheidung

über die eigenen Produkte bzw. Dienstleistungen zu treffen und von den Konkurrenzprodukten

abzugrenzen

. Es sind die erforderlichen Aktivitäten zum Aufbau und Start des Unternehmens festzulegen und nach ihrer Dringlichkeit zu

bewerten

und zu

ordnen

, um zum Beispiel Schwerpunkte setzen und Prio-1-Handlungen

entscheiden

zu können, und dergleichen mehr.

Überlegungen zu diversen anderen Themen (wie Marketing, Vertrieb, Finanzierung. Ertragserwartungen, …) kommen natürlich noch dazu, damit man einen vollständigen Businessplan erstellen kann.1 Um all diese Überlegungen kommt man nicht herum – auch wenn man vielleicht nur plant, einen kleinen Second-Hand-Shop für Kinderkleidung oder einen Imbiss zu eröffnen.

Ein Businessplan drückt bereits durch die darin geforderten Inhalte die Erwartung aus, dass zunächst Dinge zu analysieren, bewerten und entscheiden sind, bevor gehandelt werden kann. Zum anderen nennt er bereits die zentralen Denkschritte, die dafür erforderlich sind. Diese sind: das Klassifizieren, das Ordnen und das Erkennen und Einschätzen von Wirkungen.

Ist ein Unternehmensstart geglückt, hören damit die Herausforderungen natürlich nicht auf. Denken Sie dazu beispielsweise an die Risiken, die es für ein Unternehmen sowohl als Ganzes als auch für jedes einzelne Projekt innerhalb des Unternehmens gibt und die daher fortlaufend zu managen sind. Auch das Risikomanagement hat wichtige handlungsvorbereitende Anteile:

Zunächst einmal gilt es, eine

Situationsanalyse

durchzuführen und drohende Risiken zu identifizieren.

Dann werden diese Risiken entsprechend ihrer Bedeutung und Schwere

klassifiziert (gruppiert)

.

Indem man diese Gruppen entsprechend der Schwere dann

bewertet

und

ordnet

, weiß man, bei welchen Risiken der größte Handlungs­bedarf besteht. Man hat damit die Information, um zu

entscheiden

, bei welchen Risiken man vorrangig tätig werden will.

Zu den Risiken sind dann im letzten Schritt mögliche Gegenmaßnahmen zu ermitteln. Und auch diese sind genauer zu

analysieren

, und zwar im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Effektivität, bevor sie tatsächlich

entschieden

und aufgesetzt werden. Man ist also gefordert, auch die

Wirkung

der denkbaren Maßnahmen abzuschätzen.

Auch hier bestätigt sich, dass zunächst Dinge zu analysieren, zu bewerten und zu entscheiden sind, bevor zielführend gehandelt werden kann. Und die dabei zu vollziehenden Denkschritte sind wieder das Klassifizieren (Gruppieren), das Ordnen und das Erkennen und Einschätzen von Wirkungen.

Dass diese Denkschritte in den beiden oben genannten Beispielen auftauchen, ist kein Zufall. Sie sind grundsätzlich immer gefordert, wenn man in einem Unternehmen Handlungen sorgfältig vorbereitet, um Probleme zu lösen oder bestimmte Ziele zu erreichen:

Zunächst einmal sind die jeweils diskutierten Dinge klar zu definieren und voneinander abzugrenzen, um in unmissverständlicher Weise darüber reden zu können. Egal, worum es geht – seien es Risiken, Ursachenfelder für Qualitätsmängel, mögliche Vertriebskanäle oder ins Auge gefasste neue Absatzmärkte: Man muss die Betrachtungsobjekte gruppieren oder

klassifizieren

.

Dann wird man typischerweise Vergleiche anstellen und Rangfolgen bilden, aus denen sich Prioritäten für unternehmerische Entscheidungen und Handlungen ableiten lassen. Risiken werden nach ihrer Schwere geordnet, um den Fokus auf die wichtigsten Gegenmaßnahmen richten zu können. Potenzielle Märkte werden nach ihrer Attraktivität abgestuft, um die richtige Entscheidung für eine Markterweiterung treffen zu können. Anstehende Aktivitäten werden nach ihrer Dringlichkeit geordnet, um bei begrenzten Ressourcen weiterhin handlungsfähig zu bleiben, und dergleichen mehr. Man

ordnet

also.

