In Ketten - Nina Hunter - E-Book

In Ketten E-Book

Nina Hunter

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Beschreibung

Mia ist eine knallharte Agentin der International Crime Defence. Ihr nächster Auftrag ist Ryan, ein gut aussehender Mann, der in schmutzige Geschäfte verwickelt ist. Er bietet sich als Kronzeuge in einem wichtigen Fall an, aber nur unter einer Bedingung: Bis zum Prozess soll Mia ihm an einem sicheren Ort Gesellschaft leisten. In dem einsamen Loft, das die ICD auswählt, bekommen Fesselspiele eine ganz neue Bedeutung - die beiden geraten in einen betörenden Strudel der Lust. Aber kann Ryan sein kriminelles Leben wirklich hinter sich lassen?

Prickelnde Bondage-Erotik trifft auf fesselnde Thrillerspannung

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Seitenzahl: 309

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Inhalt

Cover

Über dieses Buch

Titel

Impressum

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Über dieses Buch

Mia ist eine knallharte Agentin. Ihr nächster Auftrag ist Ryan, ein gut aussehender Mann, der in schmutzige Geschäfte verwickelt ist. Als sie ihn in einem einsamen Haus in Norwegen verhört, bekommen Fesselspiele eine ganz neue Bedeutung. Die beiden geraten in einen betörenden Strudel der Lust … Aber kann Ryan sein kriminelles Leben wirklich hinter sich lassen?

Nina Hunter

In Ketten

Erotischer Roman

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe

des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

Originalausgabe

Ein Projekt der AVA international GmbH

Autoren- und Verlagsagentur

www.ava-international.de

Copyright © 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Umschlaggestaltung: Thomas Krämer

Unter Verwendung von Motiven von © iStockphotogorIgorevich

und © shutterstock/Kozyrina Olga

E-Book-Produktion: Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN 978-3-7325-2339-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

1

Manchmal sieht man jemandem in die Augen und weiß, man kann nicht mehr zurück. Man weiß nicht, was sich verändern wird, was man verlieren oder gewinnen wird, aber etwas im Leben wird nie wieder so sein, wie es war.

Mia war nicht darauf vorbereitet, als sie durch die Tür des Velvet Chains trat. Der Klub lag im Süden von Berlin und war eine Anlaufstelle für Liebhaber von freiem und manchmal auch härterem Sex. Mia betrat ihn nicht zum ersten Mal. Seit etwa sechs Monaten suchte sie ihn regelmäßig auf, um sich ihre geheimsten Wünsche erfüllen zu lassen, Wünsche, die sich meist um Seile auf ihrer Haut und rau geknurrte Befehle an ihrem Ohr drehten. Sie wusste genau, was sie von diesem Abend zu erwarten hatte, und trug deshalb nichts weiter außer einem teuren roten Set aus Spitze, mit passendem Strumpfhalter und Strapsen unter einem weiten Trenchcoat, den sie auch im Klub noch züchtig geschlossen trug. Sie wusste, dass die Männer ihre – für den Klub – exotisch hochgeschlossene Kleidung richtig deuten würden, und hoffte, dass irgendein Fisch auf den Köder anbiss. Erwartungsvoll durchquerte sie die Lobby, in der eine Garderobendame darauf wartete, ihr den Mantel abzunehmen. Aber Mia reichte ihr nur die Handtasche und bezahlte den Eintritt. Dafür erhielt sie den obligatorischen Stempel auf die Innenseite ihres Handgelenks. Das Emblem zeigte eine geknotete Schlinge. Die Frau wünschte ihr noch einen schönen Abend und Mia schob den Samtvorhang neben der Garderobe zur Seite. Dahinter befanden sich eine Glastür und ein Türsteher, der ihr, nachdem sie den Stempel gezeigt hatte, mit einem höflichen Nicken die Tür öffnete.

Sinnliche Musik floss wie warmes Wasser über Mia hinweg und sie nahm den so typischen, blumigen Geruch des Velvet Chains wahr, der von den unzähligen Blumenarrangements herrührte, die überall im Raum verteilt waren. Das Chains befand sich in einem ehemaligen Bunker, der vollkommen umgebaut worden war. Das Zentrum des Klubs bildete ein riesiger Tanzsaal, dessen Wände mit schimmerndem rotem Satin ausgekleidet waren. Rotes und weiches goldfarbenes Licht spiegelten sich darin und wurden reflektiert, tauchten den Boden, die Decke und die weiß- und goldfarbenen Blumen in Farben, die an ein Feuermeer erinnerten. In der Mitte des Raums befand sich eine Tanzfläche und rings umher waren mit rotem Samt bezogene Sessel und Sofas arrangiert. Das war der Ort, wo die, die sich bereits gefunden oder ihren Partner gleich mitgebracht hatten, sich zurückzogen, um zu spielen. Wer es gar nicht mehr erwarten konnte, konnte sich auf die zweite Ebene zurückziehen, die sich auf langen Balken über den Köpfen der Tanzenden erstreckte und mit riesigen Matratzen und Kissen ausgelegt war.

