Innovationsmanagement? Frag doch einfach! - Jenny Amelingmeyer - E-Book

Innovationsmanagement? Frag doch einfach! E-Book

Jenny Amelingmeyer

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Beschreibung

Dieser Band beantwortet unter anderem diese Fragen: Warum ist ein zielorientiertes Innovationsmanagement der Erfolgsfaktor für Unternehmen? Was sind die Herausforderungen des Innovationsmanagements mit Blick auf unterschiedliche Innovationsarten in Unternehmen? Welche Methoden sollten erfolgreiche Innovationsmanager:innen beherrschen? Und was sind aktuelle Trends? Frag doch einfach! Die utb-Reihe geht zahlreichen spannenden Themen im Frage-Antwort-Stil auf den Grund. Ein Must-have für alle, die mehr wissen und verstehen wollen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 232

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Jenny Amelingmeyer / Thomas B. Berger

Innovationsmanagement? Frag doch einfach!

Coverabbildung: © bgblue – iStock

Icons im Innenteil: Figur, Lupe, Glühbirne: © Die Illustrationsagentur

 

DOI: https://doi.org/10.36198/9783838560977

 

© UVK Verlag 2024— ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KGDischingerweg 5 • D-72070 Tübingen

 

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetztes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

 

Alle Informationen in diesem Buch wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Fehler können dennoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen übernehmen deshalb eine Gewährleistung für die Korrektheit des Inhaltes und haften nicht für fehlerhafte Angaben und deren Folgen. Diese Publikation enthält gegebenenfalls Links zu externen Inhalten Dritter, auf die weder Verlag noch Autor:innen oder Herausgeber:innen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind stets die jeweiligen Anbieter oder Betreibenden der Seiten verantwortlich.

 

Internet: www.narr.de

eMail: [email protected]

 

utb-Nr. 6097

ISBN 978-3-8252-6097-2 (Print)

ISBN 978-3-8463-6097-2 (ePub)