Und es muss der Zusammenhang, der Kontext, betrachtet werden, in dem die jeweils betrachteten Dinge stehen, damit man erkennen kann, worauf sie sich auswirken und wie sie selbst beeinflusst werden können. Bei Projektrisiken ist zu klären, über welche Kette von Wirkungen sie die Projektziele gefährden können. Aufgesetzte Maßnahmen und Handlungen sind daraufhin zu untersuchen, ob es Wirkketten gibt, über die diese die Risikoursache oder die Risikoauswirkungen beeinflussen können. Bei potenziellen Märkten sind die Einflussfaktoren zu ermitteln, durch die die Märkte an Attraktivität weiter gewinnen oder aber verlieren könnten. Kurz: Es sind

Zusammenhänge

,

Ursachen

und

Wirkungen

zu analysieren.

Das Fazit lautet damit:

Grundlegende Denkschritte

bei den handlungsvorbereitenden Überlegungen im Unternehmensumfeld sind das

Klassifizieren

, das

Ordnen

und das

Erkennen von Wirkzusammenhängen

.

Diese Denkschritte stellen die „Grundbausteine“ dar, aus denen sich Analysen, Bewertungen und Entscheidungen gedanklich aufbauen. Insofern sind es grundlegende Denkschritte.

Genau auf diese beziehen sich auch die Managementtools. Zum Teil adressieren sie genau einen dieser Denkschritte wie beispielsweise das Klassifizieren, zum Teil integrieren sie auch mehrere davon. Die Probleme, die man bei der praktischen Anwendung dieser Tools mitunter hat, sind oft nichts anderes als Ausdruck dafür, dass man Probleme bei der Umsetzung von eben diesen drei grundlegenden Denkschritten hat.

Grund dafür kann sein, dass man zu nachlässig mit der Systematik umgeht, welche die Denkschritte jeweils verlangen. Man vertraut auf die bereits erworbene alltägliche Erfahrung mit diesen Denkschritten und setzt sie mehr oder weniger intuitiv und dadurch nicht sorgfältig und genau genug um. Ein Vorgehen, das im normalen Alltag oft ausreichen mag, bei komplexen Problemstellungen in Unternehmen jedoch meistens nicht mehr genügt. Hier ist in der Regel eine bewusste systematische Herangehensweise gefordert.

Aber es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb man bei der Umsetzung der Denkschritte und damit auch beim Einsatz der darauf bezogenen Tools im Businessumfeld Schwierigkeiten haben kann. Vielleicht ist es sogar der entscheidende Grund: In Unternehmen geht es meistens um relativ abstrakte Sachverhalte und „Gegenstände“ unseres Denkens. Das unterscheidet dieses Umfeld wesentlich vom normalen Alltag, wo konkrete, real greifbare und sinnlich wahrnehmbare Dinge im Vordergrund stehen.

Wenn wir uns auf Alltagsgegenstände beziehen, bereitet einem das Klassifizieren, das Ordnen und das Erkennen von Zusammenhängen kaum Probleme. Wir denken kaum noch bewusst nach, wenn wir Teller entsprechend ihrer Größe ordnen und im Küchenschrank stapeln, wenn wir Fotos entsprechend ihrem Entstehungsjahr gruppieren und ablegen oder wenn wir einen Wasserhahn weiter aufdrehen, damit sich ein darunter gehaltenes Glas schneller füllt.

In Unternehmen dagegen geht es um Markttrends, Alleinstellungsmerkmale eines Produkts, interne Stärken des Unternehmens, strategische Ziele und dergleichen. Im Rahmen solcher abstrakter Begrifflichkeiten ist es natürlich deutlich schwieriger, etwas zu klassifizieren, etwas zu ordnen oder dabei Zusammenhänge zu identifizieren. Unzulänglichkeiten und Fehler sind wegen dieses hohen Abstraktionsgrads der zu betrachtenden „Objekte“ daher in der Praxis keine Seltenheit. Diverse Beispiele in diesem Buch werden das noch deutlich machen.

Gesellschaftspolitische Problemstellungen

Natürlich kann man sich jetzt fragen: Sind die identifizierten Denkschritte, die bei Fragestellungen in Unternehmen eine wichtige Rolle spielen und durch diverse Tools unterstützt werden, spezifisch für das Businessumfeld? Muss man in anderen Bereichen mit anderen Denkanforderungen rechnen oder sind sie dort genauso bedeutsam?