Der gigantische Zwischenboden fiel kaum auf, wenn man darunter stand – man konnte ihn leicht mit der Decke verwechseln. Sobald man aber die schmale, hinter einem Vorhang versteckte Treppe an der Wand hinaufgestiegen war, fand man sich inmitten einer diesigen Spielwiese wieder. Mia hatte einmal den Weg hinauf gewagt. Das Knäuel an Menschen und die keuchenden ineinander verschlungenen Leiber hatten sie aber gleich wieder abgeschreckt. Mia bevorzugte eine intimere Atmosphäre – sie hatte sich die zweite Ebene erst ein Mal angesehen, aber sie hielt nichts davon, sich mit mehreren Paaren gleichzeitig auf ein und derselben Matratze zu wälzen. Sie suchte nicht die Masse, sondern nur einen, der ihr gab, was sie brauchte. Nach einem kurzen Blick in die Menge der Tanzenden, wandte sie sich zur Bar, die dem DJ-Pult gegenüberlag. Ein riesiger Spiegel nahm die Wand oberhalb der Theke ein und ließ den Raum dadurch noch größer wirken, als er ohnehin schon war. Mia bestellte sich einen Martini und nahm auf einem der Barhocker Platz, wohl wissend, dass ihre langen Beine dadurch noch besser zur Geltung kamen.

»Hi.« Mia sah auf und blickte einem untersetzten Mann in Lederhose und freiem Oberkörper ins Gesicht, der sie mit einer Mischung aus Erwartung und Nervosität ansah. »Ich hab dich hier sitzen sehen. Dir muss doch unglaublich warm sein, unter diesem Ding. Willst du es nicht ausziehen?«

Mia unterdrückte ein Seufzen und schüttelte einfach den Kopf, zum Zeichen, dass sie nicht interessiert war. Meistens reichte das. Heute nicht. Das Zeichen kam offensichtlich nicht an. Der Mann beugte sich vor, zwinkerte und lächelte siegessicher. »Da ist bestimmt auch ein Glas Schampus für dich drin.«

»Ist es wirklich so schwer zu verstehen, was ein Kopfschütteln bedeutet? Es heißt ›zieh Leine‹.«

Das Siegerlächeln wurde breiter. »Ah, ein bisschen zickig, was? Kein Problem, ich mag es, wenn Mädels ihre Tage haben.«

Jetzt reichte es Mia. Sie packte mit der linken Hand den Hosenbund des Mannes, riss ihn zu sich heran und griff mit der rechten Hand über den Tresen in die Schüssel, in der die Eiswürfel für die Drinks bereitlagen. Sie schüttete eine Hand voll davon in die Hose des Mannes und ließ ihn dann wieder los.

Er fluchte und versuchte gleichzeitig, seine Hose zu öffnen, die nassen Eiswürfel loszuwerden und Mia zu packen. Die wich ihm mit Leichtigkeit aus.

»Du blöde Schlampe! Ich werde dir gleich den Arsch aufreißen!«

»Wirst du nicht«, mischte sich die Barkeeperin ein, die das Schauspiel bisher stumm verfolgt hatte. »So ein Benehmen ist hier im Klub unerwünscht. Entweder du gehst freiwillig oder ich hole die Security, und die schleift dich dann nach draußen.«

Für einen kurzen Augenblick schien der Mann in der Lederhose abzuwägen, ob seine Rache an Mia eine Prügelei mit der Security wert war. Schließlich murmelte er aber nur etwas vor sich hin und verschwand in Richtung Ausgang.

Mia atmete tief durch. »Danke«, sagte sie, und es war ehrlich gemeint. Die Frau hinter dem Tresen lächelte und schob ihr ein Glas Champagner hin. »Keine Ursache. Hier, um wieder auf die Beine zu kommen. Geht aufs Haus.«

Mia nickte ihr zu und nahm das hohe Glas in die Hand. Sie trank es zur Hälfte aus und schloss die Augen. Wenn der Abend schon so losging, war es vielleicht doch keine so gute Idee, hier zu sein. Auch wenn sie Lust hatte, sich ein wenig zu vergnügen, war es doch den Ärger nicht wert, den sie deswegen mit solchen Typen wie der Lederhose bekam. Und solche Kerle zogen andere ihres Schlags an – auf noch so eine Szene konnte sie gut verzichten. Vielleicht …

»Komm mit.«

Die Stimme war tief, ein wenig rau, und übertönte die Musik nur deshalb, weil der Sprecher direkt neben ihr stand. Mia schlug die Augen auf und musste aufsehen. Vor ihr stand ein Mann. Er trug, ganz untypisch für diesen Klub, eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt. Alltagskleidung, aber Mia war sich sicher, dass nichts anderes diese muskulösen Oberarme und die langen Beine des Mannes besser hätte aussehen lassen. Seine blonden Haare waren zurückgekämmt, nur eine Strähne hatte sich vorwitzig auf seine Stirn gestohlen und lag genau zwischen seinen Augenbrauen, die nur wenige Nuancen dunkler waren als sein Haar.

Sein Gesicht war markant, um nicht zu sagen schön. Die vollen, sinnlichen Lippen hätten in einem anderen Gesicht möglicherweise weiblich gewirkt, aber der scharf geschnittene Kiefer und der kräftige Hals verhinderten das. Das Nebeneinander von männlichen und sanfteren Gesichtszügen verlieh ihm etwas Faszinierendes, von dem Mia sich nur schwer losreißen konnte. Als sie in seine Augen blickte, wusste sie, dass sie ihre Wahl getroffen hatte. Sie waren blau, so dunkelblau, dass sie an einigen Stellen fast violett wirkten. Sein Blick war offen, durchdringend und berührte etwas in ihr, von dem sie bisher nicht einmal gewusst hatte, dass es existierte.

Er beugte sich zu ihr und sie nahm seinen Duft wahr: herb, mit einer exotischen Note. Sandelholz womöglich?

Sein Mund näherte sich ihren Lippen. »Komm mit«, wiederholte er und löste sich, um ihr wieder in die Augen sehen zu können. Mia starrte ihn noch immer an, sie konnte nicht anders. Seine Hand legte sich um ihre und zog sie sanft vom Barhocker. Sie ließ es geschehen und folgte ihm, als er sie durch die Menge führte. Seine Hand lag warm und zärtlich um ihre, doch sie konnte die Kraft darin spüren. Wenn sie versucht hätte, ihre Hand wegzuziehen, hätte er sie unerbittlich festgehalten.

