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In diesem Buch erzählt Patrick Losensky - besser bekannt als Deutsch-Rapper Fler - seine Geschichte. Doch eigentlich handelt es von einer ganzen Generation. Besser gesagt von einer Gesellschaftsschicht, die nicht in München-Grünwald, Berlin-Mi!e oder Hamburg-Eppendorf lebt. Diese Jugendlichen wohnen in Vierteln, die man sonst nur ungern betritt, denn dort herrschen Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Armut. Sie haben viel zu erzählen, aber ihre Geschichten schreiben sie nicht auf. Sie sprechen normalerweise nicht einmal darüber, weil sie Angst haben, abgestempelt zu werden. Doch Fler tut es jetzt. Er scheut sich nicht, die Wahrheit zu sagen, und erzählt von seinem Leben zwischen Einsamkeit, Psychiatrie und dem ganz großen Ruhm. Der erfolgreiche Rapmusiker beweist mit seiner Story, dass man auch raus kann aus der Welt, in die man hineingeboren wurde. Wenn man nur hart genug kämpft! Heute tritt er auf den größten Bühnen des Landes auf und ist Vorbild für Tausende junge Menschen. Sein Buch ist die autobiografische Geschichte eines Erfolgs, die den Lesern Mut machen wird, ihren eigenen Weg zu gehen.
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Seitenzahl: 367
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de
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1. Auflage 2015
© 2015 by riva Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
© der Originalausgabe 2011 riva Verlag
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Redaktion: Matthias Teiting, Duisburg
Umschlaggestaltung: Fler, Berlin
Umschlagabbildungen: Murat Aslan, Berlin
Abbildungen im Bildteil: privat (Seite 1–4), Frank Lothar Lange (Seite 5–6, Seite 7 unten),
Murat Aslan (Seite 7 oben, Seite 8)
Printed in Germany
ISBN Print: 978-3-86883-585-4ISBN E-book (PDF): 978-3-86413-094-6ISBN E-book (EPUB, Mobi): 978-3-86413-008-3
Abdruck der Liedtexte mit freundlicher Genehmigung der Musikverlage
»Mama is nich stolz auf mich«
Lyrics: Patrick Losensky, Music: Thomas Kessler/Gerrit Weißendorf; Copyright Control
»Böser Engel«
Lyrics: Patrick Losensky, Music: Haschim Elobied © Sony/ATV Music Publishing GmbH; Ed. Takeova /Arabella Musikverlag GmbH
»Neue Deutsche Welle 2005«
Music & Lyrics: Patrick Losensky, Ferdinand Bolland, Johann Hoelzel, Kilian Mues, Paul Neumann, Robert Bolland © 2005 Ed. Aquarium / Universal Music Publishing GmbH; Edition Felony Business der EMI Music Publishing Germany GmbH; Sony/ATV Music Publishing GmbH/Copyright Control
»Schwer erziehbar 2010«
Lyrics: Patrick Losensky, Music: Djorkaeff, Vincent Stein © 2010 Ed. Ersguterjunge/Universal Music Publishing GmbH/Aquarium Blau Edition/Rolf Budde Musikverlag GmbH
»Mein Mädchen«
Music & Lyrics: Patrick Losensky, Djorkaeff © 2008 Sony/ATV Music Publishing GmbH/Geto Gold Musikverlag Jens Ihlenfeldt/Rolf Budde Musikverlag GmbH/Maximilian Paproth Musikverlag
