In Gottesfurcht stehen - Georg Walter - E-Book

In Gottesfurcht stehen E-Book

Georg Walter

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Beschreibung

Gottesfurcht bedeutet mehr, als Gott in seiner Herrlichkeit und Macht anzuerkennen. Es ist die vom Heiligen Geist gewirkte Frucht und Tugend, die Gotteskinder fähig macht, als Pilger in dieser Welt würdig vor ihrem Gott zu wandeln. Welch wunderbare Verheißung ist es, wenn der Gott des Himmels zu seinen Erlösten spricht: „Ich will euch ein Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige“ (2Kor 6,18). „Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes zur Vollendung der Heiligkeit in Gottesfurcht!“ (2Kor 7,1). Dieses Andachtsbuch will eine Hilfe sein, die Heiligkeit in Gottesfurcht zu vollenden.

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In Gottesfurcht stehen

Betrachtungen, die herausfordern & Andachten, die erbauen

Georg Walter

Impressum

© 2017 Folgen Verlag, Langerwehe

Autor: Georg Walter

Cover: Caspar Kaufmann

ISBN: 978-3-95893-058-2

Verlags-Seite: www.folgenverlag.de

Kontakt: [email protected]

 

Dieses eBook darf ausschließlich auf einem Endgerät (Computer, eReader, etc.) des jeweiligen Kunden verwendet werden, der das eBook selbst, im von uns autorisierten eBook-Shop, gekauft hat. Jede Weitergabe an andere Personen entspricht nicht mehr der von uns erlaubten Nutzung, ist strafbar und schadet dem Autor und dem Verlagswesen.

Inhalt

Wohl dem, der in Gottes Furcht steht

Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, dass ich nicht von ihnen ablassen will, ihnen wohlzutun. Und ich werde die Furcht vor mir in ihr Herz geben, damit sie nicht mehr von mir abweichen.

Jeremia 32,40

Auch Menschen, die nie die erlösende Kraft des Blutes Christi erfahren haben, können ach so fromm sein. Sie fasten, beten, kasteien sich und verrichten vielerlei anderer nichtiger Dinge, die einen „äußeren Schein von Gottesfurcht haben, deren Kraft aber verleugnen sie“ (2Tim 3,5).

Martin Luther legte sein Mönchsgewand ab, als er die köstliche Wahrheit erkannte, dass alle menschlichen Werke, auch die scheinbar frommen, vor Gott keinen Bestand haben. In einem Gedicht schrieb er: „Wohl dem, der in Gottes Furcht steht, und auf seinem Wege geht.“ Sola gratia – allein die Gnade – war der Schlachtruf aller Reformatoren.

Gottesfurcht ist kein menschliches Werk. Allein aus Gnaden wird alle Gottesfurcht gewirkt und geschenkt. Darum kann der Prophet im Namen seines Herrn sagen: „Und ich werde die Furcht vor mir in ihr Herz geben.“ Der Herr gießt wahre Gottesfurcht nur in das Herz des Menschen, das erlöst und vom Heiligen Geist erfüllt ist. Das Menschenherz ohne den Geist wird nur tote Werke der Frömmigkeit hervorbringen. Diese mögen für viele beeindruckend erscheinen, dass sie deren wahre Natur verkennen.

Woran erkennt man wahre Gottesfurcht? Der lebendige Gott erneuert das erlöste Herz, damit der wahre Jünger „nicht mehr von ihm abweicht.“ Der Wandel eines wahren Gotteskindes wird es zeigen. Ein solches Gotteskind wird nicht mehr fragen, wie weltlich es noch leben mag oder welches Tun unter der Gnade gerade noch erlaubt ist. Ein solches Gotteskind strebt eifrig danach, in allem Gott zu gefallen und nicht mehr von seinem Willen abzuweichen. Von einem solchen wird der Erlöser nicht ablassen, ihnen wohlzutun.

Fleckenlos

Darum, Geliebte, weil ihr dies erwartet, so seid eifrig darum bemüht, dass ihr als unbefleckt und tadellos vor ihm erfunden werdet in Frieden! (2. Petrus 3,14)

Es gibt Flecken, die so hartnäckig sind, dass sie selbst mit Spezialmitteln nie ganz verschwinden und für das geübte Auge sichtbar bleiben. Eine übermäßige Anwendung scharfer Fleckenreiniger kann sogar zum Schaden für ein Kleidungsstück werden, da mit dem Fleck auch die Farbe aus dem Stoff entfernt wird, was ein nun zwar fleckenfreies, aber deutlich verunstaltetes Textil zurücklässt.