Inhalt

VorwortWas die verwendeten Symbole bedeutenInformationen zum Thema InnovationenGrundlagen und Rahmen des InnovationsmanagementsWarum ist das Innovationsmanagement in Unternehmen besonders spannend?Dynamisches Zusammenspiel verschiedener Einfluss- und TätigkeitsfelderVielfalt an InnovationsimpulsenGroßes Spektrum an InnovationsartenDie innovationsorientierte Gestaltung von Strategie, Organisation und Kultur als Rahmenfelder des Innovationsmanagements in UnternehmenDie Schritte von den grundlegenden Ideen bis zur Markteinführung als Kernfelder des InnovationsmanagementsDie Einbindung einer Vielzahl von Unternehmensbereichen und -funktionen als Unterstützungsfelder des InnovationsmanagementsKooperationen und Akquisitionen als Beispiele für Aktionsfelder des InnovationsmanagementsAktualität der Herausforderungen im InnovationsmanagementFacettenvielfalt des InnovationserfolgsVielfalt an Akteuren und Blickfeldern im InnovationsmanagementWoher erhält das Innovationsmanagement relevante Innovationsimpulse?Überblick über die Vielfalt von InnovationsimpulsenAktuelle Trends und EntwicklungenErfahrungen aus der UnternehmenspraxisWissenschaftliche ErkenntnisseWelche Arten von Innovationen können Gegenstand des Innovationsmanagements sein?Überblick über verschiedene InnovationsartenInnovationsarten nach dem Gegenstand der InnovationInnovationsarten nach der technologischen Ausprägung und nach dem VeränderungsausmaßInnovationsarten aus Sicht einzelner UnternehmenWelche grundlegenden Innovationsstrategien lassen sich unterscheiden?Überblick über relevante InnovationsstrategienInnovationsbezogene Make-or-Buy-StrategienInnovationstreiberstrategienInnovationsbezogene Timing-StrategienWie können Innovationsaktivitäten organisatorisch in Unternehmen verankert werden?Überblick über Möglichkeiten der organisatorischen Verankerung von Innovationsaktivitäten im UnternehmenMöglichkeiten der organisatorischen Verankerung des Innovationsmanagements auf Top-Management-EbeneMöglichkeiten der organisatorischen Verankerung von Innovationsaktivitäten auf BereichsebeneMöglichkeiten der organisatorischen Verankerung von Innovationsaktivitäten auf ProjektebeneWie kann in Unternehmen eine Innovationskultur geschaffen werden?Überblick über Möglichkeiten der Gestaltung einer InnovationskulturKennzeichen einer InnovationskulturGestaltungsfelder zur Förderung einer InnovationskulturWelche Kernfelder spielen auf dem Weg bis zur Markteinführung einer Innovation eine Rolle?Überblick über die Kernfelder des InnovationsmanagementsTechnologieentwicklungVorentwicklungProdukt-/InnovationsentwicklungProduktionseinführungMarkteinführungInwieweit unterstützen verschiedene Unternehmensbereiche und ‑funktionen das Innovationsmanagement?Überblick über ausgewählte Unterstützungsfelder im UnternehmenUnterstützung durch das Intellectual-Property-ManagementUnterstützung durch das PersonalmanagementUnterstützung durch das IT-ManagementUnterstützung durch den FinanzbereichUnterstützung durch das ControllingWas ist bei innovationsorientierten Kooperationen und Akquisitionen zu beachten?Durchführung von innovationsorientierten Kooperationen]Durchführung von innovationsorientierten AkquisitionenWas sind aktuell besondere Herausforderungen im Innovationsmanagement?Beispiele für aktuelle Herausforderungen im InnovationsmanagementInternationalisierungDigitalisierungNachhaltigkeitOpen InnovationAgiles ManagementChangemanagementWissensmanagementRisikomanagementWann kann ein Unternehmen eine Innovation als Erfolg bezeichnen?Überblick über relevante Dimensionen des InnovationserfolgsInnovationserfolg aus unternehmensinterner SichtInnovationserfolg aus unternehmensexterner SichtInnovationserfolg aus übergreifender SichtWer sind die Akteure im Innovationsmanagement und wofür interessieren sie sich?Akteure in der WissenschaftAkteure in der PraxisSachleistungsinnovationenWodurch sind Sachleistungsinnovationen gekennzeichnet?Überblick über Ansatzpunkte bei SachleistungsinnovationenDie Nutzerperspektive als Ansatzpunkt für SachleistungsinnovationenDas Lösungsprinzip als Ansatzpunkt für SachleistungsinnovationenDie materielle Ausgestaltung als Ansatzpunkt für SachleistungsinnovationenDie Ergänzung um immaterielle Komponenten als Ansatzpunkt für SachleistungsinnovationenDie Bildung von Leistungsbündeln als Ansatzpunkt für SachleistungsinnovationenWie läuft der Entwicklungsprozess von Sachleistungsinnovationen grundsätzlich ab?Stufenmodell zur Entwicklung von SachleistungsinnovationenIdeenentwicklungPlanung der SachleistungsinnovationRealisierung der SachleistungsinnovationWelche Bedeutung hat der Produktlebensphasen-Ansatz bei Sachleistungsinnovationen?Der Produktlebensphasen-Ansatz als Impulsgeber bei SachleistungsinnovationenDemand-Pull-Effekte bei SachleistungsinnovationenTechnology-Push-Effekte bei SachleistungsinnovationenWie können neue Technologien zur Schaffung von Sachleistungsinnovationen erkannt und genutzt werden?Neue Technologien und das „Hype-Cycle-Modell“Phasen des Hype-Cycle-ModellsWelche gewerblichen Schutzrechte sind besonders relevant zum Schutz von Sachleistungsinnovationen?Überblick über gewerbliche SchutzrechtePatente und Gebrauchsmuster für technische ErfindungenWann wird ein Patent erteilt?Gebrauchsmuster – was ist das?Kann auch Design geschützt werden?Marke als strategische Möglichkeit im InnovationsmanagementWie hilft das Kano-Modell Kundenbedürfnisse bei Sachleistungsinnovationen zu analysieren?Was sind Basis-, Leistungs- und Begeisterungsanforderungen?Anwendung der Kano-MethodeWie kann Extended Reality zum Vermarkten von Sachleistungsinnovationen derzeit eingesetzt werden?Was bedeutet Extended Reality (XR)?Einsatzmöglichkeiten von Extended Reality (XR)Was sollte beachtet werden bei der Nutzung von Extended Reality (XR)?Wie unterstützt die Methode QFD bei der Sachleistungsentwicklung?Ziele und VorteileEinsatzgebieteVorgehensweiseWie kann die Methode FMEA bei Sachleistungsinnovationen eingesetzt werden?Schritt 1Schritt 2Schritt 3Schritt 4Schritt 5Schritt 6Schritt 7DienstleistungsinnovationenWelche Charakteristika haben Dienstleistungsinnovationen?Merkmale von DienstleistungenWie werden durch das Service Engineering neue Dienstleistungen entwickelt?Service Engineering als interdisziplinärer AnsatzVorteile durch die Anwendung des Service EngineeringVorgehensweise beim Entwickeln von DienstleistungenWie kann Service Blueprinting bei Dienstleistungsinnovationen eingesetzt werden?Sichtbarkeitslinie als trennendes ElementBedeutung der AktivitätenEntwicklung von DienstleistungsinnovationenWie kann eine hinreichende Servicequalität sichergestellt werden?ServicequalitätWelche Rolle spielt das Customer Success Management bei Dienstleistungsinnovationen?Was ist Customer Success Management (CSM)?Mit Kunden durch Customer Success Management (CSM) erfolgreich seinCSM ist kundenorientiert und datenbasiertProaktivitätGeschäftsmodellinnovationenWeshalb gibt es das Konzept des Geschäftsmodells und was ist es?Was ist ein Geschäftsmodell?Entwicklung des Konzepts „Geschäftsmodell“BeschreibungskonzepteWie entwickelt man Geschäftsmodelle und Geschäftsmodellinnovationen?Ist-AnalyseWie möchte ich das Geschäftsmodell weiterentwickeln?Neues Geschäftsmodell auf Papier entworfen – was nun?GeschäftsmodellinnovationenWie kann man den Ideengenerierungsprozess bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen befördern?Welche Kreativitätsmethoden kann ich einsetzen?Anwendung der GeschäftsmodellmusterMorphologische Analyse als KreativitätsmethodeWie können Wertangebote formuliert werden?Was ist ein Wertangebot?Welche Erlösformen gibt es?Was ist ein Erlösmodell?Was sind Plattformgeschäftsmodelle?Was sind Plattformgeschäftsmodelle?Wie können digitalisierte und informationsbasierte Geschäftsmodelle entwickelt werden?Neun-Felder-AnalyseVertikale AchseHorizontale AchseVorgehensweiseWie kann man Geschäftsmodelle testen?Prototypen anfertigenHypothesen prüfenRealität entscheidetWie sollten neue Geschäftsmodelle auf dem Markt umgesetzt werden?Welcher Markt?ProzessinnovationenWas ist eine Prozessinnovation?Welche Bedeutung haben interne Prozessinnovationen?Welche Besonderheiten sind bei Prozessinnovationen zu beachten?Wie können Prozessinnovationen entwickelt werden?Wie kann Lean Management Prozessinnovationen befördern?Risikomanagement bei InnovationsprojektenWelche Risiken gibt es in Innovationsprojekten?Welche psychologischen Fallstricke gibt es für das Risikomanagement?Welche Rolle spielt die Kultur im Umgang mit Innovationsrisiken?1. Machtdistanz2. Individualismus vs. Kollektivismus3. Maskulinität vs. Femininität4. UnsicherheitsvermeidungWelche Rolle spielt die Unternehmenskultur im Umgang mit Innovationsrisiken?Wie kann man eine Risikokultur in einem Innovationsprojekt etablieren?Wie sieht ein Risikomanagementprozess bei Innovationsrisiken aus?1. Risiken analysieren2. Risiken bewerten3. Risiken bewältigen4. Risiken überwachen5. Risiken kommunizierenSchritt 1: Wie analysiert man Risiken in Innovationsprojekten?Schritt 2a: Wie werden Risiken bewertet?BinomialverteilungNormalverteilungDreiecksverteilungGleichverteilungSchritt 2b: Wie werden Wechselwirkungen der Risiken einbezogen?Schritt 3: Wie können Risiken in Innovationsprojekten bewältigt werden?Schritt 4: Wie werden Risiken überwacht?Schritt 5: Wie werden Risiken kommuniziert?Glossar – Wichtige Begriffe kurz erklärtVerwendete LiteraturWo sich welches Stichwort befindetAbkürzungsverzeichnis