Inhalt
Prolog
1. Kapitel: Aller Anfang ist hart
2. Kaptel: Schwer erziehbar
3. Kapitel: Psychopath!
4. Kapitel: Abgeschoben
5. Kapitel: Sprühen, klauen, ficken
Bildteil
6. Kapitel: Voll auf Aggro
7. Kapitel: Jackpot, ich bin Rapstar!
8. Kapitel: Absturz
9. Kapitel: Versöhnung und Auferstehung
Prolog
In diesem Buch erzählt Patrick Losensky – besser bekannt als Deutsch-Rapper Fler – seine Geschichte. Die Kindheit im Getto, sein Aufstieg als Musiker, sein Fall und schließlich seine Wiederauferstehung. Eigentlich geht es jedoch um noch viel mehr: Diese Geschichte handelt von einer ganzen Generation, von einer Gesellschaftsschicht, die nicht in München-Grünwald, Berlin-Mitte oder Hamburg-Eppendorf lebt. Diese Jugendlichen wohnen in Vierteln, die man sonst nur ungern betritt. Dort ist es grauer als woanders – zumindest wenn man von den Graffitis absieht. Ihr Leben ist bestimmt von Arbeitslosigkeit, Kriminalität und Armut. Nach der Liebe sucht man in diesen Vierteln eher vergeblich. Die Getto-Kids haben viel zu erzählen, aber sie schreiben ihre Storys nicht auf. Sie sprechen normalerweise nicht über ihren Alltag, weil sie Angst haben, abgestempelt zu werden. Fler hat dem Getto nun seine Stimme geliehen. Er erzählt von einem Leben, das nie einfach gewesen ist und von dem er sich trotzdem nicht hat unterkriegen lassen. Ein Leben zwischen Einsamkeit, Psychiatrie und dem ganz großen Ruhm. Er beweist mit seiner Geschichte, dass man auch rauskann aus dem Scheiß seiner Kindheit und Jugend. Wenn man nur hart genug dafür kämpft. Fler hat es geschafft, und gleichzeitig bleibt er für immer einer von ihnen. Denn wie heißt es so schön: Du kriegst den Jungen aus dem Getto, aber das Getto nicht aus ihm.
1.Aller Anfang ist hart
Psycho!
Ich stehe jetzt hier und schreie. Ich schreie diesen beschissenen Gang zusammen. Meine Stimme ist so laut, dass sie vermutlich noch durch die Fenster auf der Straße zu hören ist. Ich spüre die Wut als Rauschen in meinem Kopf. Ich will hier raus. Hier drinnen kann mir eh keiner helfen, niemand kann mir helfen, nirgendwo. Brüllend starre ich auf die Bilder an der Wand. Hässliche Bilder in billigen Rahmen mit Blumen, Bergen und Bäumen. Ich balle meine Hand zur Faust und halte noch einen Moment lang inne. Ich atme noch einmal durch. Dann renne ich an die Wand und schlage mit voller Wucht die Glasscheiben der Bilderrahmen ein. Immer wieder und immer wieder. Die Splitter fliegen und sie zerschneiden meine Hände. Die Scherben ritzen mir die Haut auf. Es fängt an zu bluten, und es tropft auf den Boden. Eigentlich sollte das jetzt ziemlich wehtun, aber ich merke nichts. Die Wut regiert alle Gefühle und Gedanken. Mein Körper ist voller Adrenalin, und ich schreie weiter: »Lasst mich endlich raus!« Ich zerschlage jedes einzelne dieser unerträglichen Scheißbilder. Und dann kommen sie: die Männer und Frauen in den weißen Kitteln. »Patrick, beruhig dich!«, ruft Zivi Henning. Aber die anderen sind mir egal. Man kann der Wut nicht einfach gut zureden, sie ein bisschen streicheln, damit sie zu schnurren beginnt. Ich mache weiter, bis mich plötzlich fünf Leute auf einmal packen. Mit aller Kraft zerren sie mich den Gang runter. Ich spucke in ihre Gesichter, trete wild um mich ich schlage einfach überallhin, wo es nur geht. Es hilft alles nichts. Diese Wichser schleifen mich in ein kahles Zimmer mit einer Liege, drücken mich darauf, halten mich fest und fesseln mich. Sie schnallen dicke Ledergurte um meine Arme und Beine. Jetzt kann ich nichts mehr machen. Okay, ich kann noch immer schreien und fluchen. Ich bin so verzweifelt, dass mir Tränen die Wangen herunterlaufen. Es hört gar nicht mehr auf. Ich bin vollkommen hilflos jetzt werde ich offiziell für verrückt erklärt. »Du hast kein Recht, hier so durchzudrehen«, sagen diese Typen zu mir und lassen mich dann liegen. Allein. Kein Ton ist zu hören in dem Zimmer. Ich winde mich von links nach rechts. Ich schüttele panisch meinen Kopf. Ich will nur noch weg. Nach einer Stunde gebe ich auf. Die Fesseln schnüren mir eh schon das Blut ab. Alles tut weh. Und dann ist die Wut plötzlich verschwunden. Ich fange innerlich an zu lachen. Irgendwie ist die Situation so dermaßen beschissen, dass es schon wieder witzig ist. Wenn man endlich in der Klapse gelandet ist, dann sollte man sich wenigstens mal fesseln lassen, denke ich. Ich komme mir vor wie in einem Film. Wie in meinem Film, der in einer Nervenheilanstalt in Berlin-Lichtenberg spielt. Ich bin gerade erst 14 Jahre alt und spiele die Hauptrolle. Bombe! Herzlich willkommen in meinem Leben.
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