Mia nahm ihre Umgebung kaum noch wahr, noch immer lag Gänsehaut auf ihrem ganzen Körper und sie konnte ihre Augen nicht von ihm lassen. Seine Schultern waren breit und bildeten zusammen mit der schmalen Taille ein verführerisches Dreieck. Das enge schwarze T-Shirt betonte seinen breiten Oberkörper und endete oberhalb eines dunklen Ledergürtels, der die eng sitzende Levis knapp auf den schmalen Hüften hielt. Sein Po wölbte sich verführerisch unter dem Denim-Stoff und in Mia stiegen Fantasien auf, wie sie ihre Finger in das geschmeidige Fleisch grub und sich daran klammerte, während er unter ihrer Berührung zuckte. Sie spürte genau, wie er in sie stieß, wie sein scharfer Hintern sich kraftvoll auf und ab bewegte …

»Hier.«

Sie war so in ihre Tagträume versunken gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wohin er sie geführt hatte. Sie war in diesem Bereich bereits mehrere Male gewesen – einer der Seitengänge des Bunkers, in dem sich einige Räume befanden, in denen Besucher des Klubs sich amüsieren konnten. Hier gab es keine Swinger, keine Voyeure oder Exhibitionisten. Hier gab es immer nur zwei Menschen und Spiele. Jede Menge Spiele.

Er stand vor einer Tür aus Metall, die mit grauer Farbe bemalt war, auf die jemand mit schwarzem Edding eine Sechs gemalt hatte. Aus der Hosentasche zog er einen unscheinbar wirkenden Schlüssel, aber als er ihn ins Schloss steckte, wurde Mia das Gefühl nicht los, dass sich hinter der Tür weit mehr verbarg, als nur ein wenig Spaß. Und dieser seltsame Mann hielt den Schlüssel dazu in den Händen.

Ganz Gentleman ließ er ihr den Vortritt. Mia trat über die Schwelle, und in diesem Moment wurde das bisher dunkle Zimmer automatisch beleuchtet. Lampen, geformt wie Kerzen, flackerten an den Wänden auf und warfen ihr Licht auf verschiedene Seile und Ketten, die an den Wänden hingen oder auf dem Boden lagen. Anders als die meisten S/M- und Bondage-Räume war dieser Ort nicht aufgemacht wie ein Burgverlies. Das Dekor hatte mehr von einem exotischen Tempel im Dschungel. Das Licht war weich und einige grüne Birnen zwischen den gelben warfen bizarre, an Pflanzen erinnernde Schemen auf die Wände. In der Mitte des Raums befand sich eine große, kreisrunde Vertiefung im Boden, die man durch drei niedrige Stufen erreichte. Der Boden war vollständig mit Kissen und weichen Decken ausgekleidet, eine verführerische Spielwiese, deren eigentlicher Nutzen erst klar wurde, wenn man nach oben sah: Direkt darüber befand sich ein Haken, der es geschickten Meistern der Fesselkunst erlaubte, Menschen frei schwebend aufzuhängen. Der Meister konnte sein Objekt dann über dem Kissennest schweben lassen, es berühren und später einfach wieder auf die weiche Unterlage herabsinken lassen.

Mia war bereits einige Male in diesem Raum gewesen, mal mit mehr, mal mit weniger begabten Partnern. Aber nie zuvor hatte sie solch einen Schauer der Erwartung verspürt.

Während sie die Aufhängung bewundert hatte, war er hinter sie getreten und umarmte sie sacht. Sein Mund streifte ihr Ohr und jedes einzelne Härchen auf ihrem Körper richtete sich auf. »Ich hasse Anreden wie Meister oder Gebieter«, sagte er leise und sie konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. »Was aber nicht heißt, dass du mir keinen Respekt zollen musst, oder dass du vergessen darfst, wer du bist. Ich werde etwas sagen, und du wirst es tun, für diese eine Nacht. Wenn du das willst, dann bleib. Wenn nicht, dann ist das jetzt deine letzte Chance zu gehen.«

Während er sprach, streichelten seine Finger über ihren Bauch, sanft, verheißungsvoll. Mia schluckte. Sie wusste, was für ein Risiko sie damit einging, sich einem wildfremden Mann völlig auszuliefern, aber sie war auch in ihrem ganzen Leben noch nie so erregt gewesen. Dabei hatte er sie noch nicht einmal zwischen ihren Schenkeln berührt! Er konnte sie um den Verstand bringen und sie spürte, wie ihre eigene Vernunft sich zurückzog. Jetzt zählte nur noch eins.

Als er merkte, dass sie keine Anstalten machte, sich zu lösen, schoben sich seine Finger in die Öffnung des Trenchcoats. Sie legten sich auf ihren Slip, auf die delikate Stelle zwischen ihrem Bauchnabel und ihrem Venushügel – noch keine allzu intime Berührung, doch intim genug, dass Mia spürte, wie ihre Brustwarzen sich zu harten kleinen Nippeln versteiften. Der Stoff ihres BHs war dünn, und sie wusste, dass sie sich unter ihrem Trenchcoat abzeichneten. In der Hoffnung, dass er es sehen und sie berühren würde, drückte sie den Rücken durch, aber er ignorierte sie. Stattdessen rutschte seine Hand höher und er streichelte über die weiche Haut ihres Bauchs – er wirkte nicht sonderlich überrascht, dass sie kaum etwas unter dem Trenchcoat trug. Seine Finger kreisten weiter auf ihrem Bauch, aber Mias Brustwarzen waren mittlerweile so hart, dass sie bereits schmerzten, und zwischen ihren Schenkeln wurde es nass.