Vorwort

Innovationen prägen unser Leben. Unsere Welt, die in großen Teilen durch Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit geprägt ist, fordert permanent zu neuen Blickweisen, Ideen, Anpassungsreaktionen und Problemlösungen heraus.

Dies gilt insbesondere auch für Unternehmen. Eine kontinuierliche Innovationstätigkeit mit dem Ziel der erfolgreichen Entwicklung von neuen Sachleistungen, neuen Dienstleistungen, neuen Geschäftsmodellen und neuen Prozessen mit Ausrichtung auf die jeweils aktuellen Herausforderungen ist für sie überlebenswichtig. Daher kommt einem zielorientierten Innovationsmanagement in Unternehmen eine ganz besondere Bedeutung zu.

Ein erfolgreiches Innovationsmanagement muss dabei eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Felder berücksichtigen. So wirken – unter anderem abhängig von den Unternehmens- und Branchenmerkmalen – vielfältige Innovationsimpulse auf die Unternehmen ein. Die Antwort darauf kann jeweils in sehr unterschiedlichen Innovationsarten liegen und dabei verschiedenartige Risiken mit sich bringen. Mit Blick auf die Innovationsstrategie, Innovationsorganisation und Innovationskultur gibt es im Detail sehr unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten. Der Weg von der ersten Innovationsidee bis zur Markteinführung umfasst zahlreiche Einzelschritte, in die in der Regel verschiedene Unternehmensbereiche und Unternehmensfunktionen eingebunden sind. Und insgesamt gibt es eine Vielzahl von Theorien, Konzepten, Modellen und Methoden, die zum Erfolg des Innovationsmanagements in Unternehmen beitragen können.

Die sich daraus ergebende ausgeprägte Komplexität und Interdisziplinarität des Innovationsmanagements spiegelt sich unter anderem darin wider, dass es sehr unterschiedliche Betrachtungsschwerpunkte gibt und relevante Beiträge und Lösungsansätze mit jeweils spezifischen Ausprägungen aus sehr unterschiedlichen fachlichen Richtungen kommen. Und gerade das Zusammenspiel dieser unterschiedlichen Herangehensweisen macht das Innovationsmanagement zu einem besonders interessanten und spannenden Betätigungsfeld sowohl für die Praxis als auch für die Wissenschaft.

Das skizzierte Spannungsfeld bildete auch den Ausgangspunkt für das vorliegende Buch. Denn wir drei haben festgestellt, dass wir trotz eines inzwischen sehr ähnlichen Tätigkeitsfelds (nämlich dem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an drei unterschiedlichen Studienakademien der Dualen Hochschule Baden-Württemberg) im Laufe unserer Forschungs- und Lehrtätigkeiten im Innovationsmanagement unterschiedliche Perspektiven und Schwerpunkte gewählt und vertieft haben. Der Austausch und die Zusammenführung der unterschiedlichen Ansätze war bereichernd und hat zu einem vielseitigeren und integrierteren Blick auf das Innovationsmanagement beigetragen. Und so finden sich in diesem Buch nun unsere zusammengeführten Antworten auf wichtige Fragen zum Thema Innovationsmanagement.

Und weil so ein Buch nicht einfach so nebenbei entsteht, möchten wir uns herzlich bei unseren Familien, Freund:innen und Kolleg:innen bedanken, die unser Vorhaben wohlwollend begleitet haben. Zudem gilt unser Dank Herrn Dr. Jürgen Schechler vom UVK Verlag München, der die Entstehung dieses Buches stets professionell, freundlich und geduldig unterstützt hat.