Zur Klärung dieser Frage seien ein paar Beispiele genannt, wie wir sie aus Presseberichten kennen:

Beispiel 1: Das

Sozialgefüge

unserer Gesellschaft ist ein beständiges Thema in der Politik und daher auch der Medien. In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen werden dazu Erhebungen durchgeführt und deren Ergebnisse

analysiert

, um Aussagen über die Schicht der sozial Schwachen, der Arbeitslosen und anderer sozialer

Gruppen

machen zu können. Und es werden gegebenenfalls auch die aktuellen Umstände

analysiert

, die sich auf den Sozialstatus eines Mitbürgers

auswirken

, um nicht nur Aussagen zur aktuellen Größe dieser Gruppen machen zu können, sondern auch Prognosen zur Entwicklung dieser Gruppen aufstellen zu können.

Beispiel 2: Die

Ausbildungsqualität

von Hochschulen und Universitäten wird in nahezu jährlichem Turnus von dazu beauftragten Instituten

analysiert

und

bewertet

. Die Ergebnisse werden uns dann in den Medien in Form von

Hochschulrankings

präsentiert, um Studieninteressierten die Qual der Wahl zu erleichtern.

Beispiel 3: Ökologische Themen sind ein Dauerbrenner in den öffentlichen Debatten. Dazu gehört zum Beispiel, dass von verschiedenen Vertretern der Anbau und die Verarbeitung bestimmter Pflanzen für die Gewinnung von

Biogas

propagiert und gefördert wird, um andere begrenzte Rohstoffressourcen zu schonen. Andere sehen darin jedoch ein Problem, weil das zu ausgedehnten Monokulturen führt, die aus ökologischer Sicht nicht erstrebenswert sind. Zudem gehen dadurch wertvolle Flächen für Nahrungsmittel verloren. Die

Analyse

von

Wirkzusammenhängen

führt also bei unterschiedlichen Gruppen zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen und Prognosen.

Wie bei den Businessproblemen geht es also auch bei solchen gesellschaftspolitischen Fragestellungen um Analysen, Bewertungen und sich darauf gründende Entscheidungen. Betrachtet man die Denkschritte, die damit verknüpft sind, ist auch hier wieder festzustellen:

Betrachtungsobjekte werden in Gruppen aufgeteilt, also

klassifiziert

(Beispiel 1),

Dinge werden verglichen, in Rangfolgen gebracht und damit im Hinblick auf bestimmte Gesichtspunkte

geordnet

(Beispiel 2),

Zusammenhänge

und Auswirkungen werden thematisiert (Beispiele 1 und 3).

Wie bei den Fragestellungen in der Unternehmenswelt geht es bei diesen gesellschaftspolitischen Problemstellungen um relativ abstrakte Sachverhalte. Daher ist auch in diesem Kontext das Klassifizieren, das Ordnen und das Identifizieren von Zusammenhängen kein einfaches Unterfangen. Widersprüchliche Schlussfolgerungen und vorschnelle Behauptungen sind leicht die Folge. Diese Problematik ist bei den hier genannten Beispielen sofort zu erkennen:

Bei der zuerst genannten Problemstellung gibt es für die Abgrenzung der verschiedenen sozialen Gruppen keinen allgemeinen Konsens. Abhängig davon fallen Aussagen zur Größe dieser sozialen Gruppen und Prognosen zu ihrer Entwicklung ganz unterschiedlich aus und können sich mitunter sogar widersprechen.

Im zweitgenannten Beispiel muss man sich fragen, ob derartige Rankings tatsächlich eine Aussagekraft haben, wenn dabei so unterschiedliche Dinge wie die Zahl der Veröffentlichungen je Professur, der Praxisbezug des Studiums, die Bibliotheksausstattung und dergleichen mehr zu einer einzigen Zahl für den Rang zusammengeführt werden. Man kann durchaus infrage stellen, ob solche grundverschiedenen Indikatoren einfach miteinander „verrechnet“ werden können.

Beim drittgenannten Beispiel wurde bereits erwähnt, dass unterschiedliche Gruppen hier zu völlig unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommen, was die Probleme bei der Analyse von Wirkzusammenhängen deutlich zum Ausdruck bringt.

Die Beispiele führen uns plastisch vor Augen: Schlussfolgerungen und Behauptungen, die sich aus den drei genannten grundlegenden Denkschritten ableiten, gehören auf den Prüfstand – egal, ob man sich dabei auf Sachverständige beruft oder nicht, ob dabei spezielle Tools genutzt worden sind oder nicht.

