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Wie können junge Europäer eine frische Perspektive im Innovationsmanagement finden? Jens Kösters Ratgeber "innovare" schafft eine Antwort für eine neue Generation von Unternehmern: So formuliert der Autor den Aufruf einer globalen Gemeinschaft und regt in seinem sukzessiven Handbuch zum Denken in globalen Dimensionen an. Das produktive Arbeiten am idealen Arbeitsplatz thematisiert der Buisnessexperte ebenso wie die Präsentation wichtiger Innovationsfelder. Neben Beispielen und nützlichen Hinweisen schafft Jens Köster weitere wichtige Grundlagen für einen gelungenen Einstieg als junger Start-up- Unternehmer in diversen Feldern und erklärt die neuesten Trends in den weltweiten Start-up-Hotspots in Europa, Israel, den USA und in Asien. »Innovare« ist der Einsteigerratgeber für Gründer eines Start-up-Unternehmens und diejenigen, die es werden wollen: ein Handbuch zum Erfolg. Anschaulich erfahren Start-ups mit dieser Hilfestellung, wie sie neue Ideen finden und daraus künftig Produkte erschaffen können - von der Idee zum Ziel. Als international gefragter Experte im Innovationsmanagement erklärt Jens Köster neueste Methoden und Denkansätze, die für angehende Innovatoren unabdingbar sind. Themenbezogene Beispiele und nützliche Webseiten geben wertvolle Anhaltspunkte und runden dieses Handbuch ab. "innovare" überzeugt: Mit neuen Ideen und Vorstellungen zu mehr Erfolg durch Innovation.
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Seitenzahl: 125
Veröffentlichungsjahr: 2018
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VORAB EIN PAAR GEDANKEN
IM HIER UND JETZT
Die Werkbank der Welt
Wie kommt das Neue in die Welt?
Kreative Räume
AUF DEM WEG ZUR INNOVATION
Wie möchte ich zukünftig arbeiten?
Zeit- und Informationsdiebe
Lesen, Lesen, Lesen
Vom USP zum Sales-Ziel
Die digitale Sales-Strategie
Die Finanzplanung als Rückgrat unserer Idee
Das Lean Canvas und das Business Model Canvas
Das interdisziplinäre Team
ZUKÜNFTIGE INNOVATIONSFELDER
Digitale Innovationen
Künstliche Intelligenz
Essen und Trinken
Handel
Bildung und der Umgang mit Wissen
UND HEUTE FANGEN WIR AN
WELTWEITE HOTSPOTS FÜR INNOVATIONEN
ZUM SCHLUSS
QUELLEN
Kaum ein anderes Thema wird zur Zeit so intensiv diskutiert, wie das Thema Innovation. Auf Tagungen, Konferenzen, in Seminaren, Talkshows, Coachings, Trainings und am Stammtisch. Immer wieder begegnet uns dieses Thema. Unzählige Trend- und Zukunftsforscher forschen weltweit zu diesem Themengebiet.
Warum ist dies so?
Warum benötigen wir neue Ideen, Produkte und Dienstleistungen, wenn es vielen Volkswirtschaften weltweit angeblich so gut geht? Sind wir nicht gerade so erfolgreich, weil wir so konservativ sind? Wie viel Neues können wir zulassen? Und wie schädlich sind neue Ideen und Ansätze für eine Gesellschaft?
Dieses Buch soll uns helfen zu verstehen, wie und warum neue Ideen entstehen. Es ist keine hochwissenschaftliche Arbeit und auch keine persönliche Meinung. Wir werden vorhandene Modelle verwenden und neue Modell-Ansätze betrachten. Wir werden praktische Beispiele zur Hilfe nehmen, um zu verstehen, wie wir durch Neuheiten erfolgreich sein können und wie wir scheitern.