 

Mannheim, Stuttgart und Bad Mergentheim im Oktober 2023

 

Jenny Amelingmeyer

Thomas B. Berger

Sven Seidenstricker

Was die verwendeten Symbole bedeuten

 

Toni verrät spannende Literaturtipps, Videos und Blogs im World Wide Web.

 

Die Glühbirne zeigt eine Schlüsselfrage an, deren Antwort unbedingt lesenswert ist.

 

Die Lupe weist auf eine Expert:innenfrage hin. Hier geht die Antwort ziemlich in die Tiefe. Sie richtet sich an alle, die es ganz genau wissen wollen.

 

 

Wichtige Begriffe sind mit einem Pfeil gekennzeichnet und werden im Glossar erklärt.

 

Informationen zum Thema Innovationen

Grundlagen und Rahmen des Innovationsmanagements

Das Innovationsmanagement ist ein besonders vielseitiges, interdisziplinäres und spannendes Tätigkeitsfeld in Unternehmen. In diesem Kapitel werden interessante Fragen zu den Grundlagen, zum Rahmen und zu den Herausforderungen des Innovationsmanagements beantwortet.

Warum ist das Innovationsmanagement in Unternehmen besonders spannend?

Das →InnovationsmanagementInnovationsmanagement in Unternehmen befasst sich mit der zielorientierten Gestaltung von Innovationsprozessen. Damit handelt es sich beim Innovationsmanagement um ein besonders vielseitiges, interessantes und spannendes Tätigkeitsfeld.

Dynamisches Zusammenspiel verschiedener Einfluss- und Tätigkeitsfelder

So ist es für die gezielte Planung von Innovationsprozessen zunächst notwendig, eine Vielzahl höchst unterschiedlicher Innovationsimpulse wahrzunehmen und in ihrer Bedeutung zu erfassen. Damit dann Innovationen erfolgreich umgesetzt werden können, ist es wichtig, dass im Unternehmen ein innovationsfördernder Rahmen gegeben ist, der sich vor allem in der Innovationsstrategie, der Innovationsorganisation und der Innovationskultur widerspiegelt. Darauf aufbauend können vielfältige Maßnahmen in den relevanten Kern-, Unterstützungs- und Aktionsfeldern im Unternehmen zielorientiert geplant und umgesetzt werden.

Abbildung 1:

Überblick über die vielfältigen Einfluss- und Tätigkeitsfelder im Innovationsmanagement.

Dabei sieht sich das Innovationsmanagement kontinuierlich neuen Herausforderungen gegenüber, deren Ursprung zum Teil außerhalb und zum Teil innerhalb des Unternehmens liegt. Für ein erfolgreiches Innovationsmanagement ist daher insgesamt ein interdisziplinärer AnsatzInterdisziplinärer Ansatz mit einer Integration unterschiedlicher Blickfelder eine wesentliche Voraussetzung, weshalb im Innovationsmanagement auch sehr viele unterschiedliche Akteure aktiv sind.

Abbildung 1 gibt einen Überblick über die aufgezeigten Zusammenhänge, die im Folgenden näher betrachtet werden.

Vielfalt an InnovationsimpulsenInnovationsimpulse

Auf Unternehmen wirken permanent →Innovationsimpulse ein, die Anregungen oder auch Notwendigkeiten für Veränderungen und Innovationen mit sich bringen.

Diese Impulse basieren sehr häufig auf aktuellen Entwicklungen und Trends, die ihre Wurzeln wiederum in sehr unterschiedlichen Bereichen (z. B. politisch, ökonomisch, sozial, technologisch, ökologisch oder rechtlich) haben können.

Die Entwicklungen und Trends werden dann oft parallel von verschiedenen Akteuren in der Praxis aufgegriffen, wodurch die Impulse in der Regel verstärkt werden. Und auch Erkenntnisse aus dem wissenschaftlichen Bereich können die Basis für verstärkte Innovationstätigkeiten im Unternehmen bilden.

Großes Spektrum an InnovationsartenInnovationsarten

Wenn in diesem Zusammenhang von →Innovationen gesprochen wird, denken viele zuerst an neue Sachleistungen, die auf dem Markt angeboten werden. Aber auch marktorientierte Dienstleistungen und →Geschäftsmodelle zählen zu den Tätigkeitsfeldern des Innovationsmanagements – genauso wie Innovationen im Bereich der unternehmensinternen Prozesse, die außerhalb des Unternehmens oft gar nicht unmittelbar wahrgenommen werden.

Im Detail lassen sich diese Innovationen wiederum mit Blick auf eine Vielzahl unterschiedlicher Aspekte näher beschreiben und dadurch in verschiedene →Innovationsarten gliedern. Beispielsweise ist es interessant, ob eine Innovation markt-, technologie- oder kompetenzgetrieben entstanden ist oder ob es sich vielleicht sogar um eine ungeplante Innovation handelt. Der Neuheitsgrad von Innovationen kann durchaus unterschiedlich sein, genauso wie der Veränderungsgrad gegenüber dem bisherigen Status quo.

Je nach den Ausprägungen dieser und weiterer Merkmale ist das Innovationsmanagement mit unterschiedlichen Anforderungen konfrontiert, was wiederum zu unterschiedlichen Schwerpunkten und Maßnahmenbündeln im Detail führt.

Die innovationsorientierte Gestaltung von Strategie, Organisation und Kultur als Rahmenfelder des Innovationsmanagements in UnternehmenRahmenfelder

Der Handlungsrahmen für das Innovationsmanagement wird ganz wesentlich durch die Innovationsstrategie, die Innovationsorganisation und die Innovationskultur im Unternehmen geprägt.