Damit stellt sich die Frage: Wie kommt man zu diesen prüfenden Fragen? Die erfreuliche Antwort lautet: Dazu muss man einzig und allein die Systematik der drei grundlegenden Denkschritte genau kennen. Dann kennt man auch die kritischen Stellen, aus denen sich diese Fragen ableiten.

Diese Systematik kann man bereits anhand von einfachen Alltagsbeispielen erarbeiten. Denn wir alle wenden diese Denkschritte mehr oder weniger bewusst auch in unserem Alltag an. Die folgenden Ausführungen machen dieses deutlich.

Unsere alltäglichen Denkschritte

Wenn Sie sich typische Alltagsituationen in Erinnerung rufen sollen, in denen Sie nachgedacht haben, wird Ihnen spontan vielleicht eine Denksportaufgabe, ein Puzzle oder ein Schachspiel in den Sinn kommen, mit welchem Sie sich zuletzt beschäftigt haben. Oder Sie denken an die Situation, in der Sie nach einer besonders schönen Formulierung für einen Brief gesucht haben. Möglicherweise ist es auch die Planung einer Reise, bei der Sie sich bewusst darüber Gedanken machen mussten, wohin die Reise gehen soll, wann das sein soll, wo man dann unterkommt und so weiter. Ein Nachdenken im Alltag wird uns meistens nur in solchen besonderen Situationen bewusst, in denen gezielt solche Probleme zu bearbeiten sind, deren Lösungen nicht sofort auf der Hand liegen.

Es sieht daher so aus, als ob es vornehmlich nur besondere Aufgabenstellungen sind, die unsere kognitiven Fähigkeiten im Alltag fordern. Doch das täuscht. Unser Denkapparat ist praktisch bei jedem Schritt und Tritt gefordert. Das mag zunächst befremdlich klingen, denn außerhalb von Sondersituationen erleben wir uns ja weniger als Nachdenkende als vielmehr als Handelnde.

Handlungen dominieren unseren Alltag. Eine Aktivität nach der anderen folgt in unserem Tagesablauf. Es beginnt bereits mit dem Aufstehen, dem Anziehen, dem Frühstücken und setzt sich dann ununterbrochen fort. Und jede dieser Aktivitäten besteht ihrerseits aus vielen kleinen Teilaktivitäten, die sich kontinuierlich aneinanderreihen. Sie sind für uns so selbstverständlich, dass wir sie kaum noch bewusst wahrnehmen. Geschweige denn, dass wir sie in irgendeiner Weise mit dem Denken in Verbindung bringen.

Doch Denkschritte begleiten auch solche alltäglichen kleinen Dinge. Führen Sie sich dazu nur so etwas Banales vor Augen wie das Trinken:

Wenn Sie ein Glas Wasser trinken, verbinden Sie damit einen Zweck, nämlich Ihren Durst zu löschen. Damit stützen Sie sich implizit auf Ihre Erfahrung, dass es die

Wirkung

des Trinkens ist, den Durst zu lindern.

Mit der Wahl von Wasser haben Sie dieses Getränk von anderen möglichen Getränken unterschieden und abgegrenzt, Getränke also nach ihrer Getränkeart gedanklich eingeteilt, also

klassifiziert

.

Mit der Wahl eines geeignet großen Glases haben Sie außerdem bereits unterschiedliche Trinkgefäße nach ihrem Fassungsvermögen gedanklich abgestuft, also

geordnet

.

Oder stellen Sie sich vor, Sie kaufen einen Strauß Blumen:

Auch damit verbinden Sie eine Absicht, eine

Wirkung

, die Sie zu diesem Kauf veranlasst.

Sie vergleichen beim Kauf unterschiedliche Sorten, unterscheiden darin vielleicht auch noch nach Farben oder Größen. Damit teilen Sie die Blumen in verschiedene Gruppen oder Klassen ein.

Und Sie stufen die möglichen Sträuße vermutlich auch nach ihrem Preis ab,

ordnen

sie also gedanklich danach.