Dieses Buch unterstützt Start-ups, etablierte Unternehmen und jeden Einzelnen bei seiner täglichen Arbeit. Viele Prozesse und Techniken, die in diesem Buch gezeigt werden, sind auch im privaten Bereich anwendbar. Da der private Bereich und unser Arbeitsbereich immer mehr zu einem Ganzen werden, ist dieses Buch nicht für eine spezifische Branche oder eine spezielle Bevölkerungsgruppe geschrieben. Wir alle sind Teil des Innovationsprozesses und wir alle erleben jeden Tag, wie uns neue Ideen fordern und glücklich machen. Wir wollen nicht eine Auflistung von verschiedenen Methoden zum Auffinden von Innovationen in diesem Buch darstellen, sondern verweisen in jedem Kapitel sehr praxisorientiert auf die entsprechende Methode und die vielen dazugehörigen, guten Veröffentlichungen, die es schon gibt. Sämtliche in diesem Buch genannten Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.
Wie möchten wir zukünftig arbeiten und leben? Welche technischen Innovationen wollen wir zulassen? Wie gehen wir mit künstlicher Intelligenz heute und in Zukunft um?
Auch zu diesen Fragen werden wir Antworten finden. Feedback zu allen Themen ist jederzeit herzlich willkommen. Mit einer E-Mail an [email protected] kommen wir ins Gespräch. Durch Feedback entstehen gerade erst die neuen Gedanken und wir werden den nächsten Schritt erst gehen können, wenn nicht ein Einzelner seine Ansichten teilt, sondern viele diese Ansichten diskutieren und fortführen.
Nichts ist absolut zu sehen. Und es kommt immer auf das Unternehmen an, über das wir sprechen. Jedes Unternehmen hat seine individuellen Mitarbeiter, Produkte und Dienstleistungen, Lieferanten, Büroräume und täglichen Herausforderungen. Daher gibt es nicht die eine richtige Lösung, wie ab morgen alles sehr innovativ ist.
Die depressive Arroganz, mit der, insbesondere in Europa, Gründerinnen und Gründern in TV-Shows oder bei Gesprächen mit Investoren bei der Präsentation ihrer neuen Idee behandelt werden, behindert und verhindert jegliche Innovationsprozesse. Nur durch einen fairen und persönlich-wertfreien Austausch kann der Prozess auf positive Art und Weise umgesetzt werden. Wir werden in diesem Buch lernen, wie wir Miteinander den Weg in die Zukunft der Innovationen gehen können.
Jens Köster im Oktober 2017
Natürlich bricht zum achten Mal das WLAN im ICE auf der Strecke zwischen Hamburg und München zusammen. Die Kellnerin schreibt sich den Kaffee-Wunsch mit einem Stift auf einen Block Papier. Beim Bezahlen fehlen ihr genau zwei Münzen als Rückgeld. Mit Karte bezahlen, leider schlecht. Der Coworking Space kostet das Start-up für ein schnell organisiertes Meeting 200,00 € pro Tag in München. Streng hält der Sitznachbar im Flugzeug seine Visitenkarte fest und prüft drei Mal sein Gegenüber auf dessen Argumente, bis er sie übergibt. In einer Wochenshow, die in einer Löwenhöhle stattfindet, werden Konsumgüter als neu gefeiert. Kommt der Deal für eine neue Gesichtscreme zustande, kreischt die gesamte Twitter-Gemeinde auf und feiert die Investoren als Macher.
Warum ist es in Europa so schwer, Innovationen auf den Markt zu bringen? Bei Vorträgen in Deutschland werden immer wieder das deutsche Rekordniveau beim Export, die niedrige Arbeitslosenquote, die Initiativen wie Das Land der Erfinder und die Szene aus der chinesischen Fabrik, von den Festrednern vorgetragen, bei der man in China in die Maschine guckt, und nur deutsche Teile findet, die pünktlich geliefert worden sind.
In Österreich überschlägt sich die Regierung damit zu sagen, sie seien doch ein Start-up Land. Mittelständler in Europa schicken ihre Söhne und Töchter los, mal etwas Neues zu machen. Schon macht die Tochter ein Geschäft für coole Ideen in Berlin auf und der Sohn leitet ein Start-up Programm. Dabei werden den Start-ups dann leere Bierkisten und ein paar Schreibtische zur Verfügung gestellt und unter dem strengen Blick des Seniors erhalten sie Nachhilfe bei Kosten- und Leistungsrechnung. Am Ende entscheiden fünf Jury Mitglieder, also Angestellte des Mittelständlers, welches Start-up seine Sache ganz gut gemacht hat.