So gibt die →InnovationsstrategieInnovationsstrategie eine Orientierung für die grundlegende Richtung und die Schwerpunkte der Innovationsaktivitäten vor. Sie enthält typischerweise markt-, technologie- und kompetenzorientierte Elemente in jeweils unternehmensspezifischer Ausprägung.

Die →InnovationsorganisationInnovationsorganisation legt wiederum fest, wer für Innovationsaktivitäten im Unternehmen verantwortlich ist. Dabei gibt es jeweils verschiedene Möglichkeiten der organisatorischen Verankerung des Innovationsmanagements auf Top-Management-Ebene, auf Bereichsebene und auf Projektebene.

In der →InnovationskulturInnovationskultur spiegelt sich schließlich die Gesamtheit der gemeinsamen Wert- und Normvorstellungen sowie Denk- und Verhaltensmuster der mit Innovationen befassten Unternehmensmitglieder wider.

Die Schritte von den grundlegenden Ideen bis zur Markteinführung als Kernfelder des InnovationsmanagementsKernfelder

Die Kernfelder des Innovationsmanagements führen von den ersten Innovationsansätzen bis zur Einführung der →Innovation auf dem Markt bzw. in ihrem Bestimmungsfeld.

Gerade bei technologiebasierten Innovationen lassen sich in diesem Zusammenhang vor der eigentlichen →ProduktentwicklungProduktentwicklung häufig Aktivitäten der →TechnologieentwicklungTechnologieentwicklung und der →VorentwicklungVorentwicklung beobachten. Die entwickelten Innovationen werden dann in die Produktion bzw. Leistungserstellung überführt, wobei für die →ProduktionseinführungProduktionseinführung in vielen Fällen eine begleitende Entwicklung der hierfür jeweils notwendigen Prozesse notwendig ist. Das abschließende Kernfeld bildet dann die Einführung der Innovation auf dem Markt mit dem entsprechenden →Innovationsmarketing.

Die Einbindung einer Vielzahl von Unternehmensbereichen und -funktionen als Unterstützungsfelder des InnovationsmanagementsUnterstützungsfelder

Um in den Kernfeldern zielorientiert an Innovationen arbeiten zu können, ist eine vielfältige Unterstützung durch weitere Unternehmensbereiche und Unternehmensfunktionen notwendig.

Zu diesen Unterstützungsfeldern im Unternehmen zählen beispielsweise das →Intellectual-Property-ManagementIP-Management, das →IT-ManagementIT-Management, das →PersonalmanagementPersonalmanagement, die →InnovationsfinanzierungInnovationsfinanzierung und das →InnovationscontrollingInnovationscontrolling.

Kooperationen und Akquisitionen als Beispiele für Aktionsfelder des InnovationsmanagementsAktionsfelder

Schließlich spielen im Rahmen des Innovationsmanagements auch spezifische Aktionsfelder eine besondere Rolle.

Dazu zählt vor allem die Vielfalt an →KooperationenKooperation, die in diesem Bereich zu beobachten ist. Aber auch →AkquisitionenAkquisition werden in vielen Fällen durch das Innovationsmanagement der beteiligten Unternehmen begründet und getrieben.

Aktualität der Herausforderungen im InnovationsmanagementInnovationsherausforderungen

Im Rahmen seiner Tätigkeiten wird das Innovationsmanagement typischerweise immer wieder mit aktuellen Herausforderungen konfrontiert, die sich durch Veränderungen in den vielfältigen unternehmensinternen und unternehmensexternen Bezugsfeldern ergeben.

Beispiele für eher extern getriebene Herausforderungen sind dabei die →InternationalisierungInternationalisierung, die →DigitalisierungDigitalisierung, die Forderung nach →NachhaltigkeitNachhaltigkeit und die zunehmende Notwendigkeit, in Form einer →Open InnovationOpen Innovation externe Partner wie Kunden und Lieferanten in die eigenen Prozesse zu integrieren.

Daraus ergeben sich wiederum interne Herausforderungen wie zum Beispiel ein →Agiles ManagementAgiles Management, ein systematisches →ChangemanagementChangemanagement, ein umfassendes →WissensmanagementWissensmanagement und in zunehmendem Maße ein zielorientiertes →Risikomanagement.Risikomanagement

Facettenvielfalt des InnovationserfolgsInnovationserfolg

Eine nicht gerade einfache Aufgabe des Innovationsmanagements ist die Beurteilung, ob eine Innovation tatsächlich erfolgreich war.

Für den →Innovationserfolg können dabei aus interner Sicht eines Unternehmens eine Vielzahl von Kriterien relevant sein, beispielsweise hinsichtlich ökonomischer, technischer und sonstiger Ergebnisse und Wechselwirkungen sowie mit Blick auf die Gestaltung der Innovationsprozesse.

Die unternehmensexterne Sicht schlägt sich demgegenüber beispielsweise in Innovationspreisen, Innovationsrankings und dem Innovationsimage eines Unternehmens nieder.