Diese beiden schlichten Beispiele zeigen, dass unserem alltäglichen Handeln tatsächlich auch immer bestimmte Denkschritte vorausgehen. Nur erfolgen diese meist in Bruchteilen von Sekunden und in fast automatisierter Weise. Wir nehmen sie kaum noch bewusst wahr. Und die Beispiele zeigen, dass es genau die drei grundlegenden Denkschritte sind, denen wir bei den Fragestellungen in Unternehmen, in Politik und Gesellschaft bereits begegnet sind: Wir klassifizieren, ordnen und betrachten Zusammenhänge.

Die grundlegenden Denkschritte sind also gleichzeitig auch unsere alltäglichen Denkschritte. Diese Tatsache werde ich in den folgenden Kapiteln nutzen, um so allgemeinverständlich wie möglich die Systematik dieser Denkschritte und ihrer kritischen Elemente zu veranschaulichen.

2.2 Was den grundlegenden Denkschritten gemeinsam ist

Mit welcher Alltagssituation auch immer wir uns auseinanderzusetzen haben: Immer werden wir dabei in irgendeiner Form auf das Klassifizieren, das Ordnen und das Erkennen von Zusammenhängen zurückgreifen. Diese Denkschritte sind für uns „tägliches Brot“, sie sind unsere ständigen Begleiter. Durch sie werden wir befähigt, sinnvoll und zielführend zu handeln (Bild 1).

Bild 1  Grundlegende Denkschritte, die unser Handeln begleiten

Ein kleiner Ausflug in die Lernpsychologie

Genau diese Denkschritte sind es, die sich deshalb auch bei jedem Kind im Laufe der Entwicklung seiner geistigen Fähigkeiten herausbilden. Auf diesen Sachverhalt hat insbesondere die Lernpsychologie hingewiesen. Nach ihr sind die Fähigkeit zum Klassifizieren, zum Ordnen und zum Erkennen von Zusammenhängen sukzessive Schritte in der Entwicklung unseres Denkvermögens.2

Die erste intellektuelle Fähigkeit, die ein Kind erwirbt, ist das Klassifizieren. Diese Fähigkeit ist nicht sofort mit der Geburt gegeben, denn zunächst lebt ein Baby und Kleinkind nur im „Hier-und-Jetzt“: Dinge und ihre Eigenschaften existieren nur dann, wenn sie unmittelbar wahrgenommen werden können. Deren konstante, wahrnehmungsunabhängige Existenz ist noch nicht vorstellbar. Mit dem Erwerb der Sprache kann es diese Dinge benennen und damit auch mental repräsentieren, vermag sie aber noch nicht nach bestimmten Eigenschaften gedanklich zu gruppieren. Diese Fähigkeit zur Klassifikation wird im weiteren Verlauf der ersten Lebensjahre erworben und hat erst in den ersten Schuljahren eine gewisse Reife erreicht. Dann kann ein Kind auch gedanklich Klassen und Unterklassen erfassen.

Danach lernt es, Objekte und Objektklassen nach einem Merkmal anzuordnen, sie also in eine Reihenfolge zu bringen. Mit dieser Fähigkeit ist eng die Entwicklung der Zahlvorstellung verbunden.

Auf diese Fähigkeiten baut dann schließlich das Erkennen von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen auf, so dass Schlussfolgerungen in Form von „Wenn-dann-Aussagen“ gezogen werden können. Diese kausale Erkenntnisfähigkeit ist während der ersten Schuljahre aber noch stark an reale Gegenstände geknüpft. Erst später, ab ungefähr 12 Jahren, lernen Kinder, nicht nur über reale Dinge, sondern auch über Gedanken und Hypothesen nachzudenken. Damit werden sie fähig, abstraktere Zusammenhänge zu erkennen und darauf aufbauende logische Schlussfolgerungen zu ziehen. (Anmerkung: Auch das Zeitempfinden, also die Fähigkeit, Zeiteinheiten abschätzen zu können, entwickelt sich erst ab dem 7. oder 8. Lebensjahr. Und das Verständnis größerer Zeiteinheiten, die nicht auf persönlicher Erfahrung beruhen, funktioniert erst ab einem Alter von 10 bis 16 Jahren.)

Die drei genannten Denkschritte sind also nicht nur im Hinblick auf die handlungsvorbereitenden Überlegungen grundlegend, sondern haben auch aus lernpsychologischer Sicht eine grundlegende Bedeutung. Zwischen ihnen gibt es logische Abhängigkeiten, denn sie bauen aufeinander auf: Am Anfang steht die Fähigkeit zu klassifizieren, danach kommt das Ordnen und dann das Erkennen von Zusammenhängen und das damit verknüpfte Schlussfolgern. Sie bilden die elementaren gedanklichen Bausteine, aus denen sich alle komplexeren kognitiven Leistungen aufbauen.

