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Knud Rasmussens Mutter war eine halbe Inuit, sein Vater Däne. Die Frage nach der Herkunft der Inuit, die ihn sein Leben lang umtreiben wird, ist so auch - ein Stück weit - die Frage nach der eigenen. Ab 1912 unternimmt er erste Reisen ins Landesinnere von Grönland. Mit seiner großangelegten 5. Thule-Expedition reiht sich Knud Rasmussen in die Reihe der großen Forschungsreisenden ein. Rasmussen gelingt die Durchquerung der Nordwestpassage mit Hundeschlitten; er legt dabei zwischen 1921 und 1924 über 3000 Kilometer zurück. Seine Unternehmung liefert umfassende archäologische, geographische, biologische und ethnologische Erkenntnisse, allen voran der Nachweis einer gemeinsamen Inuitkultur! Sein endgültiger, 10 Bände umfassender, Forschungsbericht liegt hier in gekürzter und handlicher Form vor. Mit 160 Photographien, Zeichnungen und Karten.
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Seitenzahl: 465
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Knud Johan Victor Rasmussen
(1879-1933) wurde in Grönland als Sohn einer Inuit-Dänin und eines dänischen Pfarrers geboren. Er lernte früh die Sprache der Inuit und ihre Überlebenstechniken. Ab 1912 unternahm er wissenschaftliche Expeditionen nach Grönland.Weltweite Bekanntheit erreichte er durch seine große Thule-Fahrt und die Filme Polas Brautfahrt über das Leben der Inuit und SOS Eisberg, in denen er als Produzent, Drehbuchautor und als Berater fungierte. Kurz bevor er zu seiner 7. Expedition aufbrechen konnte, starb er 1933 an den Folgen einer Lebensmittelvergiftung.
Dr. Sabine Lang
(geb. 1958) ist promovierte Ethnologin und hat Feldforschung bei den Navajo (Diné) in New Mexico, den Shoshone-Bannock in Idaho und urbanen Native Americans durchgeführt. Als Lehrbeauftragte am Institut für Ethnologie der Universität Hamburg unterrichtet sie u.a. regelmäßig über Geschichte und Kultur der Inuit. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen.
»Gib mir Schnee, gib mir Hunde und den Rest kannst Du behalten.« Knud Rasmussen
Ab 1912 unternimmt Knud Rasmussen erste Reisen ins Landesinnere von Grönland. Mit seiner großangelegten 5. Thule-Expedition reiht er sich in die Riege der großen Forschungsreisenden ein. Rasmussen gelingt die Durchquerung der Nordwestpassage mit Hundeschlitten: er legt dabei zwischen 1921 und 1924 über 3000 Kilometer zurück. Seine Unternehmung liefert umfassende archäologische, geographische, biologische und ethnologische Erkenntnisse, allen voran der Nachweis einer gemeinsamen Kultur aller Inuit-Stämme!
Knud Rasmussens Mutter war eine halbe Inuit, sein Vater Däne. Die Frage nach der Herkunft der Inuit, die ihn sein Leben lang umtreiben wird, ist so auch - ein Stück weit - die Frage nach der eigenen. Von seinen insgesamt sieben Thule-Expeditionen, die Rasmussen zwischen 1912 und 1933 durchführt, hat die fünfte Expedition eine besondere Bedeutung – sie ist nicht nur eine der längsten je unternommenen Forschungsreisen in die Arktis, sondern hat auch aus ethnologischer Perspektive ein wichtiges Ziel: die Klärung der Herkunft der Inuit-Kultur. Rasmussen nimmt sich vor, auf seiner Reise von Grönland nach Alaska alle Inuit-Stämme zu besuchen, und legt dabei eine Strecke von 3000 km zurück.