Vielfalt an Akteuren und Blickfeldern im InnovationsmanagementBlickfelder

Die dargestellte Vielfalt der mit dem Innovationsmanagement verbundenen Aufgaben, Themenfelder und Herausforderungen zeigt, dass ein wesentlicher Erfolgsfaktor in diesem Managementfeld das zielorientierte Zusammenspiel zahlreicher AkteureAkteure mit unterschiedlichen fachlichen, methodischen und persönlichen Kompetenzen ist. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass jede und jeder einen wertvollen Beitrag zum Gelingen des Innovationsmanagements leisten kann und dass erst das Zusammenfügen sehr unterschiedlicher und individueller Blickfelder und Schwerpunkte zu einem umfassenden Gesamtbild führt. Nicht zuletzt darum ist die Beschäftigung mit dem Thema Innovationsmanagement besonders vielseitig, interessant und spannend!

Woher erhält das Innovationsmanagement relevante Innovationsimpulse?Innovationsimpulse

Eine interessante Frage lautet, welche Impulse eigentlich dazu führen, dass das →Innovationsmanagement in einem Unternehmen aktiviert wird.

Überblick über die Vielfalt von Innovationsimpulsen

Innovationen entstehen in Unternehmen in der Regel als Antwort auf verschiedene Trigger, die sich insbesondere in aktuellen Trends und Entwicklungen äußern. Verstärkt werden diese Trigger oft durch Erfahrungen in der allgemeinen Unternehmenspraxis und/oder durch das Aufgreifen von Erkenntnissen aus der Wissenschaft.

Abbildung 2:

Überblick über die Vielfalt von Innovationsimpulsen.

Soweit sich die verschiedenen Innovationsimpulse dabei nicht nur auf Innovationsergebnisse, sondern auch auf Innovationsprozesse erstrecken, können diese auch zu einer Weiterentwicklung und Professionalisierung des unternehmerischen Innovationsmanagements beitragen.

Die in Abbildung 2 im Überblick dargestellten Innovationsimpulse werden im Folgenden näher erläutert.

Aktuelle Trends und EntwicklungenTrends

Die aktuellen Trends und Entwicklungen lassen sich ihrem Ursprung nach beispielsweise entsprechend dem PESTEL-AnsatzPESTEL-Ansatz insgesamt folgenden sechs Bereichen zuordnen.

Politische Impulse

Politische Impulse ergeben sich vor allem durch gezielte politische Einflussnahmen auf unternehmerische Entscheidungen, die sich beispielsweise in Form von Einfuhrverboten, Subventionen, regulatorischen Vorgaben etc. zeigen können.

Ökonomische Impulse

Ökonomische Impulse entstehen im Wesentlichen durch Veränderungen der zentralen Gewinntreiber, also den Erlösmöglichkeiten auf der einen Seite und den Kostenstrukturen auf der anderen Seite. Aktuelle Beispiele hierfür sind Preissteigerungen bei einer Vielzahl von Produktionsfaktoren sowie veränderte Kostenstrukturen bei der Gestaltung von Lieferketten.

Soziale Impulse

Soziale Impulse ergeben sich z. B. aus sich verändernden Rahmenbedingungen in der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise bei den „Generationenkonzepten“Generationenkonzepte häufig über die verschiedenen Verhaltensweisen, Wertevorstellungen und Ansprüche der altersgruppenbezogenen „Generationen“ und die sich daraus ergebenden Anforderungen an die Leistungen und die Ausrichtung von Unternehmen diskutiert.

Technologische Impulse

Technologische Impulse resultieren in der Regel aus der Weiterentwicklung bestehender oder dem Entstehen neuer Technologien, auf deren Basis neuartige Produktlösungen entwickelt werden können. Aktuell ist eine solche Entwicklung mit sehr vielfältigen Auswirkungen beispielsweise im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI)Künstliche Intelligenz zu beobachten.

Ökologische Impulse

Ökologische Impulse basieren beispielsweise auf den aktuellen klimatischen Entwicklungen und den daraus resultierenden Anforderungen an unternehmerisches Handeln. Das Thema NachhaltigkeitNachhaltigkeit hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und stellt einen wesentlichen Innovationstreiber in ganz unterschiedlichen Leistungs- und Produktbereichen dar.

Rechtliche Impulse

Rechtliche Impulse kommen zum Tragen, wenn rechtliche Regelungen die Grundlagen der bisherigen Geschäftstätigkeit verändern. Beispiele hierfür sind die rechtliche Einschränkung nutzbarer Verfahren (z. B. Gentechnik), veränderte rechtliche Vorgaben für die Produktsicherheit (z. B. ProduzentenhaftungProduzentenhaftung), Regelungen zur Produktentsorgung am Ende des Produktlebens etc.

Kombination der Impulse

Sehr oft führt eine Kombination verschiedener gleichzeitig auftretender Impulse zu konkreten Innovationsaktivitäten in Unternehmen, insbesondere dann, wenn sie durch Erfahrungen aus der Unternehmenspraxis und/oder durch wissenschaftliche Erkenntnisse verstärkt werden.

Erfahrungen aus der Unternehmenspraxis

Eine Vertiefung der Innovationsimpulse erhält das Innovationsmanagement häufig aus Erfahrungen auf verschiedenen Ebenen der Unternehmenspraxis.

Unternehmensinterne Erfahrungen

Eine wichtige Rolle spielen dabei die unternehmensinternen Erfahrungen, die das Unternehmen bis zum aktuellen Zeitpunkt mit verschiedenen innovationsrelevanten Themengebieten gemacht hat, wobei sowohl Erfolge als auch Misserfolge von Bedeutung sind.