Menschen mögen ihre Sünde mit allerlei menschlichen Mitteln zu tilgen versuchen, doch in Gottes Augen sind selbst die „Spezialmittel“ wie menschengemachte Werke von Frömmigkeit, „die freilich einen Schein von Weisheit haben in selbst gewähltem Gottesdienst und Demut und Kasteiung des Leibes, [und doch] wertlos sind und zur Befriedigung des Fleisches dienen“ (Kol 2,23), untauglich, Sünde auszulöschen.

Nur ein Mittel kann vollbringen, was aller menschlichen Leistung verwehrt bleibt, die Sünde des Menschen hinwegzunehmen: das Blut unseres Retters Jesu Christi. Wer sich im Glauben unters Kreuz flüchtet, um von Christus die Reinigung seiner Seele zu empfangen, weil er weiß, dass kein Mittel dieser Welt helfen kann, dem wird aus Gnaden geschenkt werden, dass er durch das Blut dessen, der von nun an sein Herr sein will, vollkommen rein sein wird.

Dass der Mensch, der von Sünde überführt wird, danach trachtet, sich von seiner quälenden Sündenlast durch das kostbare Blut Jesu befreien zu lassen, ist ein Beweggrund. Der Apostel Petrus führt einen weiteren an: „Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt“ (2Petr 3,13). Darum, so mahnt Petrus und fährt fort, soll sich jeder Christ eifrig bemühen, als unbefleckt vor dem Herrn erfunden zu werden. Denn der, der den reuevollen Sünder von seiner Schuld rein wäscht, ist der, der wiederkommen wird und einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird.

Die Hirten verstehen nicht aufzupassen

Und sie, die Hirten, verstehen nicht aufzupassen; sie alle wenden sich auf ihren eigenen Weg, jeder sieht auf seinen Gewinn, ohne Ausnahme. (Jesaja 56,11)

Als A. W. Tozer am 18. August des Jahres 1920 ordiniert wurde, betete er angesichts falscher Hirten, die in die Herde eingedrungen waren und die Gefahren verleugneten, die den Schafen Schaden zufügten, folgende Worte: „Ich flehe zu dir, gib mir klare Augen, um die Gegenwart des Feindes zu entlarven; gib mir Verständnis, den wahren vom falschen Freund zu unterscheiden. Gib mir Sehvermögen, um zu sehen, und Mut, um zu verkündigen, was ich in Treue empfange. Mach meine Stimme zu der deinen, dass selbst die kranken Schafe dich erkennen und dir folgen werden.“

Heute leben wir in einer Zeit, in welcher die Größe einer Gemeinde zum Maßstab für Segen geworden ist. Aus Sicht vieler ist eine große Gemeinde eine „gesegnete“ Gemeinde. Wenn interessiert noch, ob sucherfreundliche Gottesdienste, die nur noch nach den Bedürfnissen der oft weltlich gesinnten Gottesdienstbesucher fragt, ob kulturrelevante Anbetung, die sich in Stil und Rhythmus nun endlich doch gänzlich der Welt angepasst hat, obgleich Gottes Wort fordert, dass der Heilige sich der Welt nicht gleichstellt, ob missionaler Aktivismus, der längst die Botschaft des wahren Evangeliums für ein Linsengericht des sozial-politischen Evangeliums verschachert hat, ob all diese Dinge nicht zu einem „Wenden auf ihren eigenen Wegen“ geworden ist.

Es sind die Hirten, die nicht verstehen aufzupassen. Die Hirten sind es, die kurzsichtig auf ihren Gewinn sehen – Ruhm, Macht, Ansehen. Sie verführen die Schafe, weil diese „die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigene Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben“ (2Tim 4,3). Wie die Hirten so die Schafe. Wie die Schafe so die Hirten.

Mach meine Stimme zu der deinen, dass selbst die kranken Schafe dich erkennen und dir folgen werden.

In den Händen des Meisters

Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie werden in Ewigkeit nicht verlorengehen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. (Johannes 10,28)

Hand oder Hände dienen in unserer Sprache vielfach für Redensarten, welche Herrschaft, Treue oder Verantwortung zum Ausdruck bringen. In jemandes fester Hand sein bedeutet, jemand übt Kontrolle über mein Leben aus. Lebt eine Person in einer festen ehelichen Beziehung, spricht man davon, dass sie in festen Händen ist – ein Ausdruck der Treue und Beständigkeit. Und man kann Entscheidungen in die Hand eines anderen legen und diesem die Verantwortung für sein Leben übertragen.