DIE 100 BEDEUTENDSTEN ENTDECKER
Knud Johan Victor Rasmussen
Knud JohanVictor Rasmussen
Rasmussens 5. Thule-Expedition
1921 – 1924
Eingeleitet von Sabine Lang
In der Übersetzung von Friedrich Sieburg
Mit 160 Photographien,Zeichnungen und Karten
Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttps://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Alle Rechte vorbehalten
Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2014Der Text wurde behutsam revidiertnach der Ausgabe Frankfurt, 1934Lektorat: Dietmar Urmes, BottropCovergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbHnach der Gestaltung von Nele Schütz Design, MünchenBildnachweis: Porträt von Knud Rasmussen, vor 1930eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main
ISBN: 978-3-8438-0397-7
www.marixverlag.de
EINLEITUNG
von Sabine Lang
VORREDE
von Knud Rasmussen
HUDSONBAI
KAPITEL I
Grönland – Hudsonbai 1921
KAPITEL II
Erste Begegnung mit Menschen
KAPITEL III
Takornaoq, die Menschenscheue
KAPITEL IV
Auf Langfahrt
KAPITEL V
Das Leben unter den Rentiereskimos
KAPITEL VI
Sommerreise nach dem »Blasebalg«
KAPITEL VII
Die Begegnung mit den Kameraden
KAPITEL VIII
Gespräche mit Schamanen
KAPITEL IX
Vor dem Aufbruch
MIT DEM HUNDESCHLITTEN DURCH DIE NORDWESTPASSAGE
KAPITEL X
Ins Land der großen Wale
KAPITEL XI
Sommer auf King-Williams-Land
KAPITEL XII
Die Netsilingmiut oder Seehundseskimos
KAPITEL XIII
Über den Königin-Maud-Golf nach Kent
KAPITEL XIV
Beim Moschusochsenvolk
KAPITEL XV
Mit Siebenmeilenstiefeln von Kent bis zum Mackenzie-Delta
KAPITEL XVI
Nördlich um Alaska nach Nome
KAPITEL XVII
Abschied
Knud Johan Victor Rasmussen wurde am 7. Juni 1879 in Jacobshavn, dem heutigen Ilulissat, an der Westküste Grönlands geboren. Seine Mutter, Sophie Louise Susanne Rasmussen geb. Fleischer (1842–1917), war zu einem Viertel Inuit (die von vielen heutigen »Eskimo« bevorzugte Selbstbezeichnung). Sein Vater Christian Vilhelm Rasmussen (1846–1918) betätigte sich in Grönland als Missionar und Lehrer; er sprach fließend Kalaallisut, die lokale Variante der Inuit-Sprache Inuktitut, über die er eine Grammatik und ein Wörterbuch verfasste. Er lebte von 1873 bis 1895 in Grönland, während die dänischen Vorfahren seiner Frau schon mehr als hundert Jahre zuvor dort eingewandert waren. Einige von ihnen hatten hohe Posten in der grönländischen Verwaltung inne. Nachdem die Familie dann nach Kopenhagen gezogen war, unterrichtete Christian Rasmussen Kalaallisut an der dortigen Universität. Das Pfarrgebiet, das er in Grönland betreute, war riesig und erstreckte sich entlang der Küste über achthundert Kilometer. Er bereiste es einmal im Jahr, und manchmal nahm er seinen Sohn Knud, das älteste von drei Kindern des Ehepaars, auf solche Dienstreisen mit. In einem 1934 verfassten Nachruf schrieb der Archäologe Therkel Mathiassen, der an der Fünften Thule-Expedition teilgenommen hatte und Knud Rasmussen sehr gut kannte, die grönländische Abstammung über seine Mutter habe diesem einen gewaltigen Vorsprung verschafft, sowohl als Polarreisender als auch – und vor allem – als Eskimoforscher. Der dänische Ethnologe William Thalbitzer bemerkte – gleichfalls in einem Nachruf auf Rasmussen (American Anthropologist 36, Nr. 4, 1934) – über Sophie Rasmussen, sie sei »in ihren Zügen und ihrer allgemeinen Erscheinung ein Bild von einer hübschen Eskimofrau« gewesen, und kommentiert über die nicht selten vorkommenden Ehen zwischen Dänen und Inuit, aus ihnen gingen Menschen hervor, die ausgezeichnet die Inuit-Kultur und diejenige der Weißen verschmelzen könnten. Knud Rasmussen sei hierfür ein hervorragendes Beispiel, und er sei stolz auf seine Abstammung von den Ureinwohnern Grönlands gewesen: »Sein ganzes Leben lang fühlte er sich als ein Kind der Eskimos; und das war er in gewissem Maße ja auch.«