Er zog seine Hand zurück und knotete erst den Gürtel des Mantels auf und löste dann, quälend langsam, die Knöpfe, einen nach dem anderen. Schließlich war er offen. Mit einem Zucken ihrer Schultern rutschte der Mantel Mias Arme entlang und landete mit einem Rascheln auf dem mit Ornamenten geschmückten Steinfußboden.

Er drehte sie zu sich um und seine Augen setzten fort, was seine Finger begonnen hatten. Sie stand vor ihm, halb nackt, und seine Blicke glitten über ihren Körper, zarte gestaltlose Berührungen, die jeden Zentimeter ihrer Haut liebkosten. Sie schloss die Augen und versuchte, die unerträgliche Spannung in ihrem Körper zu lindern. Mia schob ihre Hände um ihren Nacken, ließ sie über ihren Hals streichen, und bald fanden ihre Handflächen die feine Spitze ihres BHs, durch den sich die harten Nippel wie übereifrige Blütenknospen hindurchzudrücken versuchten.

Mit einem Mal packte er ihre Handgelenke und zog ihre Hände fort. Sie schlug die Augen auf und sah in sein strenges Gesicht. Die Augenbrauen hatten sich minimal zusammengezogen und seine Lippen bildeten einen geraden Strich. »Habe ich dir das erlaubt?« Er wurde nicht laut, seine Stimme blieb ruhig, aber es lag eine Härte darin, die ihr jeden Gedanken an Widerrede sofort austrieb. »Nein«, sagte sie kleinlaut und schluckte.

»Genau. Also musst du bestraft werden, nicht wahr?«

Mia schluckte abermals und sein Blick hielt sie in seinem Bann. »Ja«, erwiderte sie, ohne die Augen von ihm abwenden zu können. »Du musst mich bestrafen.«

Er lächelte, ganz so, als ob sie eine gelehrige Schülerin wäre, und nahm eines der Seile von der Wand. Es glänzte blau im Licht der Kerzen-Lampen. Der Anblick des Seils entfachte tausend Bilder in Mias Kopf und jedes Einzelne spiegelte sich als feines Zittern auf ihrer Haut wider.

Er stand vor ihr und die Luft zwischen ihnen wurde durch ihrer beider Körper erhitzt – sie knisterte förmlich vor Spannung. Mia öffnete die Lippen und hob die Hand. Mit einem Blick in seine Augen vergewisserte sie sich, dass sie seine Zustimmung hatte, und streckte die Hand aus, um das Seil zu berühren. Das Seil, das so verheißungsvoll in seinen großen, kräftigen Händen lag, wie eine Erweiterung seines Körpers. Es war glatt und kühl. Sie fuhr die Konturen der ineinander verflochtenen Stränge aus blauer Kunstfaser nach, liebkoste sie und genoss die Berührung. Sie wusste, ahnte instinktiv, dass sie ihn nicht so ohne weiteres würde berühren können, aber das Seil, dieses Symbol seiner Macht über sie, das konnte sie streicheln, berühren und sogar küssen. Er lachte leise, als sie es tat. »Das war nicht die Strafe, von der ich sprach.« Er packte ihre Handgelenke und drehte ihr mit einer geschmeidigen Bewegung beide Arme auf den Rücken. Es tat nicht weh, aber die Entfernung zwischen ihnen war binnen eines Lidschlags geschrumpft und sein Duft erfüllte ihre gesamte Welt. Seine vollen Lippen waren leicht geöffnet und sein Atem strich über ihr Gesicht, ein Kuss ohne eine Berührung seiner Lippen. Ihr Verlangen drohte, sie wahnsinnig zu machen – sie stand halb nackt vor ihm, aber noch war nichts weiter geschehen, als ein wenig Streicheln, ein wenig Vorahnung und Verheißung, mehr nicht.

»Was ist die Strafe?«, fragte sie und legte in ihre Stimme einen scharfen, herausfordernden Ton, doch er überging ihre Provokation. Den Kopf leicht geneigt, floss sein Atem über ihre Wange, ihren Hals. Mia unterdrückte ein Seufzen, schloss die Augen und versuchte mühsam, sich zu beherrschen und sich nicht einfach zu holen, was sie wollte. Aber das machte den Reiz des Spiels aus – die Zähmung, die Unterwerfung und die Erfüllung in der Hingabe. Das war es, was sie wollte. Deswegen war sie hier.

Das Seil zog sich fest um ihre Handgelenke und überrascht schlug sie die Augen wieder auf. Sein Gesicht war so nah an ihrem, dass seine Nasenspitze für einen winzigen Moment ihre streifte. »Deine Strafe beginnt jetzt«, flüsterte er.

Er war unglaublich geschickt, das musste Mia sich eingestehen. Die Schlinge um ihre Handgelenke hatte er geknüpft, ohne dass sie es bemerkt hatte. Er kniete sich zu ihren Füßen hin und binnen weniger Sekunden hatte er das Seil tiefer gezogen und um ihre Knöchel verknotet, sodass ihre Handgelenke mitgezogen wurden und sich ein schmerzhafter, aber erträglicher Zug in ihren Armen ausbreitete. Sie konnte die Füße nicht weiter als eine Handbreit spreizen und ihre Arme überhaupt nicht mehr bewegen. Durch ihre Haltung drückte sie den Rücken wieder durch, diesmal aber nicht, um seine Aufmerksamkeit auf ihre Brüste zu lenken, sondern um die Spannung in ihren Armen zu mildern.