Die europäische Feedback-Kultur in Reinform lautet häufig: »Gut, alles nicht so toll, aber Sie schaffen das schon.«
Weder gibt es die Einstellung in Europa, dass der Staat hilft und massiv mit viel Geld Gründer- und Start-up Programme unterstützt, wie es sie zum Beispiel in Israel gibt, noch gibt es die hohe Investitionsbereitschaft von Investment Fonds oder einzelnen Business Angels in Innovationen massiv zu investieren, wie es sie in Kalifornien gibt.
Ein Start-up erhält ein Invest von 75 Millionen US-Dollar für die Forschung und Entwicklung neuer Fleischprodukte. Am gleichen Tag meldet die Lebensmittelzeitung, dass sich die Gewerkschaft und Arbeitgeber in Deutschland mit dem diesjährigen Tarifabschluss dieser Branche noch nicht einig sind. Und, nun?
Am Abend des so genannten Kanzlerduells wird von beiden Kandidaten in Deutschland über gestern und heute gesprochen und die Themen Pflege und Rente stehen symbolhaft für die Einlullung der Menschen im Raum. Es werden keine Fragen zur Zukunft Europas mit den notwendigen Innovationen gestellt. Am gleichen Abend liest sich die Nachricht, dass China ein Handelsabkommen mit Israel im Wert von 300 Millionen Dollar unterzeichnet hat, bei denen Start-ups ebenfalls in der gerade genannte Zukunft der Ernährung engagiert sind, symbolhaft für das, was wir gerade erleben dürfen.
In den USA lesen wir in den Nachrichten, dass sich die Möglichkeiten im Silicon Valley Arbeit zu finden, immer stärker begrenzen. Trotz massiver Investitionen in Start-ups in den USA, verlagern sich die Forschungen und Gründungen zu Themen im Technologie-Bereich, wie zum Beispiel im Bereich AI (artificial intelligence), immer stärker nach Asien. Die europäischen Bustouren durch das Silicon Valley und die vielen Geschichten zu den dortigen Möglichkeiten lenken den Blick aus Europa meist nur in diese eine, amerikanisch geprägte, Richtung. Israel, als Start-up Nation, hat sich mindestens genauso lange und so stark im Bereich Innovationen etabliert wie Kalifornien und gerade im Bereich Landwirtschaft und Ernährung in Verbindung mit neuen Technologien sehen wir in Israel, neben dem dort schon stark etablierten Tech-Bereich, enorme Chancen. Ein Kontakt nach Asien wiederum und eine Tätigkeit dort bietet jedem europäischen Gründer neue Perspektiven und Zukunftschancen. Nicht nur das vorhandene und durch staatliche Maßnahmen gelenkte Kapital, sondern auch der Wille, etwas zu wirklichen Innovationen beizutragen, wird China und den gesamten asiatischen Raum zum Vorreiter für weltweite Innovationen machen. Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung, das Leben in Mega-Citys auf engstem Raum, die weltweit politisch und kulturell so wichtige Rolle der asiatischen Länder, die Bereitschaft der weltweit agierenden Investoren in Asien zu investieren und der Leistungswille, etwas wirklich »Neues« zu finden, machen den asiatischen Raum zum weltweiten Innovationsmotor. Nicht nur Amazon entwickelt die Zukunft des Einkaufen. Alibaba hat dort schon stationäre, voll digitalisierte Supermärkte entwickelt, die selbstverständlich einen Lieferservice mit einschließen.
Und in Europa? Die hohen Investitionen in Schulen, duale Ausbildungen oder Universitäten bringen viele kluge Köpfe hervor. Was soll ein kluger Kopf machen, wenn ihm täglich die digitale Infrastruktur fehlt und er als ein Tüftler bei Erzählungen zu seiner Selbständigkeit beim Familientreffen belächelt wird?
Und Networking, mit deutschen Managern?