Die Inuit, mit denen Rasmussen auf seinen Reisen zusammentraf, scheinen ihn als Weißen eingeordnet zu haben, obwohl ihnen nicht entging, dass er mit dem Leben und Überleben in der Arktis so vertraut war wie sie. Zwar berichtet er im vorliegenden Band über ein großes Kompliment, das ihm Igjugarjuk von den Karibu-Inuit machte: »Igjugarjuk, der gern ein bisschen schmeichelte, erklärte, ich sei der erste weiße Mann, welcher auch zugleich Eskimo sei.« Dies bezog sich aber nicht darauf, dass Rasmussen hinsichtlich seines Äußeren besondere Ähnlichkeit mit den Inuit hatte, sondern darauf, dass er fließend Inuktitut sprach, sodass »die grönländische Zunge augenblicklich verstanden wurde, wenn auch ein natürlicher Unterschied in der Aussprache und im Dialekt vorlag.« In seinem Buch Die Gabe des Adlers: Eskimoische Märchen berichtet Rasmussen von einem ähnlichen Erlebnis. Als er auf seiner großen Reise im Rahmen der Fünften Thule-Expedition an der Beringstraße angelangt war, begegnete er auf einer Insel einer alten Frau, Majuaq, die er über die alte Lebensweise der dortigen Ureinwohner befragen wollte. »Wie soll ich zu einem Manne reden, der unsere Sprache nicht versteht?«, wollte Majuaq wissen. »Er sagt, er sei einer der Unsrigen«, entgegnete Rasmussens Führer, und Rasmussen erläuterte ihr, dass er aus Grönland komme. Majuaq musterte ihn und sagte zu ihm: »Du hast des weißen Mannes Angesicht, aber unsere Sprache.« Der Ethnologe Kaj Birket-Smith – ein Weggefährte Rasmussens auf der Fünften Thule-Expedition – kommentierte dessen Aussehen einmal dahingehend, er habe eher einem nordamerikanischen »Indianer« als einem Inuit geglichen (zitiert in Terence Cole, Einleitung zu Across Arctic America: Narrative of the Fifth Thule Expedition, Fairbanks: University of Alaska Press, 1999).
Nichtsdestoweniger war die Tatsache, dass er seit seiner Kindheit mit der grönländischen Inuit-Kultur vertraut und Kalaallisut die Sprache war, die er noch vor der dänischen gelernt hatte, natürlich äußerst förderlich für seinen Umgang mit den Inuit, denen er auf seinen Forschungsreisen begegnete. Die kulturelle und sprachliche Barriere, die häufig die Verständigung bei ethnographischen Forschungen erschwert, entfiel, und es ist gut möglich, dass ihn die Inuit, bei denen er seine Untersuchungen anstellte, in gewisser Weise durchaus als einen der Ihren sahen oder doch eben zumindest als »Weißen, der zugleich ein Eskimo ist«. Er selbst schrieb einmal: »Die grönländische Sprache hat mir sämtliche Herzen geöffnet, sodass ich von Siedlung zu Siedlung ging wie ein Mann, der wilde Bergblüten pflückt und einen Arm voll nach dem anderen davon bekommt« (zitiert in Cole, Einleitung ). Rasmussen machte aber nicht den Fehler, aufgrund seiner bereits vorhandenen umfassenden Kenntnisse davon auszugehen, dass er alles oder das meiste über die Kulturen der Inuit bereits wisse, und unachtsam bei der Erhebung und Aufzeichnung neuer ethnographischer Daten zu werden. Außerdem behielt er trotz der vertrauten und oft von Zuneigung geprägten Beziehung, die er zu seinen Informanten unterhielt, bei der Auswertung der Ergebnisse immer die nötige wissenschaftliche Distanz und erlag daher nicht der Versuchung zu idealisieren. Er berichtet von Praktiken wie Mädchentötung, der Aussetzung alter Menschen und Kannibalismus in Hungerszeiten, ohne sie indessen zu verurteilen, denn er wusste ja ganz genau, dass sie auf die Herausforderungen des Lebens in der Arktis zurückgingen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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