Er trat einen Schritt zurück und ließ seine Augen über ihren Körper gleiten. »Wunderschön«, sagte er. Seine Hand legte sich warm auf ihren Venushügel; der Stoff ihres Seidenslips raschelte unter seiner Berührung und ihr wurde warm, so unglaublich warm.

Sie schob ihre Hüften vor, um mehr von dieser Wärme zu stehlen, und diesmal erhörte er sie. Seine Finger wanderten ein wenig tiefer, zu der Stelle, an der ihre Nässe bereits die Seide tränkte. Seine Fingerkuppe berührte die harte Erhebung ihrer Klitoris durch den nassen Stoff hindurch und diese leichte Berührung reichte aus, um tausend winzige elektrische Stöße durch ihren Körper zu jagen.

Mia seufzte. Sie wollte ihre Beine spreizen, sich ihm anbieten, aber ein schmerzhaftes Ziehen in den Armen und ihren Knöcheln erinnerte sie wieder an das Seil und ihre Hilflosigkeit.

Seine Finger schoben sich unter ihren Slip und glitten zwischen die weichen, vollen Lippen, die sich ihm willig öffneten. Er wartete nicht, sondern schob gleich drei seiner Finger in sie, hinein und hinaus, wieder hinein und hinaus. Ihre Spalte wurde von seinen Fingern ausgefüllt, dehnte sich, hungrig, begierig, um immer mehr von ihm aufzunehmen. Mia drohten die Knie weich zu werden, als ein scharfer Schmerz durch ihre Brust zuckte. Er hatte den Kopf gebeugt und in ihre Brustwarze gebissen. Es war mehr Schmerz als Schreck, und Mia leckte sich über die trockenen Lippen. Er küsste ihren Hals, knabberte daran und berührte ihre Haut mit seinem Mund. Sein helles Haar kitzelte ihre Wange. Mia seufzte, spürte, wie seine Finger sich aus ihrer Spalte zogen und die Vorderseite ihres Slips umfassten. Mit einem festen Ruck zog er daran, der Stoff wurde straff zwischen ihre Schamlippen gespannt, rieb sich mit einer so plötzlichen Intensität an ihrer empfindlichsten Stelle, dass Mia aufschrie.

Er sah ihr in die Augen und bewegte die Seide zwischen ihren Schenkeln, rieb sie vor und zurück, bis Mia glaubte, den Verstand zu verlieren. Sie keuchte, fassungslos, hoch erregt und stöhnte, als er seinen Finger dazunahm und bei jeder Bewegung rückwärts ihre Klitoris streifte. In diesem winzigen Knoten aus Nervenenden schien sich all ihr Denken, all ihre Lust, alles, was sie ausmachte, zu konzentrieren. Sie wollte mehr. Unbedingt mehr.

Er ging auf die Knie, um ihr den Slip auszuziehen, aber an seiner Geste war nichts Unterwürfiges. Mia betrachtete seinen starken Rücken, als er vor ihr kniete, die Muskeln, die sich unter dem Stoff bewegten. Sie wollte ihn berühren, aber das Seil hielt sie zurück.

Er richtete sich auf, den Arm um ihre Taille gelegt. Diesmal drückte er sie eng an sich und sie spürte, wie sich seine Erektion gegen ihren Unterleib presste. Die Beule, die sich durch den Stoff seiner Jeans drückte, war groß und heiß, so unglaublich heiß. Wieder stöhnte Mia, und ohne nachzudenken fiel diesmal sie auf die Knie. Es war nicht ganz einfach, mit den gefesselten Armen und Beinen zu balancieren, aber es gelang ihr und sie kniete vor ihm. Absichtlich mied sie jeden Blick hinauf zu seinen Augen und blickte nur auf die harte Beule vor ihr, die sich ihr ebenso begierig entgegenwölbte, wie sie sie berühren wollte. Mia atmete tief ein, sog seinen Duft in sich auf und drückte ihre Lippen auf seine Erektion. Das Denim kratzte rau und gleichzeitig weich über ihren Mund und sie konnte die Wärme darunter erahnen. Sie wollte ihn ganz spüren, küsste und liebkoste ihn durch den Stoff hindurch. Er ließ es für einige Zeit zu, dann griff er in ihr offenes, langes gewelltes Haar und zog sie daran zurück. Aus ihrer Lust gerissen, sah sie zu ihm auf, drängte wieder nach vorn, um weiterzumachen, aber er hielt sie unerbittlich fest und knöpfte mit der freien Hand seine Hose auf. Stück für Stück, Zentimeter für Zentimeter wurde mehr von seiner Erektion sichtbar. Er drückte ihren Kopf sanft, aber bestimmt näher, und nur zu gerne öffnete sie ihren Mund und nahm ihn auf. Er füllte sie mit einem einzigen Stoß vollständig aus, ihr Mund war kaum genug, um ihn ganz zu umfangen. Und doch wuchs ihre Gier ins Unermessliche. Sie saugte an ihm, lutschte und leckte über seine Eichel und die ganze, geschmeidige Härte seines Schafts. Wie in Trance ließ sie sich von ihm führen, ließ ihn den Rhythmus bestimmen, in dem sie ihn blies, und spürte ihre eigene Lust wachsen, so wie er unter ihren Berührungen noch anzuwachsen schien, auch wenn sie nicht geglaubt hatte, dass das noch möglich war.

»Ich will dich.« Sie hatte sich nicht mehr unter Kontrolle, wurde nur noch von ihrem Verlangen beherrscht und sah ihn bittend an.