Wenn der Erlöste durch Glauben aus Gnade ewiges Leben empfangen hat, dann ergreift die mächtige Hand des Erlösers Jesus Christus sein ganzes Sein. Der Erlöste gehört von nun an nicht mehr jenen an, die feige zurückweichen zum Verderben, sondern jenen, die glauben zur Errettung der Seele (Hebr 10,39). Diese wunderbare Errettung geschieht dennoch nicht durch unseren Glauben, durch unsere Werke oder durch unseren Gehorsam, obgleich Glaube, Werke und Gehorsam die geistliche Frucht unserer Errettung ist.

Auf dem Weg in seine ewige Heimat sind Gottes Verheißungen unsere Speise und Kräftigung. „Niemand wird sie aus meiner Hand reißen“, spricht Jesus. Wir sind fest in seiner Hand. Warum wollen wir so oft noch selbst die Kontrolle über unser Leben ausüben? Jesus, der vor Schaffung der Welt unser Anfang und unser Ende kannte, wird alles wohl machen. Lasst uns ihm vertrauen.

Als Erlöste sind wir in festen Händen unseres Bräutigams, der uns ewige Treue zugesichert und einen beständigen Bund mit uns geschlossen hat. „Wenn wir untreu sind, so bleibt er doch treu; er kann sich selbst nicht verleugnen“ (2Tim 2,13). Mögen Menschen, Satan oder Dämonen uns aus der Hand unseres Erretters zu reißen versuchen, unser Friedefürst, wunderbarer Ratgeber, starker Gott (Jes 9,5) hat sein Allmachtswort gesprochen: „Niemand wird sie aus meiner Hand reißen!“

Darum wollen wir alles in die Hände unseres Erlösers legen.

In den Händen des Vaters

Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters reißen. (Johannes 10,29)

Die meisten Menschen nehmen ihr Leben selbst in die Hand, um am Ende mit leeren Händen vor ihrem Schöpfer zu stehen. Welch ein schreckliches Erwachen, wenn der gottlose Mensch erkennt, dass er ewig verloren ist.

Wie anders hingegen der, der sein Leben vertrauensvoll in die Hände Jesu Christi legt und in ihm auf Zeit und Ewigkeit geborgen ist. Für ihn ganz persönlich gilt Jesu Verheißung „niemand wird dich aus meiner Hand reißen“ (Joh 10,28). Und so, als ob der Menschensohn seinen kleingläubigen Jüngern es ein weiteres Mal einschärfen wollte, bekräftigt er von neuem: „Und niemand kann dich aus der Hand meines Vaters reißen.“

Ist nicht schon die Hand Jesu genug, um den Erlösten sicher ins ewige Leben zu geleiten? Bedarf es noch des Vaters helfende Hand? Gewiss nicht! Der Prophet Jesaja nennt Jesus „Ewig-Vater“ (Jes 9,5), oder wie Jesus seine Jünger lehrte: „Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30). Es ist die eine Hand Gottes, die den Erlösten hält. Christus und der Vater sind eins, wie auch Christus mit dem ewigen Geist eins ist, weil der Menschensohn „sich durch den ewigen Geist als ein makelloses Opfer dargebracht hat“ (Hebr 9,14).

Das Werk deiner Erlösung, liebe Seele, ist das Werk des dreieinigen Gottes, - des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Der eine Gott, der sich in drei Personen offenbart, rettet, heilt und trägt dich. Darum kann niemand dich aus Gottes Hand entreißen.

Jagen auf Gottes Weise

Und jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. (Philipper 3,14)

Der irdische Mensch jagt unzähligen irdischen Zielen nach, von welchen er sich Glück und Erfüllung verspricht. Jagen bedeutet für ihn Aktivität, Anstrengung, Umtriebigkeit. Im Schweiße seines Angesichts jagt er den Neigungen und Plänen seines verirrten Herzens nach und merkt nicht, wie er selbst zum Gejagten der eigenen Begierde wird. Das ist das Jagen der allermeisten Menschen.

Ein anderes Jagen ist das Jagen eines Jägers. Der erfahrene Jäger weiß, dass ruhelose Umtriebigkeit seine Beute nur allzu leicht verscheucht. Er weiß, dass der Wind, sofern er ungünstig in die Richtung seiner Beute weht, ihn verraten mag. Leise und still harrt er in seinem Versteck aus. Mit großer Geduld beobachtet er sein Jagdfeld. Und steht der Wind günstig für ihn, kann er seine Beute erlegen.