Gesunder Menschenverstand

Die grundlegenden Denkschritte haben sich offenbar im Laufe der Evolution des Menschen immer wieder bewährt und entscheidend zur Bewältigung des Lebens beigetragen. Sonst hätten sie für uns nicht diese wesentliche Bedeutung gewonnen.

Mit ihrer Hilfe wurde im Verlauf der Menschheitsgeschichte ein großer Wissensschatz aufgebaut, der aus der Alltagspraxis resultiert und auch genau für diese tägliche Praxis bestimmt ist. Durch sie konnte sich im Laufe der Zeit ein umfassendes Wissen zu Ackerbau und Viehzucht entwickeln, konnten sich Handwerksfertigkeiten ausbilden und wurde sukzessive ein großer medizinischer Erfahrungsschatz geschaffen.

All diese Ergebnisse entstanden allein mithilfe des intuitiven, mehr oder weniger unbewussten Gebrauchs der grundlegenden Denkschritte – kurz: mithilfe des sogenannten gesunden Menschenverstands. Durch ihn war es möglich, die Erscheinungen unserer Lebenswelt zu strukturieren, Regeln daraus abzuleiten und gewisse Vorstellungen und Konzepte für Phänomene unserer Umwelt zu entwickeln.

Diese Denkschritte wenden wir nach wie vor in dieser Weise im Alltag an: intuitiv, mehr oder weniger automatisch. Denn sie sind uns im Zuge des Heranwachsens so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass wir sie in Alltagssituationen kaum noch explizit wahrnehmen. Der gesunde Menschenverstand prägt uns weiterhin und ist für uns eine wichtige Alltagshilfe. Er hat uns weit gebracht und trägt uns im Alltag bis heute. Das macht die Lichtseite dieser Denkschritte aus.

Aber das Ganze hat leider auch seine Schattenseite. Unsere leidliche Erfahrung ist ebenso, dass der gesunde Menschenverstand durch falsche Vorstellungen und Ideologien fehlgeleitet werden kann. Wir sind also nicht davor gefeit, die Denkschritte falsch anzuwenden und falsche Schlüsse daraus zu ziehen.

Die Götter der Germanen, die die Naturgewalten beherrschen, sind ein Beispiel für eine solche irrtümliche Alltagsvorstellung, die durch die Erkenntnisse der Naturwissenschaften natürlich längst abgelöst worden ist. Aber in anderen Bereichen gibt es mitunter nach wie vor solche „Götter“, an die der eine oder andere von uns glaubt und sich dadurch lenken lässt. Diesen Eindruck hinterlässt zumindest so mancher Zeitschriftenartikel, wenn darin bestimmte esoterische Heilverfahren oder sehr spezielle Ernährungsregeln propagiert werden oder wenn eine bestimmte Technologie als die ökologisch-verträgliche Lösung der Zukunft für unseren Energiebedarf gepriesen wird. Bei diesen Themen kommen die einfachen Alltagskonzepte, die auf den gesunden Menschenverstand und damit auf den intuitiven Gebrauch der Denkschritte basieren, an ihre Grenzen und werden anfällig für ideologische Ausrichtungen. Ein Zeichen dafür, dass die Denkschritte in die falsche Richtung führen können, wenn sie nur unreflektiert genutzt werden. Das kann dann zu Schlussfolgerungen führen, die nicht mehr realitätsgerecht sind.

Denken ist subjektiv

Im Prinzip weiß das jeder von uns. Aber leider ist es nicht immer einfach zu erkennen, wieweit unsere gesunder Menschenverstand, der intuitive Gebrauch der grundlegenden Denkschritte also, zu realitätsgerechten ­Ergebnissen führt und wann die Grenze erreicht ist, ab der dieser gesunde Menschenverstand nicht mehr trägt und fehlerträchtige Ergebnisse liefert.

Eine Alltagserfahrung soll diese Problematik deutlich machen. Jeder weiß: Man muss durchgängig Kraft aufwenden, um zum Beispiel einen Einkaufswagen oder Kinderwagen mit gleichbleibender Geschwindigkeit zu schieben. Diese Erfahrung legt den Schluss nahe: Zur Fortbewegung