»Das war gegen die Regeln.« Er klang fast bedauernd, als er sich umdrehte, einen der kunstvoll verzierten Sessel heranzog und darauf Platz nahm. Mia erwartete, dass sie den Blowjob fortsetzen sollte, aber er umfasste ihre Taille und zog sie quer über seinen Schoß. »Du willst offenbar nicht hören«, sagte er mit heiserer Stimme. In dieser Position ragte ihr Hintern in die Luft und seine Erektion presste sich gegen ihren Bauch. Mia wand sich, aber er packte ihren Hintern und legte die andere Hand um ihr Gesicht. Sein Daumen streichelte über ihre Wange.

»Zähl mit.«

Der erste Schlag kam zu schnell, zu überraschend. Mia keuchte und klammerte die Finger in das blaue Seil. Der Abdruck seiner Hand brannte auf ihrem Po und er packte so fest zu, dass sie wieder schrie. »Was habe ich gesagt?«

»Dass … dass ich mitzählen soll«, gab sie gepresst von sich.

»Hast du es getan?«

»Nein.«

Er drückte zu und Mia wimmerte leise. »Ich … ich zähle jetzt«, versprach sie rasch.

»Das reicht offensichtlich nicht.« Sie wusste nicht, was er tat, aber mit einem Mal hörte sie ein leises Summen, und dann schob sich etwas Hartes, Vibrierendes zwischen ihren Beine. Mia biss sich auf die Unterlippe, um einen weiteren Schrei zu unterdrücken. Er streichelte beruhigend über ihren aufgerichteten Po. »Zähl mit«, sagte er, diesmal sanfter.

Für einen Moment wusste Mia nicht einmal mehr, mit welcher Zahl sie beginnen sollte. Der Vibrator in ihrer Pussy, seine Erektion, die sie noch immer allzu deutlich an ihrem Bauch spürte, und die Aussicht auf weitere Schläge brachten sie um den Verstand. Ihr ganzer Körper zitterte und war mit einem feinen Schweißfilm bedeckt. Sie konnte nur noch daran denken, seinen Schwanz in sich zu spüren. Sie wollte ihn, mehr als alles andere auf der Welt, aber sie war gefesselt und hatte sich ihm freiwillig ausgeliefert.

Seine Hand landete mit lautem Klatschen auf ihrem Hintern, trieb den Vibrator tiefer in sie hinein und zeichnete die Haut ihres Pos mit roten Abdrücken. Durch ihre zusammengebundenen Beine rutschte der Vibrator nicht heraus, im Gegenteil, ihre Schenkel hielten ihn fest zwischen sich und er rieb über jede noch so empfindliche Stelle in ihrem Schoß. Sie wollte ihn anbetteln, ihn anflehen, dass er sie mit seinem harten Schwanz endlich nahm, aber seine Worte hatten Wirkung gezeigt. Mia presste die Lippen fest aufeinander und schwieg.

Wieder klatschte seine Hand auf ihren Po, wieder und wieder, bis sie endlich ein rau gekeuchtes »Eins« hervorbrachte.

»Zwei!«, schrie sie, als der nächste Schlag sie traf, härter als der erste. Auch der nächste und der darauffolgende steigerten die Intensität, das Klatschen seiner Handfläche auf ihrem Po hallte laut in dem Raum wider.

Immer schneller trafen die Schläge ihren Hintern, immer stärker wuchs der Schmerz an und Mia befürchtete schon, dass die Haut auf ihrem Po bald platzen würde, so sehr spannte sie sich bereits über dem Fleisch. Er ließ sie bis zwanzig zählen, dann hörten die Schläge abrupt auf und er half ihr auf die Füße. Sie sah ihn an, ängstlich und erwartungsvoll, ohne zu wissen, was jetzt kommen sollte. Das Versohlen hatte auch ihn nicht kalt gelassen, eine Strähne seines hellen Haares war ihm in die Stirn gefallen und auf seiner Oberlippe glänzte ebenfalls Schweiß.

Er beugte sich herunter und löste den Knoten um ihre Knöchel. Als das Seil von dort verschwand, verspürte Mia eine Mischung aus Bedauern und Erleichterung. Aber noch gab es ja die Schlinge um ihre Handgelenke.

»Komm«, sagte er und führte sie an dem blauen Seil durch den Raum, hin zu der Vertiefung im Boden. Schon beim ersten Schritt rutschte der Vibrator zwischen ihren Schenkeln hervor und fiel mit einem Klacken auf den Boden, wo er nass glänzend und surrend liegen blieb.

Ihr Spielpartner hielt inne, um ihn auszustellen, und sagte Mia, dass sie sich in die Mitte der Vertiefung stellen sollte. Sie tat es, die Beine leicht gespreizt, um auf dem weichen Boden die Balance halten zu können. Er trat hinter sie und löste auch die Fessel um ihre Handgelenke, doch er ließ sie nicht frei, wie sie im ersten Moment gedacht – und befürchtet – hatte, sondern zog ihre Arme nach vorn und überkreuzte ihre Handgelenke vor ihrem Bauch. Mit wenigen Handgriffen hatte er wieder eine Schlinge in das Seil geknüpft und ihre Arme mit kunstvollen Knoten verschnürt. Mia ahnte, was er vorhatte, aber um sich zu vergewissern, hob sie den Kopf zu dem großen Haken über der Vertiefung. Sie sah den Mann an und er lächelte sanft. »Schließlich warst du gehorsam«, sagte er mit dieser tiefen Stimme, die wie flüssige warme Schokolade über ihren Bauch zu fließen schien und zu ihrem Schoß wanderte. »Dafür hast du dir eine Belohnung verdient.«

Er betätigte einen Knopf am Rand der Vertiefung, und der Haken wurde mit einem leisen Zischen heruntergefahren. Er knotete das Ende des Seils zu einer starken Schlinge und legte diese über den Haken, ehe er ihn wieder nach oben fuhr. Langsam, quälend langsam, wurden Mias Arme in die Höhe gezogen, bis weit über ihren Kopf, bis sie fast auf ihren Fußballen balancierte. Dann erst hielt der Haken an.