Jagen auf Gottes Weise ist so verschieden von dem Jagen nach Menschenweise. Der Mensch Gottes jagt nicht, indem er seine Kraft gebraucht. Eigene Werke taugen nicht auf Gottes Jagdfeld. Und doch wendet der göttliche Jäger allen Fleiß auf, um im Glauben, in der Tugend, in der Erkenntnis, im Ausharren, in der Gottseligkeit und in der Liebe zu wachsen (1Petr 1,5-7). Diese Art von Fleiß ist nicht Menschenwerk, sondern gnädiges Gotteswalten. Eine solche göttliche Anstrengung ist dem Nachfolger Christi gestattet – mehr noch, sie ist von ihm gefordert.

Neben dem göttlichen Fleiß kennt der göttliche Jäger sodann die Stille vor dem Herrn. Er zieht sich in sein Kämmerlein zurück, um auf die Stimme seines Meisters zu hören. Nicht weltabgewandte mystische Seelenerfahrung des Fleisches leitet ihn hierbei. Sein Ziel ist der Kampfpreis der himmlischen Berufung in Christus. Jagen auf Gottes Weise geschieht in Stille und in Fleiß. Und sie hat nur einen Kampfpreis im Visier: „auf irgend eine Weise hingelangen zur Auferstehung aus den Toten“ (Phil 3,11).

Marschieren in Gottes Armee

Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns auch durch den Geist wandeln. (Galater 5,25)

In der Zeit der ersten Jünger war die dreifache Bedeutung des Wortes wandeln (στοιχέω) jedem Hörer gegenwärtig. Wandeln war, erstens, der Militärsprache entnommen und bedeutete in Reih und Glied marschieren. Wandel im Geist weiß um Reih und Glied, denn „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung“ (1Kor 14,33). Schwärmer erklären allzu achtlos diejenigen, die aus der Reihe tanzen und absonderliche Dinge tun, für besonders „geistlich“. Geisterfüllte Glieder am Leib Christi fügen sich indes in Gottes Ordnung. Sie marschieren im Gleichschritt, in Reih und Glied, mit allen Gliedern.

Dies führt zur zweiten Bedeutung des Wortes. Wandeln heißt jemandem zu folgen, der vorangeht. Wie die Glieder vom Haupt gesteuert werden, so kennt der Wandel im Geist stets einen Führer, der vorangeht. Als Christus auf Erden war, war er der Führer seiner Jüngerschar. In den Himmel aufgefahren, sandte der Gottessohn seinen Geist, der seit jener Zeit die Jünger leitet. Wenn der Geführte jedoch seinem Führer vorauseilt, steht er in der Gefahr, vom Weg abkommen. Die Armee Gottes kennt nur einen Schlachtruf: Dem Lamme nach!

Wandeln bedeutet drittens einer Linie folgen. Der Apostel Paulus ermutigte sein Kind im Glauben, Timotheus, sich zu bewähren als Gottes Arbeiter, „der sich nicht zu schämen braucht, der das Wort der Wahrheit in gerader Richtung schneidet“ (2Tim 2,15). Der Zeltmacher Paulus wusste, dass Stoffe gerade geschnitten sein mussten, um daraus Zelte zu fertigen. Ebenso muss das Wort in gerader Richtung geschnitten und ausgeteilt werden. Wandel durch den Geist kann nur dann gelingen, wenn der Jünger der einen Linie der Wahrheit Gottes treu folgt.

Lasst uns in Reih und Glied dem Lamme folgen und nicht abweichen weder zur Rechten noch zur Linken von der Spur, die Gott vorgezeichnet hat.

Reine Worte

Die Worte des HERRN sind reine Worte, in irdenem Tiegel geschmolzenes Silber, siebenmal geläutert. (Psalm 12,7)

Ein gutes Buch kann erbauen, neue Erkenntnisse schenken und gelegentlich Entscheidungen beeinflussen – und es kann einen Autor zum Millionär machen, wenn es ihm gelingt, ein Buch zu schreiben, das von möglichst vielen Menschen gelesen wird. Man nennt ein solches Buch in Neudeutsch „Bestseller“ – etwa: was sich am besten verkauft. Unübertroffen bis heute ist die Bibel der Top-Bestseller aller Zeiten. Sie ist laut Schätzungen 6 - 7 Milliarden Mal verkauft worden, gefolgt von Mao Tse-tung „Worte des Vorsitzenden Mao Tse-tung“ (900 Millionen), auch als „Mao-Bibel“ bekannt, auf Platz 2 und dem Koran (800 Millionen) auf Platz 3. Die Bibel wurde in mehr als 2000 Sprachen und Dialekte übersetzt.

Was menschliche Worte nicht vermögen, weil sie der Sphäre des Irdischen und Vergänglichen entspringen, ist, den Menschen dieser Welt für die kommende himmlische Welt vorzubereiten. Hierzu bedarf es Gottes Worte – reiner Worte, siebenmal geläutert. Wer Gottes Wort im Glauben empfängt und so durch das Wasserbad im Wort gereinigt (Eph 5,26) und wiedergeboren wurde, wird als erlöster Pilger in diesem Erdendasein das große Vorrecht haben, die zukünftige Welt schon hier mit den Augen des Herzens zu schauen.