Kundenerfahrungen

Ebenfalls sehr wichtig ist das innovationsrelevante Feedback seitens der Kunden. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Einbringung der Kundenerfahrungen in die Innovationsprozesse dar. Denn in vielen Unternehmen stellt der Vertrieb die wesentliche Schnittstelle zum Kunden dar, und häufig fehlen in diesen Fällen geregelte Prozesse in Richtung der Innovationsaktivitäten.

Konkurrenz- und Branchenerfahrungen

In der Regel beobachten Unternehmen auch die innovationsbezogenen Aktivitäten der Konkurrenz sowie allgemein innerhalb der Branche sehr genau. Dabei ist vor allem im vorwettbewerblichen Bereich häufig ein durchaus offener Austausch zu beobachten, beispielsweise im Rahmen von Messen, Verbandstreffen, fachlichen Tagungen oder bilateralen Austauschprozessen sowie in Form von verschiedenartigen Publikationen.

Branchenübergreifende und allgemeine Praxiserfahrungen

Schließlich bilden zunehmend auch branchenübergreifende Erfahrungen erfolgversprechende Innovationsimpulse. Dies kann beispielsweise den Umgang mit neuen technologischen Entwicklungen und Trends (wie etwa die Digitalisierung oder Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit und Energie) betreffen. Teilweise wird der Austausch dieser Erfahrungen auch öffentlich gefördert.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Schließlich bilden auch Erkenntnisse aus der WissenschaftWissenschaft wichtige Impulse für Innovationen im Unternehmen. Diese Erkenntnisse können sich auf alle genannten aktuellen Entwicklungen und Trends (s. o.) beziehen. Kennzeichnend für die wissenschaftliche Vorgehensweise ist dabei insbesondere die Entwicklung und Ausarbeitung von Theorien, Modellen und Konzepten sowie von Methoden. Entsprechend der Vielfalt der relevanten Blick- und Themenfelder können die Innovationsimpulse dabei aus sehr verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen stammen.

Theorien

TheorienWissenschaftliche Theorien können sich beispielsweise auf technologische oder auf gesellschaftliche Entwicklungen beziehen. Sie stellen ein System wissenschaftlich begründeter Aussagen dar, auf deren Basis Gesetzmäßigkeiten erklärt und Prognosen über zukünftige Entwicklungen abgeleitet werden können. Damit bilden sie eine fundierte Grundlage für die Innovationsaktivitäten im Unternehmen.

KonzepteKonzepte und ModelleModelle

Wissenschaftlich fundierte Konzepte umfassen strategisch und/oder operativ ausgerichtete Anleitungen für die Gestaltung zielorientierter Unternehmensaktivitäten in bestimmten Bereichen. Sie können sich beispielsweise auf die Identifikation und Ausnutzung von innovationsrelevanten Entwicklungen und Trends beziehen. Modelle stellen wiederum meist eine Visualisierung von (wissenschaftlichen) Theorien und Konzepten dar.

Beispiele für Konzepte und Modelle, die relevante Impulse für das Innovationsmanagement in Unternehmen geben, sind:

→Hype-Cycle-ModellHype-Cycle-Modell

→Kano-ModellKano-Modell

→S-Kurven-KonzeptS-Kurven-Konzept

→TechnologielebenszyklusmodellTechnologielebenszyklusmodell

MethodenMethoden

Schließlich werden auf wissenschaftlicher Basis konkrete Methoden (weiter-)entwickelt, die auch für das Innovationsmanagement von Relevanz sind.

Beispiele hierfür sind:

→ Failure Mode and Effects Analysis (FMEA)FMEA

→ Lean ManagementLean Management

→ Quality Function Deployment (QFD)QFD

Welche Arten von Innovationen können Gegenstand des Innovationsmanagements sein?Innovationsarten

Je nachdem, mit welchen Arten von Innovationen sich das →Innovationsmanagement beschäftigt, unterscheiden sich die besonderen Herausforderungen, was jeweils zu unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten führt. Ein vertieftes Verständnis der verschiedenen →Innovationsarten mit ihren jeweils spezifischen Ausprägungen und Anforderungen ist darum ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Innovationsmanagement in Unternehmen.

Überblick über verschiedene Innovationsarten

Als erstes ist zu klären, wann man eigentlich von einer →InnovationInnovation spricht. Aufgrund der vielfältigen Ausrichtungen und Perspektiven des Innovationsmanagements hat sich insgesamt keine einheitliche, allgemein akzeptierte Definition dieses Begriffs etabliert. Es lässt sich allerdings festhalten, dass die beiden Merkmale „Neuheit“ und „Veränderung“ grundlegend für nahezu alle Abgrenzungsversuche sind. Von einer Innovation wird also dann gesprochen, wenn zum einen zumindest aus Sicht des betrachteten Systems ein neues oder erneuertes Objekt oder eine neue oder erneuerte soziale Handlungsweise gegeben ist und wenn zum anderen durch diese Neuerung eine Veränderung bzw. ein Wechsel initiiert wird. Dies setzt neben der Erfindung bzw. Entdeckung der Neuerung voraus, dass die Neuerung auch eingeführt und genutzt wird (Möhrle/Specht 2018).

Von der Innovation abzugrenzen ist dementsprechend die →InventionInvention. Hierbei handelt es sich um eine grundlegende Erfindung, für die beispielsweise aufgrund der nachgewiesenen Funktionsweise und der Neuheit ein →PatentPatent erteilt werden kann. Für die Einordnung als Innovation fehlt aber noch die Umsetzung in konkrete Anwendungen, ggf. die Serienproduktion sowie die Markteinführung.