Nun zog der Mann den Spitzenstoff über ihrer linken Brust tiefer. Mia war durch die gestreckten Arme ein wenig größer und ihre Brüste lagen höher. Er konnte sie bequem in den Mund nehmen, wenn er sich nur ein wenig bückte, und das tat er. Sein Mund war zärtlich, seine Lippen neckten sie und seine Zunge tupfte immer wieder spielerisch gegen ihre harten Nippel. Mia keuchte und wand sich vor Lust, als er sich auch der anderen Brust widmete.

Seine Hand lag flach auf ihrer Spalte, zwischen Mias weit gespreizten Schenkeln, und rieb die nasse, heiße Haut, ohne Anstalten zu machen, in sie einzudringen. Sie stöhnte an seinem Ohr, keuchte, wimmerte, aber er behielt sein Tempo bei, ganz so, als wäre er unberührt von all dem, aber Mia sah nur zu deutlich an seiner mittlerweile dunkelrot angelaufenen Erektion, dass auch seine Lust stetig zunahm.

»Sag mir, was du willst«, flüsterte er an ihrem Ohr, sein Gesicht in ihrem Haar vergraben.

»Schlaf mit mir … fick mich.«

Die Worte waren ihr entschlüpft, bevor sie auch nur darüber nachdenken konnte, und ein winziger Teil von ihr, der, der nicht nur aus willenloser Ekstase bestand, schämte sich dafür. Aber er verstummte rasch. Sie hob den Kopf, drehte ihn leicht zur Seite, um dem Mann in die Augen sehen zu können, und wiederholte: »Fick mich. Bitte.«

Er legte einen Zeigefinger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht noch weiter an. Seine Lippen streiften ihre, leicht und zärtlich wie eine laue Brise, aber die Wirkung war verheerend. Mia bebte, sah ihn aus großen Augen an und spürte, wie ihr die Nässe mittlerweile die Innenseite ihrer Schenkel hinunterlief. Sie wusste selbst nicht, was mit ihr passierte – noch nie hatte sie sich so gefühlt und noch nie hatte ein einziger Kuss eine solche Wirkung auf sie gehabt. Er sah das und zog sie an sich. Diesmal waren seine Lippen nicht zärtlich, sein Mund nicht zurückhaltend – er küsste sie tief, leidenschaftlich und so heiß, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Mia bot ihm Paroli, nahm und gab, ihre Zunge umkreiste seine, ihre Zähne knabberten an seinen Lippen und sie saugte an seiner Zungenspitze.

Er presste sie fest an sich, küsste, leckte, biss. Er tat ihr gut, tat ihr weh, tat alles, um sie willenlos zu machen. Mit einem Mal ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. Er zog sich das Shirt über den Kopf und ließ sowohl Hose als auch Schuhe folgen. Jetzt stand er vollkommen nackt vor ihr und Mia konnte sich nicht satt sehen an ihm. Das Licht der Kerzen-Lampen flackerte unruhig auf seiner leicht gebräunten Haut, die sich auf den Muskeln seiner Arme, seiner Brust und seinem Bauch spiegelten und sie in flüssiges Gold zu verwandeln schienen. Er war nicht behaart, bis auf die wenigen hellen Härchen unterhalb seines Bauchnabels, die sich langsam verdichteten und in seinem Schamhaar mündeten, das sorgsam gestutzt zwischen seinen Beinen lag. Und daraus ragte jetzt, direkt vor ihr, sein Penis auf, steif und ungeduldig. Mia erinnerte sich an seinen Geschmack in ihrem Mund und leckte sich unwillkürlich die Lippen.

Er trat auf sie zu, seine Hände auf ihrem Po, der noch immer in Erinnerung an die Schläge seiner Hand brannte, und küsste sie unerwartet zärtlich auf die Lippen. Mia hielt die Augen offen, erwiderte seinen eisblauen Blick, konnte aber nicht das erwartungsvolle Zittern verbergen, das ihren Körper schüttelte.

Er lächelte wieder und trat hinter sie. Seine großen Hände legten sich auf ihre Hüften und zogen sie näher heran, sodass Mia sich vorbeugen musste. Sie hielt sich am Seil fest, um Halt zu haben, und spreizte automatisch die Beine. »Das solltest du sehen«, sagte er verträumt, und etwas Hartes – sein Schwanz oder seine Eichel, sie konnte es nicht mit Sicherheit sagen – streichelte über ihre Schamlippen. »So zart. Sie glänzt. Bist du schon so nass? Willst du mich so sehr?«

Als Antwort brachte Mia nur ein Wimmern heraus. Es kostete sie in diesem Moment ihre ganze Selbstbeherrschung, nicht einfach mit einem Ruck nach hinten zu stoßen, um sich endlich seinen Schwanz einzuverleiben.

Zärtlich streichelte er über ihren malträtierten Hintern. Seine Fingerkuppen zeichneten die roten Stellen auf ihrem Po nach, dort, wo es besonders brannte, und sie sog zischend die Luft ein. Gerade als er eine der schmerzhafteren Stellen berührte und leicht drückte, schob er seine Erektion mit einem Stoß bis zum Anschlag in sie hinein. Mia warf den Kopf in den Nacken und schrie auf.