Der Psalmist vergleicht Gottes Wort mit geschmolzenem Silber, das in einem siebenfachen Reinigungsprozess zu höchster Reinheit veredelt wurde. Gottes reine Worte sind unvergänglich, lebendig und ewig. Fällt Gottes reines Wort durch Glauben in das sündhafte Menschenherz, dann wird der Mensch in einem Augenblick zu einer neuen Kreatur. „Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, durch das lebendige Wort Gottes, das in Ewigkeit bleibt“ (1Petr 1,23).

Dem Herrn sei Dank für seine reinen Worte, siebenmal geläutert, unvergänglich, ewig und lebensspendend!

Verstopfte Rohre

Und achtet darauf, dass nicht jemand die Gnade Gottes versäumt, dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwächst und Unheil anrichtet und viele durch diese befleckt werden. (Hebräer 12,15)

Ein Problem mit den Abflussrohren im Haus sowie außerhalb des Hauses machte es erforderlich, dass der Fachmann anrücken musste. Er ging dem Problem im Außenbereich mit Spezialwerkzeug auf den Grund. Die Diagnose im Abflussrohr mit Hilfe einer Rohrkamera: Wurzelbefall. Nur mit einer Spezialfräse und unter mühevoller Arbeit konnte der Wurzelbefall beseitigt werden, da sich Verästelungen und ganze Wurzelbüschel in den Rohren breitgemacht hatten. Außerdem mussten einige Bäume, die den Schaden verursachten, abgeholzt werden. Selbst nach zwei Jahren, so der Fachmann, können sich trotz Abholzung noch kleine Wurzelverästelungen nachbilden, sofern Wurzeln in der Erde zurückbleiben. Überdies haben die feinen Wurzeln die Rohre so beschädigt, so dass Teile der Rohre ausgetauscht werden mussten.

Ist dies nicht ein treffendes Bild des sündhaften menschlichen Herzens! So manche Sünde entwickelt im Laufe der Zeit unmerklich ihre unangenehmen Auswüchse, die, wenn sie nicht ausgerottet werden, oftmals erst sehr viel später erkennbar werden. Das geistliche Leben nimmt Schaden und „verstopft“ die Verbindung zum Herrn. Darum muss das Übel an der Wurzel gepackt und mit Stumpf und Stil, mit Wurzel und jeder Verästelung ausgerottet werden. So manche dem Herrn bekannte Sünde plagt selbst aufrichtige Christen nach ihrer Bekehrung noch mit ihren Auswüchsen und feinen Verästelungen, bis sie es gelernt haben, auch die geringste Kleinigkeit wichtig zu nehmen und zu bereinigen. Erst dann ist der „Kanal“ sauber und der Lebensstrom Gottes kann ungehindert fließen. Nur so ist eine frohe Nachfolge mit dem Herrn möglich.

Der Teufel steckt im Detail

Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels. (Epheser 6,11)

Nach mittelalterlicher Vorstellung schrieb der Teufel alle Sünden der Menschen auf, und zwar auf eine Kuhhaut, um ja keine der menschlichen Vergehungen zu vergessen. Am Tag des letzten Gottesgerichts würde der Widersacher schließlich all sein Niedergeschriebenes Gott vorlegen. Auf diese Vorstellung geht das Sprichwort „Das geht auf keine Kuhhaut“ zurück, will man zum Ausdruck bringen, dass das Maß voll ist.

Bis Gott den Verkläger der Brüder endgültig richtet, wird er nicht zur Ruhe kommen, die Erlösten „Tag und Nacht vor Gott zu verklagen“ (Offb 12,10). Wieder und wieder wird er dem Nachfolger Christi die Details vergangener Sünden vor Augen zu malen und schon bereinigte Dinge zu nutzen versuchen, den Seelenfrieden des Gotteskindes zu stören.

Statt sich mit dem Teufel einzulassen und mit ihm zu streiten oder seinem dämonischen Heer zu gebieten, wie es Schwärmer vergeblich tun, da Christus bereits „die Herrschaften und Gewalten am Kreuz entwaffnete und sie öffentlich an den Pranger stellte und über sie triumphierte“ (Kol 2,15), sollten wir zu unserem Herrn flüchten. Er hat uns die Waffenrüstung Gottes zugeteilt, nicht jedoch einen Kampf gegen Satan und seine Dämonen verordnet.