Ausgehend von der obigen Basisdefinition können weitere Kriterien herangezogen werden, die jeweils zu einer detaillierteren Unterscheidung von Innovationsarten führen. Für die so gebildeten Innovationsklassen lassen sich dann wiederum die jeweiligen besonderen Anforderungen an das Innovationsmanage­ment identifizieren. Dies erleichtert die Auswahl geeigneter Herangehensweisen und Lösungsansätze.

Abbildung 3:

Überblick über wichtige Innovationsarten.

Abbildung 3 gibt einen Überblick über besonders relevante Unterscheidungen von Innovationsarten. Diese werden im Folgenden näher erläutert.

Innovationsarten nach dem Gegenstand der Innovation

Nach dem Gegenstand der →Innovation lassen sich Sachleistungs-, Dienstleistungs-, Geschäftsmodell- und Prozessinnovationen unterscheiden.

Sowohl bei den Sachleistungsinnovationen als auch bei den Dienstleistungsinnovationen handelt es sich dabei meist um Produktinnovationen. In der Praxis werden häufig auch LeistungsbündelLeistungsbündel mit Sach- und Dienstleistungskomponenten angeboten, bei denen die Innovationsanteile im Detail unterschiedlich ausgeprägt sein können. Auch Geschäftsmodellinnovationen sind auf den Markt gerichtet, während Prozessinnovationen eher unternehmensintern verortet sind.

Die Unterscheidung dieser vier gegenstandsbezogenen Innovationsarten ist dabei so zentral, dass sie auch als Gliederung für die weiteren Kapitel dieses Buches dient.

SachleistungsinnovationenSachleistungsinnovation

→Sachleistungsinnovationen sind neue Sachleistungen, die in der Regel für den Markt entwickelt werden. Sachleistungen sind materiell, die Innovation kann sich hierbei auf alle Elemente der Sachleistung beziehen, wie z. B. Funktion, Material oder Design.

DienstleistungsinnovationenDienstleistungsinnovation

Auch →Dienstleistungsinnovationen sind in den meisten Fällen auf den Markt ausgerichtet. Dienstleistungen sind allerdings immateriell, weswegen sich Innovationen in der Regel in der Art der Dienstleistungserbringung widerspiegeln und vom Kunden daher nicht im Vorhinein begutachtet werden können.

GeschäftsmodellinnovationenGeschäftsmodellinnovation

→Geschäftsmodellinnovationen unterscheiden sich von den Produktinnovationen durch die Anwendungsebene. So verändern Geschäftsmodellinnovationen die übergeordnete Wertschöpfungslogik eines Unternehmens, in die wiederum einzelne Sach- und Dienstleistungsinnovationen eingebunden werden können.

ProzessinnovationenProzessinnovation

→Prozessinnovationen sind überwiegend nach innen gerichtet. Hierzu zählen zum einen Prozessinnovationen, die erst eine Erstellung der entwickelten Produktinnovationen ermöglichen, wie dies beispielsweise bei einer Entwicklung angepasster Produktionsprozesse für neue Sachleistungen der Fall ist. Zum anderen zählen dazu beispielsweise auch allgemeine Prozessinnovationen, die das Ziel einer QualitätsverbesserungQualitätsverbesserung und/oder KostensenkungKostensenkung verfolgen, ohne dass die Prozessinnovation als solche vom Kunden zwingend wahrgenommen werden muss.

Innovationsarten nach der technologischen Ausprägung und nach dem Veränderungsausmaß

Weitere wesentliche Innovationsarten ergeben sich aus der technologischen Ausprägung sowie aus dem jeweils bewirkten Veränderungsausmaß.

Sozialinnovationen und technologiebasierte Innovationen

SozialinnovationenSozialinnovation verändern beispielsweise die Interaktionsmöglichkeiten der betroffenen Menschen, ohne dass dies auf veränderte technologische Lösungsansätze zurückzuführen sein muss.

Technologiebasierte InnovationenInnovationtechnologiebasierte I. entstehen demgegenüber durch technologische Veränderungen. Dies kann beispielsweise die Nutzung neu entwickelter TechnologienTechnologien sein oder auch die Nutzung bekannter Technologien in neuen Wirkungszusammenhängen.

Modulbezogene und aufbaubezogene Innovationen

Innovationsgegenstände bestehen häufig aus einer Vielzahl von Modulen. Wird die Gestaltung einzelner Module innerhalb des Gesamtzusammenhangs verändert, dann spricht man von einer modulbezogenen InnovationInnovationmodulbezogene I.. Wird dagegen das Zusammenwirken der einzelnen Module verändert, dann handelt es sich um eine aufbaubezogene InnovationInnovationaufbaubezogene I.. Hierfür wird häufig auch die Bezeichnung „architektonische Innovation“Innovationarchitektonische I. verwendet, allerdings wird dieser Begriff auch zur Kennzeichnung anderer Phänomene verwendet, weshalb er nicht eindeutig ist.

Weiterentwicklungsinnovationen, Plattforminnovationen und radikale InnovationenInnovationradikale I.PlattforminnovationWeiterentwicklungsinnovation

Weiterentwicklungsinnovationen bewegen sich auf der Ebene eines einzelnen Produkts, Geschäftsmodells oder Prozesses. Diese Innovationen werden beispielsweise durch Hinzufügen, Optimieren oder Weglassen von Merkmalen der Ausgangssituation erzielt. Oftmals handelt es dabei um eher inkrementelle Veränderungen, wie es etwa bei sogenannten „Facelifts“Facelift