Sie wusste nicht, ob es Ungeduld oder Berechnung war, aber er ließ jede Kontrolle fahren und begann sie mit harten, tiefen Stößen auszufüllen. Mia ließ den Kopf wieder sinken, doch die Spannung in ihrem Körper hörte nicht auf, sie baute sich mit jedem Stoß weiter auf. Seine Hände lagen hart um ihre Hüften, hielten sie, führten sie und sorgten dafür, dass sie nicht wegkonnte, selbst, wenn sie es gewollt hätte. Sein Fleisch klatschte laut gegen ihres, jeder Stoß sandte eine Welle aus Schmerz aus, die von ihrem Po ausging, aber der Schmerz verband sich zwischen ihren Schenkeln mit der Lust, dort, wo sein dicker Schwanz immer wieder und wieder in sie stieß. Mia wusste nicht mehr, ob sie schrie oder nicht. Sie löste sich völlig in ihrer Lust auf – es gab das Seil nicht mehr, es gab den Klub nicht mehr, es gab nur noch ihn und sie, wie er sie fickte, wie er sie immer weiter in die Höhe zog, bis Mia es nicht mehr ertrug. Die Spannung in ihrem Körper riss, wie die straff gespannte Sehne eines Bogens, und sie glaubte zu schreien, als der Orgasmus über sie hinwegfegte, ohne Gnade, ohne Erbarmen, und sie mit sich riss, bis alles um sie herum schwarz wurde.

2

Das Hauptgebäude der ICD, der International Crime Defence, war ein mit Schiefer verkleideter Block in der Nähe des Potsdamer Platzes in Berlin. Auch wenn es nicht so aussah, so war das Gebäude doch sehr gut gesichert – der Zaun rund um die Grünfläche, die das Gebäude umgab, und die diversen Kameras waren nur die offensichtlichsten Sicherheitsmaßnahmen. Im Foyer gab es diverse Scanner, verkleidet und versteckt, die die Besucher auf Waffen, explosive Substanzen oder andere verdächtige Gegenstände untersuchten. In den Türrahmen des Durchgangs zu den Aufzügen und Treppen war ein Metalldetektor integriert, der allerdings nicht piepste, wie am Flughafen, wenn jemand es doch irgendwie geschafft hatte, eine Waffe an den Scannern vorbeizuschleusen. Stattdessen löste er einen stummen Alarm aus, der direkt an diverse Wachen weitergeleitet wurde, die sich im Foyer und in jedem Stockwerk aufhielten.

Die Technik, die die ICD einsetzte, war hochmodern und in vielen Ländern offiziell noch nicht zugelassen, aber das war die Besonderheit dieses Zusammenschlusses aus internationalen Agenten und Kriminalistik-Experten. Die ICD setzte dort an, wo den offiziellen Staatsorganen die Hände gebunden waren, sei es durch Probleme bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit oder durch unterschiedliche Gesetze in den verschiedenen Ländern und Kontinenten.

Ihr Ziel war die frühzeitige Erkennung und Eliminierung von international agierenden Verbrechern. Das Internet und die Globalisierung hatten auch die Welt des Verbrechens globaler werden lassen, und Dealer, Diebe und Killer scherten sich einen Dreck darum, ob ihr Geschäft woanders womöglich anders gehandhabt wurde. Im Gegenteil, die Teamfähigkeit derjenigen, die jenseits des Gesetzes standen, schien um einiges besser ausgeprägt zu sein als die Teamfähigkeit der Leute, die für das Gesetz eintraten.

Aus diesem Grund gab es in jedem Land eine Anlaufstelle der ICD und diese waren miteinander bestmöglich vernetzt.

Die ICD war noch recht jung und es gab mehr als einen Senator, Minister oder sonstigen Regierungsvertreter, der diese Abteilung der Kriminalitätsbekämpfung lieber heute als morgen geschlossen hätte. Bisher hatte sich die Organisation aber behaupten können, was nicht zuletzt an den beeindruckenden Ergebnissen des Büros lag, die für sich sprachen.

Mia drückte die große Glastür am Eingang auf und zeigte den beiden Männern hinter dem runden Empfangstresen ihre Karte. Darauf prangte ein Bild von ihr, der Name Mia Rot und darunter die Bezeichnung ›ICD-Agent‹. Noch vor ihrem Abschluss in Kriminalpsychologie war die ICD auf sie zugekommen und hatte ihr ein Angebot gemacht. Mia hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas von dieser Organisation gehört, aber das Einstiegsgehalt und die Jobbeschreibung hatten sie schnell überzeugt.

Sie nickte den beiden Männern zu, die ihren Gruß erwiderten, und durchquerte das mit Marmor ausgelegte Foyer, um zu den Aufzügen zu gehen. Gerade als sie den Knopf für die vierte Etage gedrückt hatte, hörte sie jemand: »Warte noch!«, rufen. Sie blickte über die Schulter und sah einen großen Mann am Empfang stehen, der seine Karte vorzeigte, aber in ihre Richtung sah. Er besaß breite Schultern, die sich unter dem dunkelgrauen Anzug deutlich abzeichneten, und das dunkle Haar wellte sich leicht, fast so wie das ihre. In seinen blauen Augen lag Schalk, und sein Anzug im selben Blau betonte ihre Farbe. Er kam auf sie zu und erreichte sie genau in dem Moment, in dem die Tür des Aufzugs aufglitt. »Morgen, Matt«, begrüßte sie ihn freundlich. Auch wenn sie getrennt waren, so war es doch immer wieder schön, ihren Ex-Freund und Kollegen Matt Archer zu sehen.