Die europäische Denke: wir bleiben mal lieber im Angestelltenverhältnis und wir bleiben in unserer Firma lieber unter uns, schafft Misstrauen gegen alles Neue. Networking, insbesondere mit deutschen Managern ist schwierig, da sie sich ungern genau in die Karten schauen lassen und ihre angeblich so »guten Kontakte« nicht gerne weiter geben. My home is my castle. Auch im Beruf gilt dies häufig auch intern bis zur nächsten Weihnachtsfeier, auf der lautstark mit Namedropping die umstehenden Praktikanten scheinbar beeindruckt werden.
Und das ist genau das Gift, das jegliche Innovationen verhindert. Eine Selbstständigkeit und das oft und immer wieder durch alle Talkshows zitierte Scheitern ist, insbesondere in Deutschland, immer noch so stark verpönt und wird häufig, selbst in engsten Freundes- und Familienkreisen der betreffenden Start-up Gründer, nicht durch die Freunde und die Familien motivierend genug unterstützt. Daher geben viele Gründer auf und sehen ein normales Angestelltenverhältnis als den üblichen Weg in den Wohlstand in Europa. Europa scheint in einigen Bereichen so erfolgreich zu sein, gerade weil es so konservativ denkt. Europa wird aber mit dieser Denkart die klugen Köpfe verlieren und nicht zur Quelle für Innovationen. Deutschland wird mit seinen, in absoluter Präzision gefertigten Produkten, zukünftig die Werkbank der Welt sein. Mit schon seit Jahren etablierten Produkten von hoher Qualität, die in Serie produziert werden können. Auf gut gefertigte Teile kann sich die Welt hierbei verlassen.
Dabei gibt es auch in Europa so viele Felder, in denen digitale Lösungen, auf Grund mangelnder digitaler Schnittstellen oder noch immer vorhandener analoger Prozesse oder auf Grund vorhandener und festgefahrener Lobby-Strukturen neu gedacht und neue Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden können. Hoffnung macht uns, dass zukünftige europäische Generationen mit digitalen Anwendungen aufwachsen und die völlig überholten Strukturen, wie zum Beispiel im Handel, endlich überarbeitet werden. Das Beispiel der drohenden Insolvenz von Toys R Us zeigt bildhaft, wie eine digitale Zukunft im Handel von der Spielwarenkette verschlafen wurde. Immer mehr Ware in immer mehr Filialen. Der völlig falsche Weg, wenn Amazon alles liefert und direkt zur Verfügung stellen kann. Und geschickt agierende, kleine und lokale Spielwarenhändler mit ihren Stammkunden das Weihnachtsgeschäft vor Ort bestreiten, aber niemand mehr in die durch schlechten Service und überfüllte Regale geprägten Filialen der amerikanischen Spielwarenkette einkaufen gehen will.
Die Gründungsprogramme an europäischen Hochschulen sollten massiv ausgebaut werden, genauso wie langjährige Förderprogramme des Staates oder von privaten Investoren, um Start-ups sehr lange und nicht nur bei der Gründung finanziell zu unterstützen. In allen menschlichen Lebensbereich bestehen Chancen, Prozesse neu zu denken und als Start-up schneller bei der Umsetzung neuer Lösungen zu sein, als die schon in den betreffenden Märkten etablierten großen Unternehmen. Lösungen im Bereich der künstlichen Intelligenz sind zum Beispiel die zukünftigen Bereiche mit den größten Potentialen für Start-ups, da den etablierten Unternehmen hierbei das Wissen zur Anwendung oder der Mut zur Umsetzung fehlt.
Andere zukunftsweisende Beispiele gibt es in der Umwelttechnologie, beim Recycling und in der Agrartechnologie, bei denen Start-ups mit intelligenten Lösungen das vom Umweltschutz geprägte Land Deutschland und auch alle anderen europäischen Länder an die Weltspitze mit neuen Ideen bringen können.
Dazu gehört aber auch, dass endlich Schluss gemacht wird mit der bereits erwähnten depressiven Arroganz gegenüber allem Neuen. Diese begegnet Gründern in Europa häufig, egal ob sie ihre Ideen in Berlin oder in Amsterdam präsentieren. Investoren oder Mentoren, die alles mit der Einstellung, kennen wir schon, machen wir besser und macht doch keinen Sinn, abschmettern sind demotivierend und sollten lieber Golf zusammen spielen. Wirklich hilfreich ist, für das Start-up Kontakte zu vermitteln, so viel wie es geht und endlich weg von der Iglu-Denke in Europa zu kommen.
9 von 10 Start-ups können scheitern.
Ja, es ist Venture-Capital. Na, und?
Lieber das Geld in den Golfclub, in die Rente oder die schicke Wohnung in der Stadt stecken? Nein, das kann nicht der richtige Weg für Europa sein. Nur durch die Förderung und den Ausbau von innovativen Lösungen für morgen kann das notwendige und auch friedliche soziale Klima in Europa entstehen, da neue Ideen und Produkte zusätzliche Beschäftigung schaffen und zusätzlichen Wohlstand. Ewiges Selbst-Beweihräuchern, wie gut es doch geht, erstickt im Keim jegliche Form der Innovation. Gerade weil es in vielen Ländern in Europa und gerade in Deutschland so gut geht, ist jetzt die Zeit, mutige Investitionen in Innovationen zu tätigen.
Multinationale Konzerne wachsen durch Zukäufe einzelner Marken oder eines kompletten Unternehmens, nicht aber durch intelligente Innovationen. Da diese großen Unternehmen zwar jeden Tag betonen, dass eine Start-up Kultur für sie zum Tagesablauf dazu gehört (zum Beispiel bei Unilever), jedoch immer noch aktuelle Trends und innovative Entwicklungen verschlafen, bietet sich gerade jetzt die Chance für Start-ups, die Ideen von morgen zu entwickeln und diese auch im betreffenden Markt umzusetzen. Das bedeutet ein Produkt oder eine Dienstleistungen an eine Zielgruppe auch tatsächlich zu verkaufen und Umsatz zu machen. Keine Theorie, sondern Umsetzungen durch klar strukturierte Sales-Strategien.
Der Weg zur Werkbank der Welt ist für Europa nicht aufzuhalten. Aber Start-ups bieten auch in Europa Chancen, die es jetzt zu nutzen gilt. Diese können für europäische Start-ups durch ein internationales Netzwerk und einen internationalen Austausch für eine länderübergreifende Ideengenerierung und Umsetzung auf internationaler Ebene erfolgreich umgesetzt werden.
Entscheidend ist eine prozessorientierte und handlungsorientierte Denke. Die Methoden des Design Thinking1 und des systemischen Ansatzes, in Verbindung mit einer digitalen Strategie, bieten die Grundlagen jeglichen sinnvollen Handelns, um vom Denken in Produktionsprozessen hin zum customer-based Ansatz (Ausrichtung aller Ziele und Prozesse des Unternehmens an den Ansprüchen und Bedürfnissen der Kunden) zu gelangen. Einzig und allein entscheidend sind hierbei die Ansprüche und Bedürfnisse der Konsumenten. Wir interessieren uns nicht für die Meinung eines Investors, Mentors oder zum Beispiel eines Händlers. Die Konzentration auf den Menschen, hier den Konsumenten, und nicht auf das Produkt und seine Produktionsprozesse, macht uns erfolgreich.
Der Arbeitsrhythmus in Unternehmen verführt uns gerade dazu, alles gleichzeitig zu tun, da alles immer das Etikett dringend und am besten fertig bis gestern trägt. Viele Arbeitsschritte werden ad hoc und ohne den Blick für das Ganze erledigt. Macht eine Bewerbung eines Postings auf Facebook in diesem Monat Sinn? Soll das neue Produkt im Oktober oder im März in den Markt eingeführt werden? Was ist letztlich dafür ausschlaggebend und wer entscheidet dies? Im Gespräch mit den schon lange im Markt etablierten Unternehmen schauen wir bei diesen Fragen in erstaunte Gesichter, da alles doch wie selbstverständlich in einem Marketingplan und in eine scheinbar vorhandene Vertriebsplanung eingebunden ist. Schauen wir uns dies dann ganz genau an und fragen nach dem Umgang mit individuellen Kundenanfragen, wird schnell klar, dass nicht jede Gegebenheit planbar und im vorhandenen Prozess eingebunden wird. Scheinbar erstickt ein Denken in Prozessen jegliche Kreativität und ein spontanes Handeln.